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Sine Sitte «m alle, dl« eo angeht: Denken Sie schon setzt an dte Beiträge sür das St. Vennoblatt vom 80. Januar. Alle Beiträge dafür sollen Montag, 14. Januar, bei der Schrlftleltung sein. Aeußerster Schlußtermin: Diens tag, 18. Januar, früh? — Beiträge, dl« Dienstag früh noch nicht vorliegen, können nicht mehr ausgenommen werdeni Sie näherte sich der kostbaren alten karget, von deren Erbauer ihr der alte Neberschnee Io manches erzählt hatte, als sic plötzlich einen Greis, gestützt auf einen jüngeren Herrn, langsam herankommen sah. War es nicht der alte Nebcrjchnee, der von seinem Enkel NenS geführt wurde? Adrienne zweifelte im ersten Moment. Aber dann erkannte sie die beiden, obgleich die friedliche, abgeklärte Behaglichkeit des Greifes, die sie neulich über ihn aus gebreitet gesehen, heute einer dumpfen Resignation Platz gemacht. Mit bekümmertem Ausdruck sahen seine klaren Augen unter den weihen Haarsträhnen Adrienne entgegen. Das schwarze Sammetkäppchen hatte sich weit in den Nacken zuriickgeschoben. Als sie sich erreicht, gaben sie sich stumm die Hand. Sie sprachen anfangs kein Wort, denn jeder wußte vom andern, was ihn hierher geführt. „O, Fräulein Adrienne", sagte der Alte dann, sich kummervoll umsehend, „was ist aus meinem geliebten Münster geworden! Wäre mir mein Haus über dem Kopf zusammengeschossen, so würde es mich nicht mehr schmer zen!" Die Stimme brach ihm vor Kummer. Und in der stummen Bewegung, mit der er seinen Stock aushob und zu der durchlöcherten Orgel, zu den zum Teil zertrümmer ten Glasfenstern, auf die verbrannte Decke des Schiffes deutete, durch die an vielen Stellen der Himmel herein sah, lag etwas unendlich Trauriges, Ergreifendes. „Das alles wird man wieder aufbauen!" tröstete Nen«, „die Hauptsache ist, dah das Aeuhere des Münsters im Bau keinen Schaden gelitten hat. Alles andere wird man ersetzen." „O, die alten Glasmalereien kann man heutzutage in dieser Feinheit der Farben nicht mehr Herstellen." „Ich habe heute nacht den Gemeinderat Verron ge sprochen, als wir vor dem brennenden Münster standen. Er versicherte, man würde jetzt die kostbaren anderen Fenster herausnehmen, damit sie nicht ebenfalls zer trümmert würden." Und mit großer Herzlichkeit über die welke Hand des Greises streichelnd, die auf seinem Arme ruhte, fügte er hinzu: „Sieh, ich bin froh, daß ich dich gesund und un versehrt jetzt aus dem Krypta des Münsters holen konnte. Du weißt nicht, was für eine sorgenvolle Nacht Mutter und ich heute deinetwegen durchmachten! Komm mit mir letzt nach Hause und mache dir das Herz nicht schwer, indem du noch länger durch diese Zerstörung gehst. Du wirst es erleben, daß dein teure» Münster wieder schön und stolz ausgebaut wird!" „Ob ich das noch erlebe?" zweifelte der Alte. „Aber nun kommt!" Und er ergriff nun auch den Arm von Adrienne, als sei sie seine Enkelin. Daß sie, von der Sorge um das Schicksal des Mün sters getrieben, schon so früh hergekommen, brachte sie seinem alten Herzen gleich näher. Schon beim erstenmal war er durch ihre vornehme Liebenswürdigkeit für sie «in« genommen worden. Heinrich Werner: Schicksalswende lAachbluck oeebolenj Di« Schreck«» der Nacht hielten auch am andern Morgen noch die Bewohner in Bann- Wer in seinem Haus« verschont geblieben war, überließ sich in den frühen Morgenstunden erschöpft einem bleiernen Schlafe. Nur Adrienne verließ früh das Haus. Jetzt, wo ihr Vater eingeschlafen war, drängte es sie, nach dem Münster zu sehen. Von Nachbarn hatte sie von dem Brande in der Nacht erfahren. Sie hatte das Münster noch lieber ge wonnen, seitdem der alte Neberschnee ihr neulich die reich bewegte Geschichte des Gotteshauses geschildert und ihr «sie di« wundervollen Skulpturen und Statuen erklärt hatte. Als sie den Miinsterplatz betrat, erhob sich der wunder volle Turm noch stet und stolz. Von seiner schlanken Spitze lüfteten sich gerade herbstlichgraue Nebelschleier. Aber der Platz ringsum war bedeckt mit Bruchstücken abgcsprengter Skulpturen. An dem gewaltigen Ktrchschiff ragten die verkohlten Sparren düster zum Himmel. Als Adrienne das Innere betrat, wollte ein Feuer wehrmann ihr anfangs den Weg versperre», der nahe der astronomischen Uhr Wache hielt. Es bestünde die Gefahr, die Decke könne «instürzen. Aber auf ihre Bitten hin ließ «r sie passieren, besonders da sie fast die einzige war . Zu dieser frühen Stunde hatten sich auf dem Platze draußen nur ganz Vereinzelte eingesunden. Drinnen aber in der Halle machte die Verlassenheit und Still« in all der Zerstörung einen doppelt schauerlichen Eindruck! Leise, als fürchte sie sich selbst vor ihren hallenden Schritten in dieser zerstörten Umgebung, trat sie näher. An einer Säule ktand ein junger Priester. Er war so in Gedanken ver sunken, daß «r nicht den Kopf hob, als sie über «inige klirrend« Glassplitter an ihm vortibergina — 1V. Fortsetzuirg. Aber Bruhns hielt ihn besonnen zurück: „Es ist ganz unmöglich, jetzt das Münster zu betreten! Hören Eie nur, der Feuerwehrmann, der aus dem Kirchengewölbe kommt, sagt, daß durch die Löcher vom Dach das glühende Kupfer ins Innere tropft und die eichenen Chorstühle in Brand setzt. Auch wenn Sie selbst der Gefahr trotzen wollten, — wie können Si« einen hilfslosen Greis so eilig und schnell durch das brennende Gestühl bringen und durch das nieder tropfende glühende Kupfer?" RenS sah ein, daß es sicherer war, den Großvater drunten in d«r massiv ausgcmauerten Krypta zu lasten. Katt« der Greis nicht ein rührendes Vertrauen gehabt, nirgends sicherer zu sein, als unter den Mauern seines ge liebten Münsters? Und so kehrt« RenS zurück, und Bruhns eilte ins Gymnasium, wo man ihn brauchen würde —c Gestützt auf NenS und Adrienne, geführt von zwei ihm lieben Menschen, ging der Greis langsam durch die zer störten Hallen des Münsters. Und es war Ihm, als trügen diese beiden jungen warm herzigen Mensche», die ihn» liebevoll zuredete», mit weiche», liebenden Händen sein bekümmertes Herz. Neuntes Kapitel. Hauptmann Choppinet kehrte nach dieser entsetzlichen Vombardementsnacht erschöpft nach Hanse zurück. Charlotte, die ihren Mann mit einem Ausruf der Er leichterung begrüßte, fühlte wie feine Augen sofort nach Angdlique suchten. Was sür eine Nacht hatte sie mit der Schwiegermutter und Angölique, den beiden Kindern und Sabine im Keller verlebt! Angelique war aufgelöst vor Angst und rang die Hände Die alte Frau Oberst saß starr in einer Ecke auf dem Stuhl, und nur wenn das Krachen niedergehender Granaten in der Nähe erscholl, entfuhr ihr ein zorniger Aufschrei, Die Fragen von Charlotte, wie es ihm in der Nacht aus den Festungswällen ergangen sei, durchkreuzte er mit der Frage: „Wo ist Angölique?" „Sie ist mit Pvonne nach ihrem Zimmer hinauf. Ich glaube, sie will fort!" „Aber das ist ganz unmöglich!" rief der Hauptmann, und sein eben noch erschöpftes bleiches Gesicht rötete sich. War es Zorn, war es Erregung? Mit einer Heftigkeit, die seiner so unerschütterlich verbindlichen Art fern lag, fuhr er fort: „Eine Frau kann jetzt unmöglich die Festung verlaßen, wo die Geschosse noch hin und her gehen — Im selben Moment meldete Sabine den Besuch von Dr. Bruhns. „Ich komme. Albert ist im Hofgärtchen! Führen Sie den Herrn Doktor zu Albert hinaus." Und als die Magd sich entfernte, meinte sie: „Der Kleine hat die Nacht zum Glück gut überstanden". Die Schwiegermutter fixierte sie spöttisch: „Gehe nur ins Gärtchen. Ich werde Francois das Frühstück austragen lassen und dann wirst du dich einige Stunden ruhen, mein Sohn?" Da die alte Frau Oberst sich in die Küche begab um Anordnungen zu treffen, stieg der Hauptmann inzwischen schnell nach oben. Er hatte nichts anderes im Sinn, als daß er ein paar Augenblicke mit Angelique unter vier Augen sprechen mußte. Als er nach kurzem Pochen ihr Zimmer betrat, flog sie ihm entgegen. Die Freude, sich nach dieser entsetzlichen Nacht jetzt wiederzusehen, riß sie in diesem Moment über mächtig zueinander. „Angelique, Sie wollten uns verkästen?" frug er leise. „Diese Nacht hat mir zu viel Angst gebracht. Wären Sie in meiner Nähe gewesen, ich hätte mich nicht so ge bangt. Aber obendrein wußte ich Sie draußen auf den Wällen in dem mörderischen Feuer." Er hielt sie immer noch im Arm und strich ihr leicht über das Haar. Ihre Sorge um ihn sand er entzückend. Aber es war notwendig, mit ihr das Wichtigste zu be sprechen, ehe jemand dazukam. „Sie können Straßburg jetzt nicht verlaßen! Bleiben Sie hier. Eie haben ja ge- sehe», daß unser Laus nicht ervoniert liegt!" lForUeßung folgt' V-upych-IlNett«» <b«oeg Wl-lil: veeleele, «I See»»»» «»»<,»> verantwortlich lLr vett polnische» und -lacheickxealetl weoi» ttiiilel: <«> Lokales und F'iiNlelon: x, Eerdaid I>e.c<al. iSmIUch i» vreodei». Verantwortlicher Anzelgenteiler: Theodo, tvinlel. vr«»doe Druck »»» Verlag: liee»,»Io vxckweocke-», r--»oe«. voller»»«.« t? D A XII 31: 5390. Z. Zt. ist Preisliste Nr 3 gültig Am 7. Januar oerfchicd nach kurzem, mit großer Ge duld ertragenem Krankenlager, öfters gestärkt durch di« Vnadenmittet unserer HI. Kirche, mein lieber Mcknn, der Oberlehrer I. R. Paul Bergmann im gesegneten Alter von öl Jahren. Wir bitten um ein andächtiges Vaterunser für den verstorbenen. Im Namen der Hinterbliebenen: grau Maria Bergmann geb. Gebhardt. Duderstadt, den 9. Januar 1935 Di« Beerdigung ist in Duderstadt Theater Vpernhaus: Sonnabend Madame Butterfly <8) Musikleiter: Kurt Slriegler. Cho-cho-san: Cebotckri, ihre Mut ter: Maeder, Sllzuki: Jung, Käte Linkerton: Hundt, Linkerton: Kremer, Sharpleß: Burg, Goro: Lmige, der Fürst Hamadori: Biis sel, Onkel Bonze: Böhme. Sonntag Arabella (7.30) Schauspielhaus: Sonnabend Die Heimkehr des Matthias Bruck (8) Sonntag Hal, der Träumer 2.30 Donna Diana (7.30) Central-Theater: Sonnabend Prinzessin Huschkwlnd s4) Das Schwarzwaldmädel (8) Sonntag Prinzessin Huschewind (4) Das Schwarzwaldmädel (8) Albert-Theater: Sonnabend Dlondelschen (4) Verwirrung durch 1111 (815) Sonntag Verwirrung durch 1111 (8.15) Blondelschen 4 Komödienhaus: Sonnabend Der Hochtourist (8.18) Tqmians Thalia-Theater Sonnabend Sichste, so filmt das Leb.nl (8.18) »WIIMW Vie viereckige Hauslürplalekle (Monat Januar) erhalten diejenigen Volksgenosse«, die sich von ihrem Bank- oder Postscheckkonto einen festen Spendrndrtrag abbucheu laste». MMWMW Kunrstunk (lag der Saarabstimmuna) 6,35 Ucbcrtragung Hamburg: Morgenruf — Saar-Glocken und Choral: anschl. Hascnkonzert; 8.15 Nachrichtendienst: 8.30 Konzert des Mannheimer Philharmoni schen Orchesters: v,15 Evangeli sche Morgenseier: 9,15 Haus musik; 10,00 Katholiscl-e Morgen feier; 10,30 Konzert des Rund funkorchesters; dazw. 11,15 Deut scher Seeivetterderichl: 12,00 Ucbcrtragung Köln: Miltagskon zert; dazw. 12,55 Zcitzeickren der Montag, 14. Januar 6,00 Wetterbericht für die Land- wirtsckmft; 0.05 Wiederholung der wichtigsten Älbendnachrichlen; 6.15 Funk-Gymnastik; 0,30 Tages spruch: 6,35 Guten Morgen, lieber Hörer! Frohes Schallplattenkon zert mit Jupp Hussels; in einer Pause gegen 7.00 Neueste Nach" richten; 8,45 Leibesübung für die Frau; 9.40 Hauswirtschafl- licher Lehrgang: 10.00 Neueste Nachrichten: 10,15 Volk u. Staat: Bom Werden des Preußentums; 11,00 Körperliche Erziehung: 11,15 Deutscher Seewettcrbericht; 11,40 Der Stauer spricht — Der Barrer hört; anschl. Wetterbericht für die Landwirtschaft: 12.00 Uebertragung München: Mittags konzert; dazw. 12,55 Zeilzeick)eii der Deutschen Sccwarte; 13,15 Uebertragung Halle: Mittags musik; 13,45 Neueste Nachrichten; 14,00 Allerlei — von Zwei bis Drei! 14,55 Programmhimveise und Wetter- und Börsenberichte; Deutschlandsender: Sonntag, 13. Januar Deutschen Sccwarte: 14.00 Un- terhaltungs- und Volksmusik; 16,00 Vcspcrkonzerl des Rund funkorchesters Stuttgart; 18.00 Ucbcrtragung Berlin: Zur Un terhaltung: 2000 Ucbcrtragung Frankfuri: Abendkonzcrt, 22 00 Die Kapelle Leo Enioldi spielt: 22,45 Deutscher Seeivetlerberichl; 23,00 Ucbcrtragung Leipzig: Un terhaltungsmusik: 24.no U berir. Stuttgart: Tanz- und Volks musik: dazw 0.55 Zeitzeichen der Deutschen Sccivartc. '5,15 Die deutsche Frau im bäuer lichen Brauch: 15.40 W.rküunde sür die Jugend: 16.00 Ucbcr tragung Nürnberg: Vci'pcrko::- zcrt; 17, !0 Germanische Heil ? tiinier: 17 55 Malik am Nach mittag: 1^,25 „Laarireue' E:n Rückblick auf Funklrerickle des Dcutschlandsenders: 18,50 . W.r ist wer? — Was ist was?', 19.00 Das Gedicht; anschl. Wetterbe richt für die Landwirtschaft: an schließend Erna Sack Herbert Ernst Grolz singen — und d:o Kapelle Adalbert Lutter ipclt sür Sie! (Schallplatte»!; 2000 Kernspruch: anschl. Kurznachrich ten des Drahtlosen Dienstes; 20,10 „Grüß' Euch Gott, alle mit einander . . .". Ein „Suppe" mit Strauß, Millöcker und Zellcr; 22,00 Welter-, Tages- und Sport- nachrichlcn; 22,45 Deutscher Sc«- Wetterbericht; 23 00 ..Die Golden« Sieben". Unsere virtuosen Tanz musiker. myx niM Wgica sm 26. im /Vusstellungspaisst W d W W Xsukkaus /Nüdlus, Verk«ki>,ver«ln Kiimsvkt, Tigarrr pesckke, S1euv«,te«vr.