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Sächsische Volkszeitung : 10.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193512109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351210
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-12
- Tag 1935-12-10
-
Monat
1935-12
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.12.1935
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Nr. 285. — 10. 12. 35. Sächsische Volkszeitung Seite 6 I-SIPLIg ) Der kupferne Sonntag brachte bei klarblauem Himmel, aber scharfem Ostwind Hunderttausend« von Kauf- und Schau lustigen in die Innenstadt. Nicht nur aus Leipzig, sondern aus dem Erzgebirge und Vogtland, aus der Provinz Sachsen und aus Thüringen waren „Schlachtenbummler" erschienen, wie man leicht auf den Auloparkplätzen feststellen konnte. Besonders regen Zuspruches erfreut« sich der Christmarkt auf dem Augustus- platz und Markt. In den Geschäften, die von 11 bis 18 Uhr geöffnet waren, konnte man seststcllen, dak nicht nur .geschaut", sondern auch fleißig gekauft wurde. 1 Der Eintopssonntag wurde in Leipzig mit einer besonde ren Veranstaltung begangen: In Leipzig-Schönefeld fuhren Feldküchen auf: 2000 Portionen Essen wurden veraus gabt. Die Aermsten, die sonst aus den Äolksküchen gespeist werden, brauchten für das Essen nichts zu entrichten. Während der Verteilung der Essensportionen wurde auf Straßen und Plätzen für die Eintopfspende gesammelt. Dieses gemeinsame Eintopfefsen fand bei der Bevölkerung großen Anklang: Kreis hauptmann Dönicke, Oberbürgernreister Dr. Goerdeler, Polizei präsident Knofe, Krcispropagandaleiter Krüger und andere Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen ivaren erschienen, um mit den Schörrefeldern das Mittagessen zu teilen. ) Eine Weihnachtsverkaufsausstellung des Kunstgewerbe- veveins und der Gedock, die bis 23. 18. zugänglich ist, wurde am Sonntag im Grassi-Museum niit Ansprachen von Dr. Fischer und Frau Dr. Hertwig-Bünger eröffnet. ) Städtische Bauarbelten im November. Das Städtische Tiefbauamt Leipzig hat auch im Monat November eine größere Anzahl von Bauarbeiten fortgesetzt bzw. in Angriff genommen, die einer großen Zahl von Volksgenossen Beschäftigung geben. So sind 105 Mann Reichsarbeitsdienst für die Anlage von Sied- lungsstraßen der Meusdorser Kleinsiedlung eingesetzt worden. Die Arbeiten sind bereits zur Hälfte fertig und werden noch bis Anfang des neuen Jahres andauern. Für den gleichen Zweck sind daneben 30 Fürsorgearbeiter tätig. Auf den Frank furter Wiesen sind 260 FUrsorgearbeiter mit Erd- und Planie- rungsarbeitcn beschäftigt, die bis Ende März 1936 anhalten werden Im gleichen Gebiet sind außerdem 63 Mann mit ähn lichen Aufgaben beauftragt. Für Erd-, Planierungs- und Stra- ßenbauarbeiten, die Mitte Januar ihren Abschluß finden wer den. sind 300 Fürsorgearbeiter eingesetzt worden. 80 Pflicht arbeiter führen noch in diesem Monat die Umstestaltungsarbeiten am Cotta-Weg und am danebenliegenden Brückenkopf zu Ende. Beim Schleusenbau in der Wald- und Elsterstrahe sind 100 Ar beiter tätig. In den Abteilungen Schleusenreinigung und Klär anlagen arbeiten je 50 Mann. Rund 130 Mann sind bei ver schiedenen Beschäftigungen kleineren Umfanges tätig. j Die neu« Messeordnung genehmigt. Die Messeordnung Ist am 19 9. 35 neu gefaßt und am 25. 11. 35 vom Reichs minister für Volksaufklärung und Propaganda genehmigt wor den. In ParaGraph 3 ist eine neue Bestimmung eingesllgt wor den, nach der sich jeder strafbar macht, der den Ausstellern beim Einpacken der Nehmuster oder bei deren Transport vor Messe schluß behilflich ist. Die neue Messeordnung liegt zwei Wochen lang im Wirtschastsamt im Neuen Rathaus öffentlich zur Ein sicht aus. ) Vom Gustav-Adols-Werk. In Leipzig tagte am Sonntag ,der Große Rat des Evangelischen Vereins der Gustav-Adolf- Stiftung, der aus den Vorsitzenden der sämtlichen 40 Haupt vereine der Stiftung besteht. Der Generalsekretär Dr. Bruno Geißler berichtete Uber die Neuordnung des Unterstützungspla- nes für 1936. Seit der Wiederherstellung einer festen Währung im Jahre 1924 hat das Gustav-Adols-Werk fast 20 Millionen Reichsmark aufgebracht und der evangelischen Diaspora zuge führt. ) Fahrerflucht. Am 7. Dezember um 19.45 Uhr wurde ein« landwärts fahrende Kontoristin in der Reitzenhainer Straße vor dem Grundstück 96 beim Passieren eines parkenden Kraft ¬ wagens von einem ebenfalls die Reitzenhainer Straße landwärts fahrenden Personenkraftwagen von hinten angesahren und schwer verletzt. Der Kraftfahrer Erich Th. erariff mit seinem Krastivagen die Flucht, wurde aber von einem SA.-SIurmführer mittels Kraftwagen gestellt und der Polizei übergeben. Zeugen werden geboten, sich beim Kriminalamt zu melden. ) SO Meter von der Straßenbahn milgeschleift. An der Einmündung der Leutzscher Allee in die Waldstraße wurde am Sonnabendmittag der 62 Jahre alte Martin Eggers von einer Straßenbahn angefahren und von seinem Rad gerissen. Eggers geriet unter den Triebwagen, wurde aber zum Glück von der Fangvorrichtung erfaßt und etwa 20 Meter mitgeschleist. Mit schweren Kopfverletzungen sowie einer Verletzung der Wirbel^ fäule mußte Eggers ins Krankenhaus geschafft werden. ) Schwunghafter Handel mit gestohlenen Fahrrädern. Der 40jährige Otto Willi Käbisch hatte in der Zeit vom Mai bis Aug. d. I. 27 Fahrräder gestohlen und in Naunhof damit einen schwunghaften Handel getrieben. Seine Abnehmer waren der 23jährige Hans Martin Mühlberg und der gleichaltrige Gerhard Edwin Jacob, die durch den Weiterverkauf erhebliche Gewinne hatten. Das Leipziger Schöffengericht verurteilte jetzt Käbisch wegen RückfaNdiebstahls in 27 Fällen zu 2 Jahren 7 Monaten Zuchthaus. Mühlberg und Jacob erhielten wegen gewerbsmä ßiger Hehlerei und Betruges je 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus. ß Eilenburg. Tödlicher Unfall beim Kaffee- koch en. Der Hutmachermeister Gustav Friedrich wollte sich in der Küche auf dem Gaskocher etwas Kaffee wärmen, schlief aber dabei ein. Der überkochende Kaffee löschte die Flamme und der Schlafende sand durch das ausströmende Gas den Tod. ß Oschatz. DerArbeitsmannalsNikolaus. Seit etwa drei Wochen beschäftigen sich di« Arbeitsmänner in ihrer Unterkunft in der Lutherstraße während der Freizeit mit aller lei Bastelarbeiten für arme Oschatzer Kinder. Jeder Triwp der aus Bayern stammenden Iungmannen hctt sich ein besonderes Arbeitsfeld auserkoren. Da werden Flugzeuge gebastelt, Eisen bahnen gebaut, Puppenstuben und ihr Inhalt zusammengesetzt, Soldaten und Burgen geschafsen, und auch die Tierivelt kommt zu ihrem Recht. Die in liebevoller Arbeit aus dem Gemein- schastssinn entstandenen Arbeiten werden in einer Ausstellung im Schiitzenhaus kurz vor den Weihnctchtsfeiertagen der Ein wohnerschaft gezeigt werden. Am 22. Dezember werden dann im Schützenhaus« «tiva 250 Oschatzer Kinder mit den schönen Sachen beschenkt werden. Am dem leipziger Kunstleben „Der Pate des Todes", Puppenspiel Im Gohliser Schlöß chen. In dem musisch anheimelnden Oesersaal des Gohliser Schlößchens war am Abend des Tages der nationalen Soli darität erstmals Kasperls kleine bunte Bühne aufgeschlagen. Ein Puppenspiel für Erwachsene hatte einen Kreis ausgeschlos sen miterlebender Freunde um sich geschart, und die malerisch Miniatur der Komödie und ihrer Gestaltenwelt bewegte sich zu aller Wohlgefallen in ihrer Eigenart und ihrem Liebreiz hin ter der kleinen Rampe. Grimms ergreifendes Märchen von dem jungen Arzt, der den Tod auf der Wanderfahrt seines Lebens und bei den Wundertaten seiner Heilkunst zum helfen den Gevatter hat. der aber auch lernen muß, die unabänder lichen Gesetze seines Sensenschwunges hciligzuhalten» hat durch Tilla Schmidt-Ziegler eine Neufassung für das Pup pentheater erhalten, die sich durch Feingefühl für dessen Figuren- spiel wie durch schönes dichterisches Vermögen auszeichnet. Tie Künstlerin, der wir kürzlich einen lobenswerten Legendenabend zu danken hatten, führte Ihr Spiel in seiner ersten Auf führung selber mit all der Liebesmühe und Umsicht vor, die die Szenerie, das Figurenspiel und die mannigfaltige Sprachge staltung der Puppenbühne von ihrem Meister verlangt. In der dialogischen Aufteilung und Vervielfältigung ihrer Stimme be währte sich ihre gereifte Rezitationskunst. Das Bewegungsspiel der Puppen gelangte nach anfänglichen Unvollkommenheiten immer lebendiger zur Uebereinstimmung mit Ihren Stimmen. Dr. A. K. S. Lücj^sst-Lockissn GroSbrückenbau in Aue Aue, S. Dez. Reichsstatthalter Martin Mutschmann hat am Sonntag Im Rahmen einer Großkundgebung In der Mul denstadt Aue den ersten Spatenstich zu dem großen Brückenbau ausgeführt. Die neue Brücke wird eine Ver bindung schaffen zwischen der Schneeberger und Lößnitzer Str. Sie soll auf zehn wuchtigen Pfeilern ruhend über das Bahn hofsgelände und die Mulde führen und dem Zweck dienen, den regen Durchgangsverkehr ans dem Weichbilde der Stadt her- auszunebmen und einen der beiden Bahnübergänge in Weg fall zu bringen. Aue war von jeher die Stadt der Brücken. Was der neuen elften Brücke besondere Bedeutung verschafft, ist ihre gewaltige Ausdehnung. In 303 Meter Länge, 12 Meter über dem Muldenbett, stellt sie ein Werk dar, das in Fach kreisen größte Aufmerksamkeit findet, da es im ersten Bogen die bisher größte Spannweite Deutschlands lm Eisenbetonbau, nämlich 69 Meter, aufwcist Von der gesamten Bausummc von 900 000 Mark trägt die Reichsbahn 300 000 Mark. Das Reich stellt 200 000 Mark zur Verfügung und die Neichsanstalt für Grundsörderung 75 000 Mark. Den Rest der Vausumme stellt die Stadt Aue, die dazu vor. einem 400 000 Mark-Darlehen der Oetfa 100 000 Mark zur Versügung stellt. Hunderte von Ar beitern werden hier auf die Dauer von anderthalb Jahren Be schäftigung finden. Menn die Arbeiten glatt vonstattcn aehen, hofft man, die Adolf-Hitler-Brücke — diesen Namen sott das Werk tragen, wenn der Führer seine Einwilligung gibt — am 1. Mal 1937 dem Verkehr übergeben zu können. Am Sonntag beging nun die Stadt Aue Im Rahmen einer Großkundgebung die Feier des ersten Spatenstiches, den der R e i ch s st a t t ha l t e r Mutschmann ausführte. Der Gauleiter wurde mit den Herren seiner Begleitung und führenden Persönlichkeiten der Bartel und des Staates durch Oberbürgermeister Kreisleiter Pillmayer begrüßt. Der Ober bürgermeister schilderte In seiner Ansprache die geschichtliche Entwicklung der Stadt Aue, kennzeichnete die Notwendigkeit des Brückenbaues und dankte der Regierung und allen Stellen, die an der Durchführung des Werkes mitwirkten. Sodann überreichte er dem Reichsstatthalter den Spaten, ein Schmuck stück erzgebirgischer Werkkunst, und Gauleiter Mutschmann vollzog die symbolische Handlung des ersten Spatenstiches. In «scher längeren Ansprache schilderte er den Aufbauwillcn des nationalsozialistischen Staates Als vordringliche Aufgabe be- zeichnete der Reichsstatthalter die Förderung des Verkehrs durch Straßen- und Brückenbau und durch Baumaßnahmen überhaupt. Der Reichsstatthalter schloß mit den Worten: „Ich hoffe, daß auch diesem gewaltige Bauwerk ek Baustein für das Dritte Reich sein möge!" Vie Weihnachtskrippe in Ghemnitzer Scholen Anläßlich der vom Volksblldungsmtntsterium für Volks schulen angesetzten öffentlichen Unterrichtstage f9. bis 11. 12. 35) haben Kinder sowohl der Watsenschule-Mädchen wie auch der Schule in Furth «ine stimmungsvolle, sehenswerte- Weihnachtskrippe aufgestellt. Sie folgten dabei offenbar der plastischen Gruppendarstellung der Geburt Thvisti, die seit der vekaimten Aeihnachtsfci r Franz nnv Afsisis mit den Hirten Im Wald« von Greccia in so vielen christlichen Ländern, vor allem aber zunächst im Westen und Süden unseres Vaterlandes, dank bare Nachahmung gesunden hatte. Den großen italienischen Ma lern Fra Angelico, Perugino, Correggio und Tintoretto, ganz besonders aber den deutschen Malern St. Lochner, Holbein. P. P. Rubens. Rembrandt und A. van Dyck ist sie Vorbild gewor den, ehe vom Südwesten Deutschlands aus das Aufstellen des Weihnachtsbaumes sich einbürgerte. A. M. tz, Chemnitz. Hoch betagt verstorben. Im 94. Ve- bens-jakre verschied in Clzemmtz der Uhrmaäiermclster Reinhold Zumkcller. Er war nicht nur einer der ältesten Einwohner, sondern auch der älteste Uhrmaä>er der Stadt Chemnitz. Er stammt aus dem Schwarzwald, wo sein Vater Waldarbeiter war. tz Chemnitz. Eine Diebesbande f e stge n o m m« n. Nm 5. d. M. wurde ein 34 Jahve alter Chemnitzer Einwoh ner festgenommen, iveil er aus einem Gescizäft in Mittweida Nn- zngsstoffe gestohlen hatte. Es konnten ihm weitere derartige Diebstähle nachgewiesen werden. Im Berlause der kriminal- polizeilichen Erörterungen wurden noch drei bereits schwer vor bestrafte Ladendiebe fcstgenommen. die ebenfalls seit Monaten Stoffdiebstähle in Cl>emnitz und anderen Orten ausgeführt hat ten. Die Diebe fuhren mit Fahrrädern bis Zwickau. Glauchau, Burgstädt, Mittweida und Freiberg. Die Stosse »erkauften sie in Speiseanstaltcn oder auf der Straße Die Festgenommenen wurden der Staatsanwaltschaft zugefiihrt. tz. Meerane. Di« Arbeiten an der Re> ch Santo« bahn schreiten voran. Anläßlich einer Besichtigung des Bauabschnitts an der sogenannten „Katze" unweit Hohenstein- Ernstthal der Reichsautobahn Dresden—Chemnitz—Meerane führte Reg.-Baurät Dr. Ehnert aus, daß seit der Eröffnung der Bauabteilung Glauchau vor rund einem Jahr bis heute von dem rund 40 Kilometer langen Bauabschnitt bereits 16 Kilometer in Angriff genommen werden konnten. Davon sind 5,5 Kilometer bis aus di« Bepflanzung bereits fertig. Bis jetzt sind außerdem zehn Brücken gebaut worden. Die Belegschaft belief sich in der Hauptbauzelt durchschnittlich auf 1200 Männ. tz. Frankenberg. NeuesSchwimmbad. In der letzten Besprechung des Ersten Bürgermeisters mit den Ratlierren nah men diese Kenntnis davon, daß das Wasserwerk der Stadt an statt des unzulänglichen Zschopau-Schwimmbades auf den zum Rittergut gehörenden Wiesen an der Hainichener Straß« «In modernes Schwimmbad errichtet. Die Kosten dafür sind mit rund 50 000 Mark veranschlagt. tz. VurgstSdt Schwerer Sturz mil dem Rade. In Hartmannsdorf wurde unweit der Wirkwarenfabrik „Rece- nia" ein Radfahrer mit schweren Kopfverletzungen bewußtlos aufgefunden. Man stellt« In ihm den 20 Jahre asten Schlosser Vogt aus Hartmannsdorf fest, der mit seinem Rode gestürzt war. d. Pirna. Neues HI.-Heim In Lohmen. In Loh men kam am Somrtagvormittag mit einer schlichten Feier, an der sich die ortsansässigen Parbeigliederungen und die Bevölkerung in großer Zahl beteiligten, ein Werk zum Abschluß, das beispiel gebend zeigt, wie die Heimbeschaffungsaktton für die national sozialistische Jugend mit Erfolg durchgeführt werden kann. Der Ortsgruppenseiler konnte darauf Hinweisen, daß durch dl« vp« ferberettfchaft aller Einwohner und ihrer Hände Arbeit ein Haus entstanden sei, das für Lohmen der Mittelpunkt des poli tischen Lebens werden solle. In erster Linie werde es der Ju gend zur Verfiigung stehen. Appelle der SZ zum RelchSberufSwettkamvf Dresden, 9. Dez. Am 1. Dezember hat die Meldezeit für den Reichsberufswettkampf 1936 begonnen. Bis zum 12. Ian. 1936 ist jedem Jungarbeiter und jeder Jungarbeiterin Gelegen heit gegeben, sich zum Wettstreit anzumeloen. Nun strömen täglich Hunderte von Jungarbeitern zu Appellen zusammen, um sich zu diesem von der Hitlerjugend veranstalteten Wettkampf im Berufe zu bekennen. So zeigten auch am Sonntag die werktätigen Jungen der Lausitz ihre Geschlossenheit für dieses Wollen der Hitlerjugend. Etwa 820 Handwerkslehrltnge aus Löbau hatten sich in den dortigen Turnhallen zusammenge- unden. Der Gaujugendwalter ber DAF und Sozialabteilungs eiter des Gebietes 16, Bannsührer May, zeigte in seinen Aus- llhrungen die klaren Linien der Jugendbewegung und erklärte es als Aufgabe der HI, das Leben der gesamten deutschen Jugend zu gestalten. Um 14 Uhr war die Jugend der Neugersdorfer Be triebe zu einem Appell zusammengeströmt. Auch diese Kundge bung wurde mit Märschen des Spielmannszuges IlI/212 einge leitet. Bannführer May stellte erneut in klaren Ausführungen die Bedeutung des Rcichsberufswettkampfcs für den Einzelnen heraus und bezeichnete ihn als Symbol der Hitlerjugend. s. Bautzen. Die V e r d u n Ke l u n g s ü b u ng am 5. 12. >var in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Der Oberbürgermeister dankt in einer Kundmachung allen Mitbürgern für ihre ver ständnisvolle Mitarbeit, insbesondere den Amtsträgern des Jheichsluftschutzbundes. l. St. Marlenstern. Die älteste Insassin des Klo sters St. Marienstern. Beatrix Anna Nteltzer, ist am 7. 12 an Altersschwäche gestorben. Sie hat «in Alter von 82 Jahren erreicht. Geboren war sie am 2. 7. 1853 in Georgswalde in Böhmen. 1875 trat sie in den Orden ein. Außer ihrer Tätigkeit im Chor übte sie jahrelang das Amt einer Novizen- und Küchen meisterin aus. l. Niesky OL. VonderHochzeitindenTod. Kurz vor dem Orte Rengersdorf geriet nachts ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen in einer Kurve ins Schleudern. Das Auto prallte gegen einen Telegraphenmast und überschlug sich, di« Insassen unter sich begrabend. Dabei wurde der Elektrohändler Hans Doos« ctus Niesky, der sich mit seiner Frau aus der Heim fahrt von seiner in Görlitz abgehaltenen Hochzeit befand, schwer verletzt. Er erlitt einen Schädelbruch und starb an der Unfall stell«. l. Seifhennersdorf. Einbrecherfrechheit. Der au« Weißkirchen in Böhmen stammende Gustav Krause hatte sich beim Betteln in das Haus eines hiesigen Arztes eingeschlichen und aus einem Zimmer einen Geldbetrag entwendet. Im Anschluß daran besaß er noch die Dreistigkeit, in demselben Hause Personen um «in Almosen anzugehen. Die Polizei nahm den Täter fest. s. Taubenheim a. d. Spree. Gefährliche Kurve be seitigt. Die Straße nach dem Wasserqrund ist naey umfang reichen Erneuerungsarbeiten wieder dem Verkehr übergeben worden. Man hat die Straße geradegelegt, wodurch ein« für den Verkehr gefährliche Kurve beseitigt worden ist. Das neu« Straßenstück führt durch einen Teil des Rsttergulsparkes. l. Zittau. Unfall. Beim Fußballspiel brach am Sonn tag In der Weinau «in Mitglied der Kleinschönauer Spielver» einigung ein Bein. — Auf der Weberstraße wurde ein Passant von einem Radfahrer angefahren und so schwer verletzt, dak er ebenso wie der Fußballspieler in das Stadtkrankenlmus ein geliefert werden mutzte. Au- Sdhmen bä. Schluckenau in Böhmen. Brandstifter fest ge nommen. In einer der letzten Nächte war in Scl)wei>rich, einem abgelegenen Ortsteil von Schluckenau, das Wohnhaus de« Johann Prokisch niedergebrannt. Als Prokisch nachts mit seiner El>efrau heimlrehrte, ging das Anwesen in Flammen äul. Bet dem Brande verloren die Eheleute ihr gesamtes Hab und Gut. Am Tag darauf verhaftete die Gendarmerie den 26 Jahre alten Richard König aus Königswalde, der erst am 27. November aus dem Gefängnis entlassen worden wctr. Er gestand, den Brand angelegt zu haben. König wurde ins Kreisgericht Böhmisch-Leipa «ingeliesert. Dresdner volizeibertch» Wohnungseinbruch. Der Di"b stellt sich selbst. Am Sonnabendnachmittag verschaffte sich ein Dieb mit Nach schlüsseln Zugang zu einer Wohnung an der Königsbrücker Str. Er brach einen Schrank gewaltsam auf und verschwand mit einer Geldkassette, die 2t RM. enthielt. Als Täter wurde von der Schutzpolizei ein 25 Jahre alter M am fcstgestcllt. Er war zunächst flüchtig, stellte sich aber nachdem er das Geld ver braucht hatte, am Sonntagabend freiwillig der Polizei. Er wurde fcstgenommen und der Staatsanwaltschaft zugefiihrt. Selbst Schlensendeckel haben kein« Ruhe. Aus der Chem nitzer- und Schweizer Straße wurden in der Nacht zum 5. d. M. mehrere Deckel von den Schleusen gehoben und teils fort geschleppt, teils gegen die Einfriedigung eines Grundstückes ge schleudert, so daß diese erheblich beschädigt wurde. Das Ver halten der Täter muß auf das schwerste verurteilt werden, da offene Schleusen eine große Gefahr für die Allgemeinheit bil den. Wer hierzu Wahrnehmungen gemacht hat, wird gebeten, sich umgehend im Kriminalamt, Zimmer 86, zu melden. Dresdner Konzerte Hans-Fährmann-Feier in der Dretköntgskirch«. Anläßlich des 75. Geburtstages des einheimischen Komponisten veranstal teten Musikdirektor Fricke mit seinem Kammerorchester, Prof. Rudolf Bärti ch, Walburga Vogel von der Staatsoper, der Verein für Kirchenmusik von der Iohannesgemeinde unter Leitung von Kantor Gcrh. Paulik, sowie Rich. Rost und Carl Raschke (beide abwechselnd an der Orgel) ein« würdige Abend feier mit schon bekannten Werken Fährmanns. Aus allen Kom- vositionen spricht der vornehm«, fetn-empsindsckne Musiker als oen wir Fährmann seit Jahrzehnten schätzen. E. G. Sechst« Abendmustk in der Svphtenktrche. Mit der Orgel fantasie über den Choral „Nun komm, der Heiden Heiland" führte sich Domorganist Niels Otto Raasted aus Kopenhagen vorteilhaft ein und zeichnete sich als feinsinniger Interpret dieses in freier Variationenform geschaffenen Werks von Nicolaus Bruhns aus. In einer Orgelfonctte E-Moll op. 16 sowie einem Magniftcat für achtstimmtgen a-cappella-Chor stellt« sich N. Raasted auch als produktiver Künstler vor. Das Magnifieat, das von einer gewissen nordischen Monotonie beherrscht ist, wurde unter Domkantor Heintzes umsichtiger Leitung klangschön vom Sophienckor interpretiert. Mit «iner klangscttten Wiedergabe einer dreiteiligen Orgelkompositlon von Dietr. Buxtehude: Prae- ludium, Fuge, Ciacone in T-Dur schloß die weihevolle Advents vesper. Gebt ei« Ilebe-gaben-paket zur Sammlung de- Mnterhllf-werk-!
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