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Sächsische Volkszeitung : 03.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193504031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350403
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-04
- Tag 1935-04-03
-
Monat
1935-04
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.04.1935
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Sächsische Bokkszeikung. Seite 3 Nr. 79. — 3. 4. 35. Nummer 79. Oeffer !ü 1 j P - I i' » «oahrhaftig Gri «, ll«, noch ui pDischeu Krie» 8 Obdachlos« in brennenden Strohschobern umo Leben gekommen Uzhorod (Karpathen-Rußland), 2. April. In umittel- barer Näk)e der Stadtgrenze von Uzhorod sing heute «in großer Strohschober Jener, grifs aus sieben andere in der Näh« besind- lich« Strohschober Uber und vernichtete sie vollkommen. Beim Absuchen der Brandstätte sand man 5 verkohlte Leichen. Es muh besUrchtet werden, daß noch weitere Obdachlose Opser der Ilammen geworden sind. Eine poilzeilick)« Untersuchungskom mission ha« sich am Brandort eingrsunden. Reichsrvetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Nachts vielfach leichter Frost. Auch tagsUber recht kalt. Wechselnd wolkig. Mehrfach noch Schauerntederschläge, meist als Schnee. Böige nördliche Winde. Nach zwei storium abge gen Fisher Heiligen rö H1 n s l e y für tag einberuse, Henderson will in Genf sondieren London, 2. April. Der Vorsitzende der Abrüstungs konferenz, Henderson, kündigte in einer Nede an, er werde in den nächsten Tagen nach Genf reisen, um zu son dieren. Je eher man in Eens zusammenkomme, desto besser wäre es. / Der Relchsbankausweis zum Mimo Marz Berlin, 2. April. Die Beanspruchung der Neichsbank zum 31. März hielt sich durchaus im erwarteten Nahmen, denn sie Ist geringer als zur gleichen Zeit des Vorjahres, in die das Osterfest fiel. Die gesamte Kapitalanlage hat sich in der ver flossenen Bankwoche um 513,2 auf 4629,5 Millionen RM. erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und -schccks um 491,7 auf 3798,8 Millionen NM., an Lombardfor- derungcn um 8.9 auf 66.9 Millionen RM., an Meichsschatzivcch- scln um 7,8 auf 8.6 Millionen RM. und an dcckungsfähigen Wertpapieren um 1,8 auf 427,0 Millionen RM. zugcnommen. Die Bestände an sonstigen Wertpapieren blieben bei einer Zu nahme um rund 41 600 NM. mit 329.6 Millionen RM. nahezu unverändert. Die täglich sälligcn Verbindlichkeiten nahmen um 19.79 Millionen RM. aus 921.64 Millionen RM. zu. wobei im einzelnen die össentltchen Muthaben eine starke Abnahme, die privaten dagegen eine starke Zunahme aufweisen. Die Erhö hung des Postens „sonstige Passiva" um 20,29 auf 209,05 Mill. RM. ist im wesentlichen auf die Steigerung durchiaufcnder Po sten zurückzuführen. Der Zahlungsmitlclumlnuf beträgt Ende März 5811 Millionen NM. gegen 5730 Millionen RM. Ende Februar und 5706 Millionen NM. zur gleichen Zeit des Vor jahres. Die Bestände an Mold und deckungsfähigen Devisen haben sich um rund 65 000 NM. aus 85,1 Millionen RM. erhöht. München, 2. April. In seiner Ansprache an die deutschen Arbeiter, die er über alle deutschen Sender am Dienstagvormittag im Neichsbahnausbesscrungswerk Frcimann (b. Münchens hielt, be tonte der Stellvertreter des Führers Rudolf Heh. daß der äußere Anlah zu seiner Ansprache die demnächst in ganz Deutsch land stattfindcnde Vertrauensratswahl sei. — Der in nere Anlah sei der lang gehegte Wunsch, zu deutschen Handar beitern zu sprechen, von denen so viele an der Front des Welt krieges zu seinen besten Kameraden gehört hätten. Gerade Handarbeiter seien cs auch gewesen, die in der Gemeinschaft der nationalsozialistischen Bewegung als Soldaten einer neuen Idee zusammengestanden hätten. Er wende sich aber nicht etwa an einen Stand oder eine Klasse für sich, sondern an die Gemeinschaft der Schassenden in den Betrieben, die zum Gemeinschnftscmpfang beieinander ständen, wie sic an der Stätte der Produktion zueinander ge hörten. Wie der deutsche Handarbeiter im Kampfe an den Fronten des Weltkrieges seinen Munn gestanden habe, so auch im Kampfe um das neue Deutschland. Bei der Saarabstim mt! ng und bei den grohen Volksabstimmungen, die Adols Hitler in der jüngsten Zeit vornehmen lieh, seien es wieder die deutschen Arbeiter gewesen, die Seite an Seite mit den übrigen deutschen Volksgenossen ihre Pflicht erfüllten und die Behauptungen des Auslandes Lügen straften, dah sie abseits stünden. „Durch die unerhörte Geschlossenheit, mit der sich das deutsche Volk hinter Adolf Kuller stellte, war es Ihm allein mög lich. es so erfolgreich zu führen, wie es in den Jahren seit der Machtergreifung der Fall war. ilnd gerade dank der Tatsache, dah Insbesondere auch der deutsche Arbeiter ihm folgte, ver mochte Adolf Hitler Deutschland wieder frei zu machen. Denn seine Erklärung der Wiedereinführung der all gemeinen Wehrpflicht, von der die Welt weih, dah hinter Ihr heute bereits eine Macht: eine entsprechende Zahl von Soldaten In Waffen steht — eine Erklärung, die fick, über wesentliche Bestimmungen des von den anderen gebrochenen Versailler Vertrages kinwegsetzt, Ist gleichbedeutend mit der Proklamation der deutschen Freiheit und Unabhängigkeit. Seit dem 16. März 1935 sind wir wieder ein freies Volk, von dem die Welt weih, dah seine Freiheit nicht mehr angetastet werden kann, ohne dah cs sich dagegen leidenschaftlich zur Wehr setzt Rach diesen Ausführungen über die Bedeutung des 16. März 1935 fuhr Rudolf Heh fort: „Der Wiederaufbau des Hee res ist nicht nur eine moralische Angelegenheit — er ist auch eine durchaus materielle Angelegenheit. Denn auch die materiellen Güter eines Volkes, die Wirtschaft, welche die Güter hervorbringt, bedürfen des Schuhes. Wir hoben es alle erlebt, welches die Folgen waren, als wir uns nach dem Zusammen bruch 1918 nicht mehr wehren konnten gegen die Erpressungen anderer Völker. Es waren die Produkte der Arbeit unseres Volkes, es waren die Güter, die das Volk selbst nur zu gut hätte gebrauchen können die es zwangsweise abNesern muhte." Die damalige Wirtschaftskatastrophe als Folge der Repa rationsverpflichtungen hätte das furchtbare Ausmah nie ange nommen, die Gegner hätten die wirtschaftlich Irrsinnigen For derungen nie gestellt, wenn sie mit der Möglichkeit einer deut schen Gegenwehr hätten rechnen müssen. Hätte damals eine wirkliche deutsche Wehrmacht bestanden, so wäre Deutschland und der Welt das ganze Unglück, welches die Wirtschaftskata- strophe nnch sich zog, wenn nicht erspart geblieben, so doch ver ringert worden. „Unter dem Schuh unseres neuen Heeres", so schlok Rudolf Heh seine Ansprache an die deutschen Arbeiter, „mosten wir weiter gemeinsam arbeiten und schaffen in treuer Pflichterfül lung jeder an der Stelle, die Ihm vom Schicksal zugewicsen ist. In dem glücklichen Bewusstsein, eine bessere Zukunft unseren Kindern zu schaffen, wollen wir zusammcnstehen im gemelnsa- Während in leseuc Zierde unt solcher für den würdigen Licht Mannhaftigkeit j «nd insbesondere kyrium gefetzt wc ein Vorbild zur ! Wir hoffen, dah sür diejenigen k das Vaterland, meinsam haben, lich die En Mitbürger Inbri Mir wissen, dah Gegenwart mehl und nach der NU fühlen, der zuer ehrung nach Eiy lisch«» Selten ii die einzige E Wir wissen > gesallcii zur Eri nach der E bei Gelegenheit hat, als sehr v es in Pilgerscha Wir hegen > Märtyrer von den Willen ihre ligsprcchung, db Basilika abspiel möge, tieser die voll Bewundern den, der Lehrn Aber währ« auch nur kur», füllen, weil Ne fä-cn erholen, Wir Unseren P und hauptsächlb ««plagt ist. wenn Wir Freitag Strafantrage im Rundfunk-Prozeß Berlin, 2. April. In der gestrigen Sihung des grohen Nundsunk-Prozeste» kam der dritte Anklagevertreter, Staatsanwaltschaftsrat Stier zu Wort, der die Fälle Köln und Leipzig behandelte. Die An klagereden der Staatsanwaltschaft werden auch den gröhten Teil dieser Woche in Anspruch nehmen. Die Strafanträge dürsten am nächsten Freitag zu er warten sein, so dah die Schluhvorträge der Verteidiger voraus« sichtlich schon in der nächsten Woche gehalten werden. Keine Sperre des Eisenbahnverkehrs an der Grenze Litauen-OMeußen Berlin, 2. April. Die durch eine französische Korrespon denz verbreitete und auch in den „Temps" gelangte Nachricht aus Kowno, wonach die Deutsche Reichsbahn den gesamten Eisenbahnverkehr an der Grenze Litauen—Ostpreußen, insbe sondere den Frachtgiiterverkehr durch Deutschland aus Litauen gesperrt habe, ist, wie von der Reichsbahnhauptverwaltung mit geteilt wird, unzutreffend. Exvlofton in Korea Söul, 2. April. In Korea ist gestern nachmittag ein in einer Stick ft off-Dllngemittetanlage ange« brachte» Wasferstofstank explodiert. Sieben Arbeiter wurden sofort getötet, 44 wurden verletzt, und Still erlitten eine Aerreihung des Trommelfells. Alle Fensterscheiben in den Nachbarhäusern find infolge des rie sigen Luftdruckes zertrllmmert worden. Die Bevölkerung, die von Panik ergriffen wurde, fluchtete auf die Htigel, die die Stadt umgeben. Wenn tatfächl Tugend der j das, sie mit » Tagen sie wi< dah sie selbst gelenkt «erdei Seelen dur ges Gebet zu mel, damit Messer« Ze ihrer Bedrün durch Furcht v Gelstrr tu Spa »er Unserer S »erdet hören schwer« Krank Ding« am -in Mensche« »erd de« ganzen Er Mr wund Vestttrzuna uni A«gr» avf Erleichterung Deshalb »I lich« Erwai ltchen Sim, «och in sta« Abwertung auch tu Luxemburg Paris. 2. April. Die luxemburgische Negierung hat, nunmehr dem bel gischen Beispiel folgend, den Franken» m 1V v. H. ab, gewertet. Die luxemburgisch-belgische Zollunion bleibt jedoch in der augenblicklichen Form bestehen. Eure zahlrek zu dem Euch das begleitet, ist Uns das Interesse ur durch Umstände i flnserer Person nk dige Kennzeichn!! allerdings durch Dao, was si«i stand der Erwar ist der Hauptbew zu berufen. Es is heit und dem He Uber die seligen L von Rochester, uni zu hören, die mi sollen. Wir hege von günstiger nicht nur für VelleidStelegramme zum Tode des Bischofs von Mainz Aus Anlah des Hinscheidens des Bischofs von Mainz sind beim Domkapitel in Mainz u. a. folgende Beileidstelegramme eingegangen: Papst Pius XI. durch Kardinal st aatsfekretiir aeelli: „Der Hl. Vater ist tief gerührt über den Hingang des hochverdienten Bischofs. Er betet sür sein Seelenheil und feinen ewigen Frieden. Dem Domkapitel und asten Mit trauernden erteilt Er Seinen päpstlichen Segen." Der Führer und Reichskanzler: „Dem Domkapitel zu Mainz spreck)« Ich zu dem schweren Verlust, den es durch den Tod des Bischofs Dr. Ludwig Maria Hugo erlitten hat, meine herzliche Teilnahme aus. Adols Hitler." Die Kardinale Schulte, Bertram und Faulhaber sowie der übrige deutscl-e Episkopat spracl-cn ihr herzliches Beileid aus. Der Oberbürgermeister Dr. Barth von Mainz sandte folgendes Schreiben: „Zum Ableben des Bischofs Dr. Hugo sprech« ich Ihnen als dem interimistischen Leiter des Bistums meine Teilnahme aus. Dr. Barth." Verlesung der Urteilsbegründung im Memelländer-Prozeh am Mittwoch Kowno. 2. April. Am Mittwoch, den 3. April findet im Iustizpalast in Kowno in einer össenliichen Sitzung des Kriegs gerichtes die Verlesung der Urteilsbegründung im Memelländer- Prozeh statt. Mitteldeutsche Börse vom 2. April sEigrne Drahtmeldung.) Freundlich. Bet unregelmähiger Kursbewegung war das Geschäft an der Dienstagbörse normal. Einige Spezialwert« lagen fest. Am Aktienmarkt zeigten sich zum Teil größere Um- sätze. Dresdner Schnellpressen gewannen 1,25 Prozent Lang- dein-Psannhäuser verloren 4,75 Prozent, Nämatag 2,5 Prozent, beide ex. Dividende. Auch Vereinigte Nicderschlema büßten 5 Prozent ein sex. 6 Prozent Dividende). Dagegen gewannen Steingut Eolditz 1,75 Prozent, Kunz-Treibriemen ebenfalls 1,75 Prozent, Siemens-Glas und Leipziger Trikot je 1,5 Prozent hö her. Am Markt der festverzinslichen Werte waren Reichsanlethe Altbesitz heute etwas fester. Am Pfandbriefmarkt ergaben sich Kursausbesserungen zum Teil bis 0,25 Prozent. VelMaung der Staatspollzel Eine „Zeugin Jahwes" vor Gericht. Wegen Beleidigung der Staatspolizei hatte sich die Tochter eines „Zeugen Jahwes" aus Prösen bei Lieben werda, der wegen Zugehörigkeit zu dieser verbotenen Organi sation in Haft genommen war, zu verantworten. Sie schrieb kurz nach der Verhaftung einen Brief an den Ministerpräsiden ten und bat um Entlastung ihres Vaters, der nichts Strafbares begangen habe; der Herr Ministerpräsident möge unverzüglich „die unglaublichen Uebergriffe der Staatspolizei in Halle" un tersuchen lasten. In einem anderen Briefe an die Staatspolizei selbst legte sie ihre Auffassung über die Stellung ihres Vaters zur Politik dar und betonte, politische Ziele hätten bei seiner Betätigung niemals eine Rolle gespiel. Sie sähe das Vorgehen der Polizei geradezu als Christenverfolgung an. Sie fühle sich bei solchen Verfolgungen In das finstere Mittelalter versetzt. Der Staats anwalt beantragte, In beiden Fällen die Angeklagte für schuldig zu erklären und zu 10 Tagen Haft zu verurteilen. Das Gericht nahm aber im ersten Fast Wahrung berechtigter Interessen an und sprach die Angeklagte frei; ini zweiten Faste erkannte es auf eine Geldstrafevon25Mark oder5Tage Hast. recht schiocrcn Aufgabe durch die derzeitig unerhörte Schrump fung Les Schülerbestandcs noch wesentlich erschwert werde. Ins gesamt werde die Schülerzahl in den nächsten Jahren von 630 000 im Jahre 1933/34 aus 520 000 im Jahre 1938 sinken. Eine Verminderung der Klassenzahl und eine Senkung des Ge- samtstundenbedarfes sei daher nicht zu vermeiden. Am 1. April hätten deshalb 272 Lehrerstellen bei der Volksschule eingezogen werden müssen. Auch dürsten srciwerdende ständige Lehrer stellen erst Anfang 1936 wieder besetzt werden. Hierin lügen die Hauptwurzeln der Anstestungsnot der Junglehrer. Er er warte jedoch eine wesentliche Erleichterung durch die Neufest setzung der Altersgrenze der Lehrer durch das Reich. Die Umgestaltung der Unterrichtsarbeit sei im wesentlichen Aufgabe des Reiches. EntsprcäKiide Anweisun gen des Neichserzichuugsministers seien demnächst zu erwarten. Bis zum Vorliegen der neuen Lehrplanrichtlinien werde er aus Antrag genehmigen, datz dem Unterricht der acktstusigen Schu len versuchsweise der Lehrplanentwurs des NSLB. zugrunde ge- iegt werde. Beim Geschichtsunterricht müsse die nationalsoziali- stiscl-e Weltanscliauung zur Wirkung gebracht werden. Außer ordentlich wichtig sei die Landschuie, die zur größtmöglichen Höhe entwickelt werden müsse. Gerade die sachlich und charak terlich tüchtigsten sächsischen Volksschullehrer gelle es in die Landschule zu bringen. Pg. Göpfert kam sodann aus den Gesetzentwurf über die Schulleitung an den Volks- und Berufsschulen, der zurzeit in Berlin bearbeitet werde, zu sprechen. Dieses Ge setz werde die Pflichten und Rechte des Schulleiteramtes wahr scheinlich wesentlich anders regeln als das bisherige sächsische Uebergangsschulgesetz van 1919. Das bisherige Schulverwal- tungsrecht bleibe auch nach Erlaß der deutschen Gemeindeord nung bis zur Durchführung der reichsrechtlichen Vereinheitlichung bestehen. Im übrigen seien die Arbeiten zur Anpassung der sächsischen Schulgesetzgebung an die Gemeindeordnung ausge nommen. Pg. Göpsert schloß niit dem dringenden Appell an die Ver sammelten, bei der Lösung der großen und entscheidenden Prck bleme als Fachmänner und Nationalsozialisten nach besten Kräf ten mitzuhelfcn. Es sei sein Ziel, aus Sachsen das beste Schul land des Deutschen Reiches zu machen. gebers besteht darin, die jeweiligen Rechtsjatzungen immer wieder mit den Bedürfnissen des Volkes und den Forderun gen der Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, — eine Auf gabe, die bei Uesen Umbrüchen des nationalen Erlebens nicht ohne besondere Uebergangsmaßnahmen zu erfüllen ist. Deutsches Volk wist deutsches Recht, und die heftige Auf lehnung gegen römische Rechtssatzungen erklärt sich aus dem Willen zur völligen revolutionären Neugestaltung des Rechtes. Das soll aber keineswegs gleichbedeutend sein mit einer v^.ugen Ablehnung der Lehren und Erfahrungen, welche die Nechtsgcschichte, welche vor allem das klassische römische Recht bietet. „Unser Kamps gilt nicht diesem klas sischen römischen Recht, das für alle Zeiten als hohe Kultur leistung des arischen Römertums angesehen werden wird, sondern dieser Kamps gilt jenen Verfilzungen und Deka denzkommentaren, die man uns im 16. Jahrhundert fälsch lich als „römisches Recht" oktroyiert hat.", so hat Reichs minister Dr. Frank in seinem Leitaufsatz zum heutigen Rechtsgedenktag geschrieben. Eine neue Generation von Ncchtswahrern soll in diese künftigen Aufgaben organisch hineinwachsen. Die neuen Richtlinien für die Umgestaltung des deutschen Rechtsstudiums gehen davon aus, das; der Nechtsbeflissene sich frei machen soll von dem System der Pandekten und Pflichtvorlesungen, weil wichtiger als die gedächtnismäsiige Beherrschung der Paragraphen und früherer Rechtsentschei dungen das selbständige Urteil und die selbstverantwort- liche Rechtsfindung des Richters sein soll. Um mit dem Grundsatz „Kein Beruf ohne Berufung" ernst zu machen, soll der kommende Nechtsstudent in einem sorgfältigen Aus lese- und Erziehungsprozes; auf seine künftige verantwor tungsvolle Arbeit vorbereitet werden, ohne dabei, wie dies früher so oft geschah, die Fühlung mit dem Volke und besten Bedürfnissen zu verlieren. Im NS-Juristenbund und in den neugeschaffenen Erziehungsgemeinschaften der Partei will der Nationalsozialismus dem juristischen Nachwuchs diejenige Vorschulung vermitteln, welche dis lebendige Wetterführung der Ncchtserneuerung garantieren soll. Nicht als Exponenten eines bevorzugten Standes, sondern als Träger einer gesamtnationalen Mitverantwortung sollen die jungen Juristen von der Hochschule ins Leben treten und den Platz einnehmen, den ihnen ihr Können und ihre charakterliche Reife anweist. Damit wird auch aus diesem Gebiete das Erziehungsproblem zur Kernfrage des Reichs neubaues. Aufgaben sächsischer Schulpolitik Darlegungen des kommlffarlfchen VolkSblldungsmlnislers Göpfert Dresden. Wie bereits kurz gemeldet, sprach der kommissa- risäie sächsische Volksbildungsminister und Gauamtsleiter des NSLB. mn Sonnabend vor den Referenten des Sächsischen Volksbildungsministeriums, den Abteilungsleitern des Gauamtes für Erzieher und des NSLB. über die Ausgaben seines Mini steriums. Er beschäftigte sich zunächst mit dem Schicksal der Iunglehrerschaft, das ihm die größte Sorge bereite. Es werde eine klare Entschließung darüber gegeben werden, wer An wartschaft ans eine Beschäftigung im Schuldienst habe und wer nicht. Denen, die keine Bcschäftigungsmöglichkeiten im Schul dienste hätten, sollten mit aller Krast andere Berufe erschlossen werden. Das Schicksal der höheren Sei;ule sei durch die stark« Schrumpfung der Schülerzahlen bestiinmt, die nach einige Jahre anhalten iverde. 53 537 höheren Schülern im Jahre 1927 hätten 1934 nur 41411 gegenübergcstanden. Im Zusammenhang hier mit sei die Zahl der planmäßigen Lehrstellen von 1931 bis 1935 von 1038 auf 846 zurückgegangen. Die Zahl der höheren Schulen habe daher bereits verringert werden müssen und werde auch noch weiierhin verringert iverden. Tas gewerbliche Schul wesen berechtige zu den besten Hoffnungen; die Besucherzahl sei im stetigen Anstieg begriffen, so daß fast der gesamte Nach wuchs an Aushilfslehrern untergebracht werden könne. Aller dings müsse vom Jahr« 1937 an infolge des Geburtenrück ganges mit einem Rückgang der Schülerzahlen gerechnet iverdcn. Es gelte, die enge Verbindung der Schulen mit der Wirtschaft zu erhalten und möglichst noch weiter zu befestigen. Auch die sächsischen Berufsschulen hielten als Erziehungsstätten für fast drei Viertel der sächsischen Jugendlich! engste Gemeinschaft mit den Vertretern der Wirtschaft. Göpsert wies sodann darauf hin, daß die Schülerzahl 1935/36 gegenüber 1933 eine Steigerung um 127 Prozent ausweise. 1937 ms 1947 werd« dann ein Ab sinken festzustellcn sein. Unter diesen Gesichtspunkten müsse eine vorübergehende Ausblühung der Berufsschulen vermieden werden. Pg. Göpfert ging dann auf die Anstellungsmöglichkeiten ein, die man bei den Junglehrern unter der Berücksichtigung der Notlage jedes einzelnen zu lösen su6>en werde. Es werde zu Ostern wahrscheinlich keinen stellungslosen Aushilfslchrcr geben. Zur Frage der Volksschule übergehend wies Pg. Göpfert darauf hin, daß die Lösung der hier gestellten, an sich schon Heß an die Gemeinschaft der Schaffenden men Stolz auf den Führer, der uns zusammenbrachte, der un serer Arbeit wieder einen Sinn gab — der in seinem Werdegang symbolisch den Hand- und Geistesarbeiter, den Untergebenen von einst und den Führer des ganzen Volkes von heute, ver eint."
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