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Ausgabe 1-8 mlt Feuerretter M. r,?o M. 1,70 Güi* vki*H«KIivkv I^aüGÜr u, KuIKui* ro Tausend Tote bei einem Erdbeben Ni»««t»»> Dr«»d<».«., Polierst,. U, ge,«,. Mit u. IlSU »,lchillt»s<«ll,, »,,« ,«d v„lo«i Tttmania Buchdruck««! L L«rlag Ih. «. <L. Wink«!, Pollerstr. 17, 8«rnr. 21012, V-stlcheck: Nr. 102», Bant; Etadtbank D««den Nr. S17»7 Da« Kabinett Bonisfon Ist das st st. seit Bestehen der tra n zS s i s ch o n Republik und das 9. der gegenivärtigen Lcgislaturperiode. Es umfaszt 22 Persönlichkeiten. und zwar 21 Minister und einen Unterstaatssetiretär. Drei Minister sind 2cn<Nnren, 1-1 sind Abgeordnete, 1 sind Nichtparlameittaiier lNcirschall P-'tain, General Maurin und General Denains. Nenn der Mitglieder des Kabinetts Bouisson gchörleu bereits km Kabinett Flnudin an. Drei der Mitglieder der Negierung Amümm sind zum ersten Male Minister geworden, und zwar dir Abgeordneten Frossard. Persetty und Ernest Lasonl. Durch die Hereinnahme eines bisherigen Attsoziatist'» (Frossard) und eines Neusozialisten (Ernest Lafaut) smvic durch Httim ziehen non Linkspolilikern aus dem Kreise Chautenws- laladier scheint sich das neue Kabinett nor allem nach links bin verbreitert zu haben. Der Weggang des Frant- kümplei Vertreters Nivollet als Peusionsminister dürste dazu bkllinunl sein, ctivaige Widerstände non Rentenempfängern ge- stcn 2garmahnahmen leichter abwehren zu iiönneu. Durch seine ununterbrochene neunjährige Amtszeit als tiaimncruräsident hat der neue Ministerpräsident eine grohe oalililche Ersahrung sammeln bänuen. die ihm jetzt zu- statlen kommen ivird. Das Kammerpräsidium war liir ihn ein linier Beobnchlungsposlen nicht nur «nährend der Parlaments- dckatten, sondern auch im 'Verlaus der einzelnen Regicriiuaskri- sen, l>ei denen das Staalsobc^hauvt stets zuerst die Ansicht und den Rat der Präsidenten von Kammer und Senat eiuzu- holen pslkgt. Parteipolitisch bleibt nmb der Absage der beiden sozia- Üftilchcii Parteien die Mehrheit des Kabinetts Bouisson etwa Im Fall« von höh««, Lrwolt, B«rb,I. ,I»tttt«»d«I VklklebsstSrungen hat der Beziehe, ode, znjeeeut lein« Anspruch«, (all, dl- ZeUung ln bgchränNrm Umsong«, velspLtel oder nicht «gchelnl — tkrtUUunqooit Deegde» und m«h««n T«ttb«lloge» vlonalllch« Bezug»u«ll«! I«,,. « «11 St. B-nnoblall und 8«u«««N«« llu-. B. »hn« S«. ««nnoblatl ». mlt F-u«,«»«, M. 2^0 L »hn« Sl. Bennoblalt «. ohne g««,«!!«, " hi^elnumm». Ist Piz., Sonnabend- u, Sonntag-N,. 21) PI-. Der .ttamp? gegen die französische Währkw,gssye^!all>n Haussuchung beim „Pelit Journal" 'Paris, I Juni. Im Lause des Fr.'Ilogs hol die Polizei in Bau'.:-.: nud bei Prioalleulen in 17 Fällen Haussuchungen abge hallen, um Währungsspekulalionsmanöoer nuszudeck..» Kber das Ergebnis und über die 'Mehrzahl der 'Namen wird Slill schweigen bewahrt. Auch bei einer Firma, die mil Edelmetal len handelt, ersolgle Haussuchung und die Knndeulisle inurde von den llnlersuchungsbenmlen eingesehen. — Eine Haus suchung sand auch im Büro des Direkiors der Zeitung „Pe tit Journal", die sich in Artikeln siir eine Abwertung ein- geseht hat. statt. In einer Mitteilung erklmte der Direktor der Zeitung, Lep'-ne, er habe den Polizeikommiisaren seine Schechheste nnd seine Bankbiicher znr Einsickst vorgelegl und betont, dah er weder mittelbar noch unmittelbar, weder siir sieh noch siir jemand anders Frauken, Dollars, Psunde oder sonstige fremde Devisen gekauft oder verknust Hobe. Die Polizeikom missare hätten sich daraus wieder eulsernt, ohne irgendwelche Akten mitzunehmen. Belutschistan zerstört Erdboden gl eich gemacht sein. 'Auch die Ortschaften Ka- tat und Mustang find zum grohe,« Teil zerstört. 'Aus den of fenen Plähen in Quetta werden Zelte siir die Obdachlosen er richtet. Bon Karachi sind Son Verzüge nnd Flugzeuge unterwegs, um Hilfe zu bringen. Das c n g l i s ch e L u s t m i n i st e r i u m verösscntlicht am Frcstggabcnd eine offizielle Liste der!tt englischen Flieger, deren Tod bisher scstgestelll worden ist. Zwölf weitere 'Mitglieder der Fliegertruppen werden siir tot gehalten. 'Aach einem im Indien- Ministerium eingegangcnen Bericht ist beinahe die gesamte Pc>- tizettruppe von Quetta nms Leben gekommen. Die Todesfälle unter dem Militär dagegen sollen gering sein. Der Erdbcbeninitlelpnnkl liegt zwischen der fast völlig zerstörten Stadt Quetta und der ivciter südlich liegenden Stadt lralat, die ebenfalls in einen Trümmerhaufen ver wandelt worden ist. In dem gesamten Erdbebrngebiel zwi schen Quella und ttalat sollen v i e r Fünftel der Bc- völkerung gelötet worden sein. Die Stadt Quella zählte ökOl») Einwohner', sie liegt etwa Itzstlt Meter über dem Meeresspiegel. Quella, ein be deutender Handelsplatz, gilt als wichtiger militärijcher Stütz punkt an der Nordwcstgrenze zum Schutz des Bola Passes, durch den die strategische Eisenbahn von Quetta in das In dus-Tal führt. Oie Haupistadi von Die Hauptstadt von Britisch-Bclutschistan, Quetta, die «in wichtiger ciseubahntcchnischcr und militärischer Knoten- pnntt ist, wurde in den frühen Morgenstunden des Freitag von einem schweren Erdbeben hcimgesucht, dem zahlreiche Menschenleben, darunter viele englische Regierungsbcainte und Soldaten, zum Opfer sielen. Dao erste Beben wurde um 2.15 Uhr Ortszeit verspürt. Da die drahtlose Station der Regierung von dem Erdbeben nicht bctrossen wurde, tonnten ausführliche Lcrichtc über die schweren Brrhccrungen bckanntgcgebcn wcr- dcn. Rach den jüngsten Meldungen ist nahezu die ganze Stadt Luetla dem Erdboden gleichgemacht. Rur wenige l-icboudc sind verschont geblieben. Die Behörden sind eifrig mit kr Durchsührung von Rettungvarbeitcn, der Entsendung von Hitjsziigen und Flugzeugen mit Proviant und Arzneimitteln bcichästiat. Nach den letzten in der Nacht zum Sonnabend einge- lmsenen Meldungen sind bei dem Erdbeben in Quetta zl> N tt N 'M enschcn ums Leben geko m m en. Die B e r - laste der Europäer betragen etwa Ist» Tote nnd 2lII> Ber ichte. Bisher sind 5t> Europäer und l5!t Inder lebend aus den Irünnucrn und ins Krankenhaus gebracht worden. Nach bisher unbestätigten Meldungen stehl der Hanptbazar im Zen trum von Quetta in Flamme n, die durch einen heftigen TUum angefacht werden. Die litt Meilen nordöstlich von Quetta lügende Grenzstadt Tschau« an soll durch das Erdbeben dem Wort und Tat von L. K. Zu den grössten natürlichen Gaben des Menschen ge hört die S p r a «h e. Mögen inanuigsallige Bersländignngs« Möglichkeiten zwischen den Tieren bestehen, — sie kennen keine Sprache, weil sie kein Denken lennen. An die Stelle der menschlichen Penninst Irin bei ihnen der In- slintl, an die Stelle der sinnvollen Sprache unartilulierte Naturlaute. I n u n s e r W o r l t ö n n en wirall e G e- dank e n und E m p sind » n g e n v o n <ü e i st u n d Gemüt legen, es lann alle Stufen von höchster Freude bis zu tiefster Traurigtcit durchlaufen, austlingen in lauter Begeisterung und verhallen i» müder Resignation Edel sinn und Tugend vermag aus ihm zu sprechen, aber auch fchmutziger Eigennutz und lockende Sünde: es lann warm sein von herzlicher Liebe und ausricbligem Mitleid, es kann luirschen von Hag und wehtun in Spott und Hohn Wem die Gabe der ö s f e n t l i ch e n R e o e gegeben ist, der ver mag durch jein Wort die Massen mit forlzureigen, das; sie mit seinen Gedanten deuten, seine Ziele bejahen und seine Feinde bekämpfen, sowohl im Dienste des Guten wie des Bösen. Er spielt durch seine Rednergabe auf den Saiten der Menschenseelen wie der geübte Künstler auf dem Klavier. Groge Redner haben darum auch geschichtlichen Ruhm erhallen wie groge Feldherren und Staatenlenler: ein Demosthenes. Eicero. Ambrosius, Abra, den grogen und andere. E h r i st n s g e n annt Am 13. Ml ttrlellsverklmdmiq im Rulldsunkprozest Vertin, 1. Juul. Am heutigen st5. Berhaudlunastage im Grohen Nuudsuukprozetz wurde wiedeium eine formale Sitzung abgehallen. Der Angeklagle Dr. Flesch äuherle sich auf Befragung über seine jetzigen Einkommens- und Bermogensuerhättniile. Er erklärte, dah er nur zu einem Fünftel Miteigentümer ein s Hauses in Frankfurt a. M. sei. Nach Abzug der Hupolheken habe dieses Grundstück einen Wert von 25 NUN NM. Darüber hinaus habe er kein weiteres Verwogen Seil dem 15. Juli INM beziehe er keinerlei Einkommen, während seine Frau eine Tätigkeit ausiibe. Bor Beendigung der Sitzung machte der 'Vorsitzende die Mitteilung, das; nm kommenden Freiing nnd nm 'Mittwoch nach Psingsten noch sormal verhnndclt werden soll. Aller Borans- sicht nnch wird dnun nm Donnerstag, dem IT Juni, das klrtcil verkündet werden können. dieselbe, die dns Knbinell FInndiu znm Zeitpunkt seiner Bi! dnng besntz. Der 'Ministerpräsident soll die Absicht hoben. In der Kam mer nm Dienstag die gleichen Boll m achte n zu bean tragen iv i e FInndiu sie gefordert halte und dann einige Tage spater etwa nm !>. Juni das Parlament in die Fe rien zu schicken. Die Renierung würde dann nut Ex-uud des Ermächtigungsgesetzes die Verteidigung der "!>äl >- „g r's ih s Hauptaufgabe betrachten und sich ihr ganz widm- .«. Im grohen Ganzen bat die erste Negierung Bouisson eine günstige 'Ausnahme gesunden. Nummer 127 — 34. Jahrgang ;,fch«I,I » «al «SchinMch mit »«I tllustil«rl«» Tiatt» Kit»«' ^D«r 8«»«««»«^ Ham a jaucla Eiara, Lacordaire, bis zu Sprechern nuferer Tage, wie Hilter, Muüoliui So grof; ist die Bedeulung des Wortes, das; : ui 'Reuen T c ft am en l das „Wort" wird: „und das Wort ist Fteifch geworden". Ans dem Gejagten ergibt sich die ungeheure B e raut w n r l n n g, die uns die tüabe des sprechens nuierlegt. Denn ein einmal gesprochenes '.'Port lann nicht mehr nngefprochen gemacht werden, es bett irgendwie auf den Hörer eingewirtl, zum Gute» oder Bojen. Doppelt nnd dreifach gilt dies allen, die önenllich in sprechen haben, die vor Tausenden oder, w e es cdie moderne Rndiotecbnil er möglich«, am Milroson vor Millionen reden. In ihre Hand ist e- ineilbiu gegeben, die Men üben zu Gott hin oder von Ihm weg ;n sülnen, ne zu leiten im GeiK-' meiner hl Gebote oder erdgebunden nach den materiellen Gesetzen dieser Well Die stets und in allen Böllern geringe D e n l s ä h i g t e i l d e s Dur cl> s äi n i I l s m e n s ch e n inachi ilui zum leicht einpfönglicheu Sbjclt der zündenden Ncde Je unlomplifierter und grötzcr der Körerireis, desto gröger vor Goll die Beraulirorlnug des Redners! Denn das darf e.ie vergehen werden: irgendwie zielt jedes 'lb o rl ans die Tat' '.'Rag diese ihm auch nicht immer gleich, ost vielleicht erst nach längerer Zeit folgen, einmal folgl sie doch und wird dann zum klrteil über '.'Verl oder Unwert des gesprochenen Wortes: an ihre n F r ii ch len (Tale n> w erdet ib r i i e k d i c: ilb o r l ef erlenneu. 'Wieviel edle 'Wer le der Rächst en liebe, wieviel Tugendübnng, wieviel opfcrvolle ^elbstiiber« windnng wurden gezeugt durch die überzeugenden Worte eines gollbegeislerten Predigers! Wieviel kriege»iiclie .Heldenlalen Einzelner, ja, ganzer Böller empsingen ihren Antrieb ans den jlammenden '.'borlen des F ü rstenoder Feldherrn vor der Schlacht! Alwr auch im kleinen Be zirk des täglichen Lebens sind Worte ost genug die zeugen, den Baler von Taten, vor allem ansd e m G ebieieder Erziehung, hier freilich dann am meisten, wenn das Wort begleitet ist vom guten Beispiel. Das mahnende Wort eines edlen B a l e r s, die drängende Bille ans dem Munde der Mutter hat schon vielen Kindern, selbst im reisen Aller, Gefahren ansgezeigt, innere Kraft zu sitt- kicher Haltung gegeben nnd den rechten Weg gewiesen. Das gilt besonders dort, wo der redende Erzieher sich ge tragen weis; von der religiösen Würde seiner g o t l e m p s a n g e n e n Autorität. Das Wort der Stellvertreter Gvtles trägt ein Stück göttlich-r Hohei' in sich der ihnen gezollte Gehorsam der Untergebenen ist frei willige sittliche Tat. die turmhoch steht über dem aus Angst nnd Zwang geborenen Gehorchen des knechtifch gesinnten Sklaven. Wort nnd Tat in beiden klingt die Würde des Menschen aus, Seelenkräfte Oie Zusammensetzung des sranz. Kabinetts Die neue Aegienma will sich die Vollmachten geben lassen, die Hlandrn versaat wurden Paris, 1. Juni. Dem mit der Bildung des Kabinetts beauftragten feit- hcrlstcn Kammerpräsidenten Fernand Bouisson ist cs gelun- gcn folgende Kabinetlstisle auszuslellcn: M i n i stc rpräsi de » I u. Iuucrcs: F rvaud Bou i s- ton tporlcilas), Slnatsmiuislcr: EailGur, Senator chiahikoi- soz ciists. Herriol, Abzeordueler tiltodibolsozialislj, Louis 'liar i u. Abgeordneter (Nep. demoli. B'ieiuig.s, Marschall P-- Wb, Auswärtiges: Laval, Abgeordneter (unabhängig), ziibz: Pc-ruot, Abgeorduelc-r tNc'p Gz. Bereinigung), Krieg: r.cmcal Maurin. Kriegsuinriue: Pü'lri, Abgeorducler (Liuks- upubliknner), Lust: General Denoiu. Handel: Laurent Eipinc, R-yordueter (radikale Linke). Finanzen: Palmadc-. Abg ord- ntt r iNadikalsozialisl), Naliouale Erziehung: Mario Nousloud, 2:nator «Nadikalsozinlist). OesseuII. Arbeiten: Pagaiwn. Abge- ordntter lNadikalsozinlist), Kolonien: Louis Nolliii. Abgeordae. ür lNadikalc Linke). Arbeit: Frossard. Abgeordueler (Soziolist), fensionen: Persetli), Abgeordneter tNudiknIsozialisl), Gesund' tjcstswesen: Ernes» Lafaut, Abgeordneter (Sozialist), Post: Mau- dcl. Abgeordueler (unabhängig). Unterstnatssekreiär bei der Mi- nislerprästdeittschast: Ealhala, Abgeordneter (Radikale Linke). Der bisherige Minister siir die Handelsmarine Bertraud bttinbet sich an Bard des sranzäsiscGn Dampsers „Normandie" oiis einer Reise nach Amerika und wird erst nach seiner Rück kehr nach Paris abgelöst werden. WWW WWWWWW WW W^ »i« npamg, rr «nm b,«n« Z«n« » »s,, W W - gamINrnanjclgcn und eikN-notzu-d« » Ps,. - Pl°b°oischllst«» kSnn«, k«In« S«wL-r l«Ist„ Volkszeitung