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Die Garde der allen Leser ist bei der S V. recht stattlich. Noch heut«, hoben wir in un- screr Kartei viele Leser, die schon die erste Nummer der SV. bezogen hoben. Biele beziehen die S B. schon länger als zehn Jahre. An diese Garde unserer Leserschast richten wir beson ders herzlich die Bitte, uns bei der Verbreitung per Zeitung zu helfen. Der erste richtige Wintermonat, der November, beginnt jetzt. In diesem Monat sollte jeder treue Freund unserer Zeitung der S. V. einen neuen Bezieher gewinnen können! : Tödlich verunglückt. Am Dienstagmorgcn geriet in einem Gerbcrcibetricb auf der Böhmischen SIrahe ein Mann mit dem Kopfe zwischen de» Fahrstuhl und die Wand und wurde preffetasuna der SA'Gruppe Sachsen Dresden, 30. Okt. Die Pressereferenten der SA-Gruppe Sachsen hielten am Dienstag in Dresden eine Arbeitsta gung ab, in der die Richtlinien für die kommende SA-Prcsse- arbeit scstgelegt wurden. Die Tagung, In der auch Gruppen führer Schepmann das Wort ergriff, brachte eine Fülle von Anregungen. Im Anschluss an die Tagung sand wiederum in Anwesenheit des Gruppenführers Schepmann und des Stabssüh- rers Gontermann ein Kameradschastsabend der EA- Presserefcrenten mit Vertretern der sächsischen Tagcsprcsse statt. In einer kurzen Ansprache gab Gruppenführer Schepmann seiner Genugtuung über die enge Zusammenarbeit zwischen Presse und SA Ausdruck, wie sie besonders bei dem jüngsten Reichswcttkampf der SA in Erscheinung getreten sei. Er wies sodann auf die großen Aufgaben der SA hin, die sich nicht mit ihrer Tradition aus der Kampfzeit begnügen könne und dürfe, sondern die In ernster, stiller und zäher Arbeit als eine der großen Gliederungen der Bewegung mit dieser arbeite» müsse am großen Aufbauwerk des Führers. : Aus der Unfallchronik. Am Dienstag kam es auf der Rcichsstraß« zu einem Zusammenstoß zwischen einem Kraftwagen und einem Motorrad. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich aus der Daußner Slraße. In beiden Fällen wurden die Kraftrad fahrer schwer verleßt ins Krankenhaus gebracht. Am Abend rutschte auf der Feldkierrenstraße eine 81 Jahre alte Frau aus und brach sich einen Oberscl-enkel. Auf der Höhndorfer Slraße stürzt« eine 35 Jahre alte Frau von einem einstöckigen Hinter gebäude In die Tiefe, sie zog sich außer Kopfwunden eine Wicbcl- säulenverictzung zu. Tödlicher Moll auf der Könlg.Zohann.Slraße Dresden, 30. Okt. In der Nacht zum Mittwoch kurz nach l Uhr wurde aus der König-Iohann-Straße ein älterer Mann beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Personenkraft wagen ersaßt und überfahren. Er svurde so schwer verletzt, daß alsbald der Tod eintrat. Bei dem Verunglückten handelt cs sich um den 67 Jahre alten Landschaftsgärtner Max Michael, der auf der Schuhmachergasse wohnhaft war. Der Fahrer, der am Dienstagabend mehrere Lokale besucht hatte, wurde festgenom men und der Staatsanwaltschaft zugesührt. Neben dem Fahrer im Wagen hat eine weibliche Person gesessen, die er kurz vorher in einem Lokal kennengelernt hatte. Sie hat sofort nach dem Unfall den Wagen verlassen und sich entfernt. Ihre Aussagen sind für den Fahrer und das Kriminal amt von größter Wichtigkeit. Sie wird deshalb nebst allen Per sonen, die Zeugen des Vorgänges waren und noch nicht ver nommen worden sind, gcbeicn, sich umgehend im Zimmer 80 des Krimiualamtes zu melden. Desgleick>en bittet das Kriminal amt alle Zeugen des Unfalles, der sich während der Verdunkc- lungsübung auf der Bautzncr an der Einmündung der Löwcn- und Pulsnitzer Straße zwischen einem Kraftrad und einem Personenkraftwagen zugetragen hat, sich in der gleiä)en Dienst stelle zu melden. Dresdner pollzeiberlSi Dreister Uebersall. Am Tienstagal'end gegen 20 Uhr wurde ein junges Mädchen, das auf dem Fahrrad die Reicker Straße landwärts fuhr, in der Nähe des Koitzschgrabens plötzlich von einem 18 bis 80 Jahre allen Mann vom Rade gerissen und fest gehalten. Auf die Hilferufe der Ucbersallencn ergriff der Bursche die Flucht und entkam in der tiefen Finsternis, die während der Verdunkelungsübung herrschte. Einbrecher am Werke. In der Nacht zum Mittwoch wurde an der Hohenzollernstraße ein Berkaufshäuschen gewaltsam aufgebrochen. Die Diebe erlangten einen Posten Zigarren und Zigaretten. — Am 27. Oktober wurde mittels Einbruchs aus einer Gaststätte an der Palmenstraßc ein Radiogerät Marke Volksempfänger gestohlen. — Dem Kutlclier einer Speditions firma wurde vor einigen Tagen in der Nähe des Hauptbahnhofs ein großer Karton entwendet, der vier Volksempfänger ent hielt. Dresdens zweite Verdunkelungsübung Verdunkelungsübung in Dresden? Lange vorher war sie diesmal nicht angekündigt worden Im Ernstfall könnte man ja auch nicht wochenlang vorher Verdunkelung ankündigen! Die Im Januar gemachte Erfahrung hatte überdies gelehrt, daß ein Teil der Einwohner, die doch alle mitüben sollen, den Ue- bungszweck umging, indem sie eine Stunde früher „in die Falle" ging. Dementsprechend war auch der Uebungsbeginn festgesetzt worden: auf 7 Uhr abends, also die verkehrsreiche Zeit des Ge schäftsschlusses. Das Uebungsgeblet war diesmal weiter aus gedehnt worden als im Januar: auch die Städte Meißen und Pirna waren in die Verdunkelung einbezogen worden. Was man bei „eingeschränkter Beleuchtung" und bet „Ver dunkelung" zu tun hat, sollte nachgerade jeder Volksgenosse wissen. Vor der Hebung im Januar ist in dieser Beziehung weitgehende und nachhaltige Aufklärung erfolgt. Im Septem ber hat das Dresdner Polizeipräsidium ein die wichtigsten Vor schriften zusammenfassendes Merkblatt herausgebracht, das man sich aus der S. V. wie aus jeder anderen Dresdner Zei tung ausschncldcn konnte. Der 29. Oktober: das war nun die Probe aufs Exempcl. Rundfahrt durch die verdunkelte Stadt. Es schlägt 7 Uhr. Noch brennen überall die Straßenla ternen, die Lichtreklamen, die strahlenden Lampen der Schau fenster. Aber wenige Minuten später ist das alles verschwun den. Von den Straßenlaternen leuchten nur noch ein paar; dafür mahnen Nichtungslampen an wichtigen Kreuzungen den Fahrer. Die Lichtreklamen sind ausgcschaltet, die Schaufenster verdunkelt oder abgeschirmt. In den Telefonzellen geben blaue Lampen nur noch einen matten Schimmer. Bei strömendem Regen fahren wir durch die ins Düster versunkenen Straßen. So weit ist die Disziplin noch nicht, daß die „eingeschränkte Beleuchtung" mit dem Uhrenschlage ein setzte. Noch manches Fenster fällt durch strahlende Helligkeit auf, noch manche Lichtreklame wird verspätet abgeschaltct... Musterhaft abgcblendet sind die Straßenbahnen, die mit verhangenen Lichtern und mit geschlossenen Vorhängen fahren. Vom H a u p t b a h n h o f, vom Wettiner und Neustädter Bahn hof sieht man nur einen schwachen Schimmer. Auch auf den Gleisen der Reichsbahn sind alle Lichter, bis aus die unentbehr lichsten, abgcschaltet oder gedämpft. — In den Außenbe zirken der Stadt liegen weite Blocks schon im tiefen Dunkel da. Nur hie und da fällt ein Lichtschimmer oben durch die Jalousien. — Wenn man von der Obergorbitzcr Höhe oder vom Waldschlößchcn aus in dieser Düsternis Dresden sucht, findet man nur ein paar Lichtpunkte... In den dunklen Straßen herrscht trotz Dunkel und Regen teilweise ein recht reger Verkehr. Man muß sich das eben angesehen haben! Junge Burschen zeigen bei dieser Ge legenheit eifrig, daß sie Taschenlampen besitzen — ein Unfug, der dem Uebungszwcck wenig entspricht. — Aber abgesehen von solchen kleinen Schönheitsfehlern erscheint die Verdunkelungs disziplin der Bevölkerung als musterhalt... Auf dem Rathausiurm. ist diesmal die zentrale Bcobachtungsstation für die Uebung. Hier beobachten auch General der Flieger Wachenseld, Oberbür germeister Zörner und Bürgermeister Kluge den Verlauf der Uebung. — Leider entdeckt man von hier oben wesentlich mehr Schönheitsfehler, als man bei der Rundfahrt durch die Straßen bemerkte: Einige Obergeschosse, die infolge ihrer zurück fallenden Front von der Straße aus nicht gesehen werden kön nen, haben überhaupt nicht abgeblcndet. Manch ein nach dem Hof zu gehendes Fenster leuchtet „verstohlen" und läßt von hier oben aus den ganzen Hof als „Lichtschacht" erscheinen. Da gibt es für das nächste Mal noch viel zu lernen! Neun Uhr! Nun setzt die völlige Verdunkelung ein. Die Straßenlaternen verschwinden vollständig. Auch in den Häusern erlöschen die Lichter Dresden versinkt unter dein Rathausturin in eine graue Nachtwolke... Nun noch einmal hinaus auf die Straße! Man kann Im Auto den Nebenmann nicht mehr erkennen. Langsam, unglaub lich langsam nur kann sich der Wagen durch die völlig ver dunkelten Straßen schieben. Man erkennt die gute Stadt Dresden nicht mehr wieder. Vom Waldschläßchen aus sieht man nur eine grauschwarzc Wolkenbank dort, ivo man den Kern der Großstadt Dresden liegen weiß... Dann aber leuchten wieder zaghaft ein paar Lichtpunkte auf. 21,45! Die Verdunkelung ist beendet. Und eine Viertel stunde später erstrahlt wieder alles in vollem Licht... Das Ergebnis der Uebung wurde in einer Zusammenkunft der beteiligten Stellen gewer tet, die unmittelbar nach Beendigung der eingeschränkten Be leuchtung 22,15 Uhr im Polizeipräsidium Dresden unter Leitung des stellvertretenden Polizeipräsidenten Dr. Pfote »Hauer stattfand. Dr. Pfotcnhauer mies zunächst auf die völlig unter bliebene Verdunkelung der Fenster mancher obere» Stockwerke hin, ebenso auf die vielfach «»verhüllt gebliebenen Fenster nach der Hofseite. Der Ucbungslciter, Polizcimajor Melchior schilderte dann seine Eindrücke bei einem 40 Minuten währenden Flug über das Ucbungsgebiet. Er erkannte dankbar die erfolgreiche Vorarbeit an, die insbesondere von der Drewag geleistet wor den ist. Die eingeschränkte Beleuchtung habe bewirkt, daß man vom Flugzeug aus nicht den Eindruck gehabt habe, sich über einer größere» Stadt, geschweige denn über Dresden zu be finden. Man könne wohl sagen, daß man sich mit den ge troffenen Maßnahmen aus dem richtige» Wege befinde. In der Aussprache wurde darauf hingewiesen, daß manche Ladeninhabcr noch eine Vier'elstunde nach Beginn der eingeschränkten Beleuchtung volles Licht in ihren Schaufenstern brennen hatten. Eine solche Indolenz müsse ebenso wie die Disziplinlosigkeit derer, die ihre Fenster überhaupt nickt abgc blendet hatte», Im Interesse der Allgemeinheit auf das schärfste getadelt und bekämpft werden. Weitere planmäßige Hebungen sollen auch diese bisher Unbelehrbaren zu der notwendige» Mit arbeit erziehen. y. derart eingeklemmt, daß er sich nicht wieder befreien konnte. Die alarmierte Feuerwehr mußte die Abdeckung des Fahrstuhls mit Sauerstoffschneidapparat entfernen, bevor der Verunglückte geborgen werden konnte. Es war jedoch bereits zu spät, da der Tod schon eingctreten mar. Säumlaer Spieler kommt um sein GliMlos Erneuerungslose müssen rechtzeitig bezahlt werden. Nützliche Lehren können alle Lottcriespicler aus einer in der Juristischen Wochenschrift veröffentlichten Entscheidung des Oberlandcsgerichts Frankfurt (Main) ziehen. Wer sich viel Aerger und kostspielige Prozesse sparen will, der bezahle recht zeitig sein Erneuerungslos, sonst geht cs ihm wie dem un glücklichen „Helden" eines Prozesses, der durch seine eigene „Bummelei" um den Glückstreffer von 15 000 RM. kam. Sein Lotteriecinnehmer hatte ihm das Erneuerungslos zu geschickt mit der üblichen sormularmäßigen Zahlungsaufforde rung, widrigenfalls kein Anspruch auf den Gewinn bestehe. Der Spieler übersah den Ziehungsbcginn und glaubte, das Un glück wieder dadurch gutmachen zu können, daß er nachträglich das Geld für das Los einsandtc. Er hatte sich aber verrechnet und mußte auf die Klage des Lottericeinnchmers an diesen das Gewinnlos hernusgcben. Wie in den gerichtlichen Entschei dungsgründen s4 U 26/35 vom 7. Inni 1935) ausgcsührt wird, konnte das Angebot des Lotlcriccinnchmers zum Weitcrspicl nur dadurch angenommen werden, daß die Zahlung vor der Ziehung in seinen Besitz gelangte. Ein bloßes stillschweigendes Behalten des Loses durch den Kunden genügte angesichts des in dem Begleitschreiben enthaltenen ausdrücklichen Vorbehalts nicht, um den Kaufvertrag über das Los mit dem Lottericcin- nehmer zustande kommen zu lassen. Trage am Z. 11. das GlückSschlffchen des WSW! Löciisisckiss Anzeigepflicht zur Errichtung von Ehrenmalen Der Sächsische Minister des Innern erläßt im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 29. Oktober 1935 eine Verordnung, in der es heißt: Die Errichtung von Ehrenmalen sür die im Kriege Gefallenen oder sür die nationale Bewegung oder für deren Opfer habe ich in der Verordnung vom 29. Januar 1935 von meiner Genehmigung abhängig gemacht. Die Erfahrungen ha ben gezeigt, daß der mit dieser Verordnung verfolgte Zweck, auf die einwandfreie Ausstellung und Gestaltung von Ehren malen den nötigen Einfluß zu gewinnen, nicht immer erreicht wird, weil bei der Vorlage von Entwürfen in der Regel schon weitgehende Bindungen hinsichtlich des Platzes und der Aus führung des Ehrenmales vorliegcn. Um diese Nachteile zu ver meiden, ist cs notwendig, daß die beim Landcsverein Sächsischer Heimatschutz in Dresden bestehende Landesberatnnosstellc sür Kriegerchrungen in Zukunft schon zu den Vorverhandlungen zur Klärung der Frage zugezogen wird. Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens Dresden, 30. Okt. Aus birund der Reichsgesetze über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 und über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 werden zugunsten des Landes Sachsen ein gezogen: das aus den Namen des Freien Turn- und Sportvereins „Jahn" in Wilschdorf-Boxdorf eingetragene Grundstück Bl. 265 des Grundbuchs für Wilschdorf, das aus den Namen der Freien Turnerschaft Röhrsdors e. V. in Röhrsdors eingetragene Grund stück Bl. 324 des Grundbuchs sür Röhrsdors und die aus den Namen des Schrebcrgartenvereins ..Sonnenlehne" e. V. in Hains berg eingetragenen Grundstücke Bl. 103 und 142 des Grund- bucljes für Hainsberg. Neue und alte Kammermusik Dritter Kammerabend des Tonkünstlervereins. Der letzte Kammerabcnd des Tonkünstlervereins brachte «in abwechslungsreiches Programm, dessen wertvollste Werke am Eingang und zum Beschlug des Konzerts standen. In seiner Kammersonate für Violine, Viola und Violoncello stellt Heinz Schubert, der jetzt am Flensburger Grcnzlandthea- 1er wirkende bedeutende Schüler von Kaminski, Haas und Hausegger, erhebliche Ansprüche an Hörer und Aussiihrende sowie an sich selbst. Er schreibt eine herbe Lyrik und scheint seiner Tansprache nach von der Orgel herzukommen. Es ist eine Musik ohne jede Konzession, vo» der der Kenner allerdings stark angesprochen wird. Am stärksten von dem Mittclsah, einer ebenso tief empfundenen wie meisterhaft gekonnten Chaconne über den Choral „Ach Gott vom Himmel sieh darein", an die sich eine Fuge »»schließt. Leider stand die Wiedergabe durch die Herren Tröber, Bcckert und Rhede nicht durchweg auf der er wünschten Höhe. Den Gegenpol bildete das festlich-feierliche Concerto grosso in D-d»r op. 6.1 von Carelli sür Streicher Und Continua (Karl Schmidtgcn), das dem Abend einen rau schenden Abschluß gab. Zwischendurch hörte man lvon den Damen Fcyerabcnd, Pick und P. Hollman» ausgezeichnet vorgetragen) je drei zart stimmungsvolle Terzette von Thuille (nach Eichendorfs-Tex ten) und seinem Schüler Heinrich Kaspar Schmidt saus Worte von Brüning-Naspach). Im .alten" Teil kamen schließlich noch eine schlichte Trio-Sonate für Flöte, Violine und Klavier sHer- ren Scheffel, Strelewitz und Klinger) von PH. Emanuel Bach — köstlich das Adagio — und eine schwungvolle Violinsonate in e-moll sHerren F. Bauer und Schmidtgcn) eines Zeitgenossen von Ioh. Seb. Bach, des großen Geigers Francesco Maria Reracini zu Gehör, der von 1717—1722 Konzcrtmetster in Dresden mar. Ein anregender, interessanter und trotz der Fülle des Gebotenen nicht zu langer Abend. Dr. W. Kammersänger Fritz Büttner 60 Jahre alt. Der über Dres den hinaus wohlbekannte und als Liedersänger wie als Vor tragsredner gescl)ätzte Kammersänger Fritz Büttner. Dresden, be geht am 30. Oktober seinen 60. Geburtstag. Dresdner Lichtspiele Jürstenhof-Lichtspiele: „Die Heiligeund ihr Narr". Unter der Spielleitung Hans Deppes wurde der bekannte Ro man von Agnes Günther verfilmt, das Hohelied der Herzens- rcmhcit. Hansi Knoteck spielt das „Seelchen" rührend und mit zarter Natürlichkeit, Lola Chlud die kalte, intrigierende Sties- mntter, glaubhaft das Böse verkörpernd. Sympathisch Hans Stiiwe und Friedrich Ulmer. Wundervolle Landschastsaufnoh- men geben diesem ergreifenden Filmwerk einen würdigen Rah men. Im Beiprogramm u. a. »er Kulturfilm „Heiß Flagge". » Dresdner Lichtspiele am Donnerstag, 31. 10. Universum: 2.30, 4.40, 6.50, 9.00: Einer zuviel an Bord. Ufa-Palast: 2.30, 4.40, 6.50, 9.00: Ein Teufelskerl sG. Fröhlich). UT.: 2.30, 4.40, 6.50, 9.00: Der Mann mit der Pranke (Paul Wegener). Capitol: 2.30: Märcl»envorstellung: Der gestiefelte Kater; 4.00, 6.15, 8.30: Liel^sleute (G. Fröhlich). Prinzeß: 2.30, 4.40 6.50, 9.00: Vergiß mein nicht sBenjamino Gigli. Magda Schneider). Kammer-Lichtspiele: 4, 6,s5, 8,30: Artisten (Harry Piel). AtS.: 2.30, 4.30, 6.30, 8.30: Karneval des Lebens (Irvan Mos« jukin). FllLi: 3.30: Der moderne Robinson; 6.00, 8.30: Die Heilig« und ihr Narr. National: 4, 6,15, 8,30: Der Vogelhändler. Gloria: 6, 8,30: Pygmalion. Winterhilfe! Nun lasset eure Sorg' und Pein Um Schweinefleisch und Butter Mal nicht des Lebens Inhalt sein, Und denkt an jene Mutter. Die um das karge täglich Brot Des Mannes und der Kinder Sich stündlich steigert In der Not Zum Attes-Ucberwlnder. Und lasset euer Hin und Her Am Stammtisch um Britannien, Ums Kriegsgeschrei am Roten Meer, Um Frankreich und Italien, Mal nicht des Tages Götze sein, Weil neben uns in Sorgen Der Bruder sich nicht ganz allein Verzehren soll für morgen. Der Winter naht mit Schnee und Cio: Da rücken wir zusammen Und schicken In den weiten Kreis Der Herzen heiße Flammen, Und pocht er gar mit Hunger an, Sein Erbrecht zu beweisen, Dann wollen wir den letzten Mann Mit Frau und Kindern speisenl Wir wollen uns der Hellgen Pflicht Zum Volk erneut besinnen Und froh in alter Zuversicht Ein neues Werk beginne», Ein Opserwerk In harter Zeit, Die Zeit erfüllt mit Liedern, So bleiben wir in Ewigkeit, Wenn r»ir ein Volk von Brüdern.