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Mbenö-Msgabe. k»tp?'0 und Vorort» »ur» unf»r, reöa« VTJUAVP»»»^». un»epeöU»urrrmoltügli» In» Kau» gebracht, »onatllch t.rs M., »ierleUührU» Z.7S M. Set »er »rschäpesteUe, unser» rUlolen u»» »««gadestelle» odgehoU, monatlich INI.,vierteljährlich z M. durch uuser» auswärtigen Ztltalen tu» hau» gebracht: mooatlich >^» M., vierteljährlich ».»o M. Durch äie Post: tnnrrhalb Deutsch» taut» und »er »eutschrn Kolonie» monatlich IS» M., vierteljährlich »^0 M„ «»»schUehlich postdesteUgel». Preis »er Einzelnummer I» Pf. Su Leipzig, äen Nachbarorten uno Sen Vrten mit eigenen Zillalen wir st» ftbeuöouogab» noch am »den» »,» Erscheinen» In» Hau» geliefert. Nr. 32S. Handels Fettung /trrftsblcftt des Rates und des poUZerarutes der Stabt Leipzig NeäaNion und Sef»ätt«fl«Ue: ^»hanaisgass» Ne.«. » )ernspr«ch»f>nfchluS Nr. 14b«. 1»b4Z und 1»»»4. vonnerstsg. »en l. Juli. 1S-. Jahrgang »re», lsr Mn»"»»» au» »»Ipzig UN» Umgebung »>« /'»-«»benprel^e. >spalr>o»p»tit,»i,«rrp<.»>»n»klame,e>leim., v»n au»wort»r» Pf., Nekiamen I.LSM., Klein, Anzeigen »lepetitzetl« nur r»Pf.,b.wir»»rh»l.Nod.,ftn;«igen oonVehor»en im amtlichenLeiläiepetil» zeit» b»pf. ch»fchäft»anz«ig«n mit plotioorfchrift <m Preise erkiiht. Nabatt noch Larif. Seilagen. «Velamtausl. 7 M.äa» Lausen» uu»schl. Postgebühr, hazeigrn.flnnahme: ^okanniogakse», bei lämtlichen filialen »ro Leipziger Lagedlatte» un» alle» ,lniionccn.Expr»it>onen »e» In» un» Nuolan»»». vooLeipzigerLogedlat« erscheint werktags rmal,Sv»n-u. 5eierlag»li»al. Verllner Ne»atllon: In Sen-rlien 17, zcruiprech.slas.hluk: konsa llr. ^»7. 1915. Zchmre (jerluste der Italiener an der IsonroFroni Um üen?rieüen I Wenn der sozialdemokratische Partei- > vorstand noch der Beweise bedurft hätte dafür, j dafj er mit seinem Friedensaufruf viel zu frühe gekommen ist und unseren Feinden nur einen Gefallen damit erwiesen hat, die letzten Tage haben sie in Hülle und Fülle er bracht. Das Schlimmste aber, was ihm zu- stoßen konnte, ist, daß man den Ausruf im feindlichen Auslande teilweise nicht einmal ernst nahm, ja, dass man selbst vor dem Vor wurfe nicht zurückschreckte, er sei bestellte Arbeit der deutschen Negierung, um den Niedergang der deutschen Kraft zu verschleiern. Das hätten sich die Verfasser des Aufrufs gewiß nicht träumen lassen, sie mögen aber daraus ersehen, wie un klug sie gehandelthaben. Wie wenig die Voraus setzungen zutreffen, von denen die Führer der deutschen Sozialdemokratie ausgingen, daß bei unseren Feinden ein ebenso aufrichtiges Ver langen nach Frieden vorhanden sei, wie bei uns, das beweist am besten die Antwort, die ihnen ihr französischer Parteifreund Gustav Herv6 in seiner „Euerre sociale" gibt. Er macht sich lustig über die deutschen Sozialdemo kraten, die noch nicht zu der Erkenntnis gelangt seien, daß es sich gar nicht darum handelt, ob Deutschland Belgien annektieren wolle . . . „Die Frage ist vielmehr, ob die deutschen Sozial demokraten es billigen wollen, daß Deutschland unberechtigt das „dänische" Schleswig, das „polnische" Posen und das „französische" Elsaß-Lothringen, und ob Oesterreich- Ungarn die Herrschaft über Rumänen, Serben, Kroaten und Italiener behält. Darauf allein kommt es an." Es hat wirklich keinen Zweck, sich mit solchen hochmütigen Glossen auseinanderzusetzen, die in einer Zeit gemacht werden, da Frankreich wirk lich keinen Grund zum Uebermut hat. Aber die Gegenfrage sei doch gestatte!: sollen nach Hervös Grundsatz nur Deutschland und Oester reich-Ungarn handeln, oder gilt er auch für die edlen Genossen des Dreiverbands? Wenn ja, ist dann Frankreich bereit, den Italienern in Savvyen, Nizza und Tunis und den Mo hammedanern Algeriens und Marokkos die Freiheit zu geben, wird England den Ären ihre staatliche Selbständigkeit wieder geben, Indien, Kanada und Australien aus seiner Herrschaft entlassen, wird vor allem Rußland Las „polnische" Polen, Finnland, die Ojtseepro- vinzen, die geknechteten Ruthenen der Ukraine, die Kaukasier und Armenier vom russischen Joch befreien und wird endlich Italien sich damit begnügen, in dem Krieg, den es gegen die früheren Bundesgenossen begann, die unerlösten Land leute zu befreien, und nicht seine gierigen Hände nach Istrien, Dalmatien, Albanien und Kleinasien ausstrecken? Frankreich geht es offenbar noch zu gut; der Erfolg, daß es mit einer Uebermacht ein weiteres deutsches Vor- M dringen aufzugalten vermochte, ist seinen Lite raten so zu Kopfe gestiegen, daß sie den rich tigen Maßstab der Dinge verloren haben. Wir Höffen, daß die deutschen Waffen ihnen bald derartig den Hochmut austreiben werden, daß sie wieder mit nüchternen Augen sehen lernen. Die Tatsache aber, die die sozialdemokratische Mannheimer „V o l ks sti m m e" fest stellt, bleibt bestehen, daß Herons Antwort eine blutige Verhöhnung des Friedensaufrufs des sozialdemokratischen Parteivorstandes bedeutet, und daß, solange solcher Hochmut unsere Feinde beseelt, keine Möglichkeit vorliegt, er folgversprechende Friedensverhand lungen einzuleiten. Urd schlägt nicht ähnliche Töne selbst Ruß land an, gegen dessen Heere Tag für Tag die härtesten Schläge niederiausen? Hat nicht vor kurzem erst der ehrenwerte „Swjet" geschrieben, „mit den allerniedrigsten und schmutzigsten Lumpen, die alle Gesetze verleugnen und die teusli chsten Waffen, einschließlich Brandstiftung, Mord und Gift, anwenden", gebe es keine Frieoensverhandlungen, sondern nur ein schreck liches, unerbittliches Gericht? Wohlgemerkt, das wagt ein russisches Blatt angesichts der Greueltaten der Kosaken in Ostpreußen und Galizien den Deutschen zu bieten! Und nun hat der Zar einen Ukas an sein Volk erlassen, in dem er trotz des Verlustes von Lemberg, das er vor wenigen Wochen „für ewige Zeiten- mit ganz Galizien seinem Russen reiche einoerleibt hatte, und obwohl seine Heere immer weiter über die russische Grenze getrieben werden, von der strahlenden Zukunft Ruß lands spricht. Zwar gesteht er die wachsenden Schwierigkeiten und die unvermeidlichen Wechsel fälle des Krieges zu; er hofft aber, daß all das des russischen Volkes Entschluß nur festigen und ' stählen werde, den Kampf mit Gottes Hilfe bis -um vollständigen Triumph des russischen Heeres zu führen. „Der Feind wird niedergeschlagen werden müssen, sonst ist ein Friede unmögli ch." Das klingt nicht gerade, als ob Rußland so kriegsmüde sei, wie geschäftige Berichterstatter in Stockholm und Kopenhagen es zu schildern beliebten, und man wird sich auch in der nächsten Zukunft noch hüten müssen, übertriebenen Ge rüchten über das Fortschreiten der Revolution in Rußland allzugroßen Glauben zu schenken. Die Anfänge einer gleichen Bewegung, wie sie nach dem Russisch-Japanischen Krieg vor zehn Jahren einsetzte, sind zweifellos vorhanden, aber man muß, wie alles in Rußland, so auch die Entwicklung der Revolution und des Aufstandes gegen die, die das Volk in diesen blutigen Krieg hetzten, mit anderen Maßstäben messen, als in Westeuropa. Noch weiß die breite Masse des Volkes nicht, wie riesig die Vlutopfer sind, die es bringen mußte, denn Verlustlisten werden nicht veröffentlicht, noch weiß es auch nicht, wiemele Niederlagen seine Heere erlitten, das alles ist nur der Be völkerung der Städte einigermaßen bekannt, aber die ist nicht in der Lage, ein Halt zu ge bieten und ihren Willen durchzusetzen. Aber die Kreise des Handels und der Industrie, die schwere Zeiten durchmachen, und die Mitglieder der Duma vermögen einen gewissen Einfluß auszuüben. Ihnen zu Gefallen hat man wohl den Minister des Innern und den Kriegs minister, Maklakow und Suchomlinow, als Sündenböcke in die Wüste geschickt, und ihnen zu liebe will Nikolaus II. den Freunden in Frank reich und England folgen und die Lieferungen des Heeres unter Milhilfe der Industrie und der Duma neu organisieren. Und um allen wei teren Angriffen gegen sich und seine Regierung die Spitze abzubrechen, weicht der Zar dem Wunsche der Dumaabgeordneten, die seit Monaten im Taurischen Palais in Petersburg tagaus tagein zusammenkommen, und ruft die russische Volksvertretung zum August zusammen. Was sie dann lagen wird, wird wesentlich von der Sprache abhängen, die inzwischen die deutschen und österreichisch-ungarischen Waffen in Galizien, Polen und Kurland weiter sprechen werden. Das eine aber steht fest, mit einem baldigen Frieden mit Rußland ist nicht zu rechnen, es sei denn, daß der militärische Zusammenbruch und damit der Aufstand im Innern rascher kommen sollte, als man bisher anzunehmen berechtigt ist. Einigermaßen gefestigt wird des Zaren Stellung durch die Tatsache, daß England, wie wir seinerzeit bereits angedeutet haben, sich durch die Petersburger Drohungen mit einem Sonderfrieden noch einmal bewegen ließ, eine neue russische n leihe von 1 Milliarde Mark in London auslegen zu lassen. Ob sich freilich die englischen Geldgeber beeilen werden, sie stark zu zeichnen, bleibt dahingestellt, auf alle Fälle aber bekommt die russische Kriegspartei soviel Geld ins Land, daß sie der drückendsten Nöte los und ledig wird. Die Tatsache jedoch, daß England jetzt, wo es selbst eine 20-Milliarden-Anleihe ausgeschrieben hat, der die russische Anleihe gewiß sehr unangenehm in die Quere kommt, entschlossen ist, das Peters burger Faß der Danaiden noch einmal zu füllen, beweist zur Genüge, daß man in London zu den größten Opfern bereit ist, um eine Sprengung des Vierverbandes zu ver hindern, und daß Großbritannien von dem Eeoanken an einen Frieden noch weiter entfernt ist, als Frankreich und Rußland. Selbst wenn seine Verbündeten zum Frieden gezwungen werden könnten, wird England weiter kämpfen, das geht wenigstens aus einer Rede hervor, die Ministerpräsident Asquith am Dienstag in der Londoner Guildhall für die Kriegs anleihe hielt, in der er die Cityleute eindring lich beschwor, doch ja ihren Geldbeutel aufzu tun, und in der er schließlich sagte: „Wir find stolz auf unsere Verbündeten, aber wir müssen auf uns selbst bestehen". In naher Ferne winkt der Friede nicht, und auf der Grundlage, wie ihn sich die eng- lischenfriedensfreundlichenSozia- listen denken, wird ihn, so nehmen wir wohl mit Recht an, auch der Vorstand der deutschen Sozialdemokratie nicht wollen. Die englischen Sozialisten verlangen nämlich von Deutschland die Räumung Belgiens undFrankreichs und eine Entschädigung für die Verwüstungen in diesen beiden Ländern. Die Chemnitzer „V o l ks sti m me" hat sicherlich recht, wenn sie meint, daß nicht sehr viele Leute in Deutschland sich für den Gedanken eines Friedensschlusses begeistern dürften, der vorsieht, daß Deutschland nicht nur seine Kriegs kosten selber l ezahlt, sondern auch noch Belgien und Frankreich für die infolge des Krieges ent standenen Vernichtungen schadlos hält. Für un» gibt es nichts, al» durchhalten und die Waffen weiter sprechen lassen, bis die Grund lagen für einen sicheren, dauernden Frieden ge schaffen sind. Dann wird auch der Hochmut weichen, von dem unsere Feinde jetzt noch be sessen sind, und dann werden sie den Frieden annehmen müssen, den wir ihnen in unserem Interesse bieten. Erhöhte Gstenstvtätigkelt -er deutschen Truppen im Vesten (r.) Senf, 1. Juli. (Eigener Drahtbe richt.) Die schweizerischen Blätter melden, daß an der Westfront die französisch-englischen Angriffe nördlich von Arras seit einigen Tagen von heftigen deutschen Gegenangriffen abgelöst wer. den, deren die Franzosen sich zu erwehren haben. Auch an der übrigen Front im Westen zeige sich auf deut scher Seite eine erhöhte Offensivtätigleit. Entgegen den immer noch von Erfolgen sprechenden franzö sischen Heeresberichten stellen die schweizerischen Blätter abermals fest, daß die mehrwöchigen, unter ungeheuren Verlusten geführten französischen Offenfivangrtffe überhaupt keine größere Veränderung in der Schlacht front gebracht haben. Einige Schützengräben, deutsche sowie französische, haben ihre Besitzer ge wechselt, das sei das ganze Resultat der vierten großen französischen Offen sive. Der französtfche Generalstabsbericht vtb. Paris, 1. Juli. Amtlicher Bericht vom Mitt woch nachmittag. Im Gebiet nördlich Arras war die Nacht durch beftcge Kanonade und einige Jnfanterieaktioncn ge kennzeichnet. Nördlich Les Schlosses von Carteul machten wir leichte Fortschritte. Südlich der Roten Wirtschaft wurde ein deutscher Angriff zurllckgejchla- gen. In den Vogesen versuchten die Deutschen einen neuen Angriff gegen unsere Stellungen östlich Metzer al, den wir leicht anhielten. ivtb. Paris, 1. Juli. Amtlicher Bericht vom Mitt woch abend. An den Ufern der Pser und nördlich Arras Artillerielampf. Ein ruhiger Tag zwischen der Oise und den Argonnen. In den Argonnen griffen die Deutschen nach dreitägiger unaufhörlicher Beschießung unsere Stellungen zwischen der Straße von Binar- ville und Four de Paris an. Sie wurden zwei mal zuriickgeworfen. Es gelang ihnen erst bei ihrem dritten Angriff, in einigen Stücken unserer Linien bei Bagatelle Fuß zu fassen. Sie wurden sonst überall nach heftigem Kampf zurück geworfen. Beschießung auf der ^ront nördlich von Verdun, im Walde von Ailly, sowie im Gebiet von Metzeral. Der italienische Generalstadsdencht cvtb. Rom, 1. Juli. Bericht der Obersten Heeres leitung vom 30. Juni. Die atmosphärischen Verhältnisse, die seit einigen Tagen andauernd un günstig sind, stellen an die Widerstandskraft un srer Truppen große Ansprüche. Die Truppen )arren mit unveränderlicher Zähigkeit aus. Im ge birgigen Teile des Kriegsschauplatzes verlangsamt der Nebel andauernd die Artillerietätigkeit und gestattet dem Feinde, seine Verteidigungsarbeiten, die wir jedoch durch die Aktion kleiner Abteilungen behindern, zu beschleunigen. Zusammenstöße fanden zu unseren Gunsten im Chiesetal, zwi schen Castello und Contino, in Porta,nanazzo und im Assatal statt. Ebenso fanden Artillerce- kämpfe an einigen Stellen längs des Kammes der Kornischen Alpen statt. An der Jsoazofronr mißlang ein feindlicher Nachtangriff gegen unsere Stellungen östlich von Plaoa völlig. Der Angriff wurde mit Maschinengewehren unternommen und von Artilleriefeuer unterstützt. Ein anderer feind licher Nachtangriff gegen die Stellung von L a >t e l- nuovo auf dem Hochplateau von Sagrado hatte dasselbe Schicksal. gez. Cadorna. Ungeheure Verluste -er Italiener (2.) Lugano, 1. Juli. (Gig. Trahtber.l Hiesige Plätter bestätigen vom italirnischcn Kriegsschau platz bieschwereRicdcrlageberJtaliener am Zsonzo. Ter „Tagesanzeiger" schätzt die ita lienische» Verluste bei der dritte» fehlge schlagenen Offensive an der Jsonzosront ans 4V OVO Man» an Taten und Perwnndeten. Vie Folgen -er Sejchießung -er italienischen fi-riastä-te vtb. Rom, 30. Juni. Die Turiner „Gazette del Pooolo" veröffentlicht eine Korrespondenz über die Folgen der letzten Beschießung der Städte an der Adria durch die Oesterreicher. Es wird ftstgestrllt, daß die Bevölkerung, die sonst von der Hauptzeit der Bäder und dem Fischfang lebte, jetzt Not leidet. Ferner wird zugegeben, daß die Frauen und Kinder aus den beschos senen Küstenorten von der Regierung in das Innere des Landes verschickt worden sind. Der Eindruck der Beschießung auf die Bevölkerung ist äußerst groß. — Die Zeitung „L'Ordine" in Ancona behandelt den gleichen Gegenstand und klagt darüber, daß nach der letzten Beschießung so viel Menschen obdachlos geworden seien und die Haus besitzer sich weigern, Obdachlose aufzunehmen. öewegungen gegen -en Krieg in Italien (e.) Genf, 1. Juli. (Eigene Drahtnach, richt.) Die Zeitungen veröffentlichen weiterhin Berichte über die zunehmende Propaganda der Antimilitaristen in Italien. „Italia" bringt von der Zensur zugelassene Informationen, die auf eine große Ausdehnung der gegen den Krieg gerichteten Bewegung unter den Reser, visten der niederen Bolkskreise schlichen lassen und gegen die die Anwendung der schärfsten Kriegsgcsetze verlangt wird. In Oberitalien sind die meisten gewerkschaftlichen Per» einshäuser und sozialdemokratischen Lokale durch die Militärbehörden geschlossen worden. Einberufung von prä.aten -es heiligen Stuhls zum Dienst im italienischen Heere (-.) Wien, 1. Juli. (Eigene Drahtnach, richt.) Der „Neichspost" zufolge erhielten 20 P r ä, laten des Heiligen Stuhls die Ein» berufung der italienischen Negierung als einfache Soldaten. Auch der frühere llnterstaatsselretär Kardinal Merrq del Val erhielt Befehl, sofort als einfacher Soldat einzurücken. In den Maßnahmen der italienischen Regierung wird eine Repressalie gegen die letzte» Acuße- rungen des Papstes erblickt. Einstellung -es neutralen Postverkehrs mit -er Kolonie Erpthrea (2.) Wien, 1. Juli, tEigene Drahtmelduug.) Das „N. W. Tgbl." meldet aus Lugano: Die ita lienische Regierung hat den neutralen Po st verkehr mit der Kolonie Erqthrea einstellcn lassen. Den italienischen Zeitungen wurde die Veröffentlichung von Nachrichten und Be richten aus der Kolonie Erythrca untersagt. Das Vor-ringen -er Gesterreicher in öestarabien tu. Czernowitz, 1. Juli. Nachdem dieRusfenin ununterbrochenen Tag- und Nachtkämpfen trotz schwerer Verluste erfolglos waren, läßt sich an der bukowinisch-bcssarabischen Grenze ein leichtes Ab flauen ihrer Angriffe wahrnehmcn. Die Unsrigcn rücken in bessarabischcs Gebiet vor. Die bessarabische Bevölkerung ist vollständig weggeschafft, die Orte sind mensckienleer. Zwischen Dnjestr und Pruth dauern die Kämpfe für uns erfolgreich an. In den letzten Tagen kamen russische Geistliche wieder holt in die Nähe unserer Front, um angeblich die Ein segnung Gefallener vorzunehmen. Nicht legitimierte Parlamentäre suchten wiederholt um eine Kampf pause nach zwecks Bestattungder russischen Leichen. Diese Gesuche blieben unberück sichtigt. Zlug von Lemberg nach Halle cvtb. Berlin, 1. Juli. Nach Mitteilungen hiesiger Morgenblätter landete der Flicgerleutnant v. Trotha, in direktem Fluge von Lemberg kommend, auf den Wiesen seines väterlichen Besitz tums bei Halle. Zum Zall Lembergs lu. Rotterdam, 1. Juli. Der Korrespondent der Londoner „Times" drahtet aus dem russischen Haupt, quartier ein längeres Telegramm, das offenbar dazu bestimmt ist, den schlechten Eindruck, den die Räumung von Lemberg gemacht hat, abzu - schwächen. Er sagt, das russische Heer sei weder ge schlagen noch entmutigt. Die Deutschen könnten nur dadurch Erfolg haben, daß sie derart viel Leute und Munition verschwendeten, daß Rußland darin nicht gleichkomme. Der Verlust Lembergs werde in Pe. tersburg mehr bedauert als im Heere, wo zu nehmende Neigung bestehe, zu verhüten, daß der Krieg in einem Stellungskriege zum Stehen kämm«.