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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160920010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916092001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-20
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
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Mittwoch, LV. Septemver Lviv 8 Leipziger Tageblatt Nr. 47V. Morgen-Ausgabe. Seite b Neue Höchstpreise für Gerste In Abänderung des 8 1 der Verordnung über Höchstpreise für Lerste vom 24. Juli 1916 hak der Stellvertreter des Reichskanzlers )urch eine in der gestrigen Ausgabe des AeichSgefehblatteS ver- Zfsentllchte Verordnung bestimmt, daß der Preis für die Tonne inländischer (Ser st e beim Verkauf durch den Erzeuger, soweit bi< zum 31. August einschließlich zu liefern ist, 300 und, soweit nach diesem Zeitpunkt zu liefern ist, bis zur anderweitigen Festsetzung 280 nicht übersteigen darf. Damit ist ange ordnet worden, datz der nach der bisherigen Verordnung otS zum 15. September geltende Höchstpreis vis auf weiteres beibehalten werden soll. Neue Höchstpreise für Hafer Da- KriegSernährunnSamt gibt bekannt: Durch Verordnung über die Höchstpreise sür Hafer vom 24. Juli 1916 wurde festgesetzt, daß der Preis sür die Tonne inländischen Hasert beim Verkauf durch den Erzeuger für die Zeit bis zum 30. Sep tember 1916 einschließlich 300 Mark nicht übersteigen darf. Da neben war bestimmt, daß für die spätere Zeit niedrigere Preise festgesetzt werden. Diese Festsetzung ist nunmehr dahin getroffen worden, daß der Höchstpreis für die Zeit nach dem 30. September 1916 bis zu anderweitiger Festsetzung auf 280 Mark für dieTonne bestimmt wird. Für Gegenden mit besonders später Ernte wird den Landeszentralbehörden die Befugnis eingeräumt, zu bestimmen, daß der Preis von 300 Mark noch bis zum 15. Oktober 1916 bezahlt werden darf. — Die ge troffene Regelung des Käferpreises soll, wie schon wiederholt be kanntgegeben wurde, als Frühdrujchprämie wirken, ohne die die rechtzeitige Befriedigung der dringenden Anforderungen für den Heeresbedarf nicht hätte sichergestellt werden können. Ohne diese Rücksicht wären die Haferhöchstprelse von vornherein niedriger festgesetzt worden, ein Ergebnis, das nunmehr im Wege der allmählichen Senkung erzielt werden wird. Auf dem Wege zur Einigung Wie wir hören, werden gegenwärtig zwischen dem Staats sekretär Dr. Helffertch und den Vertretern der vielgenannten sechs Wirkscyaftsverdände Verhandlungen geführt. Die Verhandlungen betreffen den ganzen Krieg, einschließlich be sonderer Forderungen oder Wunsche, in seinem vollsten Umfange. Die Verhandlungen werden noch einige Zelt in Anspruch nehmen und ihr Ergebnis wird auch nicht sofort bekanntgegeben werden, indessen scheint sich ein Weg zu öffnen, der die bekannten M i ß - Helligkeiten zwischen der Regierung und einem Teile der Bevölkerung beseitigen kann. * * * * Die Einberufung des Sächsischen Landtags für den 2. Ok tober d. I. wird amtlich bckannlgegeben. * In den Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz ist. wie wir hören, noch eine kleine Verzögerung zu verzeichnen. ES steht aber zu hoffen, daß das Ergebnis im Laufe dieser Woche zur Veröffentlichung gelangen werde. * Der Herzog von Sachsen-Altenburg hat sich, durch anhaltende Krankheit gezwungen, genötigt gesehen, von der Führung seiner Division zurückzutreten. Der Kaiser hat ihm für die treuen militärischen Dienste seinen wärmsten Dank ausgesprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er recht bald völlig wieder genesen und in den aktiven Dienst zu rücktreten möge. * Max Egon Fürst zu Fürslenberg hat vom Kaiser Titel und Charakter als Oberst erhalten. Bisher war der Fürst Oberleut nant der Reserve. * Der Generalgouverneur von Warschau, Exzellenz v. Beseler, besuchte kürzlich in Begleitung einiger Herren seines Stabes im Auto mobil Ln-bZi er,- um dem k. u. K- Misilärgeneralgouvernrur einen Gegenbesuch abzustatten. Exzellenz v. Bessler begab sich zunächst zum Militärgeneralgouvcrneur, bet dem er längere Zell verweilte, besuchte sodann den Chef des ZivilkommtssariatS Freiherrn v. Madeyski und hierauf den Vertreter des Ministeriums des Aeußeren Freiherrn Hoen- ning. Nach einer gemeinsamen Tafel wurde eine Automobllrundfahrt durch die Stadt unternommen, um den Gästen die interessantesten Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Am 4 Ahr nachmittags verabschiedete sich Exzelleiiz v. Bescler und trat mit Gefolge im Automobil die Rück fahrt nach Deblin an, von wo er mit der Bahn nach Warschau weiter fuhr. * Norwegischer Besuch in Marschau. Der norwegische Staatsminister a. D. Ibsen und der norwegische Intendant a. D. Björn son sind zu mehrtägigem Aufenthalt in Warschau eingetrofsen. * Die Hilsstatigkeit der Deutsch-Amerikaner. Die Deut sch - Amerikaner haben nach Meldungen aus New Pork Samm lungen zugunsten der Kriegsopfer in Deutschland ;in- gcleitct, die infolge der Betätigung aller Bevölkerungsschichtcn bisher bereits ein gutes Ergebnis gezeitigt haben. Durch Vermittlung des amerikanischen Ankerslützungskomitecs sind dem Noten Kreuz in Berlin schon mehrere hunderttausend Mark für die Hinterbliebenen gesailener Krieger überwiesen worden. Da die Sammlungen fortgesetzt werden, sind weitere Spenden von jenseits des Ozeans zu erwarten. " Bismarcks Friedensschlüsse behandelt im 10. Heft der im Verlage von F. Bruckmann-Wünchen erscheinenden Broschüre «Wrltkultur und Mcltpolltik' der Tübinger Anioersitätsprofessor Dr. Johannes Haller. Bismarcks Friedensschlüssen ist es eigentümlich, daß sie ein Programm waren, auf lange Jahre hinaus Europa und der Mensckhett den Frieden zu sichern. So kommt eine Schrift wie gelegen, die aus dem wcit- schichiigcn Material knapp und klar die Leitlinien herauSarbeiket, die Bismarck bet seinen Friedensschlüssen eingehalten hat, die Grundsätze, von denen sein Handeln bestimmt wurde. Für die Gegenwart kommt die Schrift notwendig zu der Frage: Was täte Bismarck heute nicht? Darauf gibt Haller auf Grund der Ergebnisse seines Buches die Antwort: .Er würde sich nicht danach umsehen, was andere täten oder getan haben, er wüßte von allem Anfang, was er zu tun hätte. Bismarcks Friedensschlüsse sind gerade darum solche Meisterwerke, wert er sie selbst gemacht hat. Sie sind die seinen nicht nur, weil er sie unterschrieben hat. Wißen, was man braucht, und wissen, was man will — das ist die große Lehre, die aus seinen Friedensschlüssen wie aus allen seinen Taten spricht." * Eine deutsche Zeitung in Albanien. Unter dem Titel «Skodraer Nachrichten" erscheint seit einigen Tagen die erste deutsche Zeitung inSkukari. * Der französische Flieger Simon, einer der ältesten Flieger, ist nach einer Meldung des .Petit Paristen", in Paris bei einem Probeflug mit einem neuen Modell abgestürzt. * Geflüchtete französische Offiziere. Die auf der Insel Ork in der Zuidersee interniert gewesenen französischen Offiziere sind geflüchtet. * Der politische Arbelterverband von NeusüdwaleS beschloß, wie der .Nleuwe Rolterdamsch« Courant" aus London meldet, den Premier minister Hughes wegen seiner Politik in der Frage der Dienstpflicht auSzuschlletzen. Feindliche Kriegsberichte Französischer HecuoSbericht vom 18. September abends. Nördlich der Somme machte ebn heftig gefühlter Angriff uns zu Herren eines Knotenpunktes feindlicher Schützengräben etwa 200 Meter südlich Eombles und brachte uns «iwa 50 Gefangene ein. darunter zwei Ossi- ziere. In den Abschnitten an der Straß« von Bethune bleibt der Ar- tillerickamps heftig. Südlich der Somme ging der Kampf m Deniecourt erbittert weiter. Nachdem unser« Infanterie das Dorf genommen und die letzten Verteidig« gefangen Halle, schob sie ihre Vortruppen an nähernd einen Kilonoeter weit auf Adlaincourt vor. Gleichzeitige Gr- fechtshandlungen führten zur Wegnahme eines Grabens westlich Horgny, zu der Verjagung «rt Feinde- aus drei kleinen Gehölzen südöstlich Deniecourt und zur Besetzung mehrerer Gräben südwestlich davon. Di« Zahl der unverwundeten Gefangenen vom 17. und 18. September aus diesem Abschnitt ütxrsteiat zurzeit 1600, darunter 25 Offiziere. In der Champagne ziemlich starke Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie in Gegend westlich -er Straße Souain-Somme-Py. Auf dem linken Maasufer bemächtigten wir uns eine- deutschen Schützengrabens an den südlichen Abhöjigen deS Toten Mannes. Einige Gefangene blieben in unseren Händen,. Auf der übrigen Front war der Tag ruhig. Französischer Orlentbericht vom 18. Sept-mder: Von der Struma btS zum Wo, dar -st kein bedeutsames Ereignis zu melden, außer ziem lich lebhaftem Avtillertekampf an verschiedenen Fronkstellen. Oestlich der Ceina wteseit am Fuße des Vetrenlk Berges angelangte serbische Truppen heftige Angriffe der Bulgaren ad, die unter Sperrfeuer und Maschtnengewehrsteuer genommen wurden. Die feindlichen Truppen erlitten starke Vkrluste. Weiter westlich nahmen serbische Abkeilungen, die ihr Vordrinotzcn trotz ter Gelänteschwierigkeiten fortsehten, in einem einzigen Anlauf die stark ausgebaute, durch zahlreiche Drahtnetze ge- sicherte erste bulgarische Linie auf dem Kamm von Kaimakoschlan. Ein nacht- angeskhler feindlicher Gegenangriff wurde vollständig abgewiesen. Nordwestlich dcS Ostrowo-SeeS seht die serbische Infanterie den Aeber- gang über den iFluß fort, währcnd die Artillerie die bulgarischen Stel lungen auf tem rechten Afer kräftig bearb.'itet. Auf dem linken Flügel lieferten sranMische und russische Truppen erheblichen bulgarischen Skreikkrästcn an der Front Nosna—Florina eine Schlacht Nach er bittertem Kumpfe, der den ganzen 17. September über und die folgende Nacht hindurch, andauerke, trugen unsere Truppen tcoh des verzweifelten Widerstandes der Bulgaren, die ihre Gegenangriffe und Kavallrrte- angriffe immer wicdcrholkcn, einen glänzenden Sieg davon. Die Stadt Florina wrntrc um 10 Ahr vormittags von den Franzosen erstürmt und ist vollständig in unserem Besitz. Der Feind zieht sich in Anordnung auf Mönasttr zurück. Englischer Bericht vom 18. September abendt: Südlich der Ancre machten wir heute wieder einen wichtigen Fortschritt. Ein stark be festigtes deuasches Werk zwischen dem Walde von Bouleaux und Ginchy, genarurt das Viereck, daS bisher unseren Anstrengungen wider standen halbe, fiel in unsere Hände, waS bewirkte, daß wir unsere Linie auf einer Front von einer englischen Meile um lausend Vards vor schoben. Ä» diesem sehr gelungenen Kampfe erbeuteten wir sieden Maschinengewehre und zahlreiche Gefangene. Ein feindlicher Gegen angriff nördlich von FlerS wurde mit Verlusten abgeschlagen: wir machten Fortschritte. Feindliche Truppen, die zu einem Gegenangriff in Lesboeusf und Moroal konzentriert waren, kamen ins Artilleriefeuer und wurde-» zerstreut. Die folgenden Kanonen wurden noch selt dem 15. September erbeutet: 5 schwere Haubitzen, 2 Feldgeschütze, 3 schwere und 3 leichte Laufgrabenmörser sowie eine Anzahl Maschinengewehre. Zehn deuüsche Offiziere und 500 Mann wurden In den letzten 24 Stun den gefaiHgengenommen. Gestern beträchtliche Lufttätigkeit. Mehrere feindliche Flugzeuge wurden herabgeschossen. Vier unserer Maschinen werden vermißt. We IrahtmAUen j Thronrede der Königin derMederlande "tb. Haag, 19. September. (Drahtbertcht.) Bei Eröffnung der G*e neralstaaten hielt die Königin folgende Thron reden Zuin dritten Male seit Beginn des unglückseligen Krieges, der Europa verheert, stehe ich in Ihrer Mitte, erfüllt von Sorgen sür die höchsten Interessen unseres Vaterlandes. Dde Königin stellte dann dankbar fest, daß bis jetzt der Friede dem niederLjndischen Volke erhalten werden konnte und daß die B> zichurqgen der Niederlande zu allen Mächten glücklicherweise ihrrn freumdschaftilchen Charakter bewahrten. Sie fuhr fdrt: .'Sch werde auch in Zukunft die Pflichten, die einer neutralen Nattion durch das Völkerrecht auferlegt sind, beobachten, aber ich bin fest eplschlossen, unsere Anabhängigkeit zu verteidigen und nach unseren Kräften unsere Rechte gegen jedermann zu wahren. Um diese Ausgabe zu erfüllen, stütze ich mich außer auf unsre guttÄ Recht und die Eintracht der Nation auf unsere Streitkräfte zur See und zu Lande, die in durchaus lobenswerter Weise fortfahren, die ihnen auferlegke Bürde zu tragen. Der Ersatz der unter den Fahnen stehenden Truppen durch neu ausgebildete Soldaten und die beträchtliche Ausdehnung unserer bewaffneten Kräfte dauern regelmäßig fort. Die Vorräte an Waffen, Munition und anderem Material werden trat der zu überwältigenden Schwierigkeiten stets vergrößert. Mittel, um die Lasten der Mobilisierung zu erleichtern und dabei doch unßcrc Wehrkraft zu erhalten, werden von mir immer aufs neue er- wor rn. Das wirtschaftliche Leben unseres Landes wird immer mehr von den durch den Krieg geschaffenen Verhältnissen beeinflußt. Die Lage der Landwirtschaft und der Gartenwirtschaft im all gemeinen ist noch nicht ungünstig. Indessen wachsen die Schwierigkeiten, auf die die Ausübung dieser für die Volkswirtschaft besonders unter den gegenwärtigen Umständen so wichtigen ErwcrbSzweige stößt, von Tag zu Tqz. Es ist .n gewissen Einzelheiten bereits ein hemmender Einfluß be merkbar. Auch auf dem Gebiete des Handels und der Industrie t> achten Regierung und Privatinteressenten, die unglücklichen Folgen uni Schwierigkeiten abzuschwüchcn, die die im Ausland im Zusammen hänge mit dem Kriegszustände ergriffenen Maßregeln für unsere Einfuhr aus dem Auslände und unseren Ausfuhrhandel mit sich bringen. Die Thronrede hebt sodann hervor, daß die Regierung gezwungen war, im Interesse der Volksernährung immer mehr Maßregeln zu ergreifen. Die Einschränkungen der Ausfuhr und das Eingreifen in daS innere Wirtschaftsleben waren notwendig. Der Schiffsver kehr in den niederländischen Häsen blieb gering. Die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung der Neutralität und zur Milderung der un glückseligen Folgen der Krise für die Armen nötig sind, stellen noch immer große Ansprüche an die Staat-Kaste. Auch in Indien macht sich die Behinderung des überseeischen Verkehrs, die der Krieg ver ursachte, sehr unangenehm fühlbar: indessen sind di« Resultate der Han dels und der Schiffahrt in den Kolonien befriedigend. Die Regierung wird ihr möglichstes zur Stärkung der Militärmacht in Indien tun, scwait die; die außergewöhnlich schwierigen Verhältnisse gestalten, und mit dem Ausbau der Flotte und den iür eine kräftige Verteidigung zur See notwendigen Vorbereitungen fortfahren. Wichtige Gesetzes vorlagen werden den Generalstaaten unterbreitet. Die Königin schloß: Ich erklär, mit dem Gebete, daß Gott un< auch in dieser sorgenvollen Zeit beistehen möge, die Sitzung der General- stacrten für eröffnet. Eine Erklärung des griechischen Minister» de» Aeuhern wtd. London, 19. September. (Drahtbericht.) Die .Times" erfahren aus Athen vom 17.: Der Minister des Aeuße ren hat folgende Mitteilung veröffentlicht: Die gestern durch den Ministerpräsidenten abgegebene Erklärung, daß das Kabinett kein reines Geschäftsministerium sei, sondern auch einen politischen Lharakter habe, ist so aufzufassen, daß das Kabinett, das aus Parlamentsmitgliedern besteht, dem Lande gegenüber die volle Verantwortlichkeit für seine Taten auf sich nimmt, und daß es die Note des Vlerverbandes vom Juni ln demselben Geiste annimmt, ln dem sie von dem damali gen Ministerpräsidenten gebilligt worden ist. wii>. Athen, 19. September. (Neuler-Meldung.) Der neue Minister deSAeußern erhielt heute die Besuche und die Glückwünsche aller diplomatischen Vertreter, aus genommen die deSVterverbandes. (r.) Don der Schweizer Grenze, 19. September. (Draht bericht unseres Sonderberichterstatters.) Die .Neue Zürcher Zeitung* meldet aus Mailand: Der Athener Korrespondent der .Gazzetta del Popolo" berichtet, in Athen sei die vierverbandsseinbliche Stimmung in be ständigem Wachsen begriffen. * (r.) Köln, 19. September. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Die «Köln. Ztg." meldet von der Schmelzer Grenze: In einer Meldung au« Saloniki behauptet «Petit Paristen", bah das Komitee der nationalen Verteidigung ein« Verfügung veröffentlicht«, die die Reservistenklassen 1909—12 und die Klaffe 1915 unter di« Waffen rief. Der Appell sei .im Namen der Nation" und nicht in dem deS Königs erlassen worden. Griechische Selbsthilfe gegen englische Willkür (r.) Amsterdam, 19. September. (Drahlbericht.) .Daily Tele graph" wird aus Athen berichtet: Der griechisch« Major Drosso- puloS verlangte am 17. September beim englischen Kontroll bureau einen Paß. Als ihm dieser verweigert wurde, be schimpfte er die Beamten des Bureaus. — Als man ihn aufforberle, das GesandtschoftSgebäude zu verlassen, ging der Major fort und ries die Wache vom Finanzministerium zu Hilfe. Es erschienen 25 Mann mit aufgepflanztem Bajonett und stellten sich vor der Gesandtschaft auf. Als die englischen Beamten ihr« Revolver zogen, verschwanden dl« Soldaten. Major Droffopulos versuchte mit Ge walt einzudringen und drängte den Getandtschastsdiener zur Seite. Er wollte um jeden Preis mit dem Gesandten sprechen. Schließlich empfing ihn der Gesandte Elliot ln Gegenwart der Beamten, die Zeugen de« Auf trittes waren. ES ist noch nicht bekannt, wie die Gesandtschaft über den Fall denkt und ob sie Entschuldigungen verlangen wird. Marrr« über die Langer-Trage vlb. Bern, IS. September. (Drahtbericht.) .Figaro" entnimmt MauraS Blatt .Acion" folgende Stelle aus ver jüngsten Rede des konservativen Parteiführers: .Manchmal sprachen ich und andere von einem spanischen Langer. Das ist eine wesentliche, ganz wesentliche Bedingung, um Spanien in den Stand zu setzen, seinen Verpflichtungen in der Einflußzone nachzukommen. Spanien diese Protektoratszone und die damit verbundene Verantwort lichkeit zuzuschieden» Tanger aber mit einer internationalisierten Zone auszunehmen, ist ein bösartiger Scherz. Ich erinnere daran nur, um zu sagen, daß wir, selbst wenn man uns Tanger geben und uns die loyale Mitarbeit in unserem Protektorat vollständig zu gestehen würde, selbst wenn man alle Beleidigungen, die wir wegen Gibraltars erdulden mußten, zu unserer BesriedigunA lösen würde, sicher sein können, in kurzer Zeit wieder mit den alten Schwie rigkeiten Kämpfen zu müssen, falls nicht Geist und Absicht der Jahrhunderte alten britischen und franzö sischen Poltttk geändert werden. Nicht die Regelung allein, sondern ihr ganzer Geist ist von Wichtigkeit. Wenn e< Spanien nicht gelingt, «ine grundsätzliche Aenderung der Richtlinien zu er reichen, die England und Frankreich hinsichtlich Spaniens leiten, kann Spanien weder bei England- noch bet Frank reich stehen." Das Talsperren-Unglück bei Gablonz vtt). tzirschberg, IS. September. (Drahtbericht.) lieber bas Talsperrenunglück bei Lhannwald in Böhmen meldet der «Bote aus dem Ricscngebirge": Der Damm der kleinen Talsperre an der Weißen Desse im Isergedirge brach Montag abend gegen 0>L Ahr. Man vermutet, daß die Abzugsstollen verstopft gewesen sind. Die Sperre enthielt rund eine Million Kubikmeier Wasser. Diese Menge stürzte in sechs Meier hohen Wellen zu Tal and riß den großen unterhalb der Sperre gelegenen Holzschlag mit. Bäume und Steine wurden von der Flut gegen die Häuser der unterhalb der Sperre gelegenen starkbevölkerten Ortschaften mit furchtbarer Gewalt geschleudert. Unzählige Häuser wurden zertrümmert, in Defsendorf allein gegen 40. Ans einer Strecke von nahezu 20 Kilometern richtete die Flut an beiden Desse- und Kemnitz- Ufern schwere Verheerungen an. Die zerstörten Dörfer bieten «inen entsetzlichen Anblick. Unsagbar ist das Elend der betroffenen Bevölkerung. Bis Mittag waren gegen 250 Leichen, darunter die vieler Kinder, geborgen; doch steht zu be fürchten, daß unter den Trümmern der Häuser noch viele Leichen liegen. Die Flut kam so plötzlich, datz an eine Rettung vielfach nicht zu denken war. Die Dessenborfer Holzschleife wurde mit sämtlichen Bewohnern (20 Personen) weggerissen. Zur Ausführung der AufräumungSarbciien wird militärische Hilfe aus Reichen berg und Aussig erwartet. * l'rsxor ki5k>niniIu,tric>xosott<-ekLtt. I^ut äem In äer gostrigen Sil/.unZ -les Verwaltun^srnies kestFesieliton UseknunzsadsebiulZ Ui? 1015/16 ergibt sich noch ^bsekreldunzen von 2 722 485 (i. V. 2 673 451) kr. eiuschlie6!ici> äcs Oe^innvortragos von 413119 (414 979) lir. ein keiueewinu von 15767348 (9812913) Kr. Ls v urcio beschlossen, eine I) i v l cl e n ä e von 88 I»ro>. oävr 190 (l. V. 120) Kr. pro ^Ictis ru verteilen. 781 925 Kr. vuräen aut neue UecU- rwnZ vorgetrozen. Gielito-irksumin "g bei Kiekt. stkeuinntismiin und Xervensekmereeu. Glänzend begutachte'. In den Apotheken erhältlich in Tabletten zu osl 2.— und Salbe znr Massage zu 1.50 und 2.50. Nieder-/^ läge in Leipzig: Engel-Apotheke, Markt 12, und Salo moniS-Apclheke, Grimmaische Skrahe 7. UMktn Um stdllllnM, km-l. Unsere gestrige Abendausgabe umsaht 4 Seiten. Hs» die vorliegende Ausgabe 12 Seilen, zusammen Hauptschrtftieiter: Haut Schaack it«r Politik Arnold Ssnko; s,r dk tz-ndoilz.ttn», «atttzor lachst sch« Alttios HoUsick; ißr »nd U>M«i>i»2s! V, .jriodrich «rbrochi Iür Mnflk E,,«, So,»ltz; tilr cv,richt. Snorr. Reil» -n -«arfold. - F,r don Anzo,,.nieil -einrlch Beltz», Berliner e<-rif'I,Ii,na: Dr. Aicher» Beb'. Dr»«dn«r S»rittl,ttnn«! 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