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Sächsische Volkszeitung : 22.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-11
- Tag 1935-11-22
-
Monat
1935-11
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.11.1935
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Wiederaufnahme der diplomatischen Besprechungen Am dle Verlegung des abessinischen Konflikts Pari», 21. Nov. Di« diplomatischen Besprechung«» zur Beilegung des italienisch-abessinischen Streitfall» werden am Donnerstag In Parts wieder ausgenommen. Wie das Oeuvre berichtet, hat Ministerpräsident Laval in seiner Mittwoch-Unterredung mit dein britischen Botschaster die Notwendigkeit der sofortigen Wiederaufnahme von Verhand lungen angesichts der heftigen Rückwirkungen der Sühneinatz- nahmen in Italien hervorgchoben. Als einziges Blatt glaubt bas Oeuvre zu wissen, bah nicht nur der englische Sachverstän dig« Peterson am Donnerstag in Paris eintresfen wird, sondern auch ein italienischer Sachverständiger. Beide werden gemein sam mit dem französischen Sachverständigen Saint-Quentin be reits am Donnerstag die Besprechungen aufnehmen, um die Grundlage für eine Regelung zu finden. Das „Echo de Paris" weih hingegen nur zu berichten, daß Peterson nach Paris komme, um den britischen Botschaster Sir George Elerk in seinen Besprechungen zu unterstützen. Der Lon doner Berichterstatter des Blattes meldet, dah die Besprechungen zwischen Drummond und Mussolini, die bisher keine Früchte getragen hätten, binnen kurzem ebenfalls wiederqusgenommcn iverden sollen. — „Le Jour" lätzt sich aus London melden, dah sich di« Besprechungen des englischen und französischen Sach verständigen „im Rahmen des Völkerbundes" halten werden. Zwar scheine es, dah im Augenblick weder Laval noch di« eng lische Regierung einen genauen Plan für eine Regelung hätten, doch hoffe man in London, bald eine annehmbare Grundlage für «ine Aussprache zu finden. Erwartung eines abessinischen Gegenangriffs an der Aordfront Asmara, 21. November. sFunkspruch des Kriegsbericht erstatters des DNB.> Betrachtungen über die Möglichkeit abessi nischer Angrisfsabsichten an der Nordfront führen zur Ucberzeu- gung, dah die Amvcscnhcit starker abessinischer Verbünde namentlich in der Gegend von Antalo, südlich von Makalle, auf eine abessinischen Plan zuriickzuführen ist, die Zwischenzeit wäh rend des Wechsels >n der italienischen Heeresleitung für ein Durchbruchsmanöver zu benutzen. Die Hauptmasse der Abessi nier in der Stärke v m 1b OVO bis 20 000 Mann liegt in der Ge gend von Buja und Antola. Ausserdem befinden sich starke Ver bände in -en unzugänglichen Hoä)geblrgsgcgcndcn Tembien öst lich und Tselemti und Semblen westlich des Takasseslusses. Auf italienischer Seite ist man der Ansicht, dah die Ersolgsaussichtcn der Abessinier sehr gering sind. Wenn sie sich in den erwähn ten Gebieten auch an Ort und Stelle verpflegen und längere Zeit halten können, so scheinen sie doch ihre eigenen Möglichkei ten-zu überschätzen. Die Italiener dürften sich, wie bereits ange- KUndigt. bis zur Ankunft Badogllos auf die Abwehr von Angriffsver suchen beschränken. Nach dem Eintreffen Vaüoglios wird aber dann si<l)«r eine Aen- derung des ganzen strategischen Planes notwendig jein. Man nimmt an, dah in absehbarer Zeit der Schwerpunkt der militäri schen Ereignisse am rechten Flügel in der Richtung auf Gondar und am linken Flügel in der Richtung auf Dessie verlegt werden dürste, wobei aber auch starke Kräfte in der Richtung »ach -er Eomalifront hin eingesetzt werden dürsten. Selbstverständlich können aber diese Pläne, wenn sie tatsächlich vorl)anden sind, immer noch umgestohcn iverden. Dle Zwischenfälle lm KönlasMrder-Prozeß Paris, 21. November. Im Prozess gegen die Königsmördcr in Aix-en-Provence kam es am Dicnstagnachmittag zu einem äuherst s<i)arfen Zusammcnstoh zwiscl>en dem Gerichtshof und dem Hauptverteidiger Rechtsanwalt Desbons. Als der Rechts- anivalt in ironisch-zweifelndem Ton« ausrief: „Das ist die repu blikanische Rechtspflege" beantragte der Keneralstaatsanwalt die Streichung Desbons' aus der Anwaltsliste. Obwohl der Vorsitzende der Anwaltskammcr an die Milde des Gerichtes apr>ellicrte. wurde dem Antrag des Staatsanwal tes stattgegeben und Desbons aus der Anwaltsliste gestrichen. Desbons wurde durch einen Gendarmcrieoffizicr aus dem Scl-wurgerichtskaal gewiesen. Die drei Kroaten »»erden nunmehr von -em Vorsitzenden der Anivaltskammcr von Aix-en-Provence von Amts wegen verteidigt. Sie erklärten aber, sie würden ohne den Beistand ihres alten Anwalts Desbons nicht sprechen, drohten mit dem Hunaerstreik und machten beleidigende Aeuhe- runqen gegen die jugolicwisch« Regierung. Nach ast dielen Zwischenfällen ist die nächste Sitzung des Prozesses der Helfershelfer des .Königsmörders auf morgen ver tagt worden. Mit dem Wechsel in der Verteidigung der Ange klagten dürfte aber eine weitere Vertagung des Protestes erfol gen, da der neue Anwalt sich erst in den Fast einarbeiten muh. Der aus der Anwaltsliste gestrichene Verteidiger der drei Kroaten erklärte dem Vertreter des Journal, er werde gegen diese Maßnahme Berufung einlegen. Man habe seinen Aus- schluh vollzogen, weil man verhindern wostte, dah er ilher eine andere Verschwörung gegen König Alexander von Jugoslawen im Juli des vergangenen Jahres spreche. Man habe vermeiden wollen, dah er die Gründe für das Fehlen eines ausretchenoen Ordnungsdienstes In Marseille bei der Landung des Königs er kläre. Es lägen tatsächlich zwei Verschwärungen vor. An der ersten vom Juli hätten die Ustaschi sich geweigert tellzunehmen. Man habe ihn. Desbons, am Reden hindern mosten, weil man muhte, dah er geheime Tatsachen auf Grund von diplomatischen Schriftstücken darlegen würde, deren Echtheit nicht angezweifelt werden könne. Amsterdamer Kommunisten stehlen deutsche Flagge Amsterdam, 21. Nov. Am Mittwochnachmittag wurde von dem deutschen Kohlendampfr „Adele Traber" von Kommunisten, diesich In einem Boot dem Dampfer genähert hatten, die deutsche Flagge gestohlen. Die Hafenpolizei hctt die Verfolgung der Schul digen sofort ausgenommen und vier Verdächtige verhaftet. Es ist zu hoffen, datz es den Bemühmungen der holländischen Be hörden gelingen wird, diesen kommunistischen Anschlag auszu klären und die Schuldigen der Bestrafung zuzusühren. Schwere Belastung der lltaulfchen Regierung lm Warschauer Verschwörerprozeh. Warschau, 21. Nov. Dle Fortsetzung der Berlesung der Anklage im Warschauer Prozess gegen dle ukrainischen Ver schwörer brachte bei der Darstellung des Zusammenhanges der ukrainischen nationalistischen Organisation in Polen mit ihren im Ausland sitzenden leitenden Stellen Einzelheiten zur Sprache, dir größtes Aussehen erregen. Aus Schriftstücken, die in der Anklageschrift genannt wer den, geht hervor, dah in den letzten Jahren die litauische Re gierung di« ukrainische Terrororganisation lebhaft unterstützt hat. Die Anklage führt unter genauer Angabe der Summen Fälle auf, in denen die litauische Regierung zu Gunsten der ukrainischen Terrororganisation erhebliche Geldbeträge zur Ver fügung gestellt habe. Weiter wird in der Anklage behauptet, dah das litauische Außenministerium und insbesondere der ehe malige Auhenminlster Zaunius, engste persönliche Beziehun gen zu der Kownocr Vertretung der ukrainischen Organisation unterhalten habe. Hervorragenden Mitgliedern der Organisa tion seien im litauischen Aukenministerium falsche Pässe aus gestellt worden, um Ihnen Werbcreisen bis nach Amerika zu ermöglichen. In dem Fall eines gewissen Snszko sost der Pah sogar die Angabe enthalten haben, dah Snszko, der polnischer Staatsangehöriger Ist, Beamter des litauischen Innenministe riums sei. Reue Verstärkung der brlMen Lnststreltkräste? London, 21. Nov. Der Luftfahrtsachverständige des Daily Telegraph glaubt zu wissen, dah eine weitere Verstärkung der britischen Luftstreitkräfte der ersten Linie In Aussicht genom men worden sei. Der im Mai bekanntgegebene Plan habe eine Gesamtstärke von 1040 Flugzeugen vorgesehen. Jetzt werde eine Erhöhung dieser Zahl ans 2190 in Erwägung gezogen. Die Verstärkung sei hauptsächlich für Uebersee bestimmt. 200 bis 250 neue Flugzeuge würden eine Erhöhung des Personals um 2500 bis 3000 Offiziere und Mannschaften einschliehen. Dle Strafanträge lm Leo-Saus-Proze- Mllnchen, 21. Nov. Am heutigen Vormittag stellt« der Staatsanwalt im Leo-Hctus-Prozeß am Schlutz seines ins gesamt sechsstündigen Plädoyers folgende Strafanträge: Geden Dr. Ern st eine Gesamtstrafe von 8 Jahren 10 Mo naten Gefängnis unter Anrechnung der Schutzhaft und Unter suchungshaft. ferner entsprechende Geldstrafen von 900 bis 1800 RM. und 5 Jahre Ehrverlust. Gegen Msgr. Walterbach eine Gesamtstrafe von drei Jahren Gefängnis unter Anrechnung der Schutzhaft und unter Anrecknuna der Untcrsuchunoshaft, ferner Geldstrafen von 900 bis 1800 RM. und 3 Jahre Ehrverlust. Gegen Wackerl ein« Strafe von 1 Jahr 8 Monaten Ge fängnis und 900 RM. Geldstrafe. Gerhart Saiivimann: „Sam'et in Wittenberg" Uraufführung im Leipziger Alten Theater. Aus lebenslanger Liebe und Wesensverwandtschaft zu Hamlet hat Hauptmann sein Schauspiel geschaffen. Sein Wurf zielt nicht ab auf die Weite eines grundsätzlichen germanifchen Gleichnis und wäre wohl auch nicht gegiückt. Hauptmanns Hamlctdrama bescheidet sich mit einer Schilderung von Hamlets Jugendzeit in Wittenberg. Man erinnert sich, dah Hamlet bei Shakespeare gerade aus Wittenberg von der Hohen Schule heimgekehrt ist, als er nach dem Tod seines Vaters dem ver brecherischen Aergernis am dänischen KLnigshof entgegentritt. Sogleich damit wird einem auch der Umstand gegenwärtig, dah Shakespeare damit keine sestgeiegte Zeitbestimmung verbunden hat. Hauptmanns Liebe zu Hamlet Inspiriert sich an dieser Erwähnung Wittenbergs zu einer Schöpfung Im leeren Raum, wo die Phantasie der Vision eines deutschen Hamlet freien Flug hat. Seine Bühnendichtung gilt Ihm als eine rückläufige Ergänzung zu Shakespeares tiefgreifender Tragödie des Geistes. An der Schwelle zweier Zeitalter, wo die Fugen der Welt auch zu knirschen beginnen, steht sein Hamlet als Student in Wittenberg, dem gewitterschwülen Wetterwinkel der deutschen Welt. Eine buntbewegte Szcnensolge führt den aufgewühlten Weltlauf dieser Zeitspanne und Lebenswelt vor: In Schenken, Kaschemmen und aus nachtschwarzen Strahen. in Lasterhöhlen und lichten Geistesstätten, im festlichen Rathaus und prächtigen Burggemächern durchschreitet der schwarze Prinz als Scholar mit einer zugeschworenen Gefolgschaft jugendfroher Freunde das trudelnde Getriebe von Schnapphähnen und Galgenvögeln, von Zigeunern, Kavalieren und fahrendem Volk aller Lande, von schöner Frauenjugend und edler Mannestugend. Das „un geheure Leben" will er studieren, die Kunst erlernen ein Mensch zu sein. Lebenslust und Menschenleid, Abenteuer und Mum menschanz — alles umfängt ihn. Er aber steht, argwöhnisch bewacht von den lächerlichen Liebedienern Rosenkranz und Güldenster», nachdenkiich da: den Trauermantel der Melancholie um die schmalen Schultern, die Fcchterklinge des Iugendmutes ln der Hand: lebensdurstig hingewandt zur Erdnähe, grüblerisch vergraben in Traumserne, hin und her geworfen Im Sturm der Stimmungen. Wenn auch Hamlet hier in einem nur von der Phantasie umrissenen Raum durchaus aus seines neuen Dichters Gnaden ein Eigenleben sichren darf, so schaut Ihm ge rade durch di« vielfältigen Verzahnungen mit dem Patenwerk doch immer wieder gleichsam sein eigenes späteres Selbst ins Gesicht. Und dabei steht er unmittelbar vor seiner Abberufung «n den heimatlichen, den Rächer und Erben erwartenden Kö- nigshos! Seine Freunde freilich bestätigen dies Rätsel nur in einer Stetigkeit: für sie heißt <5amlet nur Proteus, der ewig ich Wandelnde. Sein Wesen ist Wandlung, wann aber Wieder- Indung seiner selbst? Die Uraufführung ln Leipzig stand bei Anwesen heit des Dichters unter allen Zeichen eines großen, all seitig beachteten Abends. Sie erwies Im wesentlichen erneut, daß, trotz mancher empfindlicher Verluste In der letzten Zeit, das Leipziger Alte Theater nach wie vor seinen Ruf als wage mutige und wegbereitende Uraufführungsbühne lm Reich zu Recht trägt. Man wählte Jobst von Reiht als Treuhänder der Erweckung von Hauptmanns Werk. Im Zusammenwirken mit dem zu den letzten Proben eingetroffenen Dichter war er mit großer Umsicht und Mühewaltung am Werk, um dem Wechsel der mannigfachen Szenen die Beständigkeit einer starken Durch formung: im Sinne einer Weckung aller Impulse und einer Sichtbarmachung aller seelischen Schattierungen einzugeben. Die Musik Georg Kießigs durchklang die lyrischen Stellen mit zart auftönendem Wohllaut. — Inmitten einer unaufzählbaren FUN« von durchweg gleichwertig belebten Gestalten stand als fesselnde, völlig ausgefellte Figur der junge Hamlet von Raimund Bucher. Nächst ihm standen die beiden Gestalten, die Ihm in den ent scheidenden Szenen begegnen: das als wunderschöner Wildwachs blühende, leidend und liebend gleich stark bezaubernde Zigeu nermädchen Hannida von Hansi Knoteck, der mild ausgereifte, männlich zurechtweisende Melanchthon Werner Leonhards, dem eine ausgezeichnete Maske einprägsames Profil verlieh. Ein Dreibund ranker schlanker Kavaliere waren als Hamlets zuge schworene Bundesbrlider Albert Matterstocks Fachus, Franz Arzdorfs Horatio, Kurt Meisels Wilhelm. Ein derbkräftiger Don Juan und Ritter von der rohen Faust: Dietrich von Oppen. Zwei heillos als Straßcnräuber verkommene Scholaren, wahre Galgenvögel: Werner Völgel und Wilhelm Engst. Ein brutal und schlauköpfig verschlagener Kaschemmenwirt: Albert Garbe. Ein aus Liebesleid verwegener Waghals von Zigeunerblut: Karl Heinz Sedlak. Als ein aus der Seele des Mädchens heraus feinfühlig besorgter Famulus und Page Hamlets überzeugte Annemarie Rothe auch in ihrer zweiten Rolle. Alle anderen vollendeten die Fülle des Lebens mit schönen schauspielerischen Beiträgen. Der greise Dichter wurde schon bei seinem Erscheinen vor Beginn herzlich begrüßt. Nach der Pause, als die eigentliche Suostanz seines Schauspiels sichtbar ward, rauschte der Beifall in den Reigen der Szenen. Am Ende steigerte er sich zu einer lang anhaltenden Huldigung. Dr. A. K. S. Gefängnisstrafen für Mitglieder der Katholischen Sturmscharen Arnsberg, 21. Nov. Das Sondergericht für den Oberlandcsgerichtsbezirk Hamm befaßte sich, wie der VB. mitteilt, in mehrtägiger Ver handlung, die jetzt zum Abschluß geführt wurde, mit dein plan mäßigen Ueberfall, den anläßlich des Besuches des Erzbischoj» von Paderborn In Menden Mitglieder der Katholischen Sturm scharen auf führende Mitglieder der Hitlerjugend verübte». Dabei wurde ein Hitlerjunge so schwer verletzt, daß er be sinnungslos zusammenbrach. Auf der Anklagebank saßen drei Mitglieder der Katholi schen Sturmscharen und der 50jährige Feldmann. Nach ausge dehnter Beweisaufnahme erkannte das Sondergericht gegen die Angeklagten aus Gefängnisstrafen von vier Wochen bis zu fünf Monaten. In der UrteilsbegrNndung he-t das Gericht hervor, daß die Angeklagten im Sinne der Anklage überführt seien. Sie seien das Opfer konfessioneller Hetze gewissenloser Elemente geworden. Es bestände der begründete Verdacht, daß man die Hitlerjugend wohlüberlegt habe angreifen wollen. Dafür spreche schon die Tatsache, daß sehr viele Personen mit Stöcken be waffnet an der Begrüßungsfeier für den Bischof teilnahmen, was, so führte das Gericht u. a. noch aus, bei solchen Anlässen bestimmt nicht zu den ortsüblichen Gepflogenheiten gehöre. Z6. Hauptversammlung der Schlffsbautechnischen Gesellschaft DNB. Berlin, 21. November. In Anwesenheit des Reichs verkehrsministers wurde Donnerstag vormittag in der Aula der Technischen Hochschule dle 36. Hauptversammlung -er Cchiffs- bautechnischen Gesellschaft eröffnet. Die Tagung, die am Sonn abend ihren Abschluß findet, sieht eine große Reil)« von Fach vorträgen und Besichtigungen vor. Verschärfung der österreichischen preffegesehgebung Wien, 21. Nov. Die österreichische Regierung hat durch ein soeben In Kraft getretenes Gesetz die Bestimmung sür dle Herausgabe von Zeitungen und Zeitschriften neuerlich ver schärft. Das Gesetz bestimmt, daß nunmehr auch jene Zeitungen und Zeitschriften, zu deren Herausgabe eine behördliche Geneh migung bisher nicht erforderlich mar, binnen 2 Wochen um die Bewilligung der Herausgabe nachzusuchen haben. Falls ein derartiges Gesuch nicht eingercicht werden sollte, erlischt die Be rechtigung zur Herausgabe der Zeitungen. Zahlungseinstellung bel einer franz. Fluazeugfabrlk Paris, 21. November. Die französische Flugzeugfabrik Dleriot hat am Mittwochabend ihre Zahlungen eingestellt. Die Firma hat ebenfalls die Entlohnung ihrer Arbeiter ausgesetzt. Bei der Firma Bleriot handelt es sich um ein Unternehmen, das mehrere tusenü Arbeiter beschäftigt und aus der während des Weltkrieges etwa 10 000 Flugzeuge hcrvorgegangcn sind. Skelettfund auf den Galapagos-Znfeln Newyork, 21. Nov. Der Forschungsreiscnde Dr. von Ha gen, der an Bord des Dampfers Santa Margarita in Newyork angekommen ist, hat, wie er berichtet, auf der zu der Gaia- pagos-Aruppe gehörenden Insel Santa Cruz (Indesatigable) ein männliches Skelett gesunden. Tas guterhaltene Skelett lag ln der Tortugabucht in der Nähe des Strandes, und man nimmt an, daß es sich um die Ueberreste des aus rätselhafte Weise verschwundenen Robert Philipson, eines Gefährten der verschollenen Baronin Wagner handelt. Eingeborene der be nachbarten Chatham-Insel behaupten, datz Philipson entweder ermordet wurde, wobei man seine Leiche In die Tortugabucht warf, oder man Ihn in einem kleinen Boot ausgesetzt und dem Meere prrlsgegeben habe. Eine andere Vermutung geht dahin, daß das aufgefundene Skelett von dem verschollenen deutschen Naturforscher Ca millo Ihle aus Dresden stamme Er besuchte die Galapagosinseln Im Dezember 1931 und kehrte von einer Berg besteigung nicht mehr zurück. Kurrs Der Führer beglückwünscht Graf von der Schulenburg. DNB.Berlin, 21. November. Der Führer und Reichskanz ler hat dem Generalmajor a. D. Graf von der Schulenburg zum 70. Geburtstag telegraphisch herzl'che Glückwünsche übermittelt. — Ebenso hat Ihm Reichsinnenministcr Dr. Frick herzliche Glück wünsche ausgesprochen. Der siamesische und der afghanische Gesandte überreichen ihre Beglaubigungsschreiben. Berlin, 21. Nov. Der Führer und Reichskanzler empfing heute mittag unter dem üblichen Zeremoniell Im „Hause des Reichspräsidenten" den neuernannten Kgl. siamesischen Ge sandten Phya Rajawangsan zur Entgegennahme seines Be glaubigungsschreibens. Daran schloß sich der Empfang des neu ernannten Kgl. afghanischen Gesandten Allah Nawaz Khan, der ebenfalls sein Beglaubigungsschreiben überreichte. » Verstärkung der Schwelne-EInsuhr Berlin, 21. Nov. Bis zum Jahresende wird, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, eine gröbere Zufuhr von Schweinen aus dem Auslande im Austauschwege ohne Ausivendung von Bar-Devisen erfolgen, und zwar werden 170 000 den Brotzvieh- märkten geschlachtet zugeführt werden. » Kein Frledens-Nodel-Prets sür 1935 Oslo, 21. Nov. Ter Nobel-Ausschutz des Storting hat be schlossen, in diesem Jahr keinen Friedenspreis der Nobel-Stif tung zu verteilen. Dresdner Schlachtviehmartt vom 21 Aovember Preise: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. V. Andere Kälber: a) 78-80, b) 66-77, c) 68-65, d) —. 8. Lämmer, Hammel und Schafe: —. 4. Schweine: —. Auftrieb: Rinder 42, darunter Ochsen —, Bullen 1, Kühe 41, Färsen —. Zum Schlachthof direkt —, Ochsen —. Bullen —, Kühe 8, Auslandsrinder 610, Kälber 368, direkt 6, Ausländ —, Schafe 159, direkt 4, Ausland —, Schwein« 27, direkt 7, Ausland —. Ueberstand: Schafe 83. Marktverlauf: Rinder, Schafe und Schivein« belanglos, Kälber mittel. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Freitag, 22. November: Abflauende, vor wiegend östiiche Wlnde. Nebelig-triibe, bet zunehmender Neigung zu Niederschlägen. Im Gebirge als Schnee. Tem peratur etwas niedriger als heute.
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