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vonnaveno, 3. ZuU lSlS. Leipziger Tageblatt. Nr. 332. Morgen-Nusysve. veue ö. —- . - — 1 — Italien verlangt Verlustlisten (-.) Frankfurt a. M, 2. Juli. (Eig. Draht, bericht.) Die „Franks. Ztg." meldet au» Lhiasso: „Stampafordert, daß di» Regierung das Volk nicht länger über die erlittenen Verluste völlig im dun keln lasse, sondern Verlustlisten nach deutschen oder Zahlenangaben nach englischem Muster veröffentlichen lasse. En-gültige iSewilllguag -es Munitions ministeriums in Englan- nckd. London, 2. Juli. Das Unterhaus hat ein» stimmig den Gesetzentwurf auf Errichtung eines Munitionsministeriums angenommen. Zürs Vaterlaa- gefallen Wie aus den Familiennachrichten der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, widmet die Firma S. Scheibe L Söhne ihrem den Heldentod fürs Vaterland gestorbenen Angestellten Richard Henisch einen Rachruf. Für ihr Vaterland starben weiter der Soldat KurtKlingner aus Leipzig, der Soldat Ernst Emil Vogel aus Wechselburg. Ehre ihrem Andenken! Letzte Depeschen rmd Ferrrsprrchmrldrmgerr. Kurze Anfragen lm englischen Unterhaus Mtv. London, 2. Juli. McNeil (Unionist) fragte im Unterhause, ob die Aufmerksamkeit des Staatssekretärs des Innern auf die Tätigkeit des „Stop the w a r" - A u s j ch u f s e s gelenkt worden sei. und ob er Schritte tun würde, um vorau»- zusorgen. daß diese Personen nicht in einem Ausbruch öffentlicher Entrüstung gelyncht würden. Staatssekretär Simon erwiderte, die Tätigkeit des Komitees sei unter Beobachtung gestellt, Ge walttätigkeiten würden strengste Unterdrückung finden. McKmnon Wood bejahte aus eine Frage hin, da» die Observatorien besondere Instruktionen erhalten hätten wegen Nichtverüffentlichung aller Wettervoraussagen und Wetterbe richte. Dalziel sprach den Musisch aus, daß die Regierung häufiger Nachrichten über die Kämpfe an den Dardanellen ausgäbe. Markham fragte, ob es Politik der Regierung wäre, dem Lande Nachrichten vorzuent halten, die dem Fernde wohlbekannt seien und die die Engländer eine Woche später in amerikanischen Zeitungen lesen könnten. Der Mann, der die Nachrichten anhielie, sei Lord Kitchener. Die Zeitungskorrespondenten dürf ten nur Berichte über das Wetter senden. Kit- chen«r dürfe die Engländer nicht wie Derwische oder Fellachen behandeln. Staatssekretär John Simon antwortete: Die Zensur sei notwendig. Er führte einen Fall an, wo eine scheinbar harmlose Nachricht von den Deutschen militärisch benutzt worden sei. Die amtlichen deutschen Funken na chrich. ten würden zensuriert, da sie regelmäßig vollständig unbegründete Nachrichten über England, über die Haltung des Landes zum Kriege usw. ent hielten, um sie, wenn sie in der englischen Presse ab gedruckt würden, als Meinung englischer Zeitungen in den neutralen Ländern zu verbreiten. Staats, sekrctär Simon forderte das Haus auf. den mili tärischen Führern zu vertrauen. Wenn die Nation das nicht täte, sei sie unfähig, den Krieg zu führen. Ein neuer Bericht über die Dardanellen werde bald folgen. Ern versprechen -er englischen Saunwollarbeiter! v-rb. London, 2. Äuli. Lloyd George teilte im Unterbaute mit, -aß er eine Resolution der Baumwollarbeiter erhalten habe, die tat. sächlich einer Garantie gleichkomme, das; während oes Krieges kein Streik und keine Arbeits störung vorkommen sollte. Vre-er eine russische Ente "tb. Kopenhagen, 2. Juli. „Berlingske Tidende" .eiährt aus Petersburg über Paris, das; ein russi- sches Unterseeboot einen feindlichen K r euzer in der Oitlee in den Grund gebohrt habe, der damit beschäftigt war, Minen an der russischen'Küste auszulegen. Hierzu erfährt das W. T. B. von unter richteter Stelle, das; diese Nachricht auf freier Er findung beruht. Montenegro braucht Lebensmittel un- Vasten vtb. London, 2. Juli. Die „Morning Post" schreibt: Der frühere Premierminister von Monte negro, Radowich, ist in London eingetroffen, um Lebensmittel, Waffen, Munition und andere Vorräte für Montenegro zu erhalten. ^Rudowich gab der britischen Regierung bestimmte Zu sicherungen, daß die montenegrinischen Truppen Teile des albanischen Gebietes nur aus strategischen Grün den besetzt hätten, namentlich um den Bezug von Vorräten zu sichern. Montenegro plane nicht, Skutari zu behalten (?). Es werde betreffs der albanischen Gebiete auf die Entscheidung achten, es war jedoch durch dis Angriffe der Albanesen ge nötigt, beide Ufer des Bofanaflusses zu besetzen. Der albanische Wirrwarr la. Lugano, 2. Juli. Nach den Serben und den Montenegrinern beginnen nun auch die Griechen in Albanien den Italienern unbequem zu werden. Die „Tribuna" meldet den Vormarsch griechischer Banden nach Berat, das zur Einflustzone von Dalona gehört. wrb. Zürich, 2. Juli. Die „Neue Zürcher Zei tung" vernimmt, daß eine gemeinsame Note des Vierverbandeo an Serbien und Montenegro wegen ihrer Aktion in Albanien bevorstehe. Portugal will sich informieren vtd. Lissabon, 2. Juli. (Agence Havas.) Der portugiesische Gesandte in London wurde nach Lissabon berufen, um mit dem Minister des Aeußern über die internationale Politik, ins besondere über die Haltung Portugals im gegen- wärtigen Kriege, zu beraten. Kabinettskrisis in Persien vtd. Petersburg, 2. Juli. „Rustkoje Slowo" meldet aus Teheran: Der Minister des Innern Prinz Ferman Ferma, dem die Schuld an den Unruhen in Kermanschah zuaeschrieben wird, hat den Abschied erhalten. Möglicherweise werde das ganze Kabinett zurücktreten. Karl Spitteier sucht sich zu rechtfertigen vtk «ern, 2. Juli. Die Schweizerische Depeschen. Agentur verbreitet eine Zuschrift Karl Spitte ler» an die „Neue Zürcher Zeitung", in der Spitteler sich scharf gegen die Wiedergabe eines angeblichen Interviews im „Petit Paristen " verwahrt. Aus einer harmlosen Plauderei sei eine anmaß licke Streit- schris t geworden, was unliebsames Armehen erregen mühte. Svitteler erklärt, hier seinen Grundsatz, still- zuschweigen, durchbrechen zu müssen, weil ihm ein gar zu unliebsames Gesicht aufgesetzt werde. Die ihm zugeschriebenen Aeusterungen habe er nie getan, wie er sich auch dreimal geweigert habe, Proteste gegen die deutsch« Kriegführung »u unter- schreiben, weil er nicht in der Lage sei, die Nichtig- eit solcher Beschuldigungen zu beurteilen. Antrag der sächsischen Sozialdemokraten aus Wieder herstellung des Vereins- und versammlungsrechts (?.) Dresden, 2. Juli. (Eigener Drahtbericht) Die sozialdemokratische Fraktion hat in der Zweiten Kammer folgenden Antrag ein gebracht: „Die Kammer wolle beschliesten, die Negierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung für alsbaldige Wiederherstellung des gesetzmästigen Zustandes auf dem Gebiete desVereins - und Versammlungsrechts und der Presse ns i h e i t mit allem Nachdruck einzutreten Diesen Antrag kündigten die Sozialdemokraten bereits an, als die Beantwortung ihrer diesbezüg lichen Interpellation von der Negierung abgelehnr wurde. Vas Schonzeitgesetz in -er Lanötago-eputation (r.) Dresden, 2. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Die außerordentliche Deputation 3 der Zweiten Kammer verhandelte heute im Beisein von Regie rungsvertretern weiter über das Schonzeitgesetz. Ministerialdirektor Dr. Rumpelt erklärte fol gendes: Die sämtlichen Bestimmungen sol len nur für das laufende Kalender- fahr gelten. Die Regierung ist bereit, für die Gegenden, wo dies nötig erscheint, eine ver stärkte Abschiebung von Rehwild anzu ordnen. Sie ist ferner bereit, mit den Nachbar staaten wegen Abschiebung von wilden Kanin chen zu verhandeln. Die entsprechenden Bestim- mungen des preußischen Jagdrechtes bei uns einzuführen, empfiehlt sich nicht. Bei der Beratung wurde darauf hingewiesen, daß auch gegen die schäd lichen Tiere keine Mittel angewendct werden dür- fen, die etwa zur Tierquälerei werden könnten. Es sind gestattet das Ausräuchern, das Nach graben und Erschlagen, das Fangen in Gruben, das Frettieren und — mit besonderer Genehmigung — das Schießen, während die Anwendung von Schlingen und Gift durch das Jagdgesetz verboten ist. Schwere Klagen werden aus einzelnen Kreisen des Landes von Grundstücksbesitzern über die Kaninchen, plage erhoben, und es wurde das Verfahren bei Beschwerden über solche Schäden besprochen. Dabei wurde der Wunsch ausgesprochen, es möchten als Sach verständige in solchen Fällen möglichst Landwirte be stellt werden. Eine der wichtigsten Sorgen müsse die jenige um die Saat für das nächste Erntejahr sein. Sollte der Krieg noch länger dauern, dann wird die Negierung im nächsten ordentlichen Landtage ein der Notverordnung entsprechendes Gesetz zum Schutze gegen Wildschäden cinbringen. Aus den Erklärungen der Regierung ergibt sich, daß die Befugnis der Amts hauptmannschaften, die Grundstücksbesitzer auch gegen den Willen der Jagdpächter zum Abschieden von Schädlingen zu ermächtigen, durch die Notverordnung nicht beeinträchtigt wird. Die Deputation beschloß darauf einstimmig, der Notverordnungzuzu- stimmen, durch die die Landwirtschaft gegen über großen Wildschaden geschützt werden soll. Ein ent sprechender Antrag liegt bereits gedruckt vor. O Die außerordentliche Deputation 2 der Zweiten Kammer zeigt der Kammer an. daß sie die Petitionen 1. des Artur Steege in Zwickau wegen einer Nechtsstreitigkeit, 2. des Gustav Schluder in Dresden unklaren Inhalts auf Grund der Landtags ordnung bzw. wegen Unklarheit für unzulässig erklärt habe. Der Schweizer Sun-esrat legt -en Srunnenvergistern -as han-werk nckb. Bern, 2. Juli. Der schweizerische Bundesrat genehmigte heute die Verord nung betreffend die strafrechtliche Verfolgung gegen Beschimpfungen fremder Völker, Staatsoberhäupter oder Negierungen. Danach wird, wer öffentlich in Wort oder Schrift, Bild oder Darstel. lung ein fremdes Volk, dessen Staatsoberhaupt oder dessen Regierung in der öffentlichen Meinung hsrabwürdigt oder dem Hak oder der Mißachtung preisgibt, sowie wer eine nicht öffentliche Aeußerung dieses Inhalts in beleidigender Absicht öffentlich macht, mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu 8880 Franken bestraft. Beide Stra fen können verbunden werden. Ferner, wer Druck sachen, Bilder oder andere Darstellungen, die solche Beschimpfungen gegenüber einem fremden Volke, denen Staatsoberhaupt» oder besten Regierung ent halten, ausstellt, in Verkehr bringt oder feilhält, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldbuße bis zu 1000 Franken bestraft, wobei auch hier beide Strafen verbunden werden können. Die Strafverfolgung, die nach geltendem Recht nur auf Antrag des Beleidigten stattsindcn konnte, kann nunmehr auf Grund des jeweiligen Beschlusses des Bundesrat» auch dann stattfinden, wenn der Be leidigte keinen Antrag gestellt hat. Die Beurteilung erfolgt durch das Bundes- traf ge richt. Der Bundesrat ist befugt, Druck- achen, Bilder oder andere Darstellungen be- chimpfender Art und die zur Darstellung speziell »estimmten Werkzeuge «tnztehcn zu lasten, auch dann, wenn eine Strafverfolgung nicht eintritt. Die Verordnung tritt am IS. Juli in Kraft. Englisch* Stimmungen (r.) Köln. 2. Juli. (Eig. r r a h t b e r i cht.) Die „Köln. Ztg." meldet aus Zürich: Der regel mäßige Londoner Mitarbeiter der „Züricher Post" schildert in seinem letzten Brief die Wandlung der Stimmung, die sich in England voll zogen hat. Sie falle besonders in die letzten Wochen und habe an die Stelle der Gleichgültigkeit bitteren Ernst treten lasten. Der Brite komme zu der Er kenntnis, daß die Zeiten vorbei seien, wo er Söldner für die Ehre Englands kämpfen lasten könne. Der Bericht setzt weiter auseinander, daß der feste Wille zum Siege durch alle Gesell, schaft»schichten gehe. Der schwache Punkt liege aber in dem Wider st andederArbeiter. Zur Versenkung -erArmenian" (r.) '»Gravenhage, 2. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Der „Notterdamsche Eourant" meldet: Es scheint sich zu bestätigen, daß der torpe dierte Dampfer „Armenia»" Munition von Amerika nach England führte. Eine Mel dung de» Exchangetelegraphenbüros besagt, daß der amerikanische Gesandte in London nach Washington kabelte, daß di« „Armenian" «inen be sonderen Auftrag der Admiralität ausführte. (?..) '»Gravenhage, 2. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Wie Londoner Privatmel- dungen besage», verlautet in Schisfahrtokreise», daß die „Armenian" für <1/2 Millionen Mark Ladung an Bord hatte, die für 2 Millionen Mark versichert war. nlb. Berlin, 2. Juli. Wie schon kurz milgeteilt, ist am Montag der englische Pastagierdampfer „Ar menian" von einem deutschen Unterseeboot an der Küste von Cornwall versenkt worden. Weitere Meldungen besagen, daß sich unter der Besatzung von 50 Mann auch 11, vielleicht sogar 18 Amerikaner be funden hätten, von denen mehrere umge kommen sein sollen. „Reuter" weiß infolgedessen zu melden, daß in amtlichen Kreisen Washingtons Erregung herrsche. Sollte diese Nachricht zutreffen, so sei demgegenüber festgestellt, daß, soviel bis jetzt zu übersehen ist, keinerlei Grund zu solcher Erregung vorliegt. „Nieuwe Notterdamsche Courant" stellt nämlich in einer Londoner Meldung den Hergang der Versenkung auf Grund eines Berichtes des Schifsskapitäns wie folgt dar: „Der Dampfer istoondem V-Boot durch zwei vor den Bug gefeuerte Kanonenschüsse zum Stoppen aufgefordert worden. Dieser Aufforderung ist er n i cht nachgek 0 mmen. Das lü - Boot hat dann auf den Dampfer gefeuert und hat ihn auch getroffen. Trotzdem hat dieser noch nicht gestoppt. „Es war eine wilde Jagd, aber wir wollten uns nicht ohne Wehr ergeben." Im ganzen hat er eine Stunde lang der Beschießung getrotzt und hat erst angehalten, nachdem 12—12 Mann der Be satzung tot aus dem Deck gelegen haben." Ist dieser Bericht des Kapitäns richtig, so genügt es demgegenüber, den Generalbericht des Redaktionsausschusses der Londoner See kriegsrechtskonferenz anzuführen: „Ein kriegführender Kreuzer trifft ein Kauffahrteischiff an und fordert es zwecks Vornahme der Durchsuchung zum Halten auf. Das aufgeforderte Schiff hält nicht an und versucht, sich der Durchsuchung durch die Flucht zu entziehen. Der Kreuzer kann Gewalt an wenden, um es zum Halten zu bringen, und das Kauffahrteischiff hat, wenn es beschädigt oder in den Grund gebohrt wird, keinen Anlaß zur Be schwerde, da es einer ihm nach Völkerrecht obliegen den Verpflichtung zuwider gehandelt hat." Das H-Boot hat hiernach i» Uebereinstimmung mit de» geltenden Regel» de» Völker rechts gehandelt. Sollten tatsächlich ameri kanische Bürger ums Leben gekommen sein, so trifft die Schuld hieran allein de« englischen Kapitän, und die englische Regierung, die ein derartiges, dem völkerecht widersprechendes Verhalten nicht nur gut heißt, sondern die Besatzungen solcher Schiffe oben drein belohnt, wie der Fall „Laertes" gezeigt hat. O (--.) 's Gravenhage, 2. Juli. (Eig. Drahtbe - richt.) Die englische Dark „Redseal" und der englische Dampfer „ Welbury " wurden bei Bea r- haven torpediert und versenkt. Neujeeian-s Unkosten für Englan- vtb. London, 2. Juli. Die „Times" melden aus Wellington (Neuseeland): Der Gesetzentwurf betreffend eine Kriegsanleihe von 18 Millionen Pfund wurde vom Parlament ohne Einwendungen angenommen. Der Jinanzminister erklärte, daß die Kriegsausgaben Neuseelands bis zum 31. März 2 300 000 Pfund betragen hätten, später mehr als 300 000 Pfund monatlich ausmachtcn und noch stets zunähmen. Rujsifch-rumänischer Zwischenfall vtb. Bukarest, 2. Juli. Die „Jnd<:pendance Roumaine" meldet: Die russischen Behörden verhafteten ohne ernstlichen Grund den ange. fehenen Ealatzer Kaufmann Dumitrescu. Das rumänische Auswärtige Amt unternahm sowohl in Odessa al» auch in Petersburg Schritte zur Be- sreiung Dumitrescus, wie auch anderer Ru mänen, die in letzter Zeit in Rußland ver haftet worden sind. Explosion in einer französischen Leuchtgranatenfabrik (r.) Frankfurt a. M., 2. Juli. (Gig. Draht- bericht.) Die „Franks. Ztg." meldet aus Paris: „Havas" meldet aus Marseille: Eine Fabrik für Leuchtgranaten, die 100 Arbeiter be schäftigt, ist durch eine Exploston zerstört worden. Viel« Arbeiter wurden getötet. In. Genf, 2. Juli. Neunzig Arbeitskräfte, der Mehrzahl noch weibliche, wurden Todesopfer der Explosiv.: der Marseiller Raketenfabrik. Di« Leichen, teile wurden Hunderte von Metern weit im Umkreise umhergeschleudert. Die Ursache dr» Unglück» ist Unvorsichtigkeit. die Kämpfe um Mexiko vtb. London, 2. Juli. Der Korrespondent der „Associated Preß" in Mexiko meldet vom Dampfer „City of Mexico" unterm 27. Juni, das, alle An strengungen, die Hauptstadt zu nehmen, bisher mch glückt seien. Die Carranzisten seien -war in di» Stadt ctngedrungen, aber zurückge schlagen worden. Huerta abermals verhaftet (r.) Frankfurt «. R., 2. Juli. «Eig. Draht bericht.) Die „Frankf. Ztg." meldet laut Radio telegramm aus New Pork: Huerta wurde auf dem Wege nach Mexiko von »»«rtt»»ifcho» Militär »er- haftet. - . Gescheiterte Offensive -er verbüu-eten bei -tri Suruu un- Se--U Sahr Erfalgreiche türkisch« Gegenangriffe. vtd. Konstantinopel, 2. Juli. Bericht des Haupt quartiers: An der Kaukasus-Front nehmen die Kämpf« in der Gebirgsgegend an der Grenze einen für uns günstigen Verlauf. Der Feind hatte in den letzten Kämpfen, die sich am rechten Flügel entwickelten, mehr als 800 lote, darunter 7 Offiziere, auf dem Schlachtfelde g«lasten. Wir machten dort außerdem 2 Offiziere (darunter einen Dataillonschef) und eine Anzahl russischer Soldaten zu Gefangenen. An der Dardanellenfro»t faad am 29. Juni an der Nordgruppe von Ari Bur»» bloß eine gegenseitige Beschießung statt. An der Süd - gruppe bei Seddil Bahr dauerte der Kampf den ganzen Tag. Der Fei»d »rollte unseren rechten Flügel umzingeln and »»teruahm unter dem Schutze unausgesetzte» Artilleriefe»«r» einen Angriff. Wir brachten die feindlich« Absicht durch unsere Gegenangriff, zum Scheiter». I» der Nacht zum 1. Jnli schlüge» wir a» der Süd grupp« von AriBurnufeittdlicheAagriffs- versuch, gege» unsere Verschanzungen blutig ab. Unser rechter Flügel ging znm Gege», angriff über and entriß dem Feinde zwei hintereinanderliegende Reihen Schützengräben. In derselben Nacht unter, nahmen an der Norogrupp« von Seddil Bahr unsere Truppen einen Gegenangriff gegen de« linlen Flügel des Feinde». Di« Schlacht dauerte die ganze Nacht an. Unsere Truppe» drangen in mehrere feindliche Grabenstücke und setzte» de» Angriff in hartnäckigen Nahkämpsen fort. Die Schlacht endete erst bei Sonnenaufgang. Am 38. Juni dauert« der Kamps an unserem rechten und linlen Flügel der Südgruppe von Seddil-Bahr von 7 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags. Diese Schlacht, die an jedem der beiden Flügel mit Angriffen unserer Truppen begonnen hatte, verlies sehrgünftigfür uns. Unsere anatolischen Küstenbatterien nahmen erfolgreich an den Kämpfen der Südgruppe teil und beschossen mit sichtlicher Wirkung die Lager und Artilleriestellungen des Feindes. Eines unserer Flugzeuge überflog Seddil Bahr und warf dort Bomben ab. An -en anderen Fronten nichts von Bedeutung. Wiederholt, weil nur in einem Teile der Abend-Ausgabe enthalten. Tagesbericht -er Obersten Heeresleitung Großes Hauptquartier, 2. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Ei» nächtlicher Angriff auf unsere Stellungen west. l«ch von S 0 uchez wurde abgewiesen. Im Westteil der Ar gönnen hatten Teile der Armee S. K. H. des Kronprinzen einen schönen Er. folg. Die seinolichen Gräben und Stützpunkte nord westlich von Four de Paris wurden in einer Beeile von 3 Kilometer und einer Tiefe von 288 bis 300 Meter von würrtembergischen und reichsländischen Truppen erstürmt. Die Beute beträgt: 25 Ossizier«, 1718 Mann ge. fangen, 18 Maschinengewehre. t8 Minenwerfer, eine Neoolorrkanorre erbeutet. Die Verluste der Franzosen sind beträchtlich. In den Vogesen nahmen -vir auf dem Hilfen first zwei Werke. Nückerooerringsoerfuche des Gegners wurden «-gewiesen. An Gef lngenen fielen 3 Offiziere, 119 Mann »n unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Kalwarja wurde dem Feinde naa, heftigem Kampse eme Höhenjtcllung entrissen. Dabei machten wir 800 Russen zu Gefangenen. Südöstlicher Kriegsschauplag. Nach Erstürmung r 1? südöstlich von Kurostowice, nördlich vcn Halicz. sind die Russen auf der ganzen Freut rn si-.geud Maryam, pol bis nördlich von F i r! e j 0 w zum Rückzug ge- zwungen worden. General v. Linsingen folgt dem geschlagenen Gegner. Die Beute erhöhte sich bis gestern abend auf 7785 Ge- fangene (darunter 11 Offiziere) und 18 Maschinen gewehre. Die Armeen des Generalseldmarjchall» von Mackensen haben den Gegner westlich von Zamosz unter andauernden Kümpfen über den Labuka- und P 0 r - Abschnitt zurückgedrängt, und diesen bereits mit Teilen überschritten. Weiter westlich ist die feindliche Stellung in Linie Turobin — Krasnik — Jozefow (an der Weichsel) erreicht. Vorstellungen bei Stroza und Krasnik und diese Orte selbst wurden noch gestern abend genommen. Westlich der Weichsel hatten die Russe u unter dem Druck des Angriff» oie Brücken- kopfstellung bei Tarl 0 w räumen müssen. Das süd- liche K a m i e n n a - Ufer ist vom Fe.ndr geiänbert. Die Truppen des Generalobersten v. Woyrsch haben in erfolgreichen Kämpfen die Russen au» ihren Stellungen südöstlich von Sienno und bei Jlza geworfen und dabei etwa 788 Gefangene vom Gre. nadier-Korp» gemacht. (W. T. B.) Oberste Heereoleitung. IE" Unser« gestrig, Abendausgabe umfaßt 1 Seite», di« vorliegende Ausgabe 12 Seiten, zufamme» Itt Leiten. Haupt,chrisltnt": t-anS Lchaack. -tkrantn'.uu»« -»nlUnln; >ur K-Utck »«. »rn» ckuntder; Ur o-.e HandeU-eilu»- «-.lUtzr» »O,ndl«r; iür Leip,«,«, nnd Uchlstch« 2nget«»n>deuiu Rlrxl» ünnkti jur dunst und Lifsrn« jchalt 2r. ArUvrlch Lrt>r«^t: iur Musik «tu»«» »««nttzr H.richt ,1 j»«arl«lv: für d>e Sieii«-» Bäbn- vud Ä«rk«-^^tvw, Lndtvi» Ntryrr. i-. Ist, den »„«i^ntrll H«tnr. Botieo. Berta«. Lr«»s«»re t.q«:>latt. Hr. Si«l»tz«l0 ch U»> Druck: Fische, ch Rstefte». G-»tl>ch «n Lei»»«». Zuschnitt'« li»b nicht pe^Snlikb ,u «vieren, sondern «» den ««rtag. di« «idatnau „der kn« «eichästüstell, d«» L««»,t,«k r-ardl-tte«. Dr. «.-«nhald ch S--, ,n richt«». Un»«,l,,,t«n Vnnnsk,«»«»» «st stet« da« «ückporw beizufst^u. «st« «»i- baontznin, web Kstck^d« »tw Iitn« Geivst-r übernommen.