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is tz Ausgabe I Nummer 147 — 34.Iahrg mit Venno-Vlatt SüchMe Volkssettuns Sonnabend, 2S. Juni 1938 !i Oie pariser Zusammenkunft in engt. Licht et voi -rge» »« n. hi Handstreich aus Peiping abgeschlagen Kleinere lokale Zusammenstöße - Kwantung-Armee fordert Aeuorlentierung der sav. Politik in China » ls von :r teil- cke bet eniiber de» tn »deren -trogen omcter, künden r einer Veila«s»it Dresden. — Nnzeigenpierl«: »le Ispalt. 22 «» breile Zeil« « Psg - slir gamilienanzeiaen und Llettengesuch« 5 Pi«. - Für Platzoorschiiiten können wir keine Sewikhr leiste« k t !> linket; ft« re,»«» Im Zakle von höherer Gewalt, Perboi, einlretcndcr Pcirtebn» jtörungen hat der Bezieher oder Inserent leine Ansprüche, salls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet »der nicht erscheint — Ersiillungsort Dresden. — — — — — — 7 NrdaMon: Dresden<A., Polierstrah« 17, gernrus 20711 u. 21012 Geschästostelle, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! und Verlag Th. und G. Mnkel, Polierstrah« 17, Fernruf 2W12, Postscheck: Nr. 1V2S, Bank: Stadtbank Dresden Nr. 01707 dürst, ngcncn n Län» d wird ) ii hn» Bern« Alle in der Schwebe befindlichen fragen könnten verhandelt werden, aber keine dürfte endgültig geregelt werden, wenn nicht auch über die anderen Probleme eine Regelung erzielt werde. Die britische Politik, so meint das Blatt weiter, habe sich seit einigen Monaten »ach Berlin orientiert: sie wünsck)« eine Annäherung zwischen Deutschland und den übrigen euro päischen Staaten. Es sei daher angebracht, zu bemerken das; die sranzösiscl)e Politik dem nicht «ntgegengerichtet sei. Aber für eine derartige Annäherung seien strenge Bedingungen not wendig, um zu vermeiden, daß Deutschland nicht „zu große und zu gefährliche Freiheiten" l!> erziele. Auch der offiziöse „Petit Parisien" erklärt, daß der französische Ministerpräsident sich einer Berständigung mit Deutschland nicht entziehen werde, wie er es offen dieser.Tage erklärt habe, unter der Bedingung, daß die zu lösenden Fragen zusammengeiaht und dah die Be lange Frankreichs und der mit ihm befreundeten oder ver bündeten Länder gewahrt blieben. Negierung befragt und bevor die französische Regierung Zeit gehabt habe, ihren Standpunkt zu überlegen. Der Rang, der den verschiedenen Einzelheiten des Pro blems der europäischen Regelung zukomme, werde von den einzelnen Mächten unterschiedlich bewertet. Für England sei die Reihenfolge L u s t k o n v e n > i v n . O st eurova p akI, D v n a n p akt, Begrenzung der L a n d r ü st u n g e n. Die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund könne als ergänzende Bedingung und nicht als erster Grnndsoiz bezeichnet werden. Rach englischer Ansicht sei das Luslabkommen von unmittel barem Interesse für Großbritannien. Die Osteuropa- und Donau-Pakte würden als Schritte zu kollektiver Sicherheit und Regelung betrachtet, und die Begrenzung der Landrüslnngen als das Endziel und die mögliche Folge einer solchen Regelung. Zum vorläufigen Abschluß eines Flottcnabkommens mit Deutschland habe Eden jetzt Laval erklärt, England habe mit bemühter Absicht in den Methoden der allgemeinen Regelung eine Er neuerung eingesührt, die nach seiner Ansicht vielleicht unschäk- bare Vorteile zeitigen werde. Die britische Regierung werde das Abkommen daher grundsätzlich nicht ausgebcn, auch wenn sie vielleicht mit Rücksicht ans die Entrüstung eh maligen Alli ierter sich zu Aenderungen in der Methode bereitsinden werde. London, 28. Juni. Die Pariser Besprechungen Edens werden von dem Pariser Korrespondenten der „Times" eingehend behandelt. Der Un- terschiod zwischen der gestrigen Zusammenkunft und der vori gen sei gewesen dah die Flottensraae zeitweilig in den Hinter grund getreten sei lind an ihre Stelle traten die italienisch abessinischen Beziehungen. Trotz des zunehmend >n Ernstes dieser Frage sei Eden für den Augenblick mehr daraus bedacht gewesen. Laval van den Geschehnissen in Rom zu un terrichten, als Pläne sür die Zukunft zu fassen. Abreden über gemeinsame französisch-britische Bemühungen zum Ausgleich der Gegensätze in Ostafrika seien unmöglich bevor Eden seine Sine Erklärung des japan. Krlegsm!riifteriums Die Forderungen der Kwanlung-Armee die Forderungen des japanischen Heeres Tokio, 28. Juni. Das japanisch-.- Kriegsministerium er klärte zu den Forderungen der Kwantnng Armee hinsichtlich der China-Politik Japans, dah es sich bei ihnen um Forde rungen des ganzen japanisclzen Heeres handele, das geschlossen hinter ihnen stehe. Nordchina müsse sür das ganze übrige China den Ausschlag bei der Zusammenarbeit von Japan, Mandschu- kuo und China geben. Solange Tschiangkaischek seine Doppel politik betreibe, sei an einen Erfolg nicht zu denken. darin roßen ziehen 1 us» e und eisun» acklich t dem cherer r Be- gsver- ntung ?n. uhr« nauer ultur, inder« n ein. Mule nd im Ligen» swirt« ätteln, e sein, g der kennt« t, den eit zu -enden »tnisj« London, 28. Juni. Der Minister fiir Bölkerbundsangelegenheiten, Eden, ist am Donnerstag 21,3Ü Uhr ans dem Lnstwege aus Paris kommend im Londoner Flughafen Croydon ein» getroffen. Pressevertretern gegenüber erklärte er, sich nicht über das Ergebnis seiner Besprechungen äußern zn können. Er werde am Freitag seinen Kollegen V e r i ch t er statte». 28 Mglleder der Kreml-Wache kommen vor Gericht Moskau, 28. Juni. Im Zusammenhang mit der Verhaftung von Angehörigen dcr Kreml-Wache wird bekannt, dah insgesamt 28 -.Nitglieder dcr Wache festgenommen worden sind. Sie werden vom Militnc- kollegium des Obersten Gerichtshofes abgeurteilt werden wobei die Verhandlung hinter geschloffenen Türen erfolgen iviro. Den 'Verhafteten wird lzegenrevoiutionäre Betätigung, Beziehungen zn sowjetfeindlichen Elementen Disziplinlosigkeit und Verstoß gegen die Dienstvorschriften der Wache vorczeworsen. Nach einer weiteren Mitteilung Hal das Bundeskvmmissariat die Wach« des Kreml durch besonders ausgezeichnete Kräfte verstärkt. einen Handstreich auf das Peipinger Stadttor Pungting. Vorher hatten sie die Eisenbahnstation Fenatai besetzt. Die Japaner verhängten sofort über Peiping den Be lagerungszustand. Der Peipinger Ordnungspolizei und den Truppen des Generals Wansulin gelang es in kurzer Zeit, die Meuterei zu unterdrücken. Ter Handstreich ist damit völlig fehlgeschlagen. Er ist ohne großes Blutvergießen verlaufen. In der Stadt selbst ist alles ruhig. Der Sinn des ganzen Un ternehmens ist noch völlig rätselhaft. Die Wiederauf nahme des Bahnverkehrs wird fiir Freitag nach mittag erwartet. Inzwischen ist auch dcr Belagerungszustand über Peiping wieder aufgehoben worden. ikrschetnt k> mal wöchentlich. MonaMcher Be,u«»pr«ls 2,70 NM. Einzelnummer 10 Psg.. »>« Sonnabend-, sowie Sonnlag. und Fesliagnummer 20 Psg. lahmen !)i leben iilderm Linien» n: Be- -Mann -chwar» Dr. H. chopau. sechzehn Tokio, 28. Juni. Die japanische Kwantung-Armee hat eine Erklä rung veröffentlicht, die sich auf die Grundlage der japanischen Politik gegenüber China bezieht. In der Erklärung werden folgende Forderungen an das japanische Auhenamt gestellt: Japan soll bei der Zusammenarbeit von Japan, Mandschu- ku« und China di« veranlworlliche Führung übernehmen. China soll die ausländischen Einflüsse beseitigen und anerken nen, daß Japan China vor einer Anstellung gerettet hat. Die Regierung Tschiangkaischeks und die Kuomintang seien, so heißt es in der Erklärung weiter, zu einer Politik der 'Ver ständigung mit Japan unfähig und daher von Japan abzu lehnen. Im Fernen Osten müsse eine grundsätzliche Neuorien tierung unter der Losung: „Der Orient für die Orien talen" verlangt werben. Auch Sowjetrußlaud müsse Japans Führung im Fernen Osten anerkennen und seine Politik darauf abstellcn. Zunächst wird für Japan in Nordchina die polttisck)« Führung gefordert bei völliger Unabhängigkeit von Nanking. Der Sprecher des japanischen Anßenamtes erklärte zu den Forderungen dcr Kwantung-Armee, daß es sich bei diesen lediglich um eine grundsähliche Darlegung der Haltung der Kwantung-Armee handele. Extrablätter berichten Uber Zusammenstöße zwi schen chinesischen Truppen und chinesischer Po lizei bei und in Peiping. Japanische Truppen seien für die Herstellung der Ordnung eingesetzt und das Kriegsrecht Uber Peiping verhängt worden. Die japanischen Volks schulen seien geschlossen und die Bahn nach Tientsin unter brochen. Belm Generalstab in Tokio sei man der Ansicht, datz es sich nicht um ernste Zwischenfälle handele. Man glaube, dah sich sahnenslüchtige chinesische Truppen Uebergrisse zuschulden kommen liehen. Zu den Zwischenfällen in und um Peiping ivird um die Mittagsstunden des Freitag noch folgendes gemeldet: Am Donnerstag machten etwa 208 Soldaten, die in der Provinz Hupei lagen und dem ü Armeekorps angehörlen, MWer Eden wieder in London Soziale Schule der Nation Bon Anfang an hat der Nationalsozialismus gründ« süßlich an der Forderung der allgemeinen gleichen Arbeits- dienstpslicht sesigehalten. Schon in der Kampszeit, als der Freiwillige Arbeitsdienst der Ncnhsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosensürsorge unterstellt war und im wesentlichen von den damaligen Negierungen als Mittel gefordert wurde, die arbeitslose Jugend von der Straße wegzubnngen und sinnvoll und nutzbringend zu beschäfti gen, bestand bei den Nationalsozialisten die Absicht, den Ar beitsdienst einmal zu einem umfassenden Erziehungsmittel der deutschen Jugend auszubauen. Im September illlll stellte der Reichsarbeitssiihrer, Staatssekretär Hier! fest, daß nunmehr durch den Nationalsozialistischen Freieein.igen Arbeitsdienst dgs organische Gerippe sür die Durchstihn ng der allgemeinen Ä r b e i t s d i e n st p f l i ch t geschossen worden sei, daß der Arbeitsdicnstgcdanle volkstümlich ge wacht und das deutsche Volk geistig und seelisch reif genug >ei, um ven letzten Schrit ttun zu tonnen. Es war ai,o lttir, daß der Grundsatz der F r e i w i l l i g k c i t über kurz oder lang vom Grundsatz dcr Pflicht abgelöst werben u -rdc. Deshalb empfindet das deutsche Voll die in der letzten Kabinettssitzung erfolgte gesetzliche Einführung dcr allge meinen Arbeitsdienstpjlicht keineswegs als eine Sens.uion, was aber nach der anderen Seite nicht dazu verführen darf, die fundamentale Bedeutung des Gesetzes auch nur einen Augenblick lang zu unterschätzen. Staatssekretär Hier! hat bei einer Gelegenheit dis bevorstehende Einführung der Arbeitsdienitpslichr mit der Einführung d e r. A l l g e m e i n e u Schulpflicht durch Friedrich Wilhelm I. verglichen. Man kann noch weitergehen und eine gedantliche Verbindung Herstellen zwischen der von Scharnhorst vorbereiteten und von Fried rich Wilhelm lll. durchgesührten Allgemeinen Wehrpflicht, wie das ja auch tatsächlich in einem Kommenti-- s Deutschen Nachrichtenbüros (gestr. Nr.j geschehen ist. Na türlich muß, wenn man es wagen darf, solche historischen Paraneien zu ziehen, die Arbeitsdienitvslicht eine wahr haft große, zukunftsweisende und zukunstsgestaltendc Idee verkörpern. Man kann ohne Uebertreibung behaupten: Wenn es der sür ganz Europa vorbildlich gewordenen Ein führung der Allgemeinen Schulpflicht zu danken ist, daß das deutsche Volk das Volk mit der größten Turchschnitts- inteliigenz wurde; wenn sich das deutsche st e h e u d e H c e r in hundertjähriger Entwicklung als eine moralische Anstalt größten Stiles erwies, in der die edelsten Man nestugenden der Pflicht, der Disziplin und Todbereilichaft entwickelt wurden, so wird der Arbeitsdienst einmal die soziale C h a r a k t e r-s ch u l e des deutschen Vol ke s genannt werden dürfen. Und das ist ein außerordent lich großer Gedanke, der nur noch an Größe gewinnt, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß das ganze lll. Jahrhundert im wesentlichen vergeblich nm die Ueberwindu uz der Klassengegen'ätze gerungen hat. Der MarAsmus hat die soziale Befriedung in der blutleeren Theorie von der klassenlosen Geselischaf, gesucht. Es war im Grunde ein lebeusfeindlichcs Prinzip, eine Abstraluon. die an ihrer eigenen Sterilität zugrunde ging. Der Nationalsozialis mus geht in seinem Sozialprogramm vom lonkretcn, lebendigen, und — das ist das wichtigste — vom volks« gebundenen Menschen aus. Er will die sozialen Unterschiede nicht ausmerzen, weil das ans eine Vernichtung der menschlichen Persvnlichkeitswerte hinausginge und in grauem Kollektivismus und bolschewistischer Vermassung enden müßte, sondern er will die Menschen verschiedener sozialer Schicksten auf dem Wege der Erziehung (darin liegt der grundlegende Unterschied autoritär regier ter Staaken zu den parlamentarisch geführten! zueinander führen und ihre Gegensätzlichkeiten überbrücken. Die Erziehungsschule ist die Arbeitsdienstpflicht. „Es gibt", so hat der Führer selber einmal gesagt, „für unsere deutsche Jugend kein besseres Mittel, die soziale Zerklüf tung, den Klassenhaß und den Klassenhochmut zu überwin den, als wenn Arbeiter und Student. Bauer und An gestellter im gleichen Rock und bei gleicher Kost den gleichen Dienst tun als Ehrendienst fiir die Nation." Auch weun mittlerweile die Allgemeine 'Wehrpflicht wieder eingesührt wurde und Im neuen Wehrgefetz die früheren Kasten unterschiede beseitigt wurden, ist die Arbeitsdienstpslicht als sozialer Eziehungssaktor nicht überflüssig geworden, denn es besteht ein erheblicher psychologischer Un terschied zwischen dem Dienst an der Waffe und dem Dienst mit dem Tpalen. Wenn man sich den Grundgedan ken nationalsozialistischer Sozialpolitik klarmacht, wie wir das versucht haben, ist es nicht mehr schwer, zu erkennen, welil>e gewaltige und beinahe schon ausschlaggebende Rolle die Arbeitsdienstpflicht im sozialen Erziehungsprogramm des Nationalsozialismus spielt. „Vielleicht ist es notwen dig" — so haben wir an dieser Stelle in einer früheren Würdigung des Arbeitsdienstgedankens gesagt — „um zu: Milderung der franz. Taktil In Internatio nalen Kragen Paris, 28. Juni. Mit einer gewissen Verlegenheit berichtet die Pariser Morgenprcsse über die mageren Ergebnisse des zwei ten Eden-Besuches in Paris. Obwohl Eden ans die französischen Rückfragen an die britische Negierung nur sehr ausweick)end hat antworten können und obwohl er den dri- tichen Standpunkt, Teillösungen als erstrebenswert anzusehe» voll aufrecht erhalten hat, findet die britische Haltung eine ver hältnismäßig milde Kritik. Den beginnenden Umschwung der sranzösi» scheu Taktik bringt „M a t i n" assen zum Ausdruck, indem das Blatt erklärt, daß di« französische Regierung nunmehr bereit sei. zu ver handeln.