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iw Xkdccz ol« ad«n '/.II- <Son> - Puls oa«l>k «< HemLels-Fettung stnusblutt Les Nrrtes urrL Les poUAeieurrtes L«: StcrOL LeLpFig 91r. 523 s»rim«»°n<> °»»».iE«».-, «»." Freitag, den 18. Oktober .t.rn,,..<d nn.chion Nr. lE l««»-n» ,4t«4 1918 omai »7077 Ein nener EhreM an -er Same Der deutsche Heeresbericht Großes Hanptqvartler, IS. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz A Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Ein neuer großer Durchbruchsversuch der Engländer und F Franzosen ist zwischen der Ancre und -er Somme voll kommen gescheitert. Mit einem Masseneinfah an Artillerie und seiner durch frische Reserven verstärkten Infanterie glaubte der Feind sein Ziel erreichen zu mästen. Die 7 tapferen Truppen -er Generale Sixt von Arnim, von Boehn und von Garnier behauplen nach schwerem Kampf« oner- schüttert ihre Stellungen. Die Haupkwucht -er zahlreichen Angriffe richtete sich gegen di« Front von Lourcelette bis zum St. Pierre B aast-Waide. Mehrfach kam es zu erbittertem Hand gemenge in unseren Linien mit dem vorübergehend ein gedrungenen Gegner. Trotz sechsmaligen im Laufe des Tages mißlungenen Sturmes auf unsere Stellungen bei Satlly liefen -le Franzosen hier nachts nochmals an; auch dieser Angriff wurde abgeschlagen, -er Kamps nordwestlich des Ortes ist noch nicht abgeschlossen. Brandenburgische Infanterie empfing stehend nordwestlich von Gueudeeort dichte eng lische Kolonnen mit vernichtendem Feuer. Südlich der Somme wurden die französischen Angüsse zwischen Fresnes—Mazancourt und Lhantnos fort gesetzt. Sie erstickten meist schon in unsere« Sperrfeuer. Um die Zuckerfabrik von Geaermont entspannen sich wiederum hartnäckige Kämpfer sie find zu unseren Gunsten entschieden. Der Hauptkell von Ablaineourt ist nach hartem Ringen in unserem Besitz geblieben. Wir nahmen hier in -en letzten Kämpfen etwa 2V0 Franzosen, darunter vier Offiziere, gefangen. Heeresgruppe Kronprinz Oestlich -er Maas und in der Gegend westlich von Marklrch (Vogesen) lebhafte Feuertätigkeit. Westlich von Markirch wurden französische Vorstöße abgeschlagen. Unsere Flieger griffen starke feindliche Geschwader auf dem Fluge nach Süddeutschland erfolgreich an und fchoffen, unterstützt durch Abwehrgeschütze, neun Flugzeuge ab. Rach -en vorliegenden Meldungen sind durch abgeworfene Bomben fünf Personen getötet, 26 verletzt. Der angerichtete Sach- chaden ist gering, militärischer Schaden ist nicht entstanden. Oeftticher Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen Das Gyergyo- und das Mszek-Becken, die obere und untere Lfik sind vom Feinde frei. Die Verfolgung wird fortgesetzt. An der Straße Lsik-Szere-a-Gymes- k Paß leistet der Gegner noch zähen Widerstand. In erfolgreichen Gefechten an den Grenzhöhen östlich un südöstlich von Kronstadt wurde 1 Offizier, 170 Mann ge fangengenommen und 2 Geschütze erbeutet. Valkankriegsschauplatz Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen Nichts Renes. Mazedonische Front. Beiderseits -er Bahn Monastir —Florina lebhafte Artilleriekämpfe. Di« serbische» Angriffe am Lerna- Bogen hatten auch gestern keinen Erfolg. An der Struma- Front Gefechte mit feindlichen Erkunduagsableilungeu. Feind liches Feuer von Land und See her auf die Stellungen bei Orfano. , Der erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Athen von Truppen der Entente besetzt? tr.) Bon der Schweizer Grenze, 13. Oktober. (Draht- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Die Züricher Blätter melden aus Paris: Rach einer Meldung des «Figaro' ist Athen durch Truppen der Entente militärisch besetzt worden. Starke englisch« und sranzösische Truppenadteilungen hallen die öffentlichen Gebäude und Kasernen besetzt. Der russische Feldzug vor der Mnterruhe (r.) Von der dänischen Grenze, 13. Oktober. (Droht be richt unseres Sonderberichterstatters.) In den «Birschcwija Wjedomosti ' — denen direkte Beziehungen zum Ministerpräsidenten Stürmer nachgesagt werden — schreibt Oberst Schumsky in einer von amtlicher Stelle inspirierten Kritik über die Lage an der russischen Ostfront: «Wenn man gegenwärtig noch nicht von einer vollkommenen Ruh« an unserer Ostfront sprechen kann wenn noch Einzeloperaktonen an verschiedenen Frontstellen möglich sind, so läßt sich im allgemeinen doch sagen, daß sich der Sommcrseldzug seinem Ende naht und daß die großen Operationen vorüber find. Dieser Still stand unserer Operationen wird so lange andauern, bis die während des Sommers verbrauchten Kräfte wieder erneuert find: wahrscheinlich wird es erst im Frühjahr der Fall sein.' Feindliche Fliegerangriffe auf süddeutsche Städte (r.) Karlsruhe, 13. Oktober. (Elg. Drahtbericht.) Don zuständiger Seile wird den Karlsruher Blättern mltgeteilt: Im Laufe des gestrigen Nachmittags und Abends griffen mehrere feindliche Luftgeschwader Orte im süd lichen Baden an, u. a. wurden in Freiborg l.B^ Donau eschingen, Almenshofen, Hofingen und in deren Umgebung Bomben abgeworsen. In einzelnen Orken wnrde ein« kleine Anzahl Personen verletzt. Der Sachschaden ist. soweit bis her festgestellt werden konnte, gering. Militärischer Schaden ist überhaupt nicht angerlchtet worden. Durch Abwehrfeuer und im Lufkkamps worden nach bisherigen Meldungen vier feind- liche Luftschiffe zum Absturz gebracht. Die große Schlacht am Karst Drahtbericht unseres Kriegsberichterstatters (r.) Krlegspressequartler, 11. Oktober. Seit Montag ist lm Küstenländischen eine »euegrotzeSchlacht, die achte der Isonzoschlachten» im Gang«. Die Italiener habe« sie seit Woche» vorbereitet. Rach dem von unsere« Berteidigern abgeschlagenen viertägigen Aasturm ia der Mitte des Bvrmouats habe» sie neu«, ausgeruht« Truppen au die Front gebracht «ad di« artilleristisch« Ausrüstung ihrer Angrisssarmee »euerüch verstärkt. Rebe» de» weit- tragende» enMche» Geschützen donner» jetzt anchfennzös ische Ka- »one» am Isonzv. Gasbombe», Handgranaten großkalibrige Mia«»- werfer find in Derwendung. Die fetzige Angriffsschlacht wnrde durch eip« achttägig« starke Artillerievorbereitung eiageleitrt, die an di« Rervenkrast unserer Trpppe» die höchste» Anforderungen pellte. Man- tag nachmittag schritte« dann die Italiener auf dem Platea» so« Kamen z»m Angriff. Zuerst wnrde« ihre Bersuche, zwischen San Grado di Merne, am Abfall des Karstes zum Wippachtal und der Karst- höhe nächst dem Doberdo-See gegen unser« Stellungen vorzugehen, durch unser Feuer verhindert. Am Spätnachmittag setzte der Feind jedoch z» einem Masse «an griff an. Aber wieder brache« seine Anstürme im konzentrischen Feuer unserer Artillerie zusammen. Stellenweise, so insbesondere am Rordabschnitt der Angriffssront, wiederholten die Italiener bis viermal de« Angriff. Bei de« Ruinen von Oppachlasella gelang es ihnen auch, in den Abschnitt einer unserer Kompanien einzu dringen, doch worden pe durch Gegenstoß sofort wieder hinausge- drängt. Während der Kämpfe legt« die feindliche Artillerie schweres Feuer auf di« Räume hinter ber Front, um das H«ra»brlugen von Reserve» zu verhindern. Erst gegen 9 Uhr abends ließ das feindliche Feuer nach, steigerte sich jedoch lm Laufe der Rächt wieder zu größter Hefügkeit. Die Gasbomben der Artillerie und Pi« Ekrofltgeschosse der Minen werfer machten den ganze« Kampfraum zu einer wahren Höll«. Im Laufe der Rächt dehnte sich das Feuer auch auf de« Roum nördlich des Wippachtales, auf die Stellungen östlich von Görz aas. In der Feoerzone ging die italienische Infanterie wieder zu Masfenangrisfen gegen unsere Stellungen vor, die an den meiste« Stelle« bereits ganz eingeebnet waren. Sandsäcke boten unsere« heldenhasle« Berteidigern dürftigen Schuh. Trotzdem wiesen sie jeden Angriff, ost in er bittertem Rahkampf, zurück. Als abends der Angriff abflaate, waren die Stellungen voll in unserem Besitze, nur um kleine Grabenabschnitte, ia die der Feind ein- zudriagen vermocht hatte, wurde «och gekämpft. Für die Kraft unserer Abwehr zeugt die Zahl von vierzehnhnndert italienischen Gefangenen, di« unsere Truppe« tagsüber gemocht habe«. Ha»s Georgy, Kriegsberichterpatter. * (r) Wie«, IS. Oktober. (Drahibericht unseres So»- derberichterftatters.i De» jetzigen Anstrengungen der Ita liener gegen unser« Front am Adriati,chen Meer« wird von unseren Truppen ein wahrhaft glänzender Widerstand entgegengesetzt. Auf der Karsthochsläche und auch auf den nach Süden grenzende« Küste ast reif en steigen in ununterbrochener Folge und ia direkt östlicher Richtung Opacchlasella, das selbst 172 Meter hoch liegt, gleich unmitlelbar hintereinander die Höhen 202, 229, 297, 346 und 386 an. Jeder Kilometer Streife« weiter »ach Osten beherrscht mit seiner größe ren Höh« den ihm vorgelagerten westlichen Grenzstreifen. So gab bie Natur das von den Italienern erstrebte Kriegsziel in sichere Hat. Sie wird sich noch lang« hier blutige Köpfe hole» können. Russisches Zerwürfnis mit Stallen? (e.) Boa der Schweizer Grenze, 13. Oktober. (Draht- bericht unseres Soaderderichlerstatiers.) Di« .Reuen Zürcher Nachrichten' bringen in Fettdruck folgende Mitteilung aus Rom, di« ihnen von besonderer Seite zugchl: In gatonlerrlchleten Kreisen Roms wird vcrsicherl, daß der russische Gesandte beim Oairiaal, Herc Giers, am 20. Oktober in Urlaub geht, und zwar «ach La- z e rn. Gleichzeitig sollen die vier hohen rassischen General stabsoffiziere im italienisch«» Hanptquarller vo» der russischen Regierung zurückberufen werden. Die Beziehung«» zwischen Sonnino und dem Gesandten, der den Standpunkt seiner Re gierung etwas zu siark betonte, sollen zu wünschen ödriglasfen. Die Be jahung«», seien durch das jüngste Handschreiben besZarea an den König Biktor Emanuel, das durch den russischen Militär attache in Parts ins italienisch« Hanptguarlier überbracht wnrde, nicht gesördert worden. Man versichert «ch, daß Rußland da« Lon doner Abkommen vom September 1Sl4 betrrsfend Richteingehnag elnes Separatsrttbens nicht nnterzeichnet hat, «eatgpens »tcht in dem Sinne, wie es von London aus oerösjenUicht umrd«. Rußland soll vielmehr rinen eigenen Bertrag mit besonderen Bedingungen und Verpflichtungen vorgelegt haben, der von allen Ententrstiate» an genommen und unterzeichnet wurde. Eine Mahnung der sächsischen Nationatliberalen Die nationalliberale Fraktion der sächsischen Zweiten Stänüekammer und der GeschciftSsührende Ausschuß des Natlonalliberalen Landesvereins für das König reich Sachsen haben einstimmig nachstehende Erklärung be schlossen: Mik steigender Besorgnis beobachten wir die Art und Weise, wie setzt in der Oeffentlichkeit die entscheidenden Lebens fragen des Deutschen Reiches und Bolkes erörtert werden, wie dnrch den Streit der Meinungen die innere Einheit unseres Bolkes gefährdet wird, wie Kreise, die von dem gleichen vaterländischen Sinne beseelt sind, sich entzweien, well sie sich über di« Weg« zum gleichen Ziele nicht einig werden und den Wider streit öffentlich austragen. Wir wissen, daß über die Krlegsziele, über die Kriegsführuag und über die Leitung der Reichs geschäft« durch den jetzigen Reichskanzler Meinungsver schiedenheiten bestehen, und billigen es nicht, daß das Recht der freien Meinung so weitgehend beschränkt wird. Aber wir find davon überzeugt, daß der Weg, immer wieder allerlei Ausschäfs« und Ber einigungen zu bilden, denen sich dann andere mit entgegengesetzten Zielen feindselig gegeaübersiellen, unser Bolk innerlich zer klüftet, während es doch die innere Einheitlichkeit nötiger denn je braucht. Unser« Anschauungen über di« Kriegszlete stimmen zusammen Mit denen, die von den berufenen Bertretungen unserer Partei kond- gegebe« worden sind, und die darin gipfeln, daß das Machlgebtet des Deutschen Reiches so erweitert werde, daß die friedlich« Arbeit des Volkes unantastbar gesichert wird. öffentlich erhobenen Forderung, daß England nieder- gerungen »erdr« müsse, stimmen wir rückhaltlos zu. und wir hal te« uns an die Worte des Reichskanzlers vom 28. September d. I» burch die er es vor allem Bolk für nötig erklärt hat, daß diesem Feind« gegenüber jedes taugliche Kriegsmittel angewen det werden müsse. Zu entscheiden, welches die tauglichen Mittel find, dazu ist die Heeresleitung berufen und verpflichtet. Und wir erblicken darin, daß Hindenburg der Leiter des Generalstabes geworden ist, die volle Gewähr dafür, daß das Wort des Kanzlers eingelöst wird. Auch wir sind davon überzeugt, daß in der auswärtige» Politlk des Reiches Fehler gemacht worden find, auch wir fordern, daß die diplomatischen Aufgaben in dem schweren Ringen nur des Deutsche« Reiches Bestand klag, kraftvoll und rücksichts los durchgeführt werden, weil Schwächlichkeit «ns unnötige Blnt- opfer kostet. Die Sorge aber dafür, daß kein deutscher Blutstropfen nnnütz ftleßea darf, legen wir vertrauensvoll auf die Heeresleitung, fest davon überzeugt, daß sie das kostbare Gut des deutschen Bolkes aufs beste betreuen wird. Dieselbe Sorge ums Vaterland, ans der heraus die Gegner des Reichskanzlers handeln, beseelt auch uns. Aber wir er blicken in bem Unterfangen, den Kanzler zu stürzen, die groß« Gefahr, daß das Mißtrauen gegen di« Reichsleituag, das teilweise auch mit bedenklichen Mitteln in unser Bolk gesät wird, sich notwendigerweise auch auf die Heeresleitung überträgt, in deren Hand jetzt im wesentlichen das Schicksal des deutschen Bolkes und Reiches ruht. Dies aber erscheint ans als verhängnisvoll, well es unserm Volke di« nötig« Einheit nimmt und die Wehrkraft schwächt, und weil es im Ausland« den Glauben erwecken muß, daß unser Volk die Zuversicht auf den Sieg verloren habe. Darum erhebe« wir unser« Stimme za der Mahnung: faßt alles zu unterlassen, was unser Bolk innerlich ent- zweien kann.' Wir begrüßen diese Erklärung, die die sächsischen national- liberaien Landtagsabgeordneien und der Geschäftsführende Aus schuß des Äiational liberalen Landesvereins an die Mitglieder im Lande richten, mit aufrichtiger Freude. Die Erklärung der sächsischen Nationalliberalen wird gerade im gegen wärtigen Augenblick um so wuchtiger wirken, als sie einen recht unliebsamen Abschnitt deutscker innerpolitischer Geschichte mit einer Tat abjchlieht, die warmes vaterländisches Empfinden mit kluger Abwägung der politischen Notwendigkeiten vereinigt. Es handelt sich für uns jetzt in der Tat darum, allen kleinlichen Streit zu begraben und nur das eine große Ziel im Auge zu haben, das nach den letzten Reden der Lloyd George und Asquith erst recht erreicht werden muh: die Niedcrringung unserer Gegner, im de- sonderen aber die Niederringung Englands, das die Zerschmette rung Deutschlands als sein Kricgszlel laut aller Welt verkündet. Da gibt es fül uns nurein s: Zusammenhalten und alle Kräfte an spannen, daß wir Sieger bleiben und den Frieden uns erstreiken, der uns vor dem Vernichlungswillen Englands und seiner Vasallen für alle Zeiten schützt. Auch darüber bestand so, von wenigen Ein spännern abgesehen, im ganzen Volke volle Einigkeit, dah zur Niederringung Englands sedes taugliche Mittel anacwendet werden müsse Nur darum ging der leidige Streit, ob diese Mittel ohne Rücksicht auf die militärische und politische Lage sofort und rücksichtslos angewendet werden sollten, oder ob die politische un militärische Leitung des Deutschen Reiches den Zeitpunkt ihrer Anwendung zu bestimmen hätten. Gewisse Ausschüsse und Ver einigungen forderten und fordern wohl heute noch das erstere. Die Führer der sächsischen NatioBalliberalen stellen sich nun mit uns auf den Standpunkt, dah der Heeresleitung lm Einverständnis mit der Reichsleitunq die Entscheidung über diese wichtige Frage in die Hand gegeben werden müsse, und sie warnen ihre Anhänger im Lande vor dem Beitritt zu Ausschüssen und Vereinigungen, die dieser Entscheidung vorgrejsen wollen und damit unser Volk inner lich zu entzweien drohen. Diese mannhafte Haltung im gegen wärtigen Augenblick wird, so hoffen wir, ihren Eindruck nicht nur in Sachsen, scndern in weiten d rutschen Landen nicht verfehlen.