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»Ul' Zum Weißen Sonntag! Unser», Herzen soll die Stunde Das feierliche Tri-uum in Lourdes Teilnehmer aus aller Welt — Am Sonntag spricht der Papst über den Vatikan-Sender nach Lourdes Lourdes und alle umliegenden Ortschaften gleichen seit Donnerstag einem Heerlager von Pilgern aus allen Erd- keilen. Sämtliche Hotels und Privatquartiere sind belegt. Zahl reiche Teilnehmer der religiösen Feierlichkeiten übernachten in ihren Kraftwagen, Omnibussen und Fuhriverken. Der erstenM « sfe, die von dein Kardinal-Erzbischof von Meä>eln und Primas von Belgien, Kardinal van Roeq zelebriert wurde, folgten alle halbe Stunden weitere Messen, die von den in Lourdes versammelten Würdenträgern der ka tholischen Kirche am Altar der Grotte zelebriert wurden. Auch während der Nacht wohnten Tausende von Gläubigen der Handlung bei. Stündlich trefsen neue Pilger- züge ein. Der päpstliche Legat Kärdinal-SIaatssekretär Pacellt erhielt ein längeres Telegramm des Präsidenten der fr a n z ö s i s ste n Republik, in dem Lebrnn erklärt, wie sehr Frankreich die wohltuende und wirksame Unterstützung zu würdigen wisse, die der Papst und der Kardinal-Staatssekretär ständig dem Frieden gemährt haben. Bon hohen kirchlichen Würdenträgern sind eingelrossen der Kardinal-Erzbischos von Mecheln, Roey, der das erste Pontifikalamt feierte. Es liegann Donnerstag noäp milläg vier Uhr, unmittelbar nach dem Empfang des päpst- iicix'n Legaten. Ihm schlichen sich an der Vertreter des ver- storlxmen Kardinals Bourne von Westminster, Bischof Myers, dann der englische Pfarrer Waterkeyn, aus den die ganze An regung zurückgehl. Es folgen P> re Gillei. (veneralmnqister der Dominikaner, der Erzbischof Ialbrzykowsln von Wilna, 'Msg. Mquin, Erzbischof von Auch. Es sind unter anderen anwesend: Kardinal Binnet von Besancon, Erzbischof iBeguin von Auch, ihre Exzellenzen Mgr. Goodier, ehemaliger Erzbischof von Bombay, jetzt von Birming ham, Mgr. Morgotti Erzbischof von Gorizia (Italien), Mgr. Larne. Apnstoliscl)er Vikar von Banguelo (Zentralasrika), Mgr. Pereira, Erzbischof non Fnnchal, Mgr. Irastochza, Bischof von Orihuela (Spanien), Mgr. Nomesch, Bischof von Luxemburg, Mgr. Siessert, Bischof von La Paz (Bolivien). Auch mehrer« Gencralobcren non religiösen Orden sind bereits nach Lourdes gceilt, so der General der Dominikaner, Pater Gillet, der (Ge neral der Kapuziner, Vigilia de Valstagna, der (Venerololiere der Aisumptionisten, der Franziskaner usw. Zahlreiche Aebte, so derjenige der Zisterzienser, sind hier eingetroffen. General Weiher blühender Sonntag. Wie bist du mit Erinnerungen gesegnet. Wie bist du vollgesüllt mit Hoff nungen und Enttäuschungen! Was sagt dieser unendliche Tag uns? Was sagt er uns, die wir schon jahrzehntelang van ihm entfernt sind? Wie ist das Leben gleich einem laufenden Band an uns vorüber gezogen. Dieser Weihe Sonntag ist der Tag der bittersten Empfindungen, aber auch der köstlichsten Reinheit. Heute gehen in zahlreichen Gemeinden die Kinder zur ersten heiligen Kommunwn. Heute begegnen wir ihnen in den Straßen und aus den Plähen. Die Mädchen in weihen Klei dern und mit einem weihen Kränzchen. Die Jungen in dunk len Anzügen. In dem feierlichen Dunkel des Aeuheren. Wir sehen die Kinder des Weihen Sonntags. Sie bleiben unseren Annen nicht verborgen, genau so wie uns unser eigenes Spie gelbild selige Bilder vorspiegelt die so lange schon verebbten? Verebbten? Freund, steh still! Hast du das Ehargestühl deiner heimatlichen Kirche vergessen, in dem die Eltern knieten, als du deinen hohen Ehrentag hattest? Hast du die Bank in deiner Kirche vergessen in der du knietest, als der höchste Herr zu dir armseligen Menschen kam, dich Heimzusuchen mit seiner Liebe und seiner unendlichen Gnade? Hast du das alles vergessen? Ja. Freund, was ist nicht alles ver ebbt, seitdem wir die weihe, reine, hohe, girlandengeschmückte Kerze in der Hand, in irgendeiner Kirche, an Irgendeinem Altar standen, vor irgendeinem Priester, vor Irgendwelchen Volksmengen Das Treugelöbnis ist schnell im Trubel der bunten und der gottvergessenen und der. ach, so lose ver ankerten Welt verlorengegangen. Der Schwur am Altäre des Herrn, mit einem so überglücklichen Herzen, mit einer so brennenden Liebe, mit einer so herrlichen Verehrung verschmol zen in der Glut der wechselvollen Tage, verschmolzen in der Kiehjagd nach dem vermeintlichen Glück, nach der vermeintlichen Ehre. Hinweg mit den Erinnerungen. Sic zerfressen mich heute, sie macken mir das Herz unnütz schwer. Ich habe keine Zeit zur Besinnung! Fort mit den Gedanken von gestern! O Freund! Wohin bist du verirrt! Wie weit lüK du gekommen? Hast du wirklich so schnell und ohne inneren Schmerz deinen Erstkommunionlag vergessen? Deine weihe, reine, hoch nach dem Licht strebende Kerze? Sind es schon dreißig, schon zwanzig, schon zehn, schon fünf Jahre her, daß du äußerlich, oder wenigstens innerlich, In der strahlenden Farbe des feier lichen Anzugs vor unserem Herrgott in der Kirche standest? Trägst du noch heute die Farbe deines Weihen Sonntags? Sprichst du noch heute mit Thomas das gläubige, das himmel anziehende, das überglückliche: „Mein Herr und mein Gott!?" Ach wieviel Glanz hat das Leben zerfressen! Wieviel strahlendes Glück elend zerbrochen! Wieviel unschuldige Güte und Offenheit innerlich zerknittert und vernichtet! Wenn die Erstkommunikanten heute aus der lichterstrah- lenden Kirche mit den Eltern, mit den Verwandten, mit den Freunden, mit den Nachbarn, mit allen, die irgendwie an dem Feste Anteil nehmen, nach Hause kommen, durch die Höfe und Gärten ihrer Heimat gehen, die Treppen hinaufsteigen, da» Gastelnau, der Vertreter der „Federation Nationale Ccitholi- gue" traf Donnerstag abend in Lourdes ein. Er ist vom Direk- tlonskomitee der Federation begleitet, sowie von einer grohen Anzahl katholischer Parlainentarier. Mgr. (Verlier, Bischof von Tavbes und Lourdes erhielt die Nachricht, dah auch Prinz Lavier von Bourbon-Parma und seine Sclpvester, die Ex- Kaiserin Zita, nach Lourdes kommen, begleitet von Erzherzog Otto und von der Erzherzogin Adelaide. Auch der Prinz Friedrich Christian von Sachsen und Gemahlin sind anwesend. Der Freitag, 26. April war der Kindertag. Die Kinder unternahmen die „Croisade Eucharistique". Nachmittags hielt Kardinal Pgcelli eine Ansprache an sämtliche in Lourdes anwesenden Geistlichen und anschließend fand um 3 Uhr nachmittags wieder eine Pontifikalmesse vor der Wun dergrotte statt, anschliehend Sakramenlsprozession. Die Mitternachtsmessc van Freitag aus Samstag feierte der Delegierte von Ekuador. Am Samstag um früh 3 Uhr feierte ein deutscher Benediktiner, P. Hermann, das hl. Opfer. Am Nachmittag 3 Uhr übernimmt der Nuntius von Paris, Msgr. Magiione, den Gottesdienst. Es folgen noch Bischöse Frankreichs, Polens, der Schiveiz (Msg. Bieler von Sitten). Der Samstag, der 27. April, ist der Tag der Frauen und der Jungfrauen. Er beginnt um 8 Uhr morgens mit einem Kreuzzug und mit Kommunionmessen. Nachmittags um 3 Uhr wieder Pontisikalmesse mit nnschließen- der Sakramenlsprozession. Der Sonntag ist ganz den Männern und Jüng lingen gewidmet. Um 10.30 Uhr vormittags wird Kardinal Verdier die heilige Messe zelebrieren und nachmittags um 3 Uhr findet die Schlußmesse, ebenfalls von einem Kardinal zelebriert, statt. Am Sonntag nachmitags -130 Uhr wird durch den Vati- kanisckzen Sender, aus Welle m 50,26, der Apostolische Segen nach Lourdes an die dort Versammelten übertragen werden. Ebenso wird dann die seierlicize Funktion in der Pelers-Kirclze, die der HI. Vater leiten wird, auf Welle m 50,26 zum Abschluh der Jubiläumsfeiern übertragen werden. Die Funktion lrcginnt nachmittags 530 Uhr. Nach einer Ansprache des Kardinal Laurcnti folgen Gebet« und Gesänge. Zum Schtuh wird der Hl. Vater den Segen mit dem Aller heiligsten geben. Grau der Kammern, das Dunkel der Familien mit dem Duft ihrer Jugend erfüllen, dann müssen tausend erwachsene Men schen, tausend zertretene Hoffnungen, tausend verirrte Groß- stadtmenschen stillstehen — und wenn sic nach die Kraft der Rührung, die Kraft der Güte, die Krast der Urwüchsigkeit ha ben — die Tränen von den Wimpern wischen. So waren wir alle einmal. Ehe das ekelhafte Leben uns verlogen und ver bögen machte. Ehe diese furchtbare Atmosphäre uns den letzten Fehen unseres Iugendglaubens und unserer Kindcrreinheit vom Leibe rih. Ehe das Leben unsere Augen trübte und die (vier nach Sünde und Verworfenheit weckte. Auch wir waren einmal rein und glücklich. Es ist nicht nur das Milieu, das uns Die Dornenkrone Lhrlstl photographiert Zum erstenmal in der (veschichte ist die Dornenkrone Christi photographiert worden, und zwar für ein Buch über die Reliquien der Passion, das Mr. H. M. Gillet gegenwärtig in Arbeit hat. Die Dornenkrone befindet sich bekanntlich im 'Be sitz der Notre Dame von Paris. Durch die Photographie wird die interessante Tatsache deutlich sichtbar, daß die Krone nicht vollständig aus Dornen lxsleht, sondern teilweise aus einer Strohbinde. Geschichtliche Forschungen haben sestgestellt, dasz die Dornenkrone von den Soldaten ctngesertigt wurde, indem diese Zweig« des Dornenstrauchs (Zizyphus Spina Christi) um ein solches Strohband wickelten, mit denen die Juden ihre Kopi- tücher zusammenzuhalten pflegten. Sehr bald entstand dann die Sitte, einzelne Dornen Herrschern und Fürsten als Zeichen der Huldigung anzubieten. Als die Dornenkrone von dem HI. Ludwig von Frankreich nach Paris gebracht wurde, um hier in der für diesen Zweck eigens gebauten Tainte Chapelle öus- bewahrt zu iverden, wurde ein großer Teil der Dornenzwcige an Pisa abgegeben, als die Prozession hier durchzog. Die üb rigen acht Dornen wurden später verschenkt. Einen erhielt im zehnten Jahrhundert die Glastonbury-Abtei in der engli schen Provinz Worcester. Alle Einzelheiten über die (veschichte der Dornenkrone und ihrer Bestandteile werden in dem Buch „Geschichte der Passionsreliquien" zu finden sein. Prälat Peter Gruenter 1- Düsseldorf, 86 'April. Am Freitagmorgen hat man in Düsseldorf einen hochver dienten Priester und Seelsorger zur letzten Ruhe geleitet: Prälat Peter Gruenter ist in der Nacht zum Dienstag im Immaculata-Kloster zu Neuß, wo er seinen Lebensabend verbrachte, als Einundachtzigjähriger an Altersschwäche ge storben. 1600H Met« ein Rand der Flammen Auf dem Danrpser „Kenya", der mit einer riesigen Bücher ladung seit einigen Tagen im Newyvrker Hafen lag, ist ein geu«r ausgebrochen, da» trotz raschen und tatkräftigen Ein- Ewig unvergeßlich sein. Mit dem Herzen, mit dem Munde Schwören wir, Gott treu zu sein! Dieses Tages, dieser Pslicht Wollen wir vergessen nicht. Dank dir, Jesus, Heil uns allen, O wie wohl ist uns bei dir. Laß dir unser Herz gefallen, Darum bitten, flehen wir. Blelb, o Jesus, stets bei uns, Liebe, schütze, segne uns! Laß die Engel um uns stehen In dem 'Andrang dieser Welt, Daß wir niemals irre gehen, 'Allzeit tun. was dir gefällt. Daß wir mit dem Unschuldskleid Kommen In die Ewigkeit. zerrüttete, nicht nur das „Niveau" in das wir .zufällig" gestellt wurden. Wir tragen selbst die Schuld wir aanz allein Kein System und keine Umwälzung und keine Richtung ist daran schuld. Wenn man einmal in der Sünde sitzt, daun hat man hunderterlei Ausflüchte, das Unglück anderen in die Schuhe zu schieben Wir ließen cs mit stiller, grausamer Wonne zur Untreue kommen Wir bluteten nicht einmal au d r Wunde, die doch so lief schmerzen müßte, nein, wir beherrschen das Dasein! Und nun lachen ivir über die allen 'Moden! Nur ...ja! Nur... Wenn wir die Kinder am Weißen Sonntag in die Kirche und zur Kommunionbank ziehen sehen, wenn wir das Treue gelöbnis und den Treuschwur Horen, daun wollen auch wir un ser damalig abgegebenes Versprechen eru.wein, dann sollen wir in den letzten Winkel der Kirche und in den letzten Winkel des Herzens hinknien und mit den Kind an beten: „Mein Herr und mein Gott! Ich verdiene es nicht, daß du bei mir bist und du mich umleuchtest und daß du mir deine Hand reichtest. Ich bin nicht wert, dasz ich meine Hände in deine Wundmale lege. Hilf mir, daß ich ausstehe, und hils dielen Kindern, daß sie rein bleiben, daß sie dich stets mit sich tragen. Das Versprechen ihres Erstkommuniontages sei ihr 'Begleiter und, mein Herr und mein Gott, mein eigener Treueschwnr. Gib mir meinen Kinderglauben und meine Kinderseliakeit wieder. Gläubig will ich sein und nicht mehr ungläubig, treu will ich sein und nicht mehr untreu, liebcwarm soll m:in Herz schlagen und nicht in Kälte erstarren. Laß mich heute, a du mein Herr und mein Gott, wieder ein glücksrohes Kind meiner Jugend zeit werden In deiner Liebe sei dieser Weiße Sonntag ge segnet." Mit diesein Gebet, das dir doch so aus dem Herzen Kain, gehst du wieder in deinen Alltag, in deinen Berus, unter deine Freunde. Laß das Gebet wirken, halt es lebendig, bleib ihm treu, so wie du es deinem Herzen und tvoit versprochen hast. Der Friede des Herrn wird mit dir sein, und du wirst einen ewigen Weißen Sonntag in deiner Seele trage «. greifens der Hasenfenerwehr nicht gelöscht iverden konnte. 16 000 Bibeln, die für die Eingeborenen Afrikas bestimmt waren, sind dabei ein Raub der Flammen geworden Die Bibeln waren teilweise in verschiedenen Negerspra chen gedruckt. Bei dem Brande si'd Menschenleben nicht zu beklagen. 'Bermullich liegt 'Brandslistnug durch einen ge maßregelten 'Matrosen vor. §onntogsspiLts> Pom wcltbczwingenden uns weltbeäegeuden Glauben spricht heute die Epistel zu uns. Johannes meint in ihr den Glauben an Cbri'tus als d a von Gott, vom Pater, gesandten Heiland der '.'Bell. D >.ck die Aufer stehung des Herrn ist dieser Glaube aus einen uner schütterlich festen Fjeljeii gegründet. Ostern ist das Siegel des Triumphes über Tod und Teufel. Aber nicht nur für Christus. Auch sür alle, die sich gläubig an Ilm an schließen. Sofern und jolange wir an Christus als den Sohn Gottes glauben, lebendig glauben, in aller Lauter keit der Gesinnung glauben, haben mir die Sicherheit daß wir in diesem Glauben siegreich den Kamps mit der „Welt", mit allem Gottwiürigen, mit allem Allzumensch lichen, mit allem Gemeinen und Niedrigen siegreich be stehen werden — mit aller „Welt", mag sie nun im eigenen sündhaften Innern zum Kampfe anlreien, oder mag sie mit den Heerscharen derer gegen uns aurücken, die seit zweitausend Jahren immer und immer wieder, bald in dieser, bald in jener Begründung ihren schreienden Protest gegen den Gottmenschen erheben: „Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche!" Ueber all diese „Welt" wird unser das Osterwunder best gegründete Glaube an den von Gott gesandten Erlöser den Sieg davonlragen. — —N— Mein Herr und mein Gott! / »»n Mia soc ^§7^/77 N74L - XU7c/7 E X!/VL7'.-?c-c>7SMt(§7^/V V7^c.7 7 /lMS/c/S ^7E07/V7