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Oer 3. November 49AS in München Die Richt- und StmvethungSfelern der neuen Machner Monumentalbauten München, 4. Nov. Dem kür München als Hauptstadt der Bewegung und als Stadt der deutschen Kunst so denkwürdigen 8. November war trockenes, wenn auch durch eine Hochnebeldecke herbstlich ge stimmtes Wetter beschicken. In der Gegend der Ludwlgs- brücke ballten sich schon frühzeitig dichte Spallerreihen zu sammen. Am frühen Vormittag begab sich der Führer zur Grab stätte des Professors Paul Ludwig Troost, des leider zu früh verstorbenen großen Baumeisters. Die Eröffnung der LudwigSbröäe Gegen 10 Uhr setzte der Aufmarsch der Ehrenformationen ein, die von der äußeren Zweibrückenstraße bis zu den Tri bünen Spalier bildeten. Ein Bataillon Infanterie, drei Züge der Fliegertruppe, Ehrenformationen der SS, der SA, des Ar beitsdienstes, des NSKK und des Luftschutzes traten an, wäh rend HI und BDM ihren Platz auf den beiden Selten des west lichen Brückenkopfes fanden und die gesamten am Brückenbau beteiligten Arbeiter mit ihren Arbeitsgeräten und Maschinen sich unter einem geschmückten Kran versammelten. Punkt 11 Uhr kündeten Iubelrufe der Massen das Heran nahen des Führers, der unter den Klängen des Präsentier marsches die Front der Ehrenformation abschritt. Auf der Tribüne des Führers hatten die Rcichsleiter, die meisten Gau leiter, die Generäle des Rcichsheeres und der Luftwaffe, die Mitglieder der Landesregierung usw. sich versammelt. Der Münchener Oberbürgermeister Fiehler gab dann In einer Rede einen Ueberblick über die Geschichte der Lud- wigsbrücke und die gewaltige Bedeutung des jetzt geschaffenen Neubaues. Dann ergriff der Führer selbst das Wort. Er gab in einer kurzen Ansprache seiner gro ßen Freude über das Gelingen des Werkes Ausdruck, das sich in das schäne Bild der deutschen Kunststadt München gut ein stigen werde. Der Führer schritt hierauf, gefolgt von den Repräsentanten der Bewegung, des Staates und der Wehrmacht, zur Brücke. Schlag 11,30 Uhr trennte er das Band und nahm damit symbolisch die Einweihung der Ludwlgsbrück« »or. Während das Horst-Wessel-Lied erklang, schritten der Führer und die Ehrengäste langsam über die Brücke. Auf der Brücken insel verweilte der Führer kurz, um den Gruß der dort ver sammelten Arbeiterschaft zu erwidern. Unmittelbar nachdem der Führer auf der gegenüberliegenden Seite der Isar die dor tige Tribüne betreten und den Kriegsbeschädigten seinen Gruß entboten hatte, rückten auch schon die Ehrenformationen unter klingendem Spiel zum Vorbeimarsch heran. Nach dem Vorbeimarsch trat der Führer In Begleitung von Reichsministcr Dr. Goebbels und der übrigen Reichsleiter durch die herrlich geschmückten Straßen unter den stürmischen Heilrufen der spalierbildcnden Massen die Weitersahrt zum Braunen Hause an. Das Richtfest der Führerbauten Vom Braunen Haus aus begab sich der Führer zum zwei ten Akt dieses ereignisreichen Tages: zum Richtfest der Führer bauten. Während auf dem ncugestalteten Königsplatz schon längst vor dem Beginn des Richtaktes viele Tausende Auf stellung genommen hatten, waren an der Front des Führer baues Ehrenformationen der SS, dec SA und des Arbeitsdien stes aufmarschiert. Vor dem Führerbau und dem Ver waltungshaus grüßten mächtige bändergesckmückte Richt bäume. Die gesamte am Bau beteiligte Arbeiterschaft hat am Fiihrerbau Aufstellung genommen. Um Frau Professor Troost und Chefarchitekt Professor Gall scharten sich die Angehörigen des Baubüros. Nachdem der Führer die Fronten der aufgestellten Ehren formationen abgeschritten hatte, nahm er, umgeben von den Reichsleitern, Gauleitern, den Führern der Partcigliederungen, der Wehrmacht, der Landesregierung usw. gegenüber einem grün verkleideten Rednerpodium Aufstellung. Als Ncichsschahmeister Schwarz von dem großen weit ausladenden Balkon des Fllhrcrhauscs mit markiger Stimme zu seiner Rede ansetzte, drang ein Heller Sonnenstrahl durch die graue Hochnebeldecke. Die kurze, aber eindrucksvolle Schilde rung der Geschichte der Geschäftsstelle der Bewegung und des Werdens dieser gewaltigen, die Kraft des Führertums, die um fassende Organisation, die Größe der Bewegung und des Va terlandes versinnbildlichenden Bauten schloß Reichsschahmeister Schwarz mit einem dreifachen Sieg-Heil auf die nationalsozia listische Bewegung und ihren Führer, das stürmisch ausgenom men wurde. Dann trat ein Arbeitskamerad aus der Vauarbciterschaft auf das Rednerpodium und hielt eine ku'ze, tapfere Ansprache. Nach ihm bestieg ein Polier die Rednerkanzcl, um den her kömmlichen Richtspruch zu halten. Nach dem Richtspruch, der von dem Polier nicht nur sehr nett vorgetragen, sondern auch äußerst trinkfest mit einem Glas Wein um das andere bekräftigt wurde, erklangen, von der Menge gesungen, die Nationalhymnen. Dann ließ sich der Führer die beiden Sprecher der Arbeiter schaft herbeirufen, reichte ihnen die Hand und klopfte dem trink festen Polier anerkennend auf die Schulter. Der Badenweiler Marsch gab den feierlichen Ausklang des Richtaktes. Im Anschluß hieran betrat der Führer das Führerhaus, um als Baumeister dem Führerkorps der Partei den monu mentalen Bau zu zeigen. Das Richtfest der Glaspalastanlagen Als dritte Veranstaltung folgte nun das Richtfest der Glaspalast-Gaststättc- und Parkanlagen, die aus dem Schutt und der Wüstenei des Glaspalastbrandes vom S. Juni 1931 phönixgleich neu erstanden sind. An den beiden Flanken des Gebäudes hatten die Fahnenabordnungen sowie Ehrensorma- tionen der SA und SS. auf dem Gerüst des Baues die Zim merleute und Arbeiter Aufstellung genommen. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritt der Führer mit seinem Stellvertreter Retchsminister Rudolf Heß und seiner Begleitung die Ehrensront ab. Auch hier nahm das Führerkorps der Be- wegung an der Feier teil. Generaldirektor Döhle mann, der Geschäftsführer des Kuratoriums für die Ausgestaltung der alten Glaspalastanlagcn, begrüßte den Führer und die Ehren- aaste und gedachte dann In seiner Ansprache freudig des Ge lingens diese» Werkes. Ein Polier sprach dann den poetischen Richtspruch. Das dreifache Sieg-Heil des Generaldirektors Dvhlemann auf den Führer wurde begeistert ausgenommen. Nach dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und des Horst- Wessel-Liedes verließ der Führer unter den jubelnden Heilrusen der spalierbtldenden Bevölkerung die Stätte dieser Feier. KameraMastSfest ln der Rathäler-Festhalle An den Richtakt der Glaspalastanlagen schloß sich ein ka meradschaftliches Zusammensein der an diesem Werk beteiligten Unternehmer und Arbeiter im Festsaal der Mathäser-Bierhallen, der eine besonders hübsche Ausschmückung erhalten hatte. Un ter klingendem Spiel des Musikzuges der Standarte R 10 List zogen die am Bau beschäftigten Arbeiter in den Festsaal ein. Kaum eine andere Gelegenheit konnte besser zeigen, wie die Führer des Staates und der Partei, die auch hier erschie nen waren, mit dem Volk, die Unternehmer mit den Arbeitern Im neuen Reich verbunden sind. Der Stellvertreter des Führers saß mitten unter den Zimmerleuten, die in ihrer Freude ein dreifaches „Holz her!" ausbrachten. In einer kurzen Ansprache wies er darauf hin, wie In München und überall in Deutschland durch das Zusammenwirken aller schaffenden Volksgenossen Neues und Bleibendes entstehe. In dieser Ansprache ging der Führer davon aus, wie un gewöhnlich es im alten Staat gewesen wäre, ein Richtfest wie das heutige in seiner Geschlossenheit und seiner Volksgemein schaft zu feiern. Nur aus der Kraft und Gemeinschaft des neuen Reiches konnte ein solches Werk geschaffen werden. Wenn man rage: Warum so groß?, so antworte er: weil die Bewegung so zroß ist, die cs verherrlichen soll! Warum aus Stein? Weil >ie Partei so hart ist wie Stein! Wir haben diese Bauten so chön gemacht, weil sie nicht einzelnen von uns gehören, weil io allen gehören! Weil sie das ganze deutsche Volk verherr lichen sollen! Das große Werk wird ein Denkmal deutfcher Kunst sein, jener Kunst, die wieder Monumente des wahrhaft künstlerischen Sehens und Erlebens geschaffen hat. Der Führer sprach von dem Stolz, der alle erfüllen könne, die an einem solchen Work Mitarbeiten dürften: jeder Einzelne, der mithelfe, baue sich dadurch sein eigenes Denkmal. Ein wun derbares Kunstwerk, das sür die spreche, die cs erdacht haben und dann erstehen ließen, angefangen von unserem großen Bau meister bis zum letzten Steinträger. Sie bauen cs für Jahr hunderte und Jahrhunderte. Heute stünden wir erst am Ende des zweiten Baues. Andere würden folgen und versuchen, den früheren an Schönheit gleichzukommen. Er sehe im Werden dieses Werkes das Symbol des Willens im neuen Reich. Der Führer sprach von der Hauptstadt der Bewegung als einem Eckpfeiler des Reiches, von einer neuen Blüte des deut- fchen Kunsthandwerks, das sich in solchen Bauten entfalte, von der Wiederbelebung der deutschen Steinindustrie und der Be- fchästigung ihrer deutschen Arbeiter. Und so wie der Nationalsozialismus hier am Werke sei, wirke er für das ganze Reich. Deutsckland lalle wieder schön, stark und reich werden. Schön in seinem Antlitz! Stark in seiner Geschlossenheit! Reich an all den Gütern und Tugenden, die notwendig sind, um in diesem Leben zu bestehen! Der Füh- Selne strategische Bedeutung Asmara, 4. Nov. Dem Vormarsch der Italiener an der Nardfront nach Sü den hat sich auch das Korps des Generals Maravigna bei Adua angeschlossen. Die Vereinigung sämtlicher auf Makalle mar schierender Kolonnen wird bei Agula, kurz vor Makalle, er wartet. Besonders große Anstrengungen haben die beiden aus Danakil kommenden Kimelreiterkolonnen zu überwinden, die Gewaltmärsche in glühender Hitze durchführen müssen, um recht zeitig den Treffpunkt zu erreichen Mit der Besetzung Makalles wird für Mitte nächster Woche gerechnet. lieber die strategische Bedeutung des neuen Vormarsches an der Nordfront sind zahlreiche Vermutungen im Umlauf. Von maßgebender italienischer Seite wird auf die Wichtigkeit des strategischen Dreiecks Adua —Makalle — Adi ti rat hingewiesen. Damit wird gleichzeitig die Behauptung widerlegt, daß der neue Vormarsch als Strafexpeditiou auf zufassen fei. der auf Ersuchen der Bevölkerung gegen Razzien des Ras Seyoum unternommen werde. Zweifellos hat dieser in der letzten Zeit Einbrüche in bereits besetzes Gebiet ver sucht Asmara gleicht wieder einem Heerlager. Eine riesige Zahl von Lastkraftwagen führt Truppen an die Front. Uebcrall das gleiche Bild, wie es sich bei der ersten Offensive bot. Alle Anzeichen svrechen dafür, daß der italienische Vor marsch nicht nur dir Richtung auf Makalle nehmen, sondern a u f breiter Front durchgeführt wird. Besondere Aufmerk samkeit schenkt man im italienischen Hauptquartier der Lage in der D a n a k i l w ii st e. Man scheint zu beabsichtigen, ver sprengte abessinische Truppen abzuricgeln Mit der Besitznahme von Makalle würden sich die Italiener in den Besitz der alten Karawanenstraße, die nach dem Innern Abessiniens führt, gebracht haben Makalle selbst ist ein wirt schaftlich hoch entwickeltes Gebiet. Wichtig vor allem ist hier der Salzhandel. Tie wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich den Italienern mit der Besetzung Nordabessiniens eröffnen, sind sehr groß. Es sind bereits italienische Sachverständige eingetrolfcn, die metallurgische Vorkommen, vor allem goldhaltiges Gestein untersuchen sollen. Seit langem verlassene Goldgruben sind wieder in Betrieb genommen worden, doch dürfen vorläufig noch keine großen Erträge zu erwarten sein. Italienische Singeborenenkuvpen beseten zwei Ortschaften Asmara, 4. Nov. Die Eingeborenenabteilung, die In der Richtung auf Ma kalle vorstößt, hat am Sonntag nach mehrstündigem Marsch die Ortschaften Emba Sion und Emba Maskala besetzt. Die Schwarzhemdenabteilungen haben bereits Haussion erreicht. Die Haltung der abessinischen Truppen gibt den Italienern viele Rätsel auf. da man über ihre Taktik vollkommen im Un klaren Ist. Es laufen hier Gerüchte um. die von Unstimmig keiten unter den abessinischen Führern wissen wollen. Italienische Aufklärungsflugzeuge haben am Sonntag in der Gegend von Amba Alatschi, südlich von Makalle, abes« jtnische Truppen beobachtet, die nordwärts mar« Der Führer bel den Arbeitern lm Löwen- bräukeller Gleichzeitig mit dem kameradschaftlichen Beisammensein, das die am Bau der Glaspalastanlagen beschäftigten Arbeiter im Festsaal der Mathäser-Bierhallen vereinte, versammelten sich zum Abschluß des Richtfestes der Parteibauten aus Einladung der Reichsleitung der NSDAP die am Königsplatz beschäftigten Angestellten und Arbeiter zu einem gemeinsamen Mittagessen in dem großen Saa l des Löwenbräu Kellers Mit Ihnen hatten Mitglieder der Reichsleitung, führende Persön lichkeiten des politischen und kommunalen Leitens, bekannte Männer des Staates und der Wehrmacht der Einladung Folge geleistet. Um 13,30 Uhr traf der Führer ein. unter den Klängen des Badenweiler Marsches mit nicht endenwollendem Jubel empfangen. Unmittelbar vor der mit Hakcnkreuzsahnen aus geschlagenen Bühne nahm der Führer Platz, zu seiner Rechten Frau Professor Troost, zu seiner Linken Reicksschatzmeister Schwarz. Stolz und Freude leuchteten aus den Augen der Ar beiter. Während sie bewirtet wurden, wanderte ihr Blick immer wieder hinüber, dorthin, wo der Führer mitten unter seinen Arbeitern saß. Eine große Auszeichnung wurde den vielen Hunderten von Arbeitern, Handwerkern, Meistern und Gesellen dadurch zuteil, daß jeder dieser Volksgenossen ein Bildnis des Führers ini silbernen Rahmen mit der eigenhändigen Unter schrift Adolf Hitlers erhielt. Den Höhepunkt der Veranstaltung aber bildete die Rede des Führers, die er später von der Bühne aus an seine Arbeiter richtete. rer gab seinen Empfindungen Ausdruck, wie glücklich es ihn mache, seine Arbeitskameradcn hier begrüßen zu können. Er sei ja selbst vom Bau, und immer ziehe es ihn dorthin zurück, woher er gekommen sei. Er komme daher sehr ost in diese Stadt und fei glücklich, wenn er ihre Bauplätze besuchen könne. Im Anblick dieser Bauten lebe er aus und sehe in ihnen sym bolisch das Werk des neuen Reiches und seiner Gemeinschaft. Für diese Volksgemeinschaft bauen wir die Häuser! Wenn er heute inmitten seiner Arbeitskameradcn weile, dann empfinde er diesen Tag ais einen besonders glücklichen in seinem Leben. „Es ist wunderbar, was wir hier schassen. Politiker, Handwerker und Baumeister, all; an einem einzigen Werk tä tig. Lernen wir aus dem heutigen Bau: ein Austraggeber, e i n Bauherr, e i n Plan, e i n Wille. Alle arbeiten gemeinsam an dem großen Werk, am Bau des heiligen Deutschen Reiches.« Als der Führer geendet hatte, wollten die Hcilrufc kein Ende nehmen. Vor dem Löwenbräukeller hatte sich inzwischen eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge angesammclt. die dem Führer wiederum jubelnde Kundgebungen bereitete, als er im Kraftwagen abfuhr. klebergade des Sauses der deutschen Amte Als vierte Im Kranze der Münchener Feiern des 3. Nov. folgte in der dritten Nachmittagsstunde die Einweihung des Hauses der deutschen Aerzte. Wenn der Führer persönlich un mittelbar nach dem Uebergabeakt dem neuen Haus seinen Be- fuch abstattete, fo war es nicht nur eine Auszeichnung für die Baukünstler unter Führung des Architekten Fick und alle Bau arbeiter, es war auch eine Auszeichnung der deutschen Aerzte« schäft und eine Unterstreichung der hohen Mission, der der Neu« bau zu dienen berufen ist. schieren. Die Stärke wird auf etwa 10000 Mann geschätzt. Man schließt aus diesen Beobachtungen, daß die Abessinier be absichtigen, bei Makalle Widerstand zu leisten. - Reue italienische Trnnpenverschiffungen nach Sftasrika Rom, 4. Nov. Am Sonntag haben von Neapel aus di« drei Dampfer „Saturnia", „Colombo" und „Piemonte" mit 10 0 0 0 Mann der S ch w a r z h e m d e n d i o i s i o n e n „Dritter Januar" und „Erster Februar" die Ausreise nach Ost« asrika angetreten. Für Montag ist die Ausreise von den beiden Dampfern „Atlante" und „Toscana" mit über 3000 Schwarz- l)«mden ang^setzt. Am Dienstag schließlich wird die „Liguria mit über 3000 Schwarzhemden in See gehen An Boro der „Liguria" werden sich auch der Herzog von Pistoja ^>nd der Gencralstabsäzes der Schwarzhemden, Tcruzzt, nach Lstafrika einschisfen. Personenverkehr um ein Fünftel reduziert Wirtschaftlich« Abwehrmahnahmen Italiens Rom, 4. Nov. Die Organisation der Abwehr Ser Sanktion?« folgen ist im vollen Gange. Jeder Tag bringt neue Maßnahmen. So wird am Sonntagabend bekanntgcgeben. Saß zur Schonung der Kohlenvorräte der Verkehr der Personen- und Eilzüge im Verhältnis zu der bisizer gefahrenen Kilometer zahl ab 6. November rund um ein Fünftel gekürzt wird. Auch die Zahl der Güterzüge wird sofort herabgesetzt. Andere Güterziig« werden auf die elektrischen Bahnlinien umgeleitet. Man glaubt also, die Kohlenvorrät« so strecken zu können, daß der Betrieb sür lang« Zeit gesicizert ist. Für die Wintermonaie ist «ine Vorverlegung der Geschaftsstunden und frühzeitiger Schluß von Läden und Büros geplant. Tas italienische Reichs gesetzblatt veröffentlich ferner eine Reihe von Ausfuhrverboten, die wichtige Verarlxitungsstoffe der italienischen Kriegs- und Textilindustrie betreffen. Tas Reichsgesetzblatt selbst erscheint bereits in kleinerem Druck und mit verringerter Seitenzahl. Schließlich sind vom Landwirlschastsminister Anordnungen und Richtlinien zur Steigerung des Getreide-, Mais-, Kartojsel- und Gemüseertrags erlassen worden. Fünfjahrestaa der Kalserttönung in Addis Abeba Addis Abeba, 4. Nov. Anläßlich des fünften Jahrestages der Kaiserkrönunq fand »fester» vormittag in der St. Georgs- Kathedrale der Hauptstadt großer Gottesdienst statt, an dem die gesamte kaiserliche Familie und di« holzen abessinisct^n Würdenträger teilnahmen. Der Patriarch der koptischen Kirche Abessiniens, Abuna Kyrillos, zelebrierte di« feier liche Handlung und segnete Kaiser und Volk. Um 10.lv Uhr fand im Thronsaal des kaiserlichen Schlosses ein großer Emp fang für ausländische Diplomaten, Würdenträger und Journalisten statt. Abend, gab der Kaiser sür das Diplo matische Corps in engstem Kreis« ein Diner. Jegliche össent« lict)« Festlichkeiten wurden wegen des Kriege» abgesagt. Ansprache -es Führers an die Arbeiter im Löwenbräukeller Oer italienische Vormarsch an der Nordftont