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Der Freund der Kinder. Adolf Hitler empfängt einen Grub der Jugend. - — - ' ' ' —' ' - »MI Busica sacra ln Aue i. E. Am Sonntag, dem 12. Auguft>19:i4. fand In der katholisckxm Pfarrkirche zu Au« «in fcierlick-es Hochamt statt Der Kirckiene chor sang unter der Leitung von Herrn Kantor Schmickter die Messe „Salus infirmorum" von Jos. Gruber. Das Kyrie leitete den Gottesdienst mit einem gläubigen Beten um Erbar men ein. und im Gloria pries der Chor die Erhabenheit Gottes und flehte aus innerstem Herzen um Seelenfrieden und Beo» zeihung der Sünden. Herr Pfarrer Hornig legte seiner Pre digt das Evangelium vom barmlrerzigcn Samariter zu Grund« und entwarf in klaren Gedanken ein herrlirl>es Bild christlickger Caritas. Er schilderte den Kampf Zwisckgen ehrgeizigem Stre ben nach weltlicher Anerkennung lx-ziv persönlichem Erfolg und barmherziger Hilfe. In zwei tatsächlichen Begebenheiten wubte er unter Beweis zu stellen, daß Gott den hilfsbereiten Mensckgen zur Seite steht. So wurden zwei einsame Wanderer auf dem Wege zum St. Gotthard von einem Schneesturm über rascht: da hörten sie von einer Seite her Hilferufe eines ver irrten Mensckgen. Der eine Wanderer liest sich nicht bewegen und strebte weiter auf seinen, Wege dem schüstenden Hospiz zu. der andere aber suchte und fand den Berirrten. einen halb er starrten Knaben. Er rieb ihm die erstarrten Glieder und labte ihn aus seiner Felds la sclie und beide konnten nach kurzer Zeit das Hospiz erreickgen. Der andere Wanderer aber war vom Wege abgeirrt und am nächsten Morgen fanden die Mönche ihn erfroren auf. — So sollen wir unseren Mitmenschen Helsen, ihnen in Not und Gefahr zur Seite stehen und sie auch seelisch wieder aufrichten und zu Gott zurücksühren Dann erfüllen wir das höchste Christengebot: Liebe deinen Nächsten mir dich selbst. Zum „Credo" trug die bekannte Dresdner Gekgcnvirtuosin Elsa I ae ge r - Ge n z me r ein herrlickies. vor kurzem wieder aufgefundenes Werk des grasten Dresdner Meisters Johann Adolf Hasse vor, das Andante aus der E-moll Sonate. Dieses Andante ist in seinem klaren Ausbau ein überzeugendes Glau bensbekenntnis, und die Künstlerin wustte d'«k« tiefe lieber« zeugung durch ihr seclen« und kraftvolles Spiel allen Hörern zu vermitteln und in ihnen den Glauben an die Ewigkeit und dle Auferstehung zu stärken. Zum „Offertorium" erklang das inbrünstige „Largo" von Vivalüi. Es forderte uns auf, freudig Opfer zu bringen und den rechten Sinn des Opfers zu erfassen, unser Inneres auf edles .Helfenmollen einzustellcn und durch die Ta! zu beiveisen, daß wir unser« Christenpflicht erfüllen und Nächstenliebe durch eigene Opfer pflegen wollen. — Mit tiefer Ergriffenheit stimmte der Cäcilienchor das feinempfundene „Sanctus" an. das zunächst in zartem Piano die Heiligkeit Gottes preist, um in einen inacht vollen Choral ül>erzugel)en u. Gottes Ruhm im Himmel und auf Erden zu verkünden. Nachdem das „Benedictus" und „Agnus Dei" die 'n ne re Vorbereitung zur „Communio" gefestigt hatten. Hub das tief in« nerlickge, glutvolle Werk unseres grasten deutsclum, katholischen Meisters Max Reger an. Frau Jaeger spielte die „Aria" aus der A-moll-Suite. ein demütiges Gel>et. das so reckst die Einkehr des Heilandes in die Herzen der Gläubigen vorbereitet. Dann ist es aber ein Danken für die Gnaden, die der Heiland uns bei der heiligen Kommunion schenkt und schließlich aus übervoller Seele ein herrlickges Preislied von Gottes Güte und Barmk-erzigkeit gegen uns Mensckgen. die er zu Kmdern Got tes erleben will, ivenn wir nur wollen. Die Künstlerin zeigt« gerade in dieser Reger-Ari« neben vollendeter technischer V.r« tuosttät die graste seelische Kraft Ihrer Kunst und wustte die holgen geistigen Werte der Regerschen Kunst uns so nahe zu bringen, daß wir von der Erhabenlgeit tief ergriffen waren. —- Allen, die dieses musikalisckge Weiheamt mit erleben durften, wird es unvergeßlich sein. st. Gelenau. Im Rahmen des Propagandafeldzuges für di« Volksabstimmung am IS. August sprach Reichsstatihalter Mut sch mann am Dienstagabend auf dem grasten Plast des Turnvereins vor Tausenden von Erzgebirglern. Alle Deutschen müstten Kampfgenossen des Kanzlers sein rind so dem Ausland« den untrüglichen 2K:weis bringen, dast wir ein geschlossenes, einmütiges Volk seien. Der Weg führe durch di« deutsche Volksgemeinschaft, das Ziel lgeist«: Deutschland! st. Chemnitz. Lastkraftwagen gegen Motorrad. Am Dienstag stich an der Hartmannbriickl« ein Lastkrastivagen mit einem Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer und sein« Sckgwester wurden auf die Strast« geschleudert, während Führer und Begleiterin des Lastkraftwagens unvcrlestt bsteben. Die beiden Verfehlen haben Unterschenkelbrückge. leichte Kopfvec- lestungen und Hautabschürfungen davongetragen Sie wurden nach dem Krankenhaus gebracht. Nach den bisherigen Fest stellungen trifft den Führer des Lieferivagens insofern die Schuld an dem Unfall, als er beim Uebcrsahren der Straßenkreuzung an der Brück« die notivendige Sorgfalt auster Achl liest. I.viprig Lrauerfeler für Kommerzienrat Herrmann Groh ivar die Zahl der Trauernden, die sich am Dienstagnachmittag zu einer schlichten, erhebenden Trauerseier in der Kapelle des Südsriedlzofs zusammen gesunden hatten, um dem allseits verehrten Toten das letzte Geleit zu geben Nach den Trauergebeten sprach Prälat I. Stranz innige Worte des Gedenkens, denen er die Worte der Geheimen Offenbarung: „Sei getreu bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben" zugrundelegte. In seinem ganzen Leben begegneten wir dieser Treue als der vornehmsten Tugend des Verstorbe nen. Treu ivar er sich selbst gegenüber, seinem Berufe, seiner Familie, seinen Freunden, der Heimat, seinem Glauben, der Kirche, Christus und Gott. Sie lgat sein Leben wertvoll gemacht. Seinen notleidenden Mitmen schen gegenüber fühlte er sich tief verpflichtet, und es ent sprach ganz dem Wesen des Verstorbenen, daß er gern gab und jeden Dank bescheiden abwehrte. Diese karita tive Gesinnung hat ihn auch zu einem Förderer für den Bau des St.-Elisabeth-Krankenhauses werden lassen, von dem nun solcher Segen ausgeht. Eine echte Kunst kommt von Gott. So sehen wir ihn denn als einen Förderer manchen Talentes, und es ist ein edler Zug, wenn er sei ner Heimatgemeinde einen von Künstlerhand (Prof. M. Molitor) entworfenen und ausgeführten Kreuzweg schenkte, den zu gehen eine langwierige und sästvere Krankheit von ihm forderte. Trost über den schmerzlichen Verlust geben uns die Worte der Verheißung von der Krone des Lebens. Die Seele des Verstorbenen sei der Barmherzigkeit Gottes empfohlen. Zahlreich waren noch die Treue- und Traurbezeu- gungen der verschiedenen Verbände die immer wieder die edle und aufrechte Gesinnung des Verstorbenen betonten. Aus allen diesen seien die Worte des Vertreters des Auf sichtsrates vom Würzburger Hofbräu hervorgehoben, der den Verstorbenen nicht als Pächter, sondern als Treu händer des Thüringer Hofes genannt wissen wollte, der Mehrer des Gutes und des Rufes des Hauses gewesen fei. In Ehrfurcht neigten wir uns vor dem Toten. Die erhebende Feier wurde umrahmt von Liedern, gesungen vom Leipziger Männerchor. R. i. p. H. R. ) Ein Abend der Kolpingsfamilie findet Montag, den 20. 8., 20.15 Uhr, im Kolpinghaus, Wicsenstratze 23, statt. Die aktiven, Alt- und Meistermitglieder sind mit ihren Damen dazu eingeladen. Besonders ist dazu die Propsteigemeinde herzlichst eingeladen. Eintritt frei? — Kaplan Derkscn wird sprechen über das Thema: Das Leben und soziale Wirken des großen Bischofs E. von Ketteler. Hernach frohes Beisammensein. ) Die Dr. Walcker-Stistung an der Universität Leipzig stellt folgende Aufgaben: 1. „Die staatsrechtlichen und völker rechtlichen Beziehungen zwischen Stadt und Herrscher im Hel lenismus", 2. „Probleme und Ergebnisse der Statistik des Geld marktes unter Zugrundelegung der Verhältnisse in den Vereinig ten Staaten von Amerika, England und Deutschland Eine kri tische Würdigung". Die Bearbeitung der Ausgaben steht jeder mann. auch Ausländern, die keine Beziehungen zur Universität Leipzig haben, frei. Die Arbeiten sind bis 1 Oktober 1935 beim Rektorat der Universität Leipzig einzureichen. Für jede Preisaufgabe stehen RM. 1509 zur Verfügung. ) Erster Hackenschlag im Seeburg-Biertel. Wie bereits bckanntgegeben, findet die Feier des ersten Hackenschlags im Eecburg Viertel am Donnerstag, den 16. Aug u st, 11 Uhr statt. Tie Feierlichkeiten werden sich in der Sceburgstraße selbst und auf dem Hof des Grundstücks Sceburgstraste -13 abspielen. Die Rede von Bürgermeister Haake wird durch Lautsprecher verstärkt. Wie wir weiter erfahren, wird die UFA. Filmaus nahmen aus dem Sceburgviertcl in seiner allen Gestalt und von der Feier selbst drehen, so dast den Leipzigern, die ihr nicht beiwohnen können, Gelegenheit gegeben sein wird, noch nach träglich die Feierlichkeit zu erleben. Nach Beendigung der Ver anstaltung, an der selbstverständlich auch die Bauhandwerkcr tcilnehmen. wird sofort mit den Abbrucharbeiten begonnen wer den. Die Planung sowohl als auch die Leitung der Abbruch- und Neubnuarbciten liegt in den Händen des Leipziger Archi tekten Max Schnabel. > Folgenschwerer Sturz. Ein Lastkraftwagcuzug, der ani Dienstag gegen 7.20 Uhr die Preustenstraste in Leipzig-Probst heida stadlwärts fuhr, wurde von einem Kraftradfahrer, der auf dem Soziussitze seine Elgesrau mitsühvte, links überholt. Als der Kraftradfahrer, der 40 Jahre alte GeiverbeschuUehrer Ernst O. aus Hartlgau, sich etwa in Hölge des Motorwagens des Last- krastwagcnzuges befand, glitt «r mit seinem Fahrzeuge offenbar infolge der Schlüpfrigkeit der Strastendecke oder Ser Straßen- bahnschienen aus. Er wurde vom linken Vorderrad des Motor- j ivagens erfastt und etwa 13 Meter weit geschleift. Hierbei ist dem Fahrer der Fust vom rechten Bein buchstäblich abgeschliffen worden. Besinnungslos imird« er in das Krankenhaus St. Jakob eingeliefert. ) Freitag, 17. August, letzter Tag für Stimmscheine. Das Presseamt des Rates teckt mit: Für die Volksgenossen, die zum Wahlsonntag. 19. August, nicht in Leipzig sein können, iverden im Wahlamt. Leipzig-C. 1, Otto-Schill-Straste 4. Stimmscheine gegen Vorlegung eines Personalausiveiscs sWohnungsschein usw.) ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt täglich bis einfchl. Freitag, 17. August, von 8-18 Uhr. EisersuchtSmord ln Leipzig In der Köthener Straße in Leipzig erwürgte In seiner Dachwohnung der 30jährige Oskar Schumann seine Braut, die 2gjährige Elisabeth wendter. Schumann, der sofort nach der lat verhaftet werden konnte, gab an, daß er mit seiner Braut wegen seiner Eifersucht in eine Auseinandersetzung geraten wäre und sie ln deren Verlaus erwürgt habe. Schumann halte bereits vor einigen Jahren, ebenfalls wegen Eifersucht, eine frühere Geliebte auf der Straße durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Das Mädchen konnte wiederhergeslellt werden. Schumann kam mit einer geringen Gesänanisstrase davon. Zum Eisenbahnunglück bei Salle Halle, 15. August. Der bei dem Eisenbahnunglück am 12. August schwer verletzte Rangierarbeiler Richard Ohme, beschäf tigt beim GUterbahnhof Halle, wohnhaft in Halle-Trotha, ist nach Mitteilung der chirurgisck)«» Klinik in Halle am Dienstag um 14 Uhr gestorben. * slpr.) Dem schweren Eisenbahnunglück in Halle, das den aus Meisten abgefahrenen Sonderzug am 12. August 1934 be troffen hat, sind vorwiegend Sachsen zum Opfer gefallen. Der Vertreter des Sächsischen Ministerpräsidenten, Herr Minister Dr. Fritsch, hat die Kreishauptmannschaft Leipzig beauftragt, den Angehörigen der Toten die Teilnahme der Sächsischen Regie rung und den Verletzten, die in Halle Unterkunft gesunden haben, seine besten Wünsche für ihre Genesung zu übermitteln. s- Mittweida. Die gestrige Kundgebung der NSDAP, in Mittiveida gestaltete sich zu einem machtvollen Bekenntnis für Adolf Hitler. Es sprach der sächsische Wirtschaftsminister Lenk, der einleitend des lgeimgegangenen Reichspräsidenten ge dachte und dessen Verdienste um das Vaterland und den natio nalen Umbruch eingehend würdigte. Für uns Nationalsozialisten, so führte er iveiter aus. konnte es nur Einen geben, der an die Stell« des Vaters des Vaterlandes treten konnte, unseren Füh rer Adolf Hitler. Er will, dast das Volk selbst entscheidet, ob er den Posten des Reichspräsidenten einnehmen soll. Der 19. August wird ein weiterer Markstein in der deutsckien Geschichte sein. f Döbeln. In zwei Massenversammlungen im Staupitzbad und im Schützenhause sprach am Dienstagabend der Minister des Innern Dr. Fritsch über die Bedeutung des 19. August. Es sei nicht seine Absicht, um Stimmen zu betteln, denn er könne sich nicht denken, dast es noch jemanden gebe, der nicht wüsste, wie er sich am Sonntag zu verhalten hal»s. Es komme aber aus die Bedeutung dieses Aktes an Die graste (Gefahr sei. dast man das Ergebnis als zu sickier betrachte. Je der Einzelne müsse zur Urne schreiten und alles daran setzen, damit die Stimmenzahl vom 12. November 1933 überschritten werde. -f Penig. In die Schneidemaschine geraten. Der Schlosserlehrling Börnckgen aus Langenleuba-Niederhain ge riet am Dienstag mit der Hand in eine Gewindeschnsidemaschine. Das linke Daumenglieü wurde ihm glatt abgeschnitlen. Auster- dem erlitt der "Bedauernswerte Würgmale am Nacken. Er musste in ärztlick)« Behandlung gebracht werden. f Altenburg. Schwerer Zusammenstoß zweier A n s f l u g s k r a f t w a g e n. Aus der Zwickauer Landstrasse stiessen in der unübersichtlichen Kurve in Löhmigen szwischcn Altenburg und Gößnitz) nm Sonntagabend zwei Lastkraftwagen mit Ausflüglern zusammen. Der eine Wagen, der einen An hänger halte, kam von Johanngeorgenstadt, um Ausflügler aus Markkleeberg bei Leipzig nach Häufe zurückzubringcn. In der Kurve streifte ein ebenfalls mit Ausflügler» besetzter Schnell lastwagen aus Klingenberg, der in Richtung Göstnitz fuhr, den Anhänger. Drei Insassen wurden aus die Straste geschleudert und mußten schwer verletzt dem Altenburger Krankenhaus zu geführt werden. Einer der Verletzten ist dort an den Folgen eines Schädclbruchs gestorben. Hinsichtlich der Schuldsrage scheint bis jetzt festzustehcn, daß der Klingenbersger Wagen nicht weit genug rechts fuhr und die Kurve auch mit zu hoher Geschwindigkeit nahm. st Torgau. Des Kindes Schutzengel. Ein sieben jähriger Knabe stürzte in der Nacht im schlaftrunkenen Zu stande aus dem zweiten Stock der im Hinterschlossc zu Anna burg gelegenen elterlichen Wohnung. Zum Glück fiel der Knabe auf eine etwa 5 Meter über dem Boden gehende Lichtleitung. Der Ausschlag wurde dadurch erheblich vermindert und das Kind kam mit einigen kleinen Verletzungen davon. tz. Hohenstein-Ernstthal. Einbrecher Im Bahnhof. In der Dienstagnacht drangen Diebe im Bahnhofsgebäude ein und entwendeten aus einem Ausstellungsschlank mehrere Uhren und Wertsackgen. Sie konnten unerkannt entkommen. Dem Bauernstand verbunden: Adolf Hitler beim Erntedank fest 1988.