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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.09.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160920026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916092002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916092002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-20
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
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Mittwoch, 20. September ISIS 8 Leipziger Tageblatt Nr. 480. Abend-Ausgabe. Seite S Briand über de« Friede« von heute »ch. Parts, 20. September. (Meldnng der Agenc« Haooü^ 3« Lanf« der Beratung über di» provisorischen Kredit, tn der Kammer fordert, der foztaltstische Abgeordnete Roux Costada« die Regtrrung auf. bestrebt M sein, ein« Einheit der Kräfte zu verwirklichen, wi« im Sommer eine Einheit der Front »«»irklicht morden sei, und führt« aut, Frankreich ktnne nicht da, Blut aller feiner Kinder gaben, -le Allierten mühten auch dl« notwendigen Opfer bringen. In Erwiderung auf di« Ausführungen bet sozialistisch«! Bauers rühmte Ministerpräsident Brtand di« Anstrengungen der alliierten Völker, um den Sieg der heiligen Sache zu sichern. Di« Forderung, «in Land müsse seine Anstrengungen zu denen eines anderen ins rechte Verhältnis setzen, schließe ungerechten Tadel «In. Brland sagt«, Eng land spiel« nicht nur eine ruhmvolle Rolle in Frankreich, sondern es schütz« anch in so nützlicher Weis« di« Meere. Unter grotzen Schwierigkeiten habe England eine fnrchtbare Arme« aufgestellt. Freiwillig, so führte Briand aut, sind die Engländer in ihrer ganzen Loyalität in den Krieg eingekreten. Sehen Sie die Zahl ihrer Verlust« und beurteilen Sie danach ihre glänzend« An strengung. Was Itallen betrifft, so kam es freiwillig zu uns, und Sie wlfsrn, mit welch bewunderungswürdigem Mut und unter welchen schwierigen Verhältnissen es in dem gebirgigen Lande für di« gemein same Sache kämpft. (Beifall.) Die Russen haben trotz der TranS- portschwierigkelten die Welt durchquert, um ihren brüderlichen Armeen in Frankreich und auf dem Balkan zu Hilfe zu kommen. Wir all« vereinigen unsere Anstrengungen gegen den gemeinsamen Feind. Wir müssen alle unsere Hilfsmittel, all« unsere Kräfte und unser Geld vereinigen. Dafür wollen wir arbeiten: denn wir alle sind aut ganzem Herzen dem Vaterland zu Hilfe ge kommen. Wat ganz Frankreich heute will, ist, dah so viel Blut nicht vergebens geflossen ist, dah Frankreich vergrdhert hervor geh e, dah es beweist, dah die Sache der Freiheit triumphiert, und dah sie morgen den Strahlenkranz des Ruhmes erlangt, den et verdient. Das Land ist durch keinerlei Propaganda irregeführt. Et richtete seinen Blick auf den Sieg und will ihn beschleunigen, und zu diesem Zwecke gibt et Kanonen, Geschosse und Menschen mit uner schütterlichem Mute. (Beifall.) Der Sozialist Brizo« erhob in einem Zwischenruf Einspruch gegen die Verewigung des Krieges, der soviel Menschenopfer koste. Briand erwiderte, Frankreich, das nicht aufgehdrt hab«, friedlich« / Gefühle kundzugeben, sei langsam dem vorbereiteten An griff zum Opfer gefallen. Brtand fuhr fort: Einet Tages sprang ihm Deutschland an die Gurgel, und um es zu erreichen, schritt es über den kleinen Kvrper Belgiens, dessen Neutralität es einstmals verbürgte. Seit zwei Jahren erträgt Frankreich den Eindringling, drängt ihn Fuh um Fuh zurück, und Sie sprechen in diesem Augenblick von Frieden —, welche Herausforderung und welche Schmach für das Gedächtnis all unserer Toten! In mehrere unserer Departements sind die Deutschen eingedrungen und begehen dort schändlich« Ausschreitungen gegen die Bevölkerung, die indessen eine be wunderungswürdige Haltung bewahrt, und in dem Augenblick, wo diese gespannt auf die Geschütze der Befreiung horcht, sagen Sie, wir sollen Frieden schltehen. Sie kennen den Edelmut Frankreichs nicht und glauben, dah es um den Preis feindlicher Milliarden einen sofortigen Frieden annehmen könnte. DaS würde ein Kriegsfrled« sein. Die künftigen Generationen würden fortwährend drohenden Angriffen auSgeseht sein. Deutschland würde versuchen, den schlechten Streich zu wiederholen, der ihm diesmal nicht geglückt ist. Frankreich wird sich um so besser erholen, se vollständiger «S siegreich ist. Wenn Sie wollen, dah Friede in der Welk herrscht, und dah die Gerechtigkeit blüht, so wünschen Sie den Sieg Ihres Landes i Nur dann wird der Friede konnnen. Bis b-ahin suchen Sie das Land nicht glauben zu machen, bah es ihn jetzt erlangen könnte. Denn der Friede von hellte würde ein erniedrigender Friede sein, und kein Franzose kann ihn wünschen. (Langanhaltender Beifall auf allen Bänken.) Die Kammer beschloß den Anschlag der Rede Brtands. Zar Ferdinand bet Erzherzog Karl ivtd. Wien, 20. September. (Drahtbertcht.) Zar Ferdinand von Bulgarien, der vor wenigen Tagen im deutschen Hauptquartier bet Kaiser Wilhelm ll. weilte, traf am 15. September am Standorte des Heeresgruppenkommandos Erzherzog Carl ein, um dem Erzherzog- Thronfolger einen Besuch abzustatten. Mit Zar Ferdinand kam auch Kronprinz Borts. In der Begleitung des Königs befanden sich Ex zellenz Dobrovic und die Flügeladjutanten Oberst Stojanoff und Major Kalfoff. Zar Ferdinand hatte gebeten, von jedem Empfang Abstand zu nehmen. Im Bahnhose des dem erzherzoglichen Hauptquartier zunächst liegenden Ortes sand sich daher nur Erzherzog Carl, begleitet von feinem Flügeladjutanten, zur Begrüßung des befreundeten und verbündeten Monarchen sowie seines Thronerben ein. Um 6 Uhr abends fuhr der bulgarische Hofsonderzug in dl« Station ein. Zar Ferdinand, der öster reichisch-ungarische Feldmarschallsuniform trug, begrüßt« den Erzherzog- Thronfolger mit wiederholtem Kusse. Auch die Begrüßung zwischen den beiden Thronerben war «in« ungemein herzliche. Kronprinz Borts trug die Uniform eines Majors des den Namen seines Vaters führenden k. und k. Ausarenregtments Nr. 11. Die Fürstlichkeiten bestiegen so dann wieder den Wagen des Königs, um in dessen Salon eine längere Besprechung zu pflegen. Danach wurde die Fahrt in das Hauptquartier des Erzherzogs mit Automobilen angetreten. Dort empfing Erzherzog Carl den Besuch des Königs und des Kronprinzen. Abends fand bei dem Erzherzog-Thronfolger zu Ehren des Zaren der Bulgaren und des Kronprinzen Boris eine Tafel statt, an der die beiden Gefolge und der engere Stad des Thronfolgers teilnahmen. Am nächsten Tage begab sich der Erzherzog-Thronfolger mit seinen Gästen an die Front der Armee deS Generalobersten v. Koeveh. Von einem Gefechtsstandpunkle, dann von einem Arklllerte-Beobachtung-stande aus konnte Zar Fer dinand die feindlichen Linien sowie einen eben im Gange befindlichen Kampf verfolgen. Im Felde empfing König Ferdinand die huldigenden Grüße seines k. u. k. Husarenregiments. Als Erinnerung an den an der HeereSfront deS Erzherzogs Carl verbrachten Tag überreichte Zar Ferdinand dem Erzherzog, dem Generalobersten v. Koeveh und dem Kommandanten des Husarenregiments Nr. 11 das Emblem seiner Armee. Gleichzeitig verlieh der König vielen Elferhusaren Auszeichnungen. Erst am späten Nachmittag kehrt« der Erzherzog Carl mit seinen Gästen von dem Frontbesuche zurück. Abends gab der König der Bulgaren im Hossonderzug «ine Tafel zu Ehren deS Erzherzogs. Nach herzlicher Verabschiedung verliehen König Ferdinand und Kronprinz Boris den Standort des Heeresgruppenkommandos. Zar Ferdinand hat dem Erz herzog-Thronfolger daS Ritterkreuz für Tapferkeit verliehen. Erfolgreiche Heerführer Von den im Bericht des Hauptquartiers namentlich erwähnten deutschen Heerführern ist General v. Bernhardt kürzlich erst durch Verleihung des Ordens Pour l« Märite ausgezeichnet worden. Dec unter ihn» stebend« Generalleutnant Clausius, -essen Truppen den Brückenkopf oet Zareez« gestürmt haben, ist 1873 Offizier geworden. Lr hat lang« Jahr« hindurch dem Infanterie-Regiment IIS in Gießen angehört, kam als Major und Batatllonskommandeur in das ISS. Inf.- R^t. t» Ostrowo und wurde 1906 Oberstleutnant im Inf.-Regt. ISO. Am 27. Januar 1909 rückte er zum Obersten auf und erhielt die Füh rung des 141. Inf.-Regtt. in Graudenz. Im April 1912 wurde er als Generalmajor an die Spitze der 77. Infanterie-Brigade in Ostrowo ge- stellt, die er bis zu seinem Im März 1914 erfolgenden Uederlrtit in den Ruhestand befehilgie. Bei Ausbruch des Kriegrs sl:lli« cr sich ^er Heeresverwaltung wieder zur Verfügung. Generalleutnant v. Staabs, dessen Truppen in Siebenbürgen di« Rumänen geschlagen haben, steht seit 1876 im Heere. Beim SO. Inf.-Regt. degann er sein« militärisch« Laufbahn: er kam späterhin zum S1. Inf.-Regt. und dann zum 7. Grenadter-Regt. 1890 wurde er, nach dem er »orher die Kriegsakademie besucht hatte, in den Generalftad kommandiert und al» Jahr darauf endgültig hu diesen versetz». Dio 1908 gehört, er ihm, zuletzt als Abteilunaschef im Großen Veneralstab, fast ununterbrochen an. Von 1908 dis 1910 stand er an der Spitz« des 71. Inf^Regts. in Erfurt und wurde darauf Direktor des Armee-Ver waltungsdepartements t« Krteasmtnistertom, ln welcher Eigenschaft «r tn den folgenden Jahren wiederholt im Reichstag sprach. I« Sommer 1913 erhielt er die 37. Division in ANenstein, di« er bis Ausbruch des Krieges führt«. Unterredung mit König Konstantin tu. Amsterdam, ro. September. (Drahtbertcht.) Der Korrespondent der «Assoelated Preß' »n Athen wurd« am 1. September tm Schloß Lato« von König Konstantin tn Audtenz empfange«, an- mittelbar vor dem Besuche des englischen Gesandten, der die griechische Krisis heraufbeschworen hatte. Der König sprach frei und unbefangen über den Stand der Dinge in Griechenland und erklärte: Griechenland würde sich den Verbündeten anfchließen, wenn es ln einer solchen Handlungsweise «inen unzweifelhaften Vorteil für sich erblicken könnt«. Vor dem bulgarischen Einfall in Griechen land und vor der Invasion Rumäniens war die Lage nicht die, daß Griechenland genügende Sicherheiten hatte und «ine im Verhältnis zu den an Geld und Blut zu bringenden Opfern stehende Belohnung von den Verbündeten erhallen würde. Der König gab offen zu, daß di« bulgarische Invasion und dl« rumänische Intervention wohl ein neues Element bilden, das leicht eine Veränderung tn die grie chische Politik hätte bringen können. Diese beiden Faktoren wurden Henn auch erwogen und di« Haltung Griechenlands sollte von dem Er gebnis dieser Erwägungen und noch von anderen abhängen. Die Stunde ist gekommen, wo wir auf die Stimm« von Hellaö hören müssen, um über die Zukunft unseres Volkes zu entscheiden. Der König ruhte während der Audienz mit dem Korrespondenten in einem dunklen Zimmer auf einem Sofa. Aerzte und Pflegerinnen befanden sich stets in seiner Nähe. Infolge feiner offenen Wunde hatte der König noch fortwährend Fieber. vtd. Bern, 19. September. (Drohtberlcht.) Zur griechi schen Frage schreibt .Secolo' in einer Korrespondenz aus Nom: Wir müssen anerkennen, daß König Konstantin weitschauender war als sein ehemaliger Minister Veni - zelos. Jener kannte die genaue Verfassung der öffentlichen Stimmung Griechen!inds aut, die sich uns erst im Verlauf deS ersten Iayres des Balkankrieges offenbarte. Vor allen Dingen kannte er das griechische Heer weit besser als Venizelos und wußte, daß die venizeltstische Mehrheit nur künstlich hergestellt Ist und daß das griechische Volk den kretischen Agitator zwar wegen feiner früheren Tätigkeit verehrte, ihm aber nicht ln seinen kriege rischen Absichten für die Zukunft folgen würde. (r.) Lugano, 19. September. (Drahtbericht.) Die Garnison von Athen ist nach Meldungen Mailänder Blätter kurz nach der Demission deS Ministeriums ZaimiS erheblich verstärkt worden. Di« italienischen Blätter zeigen sich über die Maßnahme, die alt eine Drohung gegen die Entente betrachtet wird, sehr beunruhigt. Das griechische 4. Armeekorps in Görlitz D Berlin, 20. September. (Drahtbertcht unserer Berliner Schrtftlelkung.) Wie wir hören, ist als Unter- kunftsort für das griechisches. Armeekorps, das sich be kanntlich in deutschen Schutz begeben hat, die Stadt Görlitz auS- «rsehen worden. Holland — kein Griechenland vtd. Wie«, 20. September. (Drahtbertcht.) Die «Neue Freie Presse' schreibt über diehollündischeThronrede: Jedes Wort kennzeichnet die Bedrängnis, ln die Holland durch di« englisch« Erpresserpolitlk gekommen ist. Lln neutraler Staat, der mit allen Mächten tm Frieden lebt, muß ausdrücklich betonen, daß er seine Unabhängigkeit wahren wird, weil die Bedrücker auch Holland unter ihr Joch dringen möchten. Holland ist jedoch keinGrkechen- land und mehrfach hat es sich gezeigt, daß ds zum Aeuhrrsten ent schlossen tst, um sein« Selbständigkeit zu verteidigen. Die Thronrede otr Königin von Holland ist wieder «ine Warnung, den Bogen nicht zu überspannen, und wieder «tn Zeichen dafür, daß Holland seine Neutra lität aufrechtzuerhalten wünscht. - Seinbttche Kriegsberichte Französischer Heeresdericht vom 19. September nachmittags: An der Somme-Front behinderte schlechtes Wetter die Operationen. Nachts machten wir einig« Fortschritte östlich Berns und brachten Ge fangene ein. In oer Champagne nahm das deutsch« Bombardement unserer Stellungen östlich und westlich der Straße Souatn—Somme Py an Stärke zu. Am späten Abend folgten mehrere deutsche Angriffs versuche, besonders im russischen Abschnitt, wo fünf aufeinanderfol gende Angriffe unternommen wurden. Uederall hielt unser Sperr- und Maschtnengewehrfeuer die Stürmenden an, indem es ihnen schwere Verluste zufügt«. Einige Gefangene blieben in unserer Hand. — Am linken Maasufer scheitert« «in deutscher Handstreich auf die gestern von uns eroberten Schützengräben an den Südabhängen des .Toten Mennes' vollständig. Westlich Ponk-K-Mousson wurde «ine deutsche Abteilung, dl« sich unseren Stellungen bet Flirey zu nähern versucht«, durch Gewehrfeuer zersprengt. Französischer Heeresbericht vom 19. September abends: Schlechtes Wetter behinderte die Kampfhandlungen auf dem größten Teile der Front. ES tst nichts zu melden außer bedeutender Arttllerietätigkeit auf beiden Ufern der Somme und auf dem rechten Maasufer im Abschnitt von Fleury und Daux und tm Lhapitre-Walde. Britischer Heeresbericht vom 19. September: Die allgemeine Lage ist unverändert. Südlich der Ancre herrscht beträchtliche Tätigkeit. Ein örtlicher Angriff auf unsere Schützengräben östlich Martinpuich wurde leicht abgewiesen. Ein feindlicher Ballon wurde bei Rensart durch Geschützfeuer nledergeholt. In der Nachbarschaft des Hügels SO wurde ein feindliches Munitionslager durch unser Feuer zur Explosion gebracht. Französischer Orientbericht: An der Strumafront keine Verände rung. Am Fuße der Beles-Berae lieferten dl« Italiener den Bul garen in der Gegend von Sboroi lebhafte Kämpfe. An der serbischen Front heftiges Geschützfeuer veiberseits. Zwei bulgarische Gegen angriffe im Abschnitt von Velrenik wurden durch das serbische Ge schützfeuer zurückgeschlagen. Auf dem linken Flügel versuchte der Feind keine Gegenaktion in Richtung Florina. Rumänischer Bericht vom 19. September. Nord- und Nordwest front: An der ganzen Front Kämpfe von geringer Bedeutung außer im Strein-Tal, wo der Feind uns mit überlegenen Kräften angriff und uns zwang, ein wenig zurückzugehen. Südfront: Längs der Donau Gewehrfeuer. In der Dobrodscha griff der Feind in der Nacht zum 18. September zweimal ln Richtung auf Enigea an, wurde aber zurückgeworfen. Der Kampf dauert an. Italienischer Hceresbericht vom 19. September: Gestern überwog die Artillerictätigkeii. Die feindliche Artillerie war sehr tätig gegen unsere Stellungen auf der Zugna im Lagarina-Lal und östlich des Maso-Baches. Im Sugana-Tal stellte man auf der Seite des Gegners ausgedehnten Ge brauch von Granaten fest, di« erstickende Gase erzeugen. Wir konnten ihre Wirkungen unschädlich machen. Unsere Artillerie beschoß die feind lichen Stellungen nordöstlich des Lauriol (Fiemme-Tal), im TravenanzrS- Tal (Botte), und beschoß mehrer« Male di« Eisenbahn im Drautal«. Ge ringe Znfanterietättgkeit auf den Abhängen d«S Monte Zedio (Hochfläche von Schlehen), wo wir einen Angrisfsversuch rurückschlugen, und im Tra- venanzes-aal, wo eine unserer Gruppen sich eines feindlichen Unter standes bemächtigte und einen Bombenwerfer, Waffen und Munition er beutete. Aus dem Karst schlugen wir in der Nacht vom 17. zum 18. einen heftigen feint itck-n Angriff xe^en dir von nnS am Tage auf der Höhe 114 nordöstlich r:n A'cnscUc?: 7'ncmmenen Skrllungen ad. Unlrre Truppen sind eifrig da» t beschäftigt, die erreicht:» Linien zu oefttärken und zu erweitern. Auf der ganzen Front von der Wlppach bis zum Meer« dauert der Artilleriekampf an. Ein feindliches Flugzeug warf Bomben in das Danoi-Tal (Cismon-Bach, Brenta) tn der Näh« eines Hospitals vom Roten Kreuz, das deutlich Reutralttätsabzeichen trug. Es sind kein« Opfer zu beklagen. Laborna Letzte Irs-lmllhrichteii Verschärft« Poliirist»«d« I» Brüssel (r.) KG», 20. September. (Etg. Draht bericht.) Die .Köln. Zig." meldet: Dem .Nleuwe Rotterdams«-- Courant' wird von seinem Brüsseler Mitarbeiter mitgetellt, daß laut einer Bekanntmachung des Gouverneurs von Brüssel, well ln der Nacht vom 6. zum 7. seit- gestellt sei, daß auf verschiedenen Plätzen in der Stadt Ltchtsignale für feindliche Flieger gegeben seien, vom 12. bis 18. d. M. alle öftentlichen Lokale, Theater, Konzerte usw. um neun Uhr abends ge schlossen werden müßten. Von halb zehn Uhr abends bis vier Uhr morgens dürfen auf der Straß« nur solche Personen sich aufhalten, die einen schriftlichen Ausweis dei sich haben. Zuwiderhandlungen werden mtt Geldstrafe bis zu 10 000 -K oder bis zu drei Monaten Gefängnis bestraft. Französische Mißachtung neutraler Rechte vtd. Amsterdam, 20. September. (Drahtberichl.) Ein hiesiges Blatt meldet «rs Hoek van Holland, daß ein holländischer Untertan durch einen französischen Kreuzer, der den nie derländische» Dampfer .Koningin der Nederlanden' untersuchie, her- abgeholt u»d ohne Angabe von Gründen verhaftet worden ist. Di« Familie des Betreffenden hat das Ministerium des Aeußern davor i» Kenntnis gefetzt. Neutersche Drohungen an Bulgarien (r.) Köl», LV. September. (Etg. Drahtbericht.) Di« «Köln. Ztg.' meldet: Dem «Haager Nieuwe Courant' zufolge verbreitet das Renlersche Bureau «Lae oftensichttich beschwichtigend« Erklärung über dt« Do br»dfcha schlacht, in der es heißt: Die russisch-rumänische Offensiv« u»d der Abmarsch der Alliierten von Saloniki wird bald der Regierung in Sofia beweisen, daß sie sich verrechnet hat. Binnen kurzem »erben die Russen und Rumänen ausreichend starke Truppen masse» in der Dobrudscha haben, um alle Versuche der Bulgaren zu ver eitel», (r.) Wie», 20. September. (Eig. Drahtb «richt.) Laut «Wiener Allgemeiner Zeitung' wirb auf indirektem Wege aus Bukarest gemeldet: Dt« überraschenden Erfolge der deutsch-bulgarischen Truppen tu der Dobrodfcha und bas Aasblelben russischer Ver stärkungen vervrsachten ln Rumänien ein« täglich zunehmende E r - bitter»»- gegen Rußland, dem man zam Vorwurf macht, dah es Rumänien verrate» hat. Statt der zugesicherten militärifche» Hilfe ist unrein rufflfch-ferblfches Expeditionskorps in Ru mänien angekangt — man spricht von 150 000 Mann — und die ru mänisch« Armee, dl« mit Zustimmung Rußlands den Einfall ln Sieben bürgen gemacht Hal, ist nunmehr durch den russischen Verrat in eine höchst gefahrvoll« Lage gebracht. In Bukarest und in anderen rumäni schen Städte« sollen Protestversammluugen gegen den Krieg flattgefnnbe« hoben, di« von den Lokalbehördea ge stattet wurden» weil man befürchtet, durch ein Verbot die ohnehin erregte Bevölkerung noch mehr zu reizen. Hvtd. Sofia, 20. September. (Drahtbericht.) Den Blättern zufolge hatte die russisch« Armee tn die Dobrudscha eine ganze Bri gade administrativer B e amten mltgetühct, die in den zu erobernden bulgarischen Städten die Verwaltung übernehmen sollten, und die mil gefangen wurden. Diese Beamten werden nunmehr, wie die Blätter hlnzufügen, in denselben Städten, für die sie bestimmt waren, zur Stratzenretnigung verwendet. Mirttsterposterr für 3oneseu und Rlipeseu? (r.) Do» der Schweizer Grenze 20. September. (Drahtberichl unseres Sonderberichterstatters.) Die Basler Blätter melden auS Petersburg: DaS rumänische Parlament wird für die Dauer üon drei Tagen einberufen, um drei Regierungsvorlagen in FlpaAZßMA» SV RbMmmong zu dringen. Außerdem wird die Regie rung vom Parlament die Genehmigung zur Bildung zweier Minister posten ohne Portefeuille fordern. Inhaber dieser Posten sollen FtlipeScu und Ionesea sein. — An der Spitze der obersten Zensurbehörd« ln Rumänien steht der Kultusminister Duka, der sämtlichen ausländischen Pressevertretern tn einer Unterredung erklärte, daß er gezwungen sei, eine äußerst strenge Zensur zu handhaben, um eine Verbreitung unwahrer Panikbertchte zu verhindern. Im ausländisch.n Telegrammverkehr ist nur noch die französische Sprache zugelassen. Von dieser Regel sind ausschließlich russische Pressevertreter ausgenommen, denen etn russischer telegraphischer und brieflicher Verkehr erlaubt lst. Türkische« Heeresbericht rvtb. Konstantinopel» 19. September. (Drahtbericht.) Bericht des Hauptquartiers: An der F e l l a h i e - F r o n t haben wir feindliche Batterien wirksam bekämpft vnd ein feindliches Munitionslager in di« Loft fkegen lassen. Feindliches Artillerlefeuer blieb wirkungslos, ob wohl es durch Flugzeugbecbachtung geleitet wurde. Wir warfen «ine feindliche Abteilung, di« auf das Gebiet von Bensaye kam, in ihre Ausgangsstellungen zurück. An der persischen Front warfen wir am 18. «ine Schwadron feindlicher Kavallerie, dl« sich dem Dorfe Haztne (SS Kilometer nördlich Devlet Abad) näherte, zurück. Feindlich« Er kundungsobteilungen, die sich unseren Vorposten näherten, worden in ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen. Durch überraschenden Angriff zerstreuten wir eine feindliche Schwadron, die in der Gegend von Haffur Ko lag. Wir warfen den Feind, der die Ortschaft Kereszl (80 Kilo meter östlich Bidgjar) eingedrungen war, hinaus und besetzten die ge- nannte Ortschaft. Ans übereinstimmenden Gefangenenaussagen geht hervor, daß in den vorhergegangenen Kämpfen von Essad Abad und Hamadan die Russen ungefähr 8000 Mann verloren haben und dah eins ihrer Geschütze und «ins ihrer Automobile zerstört worben. An der Kaukasosfroat Scharmützel, Artilleriezweikampf und Gewehrschüsse. Eine Räuberbande, die von nuferen Feinden gebildet war und vnter ihrem Schuh« stand, landete am Ufer bei Fenike und w»»d« mit Verlust für sie verjagt. 5 Frauen und 13 Männer der fried lichen Bevölkerung wurden qetötet und sieben andere verwundet. Ein Angrift, den wir gegen Konti Ada südlich Ipli Dnrun ausfüheten, war ebenso wi« der gegen Djiblak Ada westlich von Aivali von Erfolg ge krönt. Wir brachten drei fliehend« feindliche Segler mit Bemannung durch unser Artillerlefeuer zum Slnkeu, nahmen einige Gewehre und machten Beute. Kein wichtiges Ereignis auf de« anderen Fronten. Die Lhriftianiaer Minifterkonfererrz (r.) Frankfurt a M., 20. September. (Lig. Drahtbertcht.) Der .Fiankf. Ztg.' wird aus Christian«« gemeldet: Wle man erfährt, wird die Ministerberalunp länger als die beiden vorhergehenden dauern. Man rechnet mit einer Dauer von fünf Tagen. ' v«vIe«nN>e»^ X» <i»r deotleee ve^ieer Süre» «t»0 »repdleod« Xu,»»l>le»r»a. M» kölq«, keeMeeet« vvnieL U«I<i Nev r«ck z.« ltoll»o<i . . Uüoemerr ISV^-O lL9 — 5'arveiren . 158 75 vortrsr Uriel Oslo Uri«' 5,47 5,5,47 228,75 22SL5 226.75 157^- 156.50 157.— I59.SO iSSHO ISSN I5K.7L >59^5 Oeüi UedMet» . . Oeeterrelei»- oeero . 68,95 itowLlltea — Uulsserteo . 79,— <lt» llore» Mr »ei« Uriel UeiO^Uri. llv»/, lOL^. Uili»/ 69.05 6H,UL ».<> 8L 7—- » »»Utz: t» Derichc veir. Bell«. »LL» ,,, BchrisNett«« Bree» S«d«lz». Hauptschriftlelter: Hans Schaack V«r.,»»enilch,r «chrisll«,,.» f» weUll» ,n>»l» Z«,lier «I» »i« H
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