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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160911010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916091101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916091101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-11
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
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Sette L. Nr. 462. Morgen-Ausgabe Quast blutig abgeschlagen. Hindenburgs Zuversicht, der er im Gespräch mit den deutschen Parteiführern Ausdruck gab, hat also nicht getrogen. Vorteile wird der Feind vielleicht auch setzt noch erringen, «wer der große Erfolg, wie er nötig wäre, um die Kriegs lage von Grund aus zu seinen Gunsten zu ändern, wird ihm ver sagt bleiben. Mit diesem Satze kann man auch die Kampftage an der Ostfront charakterisieren. Auf der Front von der Ostsee bis Wolhynien ist es fast ruhig geblieben. Von Wolhynien bis zu den Karpathen haben die Auffen sich blutige Niederlagen geholt oder nur kleine Erfolge errungen, die in keinem Verhältnis zu -em Aufwand an Menschenopfern stehen. Besonders blutig war ihre Niederlage bet Swiniuchty im Luzker Gebiet und zwischen der Zlota Lipa und dem Dnfestr. Erst ein überlegener Druck ver anlaßte den rechten Flügel der Bothmerschen Armee, der bisher heldenmütig allen Angriffen getrotzt hafte, in eine rückwärtige Stellung langsam zu weichen. Der Knotenpunkt Halicz aber ist nach wie vor in deutschem Besitz, und nach wie vor ist den Austen der Weg nach Lemberg versperrt. Die Armee des Generals Letfchihki hat die Front von dem Zentrum der Armee Bothmer bis zu den Karpathen dadurch forcieren wollen, daß sie auf ihrem linken Flügel gegen die nördliche Flanke der Armee Pflanzer- Baltin, die von Siebenbürgen bis in die Karpathen kämpft, mit ungestümen Kräften cindrang. Sie hat nichts erreicht, außer daß ihr an kleinen unbedeutenden Stellen Boden überlasten wurde. Auch die rumänischen Entlastungsvorstöhe, die in den letzten Tagen im Gebiete der Ostkarpathen und im Aaume von Hermannsladl—Pctrescuy wieder lebhafter und hef tiger wurden, vermochten ihr keine Unterstützung zu leiben. Da gegen haben am Sonnabend deutsche Truppen ihre Front bis in die Karpathen hinein verlängert und südlich von Dorna- Wat r a den Bor stoß gegen die rumänischen Trup pen begonnen. Dort im Ouellgcbict der Bistritza hatten bereits rumänische und österreichische Truppen miteinander Fühlung be kommen. Auf den übrigen Fronten haben keine bedeutenderen Er eignisse skattgefunden. Cadorna meldet den ersten Schneefall und sichert sich so vorzeitig mildernde Umstände für das Ausbleiben neuer .Siegcs'-Meldungen. An der mazedonischen Front ist es nur insofern lebhaft geworden, als immer lauter in fran zösischen Blättern der Ruf nach der Offensive Sarratls ertönt. England wurde von Marine- und Heeresluftschiffen erneut be schossen. InOstafrika wurde Daressalam vom Feinde beseht. Botha selbst hat der zähen Tapferkeit der deutschen Schutztruppe Anerkennung zollen mästen. Sie zeigt im kleinen das Beispiel, das ihre Brüder in der Heimat im großen geben: daß der uner schrockene freudige Kämpsergeist in ihr lebt, der restlos für des Vaterlandes Ehre sein Letztes und Bestes gibt. Unfreiwillige Kräfte für Kriegsverlängerung Die in Frankfurt a. M. erscheinende sozialdemokratische «Dolksstimme» schreibt: .In einem großen Teil der holländischen Presse, so im .Rieuwe Rotterdamschen Courant', .Handelsblad', .Ttjd", .Neederländer'. .Het Volk', wurde ein Flugblatt abgedruckt, das die Aufschrift .Hunger' trägt und ein sehr schlimmes Bild von den Er- niährungsverhältnissen und der Bolksstimmung in Deutschland gibt. Auch ln Frankfurt wurde daß Flugblatt feiner zelt bekannt, es ist un- aber nicht eingefallen, davon Notiz zu nehmen oder dagegen zu schreiben, weil wir uns sagten: wer nur einigermaßen di« Verhältnisse kennt, wird das Flugblatt als das Machwerk poli tischer Fanatiker erkennen und sich von den ganz ungeheuerlichen Uebertreibungen abgestoßen fühlen. Im neutralen Ausland aber hat man nicht den genauen Einblick, und so konnte in Holland die falsche Meinung entstehen, das Flugblatt drücke wirklich die Volksstimmung äuS, und die Hoffnung des feindlichen Auslandes, Deutschland stehe vor dem Zusammenbruch, beginne sich zu erfüllen. Diese trügerische Hoffnung hat im Herbst vorigen Jahres den Friedensschluß verhindert; Erfüllen wird sie sich auch jetzt nicht. Aber die Kriegsgegner Deutsch lands erlangen durch solche Flugblätter immer wieder eine Stärkung ihrer Hoffnung, der Friede, den die Fanatiker herbeizuführen glauben, wird abermals hinausgeschoben das Leid, das auf der ganzen Mensch heit lastet, wird vermehrt. Daß trotz des teilweise schlechten Ernte- wetterS die viel reicher als im Vorjahre ausgefallene Ernte Deutsch lands Ernährung bet aller gebotenen Einschrän kung sicherstellt, würden die Neutralen erkennen, wenn sie genauere Einblicke sich verschafften. Flugblätter wie jenes, das .Hunger' betitelt ist, sind jedenfalls die untauglichsten Quellen zur Bildung eines sicheren Urteils. Das Gegenstück des Flugblattes sind patriotische Fabeln mancher deutscher Blätter, die tun, als sei die Er nährung des deutschen Volkes so gut und vielleicht gesünder als in Frledenszeiken. Das ist Gewäsch. Natürlich ist der Ernährungsstand der Masten gesenkt, anders steht cs aber auch nicht bei Deutschlands Kriegsgegnern. Härter wie in Frankreich, von Italien und Rußland nicht erst zu reden, ist die Not in Deutschland keinesfalls: es ist ein» ganz falsche Rechnung, daß die wirtschaftliche Not Deutschland früher mürbe machen könnte, als feine Kriegsgegner. Wer diese Rechnung stützt, wirkt kriegsverlängernd.' Die Teilnahme des Harrsa-Brrndes an den Kriegsorganisattonen Nachdem der Reichskanzler neuerdings den Hanso-Bundes- GeschäftSführer in -en Beirat des Kriegsernährungsamts berufen hat, gehört der Bansa-Bund und dessen Krlegszentrale nunmehr den folgenden offiziellen Kriegsorganisationen an: Auf Grund Berufung durch den Kriegsminister dem Kriegsausschuß der deutschen Baumwollindustrie, dem Kriegsausschuß der deutschen Bastfaserindustrie und den ihm ungegliederten Kriegsausschüssen der Leinen-, Jute- und Hanflndustrie, dem KrlegSauSschuß der deutschen Papierindustrie, dem Kriegsausschuß für Textilersahstoffe und dem lleberwachungsausschuß der Lederindustrie. Auf Grund Berufung durch den Reickskanzler dem Beirat der Relchsprüfungsstelle und dem Beirat des KriegSernährungsamteS. In diesen sämtlichen Kriegsorganisattonen wird der Hansa- Bund und besten Kriegszentrale durch den Geschäftsführer, Regle- rungSrat Professor Dr. Leidig, vertreten. Politische Nachrichten * Zulassung der polnischen Sprache lm Religionsunterricht. Der preußische Kultusminister hat auf Grund eingehender Unler- fuchungen durch eine Kommission angeordnet, daß auf der Unter stufe der katholischen Schule zu Sch neid emühl diejenigen Kinder, die zu Ostern dieses Jahres ohne Kenntnis der deutschen Sprache in die Schule eingetreten sind, während eines ange messenen Teiles der Unterrichtszeit in polnischer Sprache in Re ligion unterrichtet werden sollen. * Der russische Weihe Adter-Orden für General Loanda. General Coanda, der in seiner Eigenschaft als rumänischer Mi- lttärbevollmächtigter im russischen Hauptquartier vom Zaren emp- fangen wurde, ist der Weiße Adler-Orden verliehen worden. * Zinnschmugael ans Dänemark? Als Stationsvorsteher Ehlers aus Hvioding am Freitag auf dänisches Gebiet kam, wurde er verhaftet und nach Ribe gebracht. Er soll sich am Zinnschmuggel aus Dänemark beteiligt haben. EhlerS wurde zu weiteren Verhören nach Viborg gebracht. * Portugal auf dem wlrkschafllichea KrlegSpfad. Laut Mel dung des «TempS' aus Lissabon veröffentlicht das Amtsblatt ein Dekret, wonach ein besonderes Komitee mit der V o r b ere t - tung der Wirtschaftskrieges nach dem FriedenSschluß beauftragt wird. Leipziger Tageblatt Montag, 11. September ISIS v Die Zurückbehaltung de« Gesandten v. d. Busfche (r.) Berlin, 10. September. (Drahlbericht.) Der Sonderberlcht- «rftatter der ,V. Z." meldet seinem Blatte unter dem S. September: Von der finnisch-schwedischen Grenze erhalte ich soeben auf Eis wegen folgende Einzelheiten über die Zurückbehaltung unserer Bukarester Gesandschaft durch die russischen Behörden: Unser bisheriger Gesandter in Bukarest, Herr v. d. Bussche-Hasshausen, und das gesamte Gesandtschaftspersonal benutzten einen von der russischen Regierung gestellten Extrazug, in dem auch gegen 130 in Rumänien an- sässlg gewesene Untertanen mit Erlaubnis der russischen Regierung mit fuhren. Der Ertrazug kam noch in der finnischen Grenzstation Torneo an. und die Insassen sollten über den Grenzfluß gesetzt werden, um dann 3 Uhr nachts von Haparanda aus die Weiterreise nach Stockholm anzu treten. Kaum aber hielt der Exkrazug auf der Station Torneo, da er- schienen russische Gendarmerie-Offiziere, die unserem Gesandten er klärten. sie hätten auS Petersburg die Weisung erhalten, den Ertrazug mit allen darin Befindlichen nach Uleaborg zurückzuleiten. Als Grund wurde angegeben, in Deutschland befände sich noch eine größere Anzahl von rumänischen Untertanen, und erst nach deren Freigabe seitens der deutschen Regierung werde die Weiterreise der deutschen Untertanen russischerseits gestaltet werden. Unter militärischer Bedeckung setzte sich dann der Extrazug in Bewegung nach Uleaborg. (r.) Köln. 10. September. (Drahlbericht.) Die „Kölnische Zeitung" schreibt aus Berlin: Dem Vernehmen nach bestätigt sich die Absicht daß der deutsche Gesandte in Bukarest, Freiherr von dem Bussche-Hadden-. Hausen, mit dem Personal der Gesandtschaft in U'eaborg eingetroffen ist. Ueber seine demnächst zu erwartende Weiterreise nach Deutschland und die Ausreise der hiesigen rumänischen Gesandtschaft finden zurzeit Besprechungen statt, die demnächst zum Abschluß kommen dürften. Wann Rumänien den Krieg beschloß (/.) Stockholm, 10. September. (Drahtbcricht.) Der ..Rußkoje Slowo" erfährt aus Rcgierungskreisen, daß die rumänische Regierung schon am 15. August ihre Bereitwilligkeit erklärt hat, den Vertrag mit den Vierverbandsmächten zu unterschreiben. Der Abschluß und die Unterzeichnung erfolgten dann in aller Heimlichkeit. Bra- tianu reiste hierauf aufs Land und der König nach seiner Sommerresi denz. CS wurde nach außen der Eindruck erweckt, als wäre nichts von Bedeutung geschehen und als ständen keinerlei Veränderungen in der politischen Stellungnahme Rumäniens bevor, weshalb sich sowohl der König als auch Bralianu im Schoße der Natur erholen könnten. Bei den Unterhandlungen zwischen Rumänien und den Vierverbandsmächten hatten diese mit sehr großen Schwierigkeiten zu Kämpfen, da Bratlano genaue Angaben über alles Material verlangte, worauf sich die Sieges gewißheit de< VierverbandeS stützte. Da Bralianu damals noch nicht endgültig gewonnen war, galt eS, die größte Vorsicht zu beobachten, um nicht werkolle militärische Geheimnisse preiszupeben, andrerseits aber die Gewißheit in ihm zu bestärken, daß der Sieg für den Vierverband sicher wäre. In dem am 15. August abgeschlossenen Vertrag übernahm Bra- tianu die Verpflichtung, nicht später als zwei Wochen nach Be ginn der Offensive der verbündeten Heere an der Salonikifront Oesterreich den Krieg zu erklären. Rumänien erklärte aber den Krieg einige Tage eher, als erwartet wurde. Die Vorarbeiten zum rumänischen Abkommen wurden noch zur Zeit Ssaso- nowS beendet, und vor seiner Verabschiedung war zwischen Rumä nien und Rußland eine grundsätzliche Verständigung schon getrof fen. Landversprechungen sind Rumänien ausschließlich auf Kosten deS Feindes gemacht worden. ES soll Teile von Tran- sylvanlen, des Banats und der Bukowina erhalten, vom russischen Ge biet nicht ein Dorf. Selbstverspottung oder Selbstüberhebung? zvtd. Bern, 10. September. (Drahtbericht.) Einem Bericht des .Secolo' ans Bukarest zufolge schreibt das Blatt Take Ionescus zu den Luftangriffen auf Bukarest, keine einzige europäische Stadt sei von den Deutschen vom ersten Augenblick des Kriegsausbruches an einer solchen Behandlung ausgesetzt worden wie Bukarest. Ueber Paris seien Zeppeline verhältnismäßig selten erschienen. Auf London seien Luftangriffe zwar zahlreich ausgeführt worden, könnten aber doch nur als vereinzelte Zwischenfälle hingestellt werden. Deutschland be trachte also Rumänien als seinen schlimmsten und Hassenswertesten Feind, gegen den nicht nur Krieg geführt, sondern an dem auch Rache genommen werden müsse. ft.) Haag, 10. September. (Drahlberlcht.) Reuter meldet auS Bukarest: Die rumänische Regierung will alle bekannten feind lichen Untertanen tn der Mitte der Stadt in Hotels und Privathäusern unterbrlngen, wo sie den Luftangriffen ausge setzt sind. Eine Kundgebung des Zaren Ferdinand Auf dem in Eisenach abgehaltenen Parteitag der Thüringer Nationalliberalen wurde am Schluffe der Verhandlungen die Nach richt von dem Einmärsche bulgarischer und deutscher Truppen in die Dobrudscha verkündet und mit jubelnden Kundgebungen ausgenom men. Auf eine von dem Reichstagsabgeordneten Dr. Strese- mann veranlaßte telegraphische Kundgebung, in der dem Zaren die einmütige Begeisterung der Vertreterversammlung über die Er folge -eS erneuten Zusammenwirkens der bulgarischen und der deutschen Armeen berichtet wurde und die in die Huldigung für den tatkräftigen und weitblickenden Herrscher des uns verbündeten tap feren bulgarischen Volkes ausklang, ging folgendes Antworttele gramm des Zaren Ferdinand ein: .Herrn Dr. Skresemann, Mitglied des Reichstages. Emp fangen Sie meinen ganz besonderen Dank für die Mitteilung von der vertrauensvollen und zuversichtlichen patriotischen Kundgebung, welche die Nachricht von dem Ileberschreilen der Dobrudschagrenze durch bul garische und deutsche Truppen bei der am Fuße der Wartburg im herrlichen Thüringer Walde abgehaltenen Vertrelerversammlung der Nationalliberalen Partei Thüringens hervorgerufen hat, was mein Herz mit aufrichtiger Freude erfüllte. Möge Golt uns die Kraft dazu schenken, auch den neuen heimtückischen Feind auf das wirksamste zu bekämpfen zum endgültigen Triumphe unserer gemeinsamen Waffen. Ferdinand.' Italien zum Vormarsch in der Dobrudscha ft.) Lugano, 10. September. (Drahtbericht.) Italien darf den Um fang des Erfolges der Mittelmächte durch die Einnahme von Tutra- kan nicht erfahren. Die Zensur strich dem .Corriere della Sera' selbst eine Züricher Drahtmeldung über den deutschen Heeresbericht: dafür wird versucht, daS Vorrücken der Deutschen in der Dobrudscha durch das Vorrücken der Rumänen in Siebenbürgen und der Russen bei Halicz und Brzezany als aufgehoben zu erklären. Neben der Pariser Reise des Botschafters Barone wird eine Reise Tittonis nach Rom angekündlgt. Die Stadtverwaltung überwies dem Heer eine weitere halbe Milliarde Kriegskosten. Frankreich «nd der Tall Tutrakans s^td. Bern, 10. September. (Drahtbericht.) Unter dem Eindruck der Eroberung Tutrakans fragt Hervö in seiner .Victoire', waS die Alliierten denn nun aufzubieten hätten, wo die Portugiesen blieben, ob ein kleines italienisches Kontingent alles sei, was Italien einsehe, ob die Engländer ihre Truppen immer noch ungenützt in Aegypten ließen und vor allem, ob nicht die Russen eine den Deutschen gleichkommende Anstrengung machen wollten. Heute sei die Balkanfront zweifellos die Hauptfront, wo ein Sieg die Alliierten gewaltig stärken würde, da eine Verbindung zwischen Rußland und dem Millclmcer gelänge, so daß Rußland Getreide und Leute gegen Kanonen und Munition an die Entente abgeben könnte. Sollten die Alliierten die Intervention Rumäniens militärisch nicht auszunühen verstehen und Bulgarien nicht in einigen Wochen oder wenigstens einigen Monaten überrannt haben, so würde in der öffent lichen Meinung Frankreichs eine starke Enttäuschung Platz greifen. Gegenüber dieser gewichtigen Stimm« erzählt «Petit Parisien' in einem Leitartikel seinen Lesern, es seien 250 000 Russen und S0 000 Serben von Reni her gegen Bulgarien tm An- marsch; diesen Truppen werde sich wahrscheinlich eine rumänische Armee anschließen. .Petit Paristen' verlangt vom russischen General stab, nicht nach Sofia, sondern sofort gegen Konstantinopel zu marschieren, damit noch vor Wintersanbruch die Dardanellen sär den russischen Verkehr mit dem Mlttelmeer frei werden. «vtd. Bern, 10. September. «Petit Journal' meint, daß der F*a l l der Festung Tukrakan für Rumänien eine herbe Ueberraschung sei. — .Echo de Paris' läßt seine Enttäuschung und den Ernst der Lag« in folgenden Ausführungen erkennen: Der Schlag sei für Ru mänien, wenn er auch durch das Dorrücken in Siebenbürgen ausgeglichen werde, recht unangenehm; wenn Rumänien jedoch kaltes Blut be halte, müsse alles noch gut gehen. Die Lage Tutrakans wäre für Ru mänien, beim Angriff auf Bulgarien sehr vorteilhaft gewesen. Die Lage habe sich nunmehr geändert, da der Verbindungsweg für raschen und bequemen Nachschub für die rumänischen, südlich der Donau stehen den Streitkräfte verlorengegangen sei, wodurch das rumänische Oberkommando in einige Verlegenheit kommen werde. Den Deutschen und Bulgaren dagegen sei ihre Aufgabe erleichtert, und sie könnten zur Bedrohung Bukarests übergehen. Die Balkanfrage, deren Bedeutung an der Kraftenkfaltung des Feindes gemessen werden müsse, sei keine nebensächliche Angelegenheit mehr, sondern eine große, wenn nicht eine der größten Unternehmungen des Weltkrieges. Keinerlei Schwachheit sei am Platze und unabschätzbare Faktoren ständen auf dem Spiele. Die Offensive im Westen — nur ein „lokales- Unternehmen ft.) Köln, 10. September. (Eigener Drahtbericht.) Die .Köln. Ztg." meldet aus Kopenhagen: Der neue Pariser Korrespondent der .Nattonaftidende" gibt ein Telegramm zum Besten, wonach Io ff re nach seiner Meinung zu langsam vorgehe. Um aber diese Ansicht nicht offen aussprcchen zu müssen, behauptet er kühn, daß die Offensive der Weltmächte noch nicht begonnen habe. Man müsse die bisherigen Versuche nur als lokale Unternehmungen betrachten, die darauf berechnet seien, die deutschen Streitkräfte festzuhalten und all mählich auszureiben. Mit dem Vergrößerungsglas hält er Musterung über die an der Westfront aufgestellten franzö sischen und englischen Truppen und stellt fest, daß ihre Ge samtstärke seht sieben Millionen betrage, denen nur ein armseliges Heer von drei Millionen Deutschen gegenüberstehe. Asquith an der Sommefront "tb. London, 10. September. (Reutermeldung.) Aus dem britischen Hauptquartier wird vom 9. September gemeldet: Premierminister Asquith hat einige Tage in dem Gelände der britischen Offensive geweilt. Der Besuch wurde heute beendet. Neue Munitionskonferenzen in Paris nW. London, 10. September. (Amtlich.) Im Laufe der Woche fanden in Paris Konferenzen zwischen den französischen und britischen Munitions- und Kriegsministern statt. Es wurden dabei die Ansichten über die jüngsten militärischen Operationen ausgekauscht und Maßregeln getroffen, wie man die beiderseitigen militärischen Hilfsmittel am wirksamsten verwenden könnte. Die Konferenzen führten zu befriedigenden Ergebnissen. Montagu ist nach London zurückgekehrt. Deutsche Gefangene als französische Transportarbeiter? nvtt). Bern, s. September. (Drahtbericht.) .Journal' weist auf neue Schwierigkeiten hin, die sich demnächst, ganz besonders mit Ein sehen des Winters, im französischen Transportwesen geltend machen werden. Der Warenumsatz in den Häfen und auf den Eisenbahnen habe sich im Laufe des SommerS fast verdoppelt, während die Arbeitskräfte nicht hätten vermehrt werden können. Diese seien daher jetzt stark ermüdet und am Ende ihrer Kräfte. Wenn man eine ernste Stockung vermeiden wolle, müsse man an die Heranziehung neuerArbeitskräfte denken. Diese seien so dringend notwendig, daß ohne sie neuerdings eine vollständige Lähmung des französischen Warenverkehrs eintreten müßte. Frankreich selbst könne aber nur schwer neue unerläßliche Arbeitskräfte aufbringen. Man müsse des wegen möglichst bald 10 000 oder 15000 Gefangene in Häsen und Güterbahnhöfen einstellen. Gin vielversprechender Auftakt für die französische Kammereröffnung ft.) Köln, 10. September. (Eigener Drahtbericht.) Die .Köln. Ztg." meldet vonderSchweizerGrenze: Wie Schweizer Blätter melden, wird die französische Kammer bei ihrem Wiederzusammentritt drei Anfragen, die an den Kriegsminister gerichtet sind, beschäftigen. Der Abgeordnete Benazet wird den Kriegsmtntster über die Operationen bei Verdun befragen, der Abgeordnete Degulse wird eine Anfrage über den Verkehr der Abgeordneten mit der Kriegszone stellen, und der Abgeordnete Auriol wird wegen der Verwendung dlenstfähigerMannschaften hinter der Front anfragen. Gin Winterfeldzug unvermeidlich . . . ft.) Von der Schweizer Grenze, 10. September. (Draht- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Das Berner «Tagblatt' meldet aus Petersburg: Der russische Kriegsmlnister Schuwajew empfing einen Vertreter des Blattes «Kolokol" und erklärte ihm, obwohl das Eintreten Rumäniens in den Weltkrieg eine gewlsseBedeutung habe, müßten übertriebene Hoffnungen auf eine baldige Beendigung des riesigen Konfliktes aufgegeben werden. Ein Winker feldzug sei unvermeidlich. Obwohl die russische Armee hierfür gut ausgerüstet feit, bleibe doch noch sehr viel zu wünschen übrig. Die wachsende Macht der Sinn-Seiner rvtb. London, 9. September. (Drahtbericht.) Die .Times' weisen in einem Leitartikel auf den grohenlimschwung hin, den die Sinn- Feiner-Bewegung in Irland genommen habe. Die Bewegung habe enorm an Popularität gewonnen, und zwar auf Kosten der natio nalistischen Partei. Die Hauptgründe dafür seien, daß sich die Natio nalisten nicht völlig unabhängig von der englischen Koalitionsregierung hielten, daß sie dem Ausschluß der sechs protestantischen Grafschaften von Ulster zustimmten und namentlich, daß sie nicht imstande seien, sür die Rebellen von Dublin eine ebenso milde Behandlung durchzusehen, wie sie den südafrikanischen Rebellen zuteil wurde. In allen Städten deS katho lischen Irland habe die Hinrichtung der Rebellen die nationale Leidenschaft gewaltig aufgestachelt. In dem Leitartikel machen die .Times" darauf aufmerksam, daß in einem Auf sätze in der imperialistischen Vierteljahrsschrift .Round Tadle' dieselbe Auffassung über Irland niedergelegt sei. »Wü ti IW WM! ^Ml!!!!!!WIIM!!M!!D!!M ft eine « die des worin gespro gefesti. nicht l Kriegs rung t behreu ft kionali Seiten daß C bereift noch 1 Kreise, haben sie bef werde. vvi Lausar Offe das A Nieder führba aus de gehen, schlosse angreis mangel Der Generc >vtt in eine« rische Sarr < Neue ft. Das «c. Meldui sandten ten Z a ft e l l e griechis« sandten werden 2 Ire lich der nehmun, zielten i court. getrvssei hervor, dec in deutsche! Zösischen tember c!wa 10< Kampf I Lr Ehe« Kampf l oberten Gegners Fl- K. Ecptc Höfe vor bach abg Fra Sommeg granaten Beiloy. 'chießunc die wir l nachdem Maasge« Douaumi BiS jetzt darunter mehrere zu meldc Erst« cs im Fc eroberter rische S, schwere < Zwei Nochmitt von Fou Kampfe zwischen Waldes Wir mac! schwer. 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