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10V. Jahrgang Morgen-Ausgabe — »«,««« ,»—«> r««Uch '»»V»»«»- v«— „er«», »»»tUch «. U» I««U. /lnrtsvlatt des Rates und des pouzeiamLes -er Stadt Leipzig , »« o— ««»»«*« *„«m» ur. usu »lenu. «M; »I» eu po> l»«kd«l» v«»Nchl«», «»t. —a«ne»«ua «. e» «e.«»».bUch v*»»«ri«»-t»). u«e Aal *» «>« » « « e -1« "» Um,«d°», «nzaiAAeeHeea»»« u»t»ain,« p«ni,«tt« w vr. »« »«»en« M Pf« B»j«l,«» »o» B«dked«i> Im «mtiich«» r«u »I« eo pfu Uli« Bn,«A«» dl* V«ilti«u« w Pf« AamNI«». »j«I,«» spf^ Gilchesllani«!,«, Mil Vlatz»«rIchUfI«, Im pk«ll« «kd»ue A«U«,«»i S«l«»i«»fla,« M. »<— »e« »««!«»» »»«Ich«. p»fl,«dlh«. F«n>io««ch-«»»chi»» A«. »««r ne« »»» >««« Rr. 4« Freitag, de« 1. Oktober ISIS Das Ringen in der Champagne ÖsterreichischerTagesbericht vid. Wren, 30. Sepkember. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Die Lage in Ostgalizien, an der 3 kwa «nd an der Puti- lowka ist unverändert. 3m Sumpfland deS Karmin- Baches erstürmten österreichisch - ungarische und deutsche Truppen mehrere Stützpunkte, wobei vier russische Offi zier e und 1000 ManninGefangenfchaft fielen. Zwei feindliche Flieger wurde» herabgeschosfen. Die k. u. k. Streitkräfie in Litauen wiesen russische Angriffe ab. Die Kämpfe filhrken stellenweise zum Handgemenge. Der Gegner er iik grobe Verluste. Italienischer Kriegsschauplatz An derTlroler Westfront wurde in der vergangenen Nacht im Ada mello-Gebiet gekämpft. Ein Angriftsversuch des Feindes auf den Patz westlich der Lima Presena wurde durch unsere Artillerie abgewiesen. . Auch bei der Mo ndron - Hütte mutzten die Italiener nach mehrstündigem Gefecht zurückgehen. Auf der ganzen Hochfläche von Dielgereuth griffen sie gleichfalls nachts unsere Stellun gen zweimal vergebens an. Ebenso scheiterten an der Kärakner Front nächtliche Aa- «ifte an unseren befestigten Linien westlich des Vourbafch-f Grabens (bei Ponkafell. Die Kämpfe bei und nördlich von Tol ar e i n dauern fort. Dor dem Mrzll Drch wich der Feind in seine alten Stellungen zurück. ..... - Gegen Dolfe griff er wiederholt an, rvrrrde aber stets abge wiesen. Heute früh begann das italienische Artillerieseuer gegen dm» NrnAU »M» Lolmein, das sch»« geßkern sehr lohnst war» »v» neuem. GLdtzftllcher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Der Stellvertreter des Ehest des Generalfiabes. o. Hoefer, Feldmarschalleoknant. Französischer Generalstabsbericht , Amtliche Meldung vtd. Paris, SO. Sepkember. Amtlicher Bericht von Mittwoch nachmittag: Die Bedeutung der durch unsere Offensive in der Champagne, die mit der Offensive unserer Verbündeten im Artois kombiniert ist, erzielten Erfolge ist täglich vollständiger zu ermessen. Die Deutschen waren nicht nur gezwungen, auf einer ausgedehnten Front ihre mächtig verschanzten Stellungen aufzugeben, in denen bis zum Ende zu wider stehen sie Befehl hatten, sondern erlitten auch Verluste, deren Gesamtheit an Toten, Verwundeten und Gefangenen den Bestand von drei Armee korps übersteigt. Die Gesamtzahl der Gefangenen beträgt jetzt über 23 OÜO, die Zahl der abtransportierten Kanonen 79. 17 550 Ge fangene und 316 Offiziere sind durch ChalonS gekommen und werden nach Internierungsorken geleitet. Nach und nach wird daS Schlachtfeld gesäubert werden und Waffen aller Art, Schühengrabenmaterial und Parkmaterial, das der Feind im Stiche lasten mutzte, gezählt. Im Ar tois dauerte der gestern gemeldete Fortschritt östlich Souchez bis zum Abend und im Laufe der Nacht an. Wir erreichten nach erbittertem Kampfe die Höhe 140, den beherrschenden Punkt der Kämm« von Vimy, und die südlich davon gelegenen Gärten. Die Zahl der unver- wandelen Gefangenen, die im Laufe dieser Unternehmung gemacht wur den, übersteigt 300: sie gehören zumeist zwei Gardedivistonen an. In der Champagne dauert der Kampf, ohne nachzulasten, auf der ganzen Front an. 2m Gebiete nördlich Massiges haben sich neue Gruppen Deutscher ergeben, die Gesamtzahl erreichte bis zum Abend an einem einzigen Abschnitte etwa tausend. Keine bedeutende Aktion auf der übrigen Front. Der Feind beschoß unsere Schützengräben nördlich und südlich von der AiSne, in den Gebieten des St. Merdwaldes, von Tryon und Vatlly heftig. Wir antworteten energisch. Notiz deS W. T. B.: Obwohl der Bericht tn seinen Ueber- treibungen ungewöhnltchweit geht, geben wir ihn, unserm Grundsatz entsprechend, ebenso wie die bisherigen, ohne jede Ver kürzung wieder. . - . Amtlicher Bericht yon Mittwoch abend: Die Kämpfe dauerten den ganzen Tag auf den Höhen zwischen Souchez und Vtmy an. Wir behaupteten all« eroberten neuen Stellungen. In der Champagne wird andauernd heftig vor den Ausnahmestellungen deS Feindes gekämpft sowie um die Verminderung deS Vorsprunges nördlich Le MeSnll, wo deutsche Abteilungen sich noch behaupteten. Wir rückten auf den Hängen deS Hügels von Tahure, in des Umgebung deS Dorfes sowie nördlich Massiges vor. Beiderseitiges ziemlich heftiges Bombarde ment im Prlefierwald« und im Walde von Aprömont. Russischer Seneralstabsbericht Amtlich« Meldung Petersburg SO. September. Der Große Generalstab berichtet vom 29. September: In Gegend nordwestlich Friedrichstadt griffen die Deutschen ohne Erfolg die Dörfer Tschusch und Ligger, nordwestlich Blrschallen, an. Wir wiesen die An- grifl« mit Geschütz- und Kleingewehrfeuer ad. 3n Gegend Dsuadurg gebt baß Geschütz feuer ohne Unterbrechung weiter. Wir weisest durch unser Feuer deutsch« Angriff« ab. Ast der Front Dorf Getem — Swenten und am MedmuSsee dauert der Kampf an. Einige «eniger bedeutend« Gefechte fanden in der Gegend des Dorfes K o - ziaruy statt. In der Gegend nördlich von Krewö, südlich Belsang und Yschmjan- griff der Feind eneralfch unser« Truppen an und drangt« sie etwas zurück. Südlich deS Pripjel griff der Feind mehrmals Czartorysk an. Di« Angriffe wurden anfangs abgeschlagen, dastn aber aelang «S dem Feinde dank seinen Verstärkungen trotzdem, bi«, Nassen auf das rechte Ufer des Styr zurückzutreiden. Am LS. September eröffnete bet Feind ein wütendes Feuer und griff drei- »al bas Dorf Reu-Alek'inick an. aber jedesmal warfen wir ihn durch konzentrisches Geschützseuer und Gewehrfeuer zurück. In ber Gegend deS Dorsel Kuptschin an der Strypa westlich Tarnopol ver- tärkk sich daS Artillerieseuer. Nach einem erbitterten Kampf »emächtigten sich unsere Truppen feindlicher Schützengräben und eines eindlichen Vertetdigungsvunktes westlich Kodatschu. In Verfolgung hrer Offensive griffen unsere Truppen nach einer sehr starken Artillerie- Vorbereitung an und bemächtigten sich nach Durchdringung von Draht verhauen feindlicher Schützengräben östlich des Dorfes Kuptschlnh«. Bewendlmg nlfflscher Marineoffiziere -ei -er ArtiSerie Eigener Drahtbericht (r.) Köln, 30. September. Die .Köln. Volksztg." meldet aus Petersburg: Den letzten russischen Verlustlisten ist zu entnehmen, daß bei den Kämpfen am Serekh bezeichnenderweise viele Marineoffiziere, die der Artillerie zu geteilt worden waren, gefallen sind. Rußlands Wut über Bulgarien Drahtbericht vtd. Kopenhagen, 29. Sepkember. Die ganze russische Presse äußert sich sehr erregt über Bulgarien und ergeht sich in Schmähungen gegen König Ferdinand. — Die .Nowoje Wremja' meint in einem Artikel über die Lage am Balkan, daß Bulgariens Beteiligung am Krieg« nichts an der Lage ändere, fügt aber sofort hinzu, daß die Aufgabe der Franzosen und Eng länder auf Gallipoli dadurch sehr viel verwickelter werde. Die Politik Ferdinands gebe Bulgarien in die Hände der Zeatralmächte, denen eS nur eine Station auf der Linie Berlin—Bagdad sei. Von der Opposition in Bulgarien sei aber nichts zu erwarten, da sie sich bereits 191S im Kriege gegen Serbien schwächlich zeigte. Die elnzlgeHoff- nung beruhe auf Rumänien und Griechenland, die jetzt zur Anlehnung an den Vieroerband gezwungen sein würden. 2n dem Augen blick, wo bulgarische Heere die serbische Grenze überschritten, müsse Rußland Bulgarien den Krieg erklären. — Nach einer Meldung der .Nowoje Wremja' forderte der Panslawisten- und Oktobristenführer Gut sch ko» bi« bulgarische Opposition tolegraphtsch auf, dem Auf« ihres Vaterlandes nicht zu folgen und sich gegen die abenteuerliche Politik d«S Zaren Ferdinand und den verbrecherischen Verrat Bulgariens, der in der Weltgeschichte einzig dastehe, aufzulehnen. la. Stockholm, 30. September. Die rassische Presse zeigt angesichts der letzten Balaanereianisse wachsenden Pessimismus. ^Njetsch' betont nach anfänglichen Ausfällen gegen den provinziellen Macchia- velllSmuS Bulgariens, daS mit kleinen Fäusten auf den Tisch schlage, neuerdings die Notwendigkeit, ruhig abzuwarten. Maßlose Aus fälle könnten nur das Verhältnis zu den noch neu- traten Balkanstaaten verschlimmern. .Nowoje Wremja' bat einen förmlichen Wutanfall gegen den Zaren Ferdinand. Sie ver spottet die Vierverbandsdiplomaten. Schuld an der Katastrophe trage die Passivität der russischen Diplomatie, die dem bul garischen HerodeS gegenüber einen unverzeihlichen Fehler begangen habe. Fadenscheinige Tröstungen Drahtbericht rvib. Paris, 30. September. Der Sonderberichterstatter des .Journal' im russischen Haupt quartier, Raudeau, telegraphiert: ES sei möglich, daß die Russen sich weiter zurtickziehen und dem Feinde noch mehr Gelände überlasten würden. Er tröstet die Leser, die die Nachricht von dem neuen Rückzüge nach den angeblichen großen Siegen deS russischen Heeres überraschen muß, damit, daß die Deutschen sich von ihrer OperationSbasls entfernten, während die Rusten ihren Reserven immer näherkämen. Deshalb sei dieser augenblick lich« neue Erfolg der Deutschen im Hinblick auf den endlichen Sieg be deutungslos. Wagenmangel in Genua wtd. Mailand, 30. Sepkember. Wie .Corriere della Sera' meldet, wurde der Genueser Großverband derStetnkohlen- Händler bei' der Regierung wegen des herrschenden Wagen- mangelS vorstellig, da durch die gegenwärtige Lage die Löschungs arbeiten tm Hafen von Genua schwer beeinträchtigt werden. Das unterschätzte Deutschland Drahtbericht vtd. No«, 30. Sepkember. (lieber Bern.) In einem Leitartikel des .Meffaggero' führt der Abgeordnete Lolajannl auS, daß die Ententediplomaten für den großen Irrtum, die Kraft Deutschland, zu gering eingeschätzt zu haben, verantwortlich gemacht werden müßten. Deutschland besitze dank seiner Organisation, geographischen Lage und Eisenbahnen statt der Kraft einer Nation von 65 Millionen Einwohnern die Kraft eines 130-MtlHonen-DolkeS. Kaiser Wilhelm in Krakau Drahtbericht wtd. Budapest, 30. September. .Magyar Ludostto' bringt Einzelheiten über den Besuch Kaiser Wilhelms am 3. September in Krakau. Der Kaiser und Be gleitung trafen in acht Automobilen um 10 Uhr vormittags «in. Die Gäste wurden vor der Domkirche vom Krakauer FestungSkomman- danten empfangen und begrüßt. Am Nachmittag besichtigte der Kaiser daS Salzbergwerk »on Wieliezka, wo sich «in« interessante Episode absptelt«. Dor der Stesanigrotte bildeten achtzehn ungarisch« Soldaten Spalier. Sie gehören Honved-Regime.rtern an, die «tt den deutschen Truppen Zusammenwirken und für ihr« Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurden. End« August ruhten all« achtzehn im Wlellczkaer Spital von den Mühen der schweren Kämpfe auS. Als der Kaiser vernahm, daß alle achtzehn HonvedS in Wieliezka seien» er- klärt« er, daß er selbst ihnen daS.Eisern« Kreuz auf di« Brust heften »erde. Der Trupp«nkommandant von Wiellczka stellt« die HonvedS vor. Der Kaiser begrüßt« sie tn deutscher Sprach« und «in Oderleatnant verdolmetscht« den Soldaten die BegrützungS- rvorte. Hierauf h«st«t« der Kaiser den Tapferen d«S Eiserne Kreuz selbst an die Brust. Di« HonvedS sangen di« Ungarisch« Hymne, während d«r Kaiser and s«in« Begleitung mit adgenommeuem Helm dem Gesang lauschten. : . Die Lüge als Großmacht Von Staatsmintster Dr. Graf v. Posaßowsky Die englischen Minister und Politiker reisen landauf, landab, um dem englischen Volke die Aeberzeugung belzubringen, daß England auf den Krieg nicht vorbereitet war und nur widerwillig in denselben eingetreten sei, daß Deutschland den Krieg in einer barbarischen, eines gebildeten Volkes unwürdigen Weise führe, daß Deutschland ein in mittelalterlichen Formen despotisch regier tes Land wäre und diese Anfreiheit politischen unb bürgerlichen Lebens auch auf andere Staaten Europas übertragen wolle, und -aß deshalb England im Verein mit seinen Verbündeten für die Freiheit nicht nur Europas, sondern der ganzen Welt Kämpfe. Als Eideshelfer für diese Behauptungen bat man sich jetzt auch Staatsmänner und Politiker aus den Kolonien verschrieben, be sonders den kanadischen Minister Mr. Borden, der dasselbe Lied in öffentlichen Versammlungen gesungen hat. ES verlohnt sich, diese Auslassungen englischer Minister und Politiker, die in ihrer steten Wiederholung einen geradezu phonographtschen Charakter tragen, einmal einer näheren Prüfung zu unterziehen. England hatte sich tatsächlich seit langem auf den Krieg vor bereitet, da seine Flottenrüstungen weit über daS Matz htnaus- gingen, daS zur Verteidigung seine- Handels und seiner Kolonien sowie des Mutterlandes notwendig war. Die gewaltig angewach senen englischen Steuern brachten es zur schmerzlichen Erkenntnis des englischen Steuerzahlers. England hat sich aber in zwei Rich tungen allerdings gröblich getäuscht. ES hat angenommen, daß die deutsche Flotte unvorsichtig genug sein würdy, sich der ungeheueren Aeoermacht -er englischen Flotte auf offener See wie zum persönlichen Zweikampf zu stellen und England die Ge legenheit zu geben, alsbald einen großartigen Seeflea nach Art der Schlacht von Trafalgar zu feiern. ES mutet komisch an, wenn eNtzttsche Politiker und Zeitungen der deutschen Flotte geradW einen Vorwurf daraus machen, -aß sie sich der englischen Aeber macht noch nicht zum Zweikampf gestellt hat. Selbst der Bischof von Bork klagte noch kürzlich nach seinem Besuch auf -er eng lischen Flotte in beweglichen Worten darüber, datz sich die deutsche Flotte noch immer nicht zum Kampfe gestellt habe, um von Englands Seemacht verdientermaßen auf den Meeresgrund geschickt zu werden. England wird schon gestatten müssen, daß sich die deutsche Flotte ihrerseits Zeit und Gelegenheit zum An griff auf Englands Seemacht selbst auswählt. Aber auch in anderer Richtung hat daS kaufmännisch so er fahrene England sich einen groben Rechenfehler zuschulden kom men lasten. England war unzweifelhaft von Anfang an bereit und vertragsmäßig verpflichtet, Truppen auf das Fest land zur Unterstützung seines französischen Bundesgenossen ab- zufenden. Aber England hatte geglaubt, in dieser lange vorher zur Ausbeutung und Vernichtung Deutschlands begründeten Ak tiengesellschaft mit einem sehr viel kleineren Anteilskapital an Menschen und Geld sich abfinden zu können, dafür aber die größte Dividende zu ziehen. Jetzt, nachdem eS einmal die Hand in das Räderwerk dieses gewaltigen Krieges gesteckt hat, sieht es mit Schrecken, daß sein ganzer Staatskörper von der Kriegs maschine ergriffen ist, und daß der Krieg Ansprüche an Kapital und Menschen erhebt, wie noch in keinem Kriege zuvor, den Eng land geführt hat. Einen solch ernsten Kampf hatte England nicht erwartet, darauf war es freilich nicht vorbereitet. Daß alle die Lügengreuel, die Tag für Tag die Zei tungen des Auslandes über unsere Kriegsführung bringen, auch bei englischen Staatsmännern und Politikern ein williges Ohr finden und zur Ausschmückung ihrer Reden benutzt werden, ist selbstverständlich. Besondere Angriffe pflegen gegen Deutschland gerichtet zu werden wegen -er neuen technischen Hilfsmittel, die wir tm Kampfe gegen unsere Feinde verwenden; sie werden als besonders unmenschlich und als gegen alle Regeln deS Völker rechts verstoßend verschrien. Erst kürzlich aber erklärten die .Times' tn einem Leitartikel, in dem sie den Eintritt des ehe maligen Seelords Fischer als Vorsitzenden in den 3nventtons Board feierten, dessen Aufgabe es ist, neue Verteidigung-mittel zu erfin den, wörtlich folgenoes: .Niemand weiß bester als Lord Fischer, daß wir einen Kampf auf Leben und Tod fechten für unser nationales Dasein, «inen Kampf, in dem jede Waffe, die benutzt werden kann, um den Feind zu schlagen, erforderlich ist, Lord Fischer, der den Gebrauch der Unterseeboote ent- wickelte, der den Dienst deS Mlnenfischens und Minenlegens «lnrtchteke, der in hundertfältig anderer Welse bewies, daß er daS System d«S künftigen bevorstehenden Krieges kannte und dafür Vorbereitungen traf.' Run, Deutschland kämpft auch einen Kampf auf Tod ond Leben um fein Dasein, aber freilich hak sich weder ein deutscher Politiker noch eine deutsche Zeitung jemals Herbeigelasten, so törichte Absichten und Pläne für den Fall unseres endgültigen Sieges gegenüber unseren Feinden zu äußern, wie dies setten feindlicher Politiker und ihrer Presse geschehen ist. Wenn von unseren Feinden Deutschland als «in tn mittelalterlicher Form lebendes, despotisch regiertes Land mit Welt- eroberungsplänen dargestellt wir-, so muten solche Behaoptunaen Englands, des Verbündeten Rußlands, geradezu grotesk an. Das Deutsche Reich hat das bedingungsloseste Wahlrecht für feine Volksvertretung, das tn der Welt besteht. Der Rechtsweg ist auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens geordnet. Auch gegen alle Verwaltungsverfügungen ist in den meisten Einzelstaaten ein ge ordneter Rechtsweg zulässig bis tn ein« höchste unbedingt selbstän dige richterlich« Instanz hinein. Unsere bundesstaatliche Verfas sung mit ihren zahlreichen Einzelstaaten hat zur Folge, daß wir «tn Maß von Parlamentarismus und damit einer Gelegenheit zur Beaufsichtigung und Kritik der Regierung und ihrer Handlungen besitzen wie tn keinem Lande unserer Gegner. Aber nicht nur im Einzelstaat«, sondern auch In Provinz, Kreis «nd Gemeind« ist die Selbstverwaltung unter Zuziehung der Bevölkerung auf