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Nummer 118. Sächsische Volkszeitung. Nr. 118. — 22. 5. 35. Seite« Konra- !! Amann üb Kleins Lkronilc - rechte Flügel in Flammen und verbrannte vollkommen, übrigen Teile des Flugzeugs sind unbeschädigt geblieben. sal auserlegt wo> Wahlcntscheidung Geschichte als uns« als erste Voraus nischen Zusamine Geiste der gegen! menschlichen Woh werden. hat sich In die Kampffront von Boll« und Heimat für lliecht und Ordnung eingeordnet. Das Vertrauen, das uns vom Voll, cnt- gegcngcbracht wurde, verpflichtet uns auch weiterhin, alle Kraft in den Dienst unserer Sache zu stellen. Im Bewußtsein unser« Verantwortung haben wir bewiesen, dah wir nicht nur zu Kämpfen, sondern auch zu arbeiten verstehen. Der gestrige Tag hat gezeigt, daß es unmöglich ist, gegen die Deutschen uujere-i Staates zu regieren. Im neuen Parlament wird auch der deuio- kratisä)« Grundsatz Geltung erlangen müssen, das; das gan;e Haus — gleict)gUltig ob seine Parteien in der Opposition ad« In der Regierung stehen — zur Mitarbeit und Mitbestimmung hcrangezogen wird. Der Wahlsieg gehört uns. Jetzt aber mit doppelter Kraft an die Arbeit! Der gestrige 4 einen Wahlerfolg schichte des öffent dasteht. Wenn mi der Freude erfüll Ergebnis lediglich Appell zur Vera Herr Präsident, d ten des Staates « Grundlagen unser Ehrerbietun überzeugt, das; ich nur als Aufgc allen Unterstell«»« und meinen Mit« Verfassung l Mich beherrscht je anlwortung die n Das schone 1 tagswahlen zu e versuche, das; alle absichten an dem zerbrechen mußte spalt unter die l K onrad H Sinne, wie inan möchte. Er ist ke ist kein Wurinfor Vemegnng des Si Deinen in den si durch Versailles Der Präsiden Montag von« Vo Konrad Henlein, Der Präsid Amann, äuhert düng dein Präsidei Dr. Weih, gcgc de, Zeilungsbcsitzi Amann erb fand eine in sich ihrem einsiuhreici Zwecken oder Pa dieser Presse war ihr Erfolg die Ze hat in Punkt 8! Presse ein braucl uung bezweckt i ständigen Fa Durchsetzung dies« deutsche Presse da einzig und allein scheidet er alle n tion abträglichen Gerade eine Ieituugsverlagspo deutsche Presse zi zusammenzuschwei schäft oder einer an den Zeitungsi teiügcn. Dieser meine Anordnung Hinter der die vorhandenen rüber hinaus die und ideeller Belt« süchtige geschästlic beseitigt werden, Geld der Leser bannten. Die A« fährdct, wenn Or besonderer im St Partei selbst ardi von Nalionalsozic Der Führer ö s e und Hanfe Kampfe ausz 5000 Kilogramm Sprengpulver ln die Lust geflogen. 5 Tote. Buenos Aires, 2l. Mal. In der Nähe der Ortschaft Ingenicro Iaeobaccl im Territorium von Rio Negro explo dierte ein Eisenbahnwagen, der 5000 Kilogramm Sprengpulver enthielt. Dabei wurden fünf Arbeiter getötet und sechs schwer verletzt. Der Waggon, der zu einem Transportzug gehörte, wurde vollkommen zerstört. Die Ursache der Explosion ist vor- läuslq nicht bekannt. Die UnalücksstäUe bietet ein Bild arau- «nkastester Zerstörung, viele hundert Meter von den Gleisen entfernt fand man noch Teile des Eisenbahnwagens sowie Reste von zerfetzten menschlichen Körpern. Der Neichspropagaudamlnister dankt Prof. Grimm Berlin, 3t Mai. Der Reichsminister für Bolksausklärung und Propaganda Dr. Goebbels hat dem Rechtsanwalt Professor Dr. Friedrich Grimm in Essen als Ausdruck des Dankes iind der Anerkennung für die erfolgreich Vertretung der deut schen Interessen im Kairoer Iudenprozch sein Bild mit einem Dankschreilw» überreicht. Prozeß gegen VevisenWeberbonde Die vierte Strafkammer des Berliner Landgerichtes be schäftigt sich seit Dienstag mit der grötzten Devisen, schiebung, die im Jahre 1034 in Deutschland aufgc« deckt werden konnte. Der Prozes; laust unter dem Kennmolt „Leborius und Genossen". Die Anklage richtet sich gegen 13 Personen, von denen neun in Hast sitzen. Zahlreiö)« weitere Mitglieder des Schiebcrkonsortiums befinden sich im Auslande und konnten von den Slrasversolgungsbehörden bis her nicht belangt werden. Die Angeklagten und ihre Hintermänner halben zu dem angeblichen Zweck der Kapitalserhöhung wirtschaftlich tuicr Handelsgesellschaften mit Hilfe ausländischer Geldleule und Emigrantenkreise umsangreiä«« S pe r r m a r k - Sch i c b u n- gen vorgcnommcn. Die Kapitalien wurden nicht dem ange gebenen Ziveck Angeführt, sondern in das Ausland verschallen. Neichswetierdienst, Nusgabeort Dresden. Schwach windig, heiter, trocken und warm. Das gröhte sranzösische Wasserflugzeug „Leutnant Paris" durch Feuer schwer beschädigt. Paris, 2l. Mai Tas gröhte französische Wasserflugzeug, „Leutnant Paris", das zunächst für den Südamerikadienst be stimmt ivar und später möglicherweise sür den Nordame rika d i e >> st eingesetzt werden sollte, Ist durch einen Brand teilweise zerstört worden. Ter Apparat, der in Bihcarosse bei „Der Chrlstkönigsbote" verboten. Durch Verfügung des Reichsinncnministcriums ist der „Ehristkönigsbotc", das Missionsblntt der Christköuigsgescll- schast vom Weihen Kreuz in Meitingen bei Augsburg, bis aus weiteres verboten worden mit der Begründung, daß derselbe gegen die nationalsozialistische Weltanschauung unter dem Deckmantel katholischer Glaubenslehre in weiten Kreisen der Bevölkerung Kampfcsstimmung Hervorrufe, die im In teresse der Staatssichcrung nicht geduldet werden könne. Der Könlg von England dankt dem Papst In Erwiderung auf das Glückwunschtelegramm des Hei ligen Vaters hat der König von England folgendes Tank- sagungstclcgramm abgesandl: „Die Königin und ich sind tief gerührt über die auhcr- ordentllche Güte, die Eure Helligkeit uns gelegentlich meines silbernen Reglerungssublläums zum Ausdruck gebracht haben und wir danken Ihnen von ganzem Herzen sür Ihre Gebete und guten Wünsche. Georg R. I." Bordeaux vor Anker lag, sollte am Mittwoch vor den« fran zösischen Luftfahrtministcr Eckauslügc unternehmen. Am Sonn tag ereignete sich jedoch angeblich Kurzschluss, und im Nu stand der " Die » Schweres Antobusunglück ln Argentinien. — Sechs Tote. Buenos Aires, 21. Mai. Ein schweres Antobusunglück ereignete sich in der Ortschaft Aguilares sProv. Tueumans. Ein vollbesetzter Autobus mit Besuchern eines Fuhballwettspieleg stürzte in voller Fahrt um. Sechs der Mitfahrer wurden getö tet und 17 mit teilweise schweren Verletzungen ln das Kranken haus geschasst. Petroleuintankdampser in Piräus explodiert Athen, 21. Mal. In Piräus flog der Petroleumtank« dampfer Katherlna <3000 Tonnen) in die Luft. Di« 22 Mann starke Besatzung konnte sich schwimmend retten. Mehrer« See leute haben schwere Brandwunden erlitten. In wenigen Se kunden glich das Schiff einer gewaltigen Feuersäule. Da die Explosion ln nächster Nähe grohcr Benzinlager erfolgte, be mächtigte sich der Bewohner der umliegenden Ortschaften eine Panik. Aufruf Konrad Seksteins Der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Hen lein, richtet an seine Anhänger einen Ausruf, in dem es u. a. heiht: Das Bolk hat entschieden. Die Idee der Bolksge- meinschast hat gesiegt. Die Mehrheit des Sudetendeutschtuma Die Aufrechterhaltung gesunder GeldverhA niffe oberstes Ziel der Reichsbank Eine Auslassung Schachts Berlin, 21. Mai. In der Hauptversammlung der Deut schen Golddiskontbank nahm Reichsbankprüsident Dr. Schacht zu der Wiedereinführung von So la-Wechseln Stellung. Reichsbankpräsldent Dr. Schacht wandt« sich bei dielet Gelegenheit in aller Schärfe gegen die böswillige und ab solut irreführende Mitteilung einer groben halb amtlichen ausländiscl)«n Nachrichtenagentur, die zu behaupten wagt«, dies« Begebung von Sola-Wechseln be deute den An sang der Inflation in Deutsch land. Die Relchsbank geht In allen ihren Maßnahmen, so sagte er, absolut auf die Aufrechterhaltung gesundet Geldverhältnisse aus und von dieser Linie wird sie sich unter keinen Umständen abbringen lassen. Es ist selbstverständ lich das; Iin Laufe der Zeit di« Arbeitsbeschassungowechsel durch Reichsanleihen und Finanztransaktionen konsolidiert werden müssen. Aber das wird alles zu seiner Zeit geschehen, und in einer Form, die jede Beunruhigung aus dem Geld- und Ka pitalmarkt fernhält. Der deutsche Sparer und das deutsch« Kreditwesen kann sich daraus verlassen, dah die Reichsbank asies tun wird, die gesunden Verhältnisse im Finanzwesen aufrecht zu erhalten. - Vor einem Besuch des englischen Botschafters bei Mussolini London, 2>. Mai. Aus Rom wird gemeldet, daß der britische Botschafter Sir Eric Drummond am Montagnachmittag aus London zurllckgckehrt ist und sofort um eine Unterredung mit Mussolini gebeten hat. Die englischen Pressevertreter er warten, das; der Botscl-astcr am Dienstag Mussolini von dem Standpunkt seiner Regierung in der abessinischen Frage unter richten werde. Einer Ncutcrmeldung aus Rom zufolge erklärten gut unterrichtete italienisch)« Kreise es am Montag aber für un wahrscheinlich. dah die italienische Regierung mit der Ernen nung sranzösiscl-er und amerikani1ci)er Rcchlsgelchrtcr als Ver treter Abessiniens in dem Versöhnungsausschuh einverstanden sein werde. Keine Kabinettsveränderungen in Polen Eine Erklärung des Ministerpräsidenten Slawck. Warschau, 21. Mai. Nach der Sitzung des polnischen Kabincttsrats am Montag mittag begab sich Ministerpräsident Oberst Slawek zum Staatspräsidenten und bot Ihm den Rücktritt des Kabinetts an. Der Staatspräsident hat aber das jetzige Kabinett beauftragt, weiter im Amte zu bleiben. Ministerpräsident Slawck veröffentlicht darüber eine Erklärung, in der es heiht: Der Tod des Marschalls Pilsudski hat eine neue Lage im Staate geschaffen. Ich war der Ansicht, das; der Herr Staatspräsident in dieser Lage eine durch keinerlei Rücksichten beengte Möglichkeit haben müsse, über die Personen zu bestimmen, denen er das Steuer der Ne gierung anvertraucn wolle. In diesen« Gedanken habe ich nach einer Beratung mit allen Ministern dem Herrn Präsidenten die Portefeuilles des gesamten Kabinetts zur Verfügung ge stellt. Der Herr Präsident hat es aber für angezeigt erachtet, das gegenwärtige Kabinett weiterhin beizubchalten. Indem sich die Negierung dem Willen des Pmsidentcn fügt, «vird sic, ge stützt auf sein Vertrauen, weiter arbeiten und ihre Pflicht er füllen. Der Haupttäter -es Raubübersalles aus -en Eilzug Breslau — Ores-en festgenommen Vie Mittäter noch gesucht Br leg ^Schlesien), 21. Mai. In der Nacht vom 11. zum 12. Mai wurde, wie gemeldet, auf den Eilzug 168 der Streck« Breslau — Dresden an der Blockstelle Rothwasser ein schwerer Raubüber fall verübt, wobei den Verbrechern 52 00» Mark in die Hände fielen. Die Dreistigkeit, mit der di« Tat ausgesührt wurde, veranlahte den Breslauer Polizeipräsidenten, eine Sonderkom mission für die Ermittlung der Täter «inzusetzen, und eine große Fahndungsaktion über ganz Schlesien und darüber hinaus aufzuziehcn. Die Arbeit hat bereits zu einein Erfolge geführt. Am Freitag, den 17. Mai, ist der aus Brleg stammende Haupt- täter Fritz Schüller auf seiner Flucht in Strehlen (Nieder- schiesien) f e st g e n o m m e n worden. — Die weiteren Mittäter ! sind festgestellt. Es sind dies seine Brüder Willi, Erich und Hermann Schüller. — In einer amtlichen Verlautbarung des , Breslauer Polizeipräsidenten heißt es u. a., dah die vier ge nannten Brüder bereits wiederholt vorbestraft sind. Die gesamt« Bevölkerung wird unter Hinweis aus die ausgesetzte Belohnung > von 5000 RM.. die sich wahrscheinlich Insofern noch erhöhen ! wird, als die Genannten auch andere Straftaten, sür deren Auf- < Klärung namhaft« Belohnungen ausgesetzt sind, verübt haben 1 werden, zur Mitarbeit an der Ergreifung von Willi, Erich und i Hermann Schüller aufgesordcrt. > Mitteldeutsche Börse vom 21. Mat lEigen« Drahtmcldung.) Fest. Im Hinblick aus die heutige Reichstagssitzung er öffnete die Mitteldeutsche Börse in fester Tendenz. Es ergaben sich vielfach Kursbesserungcn von 1—2 Prozent. Am Aktien markt lagen keramische Werte fest. Textilien uneinheitlich. Chen«. Papiere erwiesen sich ebenfalls als widerstandsfähig. Brauereien neigten zur Festigkeit. Im einzelnen gewannen Domitzscher Ton 2 Prozent. Steatit 2,5 Prozent, Vohrisch- Brauerei und Pintkau je 2 Prozent, dagegen büßten Dresdner Gardinen 2 Prozent ein. Am Markt der festverzinslichen Merle hatten Staatsanleihen ein ruhiges Geschäft. Reichsanleihe Alt besitz weiter befestigt. Pfandbriefe waren gröhlenteils unvcr- ändert. Stadlnnlcihen lagen uneinheitlich. Dresdner Schatz anweisungen fest. Willi Schüller ist 25 Jahre alt, IM Meter groß von starker Statur, hat dunkelblondes Haar, lxsitzt gesunde Hautfarbe, hohe Stirn, graue Augen und dunkelbraune, booen- förmige Augenbrauen, di« Nas« ist gradlinig, im Profil wellig, die Ohren sind groß, die Zähne lückenhaft, das Kinn ist spitz, Gang und Haltung sind ausrecht. Erich Schüller ist 28 Jahre alt, 1,76 Meter groß, von starker Statur, mittelblond« Haarfarbe, ohne Bart, besitzt ge sunde Gesichtsfarbe, niedrige Stirn, blaugraue Augen und nnl- telblonde bogenförmige Augenbrauen, die Nase ist auch bei ihni geradlinig und im Profil ivellig, die Ohren sind groß und ab stehend, der Mund klein, die Lippen dünn, die Zähne vollstän dig, das Kinn ist breit, Gang und Haltung aufrecht. Hermann Schüller ist 31 Jahre alt, 1.63 Mele« groß, schlank, blonde Haarfarbe, ohne Bart, gesunde (6csichls- farbe, ovales Gesicht und geneigte niedrige Stirn, die Augen sind blaugrau, die Augenbrauen mittelblond und bogenförmig, die Nase wie lwi den anderen Brüdern, Ohren groß und abstehend. Jeder, der den Genannten Unterkunft oder sonstige tzitse angedeihe» läßt, macht sich der Begünstigung schuldig und hat schwere Strafe zu erwarten. In Anbetracht des von den Fluch tigen verübten schweren Verbrechens lst es Pflicht eines jeden Volksgenossen, mit nach den Tätern zu fahnden und alte irgend wie zweckdienlichen Beobachtungen unverzüglich dem nächsten Pollzeiamt mitzuteilcn. „Das Plakat zeigt als Trägerin und Hüterin des lachenden Kindes nicht seine Mutter, sondern eine Nonne in Ordens tracht. Ein« Frau also, die selbst kinderlos bleibt und schon zu Lebzeiten aus dem Leben ihres Volkes im letzten Sinne aus- geschiedrn ist. Krasser und eindringlicher kann der Unterschied nicht gezeigt werden, als in unseren Plakaten »nd Aufrufen für „Mutter und Kind" und diesem Bekenntnis einer An schauung, die die Geschlechter zerreißt und sich dem Leben verweigert. Wir glauben, daß mancher flüchtige Fuß an diesen Plakaten zögern und mancher Betrachter nachdenklich werden wird." lieber Sinn und Bedeutung fraulicher und jungfräu licher Hingabe an Golt ließe sich viel Tiefes und Schönes auch im Sinne des Deutschtums und völkischer Gemüts werte sagen. Wir möchten es uns hier versagen, weil in dieser Frage eine Verständigung nicht so leicht ist. Aber eines möchten wir hervorheben: Auch größte Liebe und Hingabe kann wahre Mutterliebe nie ersetzen, aber wo sie dem Kinde fehlt — und die Gründe dafür sind nur zu viel fältig —, da tritt jene selbstlose Liebe ihr unveräußerliches Amt an, welche mit ihrer Mütterlichkeit nicht nur die eigene Sippe umspannt, sondern all die jungen Christenseelen, die in das Licht unserer Heimat hineingeboren wurden. Da wirkt jene Caritas, die nicht nach Lob und Lohn und nicht nach Stand und Namen fragt. Wenn an diesen beiden Sammeltagen die Sammler von besonders vielen und gut gemeinten Spenden bericht n konnten, so liegt darin die stumme Anerkennung eines Wirkens, das seinen Segen auch Über die Gemeinschaft ausgießt. Protestkundgebung in Rotterdam Gegen die Chrlstrnversolgungen in Sowjetrußland. Rotterdam, 21. Mai. Am Montagabend fand in der überfüllten Reformierten Kirche in der Amanstraat auf Veranlassung des holländischen Nation'alverbandcs „Gottesdienst, Familie, Autorität" eine große Protestkundgebung gegen die Christcnvcrsolgungen in Sowjct- ruhland statt. Ten Anlaß zu dieser Kundgebung, der über 2500 Personen beiwohnten, boten die in Sowjctruhland erlassenen Todesurteile gegen zwei evangelische Geist liche und die Tatsache, das; von den Sowjetbehörden noch im mer 27 evangelische Pfarrer gesangengchalten werden oder in der Verbannung schmachten. Im Mittelpunkt der Veranstal tung stand die erschütternde Darstellung der Leiden und Ver folgungen, denen der deutsche evangelische Pfarrer Kern in Sowjctruhland ausgesetzt war. Sie machte auf die zahlreichen Zuhörer einen tiefen Eindruck. Die Gefühle der Versammelten wurden am Schluß der Kundgebung von dem Rotterdamer Pre diger Dr. Krop in zwei Protest entschließ ungen zu- sammengefaht, die telegraphisch an die niederländische Regie rung und an de» sranzösischen Gesandten im Haag übermittelt wurden. In den Entschließungen wird kategorisch die Frei lassung der von den Sowjetbehörden gegen jedes menschliche Gefühl und Recht gefangcngehaltenen 27 Geistlichen gefordert und ein Einschreiten der französischen Negie rung sowie des Völkerbundes gegen die Sowjet regierung verlangt. Von kommunistischer Seit« geplante Störungsversuche konnten von der Polizei mühelos verhindert werden. k Der Völkerbund überläßt -ie Behan-lung -es Chaco Streitfalles -er Konferenz in Buenos Aires Genf, 21. Mai. Die auherordentliche Vülkcrbundsoer- sammln ng für den Chaco-Streitsall hat ihre kurze Tagung heute mittag mit der Annahme des Berichtes abge- schlossen, wonach die weitere Behandlung der An- gelegenheit der Konferenz in Buenos Aires überlassen wird. In der Aussvraäp.' halien die Vertreter fast aller dem Völkerbund angehörenden lateinamerikanischen Staaten zuver sichtlich ihre Zustimmung zu dem Verfahren ausgesprochen. Die sem schloß sich auch der Vertreter Canadas an, der jedoch den Vorbehalt machte, dah der häufige Wechsel der Instanzen, der bei der Behandlung dieses Streitfalles zu beobachten sei. keinen Präzedenzfall für die Zukunft bilden dürfe. Nach der Annahme der Entschließung sprach der Vertreter Boliviens — Paraguay nimmt an den Bölkerbundsverhondluiigen nicht mehr teil — die Hoffnung aus, dah Paraguay sich wieder aus den Weg des Rechtes begeben werde. Es sei zu wünschen, daß die Gegenseite die Unmöglichkeit einer Lösung mit Waffengewalt einsehen werde. Wenn jedoch diese Wendung nicht in ßurzer Zeit ein trete, so müsse der Völkerbund seine Satzung mit allen darin enthaltenen Möglichkeiten in zweckmäßiger Weise anwendeu.