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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19161021013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916102101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916102101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-21
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
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Ssrrnab-vd, 81. Oktober 1V1V Leipziger Tageblatt Nr. 887. Morgen-Ausgabe. Seite 8 König Konstanti« an feine Rekruten S> Vie». 20. Oktober. (Drahtbericht.) Wie aut Athen geineldet wird. Hai König Konstantin anläßlich der Vereidigung der ne»«»R,kk»t«u bet Jahrganges ISIS folgende Ansprache geholte». «Aekrntenl v»rch de» Eid, den lhr geleistet hakt, «erdet ihr Soldat»» bet Vaterland««. Soldaten des Königs, «ein« eigenen Soldaten. Aber Lr«»e allein ge»stgt nicht, chr müht bem Wille, «»rer Vorgesetzte», eurer Führer und durch dies« eures Königs blindem Gehorsam entgegendrtuge». W««a ieder Sotbat bas tut, was chiu deUebl, und darstder, was seine« Vaterland« not t»1. fich elgen« Gedanken «acht. ba»a weh« de« Staat«, der solch« Ar««« Hal. Man wirb euch oerschlebene Dinge sagen, um euch zu ver leite». Diese Einflüsterungen sollt ihr aber nicht glaube», den» sie heuchel» Patriotismus »ad verschacher» ihn. Sie be geh«» Verbrechen, di« st« mit bem Mantel des Patriotismus umhüllen. Ihr dürft ihnen nicht glauben. Ihr tretet in eine Arme« ei», deren Geist wvnderbar ist, in der so viel« Traditionen vorhanden sind und in der ihr von diesem Geist der Opserwilligkelt durchdrungen sein werbet. Vergebt nicht, was ich euch sage: Haltet tre» zur Armee und vertraut.' Den Worten des Königs folgte phrenetlscher Jubel der jungen Soldaten, von denen viele tiefste Rührung zeigten. Die venizelistische Presse greift den König wegen seiner Rede heftig an und behauptet, bah er sich ein« Armee von Prätorianern schaffen wolle. (r.) Genf, 20. Oktober. (Drahtbericht »»seret Sonderberichterstatters.) Die Agentur Fournier meldet, das Schicksal der griechischen Dynastie werde in Londonentschieden werden. Prinz Georg von Griechen land mache die verzweifeltsten Anstrengungen, die Entente zvr Milde zu stimmen. T Berlin, 20. Oktober. (Drahtbericht.) Mailänder Blätter verbreiten, wie der .Lok.-Anz." meldet, eine aus Athen stammende Nachricht, derzusolge König Konstantin beabsichtige, die grie chische Hauptstadt zu verlassen und sich nach Monastir zu be geben. Reue Athener Kundgebungen gegen die Entente «tb. London, 20. Oktober. (Drahtbericht.) «Daily Telegraph' Dirü aus Athen unterm 18. Oktober gemeldet: Als gestern um 11 Uhr abends 8Ü französische Matrose» di« Hauptstraße abpatrouilllerten. begann in der Sta- Lionstrade «ine Mena«, die der Patrouille folgte, zu johlen und Auf«: . W eg mit Fraakrei ch!' und .«E s lebe der Könlg!' wurden laut. Der französisch« Offizier lieb darauf dl« Patrouille kehrtmachen :rnd die Manifestanten angreifen. Cs entstand ein Aaadgemeng«, in dem neun Demonstranten verhaftet ward«»: bi« übrig«» liefen davon. Aus d«r anderen Sette der Straße sah ein« beritte»« griechische Patrouille zu, ohne «»was zu unternehmen. Di« franzöfllch« Patrouille nahm die Verhafteten in di« Mitte und kehrte nach dem fsappeion-Park zurück. An einer anderen Stelle der Stadionstratz« begegnete die Patrouille einem ganzen griechischen Bataillon, das auf den Bürgersteig auSwich, um den Weg freizumachen. Als die frauzö- sische Patrouille ihr Quartier im Happeionpark erreicht«, wurden die neun Verhafteten untersucht. Sechs wurden sofort freigelosten, drei in Haft genommen. Liner davon ist Dr. Konstantinos, bei dem ein Brief an die Königin gefunden wurde. Dr. Konstantinos «ab zu, „Weg mit Frankreich!' gernfen zu haben und einen Revolver bei sich za führen. Nach einer Meldung der Exchange Telegramm Company heißt der An- gehaltene Alcxion; er ist Tierarzt in den königlichen Stallungen. Er bat einen Revolverschuß abgegeben. Nach der Auslieferung der griechischen Flotte (r.) Von der dänischen Grenze, 2V. Oktober. (Draht- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Das Kom mando über di« im Dienste der SchußmLchte stehenden grie chischen Schisse fuhrt nach russischen Blältermeidungen der ehe malige Marincminister MiaullS. D«r in Saloniki cingetroffen« Kommandeur des lli. Armeekorps. Paraskeoopulo — dem der Armeestad und einige Regimenter der 10. Division folgen —, hat. unter gleichzeitiger Erklärung seines Ileberlritk« zur Rational-Regierung von Saloniki, an den König na 6) stehendes Telegramm geschickt: „Unser Vaterland ist in höchster Gefahr. Daher Halle ich es für meine Pflicht, aufs Feld der Ehre — nach Mazedonien, das von unseren Erb feinden beseht ist. — zu eilen.' — De: bisherig« griechische Marine- attachü in Paris, Kapitän Botassls, der telegraphisch um seine Ver abschiedung aus den Diensten der griechischen Flotte nachgekommen ist, wird dem Stabe Fournets zugeteilt. — In PalraS, Lanthc, Lamia und vielen.anderen Orten ist es den Verbänden der Demobilisierten gelungen, starke Protestkundgebungen gegen die Entente zu veranstalten, wobei die Ententegegner die Oberhand behielten. Wie ..Nea Hellas' berichtet, haben die Gunaristen den Kampf gegen Venizclos durchaus noch nicht aufgegeben. Vielmehr steht zu erwarten, daß die Gunaristen im allerenischridendsten Augenblick mit Waffen gewalt ihren Standpunkt und die Politik des Königs verteidigen werden. Wjedomoski" melden, daß die Krise ihren Höhepunkt mit einer Pro klamation erreichen werde» die Venizelos persönlich vor dem Stadtschloß in Athen verlesen w«rd«. Major Deutelmoser Nachfolger Ministerialdirektor Hammanns >vtb. Berlin. 20. Oktober. (Drahtbericht.) Nach Vereinbarung mit oer Obersten Heeresleitung steht, wie uns mitgeteilt wird, das Aus- icheidcn des Majors Deutelmoser, des LhefS des Kriegspresseamts, aus dem militärischen Dienst und sein Eintritt in das Auswärtige Amt bevor. Hier wird Major Deutelmoser, wie wir hören, sich zu nächst mit den Geschäften der Nachrichtenabteilung unter Leitung des Ministerialdirektors Dr. Hammann vertraut machen, um später besten Nachfolger zu werden. * S Berlin, 20. Oktober. (Drahtbericht unserer Berliner S ch r i f t l e i t u n g.) Was wir vor ein paar Tagen hier vorsichtig andeuteten, ist inzwischen Tatsache geworden oder zum mindesten auf dem Wege, es zu werden. Major Deutel- moser ist von der Leitung des Kriegspresseamts geschieden, um im Zivildienst in ein höheres Amt und einen weiteren Pflichten kreis zu treten: er ist als Nachfolger des Ministerialdirektors Hammann ausersehen zum Leiter der Nachrichten abteilung des Auswärtigen Amtes. Herrn Ham- manns Rücktritt ist seit vielen Jahren immer wieder angekündigt worden, und wirklich ist er seit manchem Jahr schon ein kränkeln der Mann. Jetzt, wo der Abschied zur Wirklichkeit wird, wird man, wofern man gerecht zu urteilen vermag, sich eines starken Bedauerns doch nicht entschlagen können. Herr Hammann hat zeitweilig zu den einflußreichsten Männern im Staate gehört, ist eigentlich immer einer der wirklich regierenden Räte gewesen, und schon damit war gegeben, daß es an Feinden und Neidern ihm keineswegs gefehlt hat. Es war immer bei uns Mode, aus das Auswärtige Amt zu schelten, und jedesmal, wenn man dieser Beschäftigung sich hingab, stand unter den Befehdeten und zu Be fehdenden Herr Hammann oben an. Man ist gelegentlich mit großer Leidenschaftlichkeit wider die .Preßküche' in der Wil- Helmstraße zu Felde gezogen und hat es so darzustellen beliebt, als ob vom Auswärtigen Amte eine unzulässige und parteiische Beeinflussung der deutschen öffentlichen Meinung ausginge. Wer die letzten Jahre selbst wachen Sinnes durchlebt hak, weiß, daß diese Vorwürfe im wesentlichen unbegründet waren. Was man gerechterweise Herrn Hammann in seiner Amtsführung vorwerfen Kani?, war vielleicht, daß er cs nicht recht verstanden hat, auch die Presse des Auslandes in den Bannkreis seines Einflusses zu ziehen. Aber das lag wohl an unserem ganzen bisherigen System, das vielleicht mit allzu keuschen Ohren und allzu zugeknöpften Taschen an dem vorüberglng. wat daraus sich ergab und gegen uns sich zusammenbraute. Wer Herrn Hammann näher gekannt hat, weiß, daß er Zeit seines Amtes ein sehr kluger Beurteiler der politischen Dinge war, ein Mann von seinem Tastsinn und feinem Verstände für das Mögliche, in dem ja bekanntermaßen das Wesen aller Politik liegt. Ilm so williger wird man Herrn Hammann, den ln seiner glänzenden Laufbahn mancher herb« Schtcksalsschlag getroffen hat — noch ganz zuletzt mußt« er einen eben zum ManneSalter erblühten Sohn begraben —, einen freund lichen und ruhlgen Lebensabend wünschen dürfen. Herr Hammann war sozusagen von Haus aus ein Mann vom Bau Er war noch während seiner juristischen Studien Journalist und seinerzeit alt Korrespondent an der .Schlesischen Zeitung', dann durch einige Jahre der Leiter des Inzwischen längst ent schlafenen .Deutschen Tageblattes', dos seinerzeit als Konkurrenz organ gegen die .Kreuzzeitung' gegründet war. Sein Nachfolger kommt aus den Rethen der Arme«, einer Schicht also, die eigent lich von Berufs wegen mit Politik sich nicht zu befassen hat. Aber Major Deutelmofer ist in den letzten zwei Jahren als Letter des Kriegsprcsseamtes und dessen Schöpfer auch in die politische Welt hlneingewachsen und er hat dabei ein so reiches Organi- sakionslalent, eine so erstaunliche Arbeitskraft und ein so reifes Geschick ln der gerade für sein neues Amt schlechthin unentbehr lichen Kunst der Menschenbehandlung erwiesen, daß man von seiner Wirksamkeit im Auswärtigen Amte sich schöner Erfolge ver sehen darf. Das russische Budget für 1917 vid. Petersburg, 20. Oktober. (Drahtbericht.) Die Peters burger Telegrapben-Agentur erfährt von maßgebender Seit«-. Der der Duma und dem RetchSra» vorgelegl« Vor anschlag deS Staatshaushalts 1917 ist auf der VocauSsetzung aufgedaut, daß der Krieg sich durch das ganz« Budgetjahr hinzlehen wird. Er balan ciert mit 4078 Millionen Rubel. D».s russische Budget wird also zum ersten Male auf die Höhe von 4 Milliarden gebracht gegenüber 3)4 Mil liarden 1914. Die verschiedenen Gesamtsummen de» Budget» betragen: Ordentlich« Einnahmen 3999 Millionen, außerordent liche Einnahmen k Millionen, insgesamt 4003 Millionen Rudel: ordentlich« Ausgaben 3733 Millionen, außerordentliche Ausgaben 343 Millionen, insgesamt 4078 Millionen Rubel. Der Ueberschutz der Ausgaben über di« Einnahmen ln Höhe von 73 Millionen wirb durch Kredttoperattonen gedeckt. Die or dentlichen Einnahmen übersteigen diejenlgen bet Budgetjahres 1918 am 987 Millionen. Der Ueberschuß setzt sich folgendermaßen zusammen: Neue Steuern 394 Millionen. Mehreinnahmen aus bestehenden St«»rrn 106 Millionen, vermehrte Erträgnisse der Etsenbahnbesörderung 300 Mil- Nonen, andere Einnahmen 167 Millionen. Die Einnahmen aus Sptrt- tuosen, die 1913 ungefähr 600 Millionen betrugen, werden im Badgel 1917 nur noch aus 50 Millionen veranschlagt, während der Reingewinn aus diesen Erträgnissen nur 10 Millionen beträgt. Dies« Ainanzmaß- nahme Hal so als Einnahmequelle vollkommen ihre Bedeutung ver loren, da sie gänzlich durch andere ersetzt wurde. Im Gegensatz zu 1916 sind die Staatsausgaben um 431 Millionen gewachsen. Die Zunahme rührt besonders von Ausgaben für Eisenbahnen her. In einem erklärenden Zusatz zum Budget wird hervorge hoben, baß dle steuerpflichtigen Einnahmeouellen fast ausfchlleh- llch infolge -er Einführung ber Enthaltsamkeit zuae- nommen Haben. Die folgenden Angaben bestätigen -les; benn die Staatseinnahmen im Laufe des zweiten Kriegsjahres übersteigen diejenigen des ersten um 45 Prozent. Außerdem sind ungefähr 8 Milliarden Rubel an Anlechen auf dem inneren Geldmarkt untergebracht. Die in den Sparkassen hinterlegten Summen sind im Laufe der beiden Jahre ständig gewachsen. Einen Beweis da für liefert dle Zunahme der Depots, die lm Laufe von neun Mo naten lm Jahre 1616 eine Milliarde überstieg. Feindliche Kriegsberichte Englischer Abenbbericht vom 19. Oktober. Wir rückte» b«1 d«r Höhe Warlencovrt leicht vor. Ein dort onternommener Gegenangriff deS Feindes wurde durch unser Sperrfeuer angehallen. Englischer Berichl ans Aegyplen vom 19. Oktober: Unser« berit tenen Streitkräfte unternahmen einen Aufklärungsmarsch gegen das vom Feind« beseht« Moghara, 65 Meilen östlich von Samlulta. Nach einem Marsche von zwei Nächten durch sandiges, schwieriges Gelände wurde der Feind in einer starken Stellung entdeckt. Am 15. Oktober morgens gelang es uns. ihn nach zweistündigem Kampfe, wobei unser« Flugzeuge die Hauptstellung des FetndeS bombardierten, zurückzuwerfen. Ein Dutzend Leichen wurden ln den Laufgräben festgestellt: außerdem nahmen wir 10 Türken gefangen und erbeuteten «in« Anzahl Kamele. Unser« Verluste: ein Toter, zwei Verwundete. Unser« Kolonnen kehrten am 17. zurück, ohne ein einziges Kamel verloren zu haben. Wlr sam- melten auf diese Weise sehr wertvolle Informationen über die Stellung des Feindes und über die Landschaft. Russischer Heeresbericht vom 19. Oktober. Westfront: Nördlich des Dorfes Kisielin griffen dle Deutschen nach Ablassen von GaS und unter Deckung heftigen Ariilleriefeuers unsere Gräben an; st« wurden zurückgeschlagen. In Gegend östlich deS Fleckens Swiniuchy da«ert der erbitterte Kampf fort. Wlr schlugen alle Angriff« des Gegners ab. Nördlich von Kuropatnlkt nahmen wir gestern einen Offizier, 33 Sol daten gefangen und erbeuteten einen Bombenwerfer. In Gegend deS Dorfes Polulory südlich Brzezany mußte ein feindliches Flugzeug, das durch unsere Artillerie abgeschossen wurde, niedergehen. DaS Flugzeug verbrannte beim Sturz; die Insassen nahmen wlr gefangen. In Gegend Dorna Walra schlugen wir alle wiederholten Angriffe des Feindes ab. In den Karpathen heftiger Schneesturm. KaukasuSfront: 20 Werst nordwestlich von Kalkit bet Talmich führten unsere Gebirgskosaken einen kühnen Handstreich gegen «inen türkischen Posten aus, den sie fast völlig aufrieben, wöbet sie einige Ge fangene machten. 10 Werst südöstlich von Musch bei Marnik schlug sich unser, durch einen an Zahl überlegenen Feind umringter Posten tapfer zu seinen Gräben durch und erlitt nur unbedeutende Verluste. Die Spekulation mit Kohlenfeldern (r.) Dresden, 20. Oktober. (Drahtbericht unserer Dresdener Schrifrletlung.) Wie schon kurz mitgeteilt, haben sämtliche «Fraktionen des sächsischen Landtages einen ge- meiniamen Antrag eingcbracht, worin die Regierung ersucht wird, umgehend ein Gesetz einzubringen, durch das der Staat das ausschließliche Recht erhalten sott, Kohlen aufzu suchen und Kohlen abzubauen, unter Wahrung berech tigter Interessen und unter Bekämpfung aller spekulativen Rechts geschäfte. Dem Gesetzentwürfe soll auch rückwirkende Kraft vom 18. Oktober 1916 an beigelegt werden. Durch dieses Gesetz wird künftig jeder neue Privakbergbau ausge schlossen. Sachsen hatte bisher kein Mutungs- oder Schürf recht. Das gewährte der Spekulation freie Hand. Gewöhnlich entwickelte sich dann, wenn neue Kohienfslder entdeckt waren, eine wilde Spekulation, die zu einem regelrechten Kettenhandel wurde. Diesem Mißstande ist der sächsische Staat schon dadurch einigermaßen begegnet, daß er in den letzten Jahren für 56 Millionen Mark selbst Kohlenfeldßr erworben hat, die sowohl dem Betriebe der Skaatsbahn als auch der in Aussicht stehenden staatlichen Eiektrizltälserzeugung das Malertal liefern werden. In dem Augenblicke nun, wo das Elektrizilätsmonopol des Staates im Prinzip von dem Landtage angenommen ist, sind neue Spekula tionen mit Kohienseldern in sichere Aussicht genommen, denen aber das beantragte Gesetz mit einem Schlage ein Ende bereiten soll. Da bei derartigen Soelnilalionsgeschüslen an Agenten allein Ge bühren bis zu 10 Prozent nezahlt worden find uni) der Kettenhandel eine außermdcnlliche Erhöhung der Grund- und Bodenpreise zur Folge hotte, wurde die Kohle natürlich sehr verteuert. Die An gelegenheit ist in LandtagSkreifen außerordentlich verschwiegen be handelt worden, und daS Gesetz wird nunmehr in wenigen Togen zu erwarten sein. We Irahtmlhrichtei Neuer Kriegstredit von 12 Milliarden "tb. Berll», 20. Oktober. (Drahtbericht.) De« Reichs tage wirb morgen «1»e Vvrla>e zogehe», wvbarch ei» neuer Kriegükredlt vva 12 Milliarde» Mark ais gefordert wird. Prinz Heinrich k. u. k. Großadmiral wid. Wien, 20. Oktober. (Drahtbericht.) Stresflerü Mlü- tärblatt meldet: Der Kaiser hat den Prinzen Heinrich vo» Preuße« zum Großadmiral ernannt. Der neue Hafen Rornnrroff an der Murmanküste vtb. Kopenhagen, 20. Oktober. (Drahtbericht.) «Doll- tiken" meldet aus Bergen: Der Besuch der rassische» Minister an der Murma»-Köste u»d i« Gouvernement Archangel ist jetzt abgeschlossen. Der Besuch erstreckte sich bis zu dem Endpunkt der im Bau begrifsenen Murman-Bahn, dem Fischerdorf Semonowa, das als zukünftiger wichtigster eis freier russischer Hafen an der Marman-Küste ausersehe» ist »»d -e» Namen Romanoff erhalte» soll. nid. Frederikshaon, 20. Oktober. (Meldung det Ritzauschen B»reaoS.) Der dänische Dampfer .Eos' brachte nachts die Be satzung von 18 Mann und drei Frauen des Gotenburger Dampsert «Normandie t' ein. Ein U-Boot hielt dle «Nor- mandiet', die mit Eisen und Maschinen von Gotendorg nach Rouen unterwegs war, zwischen Bingo und SkagenS- Feuerschlfs an. Der Mannschaft wurde befohlen, von Bord Z» gehen. Darauf wurde der Dampfer wahrscheinlich versenkt. (r.) Köln, 20. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Dl« «Köln. Ztg.' meldet aus Christian»«: Der russische Postdampfer ^Nikolai' kam in Marseille an, nachdem er längere Zeit aus Furcht vor deutschen U-Booten in Alexandrowsk gelegen hatte. 2«tz1 soll er von englischen Kreuzern begleitet set». Ver nor wegische Roulendampser .Richard With' brachte etwa 70 Ma»» von im Eismeer versenkten Schiffen, darunter dl« Be satzung des rumänischen MunitionSdampserS .Äistrtha'. 2m ü»»H«- waren 13 verschieden, Rational'.täten an Bor- vertreten. HervS ei« Helfershelfer Nochette» (».) G«»f, 20. Oktober. (Drahtbericht»nser«tS»»- derverlchterstattert.) Hervö macht ln der «Dlctolr«' die sensationelle Enthüllung, er habe persönlich dem Bankier Rö chelte, dessen Schwln-elgrSn-ungen einen großen Parlament»- rischen und Justizskandal vor dem Kriege verursacht hatten, und der dann spurlos verschwunden sein sollte, falsche Papiere ver schafft, damit er sich für den Heeresdienst anwerben lassen könnte. Der Einbruch in die Petersburger javanisch« Botschaft (r.) Arankfurt a. 20. Oktober. (EtaDrahtdericht^ Die .Franks. Ztg' meldet a»s St»ckholm: 2» Verbindung mit dem aufk« henerr egenden Einbruch in dle sapanlsche Botschaft nahm di« Petersburger Polizei eine Reihe von Haussuchungen vor, die ergebnislos verliefen. Rach der «Rowoje Wremia' wurde vom Schreibtische des Botschafters eine Kassette gestvhle», außerdem sein« Uniform und mehrere kostbare Vasen. Man glaubt, daß sich »m dieselbe Ltnbrecherband« handelt, die vor einiger Zett in die französische Botschaft einen Einbruch verübte. n. itlc»U«i»lLLki»k> L Or SnOt-ü hir. LS-2L rrslctisttr-. Lo156 llajer« gestrig« Abendausgabe »»faßt 4 Seite», a » die vorliegende Ausgabe 10 Seite», z»saan»en Hauptschriftleiler: Ha»t Schaack 0»ra«»«tti««r Schrift!«,,«, ch, Zich»,; s» ch« -aa»M»»«a WMtz Lchiabl««: 1>tr L«I?j!qe, end lichsgch« L,g«Ita«»d«N«n AaUa« p«ich«bz ja» itan» » «Mienschaft ijri«dr>ch S«b,«chl. je, Malik Sag«» L«g»ttz: sch <r« richt. Soätt. slch ti«»«r vird l'irbchr Zchch» tzaaese». - F«r ch» Anch,,«,,»« S«i»»tch Bchch». Dneck «a» B«,!a« eat»»ia« Da^btaft »» ««inbald »«a. «««»»ich ch Sei», VetNn«, Schrililtltoag; D«. Bahr. S,«1d»«r Echrlstl«tk»n, Brno»
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