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Waffen aber, die dem deutschen Volk heute mehr denn je zur Ver fügung steht, ist seine Arbeitskraft und Arbeitsleistung, gesteigert durch den richtigen Einsatz des Fachbuches». Nach der meisterlich vorgetragenen Musik aus »Oberon» er griff der stellvertretende Leiter der Reichsschrifttnmsabteilung des Rcichsministeriums für Volksaufklärnng und Propaganda, Regierungsrat Schlecht das Wort. Er gab einleitend in herz lichen Worten den Gefühlen Ausdruck, die jeden Deutschen aus Ausn.: Tont Ehm Kundgebung zur Kachbuchwerbung in Ncichcnberg. Von links nach rechts: Regierungsrat Schlecht, Gauleiter Hcnletn, Neichsamtslciter Hagemeycr, Gauschulungsleiter vr. Suchy, Gauobmann Birke. dem Altreich erfüllen, wenn er zum erstenmal das schöne Sude- tcnland betritt. Immer wieder würden wir dafür danken, was dieses Land für Grostdeutschland und die nationalsozialistische Bewegung getan habe. Regierungsrat Schlecht gedachte der Männer, die als Dichter und Schriftsteller die Fahne des Frei- heitskampses vorangetragen haben durch ihr politisches und künstlerisch wertvolles Schrifttum, das weit über die Grenzen des Reiches hinaus wertvolle Dienste leistete und sich fest ver ankerte im Herzen des deutschen Volkes. Er gab seiner Freude Ausdruck, in dieser ersten Kundgebung für das Buch den sudetcn- deutschcn Buchhändlern und Verlegern danken zu können, die jahrelang wertvollste Schrifttums- und damit Kulturarbeit ge leistet hätten. Auch die Fachbuchwerbung, die mit dieser Kundgebung im Sudetenland beginne, betonte Schlecht, diene einer politischen Aufgabe: der Mobilisierung aller Kräfte, die zur Leistungs steigerung des schaffenden deutschen Menschen führen. Das Fach buch vermittle dem Strebsamen das nötige Wissen, das in Ver bindung mit der praktischen Erfahrung jede berufliche Meister schaft mit sich bringt, die wir im Interesse des Vierjahresplanes auf allen Gebieten des Berufslebens erstreben müssen. Regie rungsrat Schlecht erwähnte dann die Aufgaben, die der Durch führung der Fachbuchwerbung vorausgingen und teilte mit, daß der deutsche Fachbuchvcrlng in verhältnismäßig kurzer Zeit eine völlig neue und weitverzweigte Verlagsprodultion entwickelt habe, sodaß die diesjährige Liste des empfohlenen Fachschrift tums fast <>000 Titel aufzuweisen habe. Die Fachbuchwcrbung habe in diesem Jahr ein ganz besonders starkes Echo gefunden, Schulen und Betriebe hätten die sich hier bietenden Möglich keiten ergriffen und sorgten ihrerseits auch für die Verbreitung des Fachbuches, während sich der großdeutsche Buchhandel im Verein mit dem Volks- und Werkbüchereiwcsen erfolgreich in den Dienst der Fachbuchwcrbung stelle. Zum Schluß sprach Regic- rungsrat Schlecht den Wunsch aus, daß die Werbung das ihre beitragen möge zum wirtschaftlichen Wiederaufbau des heim- gekehrten Sudetenlandcs und zur Schaffung einer opferbereiten und einsatziähigen Armee tüchtiger Facharbeiter. Nach herzlicher Begrüßung durch die vielen hundert Men schen betrat Gauleiter Hcnlein das Podium zu einer oft von Beifall unterbrochenen Rede über das Fachbuch. Hinweisend auf die früheren »Tage des sudetendeutschen Buches», die zuletzt unter dem Motto »Buch und Arbeiter« und »Bauer und Buch» standen, stellte der Gauleiter fest, daß damit schon einmal die Bedeutung des Fachbuches für alle Berufszweige herausgestellt worden sei. Diese Tatsache hätte Empfänglichkeit und Interesse für die vierte Fachbuchwerbung vorbereitet und geweckt. Der Gauleiter fuhr dann fort: »Ich weiß, daß der gewaltige Lei stlings- und Lebenskampf, zu dem das deutsche Volk im Zeichen des Nationalsozialismus aufgcbrochen ist, an jeden Volksge nossen die sittliche Forderung und Verpflichtung stellt, auf sei nem Schaffensgcbicte und Arbeitsplatz das Höchstmögliche zu leisten. Um so mehr gilt diese Forderung für uns Sudeten deutsche als jüngste Werkmänner in der großen deutschen Front der Leistung und der Arbeit. Ich habe es schon öfter ausgespro chen, daß es unser entschlossener Wille ist, durch die Mobilisie rung aller Kräfte unseren Gau möglichst rasch so wirtschafts kräftig und leistungsfähig aufzubauen, daß er den Gauen des Altreiches in keiner Hinsicht nachsteht. Aufgabe unserer Fachbuchwerbung ist es also, den schaffen den Menschen unseres Volkes, wo immer sie stehen und arbeiten, den Weg zu persönlicher und gemeinschaftlicher Leistungssteige rung zu weisen und zu erleichtern. Ich begrüße daher freudig und dankbar den Entschluß des Reichsministers vr. Goebbels und des Amtes Schrifttumspflege, diese Fachbuchausstellung in unserem Gau zu veranstalten und zur Wirkung zu bringen. Das gute und empfehlenswerte Fachbuch muß im Volk Verbreitung finden. Hier kommt dem Buchhändler als Mittler und vor allem den Volksbüchereien eine wichtige Ausgabe zu. Sie sind die wichtigsten Sammclstellen für das gute Fachschrifttum. Soweit sie es noch nicht sind, müssen sie bestrebt sein, es zu werden. Unternehmer und Betriebsführer werden ihrem Betriebe nützen, wenn sie unter ihrer Gefolgschaft gute Fachbücher verbreiten, die zur Qualitätssteigerung der Leistung beitragen können, und es erscheint mir weiter als ein sinnvolles Geschenk, wenn besonders Ausn.: Toni Ehm Gauleiter Konrad Henlein verdiente Arbeiter oder Sieger im Rcichsbcrufswettkampf mit Fachbüchern bedacht werden, aus denen sie Nutzen und Freude zu schöpfen vermögen.» Die weiteren Ausführungen des Gauleiters waren ein herz licher Appell an die Jugend: -Wir gellen in der Welt als ein gründliches Volk, gründlich in unserer Arbeit und in unserem Handeln. Ihr tragt die Verantwortung, daß unserem Volk diese Ehre auch in alle Zukunft zugestandcn wird. Ihr müßt rastlos Nr. 64 Donnerstag, den 16. März 1939 218