Volltext Seite (XML)
Oie Nacht vom 8. zum 9. Nov. in München Spannungen Die Vorbereitung und der Ausdruck) des italienischen Krieges gegen Abessinien hat die korrekten und freund» schaftlichen Beziehungen, die seit Jahren zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung bestanden, äu» herlich nicht gestört. Aber es haben sich doch inner liche Spannungszu stände herausgebildet, die deutlich zu spüren sind. Es hat den italienischen Regie rungsstellen nicht verborgen bleiben können, bah der Papst im Hinblick auf diesen Krieg im Einklang mit den unveräußerlichen Grundsätzen der christlichen Sittenlehre vor aller Öffentlichkeit moralische Richtlinien entwickelt hat, die keinesfalls als eine Ermunterung oder Billigung des Unternehmens in Ostafrika aufgefatzt werden können. Zwar sind in der letzten Zeit einige italienische Bischöfe mit Kundgebungen hervorgetreten, die nicht weit davon entfernt waren, dem Feldzug gegen Abessinien die Weihe eines Kreuzzugs für das Christentum zü geben. Aber das beweist nur, daß die Unterscheidung zwischen italie nischem Patriotismus und kirchlicher Unabhängigkeit in der Praxis offenbar nicht immer leicht zu finden ist, kann aber an der grundsätzlichen Linie, die Papst und Vatikan einhalten, nichts ändern. Der Papst jedenfalls hat kein Wort gesprochen, aus dem man schließen könnte, daß er dem Krieg gegen Abessinien den Charakter eines Mis sionsunternehmens zuerkennt. Im Gegenteil: gerade die politischen und geistigen Erschütterungen, die der Krieg in den Missionsgebieten Hervorrufen mutz, mögen Pius XI., der mit den modernen Missionsproblemen, die durch die Unabhängigkeitsbewegung der farbigen Völker ge stellt werden, wohl vertraut ist, veranlaßt haben, schon vor Monaten seine warnende Stimme zu erheben. Es ist gewiß kein Zufall, daß Mons. Testa, der seit einiger Zeit in Kairo als apostolischer Delegat für Aegypten, Ara bien, Eritrea und Abessinien residiert, in den letzten Wo chen nach Rom gekommen ist. Er hatte dabei Gelegen heit, dem Heiligen Vater und den zuständigen Amtsstel len des Vatikans über die Rückwirkungen des Krieges in der politisch so hochempfindlichen und missionarisch so schwierigen Zone seines Amtsbereiches zu berichten. Die Tendenz dieses Berichtes gab dem Vatikan sicher kei nen Anlaß, seine bisherige Haltung zu ändern. Die inneren Spannungen zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung sind also noch nicht gelöst. Sie werden in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Aber vielleicht wäre ohne diese Spannungen ein Zwischen fall nicht zu erklären, der für kurze Zeit einen offenen Konflikt hervorgerufen hat. Es ging dabei um die Hei- lighaltung des Sonntags. Auf den Sonntag des Christ- Königs-Festes, am 27. Oktober, folgte am 28. Oktober der italienische Staatsfeiertag, an dem die Erinnerung an den Marsch der Faschisten auf Rom festlich begangen wird. Auf den folgenden Sonntag, den 3. November, folgte am 4. November wiederum ein Staatsfeiertag, der der Erinnerung an den Waffenstillstand des wahres 1918 gewidmet ist. Den italieniscken B"börden schien-m jeweils zwei Tage Arbcitsruhe mit Rücksicht auf die kriegswirtschaftliche Anspannung der Lnae nicht tragbar, und so wurde kurzerhand anaeordnet, dak zur>"nsten der Staatsfeiertage die Arbeitsruhe an den beiden Sonntagen aufzuheben sei. Am Chrlst-Könias-Fes» ist diese Regelung auch durchgeführt worden Der Vatikan bat dagegen un ter Berufung auf das göttlicke und kirchliche Recht und auf die staatlichen Geseke scharf protestiert. Der Pavst seinerseits Kat bei einer Audienz von Vertretern der Ka tholischen Aktion Italiens in einer viel beachteten An sprache das Gebot der Sonntagskeiligung eindringlich eingeschärft. Der Protest und d-^ Nerhandlungen. die sich daran anschlossen, hatten den Erfolg, daß das italie nische Innenministerium in einem besonderen Er laß die Aufhebung d e r S o n n t a gs r u h e für den 3. November rückgängig gemacht hat. Damit war der Zwischenfall beigelegt. Wenn die italienische Regierung nachgegeben hat, so hat sie nicht nur rechtliche Verpflichtungen anerkannt, sondern offenbar auch Wert darauf gelegt, einen Konflikt zu vermeiden, der ihr im gegenwärtigen Augenblick nicht angenehm sein konnte. Jedenfalls möchte sie es vermei den, eine Lage zu schaffen, die es dem Vatikan unmöglich oder unnötig schwer machen müßte, bei den Bemiikungen um eine friedliche Beendigung des abessinischen Krieges mitzuwirken. Daß der Vatikan zu solcher Mitwirkung grundsätzlich bereit ist, konnte schon früher festgestellt werden. Die Gespräche, die der französische Ministerprä sident und Außenminister Laval in der letzten Zeit mit dem Pariser Nuntius geführt hat, geben zudem einen praktischen Anhaltspunkt. Der Papst selbst hat in einer Radioanfprache an den ersten Eucharistischen National kongreß in der peruanischen Hauptstadt Lima noch ein mal Gelegenheit genommen, den Friedensaedanken vor das Gewissen der Beteiligten zu rücken. „Möge es Gott gefallen", so sagte er, „daß der Geist des Christentums, die einzige Quelle des wahren Friedens, sich über die ganze Erde ausbreite und so schnell wie möglich auch in jenen Gegenden Europas und Afrikas die Herzen bewege und versöhne, wo leider der Friede schwer gestört und wo noch Schlimmeres zu befürchten ist." Ausländische Geistliche mstffen Ecuador verlassen Neevqork, V. Nov. Nach einer Meldung des in Rewyock erscheinenden „Brooklyn Tablet" müssen sämtlich« ausländi- fche Geistliche und Missionar« ihre Seelsorgetätigkeit In der stldanierikUnischen Republik Ecuador etnstellen. Ecuador zählt rund 2 Millionen Einwohner, davon 48 Prozent Indianer, 3V Prozent Mestizen, Eoloo und Zancho», 14 Prozent Reger, Ntu- lallen und rund 8 Prozent Weiß«. Der Führer bei seiner alten Garde München, S. Nov. Ein unvergeßlicher Abend, ein Abend der alten Kamerad- schast und der alten Parteigenossenschast, der Appel im hi storischen Saal desBürgerbräukellers der Haupt stadt der Bewegung, hat di« Nacht der Toten, hat den denk würdigen Tag des 9. November 192S würdig und erhebend ein geleite«. Da sitzen sic nun, jene Männer, die vor 12 Jahren in die sem Saale Zeugen eines Augenblicks von geschichtlicixcr Bedeu tung waren, die dabei waren, als Adolf Hitler zum erstenmal den Versuch machte, das deutsche Schicksal zu wenden, die auch dabei waren, als er vom Bürgerbräukeller den Schicksalsmarsch antrat hinein in die Gewehre der Reaktion. Und durcheinander sitzen sie alle im Saale. hol>e und höchste Würdenträger des Staates, zahlreiche Angehörige des Führer- korpg der Partei, eine Fülle von einsacl)en Männern, die noch heute so wie vor 12 Jahren an der gleichen Stelle ihre Pslicht tun und auch in dieser Hinsicht Vorbilder dafür sind, daß man eine Sache nicht um einer äußeren Ehre willen, sondern um ihrer selbst willen tun soll. Markante Gesichter sieht man unter der alten Garde. Männer und Namen, die mit dem 9. November und dem ersten Erhebungsversuch für immer verknüpft sind. Man sieht Ober gruppenführer Göring, den Obersten SA.-Führer von 1923, Brigadesührer Berchthold, den ehemaligen Führer des Stoß trupps Hitler, Reichsführer Himmler, der vor 12 Jahren die Fahne trug. Christian Weber, Oberstleutnant Kriebcl. den ehe maligen „Vbcrland"-Führcr Dr. Weber, Standartenführer Mau rice. Auf der Galerie haben die Gäste Platz genommen, di« Neichsleiter, Gauleiter, Hauptdienststcllenleiter der Neichsleitung, Obergruppenführer und Gruppenführer der SA.. SS., des NSKK., die Gauarbeitsführer und die Obergebicts- und Gebiets führer der Hitlerjugend. Dazu namhafte Vertreter der Wehr macht und die Hinterbliebenen der 10 Gefallenen. Um 8.15 Uhr scierlicl)es Schweigen! Einer der alten Kämp er von 1923, Sturmbannführer Grimminger, trägt die Blut ahne in den Saal, die genetzt ist mit dem Blut der 10 Ge- allenen von 1923. Gegen 8.29 Uhr hat der Führer, begleitet von drei Blutordensträgern, seine Wohnung verlassen. Es sind bei ihm Julius Schreck, Julius Schaub und Ullrich Gras, der am 9. November an der Feldherrnhalle sich schützend vor Hitler warf und aus zahlreichen Wunden blutend aus das Pflaster sank. Ferner ist beim Führer der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Um 8.30 Uhr trifft der Führer im Bürgerbräukeller ein. Hermann Göring und Christian Weber begrüßen ihn. In Ver tretung des damaligen Führers des „Regimentes München", Obergruppenführer Brückner, der an diesem Ehrentage noch an den Folgen einer Operation leidet und nicht anwesend sein kann, meldet Gruppenführer Helfer den, Führer das Regiment München, dessen ehemalige Kompanieführer in der Halle ange treten sind. Obergruppenführer Hermann Göring tritt an das Pult und kündigt an, daß der Führer nun zu seinen alten Kämpfern sprechen wird. Als der Führer dann beginnt, war fast jeder Satz unterbrochen von Stürmen der Zustimmung und des Bei falls. Die Kundgebung des Saales pflanzt sich fort aus die Straße. Stürmische Heilrufe, die den heißen Dank eines ganzen Volkes umschließen, folgen dem Führer auf seiner Fahrt durch das nächtlicl)« München, durch die Hauptstadt der Beivegung. Oie feierliche Trauerparade vor^en Mauern des Siegestores Ties« Dunkelheit — nur durchbrochen durch die lodernden Fackeln der spalierbildenden SA. — lag über den Straßen, als gegen 22 Uhr die drei großen Trauerzüge mit den gefallenen Helden des 9. November 1923 sich in der Ludwigstraße zum gemeinsamen Zug durch das Siegestor in die Feldherrnhalle vereinigte. Beim Einschwenken in die Leopoldstraße wurden die Lafetten mit den 10 Särgen von den Abordnungen der SA.. SS. und NSKK., des Arbeitsdienstes und der Politischen Leiter empfangen. Auch die dreitausend Unterführer aus dem ganzen Reich waren bereits von der Kundgebung im Zirkus Krahne Heranmarschicri, ebenso di« alten Kämpfer, die gerade düs große Erlebnis der Führerrede im Bürgerbräukeller hinter sich hat ten. Zu ihnen gefeilten sich di« Riescnkolonnen der zehntausend Fahnenträger und der Abordnungen, die die Standarten der Bewegung aus dem ganzen Reich nach Münä)cn gebracht hatten. Kurz vor dem Siegestor nahmen je acht der Lasetten aus der westlichen und östlichen Seite der Leopoldstraße Aufstellung. Dann fetzte sich langsam und feierlich die Trauerparade in M- wegung, um die 10 ersten Blutopser des Kampfes für das Dritte Reich durch das Siegestor zu geleiten. Die Blutfahne, gefolgt von sämtlichen Standarten, slattertc dem nächtlick)en Zuge voran. Einzug durch das Siegestor Unter Trommelwirbel hat die Spitze des Zuges, der die 10 Toten zur Feldherrnhalle überführt, das Siegestor erreicht. Dumpf dröhnen die Trommeln unter den Bogen des Tores und dann tritt aus dem Bogen heraus die Spitze des Zuges, Nächtliche Weihestunde an -er Keldherrenhalle Einzug und Aufbahrung der Toten Am Odeonsplah spiegelt sich das gleißende Licht der Bo genlampen matt in dem düsterrotcn Stoffgrund, der die Sockel der Gebäude ringsum meterhoch verkleidet. Im Schweigen der Nacht wehen die Zeichen der Bewegung, die in diesem Jahre der Freiheit die Symbole des Reiches, Symbole seiner Wieder auferstehung geworden sind. Sie wallen in langen Bahnen herab von den Gebäuden dieses klassischen Platzes, sie leuchten von den gewaltigen Masten vor der Feldherrnhalle, wo sie sich mit dem Symbol der Jugend vereinen, deren größter Stolz es ist, des Führers Namen zu tragen. Vor der Halle zieht der Ehrcnsturm der Leibstandarte Adolf Hitler mit einem Spiclmannszug und seinem Musikzug auf. Um 23,30 Uhr erscheint der Stellvertreter des Führers mit dem Stabschef der SA, dem Neichssührcr SS, dem Korps führer des NSKK, dem Reichsjugendführer und dem Rcichs- arbeitsführer, um an den Stufen der Halle die Trauerparade zu erwarten. Und nun hebt eine Totenehrung an, wie sie kein Volk in der Geschichte jemals seinen Gefallenen berei tete. In der Halle flammen die Opferfeuer auf, die zu Häupten jedes der Gefallenen in der Stunde seines Einzuges lodern werden, die Bogenlampen verlöschen und über dem weilen Platz spielt nur von dem plötzlick auskommcndcn Nachtwind zu lo dernder Glut entfacht, der Widerschein der Opfcrfeucr. Und fast In der gleichen Sekunde flammen die Fächeln auf, deren Träger die Straße der Trauerparade zu beiden Seiten säumen, durch die nun der Zug der Toten seinen Weg zur Stätte ihres Opfers nimmt. Landsknechtstrommeln künden mit dumpfem Wirbel das Herannahen des Zuges. Dann klingt Traucrmusik auf, während die Zehntausende in ehrfürchtigem Schweigen verharren. Und gleichsam den Toten zum letzten Gruße wehen die Fahnen, wie von Geisterhänden bewegt, in dieser Mitternachtsstunde im Winde. Die Trauermusik schwelgt. Wieder beherrscht der dumpfe Klang der Trommein die Stunde, kein Laut unterbricht mehr die weihevolle Stille Trommeln und immer wieder Trommeln, bis die Spitze des Zuges den rotsamtencn Teppich erreicht hat. Uber den die toten Helden ihren Einzug in die durch ihre Opfer geweihte Stätte halten werden. Letzter Wirbel der Trommeln. Dann erklingt der Prä- lentiermarsch, während sechs Mitkämpfer jeden der Särge von den Lafetten nehmen und in die Halle tragen. Der Zug der alten Kämpfer nimmt Aufstellung vor der Halle, dann erscheinen die zehntausend Fahnen der Bewegung, während das Horst- Wessel-Lied getragen Uber den Platz schwebt. Kurze Kommandos. Die Fahnen gehen hoch, ihre Träger nehmen Front zur Straßenmitte und nun erlebt diese Weihe stunde ihren Höhepunkt: Im gleißenden Licht der Scheinwerfer ährt d«r Führ«, durch das Siegestor und dann durch die Front der Kolonnen, durch die Fahnengasse zum Odeonsplah. lieber den roten Tep pich. über den man soeben die toten Kameraden trug, schreitet «r zur Jeldherrnhall« hinüber. Por jedem Sarg verweilt der voran Gruppenführer Helfer. Hinter ihm, breit und tief ge staffelt, dunkelrot leuchtend im Flackerschein, der die ganze breite Ludwigstraße bis hinauf zur Feldherrnhalle erfüllt, die Stan darten, die Standarten der Bewegung, die so mancl-en Namen eines Toten tragen. Hinter den Standarten di« Blutiahne und nun kommen, von je sechs Pferden gezogen, je acht aus einer Straßenseite, die Lafetten heran. Mit Hakenkrenzsahnen ver hangen stehen aus ihnen die Särge der 10 ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung. Nun erstirbt auch das letzte Raunen in den dicht gedräng ten Menschenmassen hinter den Spalieren. Ergriffen lind die Gesichter und die Arme heben sich zum stummen Gruß. Lang sam und feierlich geht der Zug die Straße weiter hinaus zur Feldherrnhalle. Hinter den Lafetten guillt ein breiter, last unüberseh barer roter Strom durch das Siegestor: Tie Fahnen der Be wegung, die aus allen Teilen Deutschlands hier zusammen fluteten, um den Männern, die für die erste Fahne sielen, das Geleit zu geben. Und auch hier wieder eine tiefe Symbolik: aus der einen blutgetränkten Fahne wurde dieser unendliche rot« Strom! Hinter den Fahnen schreitet das Führrkorps der Bewegung, dreitausend Männer aus allen Formationen. Die Mitternacht ist herangekommen. Tie Spitze des Zügen hat die Feldherrnhalle erreicht. Führer einen Augenblick mit dem deutschen Gruß. Sa hält e» letzte Zwiesprache mit denen, die ihr Leben für "Vie Idee und damit für Deutschland gaben, leiste Zwiesprache mit seinem Fahnenträger von damals, der sterbend noch die Fahne der SA umklammerte, ehe sie seinen Händen eistsiel, letzte Zwiesprache mit denen, die in der gläubigen Inbrunst begeisterter Jugend oder im gläubigen Bekenncrmut des Mannesalters die ersten Blutzeugen der deutschen Freiheit wurden. Das Lied vom gu ten Kameraden erklingt. Kem Laut unterbricht die weihevolle Stille. Kein Laut, als der Führer die Hille verlaßt. Noch ein mal ein Augenblick von unerhörter Eindruckskrait. als die Front der Halle in gleißendem Licht gewaltiger Scheinwerfer ausleuchtet und in diesem gleißenden Schein die Ehrenwache der Hitlerjugend an den Särgen auf zieht Nach einmal ziehen, nachdem der Führer und fein Stellvertreter mir der Führer gruppe den Platz verlassen haben, die Mitlwmpwr von damals, die Fahnen der Bewegung, die gesamte Führerschaft der Partei und ihrer Gliederungen und die politischen Leiter in ieierstchcm Zuge an der Halle vorüber, noch einmal zu grünen was sterblich an den Helden war. Dann wird das deutsche Volk seine Totei« grüßen, die starben, damit Deutschland lebe. Präsident Roosevelt Men die Einschränkung der Religionsfreiheit Seit dem offenen Ausbruch der Reich'"""'ür.dlichkeiten in Mexiko sind immer wieder private und offizielle Gesuche an den Präsidenten der Bereinigten Staaten ger eiste: worden, um ihn zu veranlassen, im Namen der amerikanii'äien 'irerkanung und des amerikanischen Freiheilsideals in die antcheligiiste Politik der mexikanischen Regierung ein zugreisen. Alle derart gen Ge suche siiid bisher abgewie'en worden. Jetzt end'i-ch ba: Präsident Roosevelt in einer Rede in San Diego öffentlich Stellung genommen gegen jede Einschränkung der Religions'reilzeit. Klar und eindeutig erklärt er. daß die antireligiöse Politik die unter der amerikanischen Flagge betrieben werde, zu verdammen sei und daß sie dem amerikanischen Frcibeitsideal durchaus wider spreche. Obwohl Mexiko nicht direkt erwähnt wurde deutet man diese öffentliche Erklärung des Präsidenten allaemein als eine Warnung an die mexikanische Regierung Mystische Seheimoraanlsation ln Men aitsgedeiN Wien. 9 November. Wie aus oerläßlichtr Quelle verlautet, ist es Im Laus« des Freitags der Wiener Polizei gelungen, rin« große marxi stische Geheimarganisation unter den Angestellten der städtischen Straßenbahnen und Elektrizitätswerke aufzudecken. Di« Aufdeckung gelang dadurch^ daß der Polizei eine geheim« Mitgliedslist« in dl« Hände si«l. Es sollen an tausend Fest nahmen erfolgt sein. Bei zahlreichen Verhafteten wurde al» Erkennungszeichen ein Ein Groschen Stück. in das di« Mitglieds nummer »lng«rltzt war, aufgefunden.