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Das Wellecho des Wlenabkommens Befriedigung in London «edattt«! vn»d«»-«., V»ll««Itt. u, »711». I1SU «.IchaftM*«*, »w« «»» Beel««! tk«i»,»I« «»chdruckmi L vnlaä Winkl, Vdlleepe. 17, S«r»r. 1101», PeNlcheit: Nr. 107», vank: Stadtbank Dreiern Nr. S17S7 etappenweisen Verwirklichung der europäischen Abrüstung der europäischen Sicherheit zu begnügen. Die Ergänzung der Regierung Valdwin London, 19. Juni. Die Ergänzung der neuen Regierung Baldwin wurde um Dienstagabend amtlich bekanntgegeben. Es handelt sich dnbei um die Besetzung der Bosieu von Ministern, die keinen Kabinettsrang Huden, sowie um die Bestellung eini ger neuer Staatssekretäre. Insgesamt wurden !> Ernennungen vorgenommeu. Hiervon gehören 8 Persönlichkeiten der konser vativen Partei an. während die neunte ein Mitglied der natio nalen Arbeiterpartei ist. Zum Bergbauininister itt der konser vative Abgeordnete Crookshank ernannt worden. Unter staatssekretär im Innenministerium wurde der konservative Abgeordnete Wallace. Pensionsmiuister der konservative Ab geordnete Robert Spear Hudson, varlamenturischer Se kretär des Arbeitsmiuisteriums der konservative Abgeordnete Muirheud, vurlumenlarischev Unterltuutssekretär des Yuni s'niums sür die Dominions der koutervutive Abgeordnet' Lord St an len. varlumentarischer und Finanzlekretär der Adm-- rulilät der konservative Abgeordnete War re oder u. 'ckl-etz- lich Civillord der Admiralität der nationale Arbeitervarteiler L i n d s a y. Teilnahme ^aldwios an der nächsten VöllerbundStaguns? London, IS. Juni. Der diplomatische Mitarbeiter Daily Telegraph weih zu berichten, Ministerpräsident nachdem die Einheitsfront der ehemaligen alliierten Haupt mächte aus der Kriegszeit eine der lösten noch verbliebenen Friedensbiirgschasten gewesen sei? Das Ilottenobkommen sei für Deutschland und besonders sür Botschafter von Ribben trop ein beträchtlicher Erfolg und stärke die Stellung des Reichskanzlers gegenüber den Mächten. Petit Journal schreibt, man müsse anerkennen, das; das Abkommen zwar ein unbestreitbarer Erfolg der Hiller- Diplomatie sei, alvr auch ein ebenso unbestreitbarer Ersolg für den britischen Admiralstab, der, ohne Zeit zu verlieren, die Aussicht verwirklichte, die ihm die Reichstagsrcde des Führers geboten habe. Echo de Paris nennt dabei das deutsch-englische Flol tenabkommen das Ende der englisch-französischen Politik nach der Londoner Erklärung vom 8. Februar, die am 17 April in SIresa durch den 'Beitritt Italiens bestätigt und verstärkt wor den sei Die zwischen Deutschland und England ausgelauschten Briefe seien für Adolf Hitler außerordentlich ermutigend Er habe ülvr den von den englischen und französischen Ministern verkündeten Grundsatz des unteilbaren Friedens triumphiert. Das Blatt umschreibt dann die nunmehrige französisch Berhaltungslinic wie folgt: Etwaige sranzös.-englische Flolienbesprechungen düri'en nicht in London, sondern müssen in Paris gei'iihrl werden. Frankreich darf nicht mehr iveiter eine schiedsrichterliche Tätig kelt Englands anerkennen, die sich ohne Berücksichtigung der französischen Belange auswirkt, lieber den Luslpakt darf nicht gesondert verhandelt iverden: der Grundsatz der Unteilbarkeit des Friedens mus; wieder herausgestellt werden. des Baldwin befasse sich mit dem Gedanken, der September tagung der Bölkerbundsversammlung und des Völkerbunds- rates in Genf beizuwohnen. Sachliche Würdigung in Warschau Warschau, 19. Juni. Das Regierungsblatt Gazeta Polska bringt zur Unterzeichnung der deutsch englischen Flottenverstän- digung einen Spitzenartikel ihres Berliner Korrespondenten. Darin heitzt es. für Deutschland bedeute es eine grotze Gcnng- tuung, daß Großbritannien die deutsche Forderung von 85 v. H. der britischen Flotte angenommen habe. Der fertiggestellte Entwurf der englisch-deutschen Verständigung, heitzt cs weiter, sei ein Erfolg der deutschen Diplomatie und ein persönlicher Erfolg des Botschafters von Ribbentrop. Bezüglich der Hal tung der Großmächte zu der deutsch-englischen Verständigung erinnert der Artikel daran, datz die Bereinigten Staa ten keinen Widerspruch gegen die deutschen Forderungen er hoben hätten, datz Japan grundsätzlich zustimmend, wenn auch mit eiuigen Vorbehalten geantwortet, und Italien nichts gegen die deutschen Flottenforderungen einzuwenden habe. Frankreich dagegen stehe auf dem Boden der Bestimmungen des Versailler Traktats und verteidige den Grundsatz von der gegenseitigen Abhängigkeit aller Rüstungen und vom Zusammenhang der Rüstunasfrage mit der Sickerheitsfrage. Daher könne man einen Londoner Druck auf Paris voraussehen, um Paris zu veranlassen, auf unerreichbare Pläne zu verzichten und sich mit der und Jia Fall« vo» HSHere« Trwalt, «terdo», ttnk«te»d« «etelebsstömngen Hal d«r Begeh« oder Zajeren» «ein« Ansprüche, lall» dl« Zeitung tn b-lchiänllem Umlang«, verspätet oder ntiht -klch-inl L-i iNunasoet !ee-de» Das Londoner Friedenswerk Der 18. Juni 1935 wird als ein historischer Tag in die Geschichte eingehen. Denn ein Abschluss von weittra gender Bedeutung ist die Unterzeichnung des Flottenab kommens durch die Vertreter der britischen Negierung und Botschafter von Nibbentrop, den Chef der deutfchen Dele gation sür die Flüttenvcrhandluugen. Das Abkommen regelt die Alottensrärken der beiden Mächte endgültig Die deutsch-englische F l o t > e n r i v a l i t ä t von eh c- d e m ist und bleibt begraben, sie ist durch den Inhalt des Abtommens grundsätzlich beseitig'. Damit bat die große Friedensrede des Führers vom 21. Mai 1935 die ersten sichtbaren Früchte getragen. So ist der Abschluß des Flot tenabkommens mit England der Initiative Adolf Hit, lers zu danken. An jenem denlwürdiaen 21 Akai hat der Führer mit Nachdruck erklärt, dass wir mit England im Einvernehmen und in Frieden leben wollen, so wie es unser unabänderlicher Mansch und Mille ist. alles zu tun, was die echte Befriedung Europas herbeiiühren und för dern kann. Klar und eindeutig wie das Prinzip waren die M e- thoden. In London ist der Beweis dafür angelretcn und schlüssig geführt worden, w ie der Friede or g n n i, siert werden muss. Veraltete Methoden und Prak- tiken, die uns ein Zerrbild des Friedens gebracht hatten, sind endgültig ad absurdum geiübrt. Zielsicher und sehr schnell ist das deutsch-englische Einvernehmen in der Flot tenfrage zustande gekommen. Es liegt ein sein ausge wogenes Vertragswerk vor, dessen politische Bedeutung im Hinblick aus die Konsolidierung Europas garnicht hoch genug veranschlagt werden kann. , Mir stehen in einem n e » en Srad i um der e u- ropäischen Politik. Nach jahrelangen fruchtlosen Verhandlungen ist durch die Initiative des Führers, durch die verantwortungsvolle und segensreiche Arbeit des ausser ordentlichen Botschafters von Ribbentrop und durch die verständnisvolle Haltung der britischen Negierung endlich der erste praktische Schritt zu einer Nnünngsbegrensung getan worden. England bat die ausge'.reck" Friedenshand ergriffen. Von nun an gil't es keinerlei Geaeniätze mehr zwischen England >md Deutschland in der Flonenirage. Die Verhandlungen wurden in einer A t m o i p b ä r e geführt die frei von Ak i tz t r a u e n war. Ain runden Tisch hat man ganz ofsen von Mann zu Mann gesprochen und ist so zu einem Abkommen gelangt, das aui dem Boden tatsächlicher Gleich b e recht i g n n g abgeschlossen geradezu vorbildlich ist. Mit großer Genugtuung und Freude, in Dankbarkeit gegen den Führer und seinen Beauftragten sehen wir in dein deutsch-englische» Flottcnabkommen einen wichti gen Schritt zur Befriedung Europas. Mir sehen in ihm deshalb auch das epochemachende Beispiel für ähnliche Abkommen mit anderen Mächten. Denn in diesem Abkommen sind die Interessen der beiden Vertragspartner in gleicher Weise berücksichtigt. Eine freie Vereinbarung sichert den Schutz der deutschen Küste ebenso wie es die Wünsche der englischen Negierung hinsichtlich des genügen den Schutzes der einzelnen Gebietsteile des w .-eick »den Imperiums erfüllt. Kummer 13» — 34. Iahrgau» ,,H«I« » ««1 w»q«»mq »tt »« Illuskttrt— »I«tte- iiilir« »V«i Fexerreiter' m» ««hier«» r»rtt«ll-r«> MiiUIch« ve,»,«»«eil«! « «I» St. «»»»«blatt «i» Snuirttttr M. »,7» I,-, «. ab»« St. ««»»»blatt «. «II gn»«rr«ltt, vk. 7ZS L ahn« St. ««niwblett «. «4»« F»»en«tt*« Dl. 1,7« Iinj,i»»«mu U> «l-., S»»»ab«»d. «. Sa»itta--rrt. »0 Pk». Ztallenlfche Kritik Mailand, 19 Juni. Die deutsch-englische Flotlenverein- barung findet in der norditalienischen Presse ein lebhaftes Echo. Ga zetta del Popolo schreibt: Seit einiger Zeit segle England mit Volldampf auf Deutschland zu. Wie erkläre sich diese plötzliche Aenderung der Haltung unmittelbar nach den Vereinbarungen von London und der Konferenz von Strcsa? Einfach daraus, datz England zu seiner traditionellen Politik der Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichts zurück kehre. indem es sein eigenes Gewicht nach hier und dort ver lagere, nm Herr der Lage zu bleiben. — England mutzte, so hebt die Sta m p a hervor, datz das Verschwinden der deutschen Flotte nach dem Weltkriege nur eine vorübergehende Erschei nung gewesen sel. Deshalb habe Versailles den Frieden zwi lchen England und Deutschland nicht endgültig besiegelt. England habe seinen wirklichen Frieden mit Deutschland heut« geschlossen mit einem offiziellen Kommunlquö, >n dem es helht, datz eine nollständige Einigung zwischen den beiden Mächten erzielt wor den sei. Popolo d'Italla sieht In dem Abschluss der deutsch englischen Flottenverhandlungcn einen willnommenen Anlatz, wieder einmal den Völkerbund anzugreifen. Ein ganz ähnlicher Hinweis findet sich übrigens auch in der Gazetta del Po polo. dle sich darüber beklagt, datz man den Völkerbund her anziehe, wenn es sich um den italienisch-abessinischen Streit drehe, datz man aber nicht vom Völkerbund rede, wenn Eng land, Deutschland und der Versailler Vertrag In Frage käme». Popolo d'Italla betont, Italien habe früher als Irgendeine an dere Macht erkannt, das; die Verträge nicht ewig seien. In dies-m Falle handele es sich aber uw internationale Verpflich tungen, die Amerika. England, Japan, Frankreich und Italien angingen. Mißvergnügen in Paris Parks, 19. Juni. In den grotzen Pariser Nachrichtenblät- t.rn wird das deutsch-englisch Fiottenabkommcn nicht nur als Canderabmttchung über ein bestimmtes Gebiet, sondern auch im Hinblick auf die Möglichkeit einer weiteren An näherung zwischen Berlin und London gewürdigt. Der Petit Parisien sagt, die Deutschen hätten den Briten das Abkommen vorgeschlagen, das die ossenkundige Un° »erlegenl)elt der deutschn Kriegsmarine aus ewig sestlege. Die Briten seien ans diesen „unverhofften, ausgezeichneten Handel" schleunigst eingegangcn. Die Stellung des Londoner Kabinetts nierde dadurch gefestigt. Das Blatt lvmcrkt dann zu dem be vorstehenden Besuch Edens tn Paris. England wünsch ossenbar den unbestreitbar schlechten Eindruck zu verwischen, den der rasche Abschluß des deutsch-englisch» Abkommens in Frankreich hervorgerusen habe, und bedauert das Verschwinden der guten Gewohnheit der vertrauensvollen Zusammenarbeit der drei Weltmächte. Allgemein gesehen enthalte do» Flottenabkommen Übrigens Nicht», was sllr Frankreich oder für Italien besonders zu fürchten wäre. Der Matin spricht von „einem Ereignis von autzerordent- liihm Ernst", das aus die Beziehungen zwischn Frankreich und England beträchtliche Rückwirkungen haben könne. 'Man habe in Paris diesmal nicht damit gerechnet, das; so schnell «ine so umfassende Regelung erfolge. wie könne man, wenn England so aus der Reih« tanze, sich di« eng« Zusammenarbeit in Zukunft oorstellen, um die deutsch-englische Verständigung in ein allgemeines Ab kommen für die Begrenzung der Fjoilen einzupassen. Nach einem Hinweis aus die französischen Befürchtungen wegen des deutsch-englischen Abkommens sagt das Blatt, Deutschland werde durch die Annahme von 85 v. H. der britischen Tonnage in eine Stellung versetzt, die eine dauernde Uebcrlegenheit der französische» Flotlenstärke bedeutet. Wenn Frankreich daraus bestehe, seine Flotteustärke zu erhöhen, dann mutzten die bri tische und die deutsche Negierung ohne Zweifel ebenfalls Er höhungen in Erwägung ziehen. Ein überstürztes Vorgehen an derer Länder würde gerade das Nebel fördern, das die deutsch englische Abmachung verhindern wolle. Alan brauche wohl kaum zu sagen, das; England mit dem Abschluß des Flotten abkommens nicht die geringste Absicht auf eine Minderung seiner guten Beziehungen zu Frankreich und Italien oder etwa auf eine Minderung der Verpflichtungen, durch die es bereits gebunden ist, verfolgt habe. Locarno stehe fest. England suche keine neuen Verständigungen auf Kosten alter Freundschaften. Im Gegenteil werde jetzt jede Bemühung gemacht werden, an dere Länder in ein allgemeines Abkommen über die Begren zung der Flottenstärken zu bringen. Die neue britische Regie rung, so fährt die Times fort, habe ihre Arbeit für den Frieden und die Festigung der Verhältnisse unter guten Vorzeichen be gonnen. London, 19. Juni. Das deutsch-englische Flottenabkom- men, das die englische Regierung einer halbamtlichen Mittei lung zufolge als einen Beitrag von sehr großer Be deutung sitr die ganze Zukunft der Flotten be grenz» ng betrachtet, steht im Vordergrund der Betrachtun gen der gesamten englischen Morgenpresse. Mit wenigen Vor behalten begrüßen die Blätter das Abkommen als einen Beitrag zur Befriedung Europas. Die Times schreibt, das Abkommen sei endgültiger und mnfassender, als man es anfangs hätte vermuten können. Beide Seiten seien offensichtlich bemüht gewesen, eine Verstän digung zu erzielen, und beide Teile hätten Zugeständnisse ge macht, — „der einzige Weg. auf dem internationale Verein barungen jemals erzielt werden können Das tatsächliche Er gebnis schafft zum Mindesten einen viel befriedigenderen Zu stand, als er vor 1914 vorhanden war." Damals habe der deutsche Flottenbau das Tempo angegeben. Jetzt bestimme Eng land seine eigenen Flottenerfordernisse, und Deutschland regele die selnlgen ln einem Verhältnis von 85: INI). Die nächste Bbsickt„der britischen Regierung sei es jetzt, ohne Zögern das mit dem deutsch-englischen Flottenabkommcn begonnene gute Werk fortzusetzen und Frankreich und Italien sowie Sowsetrußland ebenfalls zu Besprechungen «lnzuladen, dl« ltpaltlge I Vlll, - sitt chimlltevanjetgen StelNng-luch« » M. - glli PlatzvcnschiPe» kSnve» ttln« L-wllhi teilten Volkszeitung