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Deutsche Tageszeitungen mit mehr als 100 000 Druckauflage Die Zeitschrift »Wirtschaftswerbung« berichtet über eine Unter- suchung des Instituts für Zeitungswissenschaft an der Universität Berlin, das nach dem Stand von Dezember 1936/Januar 1937 eine Aufgliederung der deutschen Tageszeitungen nach der Auflagenhöhe vorgenommen hat. Die Untersuchung zeigte, daß die kleinere und mittlere Zeitung für das Zeitungswesen in Deutschland vorherrschend ist. Uber 56°/» aller deutschen Zeitungen (im Altreich) hatten zu Be ginn des Jahres 1937 eine Auflage von weniger als 3000 Stück. Auf lagenmäßig gesehen machte diese Zeitungsgruppe nur 10,7°/«, an der Gesamtauflage (15,9 Millionen) aller deutschen Tageszeitungen aus. Dagegen gibt es verhältnismäßig nur wenige große Tageszeitungen, z. B. betrug 1937 der Anteil der Tageszeitungen mit mehr als 60 000 Auflage an der Gesamtzahl aller deutschen Zeitungen nur 1,5°/o; diese wenigen Tageszeitungen waren aber an der Gesamtdruckauflage aller Zeitungen mit mehr als 25°/o beteiligt. Beobachtet man die Entwicklung der großen deutschen Tages zeitungen mit einer Druckauflage über 100 000 Stück, so zeigt sich, daß die Zahl dieser Zeitungen vom dritten Vierteljahr 1934 bis zum dritten Vierteljahr 1938 nur um drei Zeitungen zugenommen hat; hingegen ist die Gesamtdruckauflage der Zeitungen über 100 000 Auf lage in der gleichen Zeit um rund 1,3 Millionen Stück gestiegen. (Drittes Vierteljahr 1934: 13 Zeitungen mit 2,4 Millionen Auflage, drittes Vierteljahr 1938: 16 Zeitungen mit 3,7 Millionen Auflage.) In nachstehender Übersicht sind die 16 Tageszeitungen mit über 100 000 Druckauflage der Auflagengröße nach zusammengestellt. Name der Zeitung Erscheinungsort 1938 3. Viertelt. 1934 1. Völkischer Beobachter (Ge samtauflage, norddeutsche und süddeutsche Ausgabe zus) . . Berlinu.München 589717 358904 2. Berliner Morgenpost .... Berlin 446475 360164 3. Berliner Jllustr. Nachtausgabe Berlin 306256 217111 4. B. Z. am Mittag (1938 ein schließlich 12 Uhr Blatt) . . Berlin 266501 124106 6. Westdeutscher Beobachter . . Köln 225930 185204 6. Westfälische Landeszeitung Rote Erde Dortmund 222773 174077 7. Berliner Lokalanzeiger (mit Tagesausgabe) Berlin 210138 169992 8. Rheinische Landeszeitung Volksparole Düsseldorf 207373 174374 9. BVZ. Berliner Volkszeitung (Abendausgabe) Berlin 190682 118133 10. NSZ. Rheinfront Neustadt (Rheinpf.) 169090 84980 11. National-Zeitung Essen 157439 158914 12. Hamburger Anzeiger .... Hamburg 153597 139824 13. Der Mitteldeutsche Magdeburg 150013 98881 14. Leipziger Neueste Nachrichten Leipzig 148383 154 168 15. Hamburger Fremdenblatt . . Hamburg 129588 111327 16. Der Angriff Berlin 113032 75842 zus. 3686987 2706001 Zusammen haben diese 16 Zeitungen im dritten Vierteljahr 1938 eine Auflagenhöhe von rund 4 Millionen Stück erreicht. Die höchste Auflage aller deutschen Tageszeitungen hat der »Völkische Beobachter« mit rund 590 000 Stück (norddeutsche und süddeutsche Ausgabe zu sammen). An zweiter Stelle kommt die »Berliner Morgenpost« mit 447 000 Stück. In Stuttgart erscheinen acht Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 240 730 Stück. An der Spitze steht der »Stutt garter NS.-Kurier« mit 56 000. Das »Stuttgarter Neues Tagblatt« hat eine Auflage von 48 000. Die niedrigste Auflage mit 7000 hat die »Cannstatter Zeitung«. Sieben Vorortzeitungen haben eine Auflage von 550 bis 7000. In ganz Württemberg erscheinen 141 Tages zeitungen, wovon auf die NS.-Zeitungen 70 entfallen. Hinsichtlich der sogenannten Zeitungsdichte steht Württemberg in Großdeutschland an erster Stelle; auf 3,74 Einwohner kommt eine Zeitung. Englisches Pressewesen Die Zeitschrift »Zeitungswissenschaft« veröffentlichte eine um fangreiche Darstellung über dasenglischePressewesen. Dieses ist mit eine der Hauptindustrien Großbritanniens. Die Zeitungs industrie steht an zwölfter Stelle im Hinblick auf die Reineinnahmen und an fünfundzwanzigster Stelle in bezug auf die Anzahl der Be schäftigten. Diese Ziffern gelten ohne die Papierindustrie und ohne die rund 100 000 Personen, die mit dem Vertrieb und der Werbung beschäftigt sind. Mit einer Reineinnahme von 37,5 Millionen Pfund übertraf die Presse 1935 z. B. die wichtige Schwerindustrie Schiffs bau, die chemische und die Schuhindustrie. Rund 80 000 Personen sind in den Zeitungsbetrieben beschäftigt. Der Durchschnittslohn be, trägt 478 Pfund je Beschäftigten. Der Gesamtwert aller Zeitungen (1937: 1577) und Zeitschriften (1937: 3119) usw. stieg in der Zeit von 1924—1935 von 47,7 Millionen Pfund auf 52,1 Millionen Pfund. Stark gestiegen sind auch die Durchschnittsauflagen. Es gibt 52 Mor gen-, 86 Abend- und 18 Sonntagszeitungen in Großbritannien, von denen je 20, 4 und 10 in London erscheinen. In England werden jähr lich 85 Millionen Pfund für Reklame ausgegeben; davon entfallen 35 Millionen Pfund auf die Zeitungsanzeigen. Französische Zeitungsschau in München Das Zeitungswissenschaftliche Institut der Universität München veranstaltet in der Bayerischen Staatsbibliothek eine Ausstellung »Die französische Presse in Vergangenheit und Gegenwart«. Das wertvollste Schaustück der Ausstellung ist ein Originalband der ältesten, 1631 von dem Arzt Nenaudet gegründeten französischen poli tischen Zeitung. Die Ausstellung enthält weiterhin die Geheimkorre spondenzen von Phevenau de Morande, einem gefährlichen Revolver journalisten des 18. Jahrhunderts, der mit Beaumarchais befreundet war, sowie dessen Schrift »I^a Oarette lloire«. Nicht einmal die Pari ser Nationalbibliothek besitzt ein Exemplar dieser »Schwarzen Zei tung«. Eine andere Abteilung zeigt die Entwicklung des französischen Zeitungswesens von den ältesten Einblattdrucken, den gereimten Zei tungen des 16. und 17. Jahrhunderts, bis zur Gegenwart. Ein weiterer Ausstellungssaal ist der modernen französischen Presse und der Reklame gewidmet. Fünsundsiebzig Jahre »Die Mühle« Im Dezember 1938 konnte die Zeitschrift »Die Mühle« (Ver lag Moritz Schäfer, Leipzig) auf ihr fünfundsiebzigjähriges Bestehen zurückblicken. Die Wochenschrift wurde im Jahre 1863 von Gustav Moritz Schäfer ins Leben gerufen. Anläßlich des fünfundsiebzig- jährigen Bestehens hat der Verlag eine umfangreiche Jubiläums nummer herausgegeben, in der ausgewählte Beiträge über die ver schiedensten Gebiete der Müllerei zusammengestellt sind. In dem ein leitenden Artikel ist ausführlich die Geschichte der »Mühle« sowie der Müllerei und des Mühlenbaues überhaupt wiedergegeben, ver anschaulicht durch zahlreiche Abbildungen aus den Anfängen der Zeit schrift. Eine weitere Abhandlung befaßt sich mit der Gestaltung von in der »Mühle« erschienenen Anzeigen. Volkswettbewerb „Die Grenzen fallen" Vom Gaupresscumt Wien und vom Gauprcsseamt Sudeienlanb wurde aus Anlas, des Jahrestages der Gründung des Grohdeutschcn Reiches ein Volkswettbewerb »Die Grenzen satten« ausgeschrieben. Durch den Wettbewerb werden packende Darstellungen von Erleb nissen in den Tugen des 11. bis 14. März 1938 und des 39. September, des 1. bis 4. Oktober 1938 gesucht. Die dargestclltcn Erlebnisse müssen im unmittelbaren oder mittelbaren Zusammenhang mit der Befreiung der Ostmark bzw. des Subctenlandes stehen, sie können aber auch Vorgänge und Beobachtungen aus dem Altreich zum Gegenstand haben. Zur Teilnahme ist jeder deutsche Volksgenosse und jede deutsche Volksgenossln berechtigt. Ein Volksgenosse kann nur eine Wett- bewcrbsarbcit cinsendcn. Die Einsendungen dürfen den Umsang von drei Schreibmaschinensetten nicht überschreiten. Für die vier besten Einsendungen sind folgende Preise ausgcsetzt: 1. Preis RM 1999.—, 2. Preis RM 599.—, 8. und 4. Preis sc Reichsmark 259.—. Mit der Verleihung eines Preises oder mit der Vornahme eines Ankaufes gehen die Rechte der Verwertung der eingesandten Arbeit an den Zcn- tralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf. GmbH. über. Der Ver lag beabsichtigt, diese Arbeiten dem Buche Helmut Sllndermann: »Die Grenzen fallen« als Anhang beizugeben, er behält sich aber auch eine andere Verwendung vor. Die Einsendungen sind zu richten an das Gauprcsseamt der NSDAP. Wien I, Parlament. Die Einsendesrtst läuft am 15. Mai 1939 ab. Italienischer Unterricht in den Adols-Hitler-Schulen Die Neichsleiter vr. Ley und Baldur von Schirach haben ver fügt, das, in den Adols-Hitler-Schulen der Unterricht in der italieni schen Sprache vom fünften Ansbildungsjahr ab als Pflichtfach ein- geführt wird. vr. Ley hat diese Verfügung auch ans die ihm unter stehenden Ordensburgen der NSDAP, ausgedehnt. Nr. 61 Donnerstag, den 16. März 1639 Ä1V