Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 15.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-11
- Tag 1935-11-15
-
Monat
1935-11
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.11.1935
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seite 4 iten an der ch abgehiltencn annsckaft Pirna den Stand der ilbahn. Danach «em In Angriff isher arbeitslos iverdcn können, m weiteren Ab- mrolle rin d Reichskriegs- ssungswesen sür :t und ergänzt pflicht wird be- d der durch die nntinachnng bei ilegung des Reicksarl»eils- ffden hat. Znr Abstammungs- die Berussauc- nationalsoziali- zum Amatcur- ianitätskvlonne, über geleistete» üt oder Landes- oen Besitz des ns, ferner Füh- des Deutschen ückstellung sind ist oder aktiven Anlegung des :r Freiwilligeii- sienst mit Aoli- mit Boklendnng zc mit amtlich chcn Bertretcrs. en Dienstpslich- ne Wehrstamm- >tet. mmlung s k als Ergebnis 2- und 3-Rpf.- und der Kräft en werden Es wesentlich höher 1. Es wird an ammenden Mo- vcitgehendst zu ind Elend hier für ihre Opser- waltung gewiß. e dieses Films s Meisters der l e: Gewaltige (tcn, farbig ge- n Bauten und Wahrer aus Ak- rn und Brand mittelalterlichen :itt der Reiler- :i» prunkhastes Aber ein Bil- Sie Darstellung chcidungen, die üe Verflechtung sgcschichte ame- rstellunge» wi- Films als Ein- zstab für Cecil "lasse des Auf- iilwirkendc! — apfszcnen jedes m den Dar- äunlich tapfere stolze Sultan opäische Augen )as Beipro- ehr lehrreichen, innigfache Per» resden. Berlin, mrch, in Gesang iz gleich, ob sie körpert, einige ore oder Feld- Sic Opernbühne eritza erleben r ihrer Heimat: Vorstellung der ires hochdrama- wohl kein Fu lk G. Inem Kammer- namhast« Mit- rre dcks Streich- r. 2 G-Dur von agend durchge- icr, Ronneseld, dringen in den len die Aufsüh- »er Salz wurde ttstück, und «in ans dem Onin« crkeit interpre- temloser Span- Ionen, F. ule für Musik llovember 1936, iufführung I des Lustspiel» rmber, 8.1b Uhr d etnipalig am in Konzert gc- holen. I»I5 «>>»n<I» K UKr- ilüjnüiilttltlii.flllir : iVsrnsr 8okllok Nr. 265. — 15. 11. 35. Sächsische Volkszeitung Seite 5 ————. -- — k^otirsn Goebbels berusi -en neuen Kuttursenat Lum Segln» «lei» NoupNsgung In voslsi» Mit großen Richtlinien für alle Gebiete der um- gssenden ?lrbeit des Neichsnährstnndes tritt der Neichs- lollerntag vor die Oesfentlichkeit nicht nur des deut- chen Bauerntums, sondern überhaupt des deutschen Bol zes. Dieser 3. Neichsbauerntag ist weit mehr als nur eine Parole-Ausgabe. Gewiß handelt es sich um die eindeutige Klarstellung der Maßnahmen, die in der Arbeit des nächsten Jahres durchzuführen sind. Aber die Auswahl der Redner und die Themen der großen Referate kenn zeichnen bereits den Willen, diese Arbeit des Reichsnähr standes in den großen Zusammenhang der weltanschau lichen Durchdringung und der bevölkerungspolitischen Er neuerung des ganzen deutschen Volkes zu stellen. In den Sondertagungen zu Anfang des Ncichsbauerntages waren die Einzelheiten der sachlichen Arbeit klargestellt worden. Insgesamt hat das Führerkorps des Reichsnährstandes in hingebungsvoller Arbeit die Grundlagen für den zweiten Abschnitt der Erze ugungs sch lacht er arbeitet. Was an kleinen vorübergehenden Versorgungs schwierigkeiten hier und da in der letzten Zeit in Er scheinung getreten war, ist doch als naturgemäße Folge der Normalisierung des Arbeitsprozesses anzusehen, nach dem der Reichsnährstand aus der früheren Zeit eine er nährungspolitisch völlig verfahrene Lage übernommen hatte. Die Verbrauchssteigerung ist auf dem Lebens mittelgebiet nur ein Zeichen dafür, wie günstig sich die Mehrbeschäftigung von fünf Millionen Menschen auswirkt, die bisher arbeitslos waren. Hat so die Erzeugungsschlacht in erster Linie ein wirtschaftliches Gesicht, so stehen doch all die verschiedenen anderen Fragen, die auf dem Reichs bauerntag zur Erörterung genommen sind, im unmittel baren Zusammenhang mit den Erfolgmöglichkeiten der Erzeugungsschlacht. Die außerordentliche Leistungssteige rung, die bei den heute noch unter dem Durchschnitt pro duzierenden Bauernwirtschaften erzielt werden muß. hat einen restlosen Einsatz des ganzen Landvolkes zur Vor aussetzung, weil über die Rentabilität hinaus zur Er füllung der volkswirtsäfastlichen Pflicht auch persönliche Opfer unvermeidlich sind — und sei es nur der Verzicht auf alte liebe Gewohnheiten, die in der Wirtschaftsfüh rung von den Vätern überkommen sind. Diese grundsätz liche Ausrichtung der Nährstandsarbcit ist aber auch die Voraussetzung dafür, daß alles, was heute geschieht, von vornherein unter dem Gesichtspunkt der Wirkung auf lange Sicht und der Gesundung der Gesamtsituation für künftige Jahrzehnte angesetzt wird. Jesu» u»6 Paulus Im Rahmen eines vom Evangelisch-lutherischen Lan deskirchenamt veranstalteten kirchlichen Lehrganges hielt der bekannte Theologe Professor Leipoldt, Leipzig, einen vielbeachteten Vortrag über „Jesus und Paulus". Es müsse immer wieder darauf hingewiesen werden, daß Paulus das Christentum als eine neue Religion und nicht als eine jüdische Sekte klar erkannt habe. Nur daraus sei auch seine radikale Ablehnung jüdischen Gedanken- zutes zu erklären. Griechen, Römer und Juden seien in hrer vorchristlichen Frömmigkeit vom Aberglauben be- >errscht gewesen. Diese Situation habe Christus durch eine Worte und sein Leben überwunden. Der gleiche Grundgedanke sei bei Paulus, der die Gottesgewißheit über Jesus erlebt habe, vorhanden. Die trotzdem be stehende Verschiedenheit der beiden Charaktere bedeute einen besonderen Reichtum des Christentums, den andere Religionen nicht haben. Freitag Zahre-tagim- der RelchMtmkammer Nm Freitag, den IS. November, mittags 1L Uhr, wird In der Philharmonie di» Iahrestagung der Reichskulturkammer stattftnden. Bei dieser Tagung handelt es sich um das bedeu tendste kulturpolitische Ereignis seit Bestehen des nationalsozialistischen Staates, da aus dieser Tagung die Mitglieder des Reicholultursenato durch den Präsiden ten der Reichskulturkammer, Rrichsminister Dr. Goebbels, berusen werden. An der Tagung werden neben der gesamten Reichsregierung das Diplomatische Korps sowie alle maßgebenden Persönlichkeiten der Einzelkammern und der Parteisormativnrn tetlnehmen. Eingeleitet wird die Kundgebung mit Fanfarenklängen. Danach wird der Staatslchanspieier Knyßlcr einen von Herbert Böhm verfaßten Borspruch sprechen. Der Präsident der Reichs- musikkainmer, Professor Dr. Peter Raabe, dirigiert das Phil harmonische Orchester, das zunächst ein Musikstück des jungen nationalsozialistischen Komponisten Hoyer zum Bortrag bringt. Danach spricht Reichsminister Dr. Goebbels als Präsident der Reichskulturkammer. Er beruft die Attttzlte« der des Reichskultursenats, in den außer den Präsidialräten der sieben Einzelkammern noch zahlreiche Persönlichkeiten de-, kultu rellen uno runplergchen Lebens, insgesamt etwa Ivb Persrmen berusen werden. An die Rede des Ministers schließt sich di« von Eugen Jochum dirigierte ..Eroica" an. Berlin, 1-1. November. Bevor bas Deullckte Opernhaus nach dem nunmehr volleitdclen Umbau am Freitag aus Anlaß der Iahrestaczung der Reicksskullurkammer mit einer großen Fcstaufsührung eröffnet wird, waren am Mittwochabend bereits alle an dem Umbau beteiligt gewesenen A r be i t e r d e r F a u >t und der Stirn mit ihren Angehörigen eingelnden. um einer Aufführung der Meistersinger bei,zuwohnen Sie waren die e r st c n G ä st e , die das Haus in vollem Glanze lallen. Bereits vor Beginn der Vorstellung hatten sie die Freude, daß Reichs minister Dr. Goebbels selbst zu ihnen sprach, um ihnen Dank zu sagen sür die geleistete Arbeit. Als der Nationalsozialismus, so betonte Dr. Goebbels, an die Macht kam. ging man mit dem Gedanken um. dieses Haus aufzugeben. Di« Schulden und der Fehlbetrag waren so ange wachsen. daß Stadt und Staat nicht mehr glaubten, sic decken zu können. Indessen haben sich die Männer der nationalsozialisti schen Regierung, an ihrer Spitze der Führer selbst, leidenschaftlich gegen den Gedanken der Ausgabe dieses Haukes zur Wehr ge setzt, und zwar aus der Ueberzeugung heraus, daß. je größer unsere nationale und soziale Not sei-, um so notwendiger es er scheinen müsse, dem Volke seine Voraussetzungen zu künstleri scher Betätigung zu lassen. Von kurzsichtiger Seite könnte man mir vielleicht entgeczenhalten. daß das Volk von diesen Dingen doch nichts hätte. Wie wenig dieser Einwand stichhaltig ist. das zeigt allein schon der heutige Abend. Es war mein besonderer Wunsch, so betont« der Minister unter lebhaftem Beifall des vollbesetzten Hauses, daß am heutigen Abend gerade die Arbei ter der Stirn und der Hand, die am Umbau dieses Hauses betei- liht gewesen sind, zur ersten Vorstellung eingeladen wurden. Ich habe auch dafür gesorgt, daß sie ihre Frauen mitbringen können, die bei dieser (Oelegenheit sehen sollen, was ihre Männer in den vergangenen Monaten geleistet haben. Wir sehen nun in der Pracht und Schönheit dieses Hauses, wie wunderbar cs sein wird, in diesem Raum wieder deutsche Kunst zu genießen. Ich kann nur dem herzlieiteu Wunsche Aus druck geben, daß in Zukunft nickt nur die Begüterten, sondern gerade auch die Arbeiter, der Mittelstand und das Handwerk Abends 18 Uhr findet dann dir feierliche Eröffnung des umgebaulen Deutschen Opernhauses mit den „Meistersingern von Nürnberg" unter Leitung von Generalmusikdirektor Dr. Karl Böhme statt. Auch an diesem Festakt werden die Mitglieder der Reichsregierung, des Diplomatischen Korps und zahlreiche ausländische Künstler tetlnehmen. Am Sonnabend, den 16. November, vormittags 11 Uhr, tritt der Reichskultursenat zu seiner ersten Arbeitstagung zusammen. Reichsminister Dr. Goebbels wird eine Ansprache halten. Außerdem werden die Präsidenten der sieben Kammern über dos Ergebnis der bisherigen Arbeit und über die zukünfti gen Absichten sprechen. Ministerialrat Schmidt. Leonhardt hält einen Vortrag Uber die staatsrechtlichen Grundlagen der Reichskulturkammer. Anschließend gibt Reichsminister Dr lboeb- bels im Hotel „Kaiserhos" für die Mitglieder des Reichskultur, senats ein Frühstück. Am Abend sindet im Staatlichen Schau spielhaus die festliche Erstausführung von „Thomas Payne" von Hanns Johft statt. Auf Einladung des Reichsministers Dr. Goebbels und der Geschäftsführer der Reichskulturkammer sindet danach noch im Hause der Kameradschast der deutschen Künstler ein zwangloses kameradschaftliches Veisammescin statt. * Der Deutsche Rundfunk überträgt am Freitag in der Zeil von 12 bis 13.56 Uhr aus der B-erliner Philharmonie die Festsitzung anläßlich des Jahrestages der Reickskulturkam mer. Der Deutschsgndscnder ülx'rlräat am selben Tag« um 18 Uhr aus dem Deutschen Opernhaus Berlin die Feüaufsührung der „Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner. hier eine Stunde der Erholung und Erbauung finden mögen. Ihnen allen, meine deutschen Arbiter, zu danken, ist mir ein wahres Herzensbedürfnis. Das Haus ist jetzt wieder in einem Zustand, daß es sich den schönsten Opernhäusern der Welt ruhig zur Seile stellen kann. Das ist auf die Tatsache zurückzusühren, daß an der Spitze des Staates ein« zveitsichtige Kuliurführung steht, daß sich ein hervorragender Baumeister gefunden hat. und daß sich in den Dienst dieses Planes eine große Zahl von Arbei tern und Handwerkern gestellt hat. Ich möchte diesen Dank aus Sie alle ausdehnen und ihn besonders zum Ausdruck bringen für Professor Baumgarten, der den Umbau mit unendlickier Liebe und Sorgfalt durct>geführl Hal Begeisterter Beifall dankte dem Minister, dankte den dar stellenden Künstlern und dem Orchester des Deutschen Opern hauses. das sich keilte würdigere Eröffnungsvorstellung hatte wünschen können. Kirchendlebstahl ln Westfalen Meßgeräte im Werte von Lllllllllli RM. erbeutet Ein verwegener, zweifellos von langer Hand vorbereiteter Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht zum Mittwoch in die bekannte Propsteikirche in Telgte bei Münster in Westfalen verübt. Die Täter, eine ojsenbar gut organisierte Berufsein brecherkolonne.. erbeuteten zahlreiche kostbare Kirchengeräte im Gesamtwert von etwa 266 066 RM. und konnten unerkannt entkommen. Es besteht durclzaus die Möglichkeit, daß die Ein brecher mit Berliner Unterweltskreisen in Verbindung stehen und versuchen werden, die geraubten Wertgegenstände in der Reichshauptstadt umzusetzcn. Im einzelnen fielen den Banditen folgende Gold, und Silberjachen in die Hände: Eine gotische Monstranz mit Kranz und einer mit Edelsteinen reich geschmückten Lunula, drei kost- bare alte Liborien, davon zwei Stück in feinster Filigranarbeit und mit Bildern geschmückt, zwei wertvolle Krankcnciborien, zwei alte hohe Goldkelche mit ausgelegten EmaillebUdern, sech» kleinere Eoldkelchc, ein silbergctriebcner Leuchter, ein Vor tragekreuz, gleichsalls reich mit Edelsteinen besetzt, ferner der gesamte Schmuck des Gnadenbildes, bestehend aus der mit Edel steinen verzierten Goldkrone sowie aus zahlreich«» Gold- und SilberHtten und -Plaketten. Die Räuber haben außerdem meh rere Opferstöcke erbrochen und daraus allerdings nur eine ge- Kerrl an die theologischen Studenten Deutsche Arbeiter die ersten Gäste im Deutschen Opernhaus Vas Schicksal hat an die Tür der deutschen evangelischen Kirche geklopft" Berlin, 14. Noo. In der neuen Aula der Universität sprach am Mittwochabend aus Einladung der evange lischen theologischen Fachschaft Reichsminister Kerrl vor einer öffentlichen Studentenvcrsainmlung. Der Minister bemerkte einleitend, er verkenne keineswegs die Schwierig keiten seiner Arbeit, aber er habe den Auftrag vom Führer in dem Glauben und in den, Vertrauen übernommen, das sür den Nationalsozialisten selbstverständlich ist, denn sür ihn sei die nationalsozialistisch« Ide« Kompaß und unfehlbare Richtschnur auf allen Wegen. Minister Kerrl schilderte in längeren geistes geschichtlichen Darlegungen die Entstehung der Lage, wie sie Europa und Deutschland bis zu Beginn des Weltkrieges be herrscht hatte. Er fuhr dann fort: Der Zusammenbruch des deutschen Volkes nach viereinhalb Jahren heroischen Widerstan des fand uns innerlich unvorbereitet. Wir haderten mit un serem Gott und mären verzweifelt, wenn wir nicht immer wie der in uns die Sehnsucht nach Freiheit und das geheime Wissen um einen Sinn des Geschehens getragen hätten. Als dann die Stimme des namenlosen und unbekannten Gefreiten ertönte, als Adolf Hitler uns predigte: „Euer Schicksal kommt nicht von außen, es liegt in euerem Innern, ihr müßt neue Menschen werden!" da wurde in uns der Glaube wach, daß nicht das Ein zelschicksal, sondern die gemeinsamen Aufgaben, doh die Nation zusammengeschweißt in einem Willen, das Wunder erzwingt. Das Wunder geschah, der Glaube hat wieder einmal erwiesen, daß er im Menschen unendliche Kräfte sreimachen kann. Und wie einst die Wendung in den Wissenschaften vom Glauben aus vorwärts getrieben wurde, so erlebten wir die Wendung in nerhalb der Nation vom Glauben her, wie ihn Adolf Hitler uns predigte. Wir erlebten, was in Wahrheit sür den Deutschen Freiheit ist, nicht Zügellosigkeit, sondern Zucht und Disziplin, Bindung an dasGe wissen in uns. Das mar die Botschaft, die vor 1660 Jahren der Heiland verkündigte, als er predigte: „Dao Reich Gottes ist inwendig in euch", denn alles, was der Mensch zum Handeln wissen muß, liegt beschlossen in seinem Gewissen. Wenn man heute kommt und uns sagt- „Ihr seid in Wahrheit nickt fromm, ihr wollt uns den Glauben nehmen", dann kann ich nur sagen: Wer hat denn den Glauben bewahrt in der vergangenen Zeit? Wir haben 1923 erkannt und ver standen, was Jesus mit dem Glauben meint, der Berg« versetzt, und wenn der Führer in seinem Programm den Artikel 24 ausgenommen hat. so ist das Bekenntnis zum positi ven Christentum der Ausdruck einer Tatsache. Nur der kann Nationalsozialist fein, der religiös ist. Allerdings können weder Staat noch Partei sich an Bekenntnisse binden, jeder ein zelne hat das Recht, in sich selbst über diese Dinge klar zu werden. Aber der Staat sieht auf die Tat. Er sieht auf die praktische Liebe des Volksgenossen zum Volksgenossen. Das ist eine Forderung, die in keiner Weise in Widerspruch zum Chri stentum steht. (Beifall) Hinter uns liegen zwei Jahre schweren Zankes und Strei tes in der Kirche Hier muß dasselbe gcfchchen, was vorher im Volke geschah: die einzelnen müssen zueinander kommen, nicht längen gegeneinander stehe». Nicht der Staat und nicht wir, das Schicksal selbst hat an die Tiir der deutschen evang. Kirche geklopft. Sie steht heute vor derselben Entscheidung, wie einst das Volk in seiner Gesamtheit, sie muß mit der Tatsache rechnen, daß eine neue Zeit gekommen ist und daß die Menschen dieser Zeit neu geworden sind Die Kirche muß zu diesen Menschen kommen und mit ihnen marschieren, denn ihr Arbeitsgebiet liegt im deutschen Volk. Das Gros der Nation marschiert heute mit dem Führer. Die Kirche hat zu entscheiden, ob sie mitmorschieren oder eines Tages, wenn das Volk bereits am Horizont ver schwindet. allein Zurückbleiben will. (Beifall.) Der Staat denkt nicht daran, in Glaubensdinge einzu greifen. Gerade der Nationalsozialismus iveih, daß der Mensch von innen her wird, er weiß, daß man nicht von außen her a» solche Dinge tasten kann. „Mit mir", so ries der Minister aus, „hat der Führer und hat das deutsche Volk Interesse nur an einer Kirche, die aus innerem Gesetz heraus und aus freien Stücken mit uns geht. So bin Ich an meine Aufgabe herangegangen, ich will dem deutschen Volk die Sicherheit wiedergeben, daß der Staat seinen Grundsätzen nicht untreu wird und nicht daran denkt, Christentum irgendwie anzugreisen." Abschließend ging der Minister aus die Entstehung und die Arbeitsweise der Kirchenausschiisse ein: Sie ha ben sich vereint und zusammengesunden in dem Willen, den Ge meinden ein Vorbild in der tätigen Liebe und Im wahren christ lichen Handeln zu sei». Das Führerprinzip ist nicht für die Kirche (Beifall), cs ist ein politisches Prinzip. Die Kirche aber soll mit Geist und mit Liebe durchdringen und führe». Minister Kerrl schloß, indem er der festen Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das Werk, das jetzt in der deutschen evangelischen Kirche begonnen hat, gelingen wird, weil cs gelingen muß. ringfiigige Summe Bargeld erbeutet. Vor Ankauf der Wertsachen wird dringend gewarnt. Dis gesamte deutsche Kriminalpolizei ist inzwischen durch Polizei funk verständigt worden und hat die Ermittlungsarbeiten aus genommen. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Aufklärung dieses unerhörten Einbruchsdiebstahls beitragen können, neh men alle deutschen Polizeidienststcllen, und in Berlin insbeson dere die Kriminaldienststelle L 1/4 im Polizeipräsidium, Zim mer 76 (Hausapparat 561) entgegen. Gin Denunziant verurteilt Karlsruhe, 13. November. Der verheiratete Martin Hauswirth in Bruchsal halt« seine bei der jüdischen Familie Otto Groß in Bruchsal angcstellt« ledige Nichte Maria Rehm, mit der er früher ein Liebes verhältnis unterhalten hatte, des rasscnschänderischen Verkehr» mit ihrem jüdischen Dienstherrn Groß und dessen beiden er wachsenen Söhnen verdächtigt. Da Hauswirth durch diese in aller Oesfentlichkeit erhobenen Anschuldigungen erhebliche Un ruhe in die Bruchsaler Oesfentlichkeit getragen hatte, waren Gewalttätigkeiten gegen die Familie Groß zu befürchten. Eine daraufhin von der Geheimen Staatspolizei Bruchsal durchge führte Untersuchung, bei der Hauswirth seine Anschuldigungen gegen die Rehm und die männlichen Mitglieder der Familie Groh aufrechterhielt, ergab die Haltlosigkeit seiner Behauptung. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe sah sich hierauf ver, «»laßt, gegen Hauswirth wegen falscher Anschuldigung die An«: klage zu erheben. In dem vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe durchgesührten Prozeß wurde Haus wirth am 6. November 1935 zu acht Monaten Gefängnis ab züglich einem Monat Untersuchungshaft verurteilt. Außerdem wurde den verleumdeten Personen die Veröffentlichungübefug» nis des Urteils zuerkannt. Die Verhandlung hatte ergeben, daß Hauswirth au» krankhafter Eifersucht und aus Haß gegen di« Rehm seine Behauptungen au» der Lust gegriffen hatte, wobei er von der irrigen Voraussetzung ausgcgangen war. daß die Behörden seinen Anschuldigungen, da sie sich gegen Juden richteten, bereitwillig Glauben schenken würden. Das Gericht hat infolgedessen entsprechend dem Willen von Staat und Par tei, das Denunziantentum rücksichtslos zu bekämpfen, auf eine fühlbare Freiheitsstrafe erkannnt. Im übrigen ist Hauswirth wegen der erwähnten Vorgänge vo» der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft entlassen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)