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Sächsische Volkszeitung : 18.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193506189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350618
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-06
- Tag 1935-06-18
-
Monat
1935-06
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.06.1935
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Nr 137. — 18. 6. 35. l-siprig Der Veginn -es ReichS-dach-ZesteS 18. bis 24. Juni 1935 Leipzig. Nachdem am Sonnabend abend das Reichs« Bach-Fest durch Festgcläut von den Türmen aller Kirchen Leip- zigs und anschließend durch Turmblasen der Leipziger Posaunen mission eingeleitet worden war, sanden am Sonntag die ersten festlichen Ausführungen Bach'scher Werke statt. Im Haupt gottesdienst in der Nikolai Kirch« sBach hatte dort außer in der Thomaskirci)e die Kirchenmusiken zu leitens erklang als Kirchenmusik die Kantate Nr. 129 „Gelobet sei der Herr, mein Gott". Unter der altbewährten Leitung des Thomaskantors Prof. D. Dr. Karl Straube erfuhr das Werk eine frische, leben dig« Wiedergabe, für die sowohl vom stilistisch-musikgeschicht- lichen als vom rein künstlerischen Standpunkt kein Wunsch un erfüllt blieb. Trefflich bewährte sich ein jeder der Mitwirken den, allen voran Prof. Karl Hoyer an der Orgel, der Thomaner chor und das Städtische Theater- und Gewandhausorchester neben den ausgezeichneten Solisten Anni Ouistorp, Sopran, Anni Ver narb, Alt, und Johannes Oettel, Baß. Mittags 12 Uhr wurde dann im Gohliser Schlöß chen eine Bach-Ausstellung eröffnet, die eine umfang reiche Sammlung wichtiger musikgeschichtlicher Dokumente, Bach-Handschristen, Bachbildnisse und Bachs Werke in ihren verschiedenen Ausgaben in gediegener Zusammenstellung ver eint, die einen umfangreickwn Ueberblick ermöglicht und das Wissen manches Musikliebhabers zu ergänzen vermag. Dr. I. Am Sonntag nachmittag fand eine eindrucksvolle Auf führung der Matthäus-Passion in der Thomas- Kirche statt. Die Passion wurde dabei in der ursprünglichen Form aufgeführt. Als Chor wirkten die Thomaner: das sonst übliche Cembalo wurde erseht durch eine ziveite Orgel; im übrigen war das Orchester reduziert auf das Ensemble, wie es Bach zur Verfügung gestanden haben mag. Diese stilcchte Auf führung bildete einen ersten Höhepunkt des Bach-Festes. Taaungsfahrt der Leipziger Seimatschule Anschauendem Erleben eines schönen und bedeutsamen Landstrichs unsrer Heimat galt am Sonnabend die Tagungs fahrt der Deutschen Hei matschule Leipzig, die ihre Mit arbeiter auf einer Autofahrt ins Naumburger Land brachte. Sie sollte den zahlreichen Teilnehmern die eng ver bundenen Wechselwirkungen zeigen, die zwischen Blut und Bo den: zwischen Herzensgrund und Heimaterde bestehen und die Grundlagen unsres neuen Heimatgefllhls sein sollen. — So se gensvoll das unerwartet hernieder rauschende Regenwetter für die sommerlichen Gesilde war, verminderte es die Vielfalt der vorgesehenen Führungen und Erkundungen doch beträchtlich. Dennoch verschaffte diese heimatkundliche Fahrt allen zwei nachhaltige Hcimaterlebnisse. Das erste war die Besichti gung des Domes zu Naumburg, wohin uns die Kraft wagen im rauschenden Gewitter über Weißenfels geradewegs brachten. Das ragende Denkmal deutscher Seelentiefe und Schaffenskraft zu Gottes Lob nahm mit seinen steinernen Wun den alle Augen und Herzen gefangen. Die behutsm und doch auf das Ganze ausgehende Einführung, die Studienrat Arndt den Schauenden gab, trug wesentlich zur klärenden Vertiefung dieses Erlebens bei. Das andere der beiden schönen Heimat erlebnisse bedeutete der gemütlich rastende und ernstem Planen dienende Aufenthalt auf der nahen Schönburg. Präch tige Ausblicke in die regenschwere, wunderbar erfrischte Saale landschaft eröffneten sich von den Ruinen der alten Ritterburg. In ihrer gastlichen Stätte wurden in anregender Aussprache klargemilltc Wegweisungcn für das Schaffen im deutschen Dolksbildungswerk der Heimatschule, besonders für den kom menden Lehrabschnitt, gegeben. Das hohe Ziel all dieser Bil- dungsarbcit am Volk muß sein, das zu erweckende Hci- matgefühl werktätig zur Stufe ins große umfassende Vater- landsgesühl zu steigern. — A. K. S. ) Ein Aufmarsch der Leipziger Handwerker sand am S o n n t a g n a ch m i t t a g aus dem Markt statt. Für die Kreis- betriebsgemeinschast Handwerk in der DAF. sprach Pg. Thale- mann Worte der Begrüßung. Anschließend wurde die Kund- zedung aus Frankfurt (Bericht siehe Seite 3!) übertrügen. Sächsische Volkszeitung. s Halle. Sin Unwetter ging hier am Samstag nieder, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. Der Blitz schlug mehr fach ohne ernste Folgen ein. f Erfurt. Das 4. Treffen deutscher Postge« sangvereine fand hier am 16. und 16. 6. statt; etwa 1000 Teilnehmer aus allen Teilen des Reiches hatten sich düzu einge funden. s Altenbura. Di« Altenburger Heimatfest« spiele konnten bisher einen recht erfolgreichen Verlaus neh men. Der zweite Sonntag war dem Altenburger Bauern ge widmet. An einem sonnenbeschienenen Nachmittag wurde auf dem Altenburger Anger ein Spring-, Reit- und Fahrturnier durchgesührt. t Meerane. Glocken weihe. Am Freitagabend fand Im Rahmen der 60-Iahrfeier der Oberrealschule die Weihe der neue» Schulturmglocken statt. Nach einem imposanten Fackel zug aller Lehrer und Schüler, unter der Beteiligung aller z. T. von auswärts gekommenen ehemaligen Schüler wurde vor dem Ehrenmal der Schule eine Totengedenkfeier abgehalten. Leipzig. Vom Lastwagen überfahren wurde in der Blücherstraße der 40jährige Monteur Max Beier aus der Kuchengartenstraße, der beim Ueberholen eines Radfahrers mit seinem Fahrrad gestürzt und unter den Lastwagen geraten war. Leipzig. SO 00 beim Braunen Glücks mann gewonnen. Bon der Geschäftsstelle der Reichs lotterie für Arbeitsbeschaffung wird mitgetellt, daß ein junges Mädchen in der Petersstraße bei einem Braunen Glücksmann einen Gewinn von 5000 zog. Leipzig. Vom Blitz erschlagen. Während des Unwetters am Sonnabend wurde auf dem Feld bei Gruna eine mit Rübenhacken beschäftigte Frau vom Blitz erschlagen. Der Blitz war in die eiserne Rübenhacke gefahren und zer schlug sie in mehrere Teile. Hvs I.ousi»r Llnwelter In der Lausitz Bischofswerda, 17. Juni. Am Sonnabendabend ging hier ein heftiges Unwetter mit orkanartigem Sturm und verein zeltem Hagclfall nieder, das an Dächern, Zäunen, Bäumen und auf den Feldern Schaden verursachte. Besonders stark wütete es In der Umgebung, wo stellenweise eine Windhose auftrat. Der Weg der Windhose läßt sich on den entwurzelten Bäumen und umgewehten Zäunen verfolgen und zeigt ein Bild von der furchtbaren Gewalt des Orkans, wie er seit Jahrzehnten in der Bischofswerdaer Gegend nicht aufgetreten ist. Zittau, 17. Juni. Ein orkanartiger Sturm richtete am Sonnabendabend In der achten Abendstunde in Zittau und der Umgebung schweren Schaden an. In der Stadt wurden an verschiedenen Stellen elektrische Masten glatt umgeknickt, Lci- tungsdrähte zerrissen. Bogenlampen zertrümmert und große Bäume entwurzelt. In Großporitsch wurden drei Dächer zum Teil abgedeckt. l. Bautzen. Abbruch eines 200jährigen Gast hofes. In Dreikretscham wird jetzt der im Jahre 1702 erbaute alte Gasthof niedergerissen. An seiner Stelle wird ein Neubau errichtet Im Jahre 1702 ließ Freiherr v. Gersdors auf Bolbritz den Kretscham errichten. Damals lag der Ort an einer verkehrsreichen Abzweigung der Hohen Straße und an einer Furt durch das Schwarzwasscr, über das erste 1847 eine Brücke gebaut wurde. Durch die Furt entstanden drei Gast höfe, die hier mit Kretscham bezeichnet werden. Von diesen stammt auch der Name des Ortes. Dreikretscham. l. Bautzen. Z u m D e u t s ch e n I ug « n d f« st. An Stelle des zu einem Kursus eingezogcnen Studienassessor Florschütz hat der Oberbürgermeister Herrn Lehrer Arno Berger zu seinem Vertreter als Leiter des Festes der Jugend berufen. l. Bischofswerda. Die Führe rinnen der Iung- frauenvereine im Bezirk Schirgiswalde trafen sich am Sonntag zu einer Tagung im kath. Pfarrhaus in Bi schofswerda. Das Thema „Wcrkstättc des Lebens" wurde zu nächst in religiöser Schau beleuchtet und dann in lebendigster Heraus ln Eure Schatten, rege AMel... Goethes Iphigenie als bezauberndes Nocturna am Gohliser Schlößchen. Milten aus dem Gebrausc der immer werkwachen Welt stadt sind von vielen Hundcrltauseudeu am Feierabend einige Hunderte hinausgefahren, um am Rand des Rosenthals im Parkgarten eines alten Schlößchens aus der Goethczeit, das mit neugestaltender Erweckung aus einem Dornröschenschlaf zum festlichen Lcbenstag eines Musenhoscs erhoben ward, eine künst lerische Erlebnissreude in sich einzuholen. Was sie erleben ist ein Feierabend der Seele voll sommerlicher Hoheit der Natur und Kunst, ein bezauberndes Nachtspicl der edelsten Musen antiken Menschentums und deutscher Bühnendichtung... Der Sommertag war glühend und mühend... Nun hat der Abend sein Antlitz über den Tag geneigt; und die hier draußen in dem kleinen Schloßgartcn als erwartungsfrohe Er- kebnisgemeinschaft vereint sind, vor der Freilichtbühne des Goh liser Schlößchens, sie schauen dem Abend in entrückter Stille ins Angesicht. Wie eine Hofgesellschaft aus der Geburtszeit des kleinen Schlosses und des großen Dichtwerks, das sich vor ihm abspielen soll, sitzen sie In farbigen Sommerkleidern auf leichten Gartenstiihlen im Grünen und nehmen den Stimmungs zauber der jungen Nachtwerdung in sich auf... Aus dem barocken Uhrturm zu Häupten des Schlößchens lösen sich wie silberner Gesang neun zarte Stundenschläge in die laue Luft. Eine nahe Kirche antwortet mit weithin wallen dem Glockenhall... Das Zwielicht des Himmels mischt das Blau des verblühenden Tages mit dem Grau der dunkelnden Dämmerung. Tas Goldgesicht des vollen Mondes dringt aus den sich verschlingenden Wogen der Wolken und lächelt leuch tend durch die alten Bäume im Halbrund: auf den schlanken weißen Leib einer jungfräulichen Birke, auf das ausladende Haupt einer patriarchalischen Kiefer, auf die graugrüne Hoch gestalt einer nornenhaften Tanne. Auf den grauen Opferstein mit den goldenen Widderköpfen der inmitten der sanft sich stu fenden Wiese steht. . Denn hier höht sich der Hain vor Dianas Tempel aus der Insel Tauris.. Die Fittiche der nahen Nacht berühren mit weichem Wind die Kronen der umfriedenden Bäume und erregen die Wipfel zu leisem Rauschen... Ta breitet sich goldener Strahlenschein nm den Altar der Göttin wie im Opserfeucr; aus dem grünen Grund der Baumgänge schreitet mit hohcitsvoll verhaltenem Schritt im weißen wal lenden, faltcngerasstcn Gewand, mit Anmut und Würde, die griechische Priesterin aus ihn zu, verhält sich mit hoch erhobenem Haupt und entbietet dein Hain Iphigeniens Gruß, der allen hö renden Herzen ein Ruf nach hier bedeutete: „Heraus in eure Schatten, rege Wipfel..." O Und nun hebt im schwellenden Schweigen der jungen Sommernacht in diesem naturumwobcnen Spielraum das feier lich ergreifende Scelendrama an, von der reinen Menschlichkeit, die alles menschliche Gebrechen sühnet... Spielt sich ab mit dem Geständnis der Sehnsucht d--r Seele Iphigeniens nach dem Land der Griechen, mit des Taurierkönigs Thoas Werbung um die priesterliche Jungfrau, mit der Verbannten Schicksals erzählung von Tantalus Geschlecht, mit dem Auftauchen des in Schuld und Bann irrfahrenden Frcundespaares Orest und Py- lades, mit dem suriengejagtcn Wahnsinnsausbruch des Mutter mörders, mit der Heilung durch das Wiedcrsindcn der Schwe ster ... Wundervoll gewinnen Goethes durchglühte und gemeißelte Worte im Widerhall der freien Weite hier Gestalt und Strahl kraft... Ergreifend offenbart sich der Lebcnssinn der Wand lung des Seelenade's und der Anmut zur Hoheit der Würde durch die leidende Wahrung der Wahrheit in dem Werk des Meistes von Weimar... Und eines offenbart sich ebenso über raschend wie überwältigend: in der verschwistrrnden Nähe zur Natur verinnerlicht sich dies dichterische Kunstwerk wundersam: Alles hört auf. Theater zu sein. Wir erleben gedichtetes Leben, zeitlos gültig.. Der Genius Loci erhöht den Geist des Wer kes zu reifster Reinheit... Die Nacht hat sich voll über das Gefild geneigt. Vlauschwarz wölbt sich das Firmament... Sterne steigen auf und gemahnen an das Ewige .. Der ver haltene Uhrenschlag vom Dachturm kündet die Zeit und das fortschreitende Geschehen: Wie ein notgcneigtcr Nachtgcsang bäumt sich das Parzenlied gegen den ausgestirntcn Himmel... Die Gestalten des Schauspiels treten auf mit leuchtenden Ge wändern und schwinden im Hintergrund des naturgetreuen Um kreises mit bezwingender Wirksamkeit... Es erfüllt einen unsagbar beglückend, hier draußen einmal für Stunden beschenkter Stille vom Werktag abgelöst zu sein und einzig die Atmung der Natur, den Adel eines Kunstwerks und die Hoheit des Himmels, der Heimat Gottes und des Herzens, um sich und über sich zu wissen... — Das empfinden in seltener Stärke und Tiefe alle die mitcrlcbendcn Menschen hier... Sie halten den Atem an — wie das die Nacht um sie her in der nachglühenden Wärme des in sie eingetauchten Ta ges tut... Nur schwer und schweigsam findet sich alles aus diesem erhebenden Sommernachtstraum in die erwachende Wirklichkeit zurück, als Iphigenie zur Heimkehr nach dem Land Athenes von Tauris Abschied nimmt und das Licht des bunten BUHnenscheins ausglimmt... Zwei Stunden stand alles für sie still außer Herz. Seele, Geist... Die Erlebnisgcmeinschaft löst sich auf... Die Men- chen wenden sich zum Gehn, gesammelter und in sich versun- rener als im Theater.... Das Antlitz des Schlößchens ist chlafend eingedämmt... Aber das bezaubernde Nocturna, das n seinem Bannkreis geschah, erhöht als Erlebnisglück noch allen das Herz aus dem Heimweg. Hier ward die Seele ge stärkt, die Stirn zu den Sternen erhoben, der ganze Mensch neu ermutigt für den Wahrheitssieg im Lcbenstag... Adols Karl Sauer. Seite « Aussprache durchgearbeitet. Eine Gemcinschaitsmesse leitete den Tag ein und eine gemeinsam gesungene Komplet schloß ihn ab Lieder, Fiedeln und Klampfen trugen zur Fröhlichkeit und zu, nötigen Entspannung bei aller Arbeit bei. l. Seitendors. „O be r l a u s i tze r K u n st im 19. Jahr hundert ist der Titel einer Ausstellung, die anläßlich der 300-Iahr-Feier der sächsischen Oberlausitz in der Hand- werkerschule Zittau veranstaltet worden ist. Die Aus stellung zeigt u. a. eine wohl einzigartig reiche Sammlung von Werken des Lausitzer Malers Franz Gareis; etwa 30 Gemälde von seiner Hand sind hier vereinigt. U. a. sieht man das Altar bild aus der Seitendorser katholischen Kirche, Magdalena unter dem Kreuze, wohl eines der besten Werke des Meisters. — Während das Altarbild in Zittau ausgestellt ist, hat das Zittauer Stadtmuseum der kath. Kirche in Seitendors das sog. „Kleine Hungertuch" überlassen; ein 8X7 Meter großes, mit bib lischen Bildern bemaltes Tuch, das früher während der Fasten zeit vor dem Altar der Iohanneskirche in Zittau hing l. Zittau. Rede des Treuhänders der Arbeit. Im Rahmen einer Arbeitstagung des Kreises Zittau der DAF fand am Sonntag in den Kronensälen in Zittau eine macht volle Kundgebung statt, in der der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen, Stichler, sprach. Er kennzeich nete ausführlich die Aufgaben des Treuhändcramtes, die au, dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit hervorgehen. Seine Darlegungen gaben vor allem einen Einblick! in die be sonders gelagerten wirtschaftlichen Verhältnisse des Lande» Sachsen, das mit seinem Lohnniveau an der Spitze im Reiche steht, andererseits aber durch seine Grenzlandlage, die weite Entfernung von den Rohstoffmärkten und die Konkurrenz an derer deutscher Produktionsgiebete einen außerordentlich schwe- ren wirtschaftlichen Kampf zu führen hat. Süel^est-Locksvn Gaulreffen der sächsischen Marlnelameradschafien h. Glauchau. Hier sand das Gautreffen der sächsischen Marinckameradschaften statt, mit dem die Feier des zehnjähri gen Bundesbestehens verbunden war. Nach der Totenehrung vor dem Bismarckturm sprach auf der Kundgebung für deutsche Scegeltung Konteradmiral a. L. Lützow über Deutschlands See geltung und die Wachhaltung des Kolonialgedankens Mit einer Treuckundgebung zum Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dem bereits am Vortag ein Grußtelegramm gesandt worden war, klang die Kundgebung aus. Nachmittags bewegte sich ein Jestzug durch die reichgeschmückte Stadt. h. Glauchau. Großfeuer. Am Sonntag früh kurz nach 6 Uhr brach im Kesselhaus der Färberei Firnkrantz u. Ehret Feuer aus, das einen großen Umfang annahm und den Dach stuhl des Gebäudes einascherte. Auch verbrannten große Koh- lenmengen. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschzügen aus und hatte drei Stunden lang am Brandplatz zu tun. Der Betrieb der Firma wird keine Unterbrechung erleiden. tz. Chemnitz. Todesopfer des Verkehrs. Am Sonntagnachmittag ereignete sich auf der Zschopauer Straße in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses ein schwerer Verkehrs« Unfall. Eine 60jährige Frau wurde beim Ueberfchreiten der Fahrbahn von einem Motorrad umgerissen, wobei sie zu Boden stürzte. Die Verunglückte, die einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte, wurde in bewußtlosem Zustand in das Kranken haus gebracht, wo sie kurz daraus starb. tz. Limbach. Blutiges Ehedrama. In Kändler ge riet der Polizeiwachtmeistcr Penschke bei einem ehelick»en Streit in eine derartige Erregung, daß er seine Dienstwasfe ergriff und seine Frcku mit einem Schuß zu Boden streckte. Die Frau wurde in bedenklichem Zustande in das Rabensteiner Bezirks krankenhaus übergcsiihrt. Penschke richtete hieraus die Waise gegen sich und entleibte sich. tz. St. Egidien. Vom Zuge erfaßt und getötet. Am Freitag kam der 37 Jahre alte Telegraphenvorarbeiter Rabe aus Rüsdorf in Ausübung seines Berufes an der Bahn strecke Dresden — Reichenbach einem von St. Egidien nach Glauchau abgehenden Zuge zu nahe. Er wurde von der Lo komotive ersaßt und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Rabe hinterläßt eine Witwe und drei unmün dige Kinder. tz. Olbernhau. Am 22. Juni wird hier eine Erzge- birgsschau feierlich eröffnet. Die Schau, die die gesamte crzgebirgische Holz- und Spiel warenindu st rie um faßt. wird ein geschlossenes Bild des Leistungswillens erzge- birgischen Arbcitsslcißes und erzgebirgischer Volkskunst geben. tz. Plauen. Die Zahl der Arbeitslosen im Ar- beitsamtsbezirk Plauen ist im Monat Mai um 949 aus 12V6l z u r ü ck g e g a n g c n An dem Rückgang im Monat Mai ist besonders hervorzuheben, daß von den 949 in Abgang gekom menen Arbeitslosen über 800 von der freien Wirtschaft ausge nommen worden sind. Die Zahl der Notstandsarbeiter ist wei ter um 27 zurückgcgangen; die Zahl der bei der Rcichsautobohn Beschäftigten ist nm 156 gestiegen. tz. Rochlitz. Neuweihe der K u n i g u n d e n - K i r che. In 17monatiger Arbeit ist die evang St Kunigunden-Kirche einer durchgreisenden Erneuerung unterzogen worden. In Ge genwart zahlreicher Ehrengäste wurde jetzt das Gotteshaus mit einer schlichten Feier neu geweiht. tz. Schneeberg. Sportslugplatzweihe. Im Nah men eines Volksflugtagcs erfolgte am Sonntag in Schneeberg die Weihe eines Sportslugplahes. Trotz des recht unsicheren Wetters hatte sich eine nach Tausenden zählende Menschen menge auf dem Flugplatz eingesunden. h. Schwarzenberg. Den 50. Geburtstag kann am 19. 6. Pfarrer Franz Walter feiern. Pfarrer Walter, der seit 1923 die katholische Gemeinde in Schwarzenberg-Wildenau, zu der auch Iohanngeorgcnstadt-Breitenbach gehört, betreut, stammt aus Löbau, 1885 ist er dort als Sohn des Betriebs leiters Max Walter geboren worden. Nach dem Besuch der Bürgerschule und der Realschule Löbau, des Lehrerseminars Bautzen, des Gymnasiums in Prag sowie der Universitäten Breslau und Straßburg wurde er am 30 6. 1910 in Bautzen zum Priester geweiht, kann also in wenigen Tagen auch sein silbernes Jubiläum als Seelsorger feiern. Vor feiner Berufung nach Schwarzenberg mar er als Kaplan in Glauchau. Schirgis walde und von 1911 bis 1923 in Zittau tätig. tz. Tanna. Explosion in einer Lederfabrik. In der Lederfabrik von Max Gcner ist am Freitagnachmittag ein 80 Zentner schwerer Dampfkessel in die Lust geflogen. Kesselhaus und Rindenscheune wurden durch diese Explosion vollkommen zerstört. Der 46 Jahre alte Besitzer Max Geyer, der sich zur Zeit der Explosion mit dem Arbeiter Eberhard Penzel auf dem Trockenboden befand, wurde tödlich ver letzt. Pcnzel kam mit einem schweren Nervenschock davon. Der Schaden ist beträchtlich. velsnih 1. E. Starke Nachfrage nach Heim st ä t t e n I i e d l u n g e n. Die Verwirklichung des seit län gerer Zeit bestehenden Planes, aus dem Höhlholzgelände in Neuölsnitz eine Heimstäitensledlung mit zunächst hundert Siedlerstellen zu errichten, ist jetzt in greifbare Nähe gerückt. Jede Siedlerstell« ist 900 bis 1000 Quadratmeter groß; di» Gesamtherstellungskosten je Siedlerstelle betragen rund 6300 Reichsmark. 45 Siedlerstellen waren sofort nach Bekannt werden des Plane» vergebe».
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