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Nummer 23k—34. Iaftru LachWAe Volkszeitung Slfchklnt t> mol «ettchrnMch. Monatlich«« Brzugoia«!« durch Irügrr «tnicht io PIg tzu». «0 PI«. Trügrrlohn 1,70; durch dl« Poft 1,70 «tihchN«dNch Poftftb«rw«IIungsgrbllhr. »uzftgllch »6 PIg Poft.«esteNg«N>. Kln-rlnumme« 10 PIg. dl« Sonnabend- Sonnlag. und gestlagnumm«« W Psz. v«rlag,ort Dreoden. «ln^lgenorell«: dl« llpalllg« » mnr br«ll« Zell« » Vlg r lllr gamllienanlelgeu ü Ptg. Für Platzwftnlche kSnnen ->lr «ein« lbewSH, lelfte«. SchrlsNeltung: Dreoden.«.. Potz«iftr. 17, Frrnrus W7U ». U0U Lelchiill,stell«, Druck und v«rlag: Dermanla Buchdruck«,«! und tkrtag I-, und S. Wink«!. Pollorstrah« 17, strrnrus klOir, Postscheck: Nr. 107», vanl: Stadtdanr Dreod«» Ur. S17S7 Dienstag, S. November 1935 Zm Falle von höherer Lewa!«, Berdot, «tnlretend«, Betrieb» ftürungen hat der «ezleher oder Iveibunglreidend« teln« jpriiche. lall, dl« Zellung ln delchränllem Umtang«, a«rlpSl«t oder nicht erlcheint - Eriiiliungoor« Dr««»en. — — — — Griechenland holt König Georg zuriill Vorläufiges Endergebnis der Abstimmung Bevorstehende Proklamation des Königs Georg an die Bevölkerung von Griechenland Ausruf des Regenten KondyllS an das griechische Volk Athen, 4. Nov. Das vorläufige Endergebnis der griechisch« Dolbsabstimmung wurde am Montag gegen Mittag be- banntgegeben. Äon 1527714 Wahlbeteiligten stimmten 1491992 für die Monarchie und 32454 sllr die Republik. 3540 Stimmen waren ungültig. Der Minister des Innern gab in den späten Abendstunden des Sonntag folgend« Gesamtergebnisse der Volks abstimmung bekannt: Athen: Gesamtzahl der Wähler 14l 457; davon haben gestimmt flir die Monarchie 138 785 und sllr die Republik 1930. Piräus: Gesamtzahl der Wähler 5S 858; davon habe« gestimmt sllr die Monarchie 51 551 und für dl« Republik 1228. Saloniki: Gesamtzahl der Wähler 88 343; davon haben gestimmt slir die Monarchie 87 114. Wahrscheinlich am Donnerstag dieser Woche werden sich der Kriegsminister, der Berkehrsminister und der Präsident der Nationalversammlung nach London zu König Georg begeben, um mit Ihm nach Griechenland zurlickzukehren. Auch eine Abord- nung des Heeres, der Marin« und d«r Lustsahrt sowi« «ln Ver treter der Stadt Athen werden nach London reisen. König Georg wird heute, wie ln unterrichteten Krei sen verlautet, eine Proklamation an das griechische Volk richten, ln der er mitteilt, daß er gemäss dem Wunsche des Volkes seine Pflichten als König von Griechenland wieder übernehm« und auf den Thron zurlickkehre. Der Regent Kondylis hat an das griechische Volk einen Aufruf gerichtet, in dem er darauf hinweist, daß König Georg ll. von nun ab der Herrscher aller Griechen sei. Wir können nicht wissen, so heißt es In dem Aufruf, wie seine Majestät die poli tische Frage regeln wird, aber wir können versichern, daß Georg II. al« König aller Griechen kommt. Er kennt weder Berlin, 4. Nov. Die stürmische Aufwärtsbewegung in der Bevölkerungs entwicklung, die durch die bisherigen bevölkerunqspolitisäzen Maßnahmen der Rcichsregierung sowohl als auch durch den Wiederaufbau der Wirtschaft eingetreten war, hat nach den Ermittlungen des Statistischen Reichsamtes mit dem Beginn des Jahres 1935 einem ruhigeren Verlauf Platz gemacht. Tie während der Krisenjahre unterbliebenen Familiengründungen sind durch die außergewöhnliche Anhäufung von Eheschließungen im zweiten Halbjahr 1933 und im Fahre 1934 nunmehr zum größten Teil nachgeholt worden. Die Heiratshäufigkeit ist da- her seit Ende 1934 wieder in langsamer Abnahme begriffen. Dabet Ist di« Zahl der Eheschließungen aber dank der ehefördernden Gesetzgebung nach wie vor noch bedeutend größer als selbst in den wirtschaftlich verhältnismä ßig günstigen Jahren 1928 und 1929. Di« Zahl der Geburten war In den deutschen Städten im ersten Halbjahr 1935 nochmals erheblich höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Damit Ist aber auch der Wiederanstieg der Geburtenziffer, der zum großen Teil durch die Anhäufung von Eheschließungen entstand, vorerst zum Stillstand gekommen. SeU Juni d. I. zeigt die Geburtenziffer wieder die übliche jahreszeitlich bedingte Sen kung. Die Bevölkerungsentwicklung der Städte wurde in der Berichtszeit ungünstig durch ein« anhaltende Sterblichkeit be einflußt. In den 384 Gemeinden mit über 15 000 Einwohnern, einschließlich 7 Gemeinden des Saarlandes, die Im ersten Halb jahr 1935 30.4 Millionen Einwohner hatten, wurden in der 2<e- rlchtszeit 155949 Eheschließungen gezählt gegenüber 188 891 in der gleichen Zeit des Borjahres. Di« Zahl der Lebendgeborenen stellte sich bei den ortsansässigen Müttern auf 254 604 gegenüber 219 819, die Zahl der Gestorbenen bei der ortsansässigen Be- välkerung auf 178 888 gegen 159 503. Der Geburtenüberschuß der Ortsansässigen betrug also 75 738 gegen 60 318. Die Zahl der Eheschließungen war im ersten Halbjahr 1935 um 10 942 oder 6.6 Prozent kleiner als im ersten Halbjahr 1934. Es wurden aber immer noch 27,1 Prozent Ehen mehr geschlossen Parteien noch politisch« Ansichten, er kennt nur Griechen, denen er uneingeschränkte Gerechtigkeit und Gleiächeit gewährleisten will. Uebrigens hören heute glücklicherweise die politischen Parteien zu bestehen auf. Das griechische Volk, das während der Abstimmung einen Block bildete, hat sie zerschmettert. Am 3. November beginnt ein neues Zeitalter sllr unser Griechenland. Der Minister des Innern Schinas erklärte, das griechische Volk habe sich in freier Abstimmung und In voll kommener Ruh« für die Monarchie ausgesprochen, da es llber- zeugt sei, daß nur diese ihm Wohlergehen durch innerpolitiscls« Stetigkeit sichern könne. Athen hatte am Sonntagabend aus Anlaß des Sieges der Monarchisten illuminiert. Im ganzen Lande sanden Freuden- seiern statt. Der Verlaus der Volksabstimmung in Griechenland Athen, 4. Nov. Am Sonntag früh bei Sonnenaufgang wurden di« Wahllokale im Beisein der gesetzlich norgeschriebenen Vertreter geöfsnet. Zunächst stellten sich die Wähler wegen Re genwetters ziemlich vereinzelt ein, jedoch waren die fanatischen Royalisten, die in ihrem Knopfloch das Königsabzeichen trugen, sehr zahlreich vertreten. Die Wahllokale hatten geflaggt, und vor ihren Eingängen regelte die Polizei die Ordnung. Im Lause des Tages klärte sich das Wetter auf, und auf den Straßen war der lebhafteste Verkehr. Die ganze Bevölkerung zeigte das größte Interesse an der Abstimmung. Die Polizei stand in Be reitschaft, hatte aber bisher noch keinerlei Anlaß zum Ein schreiten, da Ruhestörungen nicht stattsanden. Nach Meldungen aus Saloniki. Mazedonien und anderen Teilen des Landes war auch in der Provinz regste Wahlbeteiligung vorhanden. Selbst Flüchtlinge sollen sich angeblich an der Wahl beteiligen. Auch die Schist'sbesatzun- gen wie das Militär aller Waffengattungen wählte. Der Parteiführer der Royalisten General Mela ras traf mit dem Führer der Bolkspartei Tsaldaris zusammen, und die beiden Politiker stellten die Uebereinstimmung ihrer gemein samen Richtlinien zur Durchführung der Politik fest. als Im ersten Halbjahr 1933 und 37.3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 1932, wo die Heiratshäufigkeit ihren tiefsten Stand erreicht hatte. Die Stellung der Zuden im Wirtschaftsleben Der Relchswirlfchaftsminister an die Reichswirtschastskommer. Berlin, 4. Nov. Zur Stellung der Juden im Wirtschafts leben nach den Beschlüssen des Nürnberger Reichstages hat der Reichs- und preußische Wirtschaftsministcr folgendes Schreiben an die Reichswirtschaftskammer gerichtet: „Die Nürnberger Gesetze und die demnächst ergehenden Ausführungsbestimmungen werde auch gewisse Neuregelungen in der Stellung der Juden im Wirtschaftsleben nach sich ziehen. Solange die gesetzliche Regelung nicht erfolgt ist. haben alle Maßnahmen Nachgeordneter Stellen gegen jüdische Geschäfte zu unterbleiben. Ich ersuche, die Gruppen der gewerblichen Wirt schaft hiervon in Kenntnis zu sehen." Reuorgantsatton des Tierschutzes Berlin. 4. November. Der deutsche Tierschutz ist durch den Reichsinnen m i - nister iveiter ausgebaut worden. Um die Arbeit der Tier schutzvereine. Sen Gedanlien des Tierschutzes immer weiter zu ver breiten, einheitlich und zielbewußt zu gestalten. lml der Minister eine durchgreifende Neuorganisation des deutschen Tierschutzes angeorünet, zur Spitzenvertretung den „Reichs- tierschutzbunü" in Berlin ernannt und ibn mit der Durchsift'rung des Z u s a m m e n sch l u s f c s ü e r deutschen Tierschutz- ve.ei ne auf einheitlicher Grundlage beauf tragt: Laval dementiert Pari», 4. Nov. Einem Havasvertreler gezzenüber äußerte sich Ministerpräsident Laval zu einer am Sonntag früh vom Oeuvre gebrachten Meldung über seine angebliche Rück- t r i t t s ab s i ch t. Er erklärte, es handele sich um eine rein erfunden« Nachricht. „Wenn ich eine derartige Absicht hätte, so Hütte ich einen anderen Weg zzewählt, um meine Absicht zur Kenntnis des Staatsoberhauptes zu bringen." Oer Anschlag aus Wangtschingwei und die 3. Lniernationale Nanking, 4. Nov Die Untersuchungen des Anschlages aus den chinesischen Ministerpräsidenten, der, wie bereits berichtet, durch einen Agen ten der 3. Internationale schwer verwundet morden ist. bringt sensationelle Enthüllungen ülrer die Machenschaften der 3 In ternationale ans Tageslicht. Es gelang, eine u m fangreiche weit verbreitete Organisation aujzudecken, deren Ziel die Ermordung des Marschalls Tschiangkaisätek mar Da man infolge der Wachsamkeit der Umgebung des Marschalls und mangels geeigneter Gelegenlzeil die Pläne nicht zur Durch führung bringen konnte, so suchte man sich den Ministerpräsi denten als zweites Opfer aus. Die nächsten Komplicen des Revolverhelden, der 'Besitzer und der Schriftleiter Ser Tschink- wnng Agentur entkamen aus Kiangsi mährens des Kommuni- stenseldzuges nach Nanking. Beim Entiverien de: Mordptäne arbeiteten sie eng mit der kommunistischen Zentrale zusammen. Tie Mordkommission reicht weit hinein in die Kreise der Kuomintang und Ministerien. Am Aufbau der Organisation war außerordentlich stark die einzige, in Nanking wohl bekannte chinesische Journalistin be teiligt, die in Moskau studiert hat und erklärte. Saß sie oom Kommunismus geheilt sei. Sie gab sich als warme Anhängerin der Kuomintang aus und konnte sich das Vertrauen jährender Personen erschleichen. Ihr Mann arbeitete in der Zentrale Ser Kuomintang. Es erregte schon Mißtrauen, daß dieser sich bei der vor Eröffnung der Parleitagung abgehaltenen Feier am Sunyalsen-Mausoleum an Tschiangkaisä^k verdächtig heran machte. Im Hause der Journalistin wurden zahlreiche Mos- k-iuer Briefe gesunden. Der durch Los zur Selbstov'erung bestimmt« Attentäter hat vor seinem Tode kein Geständnis abgelegt Die Unter suchung wird fortgesetzt, der kommunistische Charakter des Anschlages steht alx-r schon jetzt fest. Staatliche Einziehung des Silbers, in China Einschneidende Maßnahmen zur Neuordnung der chinesischen Finanzlage. London, 4. November Einer Reulermelduna aus Schaiigbai zufolge hat Sie chinesische Regierung am Sonntagabend ne uer Bekanntmachung Sie st aa !! ch e E i n z: e h ung des S l - bers in Ching ungeordnet. Tie Maßnahme tritt am heu tigen Montag in Kraft. Man nimmt an. saß ein Ausfuhrverbot für S'lbor erlassen wird, falls Sie auslänüii'.lx'n Banken lick nicht an sie Anordnung halten. Tie Ltekannimackung be'aa!. daß von Montag an alle Zahlungen von Steuern uns alle onentt chen uns privaten Zahlungen in Noten erfolgen müssen. Ter Ge brauch von Silberüollar oder Edelmetallen st untersagt. Zur Festtaung Ser chinesischen Finanzlage bat die Regierung außer Ser Verstaatlichung Ses Silbers noch folgens« Be st! mmung«n in Kraft gesetzt: Tie Noten der Regierunas- banken werden gesetzliches Zahlungsmittel. Tie Noien der Pri vatbanken werSen innerhalb von zwe: Jahren durch Noten ser Zenirallwnk als einziger staatlicher Notenbank ersetz: Ter chinesische Dollar wird auf den auaenblicklicken Stans stabilisiert. Die Regierung KUnüigt ferner eins Neuordnung Ser Zentralbank an mit Sem Ziel des Währungsschutzes zur Sicizernng Ses thelümarktes für Hansel uns Industrie unter 'x>. soliderer Berücksichtigung des Hnvotkekenmarktes. Innerhalb von 18 Monaten soll auszerüem der Itaatshauslwft ausgeglichen werden. Weiter werSen 'chatte Maßnahmen gegen Spekulation und Preiswucher angekünöigt. Die ausländisch« chinesisch« Preise begrüßt die neu n Maß nahmen als erfolgversprechendes Heilmittel gegen die den Han del lähmenöe Krise. Tagung der Vezirksinnunasmeifter des Fleischerhandwerls Berlin, 4. Nov. Im „Haufe des Handwerks" zu Berlin kamen die deutschen Be z i r k s i n n u n g s m e i ste r des F l e i s ch e r h a n S w e r k s unter Vorsitz des Reichsiiinungs- meislers Schmidt zusammen um Bericht über die Fleisch- Versorgung in allen Teilen Ses Reiches zu erstat ten. Der Vorsitzende der Hnuplvereinigung Ser deutschen Vieh wirtschaft Bauer A. Kiiper erklärt« im Anschluß daran. Sah soweit noch Schwierigketten bestehen. Sie enlspreätenoen Maß nahmen ergriffen würden. „Mir ist", so fügte er hinzu, „Ser po litische Auftrag erteilt worden, besonders Sie Versorgung ser Großverbrauctterplätze siäzerzuftellcn. Sct das flaäfe Land noch mehr Versorgungsmögiichlf ten besitze." Weiter erklärte er, > <ß unter Sen heutigen Verhältnissen man wieder dazu kommeu'müsse, mehr Schiveineh.ftften in Sen Läüen zu s«I)en und Saß nicht übermäßig Fette zu Wurst verar- beilet iverSen. ReichshanSwerksmeister W. G. Schmidt :r- nannte im weiteren Tagungsverlaus den Obermeister Hans Rehm, Augsburg, zum ersten stellvertretenden uns den Ober meister Krai-er, Berlin, zum ziveiten stellvertretenden Reichs innungsmeister des deutschen Fleisäzerhanüwerks. Bevölkerungsbilanz der deutschen Städte im Halbjahr TSLS Eheschließungen etwas geringer — Lieber Zooco Lebendgeborene mehr