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Vollmoratorium und Schuldennachlaß Dr. Schacht über das lnlernatlonale Schulden« und Kreditproblem — Der eigentliche AerstörungSfaltor ist die politische Verschuldung sich lediglich von der immer ernster merkenden Entwicklung, halbe Zugeständnisse habe «bringen lassen und sich im übrigen mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunst veriröstet habe. Die Zukunft könne aber von selbst nicht besser, sondern müsse notwendig noch schlechter werden. Deutschland sei gezwungen, mit aller Energie dle Aus« beutung seiner einheimischen Rohstoffquellen zu betreiben, die Verwendung von Ersatzstoffen zu forcieren u. dergl. Es habe wenig Wert, datz man uns vorhalte. Deutschland schade sich damit selbst. Uns bleibe Kem anderer Weg übrig, weil wir ohne Devisen keine Auslandsgiiter kaufen können. Eine solclze Entwicklung könne die Weltwirtschaft nicht gieicizgültig lassen. Der Absatzausfall der ausländ stelzen Produzenten und Expor teure könne nicht ohne Folge für di« ausländischen Volksivirt- schaften bleiben. Rechne man noch hinzu, datz ohne das Schul denproblem auch das Währungsproblem nicht gelöst werden kann, so steigern sich di« wirtsclzaftlichen Gefahren ins Uner- metzliche. Deutschland sei bereit zu zahlen, was es irgend zu leisten vermag und was andererseits das Ausland in Form van Wa ren und Dienstleistungen zu verminst men Preisen abzunehmen gewillt und in der Lage ist. Es gäbe theoretisch zwei Lösungs möglichkeiten: 1. die deutschen Waren iverden von al len Erschwerungen freigestellt, oder 2. die deut schen Schulden werden gestrlclzen. Praktisch seien beide Wege nicht denkbar. Der praktisch möglich Weg müsse dal>er in der Mitte liegen, und zwar in der Richtung, datz die Regierungen der Gläubigerstaaten in eine erhöhte Abnahme deutscher Warenlieferungen und die Gläubiger in eine Herab setzung ihrer Schuldforderungen einwillige». Beide Forderungen Ser Kabinettsrat tn Varls Paris, 30. August. Die französischen Minister sind am Donnerstag zu ihrer ersten Beratung nach den Ferien zusammcngetreten. Abgesehen von dem noch in Urlaub befindlichen Staatsminister Tardieu und dem nach Kanada entsandten Minister für öffentliche Ar beiten, Flandin, nahmen alle Kabincttsmitglieder an den Be ratungen teil, die in der Hauptsache dem Haushaltsplan von 1938 und den mit dem Staviskr;-Skandal zusam menhängenden Angelegenheiten dienten. Der Haushaltsvoran schlag soll seine endgültige Fassung im nächsten Ministerrat finden und am 20. September im Parlament eingcbracht werden. Die Ausgabcngrenze wurde aus 17 Milliarden Fran ken festgesetzt. Um den Ausgleich zu erzielen, wird man weder zu neuen Steuern noch zu Kürzungen der Beamten- und der Frontkämpfcrbezüge greisen. Der Iustizminister berichtete eingehend über die verschiede nen, sein Ressort betreffende«: Fragen und teilte mit, datz nach einer Erklärung der Staatsanwaltschaft sämtlich mit Stavisky zusammenhängenden Untersuchungen im Oktober dieses Jahres Das Währungsproblem in -er Welt Der Verater Roosevelts auf der Internationalen Konferenz für Agrarwissenschaft seien auch vom Standpunkt des Auslandes berechtigt. Die aus ländischen Regierungen hätten nicht nur die Interessen ihrer Industriellen, sondern auch die ihrer Kapitalisten zu vertreten. Das letztere könne, solange das Transferproblem besteht, nicht in der Form geschelzen, datz man auf Deutschland einen Druck ausübt. der nur schaden könne, sondern nur in der Form, datz man erhöhte deutsäze Warenlieferungen ermöglich! Al>er auch die Forderung einer Schulderleichterung sei berechtigt, weil die Gläubiger Fahre hindurch eine so hohe Verzinsung genossen hätten, wie sie sich unter e'nigermatzen normalen lUerhältnissen nie hätte halten lassen. Die Ertragsmöglichkeiten seien in einem hochindustrialisierten Land weit geringer als d'e seinerzeit aus bedungenen Zinssätze. So habe die Dawes-Anleihe heute noch einen Zinssatz von 7 Prozent, während wirtschaftlich ein Satz von etwa 4 Prozent gerechtfertigt wäre Geht man von diesem Satz aus, so hätte ein Besitzer von Dcvves Anleihe bis zum Juni dieses Jahres 34 Prozent seines Kavilels in Form über höhter Zinsleistungen bereits znrückerhalten Auch die Kurse der deutschen Auslandsbonds zeigten datz man sich darüber einig sei, datz sich dle seinerzeitigen Anleilzeverträge unter den inzwischen eingetretenen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht mehr voll erfüllen lassen. Ein solcher Mittelweg hätte noch vor einem oder zwei Fahren allein Erfolg versvrochen. Heute reiche er nicht mehr aus. Deutschland sei derart ausaelogen. datz es zur Zeit auch einen ermätzigte» Zinsendienst nicht mehr tragen kann Die Welt märkte seien saiveit zusammengescbrumvlt datz die Hebung der Rohstoffpreise iveit stärkerer Impulse bedürfe Deutschland könne seinen Schuldendienst nur unter einem vergrößerten Weltlmu- delsvolumen leisten. Zu dieses könne es aber unter dem Druck des internationalen Deflationsprozesses nicht Hineiawachsen. Es werde daher nichts anderes übriablelben. als ihm «in mehrsähriges Vollmoratorium zur Erholung zu gewähre». Gleichzeitig werde man die Last der Auslandsverscszul- dung auf ein Matz zurlickiübren müssen, das nach Ablauf des Moratoriums auf die Dauer getragen werden könnte. abgeschlossen sein würden. Gleichzeitig gab er Ausschlutz über den Stand der Untersuchung des Mordjallcs Prince. Der Handelsminister hat Matznahmcn angeordnet, durch die jede Behinderung der normalen Kursbildung ausgcschaltet wird. Anschlietzcnd wurde Uber den Nizzaer Kongretz der marxistischen Lehrerverbände gesprochen. Der Unterrichtsminister hat bekanntlich eine Untersuchung über die dort gehaltenen Reden angeordnet. Sollte keine Antwort aus die an die be teiligten Lehrer gestellten Fragen erfolgen, dann würde man daraus folgern, datz die Lehrer den Aufruf zur Revolte gegen die gesetzlichen Bestimmungen stillschweigend zugebcn. In diesem Falle würden die zuständigen Departementsrüte mit der Angelegenheit besagt werden. Neber die Gesetzentwürfe zur Schaffung eines nationalen Arbeitslosen so nds und einer besonderen staatlichen Arbeitsbeschasfungsstelle sowie über die Vorbe reitung der Notstandsarbeiten berichtete der Arbeitsminister. Ob Autzenminister Bart Hou. wie ursprünglich ange kündigt worden ist, über die autzenpolilische Lage gesprochen hat, ist der amtlichen Mitteilung über den Kabinettsrat nicht zu entnehmen. Bad Eilsen, 31. August. Aus der Internationalen Konferenz für Agrarwissenschaft sprach gestern der mit der Führung des Reiehswirtsci-aftsministeriums beauftragte Reichslxrnkpräfi- dent Dr. Schacht über das international« Schulden« und Kreditproblem. In der Regel macht man, so führte Dr. Schacht u. a. aus, für die Lähmung des Welthandels die der,zeitige Währungs zerrüttung verantwortlich. Diese Erklärung bleibt aber an der Oberflacl-e. Der eigentliche Zerstörungsfaktor ist die politisch« Ver schuldung aus dem Weltkrieg. Vor dem Weltkrieg war die internationale Versäpildung kein Problem. Den aktiven Handelsbilanzen der Schuldnerländer entsprachen passive der Gläubigerländer. Letztere erhielten ihr« Jins- und Tilgungsforderungcn in Form von Rohstoffen be zahlt. Politisch, ohne wirtsäzaftlichen Gegenwert entstandene Zahlungen existierten nicht. Der Weltkrieg lzat diesen or ganisch aufgebauten Welthandelsmechanismus zerstört. Dr. Schacht schildert in kurzen Zügen die heutige Lag«. Deutschland sei heute trotz stark geschwächter Rohstoffbasis in ungefähr gleiclzem Matze international verschuldet, in dem es friikzer als Gläubiger auftrat. Auch hinsichtlich der Zinssätze zeige sich, datz Deutschland allein den verlorenen Krieg zu be zahlen hatte. Seit 1918 sei die Wirtschaft von der Politik erdrückt worden. Dr. Schacht geht dann auf die politischen Zahlun gen Deutschlands ein. deren Transfer nur möglich war durch eine fortgesetzte Aufnahme ausländischer Kre dite. eine Methode, die den Absichten des Dawes-Planes direkt widersprach. Völlig unverständlich sei das Verhalten der inter nationalen Finanz im Jahre 1931 selbst. Wenn man ein Pro blem mit Hilfe des internationalen Kredites lösen wolle, dann dürfe man die zu diesem Zweck gewährten Kredite nicht plötz lich in Milliarden-Beträgen zurückrusen. Man sollte wenigstens ehrlich zugcben, datz die Fehler der Politiker und die Ohnmacht der Wirtschaftler zu Lasten des Auslandes geht und man sollte sich den aussichtslosen Versuch sclwnken. das deutsche Transfer- Problem damit zu erklären, datz Deutschland die Auslands kredite falsch verivendet habe. Als Folge der Reparations politik und der falsrlzen Kreditplacierung ergab sich für Deutsch land Ende 193V eine Auslandsverschuldung von über 25 Milli arden RM.. von denen rund 15 Milliarden NM kurzfristig waren. Heute beträgt die deutsche Auslandsverschuldung rund 13,9 Milliarden RM.: d. s n»eniger als die seit dem Dawes- Plan gezahlten Reparationen zuzüglich der dazu zu tragenden Zinsen. Deutschland hat also im Verlause von drei Fahren 11 Milliarden RM., d. i. mehr als seine gesamte unpolitisciz« Verschuldung, abgetragen. Heute ist Deutschlands Transfersählgkelt völlig erschöpft. Deutschland hat seine wirtschaftlichen Schulden unter un geheuren Opfern restlos zurlickgezahlt. Die Reparationen, dle heute leider nicht mehr den Regierungen sondern gut gläubigen Privatleuten geschuldet werden, kann es nicht mehr aus eigener Kraft regulieren. Das deutsch- Nuslandsschuldenproblem bedeutet weit mehr als die in der bisherigen Finanzaeschichle vorgekommencn Schwie rigkeiten. Es ist nicht lediglich eine Anaelegenlzeit zwischen Schuldnern und Gläubigern, sondern cs berührt die gesamte Weltwirtschaft. Die Vesonderlzeit des deutsclzen Pro blems ist die Tatsach'. datz jeder einzelne Schuldner seinen Ver pflichtungen in Reichsmark genau »ackkommt. datz alx-r die deutscl>e Gesamtwirtschaft nicht in der Lage ist diese Veträcze in ausländische Währung zu transferieren. In dieser Unmög lichkeit liegt der Kernpunkt des deutschen Schul de »pröble ms. Es besteht heute nirgendwo ein Zweck-' da ran, datz Auslandsschulden nur in Form von Waren und Dienst leistungen verzinst und getilgt werden können Deutschland Hal sein Möglichstes im Kampf gegen Währ»noson'wer«»n<ien Kon tingente und Quoten getan. Un'er solchen Umständen ist es zwecklos und unsinnig, durch i>""»ckvel<lwn Druck auf Deulsch- kand Zahlungen erzwiipzen zu wollen. Die Bereinigung der deutschen Auslandsverschuldung bie tet dagegen die Gcwäkr für die Wiederherstellung des Welthandels und damit für die Beendigung der Weltkrise. Dr. Schacht wandte sich alc^ann gegen die Vorwürfe, die das Ausland Deutschland gemacht hol'« selbst nicht oder nicht genug zur Lösung des Auslandsschuldenprobleins beigetragen zu haben. Di« deutsclze De f la ti o n s p a l i t i k habe die traurige Erfahrung macl>en müssen, datz sich die ivirt- schaftlicl-e Vernunft der Welt in umgekehrter Richtung ent wickelt habe Das Ausland Hali« nicht daran gedacht, die ver- billigtcn deutsckzen Waren aufzunehmen. Dr. Schacht wies dann weiter die Abwegigkeit des Vorschlages einer Devalvation nach. Diese Frage, ebenso wie die eines internationalen Clea rings, hat er lwreits in seiner Leipziger Rede behandelt. Dr. Scl-acht gab dann nochmals einen Ueberblick ül>er di« Entwicklung der Dinge, wobei er darauf hinwies, datz man ZahresbcriKt der Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen München, 31. August. Der Generallnspektor für das deutsche Strafen wesen, Dr.-Ing. Fritz Todt, veröffentlicht den ersten Jahresbericht über seine Tätigkeit als Leiter der ober sten Reichsbehörde für das deutsche Strvtzenwefen. Der Bericht beginnt mit dem großen Bauvorhaben der Neichsautobahnen. Die während des absielaufenen Jahres durckMführten Finanzarbeiten ergaben, datz die erste sirotzmaschige Erschliessung des Reiclzsgebietes ein Grundnetz von rund 7000 Kilometer Rcicizsautobahnen erfordert. Bis zum 1. Juli 1034 sind der Gesellsctfast „Reichsautobahnen" zum Bau 1600 Kilometer freige geben, für weitere 2600 Kilometer liegen die Borent« würfe vor. An Aufträgen wurden insgesamt bis zum 1. Juli 1934 vergeben: 110 Millionen RM. Die Gesamt zahl -er an der Baustelle bescizäftigten Arbeiter erreichte bis zum 8. Juli 1934 den Stand von 38 600 Mann und die Zahl der geleisteten Tagewerke betrug 2,68 Millionen. Es ist vorgesehen, bis zum Ende des Baujahres 1934 bei den Bauarbeiten insgesamt 300 Millionen NM. um« Bad Eilsen, 30. August. Die Erörterung von Fragen der kollektivistischen und korpo rativen Landwirtschaft auf der Internationalen Konferenz für Agrarwissenschaft in Bad Eilsen schloß Dr. Schuermann von« Slabsamt des Reichsbauernsiihrers mit eindrucksvoller Heraus- arbcitung des Gegensatzes zwischen der kollektivistischen Behand lung der Bauern im Sowjctsystem und der pjleglichen Behand lung des eingewurzelten Bauerntums in der nationalsozialisti schen Bauernpolitik. Er unterstrich vor allem die völlig freie Selbstverwaltung auf allen Gebieten, besonders bei der Marktregelung, die zudem noch gesetzlich vom Staate garantiert sei. Bei der anschließenden Beratung der internationalen Zu sammenarbeit zur llebcrwindung der Agrarkrise wurden die Ausführungen des amerikanischen Professors W arren - Ithaka, des bekannten Beraters des Präsidenten Roosevelt, Uber das Währungsproblem mit besonderer Spannung entgegengenom men. In einem zusammensassenden Ausblick erklärte er, der Preisdes Goldes müsse verdoppelt werden, nm in allen Ländern den Vorkrisenstand hcrzu- stellen. Die Länder, die den Goldpreis schon verdoppelt hätten, seien im Vorteil. Wer die alte Vorkriscnparität zu halten versuche, werde den stärksten Preisschwankungen unter liegen, und zwar auch wegen des Wandels in der zum Teil monetären Nachfrage nach Gold. Mit der wachsenden Zahl der unbeweglich starren Preise werde der Druck der beweglichen zusetzen und die Belegschaft der Baustellen auf 80 bis 100 000 Mann zu steigern. Die Zahl der indirekt (z. B. in Lieferwerken) Beschäftigten ist nach genauen Erhe bungen 1,8mal so grotz wie die der auf Baustellen Tätigen. Es waren sonach insgesamt am Stichtage des Be richtes (8 Juli) rund 96 000 beschäftigt und werden bis zum Jahresende 200 090 ins 250 000 Volksgenossen durch das Werk der Neichsautobahnen Arbeit und Ver dienst haben. Die Entwurfs- und Bauarbeiten sind so vorberei tet, datz in den kommenden 8 Jahren je 1000 bis 1500 Kilometer Autobahnen fcrtiggestellt werden können. Es wird angestrebt, dcitz 1936 37 folgende zusammenhängende Verbindungen dem Verkehr zur Verfügung stehen: Die Strecken: Köln — Düsseldorf — Dortmund — Hanno ver — Berlin — Frankfurt a. d. Oder. Stettin — Ber- lin — Breslau. Kassel — Frankfurt — Mannheim — Karlsruhe — Stuttgart — Ulm — München — Landes, grenze und die Nord-Süd-Linie Leipzig — Bayreuth — München. Ferner werden fertiggestellt die Berkin- düngen Bremen — Altona — Hamburg — Lübeck und die Strecke Königsberg — Elbing. Preise um so stärker bei feder Goldschwankung Einen so deli katen Mechanismus wie die Wirtichajt den zujälligeu Goldpreis schwankungen auszusetzen, heiße, ihn unter eine dauernde Be drohung stellen, die nicht eine notwendige Begleiterscheinung einer auf Privatwirtschaft gegründeten Zivilisationssorm sei. Die größte Bedrohung für die Aujrechtcrhaliung der Privat wirtschaft liege in einem schwankenden Taujchmittcl. Wenn es nicht gelinge, für ein stabiles Tauschmittel zu sorgen, so sei es wahrscheinlich, daß die Menschen eine andere Form der Güter verteilung herbeizufiihrcn versuchen würden. Die demokratische Regicrungsform in der auf die Privatwirtschaft gegründeten Zivilisation sei durch das monetäre Chaos einer schweren Be lastungsprobe unterworfen: in einigen Ländern sei sie zu- sammengebrochcn. Wollten wir die gegenwärtige soziale Ordnung ausrechterhalten, so brauchten wir eine grundsätz liche Revision der Spielregeln und eine bessere Be achtung der Regeln, die auf eine größere Sicherung der Gerechtig keit hinzieltcn. Daher sei Vorsorge sür eine Vermeidung neuer monetärer Zwischenfälle zu tressen. Selbst wenn der Gold standard wiederheigestellt wäre, sei eine endgültige Bindung an «inen bestimmten Preis des Goldes gesährlich, solange der Wert des Goldes nicht eine gewisse Annäherung an die Stabilität ausweije. Keine Aktion gegen „Rein-Sager" Der Gauleiter der Pfalz, B ü r ck e l, hat eine Bekannt machung erlassen, in der es heißt: „Es wurde mir bekannt, daß in einem Falle ein Wähler öffentlich mit „Stein" gestimmt hat und daß deshalb einige Leute eine drohende Haltung gegen den Betreffenden eingenommen haben. Es besteht aller Grund, daraus hinzuwcisen, daß, so selbstverständlich auch die Haltung der Oessentlichkeit gegen diesen Provokateur sein mag, absolut keine Veranlassung zu einer scindseligeu Haltung be steht Es kommt nicht daraus au, daß man von den Nein- Wählern abriickt, sondern, wie es der Führer ausdrücklich will, daß erst recht der Versuch gemacht wird, die Vetresfendcn für »»»zu gewinnen." Die letzten Ereignisse als SllnMemen Der Minister der Kirchen und Schulen in Oldenb»r> hat nachstehende Anordnung getrosten: „Die geschichtlichen Ereignisse der letzten Zeit, di« Röhm- Revolte und ihre Niederschlagung, die Rede des Füh rers und Reichskanzlers vom 13. Juli, der T o d d e s N c i ch s« Präsidenten und EeneralseldmarZchalls von Hindenburg, die V e r f a ffu n g sä n d e r u n g, die Rede des Führer» und Reichskanzlers vom 17. August und die Volksbefragung vom i 19. August sind, soweit da» nicht schon geschehen sein sollte, in ! sämtlichen Schulen eingehend zu besprechen und in ihrer Be» . deutung zu würdigen. Hierfür können die nächsten Geschichts stunden und in den Volksschule« außerdem die Stunde der Nation benutzt werden."