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rier ^rouiri von Olüeli unä lilvinoroin vobol" „Stimmt, stimmt — bitte, die Unterlippe ei» wenig — s, — schon — danke schön." „Un dann, wenn man, wie Ich, jahrelang In der SPD. dauert cingeseisl »n jetzt >»it Hindenburg obendrein noch über'» Lötz.: barbierl wird — merkt man sich dct." „Schars nachwaschcn? — Siein? — Stimmt, mein Herr, dos merkt inan sich. Also sind Sic jetzt aus der SPD. ausgelretei? Da« ist das erste, was ich höre. — Puder gesällig? Auch nicht. — Wie? Sie sagen, ich latz mir nicht» mehr weis machen? So, s»! Nu sind Sie also, wie man sagt, parteilos?" „Denken Sie! Haben Sie 'ne Ahnung, Zn di« KPD bin uh eingetreten. Hindcnburch is der SPD , un iik bin als Arbeiter der KPD. bcigetretcn. Zeder da, wo'r hingehört." ,Zs denn nich Hindenburg im Stahlhelm? Dann kann u doch nich noch in der SPD....?" „Rasteren oder Haare schneiden mein Herr?" „Rasieren. Die Haare könn'n wir uns doch nich mehr schneiden lassen. Seit sc die Unterstützung un den Lohn kürzen, is man schon rusrirdcn, wenn se einem wenigstens die Haare nich vom Koppe j'-ssen...." MüerlMSWiiiilelMikk' Der Transporteur zerrissen Pari», .'l. März. Zn der Nähe von Montpellier is« ein niit INN Kilo Dhnamit beladener Lastkrnflwngrn unter ungeheurem (Ketose in dir Lust geslogcn. Hunderte uou Metern entjernt sand man zersplitterte Bruchstücke de» Kraftwagen», von seinem Führer aber fehlt jede Spur, Gr ist in Atome zerrissen. MiMiiMMMl AngeMil Kriminalrätitt vn-sions in die Klinik Überführt Hamburg, t. März. Frau Grkens, die frühere Leiterin der Hamburger weiblichen Kriminalpolizei, die als Protest gegen die Hinauszögerung des gegen sie schwebenden Disziplinarverfahrens in den Hungerstreik trat, muhte in eine Klinik llbergesührt werden, da sie körperlich fas« völlig zufammengebrochen ist. Dcr Hamburger Senat versucht in ellenlangen Erklä rungen die Schuld aus die langwierigen Untersuchungen in der Dopptlstlbstmordassatre der Kriminalbeamtinnen Dopscr und Fischer abzulchieben. Es sei „unverständlich", wenn Frau Erkens behaupte, dah die ihr zur Last gelegten Vorgänge zu ihrer Kcnnt- nsts gebracht worden wären, ehe ein Urteil erfolgt sei. „Nehm'n Sie Platz, mein Herr! Dort steht ja noch ein Stuhl. Za, nehm'n Sie den „Vorwärts" ruhig runter. Hängen Sie ihn da oben an 'nen Nagel." „An den Nagel hängen? Den „Vorwärts"? Pei mir hängt'r schon lange dran. Aber ich werd mir lieber draussetzcn, denn sür'n Kopp is er doch nischt ..." „Nanu, lesen Sie ihn denn nich mehr? Sie waren doch immer so eifrig in dcr SPD...." „Gewesen, mein Lieber! Gewesen! Aus der Traum von Liebe. Glück und kleinerem Uebel." „So, so" „Na, Sie wissen dct ja selber, barbieren Se'n Kunden nich richtig, kommt'r nich wieder un er läuft zur Konkurrenz ..." „Warum kann er nich?" „Na. erlauben Sie, Stahlhelm un SPD. is doch ein himmrk- weiter Unterschied." „Eben nich m. hr. Kein bisken Unterschied is mehr da. Sonst könnte die SPD. doch nich sür Hindcnburch, un Hindcnburch »ich für die SPD. sein. Det mutz doch'n Blinder mit'n Krückstock sühl'n. Nee, nee, da is keen Unterschied mehr. Un was Hitler is. der tritt auch noch ein, passen Sie aus. was ick sage! Alle» rin in die grotzc eiserne Front gegen die Arbeeter! Det t» ihr, Parole. Un meine is deswegen: Alles rin in die RoteFront gegen die Faschisten, ab se sich Nazis, Stahlhelm oder Sozis nennen. Iln natürlich olle siir Thälmann, Det versteht sich am Rande. Hab ich recht oder nich?" ,P. Körner. n ck n Le i/ 50080 Lollar sür cmdberghs Kind Erfolglose Suche — yunderklausend Polizisten alarmierl — Todesstrafe für kinderraub t Neuuork, k. März. Die gesamte kapitalistifehe Lknndalpresse, voran natiirlirh die amerikanische, ver- gieht auch heute wieder Strome von Druckcrsst-^ärze über den kindroranb ini Hanse de» ^zeanslirgers Lind- bcrgh. Hinter den seitenlangen Schilderungen von dcr Trauer Amerikas über da» geraubte „Babh der Nation" , müssen selbst die hochwichtigsten Nachrichten beispiels weise iiber den Krieg im Fernen tstcn zurüchstchcn. Tic Heuchelei des offiziellen Amerika» ist einfach uniibcr- bictbar geworden. Die Suche nach dem Kinde Lindbcrghs iniro sicbcrhast fort gesetzt Rund Uw ONO Polizisten sind an den Nachforschungen beteiligt. Zn allen 18 Staaten, selbst im Gols von Mexiko und in K a n a da, wird unter Znhiljeuakmc von Flugzeugen und Schissen nach dem geraubten Kind gesucht Dos Ereignis wird in allen Zeitungen dcr Vereinigten Staaten in un geheurer Ausmachung wicdcrgcgcben. Die „N cuqork Times" und dir „Neunork Herald Tribüne" widmen den Vor gängen nicht weniger als vier volleSeitcn. Die Pfarrer aller Konfessionen „erflehten" in Gebeten, die durch Rund funk miedergegcbcn wurden, die Auffindung des Kinde-.-. Von den Entführern fehlt bisher noch immer j c d e S p u r. Heute morgen wurde im Pries lasten des Hauses Ltnd- bcrgh eine Postkarte gesunden, aus der stand: „Das Baba ^ist tn Sicherheit, handeln Sie nach den Znstruk- stiancn, die Zhnen später zu gehen werden." Tn Polizei hat Lindbcrgh geraten, den Anweisungen dcr Entsühnt zu folgen. Zm Nebligen sind bereits jetzt öllllog Dollar Ve- lohnnng für die Wiederdcschasfung des Kindes ausgesetzt. Selbst Präsident Hoover hat mit dein Kabinett Lbc: den Zoll eine eigene Konferenz abgchalten, worin beschiesse! wurde, datz sämtliche Bundesbchördcn an dcr Suche teilnehmen, datz der ganze (korrupte) Apparat de Prodi- bitio n - Amtes. datz alle Zollstell« n und Ein- wanderungsbeamtcn in Bewegung gesetzt werden solle«. Alle Grenzen, sämtliche au-.-fahrenden S ch i s s c. die L i se«- bahnen und die La ndjt ratzen werden aufs strengste über- ! wacht. Besonders reaktionäre Kreise haben bereits die günstige „K»n- - sunktur" ausgenützt, um Stimmung zu machen für Au«> dehnungdcr Todcsstrase auch aus Kindesraub. Und dieser geradezu gigantische Aufwand um ein Kind! Allerdings ist es das Kind eines „Prominenten". Und da ' wird das Verbrechen nalurgemätz eine Sache der herrschenden , Klasse. Einer Klasse, dic sonst nicht einen Finger rührt, wese irgendwo Millionen von Kindern de» Proletariat, an Unterernährung zugrunde gehen, wcik eben diese Klasse den Arbeitcreltcin das notwendigste zur Ernährung ihrer Kinder vorcnthält. Fn ck/ck'F k/rsoffs»» ,Fck F . WWjW VW ZWW!i1S WklW Noch 20 Zähren der wahre vcandstifler eurdeckl MiiviniirO im MM Milins Berlin, :l. März. Zm Norden Berlin» wurde am Mittwoehabcnd ein Naubmvrd verübt. Dcr !i« jährige Futtermittethändlrr Zulius Mrt>erl>ardt wurde im Hau» flur des Hanse» Milastratze 2, wo cr mit seiner Mutter wvhntc, bon unbekannten Tätern erschossen nnd brranbt., Mrhrhardt befand sicli auf dem Heimweg von seinem Geschäft. Z» einer braunen Aktentasche führte er die Tagcoeinnahmr in Höhe bon stttll Mark mlt sich. Zn der Aktentasche befand sich ferner eine Pistole, die er zu seinem Schutze immer bei sich trug. Bei den Tötern mutz es sich zweifellos um Leute handeln, die davon mutzten, datz Meger- hardt Geld bet sich sührte. Hausbewohner barten einen Schuh fallen, unterlietzen jedoch sofortige Nachforschungen. Ein Hausbewohner, der das Hous verlassen wollte, sand den Er schossenen auf. Meqerhardt bat einen Kopfschutz erhalten. Er mutz sofort tot gewesen sein. Die Aktentasche haben die Täter mitgenommen. Dagegen sand man bet dem Toten noch <-Inc Geld börse mit etwa !k» Mark Znhalt. 8vi dar -Xusgabo von k^slsdigeld vorhaftet Zn Dresden wurden zwei Männer und eine Frau fesigeuommen. die versuchten, in Gastwirtschaften falsche Zwcl- und Fünsinarkstücke in den Verkehr zu bringen Die Fahndung nach den Herstellern des Falschgeldes wurde sofort in die Wege geleite». Sshnkot durch VVassorhosv rorstört Zn T a l a b r i e n ist eine Wasserhose über dem Ort Eatan- zaro niedcrgegangen und hat da» Vahnhofsgebäudc sowie mehrere anliegende Häuser abgedeckt und verwüstet. Vor don 2uy geworfen Di, .-»jährige Frieda Gcnnrtch, dle Tochter eines Vieh Händlers aus Premnitz, warf sich in einem Anfall von Schwer mut vor einen Zug dcr Brandenburgischen Städie l'ahn. Arbeiter fanden die Leiche aus dem Bahndamm. T r i er, T. März. Zm Zahre llll.T wurde dcr tri Gvendorf rn Lothringen und seine Umgebung durch ver brecherische Brandstiftung in grotze Aufregung verseht. Ala der Tat dringend verdächtig wurde ein junger, krankhaft veranlagter Mensch verhaftet und, obwohl er immer wieder seine Schuldlosigkeit beteuerte, zu zehn Zähren Zuchthaus verurteilt. Ter junge Mensch wurde im Zuchthaus geisteskrank und mutzte in eine Zrren- anstatt überführt werden. Leine Schwester starb aus Grain darüber. Nunmehr, noch fast 2 6 Z o h r e n, ist cs durch einen Zufall gelungen, die wahre Täterin, die Frau des Feldhüters Berger aus Evennofen. die schwerer Diebstähle wegen ln diesen Tagen verhaltet wurde zu entdecken. Durch einen Ver- gleich der Handschrist der Berger mit einem im Zahre Illl.T an einen der Brandgeschädigten gerichteten Drohbrief konnte sic der Tätcrlchast überführt werden. Unter dem Druck der Beweise gestand sie, alleinige Urheberin der Brände ge wesen zu sein. SMslniM W relevW „Ich erschieße mich seht! Lebt Wohl!" Berlin, Z. März. Hin Lelbstmord mit merk würdigen Nrbrnumständen ereignete sich am Donners tag früh in Berlin, Memel,r Strotze. Ter 27»jährigc Angestellte kurt Schul, hatte beschlvsscn, aus Liebes kummer seinem Leben ein Gnde zu machen. Zn seiner Verzwelllung durchzechtc der junge Mann mit Freunden die Nacht in einem Lokal im N orden Berlins. Dann verlies, cr heimlich das Lokal und ging in das Geschäft seines O n k c l s in der L c > p z i g c r S t r a tz e , wo cr beschäftigt war, und ries von hier aus seine noch in dcr Wirtschaft wellenden Freunde telephonisch an. Als diese sich meldeten, sagte Schulz: „Ich will euch nur noch mitteilen, dah ich mich jetzt crschietzen werde, lebt mohll" Zn diesem Augenblick hörten die Angcrusencn durch den Fern ¬ sprecher das Krachev eines Schusses. Sofort eilten di« Freunde nach dem Geschäft und sanden dort Schulz mit eines Schläsenfchutz bewusstlos aus. Man brachte den Schwer verletzten nach dem Krankenhaus, wo er hoffnungslos da nieder liegt. kraWWn ovisi Zug zemiMl Iwei Todesopfer Geilenkirchen, Z. März. Zu der Nacht zu* Donnerstag ereignete sich gegen 22 Uhr am Bahnüber gang tn Süggerath bei Geilenkirchen ein schweres Kraft- wagrnunglück. Der Bahnwärter hatte di« Schranke soeben herunter-,- lassen, als er sic nochmal» hoch zog. um einen Kraftwagen durchzulassen. Dcr Wagen blieb aber mitten aus der Schienen stehen nnd ein hcrannahender Personenzu- üdei- suhr das Auto. Dcr Führer des Wagens wurde sofort -rietst, ein weiterer Ansätze wurde so schwer verletzt, datz er aus dem Wege zum Krankenhaus starb. ^wol k^orsonon vorysftet Zn Wllstegiersdorf iu Schlesien, wurde ei« Familie durch Kohlen oxqdgase, die einem Ofen ent strömt waren, v e r giftet. Dcr 67jährige Rentenempfänger Nothcr und ein töjährlges Mädchen, das die Familie I» Hause ausnchmen wollte, und das sich dic erste Nacht im Hause aujhielt, konnten nicht mehr Ins Leben zurückgervsen werden. Die Wiederbelebungsversuche bei der Ehefrau Rotber rare« erfolgreich. LolkstverstZndlllh ist auch deine f^rau dabei ... . . die illustriertc Wahlzeitung der KPD IL« M Pfennig an ihre Bekannten zu verkaufen. Sie wist mildesten in dcr Wahlkampagne: Für Thälmann, den Kandidat,a der Armen gegen dic Kandidaten dcr Reichen. Verantivörlltch: Allced Nen^drtch. veMn. Lime gegen Lime! Mli üen Lrdeiler Wmii!