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Dezember 1S3S gm Fall« »»» HS-errr <r,a>all. verbot, rlirtreteuder velrleb» stlrunge» hat dee v«i>«h«r oder tUerbunglreldend« tel« »»< sprach«, satt» dl« Zeitung l» d«lchrLnkl«m Umlang«, aerspälet »der nicht eelcheint. — IkriaNungoore Dr«»d«». — — — Sport Wägt Mcken wer Rationen Oer deutsch-englische Fußbatt-Länderkamps Herzliche vegrMna der deuifchen Mannschatl und Sporisreunde in Snaland Da- Zla-k» der engl. GewerlschaWe-e London, 4. Dez. Die deutsche und die englische Fußballmannschaft wohnten am Dienstagabend einer Varietövorstellung im Palla« diumtheater bet. Eine wettere Gruppe der zehntausend Sportfreunde, die dem heutigen Fußballkampf beiwohnen, traf um 8 Uhr srüh in Dover ein. Es handelt sich um 1053 Personen, darunter drei Frauen, die an Bord des Dampfers „Prinz Charles" aus Ost« ende eingetroffen waren. Fiinf weitere Dampfer mit über 7000 Fahrgästen werden noch In Dover erwartet. Die Lon« doner Polizei hat umfassende Maßregeln für die Zusammen ziehung der 350 Autobusse getroffen, die die deutschen Besucher nach der Ankunft aufnehmen werden, um ihnen vor dem Spiel eine kurze Besichtigung Londons zu ermöglichen. Während in London der Länderkampf ausgefochten wird, soll in Southampton ein „internationales Seemannswettsplel" veranstaltet werden. An ihm wird die Besatzung des „Eolum- bus" teilnehmen, der mehr als 1600 Besucher gebracht hat. Die andere Seite wird aus Seeleuten von Southampton gebildet. Die Fußballmannschaft des „Columbus" ist bisher noch niemals geschlagen worden. Das Interesse in der Hafenstadt ist außer« ordentlich groß, und der Bürgermeister selbst wird den Ball ins Feld stoßen. In der Daily Mail wird der neuerliche Protest de» Ge werkschaftskongresses mit Schärfe verurteilt. Das Blatt sagt, die britische Oeffentlichkeit begrüßt die deutsche Fußballmann schaft von Herzen und wünscht ihr ein ausgezeichnetes Spiel. Dieser Kamps erhält ein besonderes Interesse wegen des plum pen Versuches des Gewerkschaftskongresses, sein Zustandekom« men zu verhindern Wer sind die Gewerkschaftsleiter, die sich so dumm und geschmacklos aufsühren? Sie haben immer von ihrem großzügigen Kameradschaftsgesühl und ihrer internatio« Newqork, 4. Dezember. Der „Universal Servier" meldet aus angeblich völlig zu verlässiger römischer Quelle, daß sich die Standard Oil-Company os New Jersey von der italienischen Regierung ein Monopol für Italiens Oeloersorgung während der nächsten 80 Jahr« gesichert hab«. Das Abkommen solle in Kraft treten, sobald der Völker bund gegen Italien das Oelausfuhroerbot beschließt. Das Mo nopol sei von Mussolini persönlich qutgehei« ßen worden. Die Verhandlungen seien von W. F. Hawkins aus Genf, dem amerikanischen Vertreter der italienischen Toch tergesellschaft Standard Oil, geführt worden. In dem Abkommen verpflichte sich die Standard Oil, die velbedürsnisse Italiens über die beschränkten Mengen hinaus zu befriedigen, die aus Amerika unter Berücksichtigung der von Roosevelt verfolgten Ostpolitik, die Ausfuhr auf der Höhe von 193l zu halten, elngeführt werden können. Der Vertrag sehe ferner einen Kredit In Höhe von 300 Millio nen Dollar an die Italo-American Oil Company, der Tochter- Addi- Abeba melbet siegreiches Gefecht Addis Abeba, 4. Dez. Wie von abessinischer Seit« erst jetzt bekanntgegeben wird, hat sich am 80. November in der Provinz Tembien bei Salama, nordwestlich von Makalle, «in erbitterter Kampf zwischen etwa 500 italienischen Soldaten und starken abessinischen Einheiten ab gespielt. Di« Italiener befanden sich auf dem Marsch in Richtung Earnal«, al» sie unvermutet von den in den Gebirgsschluchten versteckten Abessiniern unter Feuer genommen wurden. Es ent- wickelt« sich «in stundenlange» Gefecht, bei dem etwa 50 Ita liener gefallen sein sollen. Di« Italiener sollen dann schließlich zum Rückzug gezwungen worden sein. Auf abessinischer Seit« will man nur 15 Tot« festgestellt haben. An den Fronten «m Norden und Süden hat ein« regere Gefechtstätigkeit begonnen. Im Süden entwickeln di« italieni schen Flieger lebhaft« Aufklärungstätigkeit. Piel« Abessinier, di« bei den früheren «ämpsen in Ogoden verwundet worden waren, haben die Lazarett« wieder verlassen und sind zur Front zurückgekehrt. Vorpoflengesechte del Mralle Asmara, 4. Dez. (Junkspruch de» Kriegsberichterstatter» de» DNB.) Am Dienstagabend kam es bereit» zu einigen kleinere« vorpostengesechten vor Makalle. Dl« Ab«sfini«r zogen sich nalen Gesinnung geschwätzt. Aber wenn es sich um einen in ternationalen Fußballkamps handelt, wollen sie anscheinend nur Marxisten erlauben, auf britischen Sportplätzen zu spielen. Ihr Versuch, Sport und Politik miteinander zu vermengen, ist über all verurteilt worden. Noch vor Tagesanbruch legt« der Dampser „Columbus" mit 1000 deutschen Fußballgä st en an Bord am Quai von Southampton an. Diese Fahrt hat in der englischen Oeffent- ltchkeit ganz besonderes Interesse erregt, weil es sich, wie erklärt wird, um den ersten Fall handelt, daß ein großer Ozeandampfer ausschließlich zu dem Zweck gemietet worden ist, um Landsleute einer in England spielenden Mannschaft hierher zu bringen. Die Aufnahme in Southampton war überaus herz lich. Das erste, was die Besucher erblickten, mar ein neun Meter langes Flaggentuch, das, mit einem Scheinwerfer be leuchtet, die Inschrift zeigte: „Die Fußballsreunde Southamptons heißen die deutschen Fußballfreunde willkommen." Die englisch« Musikkapelle an Land spielt« das Deutschlandlied und die eng lische Nationalhymne. Eine Gruppe von englischen Sportfreunden und Vertretern von Fuhballverbändcn begab sich an Bord, um die Gäste zu be grüßen. Ihr Wortführer, Mister Hopkins, erklärte: „Inter nationaler Sport, besonders Fußball, ist meines Erachtens einer der wesentlich st en Faktoren bei der Förderung derFreundschaft zwischen Nationen. Je mehr wir uns auf dem athlethischen Felde und auch sonst näher kommen und einander zu verstehen suchen, desto besser wird es für olle Beteiligten sein. Ich bin sicher, daß Sie während Ihres Aufent haltes In England viel Freunde erwerben werden, und ich hoff«, daß Sie den Fußballkampf gründlich genießen unk nach dem Vaterland« viel« glückliche Erinnerungen von Ihrem allzu kurzen Besuch in England mitnehmen iverden." Die Gäste, unter denen sich 150 Frauen befinden, traten dann in drei Sonderzügen die Fahrt nach London an. gesellschaft der Standard Oil. und an die von der italienischen Regierung kontrollierten vergesellschaft „Agip" vor. Der Vertrag sei ohne Missen der amerikanische,, Regierung abgeschlossen worden und schließe nicht nur fremde, sondern auch amcrikaniscl)« Fir- men vom italienisck-en Markte aus. Die Verhandlungen über die Form der italienischen Entschädigung für die Kreüitgciväh- ru„g seien angeblich noch in der Schwebe. Di« Neutralitätspolitik der Vereinigten S'aaten werde durch den neuen Vertrag nicht verletzt, da die ..Agip" die von Amerika zugcstandene Oelmenge nicht überschreiten, sondern die zusätzlichen Oelmeygen aus anderen Quellen beziehen will. sStandard Oil Konzessionen in Ostasicn.) Der Präsident der Standard Oil Company of New Jersey, Walter C. Teagle. bezeichnete obig« Mel dung al» „widersinnige» Propaganda stück" und erklärte, di« Konzession wär« für sein« Gesellschaft unannehm- bar. selbst wenn die angeblichen Bedingungen erfüllbar seien. schnell zurück. Es kann setzt mit ziemlicher Sicherheit behauptet werden, daß die Abessinier nicht nur aus Makalle anrücken, son- der« auch «inen geeigneten Weg sür einen Borstoßüberden Dakas«« suchen. DynamltansKläge in Athen Athen, 4. Dezember. Di« PoltMdirektion teilt mit, daß in der zweiten Mor genstunde an drei Stellen der Stadt Dynamitpatronen zur Ex plosion gebrockt worden sind. Die erste Explosion ereignete sich vor dem Hause -es Generals im Ruhestand Hadlissarantos, di« zweite vor der Druckerei, in der die venizelistische Zeitung ,Neos Kosmos" und die venizelistenfeindliche „Hellinicon Mel lon" hergestcllt werden, während die dritte Ladung vor dem Hause -es Fliegerobersten Oiconomu explodierte. Die Polizei erklär« daß bei der Explosion nur geringfügiger Sach schaden angerichtet worden sei. Russisches Zlugzeua verletzt -le finnlän-We Grenze Helsingfor», 4. Dez. Dienstag mittag überflog ein sow- setrussisches Ausklärungsflugzeug zehn Minuten lang in ge- ringer Höhe sinnländisches Gebiet bei der EiscnbahnhaUestelle Ra asokt in Karelien. Das Flugzeug wurde mit Maschinen- gewehren beschossen und wie man annimmt, auch getroffen, da es auf sowsetrussischem Gebiet notlandete. Erneuerung -es geistigen Bandes? Die kulturellen Beziehungen zwischen dem Reich und Oesterreich Wien, Anfang Dezember. Mit Genugtuung darf verzeichnet werden, daß zum ersten mal di« Phrase von einem durch das Deutsche Reich bedrohten Oesterreich in einer Darstellung der außenpolitischen Lage Oesterreich» im Wiener Bundestag nicht mehr aufgetaucht ist. Freilich, da» Bekenntnis zur Stresasront und zu einer nicht im Interesse de» deutschen Volkes (wobei wir nicht das Reichsvolt, sondern da» Eesamtvolk meinen) liegenden französischen Donau konzeption sand sich auch in dieser Rede. Aber es wurde erstmals von einer Normaliserung der österreichisch-reichsdeutschen Beziehun gen gesprochen und hervorgehoben, daß dem von österreichischer Seite kein« Hindernisse im Weg stehen sollten. Der Außen minister Oesterreichs eröffnet« damit die Möglichkeit zu einer Erneuerung des allzu sehr gelockerten geistigen Bandes, verwie» er doch in diesem Zusammenhang auf das Presseabkommen, da« Oesterreich und das Deutsche Reich im August dieses Jahre» abgeschlossen haben. Es fällt aber ein Wermutstropfen in diese freundliche Botschaft, wenn man betrachtet, wie dieses Presse abkommen von gewissen österreichischen Zeitungen und Zeit schriften bewußt und gehässig umgangen wird. Ohne jede Hem mung Hetzen in Wien die vom Bnndespressedienst und besonder» Pressechef Ludwig abhängigen Boulevardblätter „Telegraph", „Echo" und „Oesterreichische Zeitung am Abend", dann die von Prag unterstützten Zeitungen „Der Wiener Tag", „Die Stunde" und „Der Morgen", nicht zu vergessen das „Neuigkeits-Welt- blatt" und die „Sonn- und Montaaszeitung", und in den Landeshauptstädten in ähnlicher Weise der „Tiroler Anzeiger" und das .Linzer Volksblatt". Die Anbahnung gtst nachbarlicher Beziehungen, von denen Außenminister Baron Berger-Waldenegg so freundlich gesprochen hat. müßte vor allem in einer Wiedcrknüpsung des geistigen, gesamtdeutschen Bandes bestehen. Es berührt schmerz lich, wenn man vernimmt, daß Oesterreich mit Italien und Ungarn Kulturabkommen geschlossen hat und solche mit Frankreich und der Schweiz demnächst ab schließen will und man demgegenüber eine Abschließung gegen das Deutsche Reich seststcllen muß. Der kulturelle Austausch, den Oesterreich mit anderen Staaten pflegt, ist an sich erfreulich, er gibt aber zu gewissen Bedenken Anlaß, wenn der nicht zu unterdrückende Eindruck entsteht, daß der deutsche Staat Oester reich sich im Kulturaustausch dem übrigen Deutschtum gegenüber verschließt und nur mit sremden Nationen enge kulturelle Bezie hungen unterhält. Man kann sich nicht des Eindruckes erwehren, daß die kulturellen Bedingungen Oesterreichs mit nichtdeulschen Staaten immer enger und inniger gestaltet werden, die Abriege lung zum gesamtdeutschen Eeistesraum aber immer vollständiger wird. Darin sehen wir eine Gefahr. Nicht, weil wir etwa bloß eine Herabminderung reichsdeutschen Kulturlebens in Oesterreich fürchten und einen Ausfall Oesterreichs im gesamtdeutschen Geistesleben, und dazu führt die Abriegelung und Selbstausschal« tung Oesterreich doch, für unerwünscht halten, nicht zuletzt um Oesterreichs selbst willen. Es kann nicht geleugnet werden: Die österreichische Bundes regierung hat für weitere drei Monate sämtliche reichsdeutschen Zeitungen und sehr viele Zeitschriften verboten, zahlreiche aus noch längere Frist. Oesterreich ist der einzige Staat, der alle reichsdeutschen Zeitungen verboten hat. Unter das Verbot falle» auch zahlreiche wissenschaftliche und Fachzeitschriften, so daß der Zusammenhang im deutschen geistigen Schassen unterbrochen ist. Die Verbilligung des deutschen Buches wurde von österreichischer Seite als geistiges Attentat aus die Eigen ständigkeit der deutschen Kultur in Oesterreich gewcrtrl, obschon gerade auch zahlreiche und angesehenste österreichische Dichter (z. B. Handel-Mazetti, Zernatto) und Wissenschaftler (z. B. Nadler, Srbtk) wieder gekauft werden konnten und den geistig interessierten, aber mit Glllcksglltern nicht gesegneten breiteren Schichten in Oesterreich der Kauf von Büchern erleichtert wurde. Und es wurden Aktionen eingeleitet, die eine Bekämpfung der Verbreitung des deutschen Bsches darstcllen. Der Hinweis auf die Verbilligung des reichsdeutschen Buches wurde untersagt. Den Konzertdirektionen wurde Anweisung gegeben, die Gast spiele reichsdeutschcr Künstler möglichst einzuschränken und Vor träge reichsdeutscher Gelehrter sind zu seltenen Ereignissen ge worden. Und ähnlich steht e» aus dem Gebiet des Sporte» (Startverbot) und des übrigen Lebens. Und nicht nur vom Deutschen Reich besteht dies« Abschaltung, sie besteht auch gegen über dem Sudctendcutschtum, dem SUdostdeutschtum. obgleich niemals so viel von der deutschen Ausgabe Oesterreichs ge sprochen worden ist wie in den zwei letzten Jahren. Wir wollen keine Anklage erheben. Wir wollen mit diese« -Urren, aber erschütternden Tatsachenauszählung nur den Zu stand, die Unterbrechung des geistigen Zusammenhanges, die Ab schließung des österreichischen Deutschtum» vom übrigen Deutsch tum kennzeichnen. Wir glauben, daß diese Lockerung de» geistigen Gerüchte über die Oelversorgung Italiens Sin Mnopolvertrag mit der Standard O!l Company?