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Sächsische Volkszeitung : 31.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193510318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351031
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-10
- Tag 1935-10-31
-
Monat
1935-10
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.10.1935
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Nr. 253. — 31. 10. 35. Sächsische Volkszeitung Seite 5 ^lotlLSN klneule Ulauiscke Hecktspnovokstion Die Nechtsvergewaltigung, deren Litauen schon fast zu unzähligen Malen angeschuldigt worden ist, feiert nach dein deutschen Wahlsieg nn Memelgebiet einen neuen un erhörten Triumph! Die Volksabstimmung und die Er kenntnis der ganzen Welt, daß das Memelland deutsch ist und wie kein zweites Gebiet auf dieser Erde einen uner- chütterlichen Anspruch auf die ihm vertragsgemäss zuge- ichcrte Autonomie hat, hindert die Kownoer Gemalt laber nicht, ausgerechnet nach dem Ereignis des 29. Sep- ember zu einem neuen Schlag gegen das Recht der Memelländer auszuholen. Bereits im Anfany dieses Jahres wurde von der litauischen Regierung em rechtswidriges „Statutgeseh" geschaffen, das die Vorausselzungen für die Bildung eines „Statutgerichts" enthält. Mit der Konstituierung dieses vielversprechenden Gerichtes hielt man sich jedoch zurück und glaubt nun den Augenblick für gekommen, es auf die Beine zu stellen. Der litauische Staatspräsident hat aus Vorschlag des litauischen Iustizministers die Mitglieder dieses Gerichtshofes ernannt und damit das memelländi- fchc Recht von neuem einer unglaublichen Provokation ausgeliefert. Vier Litauer und ein ihnen höriger Memel länder stellen den Senat dar, dessen ausschliessliche 'Auf gabe es sein wird, auch in Zukunft die Gewährleistung der Autonomie zu unterbinden. Die sechs Aufgabengebiete des Statutgerichtes mö gen formaljuristisch auf den ersten Blick hin für den Außenstehenden keine besonderen Gefahrenherde bedeu ten, in ihrer praktischen Bearbeitung durch litauische Ju risten aber eröffnen sie eine verhängnisvolle Perspektive für die Sicherung des memelländischen Rechtsanspruches. Der litauische Chauvinismus hat seit 1924 in fortgesetzten Rechtsvergewaltigungen und Unterdrückungsschikanen sein wahres Gesicht gezeigt, so daß die Memelländer heute genau wissen, was ihnen von dem „Statutgericht" neuerdings bevorstehen wird. Wenn man weiter berück sichtigt, daß dieses Gericht in erster und letzter Instanz entscheidet und an keine Frist gebunden ist, dann weiß man, welche Welle neuer Unterdrückungen das Memel deutschtum zu erwarten hat. Die litauischen Machthaber können der Welt ihren Willen, das Recht zu provozieren und die Ruhe und Ordnung zu gefährden, nicht besser demonstrieren als durch die Konstituierung dieses „Sta tutgerichtes". Was sagen die Signatarstaaten hierzu? Mtienjugenö, psi-kei un6 öikenUickes Hrnt Das Reichsgericht hat in einer Entscheidung vom 18. 1. 1934 bekanntlich die Frage bejaht, daß Führer der Hitlerjugend als „Lehrer und Erzieher" im Sinne des 8 174 STGB, zu betrachten seien. Das Reichsgericht ist dabei davon nusgegangen, daß die Führer der Hitler jugend „staatliche Ausgaben" ausübten. Ter bekannte Staatsrechtslehrer Koellreutter, München, bestreitet tn einem Aufsatz „Oeffentliches Amt und Amtsträger im nationalsozialistischen Staat" (Rcichsverwaltungsblatt vom 5. 10. 1935, Nr. 40) die Richtigkeit der Begründung dieses Urteils des Reichsgerichts. Nach Koellreutter übt die Hitlerjugend ebenso wenig wie die Partei selbst „staatliche Aufgaben" aus. Wohl aber seien die Führer der Staatsjugend, wenigstens die höheren unter ihnen, Träger eines öffentlichen Amtes und ständen in der Verantwortung desselben. Für die Auffassung Koellreutters ist grundlegend seine Anschauung über das Verhältnis von Partei und Staat. Sämt liche Mittel der heutigen politischen Führung wurzeln nach ihm nebeneinander im völkischen Sein. Die alte rein „ctatistische" Auffassung verkenne, daß im völkischen Staat das Volk der politische Grundwert sei und daß staatliche Zwecke als solche keinen Eigenwert besäßen, sondern einen solchen nur erhielten, insoweit der Staat als politische Lebensform des Volkes in der Staatsver- waltung völkische Aufgaben erfülle. Die Amtsträgerschaft "l der Partei sei hellte ein neues und besonders wich tiges Mittel der Führung. Es entspräche dem Sinn der nationalsozialistischen Rechtsgestaltung, daß die Inhaber von Parteiämtcrn und von Aemtern der Gliederungen der Partei ebenfalls unter die sich auf öffentliche Bamte beziehenden Gesetze des Strafgesetzbuches fielen. 12 /Millionen t.iken iz/ein Dem „Fest der deutschen Traube und des Weines", das nunmehr seinen Abschluß gesunden l)at, ist ein unge wöhnlich großer Erfolg beschieden gewesen. Wenn auch die endgültigen Berichte noch nicht vorliegen, so kann doch bereits jetzt gesagt werden, daß es bei weitem die wirkungsvollste Äemeinschaftswerbung war, die in Deutschland in den letzten Jahren durchgeführt wurde. Werberat der deutschen Wirtschaft und der Reichsnähr stand hatten sich sowohl eine allgemeine Werbung für den deutschen Wem und Weinerzeugnisse als auch die Behebung der akuten Absatznot der Ernte 1934 zum Ziel gesetzt. Wenn beide Aufgaben in so weitem Niaße ge löst wurden, so ist dies zweifellos der vorbildlichen Ge meinschaftsarbeit aller Beteiligten zu verdanken, also ins besondere neben dem Reichsnährstand und dem Werberat -er deutschen Wirtschaft der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", der Organisation der beteiligten Berufs stände und den „Patcnstädten". Da die letzte Zielsetzung nicht wirtschaftlich, sondern nationalpolitisch war, näm lich die Stützung der in der Westmark lebenden Winzer bezweckte, hatte sich auch die Partei maßgeblich für das Gelingen der Veranstaltung eingesetzt. Infolge der Gemeinschaftsarbeit aller beteiligten Volksgenossen wur den aus der Ernte 1934 etwa 12000 Fuder zusätzlich ab gesetzt, also etwa 11 big 12 Mill. Liter. Diese Menge entspricht etwa dem Drittel einer normalen Ernte an Mosel, Saar und Ruwer. Die Schätzungen beweisen be reits, daß das Ziel erreicht ist. Durch die umfangreiche Werbung sind darüber hinaus dem deutschen Wein un zählige neue Freunde gewonnen worden. Etwa 225 deut- sche Städte hatten die Patenschaft für eine noch größere Anzahl Winzerorte übernommen, und es ist keine Frage, daß zwischen Patcnstädten und Winzerdarfern über den augenblicklichen Absatz von Patenwein h"wus enge Be ziehungen wirtschaftlicher,Art geknüpft worden sind d e sich in der Zukunft auswirken muffen. Auch die Traube selbst und der Traubensast sande» neue Freunde und Oer Kamps gegen die Kinderchen Gesetze beseitigen furchtbare Zustande In orientalischen Ländern war es in früheren Zeiten all gemein Sitte, dnß der Mann oder seine Eltern die Braut von deren Eltern sozusagen „kaufen" mußten. Verständlich wird dieser Brauch, wenn wir bedenken, daß die Frau als Arbeits kraft sowohl im Hause ihrer Eltern, wie auch im Haushalt ihres künftigen Mannes gewertet wurde und man zur Erlangung dieser Arbeitskraft gewisse Opfer brachte. Es kam häufig vor, daß auch minderjährige Kinder, oft schon fünf- bis sechsjährige Mädchen, als Bräute gekauft wurden. Heute wird dieser Brauch heftig bekämpft. In Indien wurde beispielsweise schon im Jahre 1930 ein Gesetz erlassen, das Kinderchen unter den Hindus verbietet. Das Miudestalter für den Bräutigam ist durch dieses Gesetz aus 18 Jahre festgesetzt, das der Bräute auf 14 Jahre. Ehe das Gesetz in Kraft trat, wurden die Mädchen ost schon mit acht Jahren verheiratet. Die Mütter waren also zuweilen nur wenige Jahre älter als ihre Kinder, und dieser Zustand wurde noch viel schlimmer, wenn die Ehemänner früh starben und die jungen Witwen mit ihrer Kinderschar hilflos zurückblicben, zumal die Religlonsgcsetze der Hindus eine Wie- derverhciratuug der Witwen nicht gestatten. Für die Kinder war das Los fast noch trauriger, denn meist waren sie körperlich sehr wenig kräftig und schon dadurch gar nicht fähig, den Kamps mit dem Leben nufzuuehmcn. Obwohl von den verschiedensten Seiten versucht worden war, die Bevölkerung über die verderblichen Folgen solcher Kinderehen anszuklärcn, wurden in der Zeit nach Annahme des Gesetzes, also vor seinem Inkrafttreten, Tausende von Kin derchen gescklossen, ost mehrere hundert täglich, weil habgierige Eltern, die ihre Kinder zu verkaufen gedachten, sich noch ihren Vorteil sichern wollten. Es ging so weit, daß sogar Säuglinge dutzendweise getraut wurden. Da eine Hinduhochzeit ein kost spieliges Fest ist, machten die Ehekommissäre, die sür die Aus stattung und für die Ausschmückung der Wohnungen sorgen, glänzende Geschäfte. Der Bräutigam muß zum Beispiel ein Pferd mit schäner Satteldecke bekommen, um vor das Haus seiner künftigen Braut reiten zu können, auch wenn dieses Elternhaus nur eine elende Erdhütte ist. Und die Braut muß, auch wenn sie noch so klein ist und kaum laufen gelernt hat, eingckleidet und mit kostbaren Oelen gesalbt werden. Tas Kleid ist aus knisternder Seide, und an Schmuck darf es nicht fehlen. Viele Mohammedaner und Hindus sind mit dem Verbot der Kinderche durchaus nicht einverstanden, weil man das Ver bot als eine Einmischung in die religiösen Sitten des Landes ansieht. Es gibt überhaupt bei den Hindus noch Bräuche, die aus Vorschriften ihrer Religion zurückgehen, aber keineswegs menschlich genannt werden können. Zum Beispiel werden alle Witwen, die als Erstgeborene keinen Sohn haben, für den Rest ihres Lebens in eine Art Kloster cingesperrt, ivo sie in äußerster Bescheidenheit und Heiligkeit leben müssen. Abgeschafft dagegen ist die frühere Sitte, daß eine Witwe mit der Leiche ihres Man nes zusammen lebendig verbrannt werden mußte. Diese Sitte hieß nach der Gemahlin des Gottes Shiva Sali. Cati hatte, als Shiva starb, vorgezogen, aus dem Scheiterhaufen zu sterben. In aller Heimlichkeit wird diese Sitte auch heute noch manch mal in Bengalen nusgcübt. Es stehen schwere Strafen darauf. Die Stadt Chitor in der Röhe von Udaipur in Rajpu- tana ist für die Witwenopferung ein besonders erschütterndes Beispiel. In dieser riesigen alten Zitadelle, die heute nur noch ein Trümmerhaufen ist, gibt es Grabkainmcrn, in denen tau sende von Frauen Selbstmord begingen, nachdem die Männer im Krieg gefallen waren. Im Jahre 700 war Chitor die Hauptstadt und die wichtigste Festung der Provinz gleichen Na mens. Im Jahre 1290 wurde sie nach heldenmütiger Verteidi gung erstürmt. Bei dieser Gelegenheit ließen sich über lausend Hindufrauen mit der Sultanin an der Spitze freiwillig in den Grabkammern einschließen: sie' starben lieber den Erstickungs tod, als daß sie sich lebendig in die Hände der Mohammedaner lieferten, da ihre Männer bei der Verteidigung der Festung gefallen waren. Geburtstag Dr. Goebbels Berlin. 30. Oktober. Anläßlich des Geburtstages des Reichsministers Dr. Goeb bels fanden sich in seiner Wohnung im Lause des Dienstags eine 8 große Zahl von Gratulanten ein. Gegen Mittag erschien der 8 Führer selbst, um Dr. Goebbels persönlich seine Glückwünsche I zu ülierbringen und ihm ein iverlvolles Originalgemälde van I Spitznreg zu übcrreiäzen. Musikkapellen der SA. und der Ma- I rine-SA. sowie ein Trommler- und Fanfarenkorvs des Jungvolks s und ein Singchor der HI. und des BDM. brachten dem Berliner 8 Gauleiter ein Geburtslagskonzert, während Obergruppenführer I von Iagow mit Gruppenführer ilhland. sämtliäx'n Berliner Vri- I gadesührern der SA. und Reichsiuusiksllhrer Fuhsel persönlich I ihre Glückwünsche darbrachten. Auch Oberqebietsführer Armann I erschien mit dem Führer der Berliner HI.. um die Gliickwünsäre 8 der Jugend zum Ausdruck zu bringen. Den ganzen Tag über liefen außerdem zahllose Glückwunschschreilien, Telegramme, Blumengrüße und Geschenke aus allen Schichten des Volkes ein, unter denen sich auch eine vom Nau Berlin-Brandenburg des Neichsarbeilsdienstcs überreichte und von Arbeitsmünnern in mühseliger vierwöchiger Arbeit selbst geschnitzte Gcschlechtcrwiege für den am 2. Oktober geborenen Stammhalter des Ministers bcsand. Die Gestatt des hl. Antonius Zu den wirksamsten lind immer wieder nachgeahm ten Vorbildern der Ironisierung von Heiligeugestalten gehört die Behandlung des hl. Antonius von Padua bei Wilhelm Busch. Wir finden dazu im Oliloberheit 1935 >er von Paul Alverdes und Karl Benno von Al echow serausgegebenen Zeitschrift „Das Innere Reich" Verlag Albert Langen / Georg Muller, München) eine ehr beachtenswerte Bemerkung in einem Aussatz von Jo es Hofmiller „Wilhelm Busch". Hojmiller sagt dort: „ . . . Der oberflächlichste Blick aus irgendeine Biograph!« des Paduaners hätte Busch davon lccwahrt, den Namen des nach Franz von Assisi größten und volkstümlichsten Heiligen des italienischen Mittelalters in den Kot zu zerren, einer hutorijch fest umrisscnen und ein sür allemal bestimmten Gestalt eine Reihe nichtsnutziger Abenteuer anzuhängen und dadurch nicht nur die Gefühle aufrichtiger Katholiken, sondern auch frei geistiger, aber historisch gebildeter Beschauer Z» verletzen. Würden wir nicht protestieren wenn ein fran zösischer Karikaturist, und wäre er noch so bedeutend einer Bil- dersolge von allerlei Unslätereien Bismarck oder Luther als Helden unterschöbe? . . Amtseinsührttna des neuen Präsidenten der Aeichssilnikammer Berlin, 3». Oktober. In Gcgenivart einer großen Anzahl von Vertretern deutscl-en Filmschaffens, von hervorragenden Künstlern, von Vertretern der in der Reickskullurkammer zu- sammengeschlossencn Kammern und von 'Behörden, insl>esondere des Neichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, darunter des Geschäftsführers der Reichskullurkammer. Hans Hinckel. fand gestern abend in den Räumen der Kameradschaft der deutschen Künstler die feierliche Amtseinführung des neuen Präsidenten der Reichssilinkammer, Staatsminister Professor Dr Lehn ich und die Uebergal«« dieses Amtes durch den bis herigen Präsidenten Dr. Sclreuermann statt. Briefmarken, die unDttg werden Berlin, 3V. Oktober. Der NeiclMwstminister hat eine Be kanntmachung erlassen, wonach mit dein Ablaus des 31. Dezember eine ganze Reihe von Poslrvertzeiäxn ihre Gültigkeit verlieren. Es handelt sich dabei vor allem um die alten Hindenburgmarken mit dem Hindenburg-Brustbild aus den Jahren 1928 bis 1932. Die neueren Serien, die auch weiterhin Gültigkeit behalten, zei gen nur das Kopsbild Hindenburgs. Ferner werden ungültig die Freimarken mit dem Bildnis Friedrichs des Großen aus dem Jahre 1933 und von den Neuerscheinungen des vergangenen Jah res die Kolonialgeüeickmarken. die Saarmarken I die Neichs- parteitagmarken 1934, die Hindenburg-Traucrmarken und die Schillermarken. Ebenso verli'cren ihre Gültigkeit die entspre chenden Postkarten, darüber hinaus die Goethckarlen. di« Luther- Karten, die Gedenkkarte zum 30. Januar 1934 mit dem Doppel bild Hitler-Hindenburg, die Karte zum 31. Mai 1931 und die Karten aus der Winlerhilssn>crklosbrieflotterie des Jahres 1934. Nicht verbrauchte Wertzeichen dieser Art können im Januar noch bei den Postanstalten gebührenfrei gegen andere Postivertzeichen uingetauscht werden. 25» Jahre Hugenotten Berlin. 36. Oktober. Aus Anlaß der 259jährigen Wiederkehr der Ausnahme der Hugenotten durch den Großen Kurfürsten veranstaltete die Fran zösische Gemeinde in Berlin eine dreitägige Gedenkfeier, die am Dienstag mit einem Vvrmittagssestgottesdicnst ihren Auftakt nahm. Im alten Dom am Gendarmeriemarkt war fast die ge samte Französische Gemeinde und die Mitalicder der Französi- scl-en Kolonie versammelt. Alle Behörden halten Vertreter ent sandt. Die Festpredigt hielt der älteste Pfarrer der Französischen Kircip), Lorenz. Dem Festgottesdienst schloß sich die Enthüllung eines Calvin-Denkmals an der Außensront des Französischen Domes an. Wieder ein politischer Mrd tn -er Sowjetunion Wie die „Prawda" am Dienstag berichtet, ist am 25. Okto ber In Gorki lfrülscr Nishnlj Nowgorod) der Funktionär Schmy- reff der Fabrik „Trud" ermordet worden. Zweifellos handelt es sich um einen politiscl-en Mord. Schmyresf wollte die soge nannten „Stachonosfschen" Arbeitsmethoden cinführen, die in jüngster Zeit in der Smvjettndustrle verbreitet werden und die auf verstärkte Ausnutzung der menschlichen Arbeitskraft zwecks Steigerung des täglichen Arbeitsertrages abzielen. Veanadimma Berlin, 30. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat den wegen Mordes an der ledigen Erna Ernst vom Schwur gericht Glogau zum Tode verurteilten Otto T i tze aus Sprot- tau zu lebcusIängliäMi Zuchthaus begnadig« Der Gnadenerweis ist er-zai.geu, weil Titze, der bis dahin unbestraft war und sich des besten Leumunds erfreute, den Ent schluß zur Tat in jugendlicher Unreife und Verzweiflung gefaßt und die Tat unter dem schlechten Einfluß eines anderen began gen hat. Snlfelmma der zaristischen Adler vom Kreml Die sowjetrussische Presse verössentlicht gegenwärtig sehr Interessante Schilderungen über die Entfernung der zaristischen Adler von den Türmen und Kirclien des Kreml, mit der mau vor kurzem begonnen hat. Es ist keine leichte Arbeit, diese Adler von ihrem Standpunkt zu entfernen, die sie jahrhunderte lang schmückten. Die Gebäude sind teilweise über 100 Meter koch und recht baufällig. Die Adler haben ein Gewicht bis zu 2000 Kilogramm Mächtige Gerüste mit besonderen Hebe Kon struktionen mußten geschaffen werden, und die Arbeit hat be reits mehrere Todesopfer gekoster. Rian rechnet, daß sie mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. An die Steile der Adler wird das Saivjctistischc Symbol Sichel und »amwer. angebracht werden. Auch die neuen Wahrzeichen haben teilweise einen Durch messer von 5 Nieter und ein Gewicht von 1500 bis 2000 Kilo gramm. Zn sieben Slunden -le Karte -er Srde aus -em Kopf gezeichnet Paris, 30. Okt. An der Pariser Sorbonne erregte der Student Edmond Chalier kürzlich mährend der Prüfung in Geographie durch eine außerordentlicl-e Leistung seines Gedächtnisses berechtigtes Aufsehen. Charlier war imstande, in der kurzen Zeit van sieben Stunden eine Karte der Erde ans den« Kopf zu zeichnen, ganz ohne Zuhilfenahme von anderen Karten oder Atlanten. Und zwar beschränkte sich der GeographicstudenI Charlier durchaus nicht darauf, nur die Umrisse der Erdteile und Län der, mit den größten Gebirgen, Flüssen und Inseln, wicder- zugeben, sondern brachte auch die Details dokumentarisch genau heraus. Er hat die Erde geographisch so plastisch in seinem Gedächtnis, daß er sogar die Städte richtig ein,zeichnete. Jeden falls hatte er auf seiner Erdkarte über 500 Städte eingetragen. Er hat sich nicht in einem einzigen Fall geirrt. Härteste Strafe für Melnei- Nürnberg, 30. Okt. „Das Ausschlaggebende beim Strafausmaß für Meineid ist, daß das Interesse des Staates mehr denn je gebieterisch verlangt, daß auf bewußt falsche eidliche Aussage die härteste und fühlbarste Strafe gelegt wird!" Mit diesen Worten begrün dete der Präsident des Nürnberger Schwurgerichts das Urteil gegen die 21 Jahre alte verheiratete Margarets Schrödel von Dietersdorf. Sie hatte vor dem Amtsgericht Schwabach in einem Alimcntationsprozeß unter Eid eine wis sentlich falsche Angabe gemacht. Das Urteil gegen die noch nicht vorbestrafte Angeklagte, welche in lörichier Weise bis zum letzten Augenblick leugnete, lautete auf zweieinhalb Jahre Zucht« Haus, drei Jahre Ehrverlust uud dauernde Eidcsunsähigkeit. guten Absatz. Eine der wichtigsten Beobachtungen aber ist, datz der Gedanke „Wein ist kein Luxus" tu starkem Matze an Boden gewonnen hat. Dis studentische Verbindung „Adelphta" in Gießen hat auf ihrein auherordentlichen Altherrcn- und Gesamtkonvent ihre Auslösung beschloss».
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