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Sächsische Volkszeitung : 10.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-11
- Tag 1935-11-10
-
Monat
1935-11
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.11.1935
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Vrvselsn Stunden des Gedenkens Am Vorabend des S. November fand auf dem Waldfriedhos Weiher Hirsch eine Gedenkstunde für den im Juli 1V32 in Greifswald durch Kommunisten ermordeten SA.-Mann Bruno Ncinhctrdt statt. Vor den angetretenen ehemaligen EA- Kameraden des Gefallenen sprach Sturmhauptsiihrer Dreßler Gedenkworte Ein Bruder Bruno Reinhardts hat bekanntlich mit dem Schulschiff „Niobe" einen frühen Seemannstod ge funden. Die HI. -Sendung des Reichssenders Leipzig „DieHalle desRuhm s", Kantate zum 9. November, wurde auf den 9. November, 18 bis 19 Uhr verlegt und wurde gleich zeitig Reichssendung. Die Kantate schrieb Herbert Böhme, die Musik Hermann Ambrosius. Di« Jugend unternimmt es, das Erlebnis des 9. November dichterisch und musikalisch zu gestal ten und der Hitlerjugend-Funk führt dle Reichssendung durch. Lustschuhübuna am 1. Dezember Der Polizeipräsident zu Dresden teilt mit, dak am 1. 12. 1935 elne Lu st schuh Übung stattfinden wird. Als ab gesperrtes Uebungsgebict. in dem ernstfallmäßig u a. etwa von 9.M bis 13.00 Uhr jeder Verkehr ruhen wird, gilt der Stadtteil, der Innerhalb der Prager, Waisenhaus-, Viktoria-. Bankstrafte, Bürgerwiese, Park-, Lessing- und Wiener Strafte liegt. Die ge nannten Straften sowie die hiergn anliegenden Häuser mit Aus gängen nach diesen Straften »verden mit Ausnahme des Rcsi- denzkaufhauseg von dieser Uebung nicht betroffen. Mit der Vorbereitung der im Ucbungsgebiet ansässigen Bevölkerung auf dieses Uebungsvorhaben ist zunächst der Neiä»s- luftschuhbunü seinem Aufgabengebiet entsprechend beauftragt worden. Weitere Einzelheiten werden vom Polizeipräsidenten noch rechtzeitig bekanntgegeben werden. : In der Klinik für psychische und Nervenkrankheiten im Stadlkrankenhaus Löbtauer Str. ilt eine Abtei lung für Kinder mit kurzfristig heilbaren Erkrankungen des Nervensystems eingerichtet worden. Sie ist mit einem grotzen Epielsaal, einer Bastelabteilung und einem Lehrgarten ausge stattet. Der Schulunterricht wird durch einen Lehrer erteilt, so dass keine Unterbrechung des Schulbesuches eintritt. Für die Auf nahme kommen in Betracht Kinder mit Lähmunas- oder Krampf erscheinungen bzm. mit nervösen Störungen wie Nägelkauen, vorübergehendem Bettnässen, Eftstreik usw. Dresdner pollzelberlLi Die Geliebte niedergestochen. Am Freitagabend wurde die Schutz- und Kriminalpolizei nach einem Grundstück der Brücken- stratze gerufen. Dort hatte ein 19 Jahre alter Bursche seine gleichaltrige Geliebte, mit der er seit März dieses Jahres ein Verhältnis unterhielt, im Verlauf einer Auseinandersetzung mit einem dolchttrligen Messer gestochen. Hieraus hatte er sich selbst «ine schwere Stichvcrletzung in der Brust beigebracht. Das Pär chen mutzte dem Krankenhaus zugeführt iverden. Die Verletzun- Mn des Mädchens haben sich als weniger schivcr herausgcstellt. Der Täter dagegen liegt schwer verletzt darnieder. Nach den Feststellungen der Mordkommission liegt Eifersucht vor. Einbruch aufgeklärt. Auf seinem Sireifengange stellte ein Wachmann der Wach- und Schlieftgesellschast in der Nacht zum 1. d. M. fest, datz cln einem in der Nähe des Hauptbahnhoses befindlichen Lokale die Scheiben der Zugangstiir eingcschlagen waren. Diebe halten sich Zugang verschafft, im Büroraum den Geldschrank mit dem gefundenen Schlüssel geössnet und über tausend Mark gestohlen. Von den Tätern fehlte zunächst jede Spur. Bei den kriminalpolizcllichen Ermittlungen lenkte sich der Verdacht aus einen 25 Jahre alten Mann, der in der Gast stätte beschäftigt wurde. Er wurde trotz hartnäckigem Leugnen schließlich überführt. Mit einem Teil des erbeuteten ltzeldes hatte er seine durch Wettleidenschast ausgelaufenen Schulden abgedeckt. Liebesabenteuer mit Sevisenschiebunaen Mit »msangreichen Devisenschiebungen nach der Tschechoslo wakei beschäftigte sich jetzt das Gemeinsame Schössengericht Dresden in einer Verhandlung gegen den 33 Jahre alten tsä»e- choslowakischen Staatsangehörigen Rudolf Jahn Sund und die zehn Jahre ältere Gerda verw. Häring. Der Straftat vorange gangen war die Bekanntschaft zwischen den Angeklagten im Spätsommer 1934. Die Frau stand osscnbar bald gänz unter dem Eiuslutz des Mannes. Beide Angeklagte unternahmen aus gedehnte Vergnügungsreisen im Ausland mit dem Geld der Angeklagten. Im Verlaus eines halben Jahres brachten die Angeklagten insgesamt rund 14 000 Mark, hauptsächlich in No ten, über die Grenze. Bei den in kurzen Abständen aufein anderfolgenden Deviscnschiebungen gingen die Angeklagten mit größter Dreistigkeit zu Werk«. — Das Gericht lieh beide An geklagten mit Gefängnis davonkommen. Wegen vorsätzlicher, fortgesetzter und unerlaubter Devisenaussuhr sowie Bannbruchs erhielt S. zwei Jahre Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe, die Angeklagte Frau H ein Jahr Gefängnis und 5000 Mark Geld strafe. Außerdem sprach das Gericht die Einziehung eines wei teren Dermögenswertes von 14 000 Mark und die Einziehung des tschechischen Wagens aus, der in einem Fälle beim Devisen schmuggel benutzt worden war. Veethevens Tripel-Konzert !i. Sinsonle-Konzert Reihe A Das sogenannte „Tripel-Konzert" für Klavier, Violine und Violoncello in C-Dur op. 56 gehört zu den selten zur Auf führung kommenden Werken Beethovens. Und doch stammt es aus feiner reifsten Schassensperiode, steht zeitlich In der Nähe des „Fidelio" und ist bei aller Eigenart der Besetzung ein köstliäzes Werk. Das gilt vor allem von dem hochgemuten, mc- lodienreichcn ersten Satz, aber auch der liebliche Gesang des Largo ist ganz Beethoven. Etwas langatmig das Rondo „alla Polacca". Jedenfalls bereitete es aufrichtige Freude, dem Werk wieder einmal zu begegnen, zumal das Trio der Soloinstrumcnte von unseren ost gerühmten heimischen Künstlern Pros. Bach mann, IanDahmen und Karl Hesse übernommen war, die so prächtig musizierten, wie wir es von ihnen nicht anders gewohnt sind. Zu einem Triumph der Staatskapelle und ihres Leiters wurde das das Konzert beschließende Riesenwerk des Meisters Strauß „Ein Heldenleben", dessen Problematik einem jedoch gerade aus den Beethoven besonders deutlich wurde, zumal Dr. Böhm dem Blech allzu freie Hand ließ. Herrlich Dahme ns Soloviolinel „Warum den« s» viele Opfer?" Ja, es gibt wahrhaftig noch immer Leute, di« so fragen, wenn das Wintcrhllfswerk an ihr« Tür klopft. Auch am zwei ten Eintopf-Sonntag wird es mancher Sammler zu hören bekommen: „Wofür eigentlich so viel und so oft geben? Es sind doch seit der Machtübernahme 5 Millionen Arbeitslose weniger geworden! Warum soll dann immer mehr geopfert werden?" Wer so fragt, der hat den Sinn des Winterkilfswerkes nicht verstanden. Nicht den Arbeitslosen alleine soll durch diese gewal tige Kraftanstrengung des deutschen Volkes geholfen werden. Der Richtsatz für die Betreuung durch das Winterhilfswerk liegt bei 30 Prozent über dem Satz der Wohlfahrtsunlerstiitzung. Un ter den vom Winlerhilfswcrk Betreuten gibt cs daher viele, die in Arbeit stehen — vor allem Kurzarbeiter — deren Lebensunter halt aber noch so knapp bemessen ist. daß gegenüber den Un bilden des Winters zusätzlich»« Hilfe nottut. Die Volksgemeinschaft soll nicht nur ein Lippen bekenntnis sein sondern Wirklichkeit. Es geht nicht an, daß Volksgenossen, deren Arlxüt oder Arbeitswille nicht soviel schassen kann, daß ihre Familie täglich nicht nur satt zu essen, sondern auch ein« warme Stube und warme Kleidung hat, dieser Not allein gegenüberstehen. Während andere Volksgenossen reichlich haben, »vag sie entbehren. Wenn wir wirklich ein Kul turvolk sein wollen, dann muß jeder di« Not des Volksgenossen als die eigene Not empfinden. Dann wird auch d'-e unnütze Frage verschwinden, warum Immer neue Opfer notwendig sind. Und der Sinn und Wert des Eintopftages erschöpf» sich ja nicht mit der Gabe zum gemeinen Nutzen die der vom Sch ck- sal Begünstigte dabei erübrigt. Sondern die Tatsael^. daß ganz Deutschland an diesem Tag« eine Tischgemeinschast Ist, kann Wunder wirken für das Wachsen einer ne ue n sozia len Gesinnung, die allein des Deutschen im neuen Reiche würdig ist Wer sich von dieser Tischgemcinschaft ausschließt, wer etiva gar den Besitz eines Autos dazu nutzt, um ienseits der nahen Grenze ein , vieltöpfiges" Mahl einzunehmen, der zeigt dainit. wie „innig" in Wahrheit si ine Verbindung mi» der Volks- gemeinscl-aft ist. Uebrigens ist diese „Furcht vor dem Eintops" ja höchst töricht. Denn es gibt sehr schmackhafte Eintopft-erichte, die keinem Braten an Nährivcrt naebstehen. und deren vollendet« Zubereitung der höchste Ruhm der Hausfrau ist. Hausfrauen vor die Front! Si« haben am 10 November einen großen Tag Sie müssen den Eintopf so schmackhaft machen, daß keiner an diesem Taa« die Martinsgans vermißt. Auf jedem Tische ain Sonntag- Eintopfgericht! Und aus jedem Haushalt ein Ovfer für das W.HW.. das eine mcrkliclre Lei stung für di« Volksgemeinschaft ist! NMfest einer RelchSauiobahn-drülke Wilsdruff, 9. Novemlx?r. Die Siemens-Bau-Union und die Beton- und Monier-Bau A.-G., die in Arbeitsgemeinschaft die große Reich sau tobahnbrückc über das Saubach- t a l l)srgestellt hatten veranstalteten für die am Bau beteiligten Arbeiter und Angestellten ein Richtfest iin Löwenbräu. Direktor Dr.-Ing. Bach sprach allen Arbeitern der Stirn und der Faust, die zum Gelingen des Werkes bcigetragen hätten. Dank und An erkennung aus. Nach weiteren Ansprachen folgte eine von künst lerischen Darbietungen umrahmte kameraüsciiastliche Feier mit Gesang »ich Tanz. d. Großenhain. Straßenraub. Auf der Strafte Nieder- rödcru — Oberel>ersbach wurde eine Frau aus Obcrebersbach am Hellen Tage von einem Unbekannten angefallen und ihrer Geld- tascl»c mit etiva 35 Mark Inhalt beraubt. Der Täter bedrohte die Frau mit einer Pistole. Er soll etiva 25 Jahre alt gewesen sein. d. Bad Schandau. Der „zahme Hirsch" von Sch miIka Ist setzt, nacktem «r sich Einheimischen und Fremden gegenüber mehrfach bösartig gezeigt hatte, auf Anordnung des Forstamtes eingefangen worden. Die Gemeindeverwaltung von Schmilka hatte für ihn eine Umzäunung hergcstcllt und dem „Zahmen" dadurch das Leben gerettet, da die Staatsforstverwal- tung das Tier anderenfalls abschieften lassen wollte. d. Kreischa. Vorsicht mit heißer Asche! In Quohren wurde di« 74 Jahre alte Gutsauszüglerin Kühne, die seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen morden mar, tot im Bette liegend aufgefunden. Die Greisin war offenbar einer Rauchvergiftung zum Opfer gefallen. Die Erörterungen ergaben, daß die Verstorbene heiße Asche in einem Holzkästchcn im Trep penhaus aus den Dielen abgestellt hatte. Dadurch waren Dielen und Balken in Brand geraten. Der Rauch ivar in die Schlaf kammer der Greisin gedrungen und hatte den Tod der Frau hcrbcigcführt. ) Radebeul. EtneFunkausstellung. die u. a. von der Ortsgruppe der NSDAP, und der Funkberatungsstclle des RDR. Radebeul veranstaltet wird, ist Sonnabend nachmittag in der „Goldenen Weintraube" eröffnet worden. Dresdner amtliche Bekanntmachungen Mietzlnssteuer. Mit der schriftlichen Mahnung derMIet - zInssteuer für November 19 3 5. die bis 5. Navcml>er 1935 zu entrichten mar. wird am 11 November 1935 begonnen. Für Rückstände, die erst nach diesem Tage beglili»cn werden, sind 2 vom Hundert Säumniszuschlag zu l>e,zahlen. Kirchensteuer 1935. Der 3. Termin der evangelisch-luthe rischen und römisch-katholisci»cn Kircl»ensteuer wird am 15. No vember 1935 fällig. Die aus den Steuerbescheiden ersichtlichen Termiusbeträge sind innerhalb einer Woche nach Fälligkeit an die zuständigen Kassen abzuführen. Anmeldungen für die höheren Abteilungen (Ha-Klassen) der Volksschulen für Ostern 1936. Kinder, die Ostern 1936 die Grund schule fl.—4. Schuljahr) vollendet haben und in die höhere Ab teilung einer Volksschule ausgenommen iverden sollen, sind voy ihren Erziehungspslichtigcn bis spätestens 30. November 193o beim Klassenlehrer ihrer jetzigen Schule anzumelden Die an gemeldeten Kinder haben eine Aufnahmeprüfung abzulegen. Zu gelassen werden nur begabte und leistungssähige Kinder. An fangsklassen werden Ostern 1936 voraussichtlich bei folgenden Schulen eingerichtet: 5. Volksschule. Görlitzer Str. 10, 6. Volks schule, Ehrlichstraße 1, 25. Volksschule Pohlandstraße 40, Adols- Hitlcr-Schule (29.), Riesaer Platz 22, 35. Volksschule, Bünau straße 32, 40. Volksschule, Cottbuser Straße 34, 47. Volksschule, Amnionstraße 17/19, 57. Volksschule, Zöllnerplatz 16'17. 63. Volks schule, Wagncrstraße 24/26, 7. kath. Volksschule. Schießgassc 20. Nicht rechtzeitig gemeldet« Kinder müssen zurückgewiesen wer den. Die vier unteren Klassen der höheren Abteilungen <5.-8. Schuljahr) sind schulgeldsrei, während in den beiden oberen Klassen <9. und 10. Schuljahr) monatlich 5,— RM. Schulgeld erhoben wird. Wieviel genußreicher war demgegenüber der Auftakt des Konzerts: Mozarts großartige G-Moll-Sinfonie, deren reichen Gehalt Dr. Böhm und seine Helfer voll ausschöpftcn. Die neue Ausstellung des Orchesters scheint sich übrigens zu bewähren, nur der Flügel wurde manchmal etwäs zugedeckt. Dr. W. Regie-Gastspiel im Staatlichen Schauspiellmus. Die Gene- ralinteudanz der Sächsischen Staatsllumtcr hat den Oberspiellei ter des Staatlichen Schauspielhauses in Stuttgart, Dr. Karl Hans Böhm, zu einem Regie-Gastspief eingeladen. Dr. Böhm wird Nestroys gesellschafts-kritische Komödie „Zu ebener Erde und im ersten Stock" einstudicren, deren Erstausführung am 21. No vember stattfindet. Di« Proben dazu sind bereits in vollem Gange. Sächsischer Kunflo«rein zu Dresden, Vrühlsche Terrasse. Sonntag letzter Tag der Herbstausstellung (Erich Erler-Samaden, Walter Fierderiei, Beslg, Funk, H^enbarth, Kätelhön, Lindenau, Scharowsky, G. Schmidt, Siebert, Staeger, A. Dannebauer s, M. Schleinitz s, K. Sinkwitz s). Sonntttg ist die Ausstellung von 10 bis 1.30 Uhr geössnet, ab Montag wegen Vorbereitung der großen Dezemberausstellung von Werken Dresdner Künstler bis auf weiteres geschlossen. Ausschreibung des Ausbaues verschiedener Straften im Stadtteile Trachau. Bedimmngen und Vordrucke im Sladtamt für Tiesbau und Betriebe, Rathaus R'ngstrafte 19. 3. Og.. Zim mer 369. erhältlich. Einreichung der Angebote (verschlossen) mit obiger Aufschrift ebenda bis Sonnabend, den 16. November 1935. 10.30 Uhr (Oefsnung der Angebote). DI« Heberollen über die Beiträge zur Sächsischen landwirt schaftlichen Berufsgenosfenschaft auf das Jahr 1935 und der Jah resbericht der Sächsischen landivirtschastliäAN Verufsgenojscn. schäft für 1934 liegen für den Stadtbezirk Dresden vom 18. No vember 1935 an zwei Wochen lang in der Zeit von 81t! bis 14 Uhr im städlisci)en Versichcrungsamt. Breite Strafte 7, 3.. Zim mer 7. für die Beteiligten zur Einsichtnahme aus. Jeder betei ligte Unternehmer erhalt den Gesamtlu'trgg der Beitrckze den er bis zum 7. Dezember 1935 zu zahlen hat. noch schriftlich mitge teilt. Dresdner LlMplelk Capitol: „Anschlag auf Schweda". Ein mystcriö- ser Mordfall in einein Züricher Hotel, der schon im Manuskript auf die Gutgläubigkeit des Publikums allzu sehr rechnet. Es muh zum Widerstand reizen, wenn der Staatsanwalt sich so fort in die fixe, junge Prcssephotographin verliebt, sich als Kaufmann ausgibt und bei einer schon komischen Szene seinem Vertreter als solchen sich vorstcllt. Ueberhaupt wird dieser ganze Mordfall wenig ernsthaft genommen, erst, wenn der angebliche Täter verurteilt ist. kümmert sich der Staatsanwalt (eben weil er sich Hals über Kopf in die Schwester des Angeklagten ver liebt, die ihn natürlich nicht kennt) um den Fall, den der Ver teidiger als hoffnungslos beiseite gelegt hat. Für das notwen dige Vcrdunkelungsmanöoer iverden verschiedene Personen be müht, auch ein engagemcutsloser Clown, der. man weiß nicht weshalb, unentwegt auf den Freund ous Berlin wartet, Inzwi schen aber ganz gut von mitleidigen Seelen gepflegt wird. Auch die schivcr Lungenkranke, die natürlich den Mord aus Notwehr begangen hat, fehlt nicht, nicht das happy end zwischen dem in zwischen erkannten Staatsanwalt und der Pressephotographin. Marianne Hoppe bemüht sich sehr um die Rcgine Keßler, die, von der Unschuld ihres Bruders überzeugt, den Staats anwalt Schweda bedroht (daher „Anschlag auf Schweda' V Eu gen Klöpfer gibt meisterhaft den heruntergekommenen Clown, Peter Voß ist der Staatsanwalt Schiveda. Die wirk liche Freude des Abends ist Grete Weiser als kesse Kabarett- sängerln. Zentrum: „PolIzcIauto 9 9". Ein spannender ameri kanischer Film vom Kampfe der Polizei gegen das organisierte Verbrechertum. Mit Staunen sieht der deutsche Zuschauer, bis zu welcher technischen Höhe sich das Verbrechertum in den Ver einigten Staaten entwickelt hat und wie ein Höchstaufgebot von Mitteln und Menschen notwendig ist, es zu bekämpfen. Der Film läßt uns erleben wie Schüler einer Polizeischule eine Verbrecherbande aufspüren und unschädlich machen, die cs in raffinierter Weise verstanden hat. die Behörden zu täuschen und auf eine falsche Spur zu lenken. Die Handlung ist voll atcmraubendcr Spannung; die eingefkochtene Liebesgeschichte freilich überflüssiges, aber für Amerika wohl unentbehrliches Beiwerk. Den Namen des Regisseurs Eha'les Barton wird man sich merken; ebenso verdienen Lob die Darsteller der Haupt rollen: Fred Mac Murray als Polizist und Sir Guy Standing als Leiter der Verbrccherbande. — Das Beiprogramm zeigt einen hübschen Bildstreifen „Dschungel-Geheimnisse": fesselnde Szenen einer Pantherjaad in Florida und Aufnahmen seltener Tiere aus dein brasilianischen Urwald. Fürstenhof-Llchtsplele- „Varietö". Dieser Filin bietet einen interessanten Einblick in das Artisteulcben vom Rummel platz bis zum vornehmen Varietö Die weitere Zusammen arbeit dreier Artisten ist plötzlich gefährdet, Liebe ist die Ur sache dieser Trübung. Eine aufregende Trapezszene ist der dramatische Höhepunkt: Der eifersüchtige Rivale hat es in der Hand, seinen Partner abstiirzen zu lassen Dach im letzten Augenblick siegt das eherne Pflichtgefühl der Artisten. Hans Albers als Nummelbuden-Artift überragt in der Darstellung seine Partner Annabella und Attila Hörbiger. Der Film ist von atcmraubender Spannung. Im Beiprogramm der Kultur: film: „Leben unter dem Eis". Gloria u. National. „Episode." Ist eg nötig, ein Wort des Lobes Uber den Film zu sagen, der seit Jahren den größten Erfolg eines Filmwerks In Dresden erzielt hat? Beherrscht ist der Film von der Leistung Paula Wesselys, die durch den Internationalen Filinkongreß als beste schauspielerische Leistung des Jahres im Filin anerkannt worden ist. Das Schicksal eine» ungen Mädchens, dessen bürgerliche Existenz durch einen Bank» irach der Deflationsperlode ruiniert wird, bildet den Gegen« tand der Handlung, die wesentlich wird erst durch das Spiel »er Darsteller und die Kunst, mit der die Regie die Wiener Atmosphäre in dem Film lebendig werden läßt. Carl Ludwig Diehl und Otto Trcßler gestalten neben der Wesselcy würdig die Hauptrosten. Sonnlagsprogramm« der Dresdner Lichtspiele: Ilniver« s u m : 2.30, 4.40, 6.50, 9: Einer zuviel an Bord. — Ufa: 8, 5, 7, v: „Liebe". — UT.: 2.30, 4.40, 6.50, 9: Der Mann mit der Pranke. — Capitol: 2.30- Der gestiefelte Kater; 4, 6.15, 8.30: „Anschlag aus Schweda". — Prinzeß: 2.30, 4.40, 0.50, v: Vergiß mein nicht! (Gigli). — Z e n t r u in: 8, 5, 7, 9: Po, lizei-Auto 99. — Fti-Lt- 4, 6, 8.80: Dariet« (H. Albers). — National: 4, 6.15, 8.80: Episode. — Gloria: 4, 6, 8.30: Episode. — MS: 2.30, 4.30, 6.80, 8.80: Kampf um den Piraten, schätz. Unlkormluekv »Nvr krt
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