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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.10.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19151014024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915101402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915101402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-10
- Tag 1915-10-14
-
Monat
1915-10
-
Jahr
1915
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Aus Leipzig und Umgebung Leipzig. 14. Oktober. Bericht der KSnigl. Sächf. Landeswetterwarte in Dresden Voraussage für den IS. Oktober: Zeitweise trübe. Temperatur normal, vorwiegend trocken. Sonnenaufgang 6 Uhr 29 Min., -Untergang S Uhr 13 Min. Mondausgang 2 Uhr 20 Min., -Untergang 10 Uhr 14 Min. Zur Geschichte der Prothesen Die wunderbaren Fortschritte der modernen Technik berechtigen zu der Hoffnung, daß eine der schwersten Kriegsfolgen, die Verstümme lung und Verkrüppelung von Männern im kräftigsten und erwerbs fähigsten Alter, in ihren Folgen für daS Leben der Betroffenen und da mit auch der ganzen Nation im Vergleich mit früheren Kriegen sehr er heblich wird eingeschränkt werden können. Die Technik im Verein mit der Chirurgie und Medizin Hal eS zuwege gebracht, dast künstliche Arme und Beine, Hände und Friste in einer solchen Voll kommenheit hergestellt und angeseht werden können, dast zu Beginn dieses JahreS bei einer Tagung der .Deutschen Vereinigung für Krüppel fürsorge' gesagt werden durfte: .Niemand braucht zu verzagen, wenn ihm der Krieg die gesunden Gliedmasten genommen hat. Niemand braucht zu glauben, dast seine Zukunft deshalb düster sei. Jeder soll wissen, dast wir imstande sind, alle derartigen Mängel auszugleichen, dast wir auch dort zu helfen vermögen, wo eine Hilfe fast unmöglich scheint." ES wäre aber ein Irrtum, zu glauben, dast diese, mit dem Namen P r o - tHefen bezeichneten künstlichen Glieder erst Kinder der allerneucstcn Zeit sind. Auch sic haben schon ihre Vorläufer gehabt, ja schon auS längst vergangenen Zeiten wird von solchen künstlichen Gliedern zum Ersatz der verlorenen natürlichen berichtet. ES sei nur an Götz von Ber- lichingen „mit der eisernen Hand" erinnert. Er verlor seine Rechte im Jahre 1504 durch einen Echust auS einer Feldschlange, als er mit Herzog Albrecht von Bayern vor Landshut lag, und seine künstliche rechte Hand, die er 1505 erhielt, setzte ihn in den Stand, in den nächsten Iah.en ein sehr kriegerisches Leben zu führen. Ein Gegenstück zu Götzcns eiserner Hand bildete ein in der zweiten Hälfte deS 16. Jahrhunderts hergestelltes künstliches Bein, daS in einem 1582 erschienenen Werk beschrieben ist. ES war von einem Pariser Mechaniker angefertigt und besäst ein be wegliches Kniegelenk, daS die Verbindung einer den Obcrschenkelstumpf umfassenden Eisenhülsc mit einem in einem Eisenspiestc befindlichen Eisenstabe herstellte, der sich in einen Eisensust fortschte. Aber noch auS viel früherer Zeit wird von künstlichen Armen nud vor allem von künstlichen Beinen berichtet. So erwähnt PliniuS bereits bei der Ge schichte deS zweiten Panischen Krieges den Gebrauch einer eisernen Hand, und von hölzernen Etelzsüsten, den ältesten Vorgängern der künst lichen Beine, hören wir schon auS dem 4. und 5. Jahrhundert vor Christi Geburt. Auch von dem oben erwähnten eisernen Bein, daS lange Zeit keine Nachfolger sand, wurden sie nicht verdrängt, vor allem wohl wegen seiner Schwere. Erst mehr als 100 Jahre später, im Jahre 1696, wurde von einem holländischen Arzt wieder ein Versuch mit einem künstlichen Bein gemacht, und von da ab finden sich Berichte über derartige Kon struktionen in der Literatur häufiger. Die modernen Konstruktionen sind in den letzten vierzig Jahren zur wunderbarsten Vollkommenheit auä- gcarbeilet. Wurde doch in den letzten Monaten in medizinischen Ver sammlungen und Lazaretten ein Mann vorgeführt, der vor acht Jahren als Elektromonteur durch einen Ilnfall bei einer Hochspannungsleitung beide Unterarme und Beine verlor und schon nach einem halben Jahre mit künstlichen Gliedern sich allein an- und auäkleidcn lernte und sein Brot weiter in seinem Beruf zu erwerben vermochte. Im .Zenlralblatt für chirurgische und mechanische Orthopädie" wird der von uns bereits erwähnte Fall eines preußischen Offiziers mitgcteilt, der im November 1914 daS linke Bein verlor und schon neun Wochen nach der Amputation mit seinem künstlichen Bein imstande war, zu Pferd zu steigen, und zwei Wochen später sich wieder zum Frontdienst meldete. Im allgemeinen wird man freilich so früh nicht mit dem Ersah der Glieder beginnen können, da die Operationswunde erst vernarben must. " Vom Reichsgericht» Der Grostherzoglich Mecklenburgische Oder- landesgerlchtsrat W I t t t» Rostock ist zum Reichsgertchtsrat er nannt worden. * Neueinrichtung deS Nachtobdachs bei Ker Arbeitsanstalt. Seit den, Jahre 1895 werden die bis dahin lediglich auf freiwillige Asyle und auf den Polizcigewahrsam angewiesenen Nachtobdach suchenden Personen in dem der städtischen A r b e > t S a n st a l t in der Riebeckstraste an- gelicdcrtcn Obdach beherbergt. Die Mehrzahl dieser Obdachlosen wurde, weil die Räume nicht auSreichten, seit dem Jahre 1911 in einer der An stalt gegenüberliegenden ehemaligen Turnhalle untergebracht. Die Einrichtungen des Nachtobdachs haben sich nun im Laufe der Zett in mehrfacher Hinsicht (Lagerung, gleichmäßiger Erwärmung und Lüftung) als verbesserungsbedürftig erwiesen, namentlich jedoch in bezug einer durchgängigen Reinigung der Körper und der Kleider der Obdach losen. In der ehemaligen Turnhalle können nun die erforderlichen Ver- besscrungen nicht eingerichtet werden, denn der erforderliche Raum würde erst durch kostspielige Anbauten geschossen werden müssen, und der Anschluß an eine Dampfanlaqe würde sich überhaupt nicht ermöglichen lassen. Dagegen ließen sich die Einrichtungen treffen in einem der drei Männer Häuser der Anstalt und zwar in dem Hause ö, daS dem Wirtschaftsgebäude am nächsten liegt. Gerade jetzt, wo die Zahl der Nachtobdach suchenden Personen sehr zurückgegangen ist, würde die ge eignete Zeit hierzu sein. Die Kosten stellen sich für bauliche Ver- Änderungen, maschinelle Arbeiten, einen DampsdcsinfektionSapparat und tie Beschaffung von Matratzen, Decken usw. auf 18118 ,tt. Außerdem würde noch ein Heizer neu anzustellen sein. ' Wehrmann in Eisen. DaS Schatzamt der Kricgsnotspende schreibt unS: Die Beamten des Kaiserlichen Bahnposlamtä Nr. 32 'n Leipzig stifteten am 9. 10. 15 einen goldenen Nagel. Hierbei sei er wähnt, daß von den Beamten dieses BahnpostamtcS allein 45 zu den Fahnen cinberusen wurden, wovon zurzeit 13 al» Offiziere und Ofstziers- aspiranten, 7 als höhere Militärbeamte Dienst tun, während bereits 10 ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode besiegelten. 10 erhielten Kriegsauszeichnungen. * KriegSwaist nrcnte ftir uneheliche Kinder. Aus Anregung des Archivs deutscher Aerussv^mündcr beschloß der Reichstag am 4. August vorigen Jahres, dast den unehelichen Kindern, deren Väter vor dem Feinde stehen, dieselbe KriegSunlerstutzung gewährt werden >olic wie den ehelichen Kindern. DaS Archiv deutscher BerusSvormünder bat sich nun mit einer neuen Eingabe an den Reichstag gewendet, in 'er darum gebeten wird, daß denjenigen unehelichen Kindern, deren Väter in diesem Kriege gefallen sind, auch die K r i e g s w a is e ir re n t e gewährt werden möge. LS wird in der Eingabe darauf hin gewiesen, daß den unehelichen Kindern im späteren Leben die Stühe der Familie fehle, und dast man sic nicht die Unehelichkeit der Geburt ent gelten lassen dürfe, zumal da die Värer doch in gleichem Maße wie ehe liche Väter ihr Leben für unser Volk eingesetzt haben. Unterschriften und Zustimmungserklärungen werden vom Archiv deutscher BerufSvor- mü"der in Frankfurt a. M. baldigst erbeten. Gedenkfeier der Völkerschlacht. Die nächsten Sonntag, den 17. Oktober, mittags pünktlich 12 Uhr vor dem Völkerschlachldenkmal stattsindcnde Gedenkfeier wird eine durchaus ernst religiöse Stimmung tragen und von allen Kreisen der Leipziger Bürgerschaft, von militäri schen, staatlichen und städtischen Behörden besucht sein. Um der Kriegs- notspende neue Mittel zuzusühren, werden ihr alle Einnahmen aus dem Verkauf von Tezteii und dem Verkauf von Karlen zu je 1 < st für ge sperrten Platz vom Deutschen Pakriotenbund überwiesen. Die Feier beginnt 12 Uhr, eS werden daher alle Teilnehmer gebeten, pünktlich zu erscheinen. Vereine, auch die am Zug vom Roßplatz aus beteiligten, müssen 1^12 Uhr am Denkmal eingetrosfen sein. Zum oberen Wall ist freier Zutritt gestattet. Der GcsangSvortrag findet auf der großen Freitreppe statt, auf deren oberer Stufe, von der Mitte auS, auch die Rede gehalten wird, so daß man von allen Wegen aus, gleichviel wo man steht, Redner und Sänger sehen und hören kann. 8 Liebesgaben für „Alleinstehende'. Amtlich wird in Ergänzung früher von unS gebrachter Meldungen mitgcteilt: Die Bestrebungen, Soldaten, die keine Sendungen für ihre Person auS der Heimat erhalten, mit Liebesgaben zu versorgen, treten immer hälftiger in die Erscheinung. ES haben sich daher einige große Organisationen der freiwilligen Kranken- pflege der dankenswerten Aufgabe unterzogen, in ihrem Besitz befind liche Adressen dieser .Einsamen" an solche Personen abzugeben, die sich an dieser Art LicbcStätigkeit für unsere Truppen zu beteiligen bereit sind. Um aber möglichst alle dieser .Alleinstehenden' durch auS der Heimat kommende Eabenpakete zu erfreuen, hat die Heeresverwal- SZüLlll! Lllitinlss llNij vajitSÄiNsoksMiolie kllllüsvkisu MseimrlM Oer kreis Verkehr in der heutigen verliner Viirsvnversammlung eröffnete nacli einer Orstitmelduux unserer dortigen Tlau- fteisrectnktion hei gutem Oesehükt in ziemlich fester Haltung. In einigen 8pezialwerten fand iedliukteres Oeschäkt stritt, so in Deutschen Lrdötnktien, die prozentw eise höher de- xadlt wurden, .XIan geht nicht kehl, wenn man diese Fukwärts- kewegung auk die Neutralitätserklärung liumänieus zurück- führt. Kerner wurden Hirsch Kupfer, Saeksen werk, Hugo 8chneider und von Kriegswerten ^Xdler L Op penheimer höher bewertet. Oesterreichische Werte konnten ihren erhöhten Kursstand gut behaupten, Türkische Tadakregis und Orientbakn zogen weiter an. Von amerikanischen Kisenbalinworten tendierten Daltimore und Oauada schwächer, hinter den Aontanwerten zeichneten sich oberschlesische Papiere (Oaro, Oberbedsrk und Daura) durch Kactikrage aus. ^Xuch Phönix waren gebessert und die übrigen Werte behauptet. Heimische Itankaktien, 8ehjkkakrts und Llektrizitätswerte blieben ohne Oeschäkt. Von auslän dischen llankwerten muftten sich österreichische Kreditaktien eine mällige Abschwächung gefallen lassen. Der heimische ^Xnlagemarkt war gut behauptet. In aus ländischen Kenten setzten Mexikaner ihre ^ukwärts- bewegung in stürmischen Umfange kort, anscheinend »uk Käufe des Auslandes. Oesterreichische und ungarische Kenten konn ten ihren Oewinn gut behaupten. Kussische Kenten besser ten sich, dagegen wiesen Kisenbahnprioritäten keine Verände rung auf. Japaner, Oriechen lind Kumänen zogen leicht an. .Vm Oeldmarkte war läßliches Oeld etwas knapper und stellte sich auk 41L Proz. Dor Privatdiskont betrug durchschnittlich 4X Proz. Der Valutenmarkt reifte in Keaktion der letzten 8tei- gerung eine allgemeine Abschwächung, insbesondere kür 8ckeck und Kobel Kew Vork, Holland und nordische Plätze. .Xuszahlung Wien lag gut behauptet. * Im heutigen freien Verkehr der leipziger Verse entwickelte sich in einigen Industriepapieren ziemlich lebhaftes Oeschäkt. Zunächst vollzogen sich in II u g o 8 c b n o i d o r bei anziehendem Kurse verliältnismälZig grolle Umsätze. rXuch in >l a n s k o I d e r Kuxen entbehrte das Oesckäkt nickt einer gewissen bebdaktigkeit, die zu einer Hebung des Preisniveaus kükrte. Wesentlich gesteigert wurden ferner 8 ondermanu L 8 t i e r. Dagegen waren Chemnitzer Zimmermann vernach lässigt und ohne Umsatz. .Xuk alter Kasis waren Wurzener Kunstmülilen gekragt; aullerdem bestand Knukneigung kür 8olbrig und 8acliseuweik zu besseren Preisen, Onter den Transportwerten zeichneten sich durch Umsatz auk höherem Kiveau leipziger Elektrische 8tra6eubahn aus. ^Xm ^nlagvinarkt« ging sächsische Kente, ohne eine Kursänderung zu erfahren, um; auch 4proz. preuüiscke Konsols verharrten aut «Item 8tande, während die 3'4proz. stitres des Reiches und preuvens eder im Angebot lagen. K'ack- krsgs bestand zum letzten Kurse kür 4proz. leipziger 8tadtanlsjhsu, wogegen dis 3>Lproz. zu besseren Preisen aus dem Markts genommen wurden. kL8 Ü8M Äirt8vi!Stt8ledkN * Diquidation des Pforzheimer Rankvereins. Der Pforzheimer Bankverein wird, nachdem eine Wiedoraukricktung unter den gegenwär tigen Verhältnissen nicht durchzulükren ist, die Diquidation einleiten und die Rankglüubiger auk den 30. Oktober zusammen- beraten, um die Vorschläge lür die beschleunigte Durchführung der biczuidation zu unterbreiten. — Der Rückkluü «merikaniseker Klickten aus Europa. Die Wert summe der amerikanischen Papiere, die seit Kriegsausbruch aus Ku ropa nach Amerika zurückgoklossen sind, wird von der „Krkk. Atg." auk 3ZH bis 4 Xlilliarden XIark geschätzt. Davon sind aus Kur land nur 2 bis 2,'<s Xlilliarden, aus Deutschland 1)4 Milliarden und aus Krankreiek 400 Xlillionen. Das gleiche RIatt erkährt aus Kew Vork, angesichts des fortgesetzt fallenden Lterlingskurses scheint England in Kew Vork weitere kommerzielle Kredite nackzusucken. Xlan kält ein zweites Darlehen in Ilöde van 250 Millionen Dollar kür wahrscheinlich. Di« altenburgiseken Koklenwvrke förderten im Leptember 398 330 t Rraunkohlon (gegen das Vorjahr -s- 46 000), erzeugten 125 849 (4- 30 900) t IZriketts und stellten 4524 (— 500) t Ka6pre6steine Ker. tg X. kiebeeksekv Montanwerk«, Xkt.-6es., in Halls a. 8. Dis OsssIIscliakt, die bekanntlich neben Rraunkoklengruden und örikett- kabriken die padrikation vou Xlineralöl, Paraffin und Kerzen betreibt, arbeitet, wie uns geschrieben wird, sehr günstig. Lio erzielt an dieser Kabrikation gute Oewinne, und sis hat außerdem ihrs bestände an Xlineralölen und Kokparakkin sekr günstig verwenden können. Das erste llaldjakr des laufenden Oescbäktsjakres trat, nach .Vitteilungen von orientierter 8eite, mehr erbracht als das ganze vorige Oesckäktsjahr, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dal! dis er hallten Preise kür braunkohlen erst in diesem dakro voll in Krakt treten und die .Ausfälle, wie sie der August und 8eptember des Vorjahres krachten, sich nicht wiederholt haben. Obwohl das Oesckäktsjahr erst am 31. Xlärz 1916 endet, kann dock schon jetzt mit einer höheren Dividende gerechnet werden, pro 1914/15 wurden 10 Proz. aus- gescküttet, kür 1913/14 11 Proz., in den sechs vorhergehenden dakren kalte die Dividende je 12 Proz. betragen. ug Rheinisch« Stahlwerke, 4kt. Oes., in Duisburg-XI eide- rick. tcknem eigenen Draktbericdt zukolge setzte die heute sb- gehaltene Hauptversammlung, in der ein Kapital von 20 117 000 XIark vertreten war, die sofort zahlbare Dividende auk 6 (i. V. 10) Proz. lest. Leber die Aussichten teilte die Verwaltung mit, daü dis Oe- sellsclialt mit 70 bis 7.5 Proz. der normalen Verhältnisse volle be- sckäktigung Kade, teilweise in gewöhnlichem ll a n d e I s mate rial, und ferner auch kür ilen Kriegsbedarf. Die Preise Wer tteil als ausreichend bezeichnet, /Xuk den Kohlenzechen ist die 1 örderungsmögUckkeit inzwischen auk 70 Proz. der normalen Verhält nisse gestiegen. Die Förderung der Lothringer Erzgruben reicht vollkommen aus, um den bedarf der Hüttenwerke zu decken. Die Verhandlungen Uber den Ankauf des Siegerländer Kisenstein- bergwerks „Ameise" sind gestern zum ^bscklulZ gekommen; man hofft damit ein Objekt erworben zu haben, das den Krzbedark von Rkoinstakl wesentlich ergänzen kann. Der Ankaufspreis wird aus dem betrieb gedeckt, so dak die Keuausgabe von Aktien oder Obligationen nickt in betracht kommt. Lcklieülich wurde noch der Er wartung .Xusdruck verliehen, dall sich die Verhältnisse bei dem Unter nehmen in gleicher Weise wie bisher entwickeln werden, wenn nickt unvorhergesehene Krille eintreten. * Hüttenwerk Xiederscküneweide, /Xkt.-t»«»., vorm. I. p. Oins- berg in berlin-Kiederscköne weide. In der auüerordent- licken Oeneralversammlung wurde, wie uns unsere berliner Kandels- redaktion drahtlich mitteilt, die Krkökung des Aktien kapitals um 1,45 aut 3 Xiill. XIark beschlossen. * Kaligewerksckakt ^okannaskall. ^Xm 27. d. XI. findet eine auüer- ordentlickv Oewerkenversammlung statt, in der über die Aufnahme einer neuen zXnleike von 1,2 Xlill. Xiark und bei deren nickt völliger Zeichnung über die bewilligung von Aukuben 8e- sckluü gelabt werden soll. * Vewerksckakt kervlina in berlin. Die 6ewerksck»kt, die in Kumänien petroleumterrains besitzt, beantragt bei der bevorstehenden ordentlichen Oewerkenveraamlolung dl« Ausschreibung einer Au ftrag angeordnet. daß die stoallichen Abnahmestellen freiwilliger Baden, deren Verzeichnis in allen Postämtern aushängt, Liebesgaben, pakcle, öle ihnen für .Alleinstehende' zugehen, abzunehmen Haden, so fern sie nicht eine persönliche Adresse tragen. Diese Pakete werden aus dem voryeschriebenen Dienstwege den Truppenteilen mit der Weisung zu- gesührt, sie nur an solche Soldaten zu verteilen, die sonst nie oder doch nur äußerst selten Sendungen aus der Heimat erhalten. Zu diesem Zweck werden die Pakete vor der Weitersendung von den Abnahmcstellen durch Aufkleben ausfallender Zettel .Für Al l e i n st e h e n d e' besonders kenntlich gemacht. Es bleibt dem einzelnen Spender unbenommen, den Paketen Grüße, Zettel und die Adresse des Absenders beizulegen, wo durch sich in vielen Fällen Beziehungen anbahnen werden, deren Pslege und Ausgestaltung Sache des einzelnen ist. Frachtsendunaen, die mit der Bezeichnung .Freiwillige Gaben" an die Abnahmestellen aufgegeben werden, werden von allen Bahnen frachtfrei befördert. * Sächsischer Landesvcrein deS Evangelische» Bundes. Zum zweiten Male nach dem Heimgang seines langjährigen verdienstvollen Leiters, des unvergeßlichen Geh. Kirchenrales O. tkeol. Meyer-Zwickau, sah sich der sächsische Landesvsrein des Evangelischen Bundes infolge deS kürzlich erfolgten Todes seines bisherigen Führers, deS Superintendenten M. Kröber-Pirna, veranlaßt, einen jener bewährten Vorgänger würdige» Nachfolger an seine Spitze zu stellen. Als neuer Vorsteher wurde der Leiter des Leipziger Zwcjgvereins, Pfarrer Dr. phil. Fleischer, von der letzten in Dresden tagenden Abgeordnetenversammlung einstimmig gewühlt. Gleichzeitig wurde der Posten des Schrift-führers im Landes- vcreinSvorstand durch Pfarrer B r e t s ch n e i d e r - Leipzig neubesetzt. p. Diebstähle. Am Dienstag früh wurde in der Brüderstraße von einem Wagen eine Wagenplane, an einer Ecke in großen Buch staben mit dem Namen O. Neukirch gezeichnet, und am 9. Oktober in der Emilienstraste von einem Rollwagen eine Kiste mit Ssifenpulver, gezeichnet .XI. 10, entwendet. — Einem Ingenieur wurde vor einiger Zeit ein schwarzlackierlcü, gutes Fahrrad, Marke .Adler', gestohlen. Am 8. Oktober vormittags begegnete der Geschädigte in der Querstraße einem Radler, der aus seinem ihm entwendeten Rade saß. Er versuchte, iyn anzuhalten. Der vermutliche Dieb entkam jedoch trotz weiterer Ver setzung und Halt-aus-RusenS durch schnelle Flucht Der etwa 18jährige Bursche soll blasses Gesicht und schwarzes Haar gehabt und braunen Jickeltanzug getragen haben. Auf dem Rücken habe er einen grünen Rucksack mit Paketen, von denen ein langes sichtbar war, mit sich ge führt. Sachdienliche Angaben zur Ermittelung deS jungen Menschen er bittet die Kriminalbchörde. — Ein fast neuer, zweirädcriger, gelber Federhandwagen mit 30 Zentimeter hohem Kastenaussah, an dem der Hintere Giebel fehlt, ist seinem Eigentümer am 12. Oktober ent wendet worden. Vor Ankauf der angeführten Gegenstände wird ge warnt. Beim Bekanntwerdcn ihres Verbleibes wolle man die Polizei benachrichtigen. — Aus einer Fcrnsprcchlcitung an der Bahnstrecke Groszstädteln-Gaschwitz sind vermutlich in dec Nacht zum 11. Oktober 40 Meter 3 Millimeter starker Bronzedraht herausgeschniltcn worden. Wahrnehmungen über den Vermeid des Drahtes sind der Kriminalabteilnng anzuzeigen. p. Obcrlichlfenstcreinbrccher verhaftet. Bei der Ausführung eines nächtlichen Ladendicbstahls wurden vor wenigen Tagen in Dresden zwei junge Bürschchen von Polizeibeamten ertappt und fesi- genommen. Da begründeter Verdacht bestand, daß die beiden auch in Leipzig bei den vielen, in letzter Zeit verübten Ladeneinbrüchen die Hand im Spiele gehabt haben könnten, wurden sie unter Vorhalt dieser Straftaten von einem hiesigen Kriminalbeamten einem strengen Verhör unterzogen. Die Vermutung fand dabei volle Bestätigung. Zu 7 Ladeneinblüchen in Leipzig, ausgeführt durch Einstelaen durch die Oberlichtsenstec über den Ladcntüren, konnten die Verhafteten über führt werden. Teils einzeln, teils gemeinschaftlich hatten sie hier mehrere Schokoladengcschäste. einen Südfruchtladen, eine Musikalien handlung und ein Wäschegeschäft geplündert. Beide Täter sind Herum treiber, oer eine erst 16, der andere 19 Jahre alt. * Markranstädt, 14. Oktober. Zwei jugendliche Arbeiter wettete» :n frevelhaftem Uebermul um eine Flasche Lagerbier, die derjenige er halten sollte, der an einem Gicbel-Weinspalier am höchsten klettern könnte. Der erste Wagehals stieg auf. Das Spalier lockerte sich und der leichtfertige Bursche stürzte aus beträchtlicher Hohe rückwärts auf ein davorstehendcs eisernes Staket. Er spießte s i ch im wahrsten Sinne des Wortes auf, mußte schwerverletzt nach dem Stadtkrankenhause gefahren werden und liegt dort unter gräßlichen Schmerzen hofsnungsloä danieder. buüo von 100 -.K pro Kux, die in mebreren Katen nacb Kedark einge zogen werden soll. * Aur Dago des deutsekea Deiaengarumarlctes schreibt uns unser fachmännischer it-XMarbeiter, dall im letzten k.Ionat neue Verkäufe nur in geringem Dmkango erfolgten. Kinsckränkend wirkt in dieser Be ziehung einerseits die durch die Unsicherheit über die lioh- stokk Versorgung bedingte Aurückkaltuug der Lpinner, andrer seits auch das klerstellungsverbot kür die XV ober ei. In dessen ist anzunehmen. da6 diese Auslände sich klären werden. Die Preise sind kost und werden vermutlich noch steigen, da sich aus mannigfachen Oründen die 8pinnkosten wesentlich erhöbt haben. Der ^Xbruk auk ältere 8eklüss6 war sehr lebhaft, die 8pinnereien sind bis in das nächste dakr hinein mit Aufträgen reichlich versehen. pl Lerliaer 8peditvur-Ver«in, .Vkt.-Oes., in Koriin. Die Oe- sckäktslage des Unternehmens ist, wie uns gemeldet wird, an sieb als ganz befriedigend zu bezeichnen, doch gestalten sich die Verhältnisse im Kpeditionsgescliäkt äußerst schwierig, hauptsächlich weil die K ut - tormittelpreise koch sind und die Pferde teuer bezahlt werden müssen. .Xuch müssen manche Transporte eingetialton werden, ob wohl sie zum mindesten nichts einbringen. Wie sich das finanzielle Kesultat des mit dem Kalenderjahr abschließenden Oeschällsjakres ge stalten wird, läßt sich noch nicht sagen, insbesondere kann man noch keinen Derb lick gew innen, ob der veberschuß die Wiederaufnahme der im Vorjahre unterbrochenen Dividen denzahlung zulasseu wird. Kür 1913 wurden auk die 8tamm- aktien 7 Proz., auf die Vorzugsaktien 6 Proz. Dividende ausgeschüttet. Im Vorjahr verblieb ein Reingewinn von 11 709 <ck, der vorgetragen wurde. * Gründung «iner pvldkraltwagen-.XKt.-Oes. Xlit .Ausdruck des Krieges war die ^utomobilindustrie ganz in den Dienst der Heeres verwaltung gestellt worden, was zur böige hatte, daß die Kriegs einflüsse auk allen Oebieten, die sich der Krattwagennutzung angepaßt hatten, besonders fühlbar wurden. Die Heeresverwaltung ist nun be strebt, durch Rückgabe der Transportmittel solche 8tö- rungen zu lindern. Xuk ihre Anregung ist zu diesem Awecke eine Keldkraltwagen-^kt.-Oes. gegründet worden, deren Oeschäkts- rüu m e sich in öerlin, Dntorden Din den 34, deliuden. Die 6esellsckakt dat engen Ausammenliang mit den staatlichen Rekorden und verfolgt einen rein gemeinnützigen Aweck. Die Oesellsckalt ist im kaufmännischen 8inne lediglich Verkaufs- und Verreck- nungs-Aentrale kür den 8taat. Lio wird allo berechtigten Wünscke des Ankaufs von Wagen in Lrwägung zieken und bestrebt sein, in vertrauensvoller Ausammenardeit mit den beteiligten Kreisen den Verkauf in Raknen zu leiten, die geeignet sind, den XVirlsckakts- kortsckritt zu körd<^n. Dazu gekört vor allem, du6 die .Xllgemeinkeit mit Wagen versehen wird, die der gründlichen Dntersuekung und In standsetzung vor der -Xbgabe an den Käukor unterworfen werden. /Xuk diese Weise wird der Debergaug zur Kriedensnutzung und die Gestal tung des deutschen Kraftw agen Marktes nach volkswirtsckakt- lick-recktlicken Orundsätzen gewährleistet. Der Verkauf wird selbstverständlich dezentralisiert werden. Dio Wagen kommen in Orte mit grollen Kraktwagen-Depots und stehen dort dem Käufer zur Resicktigung frei. Die Austandsauknakmeu, die dem Kauflustigen von der Oesellschakt zugänglich gemacht werden, lassen nickt allein die pekler des Wagens erkennen, die vor Einleitung der Instandsetzung be standen haben, sondern auch die uusgekükrten Reparaturen und Ersatz ausrüstungen. Hierdurch ist jede 8ickerkeit gegen Debervorteilung gegeben. * klrricktuag vines rheinischen Dedorlieleruagsverbandes. In einer zu Köln adgekaltenen Versammlung vou Tabrikanten der Deder- industrie aus dem Regierungsbezirk Köln wurde di« Oründung eines Diekerungsverbandes in b'orm einer Oenossensckakt beschlossen, die den Kamen Oenossensekakt der Kölner badrikanten für Ileeresausrüstung erhielt. irill RLiRÄ «kiRe SörsenirvlLL. 8i«glried Weinberg, Rank und Kommissionsgeschäft, I^iiprig, KatburiaenstraÜ« 17. Telegramm Adresse: Weinberg, Kretsrbmannhok Tel 2549 Di« Vermittlung des ^n und Verkaufs ,on sämtlichen Wert papieren, da» sind sowohl solche, die in normalen Aeiten an der körs« notiert werden, als »uck sogenannte uuuotiert« Wert«, »owi« d«r«o Z«- l«lhnog wird so« wir gern itber»«WM».
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