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/>/e ^c?/7? ö/^e/7 C/)/e ^/c^/7/e^a'o^s) po/) -sar/ )t?<7^s/- lN»°Iickni«Il e.rddt«^ c«p,,I,I>, », »dncd«. St. Fortsetzung. „Was tun wir?" fragte Noef etwas ängstlich. „Kein Grund zur Besorgnis", befchwigtigt« ihn Ortiz, „ich werb« das Signal geben!" Er rückte ein kleines Bild, das an der Wand hing, zuerst etlvas seitwärts und schob es dann wieder tn di« gleiche Lage. „Nur der Prinz könnt« uns Schwierigkeiten machen, aber Fans Scharfsinn wird den Eingang zur Zell« nicht entdecken." Er lachte höhnisch. Inzwischen hatte Porten, der setzt die Stell« eines Portiers versah, geöffnet. „Was wollen Sie hier?" fragt« er kaltblütig. „Führen Sie mich zu Ihrem Herrn . . . oder bester gesagt -u Ihrem Komplicen. JojL Ortiz Echaglle ist ja, wie ich an» nehm«, tm Haus« . . .?" „Ich mutz erst fragen . . Inspektor Fan schien ernstlich bös« zu werden und packt« Porten etwas unsanft am Arm. „Machen Sie keine Geschichten, sonst... Sie willen doch, wer ich bin?" „Natürlich, Inspektor Fan . . » aber das imponiert uns hier gar nicht." Sie waren inzwischen in die gross« Halle der Villa getreten, di« durch zrvei Stockwerke lief und oben von einer Galerie ab geschlossen war. Dort stand jetzt Echagüe, beugte sich über das Geländer und rief: „O, Inspektor Fan, welche Ueberraschungl Sie wollen mich sprechen, aber selbstverständlich, Ihnen stehe ich dock) gerne und jederzeit zur Verfügung. Vitt« kommen Sie nur heraus." Fan stieg langsam die Treppe empor, dicht hinter ihm Por ten. Echagüe öffnet« eine Tür und sagt« mit vollendeter Höf lichkeit: „Treten Sie ein, Inspektor!" Dieser schüttelte den Kops und blieb stehen. „Ach so", meint« der Spanier, „Sie fürchten etwas . . .?" Er zuckte die Achseln und trat als erster in das Zimmer, hinter ihm Porten. Dann wandte er sich a» den Inspektor. „Nun . . .?" Der Detektiv warf einen raschen Blick um sich. Satz er in einer Fall« . . .? Dieser Bestich im Hause des Spaniers war die Folge einer plötzlichen Eingebung. Er wollte einmal an den Feind heran, wollte wissen, wie Eck)agiic das ausnahm. Fan war sich bewutzt, datz wnhrfcheinlich seinem Eindringen hier ecn Mißerfolg bcschle- den war. Er würde nichts entdecken und »och weniger war anzu nehmen, daß einer der Leute hier sich verraten würde. Was er aber jetzt an Veweismatertal zusammengetragen hatte, war so spärlich, datz er damit eine Anklage gegen Ecknigüe nicht auf« «cksterhalten konnte. Prinz Karl Alexanders Verbindung mit dem Spanier war zcvar erwiesen« Tatsache, aber nichts deutete darauf hin, datz Echagüe gerade nü» den letzten Ereignisten tn Zusamenhang stand. Fan musterte die vier Leute im Zimmer: Echagüe. Noef, Porten und Caiar Monti, der eben vurch eine an-vere LUr den Raum betrat. Einer gegen vier, keine angenehme Situation, und der Detektiv war überzeugt, datz es für ihn keine Rettung gab, wenn sich seine Gegner zum Aeutzersten entschlossen. „Was wollen Sie hier. Inspektor?" fragt« der Spanier, und seine Worte klangen jetzt drohend. „Kommen Sie amtlich, haben Sie irgendeinen dienstlichen Auftrag durchzusühren?" „Nein", erwiderte Fan, kniff das linke Auge zusammen und zog gelassen seine Zigarrentasche. „Sie erlauben, datz ich rauche?" Eine Meile herrschte düsteres Schweigen im Zimmer, dann sagte der Inspektor mit sr«undlick)em Grinsen: „Ich habe gros;«s Interesse für dieses Haus und seine Bewohner, doch schade, ich bin nicht zur richtige» Zeit gekommen." „Was meinen Eie damit?" fragt« Cäsar Monti lachend. „Nun", Fan blies ein paar Rauchwolken vor sich hin, „es fehlen noch ein paar Leute von euch. Da geht mir vor allem Franckenstein ab, der kleine Bankier. Ein tüchtiger Finanzmann, aber ich fürchte, diesmal hat er sich verfpekuliert und sein Geld auf eine unsichere Sache angelegt Und wo ist Bill Smal, der fabelhafte Chauffeur . . .?" Er sah Monti scharf an und fuhr fort: „Und Ihre sck)öne Schwester Philippa . . .?" William Noes trat aus den Inspektor zu und pflanzte sich vor ihm auf. „Lassen Sie die Komödie, sagen Sie, was Sie wollen, oder . . ." Inspektor Fan steckte rasch seine Hände in die Taschen, doch auch die vier Männer folgten seinem Beispiel. „Ich würde euch von einer kleinen Schietzcrei auf mich drin gend abraten, das wäre das Unklügste, was ihr tun könnt. Lagt die Hände von euren Revolvern!" Echagüe lachte laut, aber gezwungen auf. „Wir haben gar nichts gegen Sie. Inspektor, obgleich Ihre Anwesenheit mit den Gesetzen nicht ganz im Einklang stehen dürste. Wenn wir Sie hinauswerfen würden, könnte uns wenig geschehen. Auch weitz ich, datz Sie sich sehr sicher suhlen, und ich bin davon über,zeugt, datz Ihr Rückzug gedeckt ist. Wir ken nen das. dieses Mittel ist eine Erfindung von Scotland Hard, und ihr habt es hier importiert: Wenn ein Kriminalinspektor sich allein dorthin wagt, wo es gesährlich ist. dann gibt er Auf trag, wenn er nach einer gewissen Zeit nicht zurückgekehrt ist, ihn zu fuck)«n. Ihre Leute würden keine Mauer dieses Hauses ganz lassen, wenn Eie heute verschwinden würden, Inspektor.' „«Lehr icharsstnnig. ich bewundere Sie, Sie geben asio selbst zu, datz Sie Grund hätten, Ihren Revolver auf mich abzu- schietzen?" „Fragen Sie doch nicht so albern, Inspektor, ich könnte Ihnen hier eine Menge sagen, und es blieb« doch ungesprochen. Sie sind doch nur hergekommen, um herumzuschnüfseln. Ent weder haben Sie einen Hansdurchsungsbejehl . . . dann wären Sie gcwitz in Gesellfckzaft von ein paar Dutzend Polizisten. Kom men Sie aber auf eigene Faust, was erwarten Sie sich dann?" „Wo ist Prinz Karl Alexander?" entgegnete Jan mit eiserner Rübe. „Vielleicht im Hause, vielleicht ist er zufällig ausgegangen. Der Prinz zeigt sich genug in der Oessentlichkeit, so datz Sie nicht befürchten müssen, er sei ermordet worden". „So wie Bellmann . . . oder wie Mike Ionas . . . was?" Inspektor Fan sah der Reihe nach in vier Augenpaare, di« starr aus ihn gerichtet waren. Keiner von den Männern zeigt« bei diesen Worten die geringste Ueberraschung oder Furcht. Nur auf Cäsar Montis Stirn« bemerkte der Inspektor «in paar kleine Schweitzperlen. „Sind Sie hergekommen, uns das zu erzählen, was seit Tagen in jeder Zeitung steht? Ich kann kein« Toten lebendig machen, aber wenn sie wollen, werd« ich Prinz Karl Alexander mitteilen, datz Sie ihn zu sprechen wünschen. Sind Sie dann beruhigt?" entgegnete der Spanier höhnisch. „Um das Lcb«n des Prinzen bin ich augenblicklich nicht besorgt", sagte Fan bedächtig, „das ist zu kostbar sür euch." Echagüe gab William Noes einen Wink. „Führt Inspektor Fan durch das Haus. Er kann überall herumspionieren, wir haben nichts zu verbergen. Ich wünsch« Ihnen viel Erfolg, Inspektor" Dieser griff nach seinem Hut. „Danke, ich habe keine Lust zu einer solchen nutzlosen Inspektion. Ich hebe mir das für ein anderes Mal auf, aber merken Sie sich, Echagüe", seine Worte klangen jetzt wie ha-rlcs Metall, „wenn ich einmal ernst lich Grund habe, hier eine Hausdurchsuchung vorzunehmcn, dann hüten Sie sich . , Das war zuviel für d«n Spanier. Diesmal verlor er die Beherrschung. „Stecken Sie Ihre Nase nicht allzusehr in unsere Angele genheiten!" zischte er den Polizeibeamten mit haßerfüllter Stimme an. „Heute sind Sic sicher . . . hier . . . ober ich könnte Sie auch einmal an einem anderen Orte treffen . . . dort, wo Sie es am wenigsten vermuten." Fan machte vor den vier Männern eine ironische Ver beugung. „Ich hoffe, datz wir uns nicht zum letzenmal begegnet sind." Porten begleitete den Detektiv bis zum Ausgang. Als Fan fchon aus der Strotze stand, drehte er sich nochmals um und sagte kopsschüttelnd: „Ich kann nicht begreifen, datz ein ehemaliger Offizier sich fo erniedrigen kann, mit diesen Leuten hier gemeinsame Sache zu machen. Vielleicht ist es noch Zeit, einen grotzen Fehler gutzumochen . . , Major Porten?" Aber Fan wortete vergebens auf eine Antwort, sein Be» gleiter eilte raschen Schrittes in das Haus zurück. XIV. Im Polizeipräsidium gab cs eine neue Ueberraschung für Fan. Er wurde sofort zu Dalenbrogq gerufen, der ihm einen kleinen, rundlichen und sehr beweglichen Herrn vorstellte. Es war der Direktor der Staatsbank. ..Ah, Sie sind Inspektor Fan . . . Hobe schon viel von Ihnen gehört." Er schüttelte dem Detektiv herzlich die Hand. Dann fuhr er sich aufgeregt mit den fleischigen Händen über seine Glatze, und seine Worte überstürzten sich: „Ich habe dem Herrn Präsidenten schon alles mitgeteilt, aber ich will es Ihnen kurz wiederholen: Wir sind ge ern dar auf gekommen, datz der grötzte Teil der im Umlauf befindlichen vierprozenligen Staatsanleihe, die vor acht Jahren ausgegedeu wurde, gefälscht ist. Witzen Sie. was das heitzt . . .? Schauen Sie sich die heutigen Börfennotierungen an, die Anleihe ist um Zl) Prozent zurückgegangen . . . Alles will verkaufen, denn kein Mensch weitz mehr, ob seine Papiere echt oder falsch sind. Auch di« Kurse der anderen Aktien sind in Mitleidenschaft gc- »oaen. beute wurden Unsummen verloren . . ." sFortsetzung folgt.» fragen hinter der Mand Freundliche Antworten sür humorige Leute «old. A. W. In D. — „Haben Sie gelesen, datz man das fran zösische Gold, das kürzlich von Cherbourg nach Newyork ge bracht wurde, ausgerechnet auf dem deutschen Tainvser „Bre men" verschifft hat? Französisches Gold für Amerika aus einem deutschen Dampfer — ist das nicht komisch?" — Wie man es nimmt! Jedenfalls ist es sehr bezeichnend. Offenbar sind doch Absender und Empfänger von der Auffas sung ausgegangen, datz das Gold auf dem deutschen Dampfer unbedingt am besten aufgehoben sein würde. Wenn Sie an die großen Schiffsbrände denken, von denen in den letzten Jah ren sowohl die französische wie die amerikanische Handelsmarine heimgesucht worden sind — Brände, bei denen vielfach nicht die Ungunst der Elemente, sondern Fahrlässigkeit, mangelhafte Eicherheitsvorrichtungen oder gar — wie im Falle der „Morro Castle" — vielleicht Verbrechen die Ursache waren, dann ver stehen Sie, datz man mehr Zutrauen zur deutschen Handels marine hat, In deren Geschichte derartige Fälle seit langem nicht mehr zu verzeichnen waren. Auch hier heitzt es deshalb, wie einst Im Voxcr-Kricge In einem Augenblick, wo eine besondere Leistung verlangt wird: „Die Deutschen vor dis Front!" Darüber können wir Deutschen doch Im Grunde nur stolz sein. Wenn wir auch weniger Goldbarren in den Kellern unserer Großbanken haben als Länder wie Frankreich und Amerika — In dem Goldschatz der Treue, Vcrlätzlichkeit und Leistung wird unser Land von keinem anderen übertroffen! Unterschätzung des Theaters. H. M. in D. — „Lohnt es sich überhaupt noch ins Thea ter zu gehen? Ich war neulich in einer Operette, und sehr enttäuscht über das, was da an Darstellung und Gesang ge boten wurde. Durch die guten Darsteller ist doch fast jeder Film dem Theater überlegen!" — Da« möchten wohl die Filmhersteller und alle Inhaber von Lichtspieltheatern selbst am meisten wünsche « Aber wenn Du recht hättest, mutzten ja sämtliche Theater schon zugrnnae gegangen sein, dürfte es nur noch Kinos geben! Doch der Film ist eben noch lange nicht so weit, das Theater ersetzen zu können. Sicher hast Du recht, datz die Besetzung der Hauptrollen selbst bei einem mittelmäßigen Film besser sein wird als in einem Provinztheater. Dafür aber fehlt häufig im Film die „At mosphäre" des Theaters, mangelt das Zusammenspiel, sind die einzelnen Szenen, wie die Fachleute sagen, „nusgespieU", so das, keine rechte Gefamtwirkung zustandekommt. Das ist an sich kein Wunder, da jene Atmosphäre der „Bretter, die die Welt bedeuten" bei der Herstellung des Films eben fehlt. Aber durch diese Atmosphäre, aus der die Gesamtleistung hervorgeht, durch die Leistung der Gemeinschaft unterscheidet sich selbst ein inü- tzige» Thea er meist vorteilhaft von den ganz aus einen „Star" nbgestellten Filmen. Und überdies ist es nicht jedermanns Sache, die ganze Wei« sich wie in einem schwarz weißen Schal- lenspirl absplegeln zu sehen. Das ist direkt gesährlich sür di« Einstellung de» Einzelnen. Wer sein« Bildung nur aus dem Kino bezieht, ist In Gefahr, das ganze Leben nur noch als schwarz-weitzen Zclluloidstreiscn zu sehen.... Vrbeitsgeist. W H. In L — „Haben eigentlich wir Europäer reckt mit unserem überhasteten Arbeitstempo? oder ist jene Auffassung anderer Völker richtiger, die die Arbeit als ein notwendiges Uebel, die Mntze aber als das wahre Leben ansehen?" — Tu hast recht: Andere Völker haben eine ganz and.-re Meinung van Arbeit und Arbeitstempo als wir Europäer. Der amerikanische „Eiscnbahnkönig" Farguhar erzählt in seinen Er innerungen, wie er als Eisenbahn-Ingenieur in M-riko eine Erhöhung der Löhne fiir die Streckenarbeiter durchzusetzen ver suchte. Im Vergleich zu den Löhnen in den Bereinigten Staaten erschienen ibm diese Löhne als so niedrig, daß er eine Verdoppe lung der Lohne durchsetzte in der Hoffnung, diese Lohnerhöhung werde auch eine erhöhte Arbeitsleistung zur Folge haben. Die Wirkung ivar aber eine ganz andere: Nach der ersten Auszah lung der erhöhten Löhnung erschien am Donnerstag keiner der Arbeiter mehr auf der Baustelle. Man fragte nach dem Grund. Antwort: „Warum sollen wir si Tage arbeiten, wenn wir in 3 Tagen verdienen können was wir zum Leben brauchen?" - Arbeit und Muße sind in ihrer Harmonie eben auch Dinge, die von Blut und Boden, von Rasse und Volkstum abhängen. „Eines schickt sich nicht für alle". Die Aufgabe ist, die Harmonie zwischen Anspannung und Ausspannung zu sindc», die unserem Wesen entspricht... Cello und Bariton. C K. in L. — „Warum macht man bloß soviel Aufhebens von Orchesterkanzerten? Ist nickt die menschliche Stimme jedem Instrument unendlich überlegen?" — Ich gratuliere zu dieser bähen Meinung von der mensch lichen Stimme. Aber wenn Sie je einmal zwei Ihrer Artge nossen haben so richtig von Herzen schimpfen hören, dann wer den Sie über die Vorzüge der menschlichen Stimme milder und über den Wohllaut der Instrumente höher denken. Gewiß kann auch das Instrument Mißtöne von sich geben, wenn >s in die Hände eines Stümpers gelangt, aber die Fähigkeit zum Wohllaut ist doch in jedem Instrument beschlossen. Aber keines wegs in jeder menschlichen Stimme! Fast könnte man sagen: Wohllaut ist beim Instrument die Regel, bei der menschlichen Stimme die Ausnahme. Das ist keine Herabsetzung des Men schen gegenüber dem „toten" Instrument: in sedem Falle, ob beim Gesang oder beim Spiel eines Instrumentes, ist cs ja der Mensch, der den Zanberklang in die Welt sendet, lind wenn Sie schon die menschliche Stimme lieben, finden Sie nicht, datz manche Instrumente herrlich an menschliche Stimmen erinnern? Z. B. der tiefe Klang eines Cello an einen gepflegten Bariton. So ging cs mir neulich, als ich am Lautsprecher ein Cello-Kon zert horte. Ein Freund, der eben ins Zimmer trat, als das Cello mit ganzer Macht erklang, lauschte begeistert und rief: „Ah! Paul Schäffler!" Dialekt und Film. D. A. In D. — „Der Film Pygmalion hat Ihnen also so gut gesallcn? Aber halten Sie cs denn sür künstlerisch möglich. daß bei einem Stück, das in London spielt, an jenen Stellen, wo die Mundart des „Mannes von der Straße" erklingen soll — Wiener Dialekt gesprochen wird?" — Sic rühren da ein sehr altes Problem an, über das sich schon Lessing und Goethe den Kops zerbrochen haben Bei einem solchen Stoss bestehen zwei Möglichkeiten: Entweder oer« sucht man den ganzen Stoff in die Umwelt des eigenen Landes zu übertragen, so daß dann die Verwendung des Dialekts ohne jede Gefahr ist. Oder man behält die Atmosphäre des fremden Landes bei — dann kann der deutsche Dialekt nur eine Andeu tung sein, ein Hinweis... Ten zweiten Weg sind die Hersteller des Pygmalion-Films gegangen. Und zwar in der Erkennlins, daß Shaws Werk soviele Elemente der englischen Gesellschafts satire enthält, daß man es nicht in eine deutsche Umwelt hätte verpflanzen Kannen, ohne dem ganzen Stosse den Garaus zu macken. Der Dialekt aber konnte nicht entbehrt werden, weil ivei'entlich bei Skaws Pygmal'on-Gx''chich:e doch die ^Sprach erziehung eines jungen Mädchens vo:n ^..R'.nnste.'l-Dia.e.z: zum seinen Ton der vornehmen it-elt isi. Der deutsche Dialekt ist also in diesem Stück eine Andeutung, ei» Hinweis. Und das Pub! kum versteht es auch so und läßt sich durch 'den thco- rekiscknm Einwand, daß man einen Dialekt so nicht ve-wenden „dürfe", in keiner Weise stören . . . Arm oder Tasche. F. S. in E — ..Sind nach ihrer Ansicht Armband- oder Tafchennhrcn proktisckzer? Oder soll man es mit dem Grund satz halten: Dem Glücklichen schlägt keine Stunde?" — Wenn Sie immer glücklich sind, verehrter Frennd. dann können Sie diesen Grundsatz an Stelle einer Uhr benutzen. Falls Sie aber ein genau so gehetztes ctrmes Luder sein sollten wie wir andern auch, werden Sie wohl ohne Uhr nicht aus» kommen. Allerdings kann man darüber streiten, wie olt man nach der Uhr sehen soll. Tie armen Menschen, die etwa bei einem Ttreckenmarsch alle zehn Minuten seufzend feststellen, daß eben erst wieder zehn Minuten vergangen sind und nickt eine Viertelstunde, wie sie gemeint halten find eine Land plage. Nicht weniger unangenehm aber jene anderen, die immer eine Viertelstunde zn spät kommen, weil sie ..c-eraesten" haben, nach der Uhr zu sehen". Das Ideal ist ein gewisser Zeitsinn. den der Mensch vor Erfindung der Uhr doch o''en- bar gehabt I-aben muß und den man wieder ans Lickt zaubern kann, wenn man nur den Willen hat. sich dazu selbst zu er ziehen. Wenn man es ungefähr im (tzenihl hat. wie spät es ist. dann wird die Uhr zu einem guten Ratgeber, den man ohne Nervosität zu Rate ziehen kann. Für diesen Zweck ist di« Taschenuhr die empfehlenswertere — sie ist nicht ganz so leicht alle zwei Minuten zu betracht»! wie die Uhr am Armband. Diese Armband-Uhren gcl>en zudem selten genau — wie sollt« eine Uhr, die auf so unzweckmäßige Weise getragen wird, mich genau gehen! Und die 'Menschen, die gar noch ein Leucht- Zifferblatt an der Armband-Uhr tragen, um ihr nervöses Spies auch im Dunkeln svrtsctzen zu können, könnte man wahr haftig als „Armleuchter" bezeichnen . . . Marabu. H,»dyiknUNeite, G«„, Wlnleli Vertreter Vr. «eehae» verantwortlich lür den »olMIchen und Nachrlchlenlell: G«org Winkl; für Lokale» und Feuilleton: Ir. Gerhard Irsejuk IHnlllch In Presdeir. Peranlworlliche, ilnzeigenleiter: Iheodor Winkel, üke-den. Drn« »«» «eela«: G«r««,I, »,ch»ru«ee«t leerdrn. PoNnDrntz« t?. D. A. Vlll. 35: über 4900. z. Z«. ist Preisliste m. « ,ültt»