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kUbM Übt ocdi cnoskl.1. Neue Erdbeben in Griechenland II«nßtE UN«I -b^u^k^n Ab üb« II Iin krild« d^nKvkße t A t l, e «, 4. Oktober. Durch neue schtvere Vrdstitste auf « l, a 1 k t d i k « sind «rneut mehrere Dörfer zerstört oder desistädigt worbe«. An einer LtrUe hat sieh ein tördritz ge- bildet, der ein ettva tt Itilo- meter langes Stück Land vom Übrigen Festland abgetrennt hat. Man befürchtet, das, das ganze Stück, das sich an einem Tage um rnnd 1t» Meter ver schoben hat, ins Meer versin ken wird. Bisher zählt man 2.12 Todesopfer der tVrdbebenbata- stroptz«. Am tsavalla-HosPital sind erneut 15 verletzte Per- sonen gestorben. Dir bei verschiedenen kiistcn- orten der Holbinirl Ckmlkibikc vor Anker liegenden englücken Kriegs- schisir legten am Sonnabend viele der halbrerstörten Gebäude durch Geschützieuer nieder, um die Ciniinrzgesahr zu beseitigen. Das vollkommen zerstört ist. verwüstete Gebiet siebt einem Schlachtfeld gleich. Die an den Rettungsardeiten beteiligten eng lischen Matrosen tragen stellenweise Gasmasken, um sich vor den Ausdunstungen der umberliegenden Reichen zu schützen Die Gefahr des Ausbruches von Seuchen ist lebt gras,, da viele Reichen wegen Mangel an Sargen noch nicht sortgeichasit werden konnten Dao Massengrab der bei der Zerstörung von Ierissos umgekommenrn Menschen wurden in der Nacht zum Sonnabend von Schakalen keiingei'ucht und vollständig verwüstet Die Opfer mutzten erneu» begraben werden. Die englischen Matrosen be liefern vielfach die beimgeiuchte Bevölkerung mit Trinkwasser von den Kriegsschiffen, da an manchen irrten die Wasserzujuhr Dir Erdstötze dauern, wenn auch abgeschwöcht. kort. Im Erd- bedengeditt herrscht grotzer Mangel an Lebensmut..» Biele Ver letzte müssen sterben, weil sie keine ärztlich, Hilst bekommen können. Die Lage wird dadurch verschalst, datz durch da» ungesund gewordene basier die Ruhrerkrankungen zunehmen. Das zwangs weise llebernachien der geängstigten Bevölkerung im Freien hat zudem Malaria bervorgerufen Da es an Chinin mangelt, werden die Leiden der obdachlosen Bevölkerung weiter vermehrt. 12 Kinder werden noch vermitzt. und man beüirchtet, datz sie den Tod unter den Trümmern gesunden haben lieber das Schicksal zahlreicher von jeglichem Verkehr abgeschnittener Ortschaften ist noch nichts bekannt geworden. Slki MM m Ser siiiiiWkli Mle MMek Oelsingforö, 4. Oktober. Bus der finnischen Gelle des Bottnisrhen Meeres habe« sich in der Sonntag- nacht drei schwere Schiffokatastrophen ereignet. Zurrst strandete der schwedische Dampfer „Start" aus tgoten- barg und wenige Stunden später ganz iu der Näh« der griechische Dampfer „Vtevrgios" und der finnische Dampfer „t«lsr". Der finnische Dampfer ist bereits nntergegangen. Die Besatzung konnte unter grotzen Schwierigkeiten gerettet werden. Der schwedische Dampfer „Start" hatte 15 Personen an Bord, darunter zwei Frauen. <«ls hiervon konnten gereitet werden, während die übrigen vier sich noch au Bord deS mit Wasser ge füllten und von der Brandung überspülten SchiffeS be finden. Der griechisch« Dampfer hat eine Besatzung von 2« Mann. Anfolge des orkanartigen SturmeS konnte kein Rettungsboot an daS Wraek herankomme«, daS ein grotzeS Lech erhalten hat. Mehrere Vergungsdampfer sind zur Unglückostelle abgegangen Bns«l,einend sind in folge des schweren SturmeS alle drei Schiffe abgetrieben und auf die finnische Seite des Bottnischen MeereS ver schlage» worden, wo die Schäre» sehr gefährlich find. polnsgekan Vamps«? garunkan Göteborg. 3 Oktober. Der ber polnischen Staatsreederei ge- hörende LiUU^Tonnen.Dampfer „Njemen" aus Gdingen ist nach einem Zusommenstotz mit dem finnischen Barkschiss „Lawhill" bei Ekagen untergegangen. Ein Göteborger Dümpfcr hat 32 Mann der Besatzung retten können. vlcktze vroscbüre. hersu^gegeden vom ..kiumt rier fireuncke ckar 8onrt«tuoion", schlickert in prrckencker meisterhafter Sprache ckaa daralrosten delckenbsktcn Xampk unck ck»s grancsioro Xvtbnu- ncard äor rnaairchen ^rdeitertzi»»«o. prncbivolle Illurtratlouvn _»rrii»«» <l«r Tont — Grotzsellkk ms eillkl Ml vei AM« Pari», 3. Oktober. In den späten Abendstunden des Sonntag brach auf der Aderst der „Soeitlk des Jorges et Chantiers" in Leync-jur-Mcr in unmittelbarer Nähe des Mittelmeerhasens Toulon ein Feuer aus. das sich mit ungeheurer Schnelligkeit aus- j Zehnte. Da aus der Werft mehrere größere Schiffe im Bau stnd. - wurdettz'sosort alle Feuerwehren gerufen, die sich jedoch vergeblich I bemühten, des Jevers Herr zu werden. Nach zwcistünd'gem Löschen wurde sich die Leitung der Feucrwchren darüber klar, datz ! es ihr nicht gelingen würde, di, Ausdehnung de» Heuer» zu ver hindern. so datz sie von der Präfektur von Toulon Verstärkung erbitten mi'tzte. die sofort nach Senne-sur-Mer adging Am frühen Morgen war man des Heuers noch nicht Herr geworden. Man sagt bereits, datz sich der Schaden auf mehrer, Millionen Franken beläuft. Zirkus hagenbeck iu Sizilien gepsürrdet No«. 4 Oktober. Während noch der traurige Untergang de» Zirkus Schneider in Neapel im Februar d I. in Erinnerung ist, hat das Schicksal bereits einen zweiten deutschen Zirkus aus italienischem Boden ereilt Wie aus Cassania in Sizilien ge meldet wird, find dem Zirku» Hagendrck 24 Bären, 4 Löwen. 3 Tiger und 4 Elefanten gepfändet worden, nachdem schon tn den letzte« Monaten die Schulden de» Unternehmen, autzerordentlich angewachsen waren. Mit der Pfändung, di, aus Antrag eine, Zirkusangestellten vorgenommen wurde, der erhebliche Forderun gen an die Direktion hatte, schwindet natürlich die letzte Mög- lichkeit, den Betrieb auch nur notdürftig ausrecht zu erhalten. Der lierichutzverrin des Ortes hat zunächst dir Fütterung der Tiere übernommen Der Zirku» Hagenbrck soll mit einer glänzenden Ausstattung nach Sizilien gekommen sein, mutzte aber bereit» tn den letzten Monaten de» Jahr,, 1927 Beschlagnahmen über sich ergehen lasse». v»p Tori in «1»n 8«py»n Mönche«, 4. Oktober. Nach Mitteilungen der „Deutschen Bergwacht" wurde seit dem 28. September der 87 Jahr» alte Nausmann Gustav Bauer au» Neutlingen vermitzt. Bauer ging a» diesem Tage vom Luitpoldhau, in oen Allgäuer Bergen weg, um de« Hochvogel zu besteigen. Seitdem fehlte jede Spur von ihm. Nunmehr wurde der Tourist am 3ü. September von der Alpinen Rettungsstelle Hindelang unter den Südostabbrllchen de» Hochvogel» tot ausgesunden und zu Tal gebracht. 2mk»i Eflnoltzp 81u6»n1»n im Wiiätzn 4»i»- Musstet«. 4. Oktober. Am Eonntagnachmittag erelgneten sich im Wilden Kaller wieder zwei tödliche Abstürze, denen zwei Tiroler Studenten — der 18jähriqe Konrad Prazmarer au» küs stet» und der gleichaltrige Andreas Weindl au» kirchdicht — zum Lpser fielen. Prazmarer ist »tn Cohn de» bekannten kufsteiner Rechtsanwalt» Die beiden Freunde unternahmen ein« Tour aus den 2092 Meter hohen Predtgtstuhl-Nordgipsel über die äutzerft schwierig« Rordkante. Bon dort wollten sie durch »inen Kamin über die Nordwestwand zum Hauptgips,l. Während de» schmieri gen Abstieg» brach ein Felablock lo» und ritz beide in di« Tief, Sie stürzten gegen 200 Meter tief ab und konnte« nur al» zer- schmetterte Leichen von den Mitgliedern der Alpine» NettnNge- stelle geborgen werden. Sckldvvf» Siuttat in Uimivnau Leipzig. 4. Oktober. In der Nacht pt« Montag erschoß der Arbeiter Karl Mülheim sein« Geliebt«. di« kellnert« G«rtr»d Hte««r in Lindenan. n»d dann sich selbst. Di« Tat m»cha mm Eifersucht be-an-en, da da» Mädchen da» Verhältnis läse« uwlb», VI« SsEako»» Nun also wird der heitzeste Wunsch de» deutschen Volke, erfüll- werden di« arbeitenden Massen der drückendsten Sorgen behobc- Der Kulturbolichcwismus wird tödlich getrosten. Die Verordnunz, di, Badehosen betrefsend, ist da Jetzt willen wir s: tn der Aad«, wanne dürsen wir sogar ohne Badehosen baden und sonst nur im Badeanzug. Für jeden Hall aber scheint e» sich hier um einrn der wichtigsten Hebel zur „Ankurbelung der Wirtschaft" zu handeln. Die Rechnung ist einfach: in Deutschland leben ungesain KL Millionen Menschen. Die bisherigen Badehosen Haden keim Geltung mehr, sie dürfen nicht mehr benützt werden. Da gibt « zwei Möglichkeiten: entweder man hört zu baden auf, oder man schasst sich neue Badehosen an. Schasst man sich neue Badehosen an, dann müssen KL Millionen neue Badeanzüge angeserlizl werden. Nehmen wir an, datz eine qualifizierte Schneiderin monatüL — genau lätzt es sich nicht ausrechnen — jedenfalls eine grotzeu Anzahl von Badeanzügen fertigsten«« kann, dann mutzten Millionen Arbeiterinnen — von der Wollindustrie schon abgesehen — Beschäftigung finden. Kurz, abgesehen davon, datz man hier dem „Kulturbollchewir- mus" einen tödlichen Schlag versetzt, eröffnen sich für die Än- kurdelung der Wirtschaft" ungeahnte Perspektiven und ungehcur: Möglichkeiten. E» werden sozusagen zwei Fliegen mit einem Schlag getroffen... vis VIlltktttDan Der amerikanisch« Journalist Knickerbocker r«ist gegenwärtig durch Europa, um sestzulteNen, datz der Kapitalismus wieder hoch kommt. Selbstverständlich besuchte er auch Italien. Hier da«: er ein Gespräch mit einem der faschistischen Häuptlinge. Ro^. einem genxsenen Syndikalisten, und unter den beiden entwick.lte sich solgenbes Gespräch: Knickerbocker fragte Rossi, ob es wahr sei, datz ber Halchismu, eine Versicherung der Kapitalisten gegen die Arbeiter sei. Rossi verneinte das ganz entschieden. Keine Spur, meinrr er, ganz im Gegenteil. Der Faschismus diene oen Interessen dci Arbeiter. Wie es sich denn damit verhalte, fragte weiter Knickerbocker datz der Faschismus in Italien in letzter Zeit die Löhn, um 3Ü Prozent reduziert habe? Rossi antwortete: E» ist wahr, der Faschismus hat die Löbnr um 3K Prozent gekürzt, aber — er zeigte jetzt mit der Hand a-a: einen Stotz Telegramme. Diese Telegramme, sagte er. stammen von armen Leuten. Alle sind glücklich und zufrieden und ihre Telegramme bilden den Ausdruck dafür. kurz und gut, in Italien sind die Arbeiter um ko glücklich» je mehr die Löhne gekürzt werden. Dieses Glüö stamme offenbar daher, weil die Löhn, bereits einen solchen T <' stand erreicht Haden, datz jedem der Weg tn» „bessere Jenseits" offen steht. Sonst kann man nicht begreifen, weswegen man ob der Kürzunz der Löhne sich so glücklich schätzen kann. kr vl» ^»»»aralnan Eine ältere, fromme Jüdin lag in den letzten Zügen. Id» Angehörigen umstanden sie, sangen Klagelieder und lobpreisten ihre Frömmigkeit. Plötzlich rief die Sterbende einen der Um stehenden zu sich, und äutzerte den Wunsch, man möge ihr cm Kreuz dringen. Darauf grotze» Entsetzen bei allen Umstehenden was denn geschehen sei. Sie antwortete, man kann nicht wissen, sicher ist sicher. Si« will «ingehen sowohl al» fromme Jüdin rls auch als fromme Thristin. Da gibt e« einen Herrn Arnold Bronnen, einen der eifrigsten Nazi», der von den Nazi» auch zum literarischen Fachmann des Rundfunk» vorgeschlagen wurde Denn der Rundfunk könne nur — so meinten di« Nazis — «Inen „deutschstämmigen Künstler und Geistesarbeiter" vertragen. So wett — so gut. Nun aber erfährt man, datz d«r Herr Arnold Bronnen bi» vor nicht allzu langer Zeit nicht Bronnen sondern Bronner geheitzen hat, datz fein Vater rin jüdischer Gymnasiallehrer in Wien war. und datz der selbe Herr Arnold Bronn««, jedenfalls al» er noch Bronner ge- heitzen hat, sich bei d«r Firma Wertheim um eine Anstellung be worben und auf sein Judentum dabei berufen bat. Heute heitzt der Mann Bronnen und ist der reinrassige „deutsch stämmige künsUer und Geistesarbeiter". Iedensall» führt de: Mann zu seiner Rechtfertigung an, datz fein« Mutter in ber Ehe seinen Vater betrogen, und dafür, datz er heut« rin drutschstämmiger Künstler und Deiste»ardetter sei, und für sein« Existenz nicht der Jude Bronner, sondern irgendein Nachkomme Hermann de» Cheruvker» verantwortlich wäre. kurz «nd gut, ein charakterfest«!, deutsch- stLmmlgrr reinrassiger Nazi. lichstbrik I» Soklbe» eirqrüscherl . k«ttb»a, 3. Oktober. I« brr So««1ag»nacht gegen »43 Uhr brach au» bi»b«r »«bekannter Ursache in einer Tuchfabrik Gr*tz- feuer au». Da, Feuer vernichtet« da» Gebäude bi» auf »a» Erdgelchotz, in dem sich Mäbelau»stellung»halle« befinde«. Die Möbel habe« durch da» Wasser schweren'Schaden erlitte«. Erst «orgen» um 3 Uhr konnte die Feuerwehr abrücken. Osr s->»nr XN» »u» ^ollrat- »nlmkltkan »»et«,«», 4. Oktober. Am Sonntag ist der bekannte Ei» trecherkSntg Fran, Kita an» dem Polizei,efängni, an »geb rochen Kita bat gegen Abend den Wärter, de« Totlettenran» aufiuche« m» dtirfen. Ea gelang kh«. nnbemert» ans den Vaden de» fängnifse» M lamme«. Bau» Dach Netz er sich an eine« Blitz ableiter ans di« Stratze hinunter, ktta hat »ach et« achtjährig« Zachthan»strafe g» nerbützen. »nnnmrmii»! «m» »«»»„». »MM»