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Nummer 282—34. Iavra P-rlag,»«« v«e»d«». «ln^Igenpietze: dl« Ilpalllg« » mm breite g-ik » Pfg t lür gamMenanjelgen b Psg. gür Platzwllnl»« Uni»«» »U Ul« LewSH, leisteA Erscheint l> mal «rchentlich. DtonaUIcher Bezug,prri» durch Tr!>g«r «Inlchl »0 Psg. dz». «0 Psg. Irüg-riobn l,70: durch dl« Post t.7V «InIchII«dIIch Postüberweilungsgrbühr. zuzüglich dd Plg Past-Best«llg«ld. kinzrinummer ll) Plg, dl« Sonnabend-. Sonntag- »nd gtstlagnumm« W Plg. SächMe UolksseUuna Echrlstlelliing: Dre»d«n>A., Polierst«. 1k, Frrnrus rmll ». HOU LeschSst,stell«, Druck und v«rlag: Sermanla Buchdrucker«! «ad ««lag L». und «. Winkel. Pollerstrab« 1k, gerurul »1»lr, Postscheck: klr. l«5, Vaal: Stadtban« Dr««d«, Nr. «7«k Freilag, S. Dezember 19SS 2m Fast« »»» hdtzerer Seioalt, Lerbot. elatreteud« ««trieb» stSrunge« hat der Bezieher »de, Werbung«,«lbend« kein« >» sprüch«, sall« dl« Zeitung in belchrilnNem Umsang«, o«rs^it«t »der nicht erscheint. — Erfüllungsort vreodea. — — — » Die pwWinmgestMns... RimdftmlS Goebbels vor -en Run-funk-Inien-anien -Der Rundfunk hat primär der Auflockerung des Alltags zu dienen" Saarbrücken, S. Dez. Relchsmlnisier Dr. Goebb «ls empfing am Mlttwochnach- mlttag die zur festlichen Eröffnung des Reichsfenders Saar brücken dort zusammengekommenen Intendanten sämt licher deutschen Sender, um ihnen auf Grund von Er fahrungen und Beobachtungen aus den letzten Wochen und Mo naten seine Ansichtenüber die Gestaltung des Rundfunkprogramms mttzuteilen und ihnen gleichzeitig in gewissen grundsätzlichen Fragen Richtlinien für die künftige Arbeit zu geben. Der Minister vermies eingangs auf die Schmierigkeit der Gestaltung des Rundfunkprogramms, die sich durch das Erforder nis ergebe, Millionen von Hörern nach Möglichkeit zufrieden zu stellen. Ter Rundfunk sei ja ein Volksinstitut, dessen Hörer sich aus allen Kreisen des Volkes für jede auch noch so kleine Sendung zusammensetzten. Es werde immer dann gelingen, möglichst weite Kreise zu erfassen, wenn man sich darauf ein stelle, stets und ständig die Verbindung mit dem ganzen Volke ausrecht zu erhalten. In der letzten Zeit hätten nun versiedene Sender in der Absicht, das Programm politisch zu gestalten, den Rundfunk mehr und mehr mit den sogenannten „Stunden"-Darbietungen der verschiedensten Art regelrecht atomisiert. Sie hofften, damit das Volk „politisieren" zu können. Das sei aber nicht di« richtige Methode. Der Nationalsozialismus z. B. habe in den Jahren des Kampfes trotz des unvermeidlichen Ein gehens auf Einzelsragen und Einzelgebiete das Volk dadurch wirklich politisiert, dass er an das Volk als Danzes appelliert habe. Man dürfe solche Fragen nicht vom Standpunkt des speziell interessierten Berufsstandes aus behandeln, sondern man müsse sie dein Verständnis des ganzen Volkes nalzebringen. Es sei auch durchaus kein Beweis für die politische Hal tung eines Senders, ivenn er jeden Tag zwei oder drei soge nannte „politische Vorträge" bringe. Was man nämlich dabei London, 5. Dez. Das Präsidium des englischen Futzballb «in des veranstaltelc am Mittwochabend in« Hotel „Victoria" an- lätziich des Besuches der deutschen Futzballmannschast einen Empfang, zu dem nutzer den deutschen Spielern und ihre«« Begleitern der Rcichssportführer von Tscham >ner und Oste n, Botschaftsrat Fürst Bismarck, der Präsident des deutschen olympisckfcn Komitees Dr. Leivald. der Generalsekretär des internationalen olympischen Komitees Dr. Diem und andere geladen waren. Die herzlick«« Aufnahme, die den Deutschen schon Nachmittag von der Oesfentlichlreit bereitet «vorbei« war, Okand auf dieser offiziellen Veranstaltung des englischen Futz- ^ballbundcs in Wort und Tat beredten Ausdruck. Der Präsident des Bundes, Sir Eharles Clegg, der das Wort ergriff, nachdem ein Toast auf den englisck-en König und auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler aus gebracht morden war, sagt« zu den Deutsche«« gewandt: „Sie zeigten uns heute, wie Futzball gespielt werden sollt«. Ich be glückwünsche unsere deutscl-en Freunde zu ihrem Spiel. Wenn die englischen Kieler sich nicht anstrengen, wird es bald mit ihrer Pormachtstellung im Futzball zu Ende sein." Unter Anspielung auf das kürzlich gescheitert« Vorgehen des Gewerkscl-aftsrateo drückte der Redner sein Bedauern Uber den Zwischenfall aus. Es sei, wie er sagt«, die erst« derartige Einmischung in den englischen Futzballsvort gewesen und hosfent- lich auch die letzte. Die Ruhestörer schiene«« vergessen zu haben, datz das Futzballspiel ein Sport sei und kein Tummelplatz für Strolche. Anschliehend überreichte der 85jiihriae Präsident Len Deut schen zur Erinnerung an das schön« Spiel eine grosse silberne Schale. Jeder einzelne Spieler erhielt außerdem ein« Erinne rungsmedaille. Hierauf sprach > Dr. Erbach für den durch Krankheit an der Englandfahrt verhinderten Prä sidenten des Deutschen Futzballbundes, Linnemann. Er be dankte sich in herzlichen Worten für die vorzügliche Aufnahme, das faire Spiel und -en sportlichen Geist, den dl« Engländer in jeder Beziehung bekundet hätten. Ein weiterer Ausbau der sportlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sei zu wün schen und zu erhoffen. Dr. Erbach überreicht« dann im Auftrage des DFB. den Engländern zur Erinnerung an dieses denkwürdige Treffen eine grotz« Porzellanvase aus der Staatlichen Porzellanmanufaktur, wahrend die englischen Spieler und dl« führenden Persönlich keiten der Football Association Erinnerungszeichen erhielten. unter „politischen Vorträgen" verstehe, das seien in den meisten Fällen Ausarbeitungen über Spezialfragen, so zum Beispiel auf dem Gebiet« der Wirtschaft, der Sozialpolitik usw. Es werde bei allen diesen Fragen, um eben zu beweisen, datz der Vortrag politisä)«!« Charakter habe, mit Weltanschauung gearbeitet, will kürlich und unwillkürlich und ob das am Platze sei oder nicht. Das schliche selbstverständlich nicht aus, datz grotze politische Vorgänge, die das Volk an« tiefsten bewegen und interessieren, wie zum Beispiel die Veranstaltung des 1. Mai. der Parteitag, der Ernte- danktag, eine Red« des Führers weiterhin eine wichtige politi sche Angelegenheiten des Rundfunks seien. Dr. Goebbels setzte dann aussührlich auseinander, datz der Rundfunk primär der Auflockerung des All tags zu dienenhabe. Er habe die grotze Aufgabe, den von Sorgen bedrückten Menschen nach den Mühen des Tages Aus spannung zu bieten. Wer nur schwere Konzertwerk« unserer Meister hören wolle, werde gut daran tun, die Einrichtung der Konzertsäle zu benutzen. Mit der edlen Unlerhaltung des Hörers >m besten Sinne des Wortes werde der Rundfunk seiner wichtigen Aufgabe gerecht, an der allgemeinen inneren Aufrich tung des Volkes mitzuarbeiten. Er müsse dazu beitragen, di« politische Entschlußkraft des Volkes zu wecken. Es gelte dabei, den Mittelweg zu finden in der Weise, datz auck der geistig Verwöhnte noch interessiert werde, aber auch der ««»eiliger Anspruchsvolle eben noch mitkomme. Dann werde der Rundfunk auch tatsächlich das ganze Volk erfassen. Der Minister warnte ferner noch an Hand von zahlreichen plastisclfen Beispielen vor der mißbräuchlichen Verwen dung von Begriffen der nationalsozialisti schen W e l ta n scha u u ng, di« auf keinen Fall abgegriffen werden dürften. Man könne nicht dauernd im Sonntagsstaat einhergel)en. In« übrigen appelliert« er an die gewissenhafte Beachtung des sprachbildncris«l)en Elements im Rundfunk. Als ein Kind der Zeit müsse er. so betonte Dr. Goebbels abschließend, mit der Zeit gehen und aktuell und moder«« sein. Während der ganze«« Veranstaltung herrschte unter Gast gebern wie Gästen beste Stimmung. Tie Reden sanden l)erzlichen Beifall. sllebcr den Verlauf des Länderspiels berichlei« mir aus führlich an anderer Stelle dieser Ausgabe.) Treuhänder Stichler tu das Reichsarbcits- mmlslermm berufen Neuer Leiter der Abteilung Lohnpolitik und Arbeitsrecht B e r l i n, 5. Dez. Der Reichsarbeitsminister hat den bisherigen Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen Stiehler in das Reichsarbeitsministerium berufen. Stiehler wird hier die Leitung der Abteilung 3b übernehmen, der Insbesondere die Arbeitsgebiet« Lohnpolitik, Treuhänder- und Arbeitsrecht unterstehen. Der bisherige Leiter dieser Abteilung war der jetzige Ministerialdirektor Pohl im Reichswirtschastsministerium. Disziplinarverfahren gegen den evangelischen Bischof Zänker Berlin, 8. Dez. Der evangelische Bischof Zänker In Breslau hat entgegen einer ausdrücklichen Anordnung des Landeskirchen ausschusses der evangelischen Kirche der Altpreutzischen Union und entgegen einem gleichlautenden Ersuchen des Reichs- und preußischen Ministers für die kirchlichen Angelegenheiten am 8. Dezember 1S3S eine .1 h e o l o g I s ch e Prüfung abgchal- ten. Der Reichs- und preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten hat, weil dieses Verhalten des Bischofs Zänker eine unverantwortliche Störung des kirchlichen Ordnungsivcr- Kes darstellt, den evangelischen Oberklrchenrat ersucht, Im Ein vernehmen mit dem Landeskirchenausschutz das Disziplinarver fahren gegen den Bischof Zänker zu eröffnen. Gleichzeitig hat der Minister die Einstellung der Zahlung derjenigen Staatsmittel versUgt, die zur Besoldung des Bischofs Zänker verwendgt werden. Heiligkeit -er Verträge Heute in einer Woche soll der Achtzehnerausschuß t« Eens zur Beschlußfassung über die Oelsanktionen zusammen treten. Es handelt sich hier um den weitaus einschneidend sten Genfer Schritt gegen den italienischen Vertragsbrecher, der selbst nach italienischem Eingeständnis den Krieg in Abessinien lahmlegen kann und in seiner Wirkung einer militärischen Blockade des Landes nahe kommt. Der Kampf um die Oelsanktionen wird daher von alle«« Seiten mit dem äußersten Einsatz diplomatischer Mittel geführt. Die erste Reaktion war die römische Drohung, den Völkerbund end gültig zu verlassen und die Oelsanktionen als kriegerische Handlung anzusehen, — eine jener Gesten, mit denen man von Nom aus seit dem Beginn des Konfliktes gearbeitet hat. Dann raffte sich der Pariser Vermittler zu einer neuen großen Kraftanstrengung auf. Es gelang dem Minister präsidenten Laval, eine zweiwöchige Verhandlungsfrist zu gewinnen, die nun zur Hälfte abgelaufen ist. Die Vermitt- lungsbemühungen werden am Sonnabend bei dein Zusam mentreffen Samuel Hoares mit dem französischen Minister- 7. DvLvmbor beweist veutsolkIsnÄ seins Präsidenten ihren Höhepunkt erreichen. Da aber die Eng länder nach wie vor die Pariser Zugeständnisse vom August als die äußerste Grenze des Entgegenkommens bezeichnen, sieht man weder in Paris noch in London irgendeine trag bare Verhandlungsgrundlage, wenn sich nicht Musjolini ent schließt, von seinem Programm ganz gewaltige Abstriche zu machen. Wie nervös die allgemeine Stimmung ist, zeigt das Gerücht von einem angeblichen Monopolvertrag zwischen Mussolini und der rumänischen Tochtergesellschaft der Standard Oil, der lebhaft an die am Vorabend des abessinischen Krieges mit dein Negus abgeschlossene Rickett-Kon zession erinnert, die inzwischen wie eine Seifenblase zerplatzt ist. Wenn damals das Weiße Haus erfolgreich intervenierte, um den Grundsatz der Nichtein mischung peinlich zu wahren, so dürste es auch heute ent schlossen und stark genug sein, einen Abschluß zugunsten der Gegenseite zu Hintertreiben, wenn er tatsächlich greifbare Formen angenommen habe«« tollte. Nachdem die Sowjet. Union und Rumänien sich der Oelfront angeschlossen haben, beherrscht der englische Standpunkt uneingeschränkt das Feld, und auch Laval konnte ebei« nichts anderes als eine Fristverlängerung erreichen. Er hat nach beiden Seite«« di« letzten Karten ausgespielt: durch die, Mitteilung an Mussolini, daß sich Frankreich bedingungslos an die Seite Englands stellt und durch die Ankündigung, daß er die Ver- ständigungsmöglichkeiten restlos ausschöpfen wolle. Bleibt diesen Schritten die Wirkung versagt, so nehmen die Er eignisse ihren Lauf. Wenn die englische Negierung erklärt, daß sie jede» Gefahr eines Krieges ausweichen will, so besteht kein An laß, diese Erklärung nicht ernst zu nehmen. England braucht keiner« Krieg um des Krieges willen, wie ihn die italienische Jugend in der Vergangenheit gern proklamiert hat, es geht ihm nicht um Ruhm oder Kriegserfolge, son dern um die Erreichung ganz konkreter politischer Ziele, für die ihm das «nildeste Mittel als das liebste erscheint. England steht heute, was seine imperialen Interessen be trifft, auf einein durchaus nicht dynamischen Standpunkt, nachdem ihm der Weltkrieg eine noch nicht ganz befestigte Ausweitung seiner kolonialen Interessen gebracht hat. E, braucht für diese Politik der Bewahrung die tätige Mit- Wirkung der Neichsteile, die heute nur durch die Person de, Monarchen und die Gemeinschaft am Völkerbundstisch ver- Kunden sind. Mangels einer überlegenen Machtstellung kann es seine europäische Ausgleichsrolle nur vermittels eines Völkerbundes erzielen, der die revisionistischen Kräfte in den Nahmen eines völkerrechtlichen Verfahrens spannt, und der Artikel 16 hat sich bisher tatsächlich als ein wirksames Mittel erwiesen, um verdächtigen Neuerungen mit dem ganzen Gewicht kollektiver Maßnahmen entgegen zutreten. Vor wenigen Tagen hat Admiral Veattydie Aufgabe der englischen Flotte dahin interpretiert, daß sie England und seinen Verbündeten die Seewege offen zu halten und den Gegnern zu schließen habe, also eine ähnliche Aufgabe, wie sie Frank- reichs Minister auf der Genfer Abrüstungskonferenz de, französischen Landarmee gestellt hat. England verdankt seine maritimen Erfolge in der Vergangenheit weniger de» Versenkung feindlicher Schiffe und der Bombardierung He* Küsten, als den Mitteln der Blockierung und Abschneidung des Gegners von überseeischen Zufuhren. Der Völkerbund hat England die Sorge um eine offene Blockade Gbgenommen, indem er die große Mehrzahl der Mitglieds- Empfang aus Anlaß -es Län-erspieles Die deutsche Mannschaft Säfte des englischen Fußballbundes