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Sächsische Volkszeitung : 05.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-11
- Tag 1935-11-05
-
Monat
1935-11
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.11.1935
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Nr. 238. — 5. 11. 35. Sächsische Volkszettunsi Seite « ^siprig ) Dr. Herbert Rössigrr Gaustundentenbundessührer in Sach, sen. Der (Sauleiter und ReichsstaMmlter Ntartin Mulschnmnn hat auf Vorschlag des Oieichslührers des NSD.-Studentenbundes Pg. Derichsivciler Pa. Dr. Herbert Rössiaer zu», Gaultudenten- bundesjührer in Sachsen mit Wirkung vom 1. Auaust 1835 er« nannl. Rössiaer ist am 18. 5. 1911 in Freiberg i. Sa. aeboren. Im Jahre 19:ll) leate er seine Rcifeprüfuna am dortiqen Real- gymnasium ab. Von 1930 bis 1933 studierte er an den Universi täten Hamburg, Berlin, Leipzig Rechts- und Slaalswissenschaf- tcn. Eirde 1933 bestand er in Leipzig sein erstes juristisches Staatsexamen, Anfan« 1934 das »ländliche Doktorexamen, dem er 1935 sein« au» der politischen Arbeit berooraeaanaene Dok- torlchrift „Führertuu, und Verwaltungsqerichlsbarkeit" folgen lieh Im Oktober 1931 trat Dr. Rössiaer dem NSD.-Studenten- bund, Kur,, darauf der Partei und der SA. in Berlin bei. Seit- her steht er ununterbroä>en in der studentischen Arbeit: 1932 als Mitarbeiter am Amt siir politische Erziehung an der Universität Leipzig, später im Kreisschulungsamt des Kreises 4 der Deut- sct-en Studenlensclmft und des NSD.-Studentenbundes. zuletzt als Gauschulungsreferent In der Gaustudcntenbundesführung Sachsen. Zu seinem Stellvertreter hat Gaustudentenbundessiih- rer Dr Rössiger den Hochschulgruppensührer des NSD-Studcn- tenbundes an der Bergakademie Freiberg, Pg. Walter Büttner, ernannt. ) Neuweih« der Kirche der Arbeltsanstalt. Seit dem Kriege mar die Kirche der Städtischen Arbeitsanstalt in der Riebcck- straße ihrer Bestimmung entzogen morden und hatte seitlrer der Unterbringung von Obdachlosen gedient. Die Stadt Leipzig l>at nunmehr die Kirche wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuge- führt und die zur Wiederherrichtung von Kirchenraum und Orgel notivendigen Mittel bcreitgestellt. Im Rahmen einer kirchlichen Feier wurde am Sonntag di« Neuweihe de» Gotteslnmses voll zogen. ) Die Verwaltungsakademie Leipzig eröffnete am Sonntag in der Alberthalle ihren 5. Lehrgang. Es sprachen Kreis leiter Dönickc, Kau amt lei ter Sckxias, und Gauschulungsleiter Studentkowski. ) Die Tauf« von S Segelflugzeugen wurde am Sonntag auf dem Schlageierplatz in Lindenthal, ivo sich 1910/11 der erste säch- siscl>e Flugz'latz befunden hatte, voracnommcn. Die beiden Flug zeuge erhielten die Namen „Lindenthal" und ..Breitenfeld". ) Reichsleiter Bouhler besucht die Deutsche Bücherei. Der Vorsitze>K>e der parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schuhe des nationalsozialistisci^n Schrifttums und Elies der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler. besichtigte die Deutsche Viicl»erci und hatte nach der Unterrichtung ül>er die Einrichtung und Ar beitsmethoden eine eingehende Ausspraclie mit dem Direktor der Deutschen Bäckerei Gegenstand der Unterhaltung war insbeson dere die Sammeltätigkeit der Deulsel>en Biickierci auf dem Ge biete des nationalsozialistischen Schrifttums. Der Umfang der Arbeiten der parteiamtlicl-en Prüfungskommission macht eine Liergrößerung der Abteilung Leipzig in der Deutschen Bücherei nolivendig, worüber die nötigen Vereinbarungen getroffen wurden. 1 Ankäufe auf der Kunstausstellung. Zur Untersuchung und Förderung der bildenden Künstler Kat der Oberbürgermei ster der Stadt Leipzig aus Stistungs- und anderen für solche Zwecke vorgesel>encn Mitteln für den Ankauf von Werken auf der 5. Grohen Kunstausstellung im November bis zu 8000 RM. zur Verfügung gestellt. ) Zahlungseinstellungen. Zivei bekannte Leipziger Firmen haben die Zahlungen eingestellt. Es handelt sich, um die Firma Gottl>elf Kühne. Weinvertriebsgesellschafl m. b. H., die einen gerichlliäien Vergleich anstrebt, und die Firma Radio-Großver- trieb Frist Panier Die Höhe der Verbindlichkeiten ist in beiden Fällen noch nicht bekannt. ) Todesfahrl mit dem Motorrad. Am Sonnabcndmorgen siegen 8 Uhr fuhr ein Kraftrad mit Beiwagen die Riesaer Strafe in Paunsdorf landwärts. Am Ostausgang von Paunsdorf kam aus der entgegengesetzten Richtung ein Radfahrer. Etwa 10 Meter vor dem Kraftrad« bog plötzlich der Radfahrer nach der linken Straßenseite zu ein. Der Motorradfahrer bremste stark ab und ritz das Rad nach rechts, um an dem Radfahrer vorbei zukommen. Dabei wurde dieser ersaht und etwa 10 Meter weit in der Fahrtrichtung des Kraftrades mitgenommen. Das Kraft rad mit dem Beiivagen überschlug sich und begrub den Fahrer, Oswald Mchncrt aus Erfurt und seine im Beiwagen fistende Schwägerin Paula Lüning unter sich. Der Motorradfahrer war auf der Stelle tot, während die Beifahrerin nur leicht verlestt wurde, der Radfahrer wurde ebenfalls nur leicht verletzt. ) Au» dem Master gezogen wurde am Sonntag unterhalb des „Wastergotts" eine weibliclie Leiche. Es bandelt sich um eine etwa 40 Jahre alte Frau. Die Identität der Toten ist noch nicht festgestellt worden. Sine «Ne ZMlNt „vor allen Dingen zu gemeinem Nutz rathschlagen-. Vor Zeiten war Im Leipziger Rathaus Uber dem Eingang zur Ratsstube ein Spruch zu lesen, der die zur Sitzung kom menden Ratsherren an ihre Pflichten und an die göttliche Strafe bei Vernachlässigung derselben erinnern sollte. Die be herzigenswerten Worte, die aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammten, aber leider bei baulichen Umänderungen im Jahre 1672 vernichtet worden sind, lauteten: „Erstlich wenn ihr zu rath seyt gesessen, Sollet ihr Gottes und eures Eyds nit vergessen, Zum andern keiner Sachen nit vorwagen. Vor allen Dingen zu gemeinem Nutz rathschlagen, Zum Dritten, den Armen halten wie den Reichen, So wird Gottes Gnade nit von euch weichen. Zum Vierten, die Bösen ohne alle Gnad straffen kann, So wird euer Regiment in ollen Guten bestan. Werd ihr aber das verachten und trencken. So wird euch Gott in das höllische Feuer versenken!" Sin Großkampftag für das WSW Dle erste Reichsstraßensammlung in diesem Winter. Ein Großkampftag des WHW, der 3. November, liegt hin ter uns. SA, SS und NSKK gaben ihm sein Gepräge. In Marschkolonnen durchzogen sie am 2. und 3. November die Straßen. Zehntausende sind an diesen beiden Tagen in ganz Sachsen marschiert: in Dresden, Leipzig, Chemnitz. Plauen, Bautzen, Zittau, überall das gleiche Bild: marschierende SA im Dienste des WHW. In Dresden stellten sich am Sonnabendnachmittag ge gen 16 Uhr die Einheiten der Motorstandarte M 33 mit ihren Fahrzeugen an den verschiedensten Plätzen. Unter Hörnerklän gen setzten sich die langen Kolonnen in Bewegung. An den verkehrsreichen Plätzen der Innenstadt saßen die Fahrer ab, bildeten schnell einen Sprechchor, um die Volksgenossen zum Opfern aufzurütteln, und schon ging es wieder weiter. Die SA-Standarten R Jäger 13, 100 und 108 führten ebenfalls Propagandamärsche durch. Am Sonntag tauchte im Straßenbild mehr und mehr das Schiffchen, dle Plakette der Relchsstraßcnsammlung ans. Auf den verschiedenen Plätzen spielten die Musikziige der SA und SS. Am Bismarck platz stehen 40 Füchse und Rappen des Sturmes 1 der 16 SS-Reiterstandartv. Wenige Minuten vor 11 Uhr gibt der Oberscharführer das Kommando zum Aufsitzen. Die Reiter formieren sich; unter fröhlichem Husgeklappcr geht cs nach der Villenvorstadt im Münchner Viertel. Sturmbann führer Deinhard, der Führer des Abschnittes 8, reitet an der Spitze des Zuges. Ein vierspänniger Gepäckwagen folgt den schwarzen Reitern: den Abschsuß bildet die Gulaschkanone. Die erste Rast ist am Crisplplatz, mitten im Arbeiterviertel Löbtaus. Hunderte von Zuschauern umsäumen den Platz. Die Hilfsbe- Das Studium an den deutschen Verwaltung-' akademien Der Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers gibt In seiner Eigenschaft als Führer des Reichsverbandcs Deutscher Verwaltungs-Akademien fol gendes bekannt: Im Studiensahr 1934/35 haben insgesamt 122110 deutsche Beamte und Behördcnangestcllte die Veranstaltungen der 28 deutschen Verwaltungs-Akademien und ihrer 39 Zweiganstalten besucht. Da im Studienjahr 1932/33 diese Zahl nur 32 269 be trug, ist eine Steigerung der Gesamthörcrzahl um 378 Prozent einiststretcn. Seit der Machtübernahme hat sich also die Ge samthörerzahl fast vervierfacht. Die Zahl der ordentlichen Hö rer, d. h. derjenigen Beamten, die sich einem Studium von 6 bis 8 Semestern unterziehen, ist von 12115 im Studienjahr 1932/33 auf 36 358 im Studienjahr 1934/35 gestiegen. Die Zahl der Hörer, die an Kursen, Sondervortragsreihen oder Einzelvor trägen tcilnahmen, hat sich von 14 091 im Wintersemester 1932/33 aus 56 654 Im Wintersemester 1934/35 gesteigert. Im Studienjahr 1934/35 wurden an allen Verwaltungs-Akademien insgesamt 8665 Vorlesungsstundcn abgehalten. Dieser erstaunliche Erfolg der Arbeit der deutschen Be- amtcnhochschuibewegung in den Jahren nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus muß alle diejenigen Beamten und Behördenangestcllten nachdenklich stimmen, die den Weg zu den deutschen Verwaltungs-Akademien noch nicht gefunden ha ben. Der Besuch der Verwaltungs-Akademien ist auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit aufgebaut. Es sind dringliche (gründe, die derartig hohe Zahlen von Beamten veranlassen, ) 80 Wohnungen für Kinderreiche. Im Rahmen des Bau programms dieses Jahres wurden in der Beratung des Ober bürgermeisters mit den Stodträten die Mittel für die Förderung des Baues von 80 Kleinwohnungen durch Baudarlchcn frei gegeben. Die Wohnungen sollen der Unterbringung kindcrrei- ci>er Familien dienen, die zur Zeit in Elendsguartieren unterge- bracht find. Bekanntlich sieht das Bauprogramm für dieses Jahr di« Förderung des Baues von insgesamt etwa 3500 Woh nungen vor. Im Zuge der Beseitigung der Wohnungsnot wer den — teils in Klelnsicdlungcn, teils in Stockwcrkbauien — zu erst die kinderreichen Familien untergebracht werden. Vor 175 Mren: Schlacht bei Torgau f Torgau. Im Zeichen der Erinnerung an die Schlacht von Torgau, die.vor 175 Jahren stattgcfunden hatte, standen hier Sonnabend und Sonntag. Am Sonnabend sand in der Kirche zu Elsnig, in -er der König in der Nacht zum 4. November 1760 die Siegesbotschaft erhielt, eine Gedenk stunde statt. Am Sonntag wurde im Fcstsaal eine Ausstellung „Die Schlacht von Torgau" eröffnet. Gauleiter Jordan würdigte die Bedeutung der Gedenkfeier. Ein Vorbeimarsch sämtlicher beteiligten Formationen vor dem Gauleiter folgte. Nm Nacl>- mittaq fanden auf dem Exerzierplatz Sanssouci Vorführungen der Wehrmacht statt. — Ein Teil der Feierlichkeiten wurde durch den Leipziger Sender übertragen, der außerdem einen Vortrag von Major v. Volkmann über die Torgauer Schlacht brachte. f Hall«. Dle von der Gaurundfunkstellc der NSDAP, und der Kreisgruppeninspektion des Reichsverbandcs Deutscher Rundfunkteilnehmer unter Mitwirkung der Hceresnachrichten- schule veranstaltete Rundfunkfchau 1935 wurde am Freitagnach mittag vom Kreisleiter Dohmgocrgen in Vertretung des verhin derten Schirmherr» der Ausstellung. Gauleiter Jordan, eröffnet. f Borna. Die Gas- und Luftschutzschule der Technischen Nothilfe wurde am Sonntag durch den Landessüh- rer der Technischen Nothilfe, Oberingenieur Buban, vollzogen. WM Kaufmann: „SMchen im Trockenen" Uraufführung Im Leipziger Schauspielhaus. In diesem ländlichen Lustspiel erleben wir einen ver wickelten Erbfolgestreit um einen hübschen Bauernhof, über des sen Uebernahme sich drei hartköpfige Mannsbilder samt ihrem Anhang nicht einig werden können. Als aber in ihren habgie rigen Kleinkrieg ein spekulierender Geschäftemacher aus der Stadt einbricht, der an Hand seiner gutgläubigen Braut auch noch laut und deutlich als Erbschleicher auftritt — da finden sich di« drei entzweiten Brüder doch noch rasch zu einer geschlossenen Front zusammen, an der der eifrige Eindringling abprallt. Der findige Bauernfänger bringt trotz all seiner verschlagenen Schlau- berqerci sein Schäfchen nicht auf die bewußt« wohlbekömm liche Weide. Die heitere Herzgestalt des Stückes aber, die die sen guten Ausgang des ganzen familiären Erbfolgckrieges mit schmunzelnder Verschmitztheit in die Wege leitet, ist ei« stein alter, aber unverwüstlicher Ahnel im Altenteil, der als gewitzig ter Kostgänger schon sorgt, daß er auf seine Kosten kommt. Mit diesem ganzen ergötzlichen Erb- und Kaufkamps zwi schen Stadt und Land erweist Will Kaufmann schönes Ge schick für erheiternde bäuerliche Kleinmalcrei Dle dörflichen Charaktertypen leben durch humorig« Prägung, die Gespräche sind spaßhaft zugespitzt, der Knoten der herzhaften Streitigkei ten und schlauen Geschäfte geschickt geschürzt. Es wird «in biß chen bedenkenlos und obenhin mit den guten Grundsätzen unserer Zeit und Lebensschau über Stadt und Land umhergehandelt: die gefällige Lösung vor allem erscheint viel zu flugs und ober- slächlich herbeigezaubert. Aber im großen und ganzen darf das Spiel auf Grund feiner fiebenswürdigen Lebenswärme eines sicheren Steges gewiß sein. Dor allem, wenn es zu solch liebevoll verlebendigter Aus tragung kommt, wie in der heiter vorangetriebenen Urauf führung durch das Leipziger Schauspielhaus. Mit der rechten Wesensnahe zu dem volkstümlichen Umkreis und Kern dieser leichthin ablaufenden Komödie führte Helmut Käutner als kundiger Inszenator die dörflichen Charakterfiguren des Ekbfolgegeseästes gegeneinander ins Feld. Aus einer reichen Reihe vollgültig ausgeprägter Gestalten hob sich der bauern schlaue Ahnes im 'Austragstllbel hevzhast erheiternd hervor. Bernhard Wildenhatn spielte diese naturalistische Charak terrolle mit allen Registern seiner komischen Svielkunst. Bei ihm wie bei ollen andern konnte sich der glückliche Autor vor allem nachdrücklich bedanken für den sehr beifällig bestätigten Erfolg, den ihm sei« temperamentvoll belebtes Lustspiel ein trug. Dr. A. K. S. dürftigen sind pünktlich elngctrosfai. In der Einkaufstasche oder in Zeitungsoapier verpackt ha'ien Ne Schüsseln und Töpfe bei sich. Im Nu sind Pferde und Gulaschkanone umringt. Der Koch hat alle Hände voll zu tun Schüssel um Schüssel, Topf um Tops muß er füllen. Mit einem freudigen „Dankeschön" gehen die Betreuten nach Hause, um das warme Essen zu ge nießen. Zwischen den Zuschauern und den schwarzen Reitern ist schnell Freundschaft geschlossen. Mit der Sammelbüchse in der Hand gehen die Reiter durch dle Reihen. Die Büchsen fül len sich. Am Altmarkt herrscht das übliche Bild. Unaufhörlich rasseln Straßenbahnen und Autos vorüber. An den Haltestellen warten Menschen auf den Autobus Mitten unter Ihnen steht der Führer der SA-Gruppe Sachsen, Gruppenführer Schep- mann mit seinem Adjutanten. Die Sammelbüchsen geben den vollen Ton klingender Münze wieder. Jeder, der vorüber kommt, öffnet seine Börse. Drei Stunden steht der Gruppen führer hier und sammelt für das WHW. — Der Führer der Brigade 33, Oberführer Raabe, sammelte unter den Klängen einer Standartenkapelle vor dem Dienstgcbäude des Reichs statthalters. Der Erfolg dieser ersten Rclchsstraßensammlnng des WHW hat sicherlich dem musterhaften Einsatz all der tausend Samm ler in Stadt und Land entsprochen! » Auch in Leipzig hatte der große Sammeltag für das WHW völlig das Gesicht des Straßenlebens bestimmt. Seit 9 Uhr vormittags sammciten 6000 SA-Männer. Gruppenführer Schepmann, der am Vormittag in Dresden gesammelt hatte, stellte sich hier von 16 Uhr an In den Dienst des Winterhilfs- werkes. Das NSKK veranstaltete Propagandafahrten, die Mu sikziige der SA, des NSKK und des Reichslustschutzbundes ver anstalteten Standkonzerte. die Veranstaltungen der Verwaltungs-Akademien zu besuchen. Die Notwendigkeit einer planmäßigen Fortbildung des Wissens und des Charakters wird der deutschen Beamtenschaft in stei gendem Maße bewußt. Gerade diejenigen Beamten, deren Aus bildung vor der Machtübernahme gciegen hat, empfinden In steigendem Maße die Lücken, die durch die nationalsozialistische Gesetzgebung in Ihrem Fachwissen täglich neu entstehen, empfin den auch die Notwendigkeit, in lebendiger innerer Auseinander setzung den Geist der nationalsozialistischen Bewegung in sich lebendig zu machen und so zu echten Beamten des national sozialistischen Reiches zu werden. Sie erfüllen damit eine Pflicht dem Volke und dem Führer gegenüber, aber sie erken nen damit auch eine Notwendigkeit für den gesamten Beamten stand. Der deutsche Berufsbeamte hat in der Kampfzeit im allgemeinen etwas abseits gestanden. Umso mehr muß er sich jetzt dem neuen Geist des Dritten Reiches gegenüber aufgeschlos sen zeigen und durch wahrhaft nationalsozialistische Verwal- tungsarbeit dafür sorgen, daß das Ansehen des deutschen Beam tentums erhalten bleibt und weiter gefestigt wird. Das Rüstzeug Im Kampfe um das neue Reich liefern dem Beamten die Verwaltungs-Akademien. Dle Zahl derer, die den Weg zu den deutschen Verwaltungs-Akademien bereits gesunden haben, zeigt, daß die Aufgabe im deutschen Beamtentum richtig erkannt worden ist. Ich erwarte bestimmt, daß auch das kom mende Jahr eine Steigerung der Zahl der Hörer der deutschen Bcamtenhochschulcn bringen wird und daß cs mehr und mehr für jeden strebsamen Beamten selbstverständlich sein wird, von den selbstgeschaffencn Fortbildungscinrichtungen des deutschen Berussbcamtentums Gebrauch zu machen. Der Beginn des Wintersemesters In den nächsten Wochen macht es fast allen deutschen Beamten möglich, sich in die Reihen der Anhänger der Verwaltungs-Akadcmie-Bewegung einzugliedern. -f Merseburg. Ein neuer Stadtteil entsteht. Seit Jahren krankt Merseburg an der Wohnungsnot. Durch die Initiative des Stadtbaudirektors Aathe plant nun die Merse burger Baugesellschaft einen großen Schlag gegen die Wohnungs not. An der Nordgrenze der Stadt liegt die Siedlung Freien felde und tue Stadtrandsiedlung. Eine zmisclxm diesen leiden Siedlungen befindliche Lücke soll durch eine große Eigenheim siedlung. die 350 Häuser umfaßt, geschlossen werden. Dadurch entsteht im Norden der Stadt ein völlig neuer Stadtteil. Der erste Bauabschnitt, der 100 Häuser umfaßt, wird in diesen Tagen in Angriff genommen. 8ücsv^est-5c>cksen h. Annaberg. In der Beratung mit den Ratsherr«» machte Erster Bürgermeister Diehe Mitteilung über verschiedene größere Arbeitsbeschasfungs maßnah men der Stadt Anna berg. Es handelt sich dabei um die Errichtung einer Startstelle für Segelflugzeuge am Pöhlberg sowie um einen Vergrößerungs bau der Pöhlberg-Sprungschctnze. Ferner sind mit einem Kosten aufwand von insgesamt 150 000 M. vorgesehen Regulierungs arbeiten am Stadtbach in Annaberg und am Dorsbach in Kiein- rückerswalde sowie di« Entschlammung eines Teiches. — Vor der Sitzung hatte der 1. Bürgermeister den 36 Mitgliedern des neuen Grenzlandorchesters Annaberg die Anstel jungsverträge ausgehändigt. Damit ist nun dieses Orchester offiziell gegründet. tz. Annaberg. Hans Christoph Kaergel im Grenz landtheater. Im Rahmen der Buchwoche sprach Hans Christoph Kaergel im Grcnzlandtheater Obererzgebirge über das Thema: Das Buch als Geisteswert. Im Namen des Obererz- gebirges hieß ihn Kreisleiter Werner Vogelsang willkommen. tz. Annaberg. 35 Notwohnungen ausgebaut. Die Stadt Annaberg lieft mit einem Kostenaufwand von 38 000 NM. die Behelfswohnungen im alten Seminar, die sich In einem trostlosen Zustand hefanden, in hygienisch einwandfreie Helle Notwohnungen umbauen. Damit sind die letzten Elendswohnun gen der Pöylbergstadt verschwunden. tz. Limbach Sa. Erpresser gefaßt. Ein Wüsten brander Einwohner hatte einer dortigen Einwohnerin einen Brief geschrieben und unter Drohungen 40 Mark erpreßt. Das Geld sollte in einem unter einem besonderen Kennwort »ach Limbach gesandten Brief enthalten sein. Als der 24iährige Erpresser den Brief abholen wollte, wurde er von der Polizei in Empfang genommen. tz. Plauen. 370 Jahr« Färberei in Plauen. Di« bekannte und angesehen« Bleicherei, Färberei und Appretur anstalt Gebr. Höppner feierte am 2. 11. ihr 125jähriges Be stehen. Der Betriebssichrer des Hauses hat üus diesen: Anlaß eine Festschrift erscheinen lassen, di« Aufschluß darüber gibt, daß in Plauen seit 370 Jahren die Färbereitechnik bekannt ist. tz. Zfchopau. Langgesuchter Einbrecher fest- genommen. In Weißbach wurde der lanagesucht« Einmiet«- vetrüger und Wohnungseinbrecher Oskar Ciauß aus Schönau bei Chemnitz sestgenommen und dem Amtsgericht Zschopau ^uge- führt. Clauß halt« sich zuletzt bei einer älteren Frau in Weiß bach eingemietet und dies« In ihrer Abivesenheit um ihre letzten 10 Mark bestohlen. tz. Olbernhau. Von: Motorrad überfahren und getötet wurde hier eine 72 Jahre alte Fabrikantenwitwe. Die Greisin erlitt beim Sturz auf die Straße «inen schiveren Scl)ä-el« bruch, dem sie bald darauf erlag. Auch der Krastradfahrer zog sich schwer« Kopfverletzungen zu. so daß er ins Krankenhaus «in- geliefert werden mußte.
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