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Klsinbsuefn 6s«srbs- troidencls I l.snc-- un6 ?nr§u§trsssrdsttN scr^sitt clis gsmsinssms r>ots ^<sri">psss'Ont A Auswirkung des Schtachtviehversicherungsgesetzes und wie die Arbellsbauern durch den tandbund und die Nazis geprellt wurden Das am 11. Juli 1N.11 im Sächsischen Landtag verabschiedete und am 1. Januar 1932 in Kraft getretene Schlachtviehoersiche- rungvgesetz lst wieder einmal rin Schlag gegen die armen Bauern mit ihrem prozentual geringeren Bieh und eine Vorschubleistung zur weiteren Bereicherung und Gewinnerzielung der Händler und Ältlicher. 8 > Abs. 1, welcher die gewerbliche Schlachtung in eine ordent liche und in eine Ausschnpoersicherung teilt. Dann heißt es in 8 2 Abi. .1 und 1: „In die ordentliche Versicherung dürfen nur gut genährte Tiere ausgenommen werden, die weder krank »och kranlheitsverdächtig sind und die auch keine die Volltauglichkeit des Fleisches von vornherein ausfchliesrenden Mängel oder Ver- lehmigen erkennen lassen. Alle übrigen versicherten Tiere gehören in die Ausschusiversicherung. Die Ausschußversichcrung ist auf Schlachthüse beschränkt." So werden nach den Bestimmungen der Versicherungsord- iiung der Staatlichen Schlachtviehversicherungsanstalt drei Massen unterschieden: 1. Rinder, die vollsleischig, gut genährt, weder krank noch krank heitsverdächtig sind. 2. Rinder, die nicht ganz den Anforderungen der Klasse 1 ent sprechen, werden von dem bctressendcn Tierarzt der Ausschuhver sicherung überwiesen und werden mit einem erhöhten Beitrag von 2.1— Mark belastet, .1. Tiere, die ossensichtlich erkrankt und durch den Ernährungszu stand nicht die absolute Gewähr geben, dasz ihr Fleisch zum Genuß brauchbar ist. werden überhaupt in eine Versicherung nicht ausgenommen und werden ans Kosten der Lieferanten ge schlachtet. So sino zwar diese Bestimmungen bloß auf die Schlachthöse beschränkt, wa durch derartige rigorose Maßnahmen die Preise für das geringere Vieh gedrückt werden Rach allgemeinem Brauche legen die Fleischer und Händler die Preionatierungen des Schlacht hofes zugrunde und zahlen dem Bauer nicht einen Pfennig mehr obwohl der größte Teil des Viehes gar nicht aus dem Schlachthos ausgerrieben wird und der Fleischer derartige Unkosten wie auf den Schlachtbösen gar nicht zu tragen hat. So bezahlt wieder einmal der ärmere Bauer mit seinem minderwertigen Vieh die Zeche und der Fleischer und der Händler haben noch mehr die Möglichkeit, sich aus Kosten der Bauern zu bereichern. Geradezu katastrophal für die Rotschlachtungen muh sich der L 4 au,wirken, wo es in Abs. t heiszt: „Ausgeschlossen von der Versicherung sind bei nichtgcwcrdlichcn Schlachtungen «) Tiere, deren Ernährungs- oder (Gesundheitszustand die Untauglichleit des Fleisches zum menschlichen Genüsse vermuten läszt, wenn die Vermutung durch dir Fleischbeschau bestätigt wird." Bloh «in Beispiel: Line ältere abgemagerte Kuh kalbt, durch eine innerliche Beschädigung oder andere Umstände tritt Fieber ein, das Tier muh notgeschlachtet werden, die Vermutung über die Untauglichkeit bestätigt sich, er bekommt keinen Pfennig Ent schädigung. Nicht bet der Beitragseinhebung wird aus de» Er- nährungs« oder Gesundheitszustand des Viehbestandes Rücksicht genommen, sondern es müssen gleich hohe Beiträge bezahlt werden. 6 Abs. k, die zwei letzten Sähe mit der Regelung der ttm- lagebeiträge, „wo Rinde: im Alter über 3 bis 21 Monate aus ein De ttel desjenigen sür ältere Rinder festgeleat werden. Nach Anhörung der Landwirtschrstskammer und des V rwaltungsaus- schiss kann das Wirtschaftsi-.inisierium anordnen, daß der Fehl betrag nach einem anderen Maßstab umzulegen ist." Schon in der Durchschnittsbeitragsleistung für alle über 21 Monate alten Tiere liegt e'ne unbillige Härle für den kleinen und mittleren Bauern mir seinem durchschnittlich leichteren Vieh schlag gegenüber dem de» Großgrundbesitzers und Großbauern. So haben auch die Bauern noch keinen Einflufz, zu bestimmen, daß die Beitragsleistung für die Entschädigung nichtgewerblich geschlachteter Tiere nach den einzelnen Amtshauptmannschasten festgelegt wird. Dies bleibt nach Anhörung der Landwirtschafts kammer und des Verwaltungsausschusses dem Wirtschaslsmimste- rium überlassen. Nach 8 7 kann die Anstalt Personen, die die Versicherung auf fallend häufig in Anspruch nehmen oder ihre Tiere schlecht be handeln oder vernachlässigen, sowie Personen mit häusigcm wechsel in ih cm Viehsland, mit höheren Versicherungsbeiträgen belegen." Kein Mensch wird gutheißen, wenn unlautere Elemente sich die Not ihrer Mitweitzchi» zunutze machen und sich dann ai f Kosten de» Versicherung bereichern, was sehr leicht durch einen Zusatz zu 8 7 unterbunden werden könnte. Oder glaubt wirk lich lewind, der viehzücht'nd: Bauer wird sein Vieh absichtlich schlecht behandel» oder vernachlässigen, um seine Tiere notschlachten zu müssen. Er wird doch stär.dig sein gutes Geld verlieren. Aber ist es nicht unerträgltch. wen« selbst ein Bauer durch häusig« Unglückssäll, mehrmals mit seinem Vieh stand wechseln mutz und dasür noch höhere Beiträge zu leisten hat. Nach 8 II Abs. 1 zahlt die Anstalt 80 Prozent des Schlacht- gewichts. Ads. 2 8 ll schreibt vor: Wenn keine Schlachtwcbbe- schau stattgesunden bat, beträgt die Entschädigung 70 Prozent des Schlachtwertcs. In besonders begründeten A-sn.hmesällen ent schädigt die Anstalt 80 Prozent des Schlachtwertcs, wenn die Cchlachtviehbeschau zwar unterblieben ist, den Ticrbesitzer aber kein Verschulden trifft. In den allermeisten Fällen nach Abs. 2 wird blosz 70 Prozent ausgezahlt werden, wenn nicht bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt hinzugezagcn worden ist Abs. 1. Das Wirtschaftsministerin»! kann die in Ads 1 und 2 genannten Hundertsätze ans Antrag der Landwirtschastskammer und des Vermnltunasausschusses ändern. Dies bedeutet, das, die Entschädigung sür Rotschlachtungen noch bedeutend unter obige Sätze gesenkt werden könnte. Es würde keine Seltenheit sein, dah bi, Entschädigung, die der Bauer erhalten dürft,, gerade noch für die Deckung der Unkosten (Tierarzt, Fleischbeschau, Schätzungs kommission, Freibank) ausreichcn würde. 8 17 Abs. 2. ») Die Entschädigung ist zu versagen, wenn der Tierbesitzrr Anordnungen, die vom Wiitschastsmlnistcrium oder Maßnahmen der Anstalt mit Zustimmung des Wirtschastsministc- riums zur Gesunderhaltung der Tiere und zur Abwendung von Schaden getrojfen worden sind, schuldhaft nicht befolgt. Auch dieser Paragraph trisst in seiner ganzen Auswirkung den kleinen und mittleren Bauer. Würde der kleine oder mittlere Bauer einige Schweine einslecken, er wohnt 20 und noch mehr Kilometer vom Orte eines Tierarztes, so daß es ihm aus Grund seiner schlechten wirtschaftlichen Lage nicht möglich ist, die hohen Spesen des Tierarztes, Wegcaebühren, Schutzimpfung auszubringen? Die Schweine werden schlachtreif, bekommen Rotlaus, müsse» abgeschlachtet werden. Der betreffende Besitzer bekommt keinen Pfennig Entschädigung, weil selbige nicht gegen Rotlauf geimpft waren. So schrumpfen die Aussichten, für notgeschlachtete Tiere aus der Versicherung eine Entschädigung zu erhalten, fast aus ein Nichts zusammen: bloß daß der Besitzer noch bezahlen darf. Und diese Versicherungsanstalt wird nur noch ein Versorgungsinstitut sür die Tierärzte und Beamte. Dieses Gesetz wurde von allen Parteien, von den National sozialisten bis zur SPD. angenommen. Nur die Kommunistische Partei lehnte dieses Schandgesetz ad. Die Kommunistische Partei stellt« zu den einzelnen Paragraphen folgende Abänderungvanträge: 1. 8 2 die Zisser 3 und 1 zu streichen. 2. 8 1 Abs. 1 anznsügcn „und die Absicht der Ausnützung der Versicherung zum Zwecke des Gewinns vorliegt". 3. Zu 8 0 Abs. 6. Die zwei letzten Sätze sind zu streichen und hinter dem Wort Umlagcbeiträge folgendes zu fetzen: „und zwar Aus dem Reichsbaueinkongreß begrüßten 110 Delegierte au» allen Teilen Deutschland» die rote Arbeilcrkandidatur Ernst Thälmann be geistert und sprachen sich für den gemelnfamen Kamps der Arbeiter und Dauern au», wir hoben schon wiederholt Zustimmungserklä- rungen werktätlger Dauern für do, kommunistische vauernhlls». Programm, für die Schaffung von vauernkomitee» bringen können. Tn Stöntzsch sand eine öffentliche klelnbauernverfammlung statt, die ihre Zustimmung sür die rote Arbeiter- und vouernkandidatur Ernst Thälmann erklärte. Ueberoll müssen Vauernkomilee, errichtet werden gegen Pocht- wucher, Zinvknechtschost und Steuerbedrückung. Vie armen Dauern entscheiden sich für den Kandidaten der Arbeiter- und vauernsron», sür Ernst Thälmann, sür die Verwirklichung de» Dauernhtlsrpro- gromm». für rin role« Sachsen im freien sozialistischen Deutschland. Wern eines WelMles vor Nein Mn Das Schosfengerichi in Trier verurteilte den Rendanten Merkes der Spar- und' Darlehnskaise Neroth im Kreise Prüm wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung und Untreue zu anderthalb Jahren Gefängnis. Durch schlechte wirtschaftliche Verhältnisse ge trieben, entnahm er aus der Kasse 21 000 Mark. Jetzt sollen die bäuerlichen Mitglieder der Kasse Neroth eine Hastsumme von je 600 Mart bezahlen. Die armen Bauern sind ruiniert. Die Bildung eines Baucrnkomirees ist das Gebot der Stunde und dieses Komitee hat die Ausgabe, sofort Schritte zu unter nehmen, damit die Ricdersch'agun, der Hastsumme vorgcnommen wird. Ein Landarbeiter schreibt uns: Auf dem Ritiergur Schönau wird jetzt nach dem Lohnabbau von uns verlangt, daß wir noch mehr schuften sollen Der Stundenlohn des Landarbeiters beträgt 26'^> Pf. Dieser Tage bekam «in Arbeiter vom Inspektor Kratzsch. der faschistische Methoden beliebt, folgendes Kündigungsschreiben: Rittergut Schönau. 19. 2. 1932. Herrn Da Ihr« Leistungen nicht den Anforderungen genügen, die ich von einem vollwertigen Arbeiter verlangen muß, wird Ihnen hiermit das hiesige Arbeitsverhältnis gekündigt. Letzter Arbeitstag 3. März 1932. Auch ein verheirateter Arbeiter, Pater von drei Kindern, wurde derart, daß der llmlagebeitrag sür Rinder von 3 bis 1'.' ein Drittel, von 12 Monaten bis 8 Zentner Lebcnd^wS: Drittel so hoch ist wie sür Rinder über 8 Zentner redend Aus Antrag jeder Kreisdirektion bei der Landwiriichzi:«'" > ist das Wiitschastsministerinm verpsli<btet, die B-Nron ftr:< Entschädigung nichtgewerdlicber Schlachtung amirin schastsweise nach den jeweiligen Fehlbeträgen der denen Amtshanptmannschast zu genehmigen. In 8 T Abs. 1 hinter dein Wort erschweren einzsi Worte: „wenn der häufige Wechsel nachweisbar zum Zr ! > Gewinnerzielnng aus der 'Versicherung erfolgt" 8 11 Avs. 2 Satz „wenn die Schiochtoichbeschau .i-ec >. e. blieben, den Tierbesitzer daran abe, rein V richulden mm. , die Ansialt Verluste nach dO Prozent der Pollentschedigiwr 8 11 Zisser 3 einzusüaen: ,.») Für rein landwin benb^ e triebe bis zu einem Emheiisnvn van .'ZOOüü Marl z 'n Staat die Disserenz zur Vollentschädigung an den Die Auszahlung erfolgt durch die Versicherung, b) ? landwirtschaftliche Betriebe nach Abs. ») gellen aub triebe, deren Besitzer Lohn- oder Gehaltsempfänger oder - werker sind, soweit ihr Einkommen 2iun Mark niäu iid - 8 17 Abs. 2c anzufügen: .Die Durchführung > n oder Anordnungen des Wiriichrfisininifleriiiins oder .'er r! erfolgt, soweit es sich nm Schutzimpfungen him ... . : nach 8 11 Abs. 3 -,) und K) auf Kosten des Staates. Alle diese Abänderungsanlräge wurden von zur SPD abgelehnt. Nun Bauer, entscheide, wer Hai mal deine Interessen vertreten? Der euch immer oi.I 'm -- Landbund und die phrasendreschenden Na»is. di, deute ii Versammlungen zu euch gehen, belügen euch und iso--- s nicht schuld und es liege sich auch nich-s vag.,..'n , Darum Arbeitsbauern, zieht diese Baneinver.äici , ' antwortung. Macht Schluß mit den Großarundbenn. bauern als euer« Führer. Zeigt den Nazis die Tu i gefährlichsten Kapitalsknechtcn, die auch in ihren >-d - größten Grundbesitzer als Führer haben. Schli-'ßt ' i in Kampfkomilees, macht eure Gesetze selbst und !' m - Arbeiterschaft sür die Interessen der werktätigen sür Freiheit, Arbeit und Brot. Für ein freies Deutschland! siil im MklWIfMWiM Auch nationalsozialistische Bauern stimmen zu! Im Braunschweig des Raziministers Klaggcs du' Bauern unter den wirtschaftlichen Verhältnissen genau - . men wie in übrigen Teilen Deutschlands. Steuern und , wucher tragen in Klagges Reich dem bei, daß Zwo . rungen und Verjagungen von der schölle eine tagli^c e nung sind. Immer mehr erkennen die Bauern, v»; ido ! Phrasen der Razifübrer nichts Helsen und eine gemein': der Arbeiter und Bauern Vie Voraussetzung ist, den Kar-?' die Verelendung erfolgreich zu führe» Die KPD-Ortsgruppe Holzminden batte eine " lung cinberufen und es erschienen 70 Bauern. Rach r.u- war eine lebhafte Diskussion. All« anwesenden Bauern cm ' lich der nationalsozialistischen Anhänger erklärten suh !- " t mit dem Bauernhilssprogramm der KPD. Folgende 5 : - wurde einstimmig angenommen: „Die in der Bauernversammlung am .1. Februar » .1 g Holzminden-Altendors anwesenden werktätigen Bauer» ri! - i sich solidarisch mit dem Bauernhilssprogramm der KPT »et »- dern die sofortig« Durchführung desselben. Iuebclonderr ns langen sie die sofortige Freilassung de» revolutionäre» kenn- I sührers Klaus Heim." Durch die Schaffung von Bauernkoinitees muß jc»t t.' 5 ' geschaffen werden für den Kampf gegen die bedlüäenr - der werktätigen Bauern. gekündigt. Diese Arbeiter sind schon jahrelang aus d-m R i:e:eut Schönau. So gehen die Rittergutsbesitzer und ihre Wert; u:. r den Landarbeit«!» um. Immer schärser werd?» die soi§ : : i Methoden, die aus dem Rittergut Schönau durchzesuhri sc:.n. Das „Dritte Reich" soll jetzt wohl schon aus dem Ruierzr: m richtet werden. Di« Landarbeiter, die Kleinbauern und d e rc:!- tätige Einwohnerschaft von Schönau kämpfen mit in L r Einheitsfront, mit der RGO, der KPD. für bessere Lohn- »0 Arbeitsbedingungen, gegen Ausbeutung. Lobndruck. Masset»!. Wucherzinsen, für Arbeit, Brot, Freiheit und Soziali-mu». ge richtet rote Einheitsfront-Ausschüsse und Bauernkonulee« 18* bilisiert alle Kräfte für den Kandidaten de« Arbeiter und -»»-«> Ernst Thälmann. Zur den roten Arbeiter- und VauernkanWM ! VklttÄlge Mimi im WU MW, Was gehl aus dem Rittergut Schönau vor? 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