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sraLtdidiLotLvL- Nummer 2SS—34. Iaftro SächMe l) olrsseMng Silchelut S mol »öchrntllch. Monatlicher vezugopret» durch IrSgtt «lnlchl « Psg. d>». «0 Pfg. IrSgerlohn 1,70; durch dir Polt 1.70 «Inlchlteöllch PokIIberwellungogebllhr. ,u,llgllch «! PIg P-»-v«st«llgeld. ktnjelnumm«, 10 Plg. »>» Sonnadrn«. Sonnto,- ui» Frstlagnumm« v> Plr. «erla,,or> Lreode». «n»elgen»relle: »>e llpaltl», » mm drei»« Zelt« « Di» ! Illi ZamM-nametge» d Pitz. Siir Platzwünlch« U-x» »tr leim »«»ißi ieche» 6chkIfN«itu«-: Dn^xn-«., Polterst,. 17, Fenures Mit «.L0U LelchLstoftell«. vr»L »red Verlag: Dennania Buchdrucker«» und Verlag Ih. und <S. Winkel, Volierstratz, 17, Sernrus 11011, Postscheck: Xr. IMS. Bank: Stadtbank Dreede» «r. «7«7 Sonnabend, 28. Dezember 1935 Am Fall« von höherer Gewalt, verbot, etntretender vetried» störunge» hat der Bezieher »der Vjerbunglreidend« tein« <I» jpriich«, soll» di« Zeitung in deichrSntlem Umtang«, a«r1-ii«e> oder nicht erscheint - LrtüNunqrort vreedeir. - — — — Katastrophen an den Weihnachtslagen Folgenschwerer Augzusammenstoß bel Großheringen am Vorabend von Weihnachten Schwere Sturmschäden in Spanien ViS jetzt 18 Todesopfer — Entgleisung eines D-Auges — VrüüeneinMze Madrid, 27. Dez. Aus Nord- und West-Spanien werden orkanartige Stürme und starke Regenfälle gemeldet. Di« Iltisse Guadiana und Tromes sind 3 Meter gestiegen und überschwemmen das Land Lei,Badajoz und Salamanca. Brückenein stürz« und Un terspülungen von Häusern haben bisher 11 Todes opfer gefordert. Der Sachschaden ist autzerordentlich groß. Teilweise wurden auch Friedhöfe von der Flut aufgewühlt, so datz di« Leichen im Wasser schivammen. Der Schnellzug Madrid —Badajoz entgleiste infolge Erdrutsch. Mehrer« Personen wurden leicht verletz«. In der Provinz Ca- eere» stürzt« «in« Brücke über den Flutz Tietar ein, als ge- rad« «in mit vir« Personen besetztes Privatauto darüber fuhr. Di« Insassen ertranken. Auch in der Meerenge von Gibraltar herrscht heftiger Sturm, der di« Postv«rbindung nach Ceuta lahm legt«. SchneeMme in USA so Todesopfer. Newyorb, 27. Dez. Das ganze Land von den Rockn Mmin- tains bis zur Atlantikkiiste wurde während der Weihnaasis- feiertage van schivoren Blizzards heimgesucht. In vielen Staa ten mutzte der Flutzzeug- und Kraftwagenverkehr völlig einge stellt werden. In Chicago trafen die Eisenbahnzüge mit stun denlangen Verspätungen ein. lleberall sind protze Schneever wehungen zu verzeichnen. 30 Menschen sind erfroren. Feuer in der amerikanischen D'amanienhörse Newyork, 27. Dez. Wie man aus Newyork meldet, brach in der dortigen Dlamantenbörse ein outzcrgcwöhnlich heftiger Brand aus, der die in den Safes befindlichen Diamanteubeständc von etwa 40 der grötzten amerikanischen Diamantcnhändler aufs schwerste gefährdete. Der Wert dieser Diamanten belief sich auf mehrere Millionen Dollar Die Feuerwehr vermochte gegen das Feuer nicht viel auszurichten. Drei Stockwerke des Gebäudes stürzten zusammen. Es gelang aber, die Diamantensafes zu sichern. Vrand in einem amerikanischen ArbeltS- dienflkqer Newyork, 27. Dez. In einem Lager des amerikanischen Freiwilligen Arbeitsdienstes in Waterbury (Vermont) brach am Donnerstag früh ein Brand aus. Das Feuer entstand in einer Holzbaracke und griff so schnell um sich, datz sich mehrere der Insassen nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Drei Offi ziere verbrannten, drei weitere Offiziere wurden schwer verletzt. Der grötzte Teil der Mannschaften befand sich glücklicherweise in Urlaub. In dem Lager befinden sich ehemalige Frontkämp fer, die an Dammbauten arbeiten. Dachelnfiurz verletzt Z0 Personen Mailand, 27. Dezember Im Orte Cardazzo bei Stradella stürzte bei einem Tanzvergnügen plötzlich das Dach des Tanz saales ein. Die Gebälktrümmer und Schneemassen stürzten auf die Tanzenden herab: etwa 30 Personen erlitten Tterletzunqen. Einige Schwerverletzte mutzten sofort in das Krankenhaus jze- bracht werden. Die Schncemassen. die sich auf dem Dach angetzäuft hatten, und die Regengüsse scheinen den Einsturz verursacht zu haben, zumal das Gebäude schon seit längerer Zeit baufällig gewesen war. Aufopfernde Bergungsarbeit der Pioniere Vel dem Unglück von Großheringen Erfurt, 27. Dez. Am Heiligen Abend ereignet« sich bei Großheringen ein . furchtbares Eisenbahnunglück, das über 30 Tote fordert«. Ein zelheiten des Unglücks finden sich aus Seite 3 dieser Ausgabe. Ueber die Bergungsarbeiten der vom Reichsstatt- halt«r Sauckel und dem Präsidenten der Relchsbahndirektion Erfurt aus Riesa an die Unglücksstelle von Grotzherlngen herbelgerusenen Pionierabteilung erfahren wir noch fol gendes: Di« Pionier« hatten zur Durchführung ihrer schwierigen ^Bergungsarbeiten In der Saale Pontons mitgebracht, dl« sofort Wasser gelassen wurden. Entgegen den zuerst auftauchendrn Vermutungen stellt« sich bald heraus, datz kein Wagen des Persanenzuges in die Saal« gestürzt war, aber erhebiich« Wagenteile, dfe auch Menschen mit in den Flutz hinein rissen. Durch den Zusammenstotz hatten sich die Oberteile der Wagen aus der Brücke zum Teil gelöst, die Türen waren auf gesprungen, so datz Menschen und Oberteil« von Wa- gen In den Flutz geschleudert wurden. Binnen kurzem gelang es der aufopfernden Arbeit der Pionier« aus der etwa drei Meter tiefen eiskalten Saale mehrer« Leichen zu bergen. Diese Arbeiten wurden mit allen technischen Hilfs mitteln, z. B. auch durch das Ziehen von Netzen, vorgenommen. Dank des Einsatzes der Pionier« ist es gelungen, datz gerade an dieser so besonder» schwierigen Unglücksstätte di« Leichen sehr schnell aus den Fluten der Saal« geborgen werden konnten. So arbeiteten Wehrmacht, Arbeitsdienst, TA. und andere Ver bände Schulter an Schulter. * VetleidSlelegramme Telegrammwechsel zwischen dem französischen Ministerium sür öffentlich« Arbeiten und dem Reichsverkehrsministerium. Berlin, 27. Dez, Der französische Minister für öffentliche Arbeiten sandte aus Anlatz des Eisenbahn unglücks bei Grotzherlngen an den R e i ch s v e r k e h rs Mi nister folgendes Telegramm: „Tiefbewegt von der Nachricht über das Unglück von Grotzherlngen bitte ich Sie, meine aufrichtige Teilnahme Im Na men des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und der fran zösischen Eisenbahnen entgegenzunehmen." Hierauf antwortete der Reichs- und preussische Ver kehr s in i n i st e r Freiherr von Eltz-Rübenach folgender matzen : „Für Ihre Teilnahme an dem schweren Unglück, das die Deutsche Reichsbahn und das deutsche Volk am Heiligen Abend betroffen hat, sage ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank." » Beileidstelegramm des Reicksminlsters Dr. Frick an Relchvstatt- halter Sauckel. Berlin, 27. Dez. Der Reichs- und preußische Minister des Innern, Dr. Frick, hat an Reichsstatlhalter Sauckcl-Weimar fol gendes Telegramm gerichtet: „Tieferschüttert durch das entsetzlich« Eisenbahnunglück bei Grotzherlngen bitte ich Sie, den Hinterbliebenen mein her- lichcs Beileid auszusvrechen und bei der morgigen Trauerseicr als mein Vertreter einen Kranz nicderzulegen." * Berlin, 27. Dez. Der Königlich dänische Gesandte Kam merherr Zahle hat an den Benera'dircktor der Deutschen Reichs bahn, Dorpmiiller, folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Im Namen der dänischen Regierung und in meinem Na men bitte ich Sie. zu dem schweren Eisenbahnunglück am Heili gen Abend das herzlichste Beileid entgegcnnehmen zu wollen." Ferner hat der Gesandte ein Beileidsschreiben an das Aus wärtige Amt gerichtet. München, 27. Dez. Der Reichsstatlhalter In Bauern. Ge neral Ritter von Epp, hat aus Anlatz des schweren Eisenbahn unglücks in Grotztzeringcn dem Reichsstatthalter in Thüringen Sauckel und dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Dr. Dorpmüller in Berlin telegraphisch sein wärmstes Beileid zum Ausdruck gebracht. Seffentliche Gebäude auch äußerlich im Dienst der Winterhilfe Berlin, 27. Dez. Der Reichsbeaustragte für das Winter hilfswerk beabsichtigt, die Gebäude der Reichs-, Staats- und Gemeindebehörden in die Propaganda des Winterhilsswerkes einzulrezichen und Transparent«, Plakat« usw. an den Fas saden und Eingängen dieser Gebäude anbringen zu lassen. Bet der Sonderstellung, die das WHW. «innimmt, bestehen, wie der Reichsinnenminister den Landesregierungen mitteilt. keine Tee denken. die beabsichtigt« Propaganda in angemessenem und zivcckdieisiicl>em Umfang ausnahmsweise zuzulassen. zlugzeug-randeberechtiauna neu geregelt Eventuell Schadensersatz Berlin, 27. Dez. Durch «in Gesetz zur Aenderung des Lustverkehrsgesetzes sind die Bestimmmungen über die Lust- Verkehrslandungen außerhalb von Flughäfen neu gesatzt wor den. Danach dürsen Luftsahrzeuge autzerhalb von Flughäfen des allgemeinen Verkehrs nur landen, wenn es die Sicher heit des Fluges erfordert, oder wenn der Reichsminister der Luftfahrt oder die von ihm bestimmte Stelle dafür die Er laubnis erteilt. In den vorgenannten Fällen kann der Eigen tümer eines Grundstückes die Landung eines Luftfahrzeuges nicht verbieten: er kann jedoch Ersatz des ihm durch die Lan dung entstehenden Scl-adcns verlangen. Die Besatzung des Luftfahrzeuges ist verpflichtet, über Namen und Wohnsitz des Halters und des Führers den Berechtigten Auskunst zu geben. Nach Feststellung von Haller und Führer darf der Berechtigte den Abslug oder die Aufforderung des Luftfahrzeuges nicht veÄsindern. Der Reichsminister der Luftfahrt wird schließlich in dem neuen Reichsgesetz ermächtigt, den Wortlaut des Luft verkehrsgesetzes ganz oder teilweise im Reichsgesetzblatt neu bekannt zu machen und dabei etwaig« Unstimmigkeiten des Ge- setzestcxtes zu beseitigen. Sin Slnheitsaeseh fiir die Sozialversicherung Berlin, 27. T«z. Ueber die Weitcrführung der großen Sozialversicherungsresorm teilt Arbeitsminister Seldt« in seinem Bericht über die Sozialpolitik mit, datz große und wesentliche Teile des Aufbaugesetzes bereits durchgeführt sind. Ein Teil sei jedoch noch in der Durchführung begriffen. So sei der Fiihrergrundsatz bei den landwirtschaftlichen Versicherungs trägern noch nicht durchgeführt. Die Art der Angliederung der Landesversichcrungsaustaiten an die Staatsverwaltung be dürfe noch der endgültigen Klärung. Die im Gesetz vorgesehene gleichmäßige Verteilung der Tteitrüa? auf Versicherte und Be triebsführer konnte aus wirlschastliclien Gründen nach nicht durchgeführt werden. Auch von der vorgesehenen Möglichkeit eines einheitlichen Beitragseinzuocs sei bisiser noch keiir Ge brauch gemacht. Es läge» aber wichtige Vorarbeiten in den Gut achten der Akadxmie sür Deutsches Recht vor. Der Aufbau der Reichsversichcrung vollziehe sich langsam. Das liege zum Teil daran, daß solche wichtigen Aenderungeu nur vorsichtig und schrittweise in Anpassung an die tatsächlichen Tterhäitnisse vorgenommen werden dürften, zum anderen Teil aber auch daran, datz manclie Fragen nur im Zusammenhang mit Ent- scifidungen der allgemeinen Politik gelöst werden könnten. Dies gelte namentlich für alles, was mit der Reichsreform Zusammen hänge. Eine solcl>e Uebergangszeit sei sür die beteiligten Ver- sicherungsträgcr und Versicl-erungsbehörden nicht angenehm. Es werde daher..das Bestreben des Reichsarbeltsminilters sein, sobald als möglich die neuen Vorschrsiten in einem klaren und übersichtlichen Gesetz zusammenzusassen. Starke Mißstimmung gegen Stalin und seine Mitarbeiter Paris, 27. Dezember. Die Agentur Radio meldet aus Mos kau. die Volkstümlichkeit Stalins und seines Generalstabcs be finde sich auf stark absteigender Linie. In zahlreiciien Provin zen Sowjetrutzlands hätten sich in letzter Zeit Zwischenfälle ereignet, die bezeichnend für die seindiiche Einstellung der Be völkerung seien. Am 7 November habe man in fast allen Untergrundbahnstationen Mockaus die Bilder Stalins und die des Volkskommissars für Verkehrswesen. Kaganomitsch, zerris sen. Im Park von Saratow habe man wenige Tag« später eine Büste Stalins gefunden, die durch Schläge mit einem harten Gegenstand vollständig zertrümmert worden war. In Swerd lowsk seien 18 Studenten verhaftet worden weil sie beleidigende Druckschriften gegen Stalin verteilt hätten. Aehn- liä>e Zwischenfälle hätten sich unter den Arbeitern in den Werken von Iivanowo ereignet. Viktor Lutze 45 Zahre Am 28. Dezeml>cr begeht der Slabsckief der SA. Viktor Lutze seinen 45. Geburtstag. In den ersten An- fängcn der Aeivegung kam er zu Adolf Hitler, einer der erste« Kämpfer für den Nationalsozialismus in Norddeutschland. Viktor Lutze. Frontoffizier des Weltkrieges, hat den Kampf der SA. von seinen schwersten Anfängen an mitgcmacht. So ist er gewachsen mit der SA., bis ihn der Führer nach der schweren Kris« des 30 Juni 1034 zum Stabschef er nannte. Wenig über ein Jahr ist es her, daß Viktor Lutze vom Führer mit diesem Auftrag an die Spitze der SA. gestellt wurde. In dieser kurzen Zei« ist es ih.n gelungen, di« Umwandlung, di« die SA. wieder in die alle Richtung und die alt« Ausgabe zu- rttckführte. zu vollziehen Die U m o r ga n i s a I i o n der SÄ., die einl^'itliäx' Ausrichtung der Führcrfclxsit. alles das wurde geschafft, lind ivenn Stabschef Lutze am 28. Dezember seinen 45. Geburtstag bezieht, dann kann er — mitten im Werk, im Sclmssen stellend — zurückblicken auf ein gewaltiges Stück Ar- l'eit, das er geleistet hat.