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Nützliche Ratschläge / Ä NNn! x, ist natürlich nicht viel von Vorteil, wenn ein hypochondrisch veranlagter Kranker angstvoll jeder kleinsten Regung seines Befindens nachspürt und Kombinationen daran knüpft, mit denen er sich selbst llufregt und den Arzt unnötig belästig:. Andererseits aber ist die Mithilfe des intelligenten Patienten doch wertvoll, wenn sie sich richtig betätigt, insofern als der Kranke die Verordnungen des Arztes in ihren Wirkun gen beobachtet und darauf auimerkfam macht, wenn ihm etwas auffällt. Es gibt natürlich bei allen Erkrankungen gewisse all gemeine Richtlinien, die jeweils feststehend, durch die Art und den Grad der Erkrankung bedingt sind. Daneben aber reagiert fast jeder Organismus auf gewisse Dinge anders. Das ist so zu verstehen — wir greifen ziemlich leichte Fälle heraus — es wer den kalte Umschläge, Packungen, auch kalte Güsse verordnet. Mancher wird in der Krankheit den Augenblick, da die Kälte auf seiner Haut fühlbar wird, vielleicht nur mit einem kleinen „Schüttler" begrüßen. Der etwas Verweichlichte aber dieses „oh, wie kalt" als rechr peinlich empfinden und jedesmal mit einem Unbehagen an den neuen Kältegruß denken. Dann den Arzt ruhig fragen, ob (wenn nicht Eis ausdrücklich verordnet wurde, was natürlich zu beachten ist), nicht gestandenes Wasser mit gemäßigter Zimmertemperatur zu verwenden wäre, das keinesfalls so kalt ist, wie frisches Leitungswasser, in der Wir kung sich darum aber doch gleich bleibt. So ist es auch mit Getränken. Sagt der Arzt, daß sie sowohl warm als kalt genossen werden können, muß der Patient beob achten, was ihm besser bekommt, angenehmer ist. Wenn in einer nötigen Diät der Arzt Dinge vorschlägt, die der Kranke sonst niemals liebte oder vertrug, mit Widerwillen genießen würde — den Arzt darauf aufmerksam machen! Es kann dann anderes dafür eingeschoben werden. Es gibt z. B. eine Reihe von Men schen, die Hirn, Zunge, halbenglisches, also „blutiges" Fleisch nicht essen können, obwohl all dies gut, leicht und typische Kran kenkost in gewissen Fällen ist. Eich nicht zwingen — ruhig dem Arzt sagen, wie es damit steht und auf diese Weise es ermöglichen, daß das Richtige ge funden wird, das der Magen gerne aufnimmt. Damit, daß man krank ist, ändern sich natürlich persönliche Liebhabereien und Antipathien noch nicht! Wenn dicke Suppen verordnet sind und der Kranke solch eine Suppe nur mit Widerwillen sieht, wie soll sie ihm dann gut anschlagen? Wenn er trotz aller lleberredungr- versuche nun mal absolut weder Vegetarier noch Rohköstler ist, der arme Patient, Gemüse in großen Portionen nicht mit dem Löffel genießen kann, sondern nur als Begleitung von irgend einem Happen ,^um beißen" dazu — es ruhig sagen! Ein bißchen gehackter Schinken, ein kleines Stückchen weißes Fleisch mit Gemüse sind immer noch weniger schädlich als wenn der Patient sich gewaltsam zu etwas zwingt, was ihm nicht nur nicht schmeckt, sondern wogegen vielleicht sogar sein Magen revoltiert! Natürlich will das nicht heißen, daß der Patient Verordnungen des Arztes, die ihm nicht gefallen, von vornherein störrisch ablehnen soll — bewahre! Erst versuchen — merkt er aber eine nachteilige Wirkung — dann den Mund ausmachen und dem Arzte alles sagen. Es gibt ja auch Heilmittel, die nicht von allen Patienten in gleicher Weise vertragen werden, deren Wirkung also genau zu beachten ist. Viele reagieren z. B. furchtbar auf Morphium, vertragen dies oder jenes absolut nicht. Ein befreundeter Arzt, der die Natur des Kranken schon kennt, wird sich danach richten. Der fremde Arzt muß durch den Patienten orientiert werden, damit er sich danach richtet. Der Patient soll und kann ein wert voller Helfer des Arztes sein — nicht nur durch seinen festen Willen, gesund zu werden, sondern auch durch ein richtiges Wort am richtigen Ort und zur richtigen Zeit. Icks Loclc. »»» Riegelseife sparsam zu verbrauchen. Don dieser sollte man immer einen kleinen Vorrat bereit halten, damit sie recht gut austrocknen kann, da bekanntlich frische, weiche Seife sich sehr rasch verbraucht. Zum Lagern schneide man aber den Riegel in handliche Stücke, runde diese durch Beschneiden der Kanten etwas ab und lege sie mit kleinen Zwischenräumen in luftig trockenem Raume auf Bretter oder Schränke. Die Seifenschnitzel aber koche man mit etwa vorhandenen Seifenresten, ganz knapp mit Wasser bedeckt, solange auf kleiner Flamme, bis sie ganz weich geworden sind, gieße sie dann in eine Tasse und drücke sie, wenn in dieser erstarrt, zu rundem Stück an den scharfen Kan ten zusammen, das, fest getrocknet, gute Handseife für die Küche ergibt. dämpft die Tauben weich, halbiert sie mit seingehacktem Basili kum, Pfeffer und Salz, taucht die Hälfte in einen Ausbackteig aus Mehl, Oel, Weißbier und Ei und bäckt sie in heißem Schmalz. Beim Anrichten verziert man die Tauben mit einem in die Mitte gesteckten ausgebackenen Strauß Basilikum. Gebratene Wildente. Um Len Enten den unangenehmen, tranigen Beigeschmack zu nehmen, empfiehlt es sich, sie zwei Tage vorher in Milch zu legen. Alte Wildenten werden vorher in Esfigmarinade gelegt, angebraten und gedämpft zu Tisch ge geben. Die gerupfte, gesengte, ausgenommene und gewaschene Jungente wrrd innen und außen mit einem Tuch abgerieben, mit einer Speckscheibe umbunden und gesalzen, dann mit Zwiebeln und Mohrrübcnscheiben nebst einigen Pfefferkörnern in Butter im Ofen gar gebraten. Das Brustsleisch muß am Knochen noch ein wenig rosa sein, darf aber ja nicht halbroh auf den Tisch kommen. Man richtet mit Zitronenachteln und Kresse aus geschmückt an, die gulabgeschmeckte Tunke reicht man extra. Als Beigabe eignen sich Rotkohl, Gurken- oder Selleriesalat. Fasan auf Straßburger Art. Tie Zubereilungsweisen von Fasan und Rebhuhn sind ziemlich die gleichen. Zu diesem sehr beliebten Gericht verwendet man vorzugsweise altere Tiere, deren Fleisch nicht mehr zart genug zum Braten ist. Ter gut abgehängte Vogel wird gerupft, geiengt und ausgenommen, mit Speckscheiben umbunden und bräunlich und halbgar ge braten. Währenddessen wascht man die benötigte Menge Sauer- kraut, tut es nebst zwei in Buller gelbgebratenen Zwiebeln, K Liter kräftiger Fleischbrühe und eine Flasche leichtem Weißwein in eine Kasserolle und dämpft alles zusammen langsam Lurch. Den halbfertig gebratenen Fasan legt man nun zu dem Sauerkraut und dünstet ihn mit dicst-m vollends weich Tann nimmt man den Vogel heraus, zerlo t ihn und richtet ihn über dem kurzgeschmorten Kraut an Kaninchen-Suppe. Ein großes WU.ta.iuchcn wird zerlegt. gewässert, abgetrocknet, die Stücke mit Mehl bestäubt und in steigender Butter leicht Uberbratcn. Nunmehr legt man das Fleisch nebst der Leber in eine Kasserolle, übergießt es mit zwei Liter Brühe aus Maggi-Würfeln und dämpft das Kaninchen eine Stunde langsam. Dann werden die Kaninchenstücke heraus genommen, das Fleisch sorgfältig von den Knochen gelöst und beiseite gestellt. Die Knochen zerhackt man und gibt sie mit Zwiebeln, Wurzelwerk und einem Kräutersträußchen wieder in die Brühe, die man mit Salz und einer kleinen Prise Layenne- psefser würzt. Ndchdem man noch Liter Würfelbrühe an gegossen hat, läßt man die Suppe langsam weiter kochen, seiht sie dann durch, fügt die durch die feinste Scheibe einer Hack maschine gelassene Leber und ein kleines Weinglas Portwein hinzu und gibt die gut abgeschmeckte Suppe über dem klein geschnittenen Fleisch und gerösteten Semmelwürseln aus. Weißsauer aus Wildgans. Im Spätherbst sieht man ost Hunderte von Vögeln keilförmig über unsere Felder und Seen ziehen, es sind Wildgänse, die zu dieser Zeit fett und schmackhaft sind. Zum Braten verwendet man tunlichst nur junge Tiere, das Fleisch älterer eignet sich mehr zum Einpöleln oder Kochen. Zur Behebung des der Wildgans und -ente manchmal eiaenen Tüchgeichmackes legt man beim Braten einige geputzte Mobr- -üben in Len Rumps der Tier«. Für Wildgans als Weißsauer zerlegt man die gut gesäuberte und gewässerte Gans in Portionsstücke, wässert das Fleisch nochmals einige Stunden und kocht es mit S^lz, Majoran, Zwie beln in Essigwajser in etwa 2—2°, Stunden gar. Dann ordnet inan die einzelnen Stücke in passende Schalen, kocht die Brühe noch etwas ein, gibt aus je einen Liter acht Blatt gewaschene, weiße Gelatine, klärt mit l 2 »erguirlten Eiweiß und gießt die Lurcksseihte Brühe über Las Fleisch, das man recht kalt gellt Beigabe: B' i!> <itosjeln L-e-rtruck Wessel. praktische Gausfrau WWWVIWUWWMMW» Gang über frisch Nun tritt der Fuß auf bunter Blätter Leben, die sich im Lenz an zarten Zweigen wiegten, wie eine Krone um den Stamm dann schmiegten, als Sommersonne ihnen Kraft gegeben. Ein erstes Blatt, das erste Grün am Baume, wie ging einst seines Daseins junge Kunde dem Wunder gleich bewegt von Mund zu Munde! Der Mensch ward jung am Wuchs im Weltenraume! gefallenes Laub Nun tritt sein Fuß auf früh erfülltes Leben, wie es vollkommen die Natur nur spendet, - zag steht der Mensch und lauscht dem neuen Werde. 1-2 Der Baum, dem jene Blätter Schmuck gegeben, steht kahl und dennoch überreich vollendet. Er ruht in sich und träumt sich in die Erde. —' 8. hl. Heickrlck. Wir sehen in den Spiegel.. Weshalb ist Frauensreundschaft so selten? Freundschaft ist etwas Seltenes; man sollte das Wort nicht immer wieder entwerten, indem man eine abge griffene Münze für seichte und unehrliche Begriffe daraus macht. Frauensreundschaft aber ist das Seltenste, was es gibt. Mädchenfreundschaften reichen wohl überhaupt nicht ins Leben hinein. Die Mädchen heiraten oder treten in einen Beruf. Die Ehe als solche läßt zunächst keinen Raum für eine Freundschaft. Außerdem sind in diesen Anfangszeiten die verheiratete und die unverheiratete Frau zwei Men schen. die zwei verschiedene Sprachen reden. Das Mädchen, das einen Beruf ergreift oder studiert, wird von selber aus den alten Beziehungen gelöst. Die Mädchen lernen. Durch das Lernen bleiben sie nicht die selben, und dadurch ändern sich die Anschlußstellen. Die Mädchenfreundschaften entfremden sich. Nun ist es aber eigenartig und doch nicht zu leugnen, daß Frauenfreundschaften auch später sich selten bilden. Es ist bitter, daß man uns Frauen eine gewisse Unaufrichtig keit nachsagt: wir sollen der andern keinen Erfolg gönnen; wir sollen uns nicht mitfreuen, wenn der Mann unserer „Freundin" Gehaltsaufbesserung bekommt Wir sollen unduldsam sein. Frauen sollen besonders scharf kritisieren, wenn cs eine andere Frau zu beurteilen gilt. Wir sollen recht schonungslos Fehler unserer Geschlechts genossinnen. auch der besten „Freundin", bloßstcllen können. Wenn das alles in manchen Füllen zutrcffen sollte, dann wollen wir eine einzige Entschuldigung gelten lassen: die Ehefrau und Mutter ist kein Einzelwesen mehr. Wenn also z. B. der Mann der „Freundin" Gehaltserhöhung be kommt, denkt sie an ihr e Kinder, die auch bessere Pflege gebrauchen könnten; sie mißgönnt der anderen Familie weniger den Porteil, als daß sie traurig ist. weil die ihren leer ausgehen. Und sonst? Frauensreundschaft wird so oft nach falschen Gesichtspunkten benannt. Wenn man allen Kleinkram immer wieder auspackt, wenn man sich auch Intimes er zählt — worüber man oft geschmackvoller schweigen sollte —. dann kennt man sich noch lange nicht. Man wird sich nur über. Und eine „Freundschaft" quält sich hin, die man aus Furcht vor dem Weitertragen seiner Offenheiten nicht lösen kann. Fm allgemeinen macht man sich und seiner „Freundin" etwas vor. Dor sich selber nennt man Freundschaft, was nur Bedürfnis nach Unterhaltung, manchmal — leider — Klatsch ist. Der „Freundin" macht man nur die Eröffnun gen, die einem gerade passen oder die man in nachher tief bereuter Mitteilungssucht nicht zurückhalten konnte. Solche Beziehungen „Freundschaft" zu nennen, ist eine Sünde am Wort. Freundschaft können nur zwei Frauen haben, die über die kleinen Eifersüchteleien hinaus sind. Offenheit muß selbstverständlich jein, um der Wahrheit willen. Wenn man sich vor einem anderen Menschen aus eigenem An trieb aufdockt, muß man ein Vertrauen ohne Grenzen haben. Das gliche muß diesen beiden Frauen wichtig oder nichtig sein: die großen Lebensfragen dürfen auf leine ent gegengesetzte Grundlage und Auffassung stoßen. Wir mügen zugcbcn, wirkliche Freundschaft kann nur etwas Seltenes sein. Welcher Mensch welche Frau kann jo aus allem hinausgleiten, was wichtig genannt wird und doch unecht ist? Man muß durch sehr viel Leid gegangen sein, wenn man erkennen will, wie wenig es sich L mge sich zu erregen, zu entzweien, die nur ^ruchssuckc menschlicher Eitelkeit sind lind nun rragt man oft: Warum kennen Männer diese