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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.10.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191510315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19151031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19151031
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-10
- Tag 1915-10-31
-
Monat
1915-10
-
Jahr
1915
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Lrttr 8. Nr. 555. Sonntags-Ausgabe Leipziger Tageblatt Aenderung der Anzeigepflichk über Gklreide- und Mehldeslinde deir. Die Anzeigen über die Vorräte an Getreide und Mehl sind von den Mühlen, Bäckern und Kon ditoren künftig monatlich nur noch einmal, und zwar am 15).» und die Anzeigen der Händler nicht mehr am letzten, sondern cbensalls am 15. jedes Monats an das Statistische Amt zu erstatten. Die Anzeigen für den letzten jedes Monats, also auch dt« schon für den 31. Oktober, kommen hiernach in Wegfall. Ebenso sind dle Anzeigen über das Auslands mehl nur noch am 15>. jedes Monats bei der Mehl verteilungsstelle, Gotischedstraße 25, cinzureichen. Vordrucke hierzu sind nicht mehr beim Statistischen Amt, sondern in der Mchiverteilungsstclle zu ent nehmen. 57. Leipzig, am 30. Oktober 1015. Der Bat der Stadt Leipzig. Die Maul- und Klauenseuche im Kloslergut zu Leipzig - Lonnewitz, Pcmz-Eugen-Slraße 3 t, ist er- loschen. Gcs.-A. l 1599. Leipzig, am 29. Oktober 1915. K"' r'cr Rai der Stadt Leipzig. .In das Huiidelvregislec isl heute eingetragen worden: 1. aus Blatt 16390 die Firma Engen Thormeyer in Leipzig (Thomasiuc-siraße 3ch. Der Kauf mann Franz Lug n Thormcyev in Leipzig ist Inhaber. (Angegebener Geschäftszweig: Be trieb einer Fullcrmitlcl-Großhandlrmg); 2. aus Blatt 16391 die Firma Leipziger Fleisch- Konscrven-Versand-Gescha'ft Max Scheuster in Leipzig (Lindeiiau, Hempcislrnßc 1). Der Kauf mann Otto Hermann .'Aar Schechter in Leipzig ist chihaocr. Angegebener Geschäftszweig: Be trieb eine-, HandelSgefchäflS mit Fleischkon- lervcn, ,owie eines Agentur- und Kommissions geschäfts mit solchen Waren): 3. aus Glatt 16392 die Firma 3akob Buxbaum in Leipzig (Miltelfirafze 22). Der Schuhwarcn- händler Öakov Buxoaum in Leipzig ist Inhaber. (Angegebener Geschäftszweig: Betrieb eines SchuhwarenhandeiSgeschästs); 4. auf Blatt 12953, betr. die Firma Otto Wie- aand'fch« Buchdruckerei Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Leipzig: Prokura ist er teilt an Therese verehrt. Bielefeld geb. Bechert in Leipzig: 5. auf den Blättern 14 G. A. II und 11200, betr. die Firmen D. Magnus und Milchwirtschaft- llche Betriebe Max Töpfer, beide in Leipzig: Die Firma ist erloschen. Leipzig, am 29. Oktober 1915. Königliches Amtsgericht, Abt. Illi. Ilidislher Genleindeverein zu Leipzig. Donnerstag,den 4. November 1915, abends 'I-S Uhr, Krysta ll-P a la st, Blauer Saal Vortrag des Herrn Zahnarzt Ehrmann über: Wesen und Begriff der Jüdischen Gemeinde. Gäste sind herzlich willkommen. ru'«n Der Vorstand. GsMinde-LMilße M-reu verzinst biä aus weiteres alle MZ- Gold-Einlagen AcE" sä)on vom 1. 3anuar 1915 ab mit 3'^1«. 0 VerzinsungvonSpar-der H 0 eiiiiagcn durch die Bau ¬ genossenschaft des Leipziger MielcrvercinS, e. G. m. b. H., Markgrasensiraße 8,1. (Fahrituhi). Ausgabe von 4 °/„igen Schuldverschreibungen. Anlage des Kapitals in unverkäuflichen Grundstücken. Sparkasse Leutzsch. Unter Garantie der Gemeinde. Reserven 900000 Geschäftszeit: Wochentags 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends durchgehend von 8—2 Uhr. GeWslslM: rillllli» SV!«. Haltestelle der Straßenbahnlinien 1^, k und Postscheckkonto Leipzig, Rr. 3307. Girokonto bei d. Allgemeinen Deutschen Eredll-Anskalt Leipzig und der Gemeindeverbandsgirokasse Leutzsch. Sparkasse Aöhlitz.Ehrenberg Gemeindeamt, Haltestelle der /X Straßenbahn, 15 Min. vom Bahnhof und den Straßenbahnlinien U und tz, Leutzsch. Geschäftszeit 8—1 und 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr. Tägliche Verzinsung. Zinsfuß 3'/, °/„. Kontroll marken. Postscheckkonto Leipzig 919t. Fcrnsp. 34100. Gemeindesparkasse Oetzsch. Gemeindeamr: Näye Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit 8—1 und 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr. Zinsfuß 3' -'!. ststirnNertrv V erLtnriUnL. Po/fä-eckkvnlo 14999 Leipzig. —SW» Sparkasse Gautzsch. Gemeindeamt. Geschäftszeit 8—1 und 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr. Tägliche Verzinsung mit 3 /Iu. Post scheckkonlo 14601 Leipzig. — Slödtisüie Sparkasse MM;. ? Täglich Ein- und Rückzahlungen. Tägl.Verzinsung. Zinsfuß 3'/,°/,. Postscheckkonto 6731. Fernruf 35. Sonntag, 81. Oktober ISIS Sparkasse Markkleeberg tm Rathaus« zu Markkleeberg — 7 Mln. von der End station L.-Döutz der Groß. Lpz. Straßenb. Llnte D. u. 0. ZWtzlb 3'^. TWche Lerziasmig. Geschäftszeit: Werkt.8—1u.3—5Uhr. Sonnad^-2Uhr Fernspr. 35473. Poflfcheckkouto Leipzig Ü0LS7. Nicht amtlich. ttl iNWN«M ftüduMtla. Geschäftsstelle Leipzig, Ooerflraß« 4, Mill«. Postscheckkonto Leipzig Nr. 10 420. ^1 Os für Spareinlagen gegen jährliche Ktln- 2 so dlgung del täglicher Verzinsung. ^0 für Spareinlagen mit kürzeren Kündigungt- 0 fristen bei täglicher Verzinsung. Für die Sicherheit der anoertrauten Spargelder, die nur in dem soliden Grundbesitz der Baugenossen schaft angelegt werden, hastet daS gesamte Vermögen der meist aus Beamten bestehenden Baugenossenschaft. Spackastenannahmestellen befinden sich in allen Stadtteilen. 8a, Die Deutsche Landwirtschaft liche Treuhandbank (Trcuhandgesellschaft sür dle deutsche Landwirtschaft), Leipzig, Tröndlinring 2, Treppe U, l. (Reue Börse), am Hauptbahnhol, gewährt sür SWeinlMn "LUU" 4'!^3msen. bei längerer Kündigungsfrist auch höhere Zinsiätze. Reichsbank-Girokonto. Postscheckkonto Leipzig 13777. Prospekte auf Wunsch. Verkehr auch schriftlich. EmgesasrdL (Für den cUn'cndungc i nn ee die er -iubrik übernimm! die Tted.iklion uu:,er de: pre,^c b.e,ne ^«ronlwdriung.- Zur Vnllerlcueninq. Man l>örl vielsacli die Bchaupluna, die Buklerernfnhr sei stanz stcrii'.a iin Verküliius cur iniändischen Bullererzeugung. 5n Ver- sainmlunstcn wurde die Menne der iw Znland erzeugten Buller Mil 750 000 Tonnen angegeben, da der Einsubrüocrschuß 51600 Tonnen beträgt, wäre duä Verhältnis nur wie 7 :100. Bichl in Rechnung gezogen wurde die Milchmcnste, die zur Aufzucht der Kälber in den ersten Wochen unbedingt nölig ist, sowie die Verminderung der Erzeugung durch Ausfall der haupt sächlich protcin- und sellceicben'Kraslfutterniitlel, die cingesührk wurden, für welche die Protein- und fettarmen Erscitzsultermiltel wie Karlosiclftockcn und Melasse kein vollwertiger Ersaß sein können. Eltzbacber führte in Verbindung mit den Berliner land wirtschaftlichen Fachaelcbrtcn Lemmerm-um, von Rümkcr, Warin- bold und Zu' tz dieselbe Berechnung in solacndcr Weise durch. ES wurde als LurchschnittSnulchleisluna 2200 Liter für die Kuh an genommen. Rach amtlichen Schätzungen betrügt dieselbe in Bayern 2640, in Württemberg 1040 Liter. Umfassende Unler- suchunacn sur ganz Deutschland lieaen nicht vor. Danach würden nach Abuia der zur Aufzucht der Kälber nötigen Milchmcnge 19 602 Millionen Liter für den menschlichen Verbrauch übrig bleiben. Naci; Abzug von 42 v. H. für den Frischmilchverbrauch verbleibt zur Buttcrprodutztion eine Milchmenge im Gewicht von 10 508 50t- Tennen, der eine Buttcrwcnge von 399 300 Tonnen (100 Kilogramm Mila) ergeben 3.8 Kilogramm Butter) entspricht. Der Einfuhrübcrlcbutz beträgt 54 6-50 Tonnen, das sind also 13,6 v. H. der Eigenproduktion. Hierbei isl nicht berücksichtigt die unbedingt vorhandene Ein buße infolge deS Ausfalles des eingcsührlen prolcin- und fett reichen Kraftfutters. .Die Menge deS früher eingesührten ver daulichen RohproteinS (bereirvnct auS den eingesührten Futter mitteln) betragt 664 280 Tonnen. Angenommen, daß 70 Gramm Royprokein 1 Kilogramm Milch erzeugen, so würden 664 280 Tonnen Rohprotein in den Futtermitteln 9 489 700 Tonnen Milch entsprechen. Annähernd die Hälfte der in Deutschland ge wonnenen Kuhmilch wäre danach auf auswärtige Futtermittel zurüchzuführcn.'') Wenn schon diese Ricsenverlustc durch Fütterung von Ersatzsutlcrmilkeln teilweise wctkgemocht werden, so erleidet der Landwirt doch dabei eine aroße Gcideinbuße, da er die minderwertigen ErsatzstoNe teurer bezahlen mnß olä früher die hochwertigen Kraft suite: mittel. Um z. B. daS Fell in 1 Kiloaramm Leinmehl bei der Futle- runa zn ersetzen, müßten 19 Kiloaramm Trockenkarkosscl oder gar 24 Kilogramm Melasselcknitzel gefüttert werden. Da dies sowohl vom ökonomischen als auch vom physiologischen Standpunkt aus unmöalich ist, muß eben die Milchleisluna zurückgehen. Die Folge davon ist ein weiterer Rückgang der inländischen Buttererzeugung, so daß daS Verhältnis ein noch bedeutend unaünsliaeres wird. Hier lieat auch der Grund der Milchknapphcit, nicht aber in der Gewinnsucht der Landwirte, die des höheren Gewinnes halber von: Frischmilchverkaus mr Butkerproduklion übergehen, wie vielfach behauptel wird. Vorlicacnde Feststellung erschien mir nölig, da durch Behauplunacn aus Grund unrichtiger BercchnungSergeb- niste eine .Irreführung der öffentlichen Meinung skallsindcl, die so wohl aus feiten der Verzehrer als auch der Erzeuger nur Erbitte rung erweckt, zum großen Schaden sür das ganze Volk. Assistent Franz Frank-Leipzig. *) Paul Eltzbacher: .Die deutsche Volksernäbnwo und der englische Aushungerungsplan? S. 59. Brotwuchcri Daß cs auch jetzt noch Leute gibt, dle Brotwuchcr treiben, zeigt felgender Fall: 3n einem Bäckerläden verlangte meine Tochter ein 4-Psd -Brot. Die Onhabciin verknuste ihr ein Brot zu 3 und etnS zn 1 Psd — sie führt, trotzdem die jetzigen Brotmarken auf 4 Psd. lauten, keine 4-Psd.-Brote (!) — und berechnete den Preis folgendermaßen: 3X10), 49>L, abgerundet 50 dazu 16)4, abge ¬ rundet 17, zusammen 67 -Z. Sie ließ sich, trotz Hinweises, daß 4 X 16,', --- 66 ist, 67 F sür das Brot bezahlen. Als ich dle Frau des halb zur Rede stellte, behauptete sie zuerst, im Rechte zu sein. Als lch mit Anzeige drohte, gab sie an, es sel nur ein Versehen gewesen, und schließlich wollte sie sich noch als Wohltäterin aufspielen. Man achte auf solche und ähnliche Fälle und biinae solch« Leute, die sich durch Wucher in der jetzt besonders teuren Zelt bereichern wollen — und seien cs auch nur Pfennige — zur Anzeige. j. DaS Schreiben der Linkshänder Rach Beendigung des Krieges werden es derer nicht wenige.sein, dle ihre rechte Hand clngeiüßt haben und darum mit der linken Hand dle- jenige Schreibfertigkeit ausziibildcn sich gezwungen sehen, die vordem ihre rechte Hand best-sz. Es isl di<s eine saure Arbeit, die seilen die auf gewendete Müke lohnt, und ist aber auch eine unnatürliche Forderung, die wir an untere linke Hand stellen. Von Natur aus wohnt unserer Linken dle gleiche Fähigkeit inne, die wir, ln ganz einseitiger Welse, mit unserer Rechten zur Entfaltung bringen. Die Schreibbewegung unserer rechten Hand ist eine zentrifugale, d. h eine vom Körper weg nach außen strebende. Zwingen wir unsere Linke, die Schreibtichlung der rechten Hand cin.zuhallen, so ist die Bewegung der Linken sür diele eine zenlri- p.dale, von außen nach innen gerichtete Führung der Feder, während sie naturgemäß das gleiche Bestreben hat. wie die Rechte, zentrifugal zu schreiben. Es läge also sehr nahe, unsere invaliden diejenige Schriftlage cinübcn zu lassen, die ihrer linken Hand .liegt', und das wäre die sogen. .Spiegelschrift". Da cS jcdocb nicht jedermanns Sache ist, derartig Ge schriebenes — ohne Zubiisenahme eines Spiegels — geläufig zu lesen, möchte ich Vorschlägen, daß die mit der Linken ausgcführte Spiegelschrift aus durchscheinendes (lransparenlcs) Papier geschrieben werde. Eine weihe Unterlage (Linienblatt) oder ein Block dieses Papiers würde die Schreibung sehr unterstützen, und die Lesung des Geschriebenen würde aus dieselbe Weise und ebenso leicht crsolgcn, wie wir sonst eine Kopie unseres Briefes oom Seidcnpapier abzulesen gewöhnt sind. k. ?. Soll das Wmdersteln-Orcbesler verschwinden? Mik Bedauern haben die Musikfreunde Leipzigs aus dem .Leipziger Tageblatt" ersehen, daß daS Windcrstein- OrU) cster ln diesem Winter in Bad Nauheim ver bleiben will, anstatt wie alljährlich nach Leipzig zu kommen. Ls ist dies im höchsten Grnde bedauerlich sür eine Musiksindt wie Leipzig. Während selbst die kleinen Provinzstädte trotz des Krieges Sinfonie- und andere gröbere Konzerte veranstalten, soll Leipzig ganz und gar aus diesen Genuß verzichten! Es wäre doch sicher aucb in diesem Jahre zu ermöglichen, daß das Winderstein-Orchester nach Leipzig käme; es wurde sicher genügend Beschäftigung finden. So z B. durch Slnsonie-Konzerte ln der Alberihalle, im Palmen- und Zoologischen Garten. Kirchenkonzerte, Konzerte mit der Singakademie, und andere Veranstaltungen In der Albert- Halle, vielleicht auch im Abonnement. Dazu kämen Sonntags- Konzerte im Palmengarlcn und Zoologischen Garten, die sich doch auch im Vorjahre stets eines guten Besuches zu erfreuen hatten. Sollte sich der Rat der Stadt Leipzig ans irgendeinem Grunde nicht zu der jährlich gewährten Beihilfe bereit erklären können, so wäre es dock angängig, einen Ausschuß zn aründen, der den oben geheg ten Wunsch verwirklichen könnte. Musiksreunde und besonders Anhänger des beliebten und sür Lelvziq unentbehrlich gewordenen Winderstein-Örchcsters gibt es ja ln Leipzig genug. F. Körner, im Namen vieler. Recht und Gericht Königliche» Landgericht Leipzig, 29. Oktober. 1 Eine Diebesgesellschafl. 3n den ersten Monaten d. 3. machte sich in Leipzig und in der Umgegend die Tätigkeit einer Einbrechergcscllschast bemerkbar, die ln der frechsten Meise ihr Unwesen betrieb, bis ihr mit der Verhaftung ihres Rädelsführers am 13. April das Handwerk ge legt wurde. 3n wenigen Tagen wurden dann auch die anderen Mit glieder der Diebesbande festgenommen, und seht befand sich die fünf- köpsige Gesellschaft auf der Anklagebank vor der fünften Strafkammer des Landgerichts. Der Haupltäter ist der 24sährlge Handarbeiter Vinzenz Smiatalskl, seine Mitangeklagten sind der 18jährlge Handarbeiter Arthur Max Tauch, der 25jährige Fabrikarbeiter Oswald Hönsch, der 22jährige Fabrikarbeiter Paul Franz Mü>ler und der 19jährige Handarbeiter Friedrich Otto Becker. Außer diesem zuletzt genannten Angeklagten sind alle wegen Diebstahls und anderer Delikte schon wiederholt bestraft. Dle Diebe hoben sich stets nachts aus ihre Raubzüge begeben-, zu dreien und vieren. Eie hatten eS ganz besonders auf Gast wirtschaften und Fleischerläden abgesehen, und mit welcher Unverfroren heit sie ihre verbrecherischen Unternehmungen auöführtcn, daS zeigt der von ihnen verübte Einbruch bei einem Ficischcrmrister in der Südstrahe, den Cmiatalski mit Tauch zusammen unternommen hat. Es war in der Nacht vom 10. zum 11. April, die beiden Diebe kamen vom Wald kaffee, wo ihnen der geplante Einbruch mißlungen war. Während Tauch aus der Straße Wache hielt, drang Cmiatalski in den Fleischerladen ein, packte einen Posten Fleischwaren ein, schlich sich dann in die Schlafstube ein, wo er einen Kasten mit 1200,4t barem Gelds an sich nahm, und dann suchten die beiden Einbrecher unbehelligt das Weite. Aus diesem Dieb stahle rührten noch die 600,<t her, die man bei Emiatalski bei seiner Verhaftung sand, er war auch im Besitze von zwei geladenen Revolvern. Dle Wertsachen, die den Dieben in die Hände sielen, wurden meistens am anderen Tage bei Allhändlern und in Herbergen und Kaffeestuden verwertet. Die Anklage legte den Angeklagten insgesamt zwanzig Diebstähle zur Last, an denen zumeist Cmiatalski, Tauch und Hönsch be teiligt gewesen sind, während Müller und Becker nickt so oft mitgegangen sind. Die Einbrüche sind in Connewitz und in der Südvorstadt, in Eutritzsch, Schönefeld, in Stötteritz. dann weiter in Thekla, Lindenthal, in Gerickshain, in Mockau, in Hänichen und in Lützschena ausaesührt worden. Ein bevorzugtes Arbeitsfeld der Diebe waren die Echreber- garlenkolonien, so haben Müller und Becker zusammen in einer ein zigen Nackt im Anfang April ln einer solchen Kolonie in Stötteritz nicht weniger als dreizehn Gartenhäuser erbrochen und mitgenommen, was Ihnen an Kleidern und anderen Sachen gefiel. Die Angeklagten Smia- talski und Tauch haben in mancher Nacht gleich zwei und mehr Ein brüche ausgesührt, so in der Nacht vom 2. aus den 3. April drei, dar unter einen bei einem hiesigen Kaufmann, in dessen Kontor sie den Geldschcank zu erbrechen versuchten; cbensalls drei Einbrüche in der Nacht vom 7. auf den 8. April, und zwar ln einem Holet am Bahnhöfe und zwei danebciilicgcndcn Ladengeschäften. Aus Grund der Beweis ausnahme erkannte der Gerichtshof gegen Emiatalski auf acht 3ahre Zuchthaus und zehn 3ahre Ehrcnrechtsveriust, gegen Tauch auf sechs 3 ahre Gefängnis und fünf 3ahre Ehrenrechtsveclust, gegen Hönsch aus sechs 3ahre Zuchthaus und zehn 3ahre EhrenrechtS- verlust, gegen Müller aus ein 3 ahr sechs Monate Gefängnis und drei 3ahre Ehrcnrechtsveriust und gegen Becker auf ein 3ahr neun Monate Gefängnis und ebensallS drei 3ahre Ehrenrechts- vcrlust. 4 «Die Tat des Angeklagten grenzt an Landesverrat" — so sagte der Staatsanwalt bezüglich des Malergehilfen Karl Arthur Lippert von hier, der sich vor der sechsten Etraskammer des Landgerichts wegen Rücksallbetrugszu verantworten Halle. 3m vergangenen Sommer kam Lippert zur Scyneiderinnung, teilte mtt, daß sein Vater Schneider meister sei und Heereslieserungen habe und bat angeblich in dessen Auf trage um Uebcrlajsung von Militär Mantelstoffen. Zu sechs Malen hat Lippert auch Stoff zu je zehn Mänteln im Werte von 2400 Mark be kommen, er hat den Stoff ln kleine Stückchen zerschnitten und diese Stückchen für insgesamt 100 Mark als Abfall verkauft. 3nzwtschen ist er wegen anderer Straftaten zu ernem 3ahr sechs Monaten Zuchthaus oenutcilt worden, jctzt erhielt er elne Zusatz st rase von einem 3ahr Zuchthaus und 300 Mark Geldstrafe zuerkannt. t Einbruchsdiebstahl. 3n der fünften Morgenstunde des 24. August bemerkte eine Geschäftsfrau, die sich auf üem Wege zur Markthalle befand, wie ein junger Mensch vor einem Fleischerladen in der Zeiher Straße aus und ab ging und sich aufmerksam nach allen Selten umschaute. Als dle Frau näher kam, sah sie einen anderen Mann aus dem Oderltchtsenster des Ladens heraussteigen, der zwei Paket« ln der Hand hatte. Die beiden Männer ergriffen dl« Flucht nach der Slldstrahe hinauf, verfolgt von der Frau und einem Passanten, der sich ihr anschloß, als er erfuhr, um was es sich handelte. Die beiden Diebe entkamen in- dessen, aber nach einigen Tagen wurde der elne in keiner Wohnung ver haftet. Es war der 24jährige, wegen EtgentumsoergehenS schon wiederholt bestrafte Schlosser Friedrich Albert Götze von hier, der sich setzt vor der IV. Strafkammer des Landgerichts zu verantworten hatte. Neben ihm auf der Anklagebank sah der 2ijährtge Handarbeiter Emtl Ludwig Eugen Wolfs, der beschuldigt war, an dem Diebstahl tellgenommen zu haben. Er bestritt indessen, mit dabeigewesen zu sein, und auch Götze erklärte, daß sein Mitschuldiger ein anderer Mann gewesen sei, dessen Namen er nicht kenne. Er selbst habe auS dem Fleischerladen mehrere Dosen mit gekochtem Schinken gestohlen, diese Dosen hätten sie auf der Flucht in einen Garten geworfen und sie sich später geholt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Götze wegen RückfallsdlebstahlS unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem 3ahre dretMonaten Ge fängnis und dreijährigem Ehrenrechtsverlust, der Angeklagte Wolff dagegen wurde fretgesprochen. Aus der Geschäftswelt Weihnachts-Ausstellung. Auch in diesem 3ahre veran staltet die Firma Otto Freyderg, Leipzig, Pelersstraße Nr. 14 — 16, tm ersten Stockwerk ihres Neubaues in dem neuen Teil ihrer Handarbeits-Abteilung eine Weihnachts-Ausstellung von Hand arbeiten aller Art (gezeichnet, angefangen und fertig) von den einfachsten bis zu den elegantesten nebst allen dazugehörtaen Materialien. Ein Be such derselben kann ohne jeden Kaufzwang geschehen. Hier dürste jeder mann ein paßendes Geschenk finden, womit erseinen Angehörigen elne Freude machen kann; auch sind verschiedene Weihnachtsüberraschungen für unsere tapferen Soldaten vorhanden. 3n vaterländischen Hand arbeiten wie Kisten, Mappen sür Krtcgserinnerunqen usw. findet man große Auswahl. Decken, Läufer, Behänge usw. sind in übersichtlicher und geschmackvoller Weise ausgestellt und bieten dem Auge ein farben prächtiges und überraschendes Blld. Eine Smyrna- und Kelim-Ab- tellung zeigt dem Beschauer moderne ovale und eckige Teppiche, Stuhl borden, Sessel-, Stuhlkisten, Echrelbkischklssen usw.; eine andere Ab teilung führt wunderhübsche Gobelins vor, vesonders schöne Naturstückc, Leipziger Ansichten und oeschauliche Etilleben usw. Wieder in einer an deren Abteilung sind alle Arten Letnensachen, von den billigsten bis zu den feinsten, in Durchbruch und Nadelmalerei usw. ausgestellt. Kinder- und Fröbelarbelten, paßend sür jedes Aller, sind übersichtlich auf großen Tafeln zulammengestellt, und ebenso sind sämtliche Materialien, wie Seide, Wolle, Garn usw., die einer vielseittgen und modernen tzand- arbeilskunst heute zur Verfügung stehen, aufgelegt. Die Ausstellung bietet viel des 3ntereßanten und Anregenden. Wetterbeobachtungen in Leipzig Station Bauhof Dauthestraße 120 m über Oktober Varomsi. WM Luytemp. Leist», Laliseucht. Pro,. Wind- richiung wind- stirb« Weiterznstand 20.at>cnds9ll. - 0,8 80 — — heiter, trocken 30. früh 7 1l. — — 0,9 82 — — trüb, trocken 30. nachm.211. - -s- 1L 76 — — trüb, trocken T«mpkk!,!m«k<r<m« am 29. OKIvdac abrndl 9 Ubr. Höchst« Trm»«kalar: plaö 0L. Lksst« T«mp«ra!»r: mt»»1 >Aegenm«ng« In Litern pro Quadratmeter: 9A Allgemeiner Welternerlans: Lräd« and trocken« Wtttervnt. Lei Linriesitunk oiner neuen 5Vasinunx ist cln» ^ultzänxen van ftilclern, Dtzren ete. stet» ein delirier?u»kt. Darum ist es vervuucler- licd, rvievieio klenscden es nord immer xibt, ciie ciis susßeroictmets Lrsiuclung X-ttniren llicdt dennsu, vodurcd itmen wülievoUe Ar beit uncl so vieler beroclitixter Berger über rernaxelt« I'apeten uncl ruinierte >VSn6s in cler neu dvrxeriedtete» VVoknuur erspart werden kann. Des X-Haken» HauptvorrUxe »lack netzen »einer erstaunlichen ^ragkützix- 6a» spielend Isickts ^nbriozen, nns ein Xiaci Lusliikrsn kann, «lesgleictzen 6a» ^bnetrmen. ^lit rrvei Ringern ist es möglicd, tten X- llaken rvieclsr au» 6er 5Van6 derausrunetzmen, un6 «in kaum wekr al» »tecknadelkoplxroüez I.»«d wir6 tziuterlassen. Der Artikel ist über all srhöltUok, He»on6er» in je6sm besseren siilsenrrarengesehLkt. Da» OeneraI6epot Harr^ Ltickler, Lerlin 8^V. 68, macdt aber aus- 6rüeklicd 6arauk aufmerksam, 6aü js6sr ecbte X-Haken nsbsllstebsn6 abgodilclets singe- traxene Setzutrwarks U-ucw elnzestempelt träxt. Ist 6ieses Teichen nickt vorhanden, dann Haden Lis den echten X-llaksn nicht erhalten. Still
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