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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191606186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19160618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19160618
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-18
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
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Die Kriegslage Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat eine neue Weile der russischen Angriffe eingesetzt, die im Zentrum und aus dem rechten Flügel der Armee Brussilow aufbrandet. In der Buko wina hat sich der Feind ruhig verhalten. Dort hat die Armee Pflanzer-Baltin in ihrer AufstcllungDdlich des Pruth, im Raume Snlatyn—Czernowitz—Bojan, eine Flankenstellung inne, an der man, wie die «Neve Freie Presse' zutreffend bemerkt, nicht un gestraft vorbelmarfchleren kann, infolgedessen steht sich der Feind verhindert, seinen Bormarsch westlich Sniatyn—Horodenka sort- zusehen, versucht aber nunmehr, von dem linken Flügel seines Zentrums aus der ihn in der Bukowina absperrenden feindlichen Flankenstellung in den Rücken zu fallen und sie so zur Zurück nahme zu veranlassen. Nördlich von Niezwiska versuchte er aus diesem Grunde den Dnsestr zu überschreiten, ward aber an seinem Borhaben gehindert. Denselben Mißerfolg hatten alle seine heftigen Angriffe, die er in Galizien und in Wolhynien unter nahm. 3n Galizien bilden immer noch Przewloka und Wisniowcyk seine Operakionsziele. In unverminderter Heftigkeit setzte er seine Angriffe gegen die Truppen der Armeen Graf Bothmer, Puhalla und Boehm-Ermolli fort, die aber in heldenmütiger Standhaftig keit sich auch gestern wieder gegen den russischen Ansturm be- baupteken. In Wolhynien haben neue erbitterte Kämpfe eingesetzt, die sich vom Stochod—Sinr-Abschnltt bis zur Lipa, dem Nebenfluß' des Styr, Herunkerziehen. Zum ersten Male nennt unser General stabsbericht wieder den Namen Lin singen. Er hat guten Klang für unsere Obren, an ihn knüpfen sich wie an die Namen Mackensen und Graf Botbmer die ruhmvollen Erinnerungen an die Offensive des Vorjahres durch Galizien hindurch nach Weiß rußland hinein. Seine Truppen werden auch diesmal zeigen, daß sie es noch nicht verlernten, mit den Russen siegreich zu Kämpfen. Lukarzy liegt auf dem Wege nach Mladimir-Wolynsk, 23 Kilo meter westlich Torczyn. Diese 25 Kilometer, die die österreichischen Truppen freiwillig räumten, sind bisher das einzige Ergebnis, das die russischen Massenstürme hatten. Es besteht begründete Hoff nung, und selbst die feindliche Presse gewöhnt sich langsam an diese Wahrscheinlichkeit, daß sie der letzte Erfolg Brussilows bleiben werden. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz sind die hefjigm Arkilleriekämpfe im Maasgebiek erwähnenswert, dagegen hat an der italienischen Front die Gegenoffensive Cadornas nun mehr an verschiedensten Abschnitten neu eingesetzt. Sowohl im Isonzo-Abschnitk als auch an der Dolomikenfront und im Kampf raum südlich Asiago und nördlich der Sette Communi versuchte er, die feindliche Front, die er nach dem Einsetzen der russischen Front mutmaßlich geschwächt glaubt, zu erschüttern. Diese Pläne miß langen, überall wurden die Italiener in ihre Ausgangsstellungen zurückgewiesen. Auch in dieser Beziehung hat Rußlands Opfer an seiner Eüdwestfront dem Verbündeten noch nicht zu nützen vermocht. Politische Nachrichten * Sächsische Landtagsersatzwahl. Im 27. ländlichen Wahlkreise ist die Ersatzwahl zur Zweiten Kammer für den bisherigen Abgeordneten Dr. Mangler auf den 4. Juli fest gesetzt worden. Als Kandidat ist, wie wir bereits meldeten, der Amkshauptmann Dr. Drechsel in Aussicht genommen worden. * Der neue Wirtschaft-plan. Der parlamentarische Beirat wird sich der «B. Z. a. M.' zufolge am Freitag und Sonnabend in der nächsten Woche mit dem neuen Wirtfchaftsplan beschäftigen. * Zum Gefecht in der Ostsee. Borgestern nacht wurden in Swinemünde 18 Leichen eingebracht, Seeleute, die an Bord des Hilfskriegsschiffes «Herrmanr? an der schwedischen Küste den Tod gefunden hatten. Elf von ihnen wurden gestern aus dem Swinemünder Friedhof beigeseht; die beiden anderen werden in die Heimat übergeführt. * Der Gegenbesuch deutscher Relchstagsabgeordneter in Sofia. Am kommenden Sonnabend tritt eine Anzahl von Reichstags abgeordneten die angekündigte Reise nach Sofia an, um den Besuch der Sobranjemitglieder in Deutschland zu erwidern. An der Fahrt werden etwa zehn Herren aus allen Parteien teil nehmen. Gegen den Relchskagsabgeordneten Richard Fischer. Der sozialdemokratische Mahlvereln für Berlin II, im Reichstag ver treten durch Richard Fischer von der Scheidemann- Gruppe, hat sich mit 88 gegen 31 Stimmen auf den Standpunkt der sozialdemokratischen Minderheit gestellt. — Fischer hat bei den letzten Reichstagswahlen 38 131 Stimmen er halten. * Maßnahmen gegen -en Kettenhandel. Der Präsident des Kriegsernährungsamtes hat vor etwa vierzehn Togen im Reichstag Maßnahmen gegen den Kettenhandel angekündigt. Nunmehr sind die Berhandlungen darüber im Kriegsernährungsamt abgeschlossen. Nach weiteren Beratungen mit Sachverständigen des Handels und der Zeitungsverleger hat das Amt eine den Ketten- und Sch eberhandel mit Lebensmitteln nach allen Richtungen scharf fassende Verordnung f e st g e st e l l t, deren Erlaß voraus ichtlich in den nächsten Tagen erfolgen wird. Danach soll der Handel mit Lebensmitteln fort an nur mit ausdrücklicher Genehmigung zu lässig sein. Bon der Genehmigungspflicht sollen fortan nur 'olche Kleinhandelsbetriebe befreit sein, die Lebensmittel un mittelbar an den Verbraucher abgeben. * Der 20. Verbandstag de« Verbandes der ans der Grundlage de« gemeinschaftlichen Eigentums stehenden deutschen Baugeuoffenschaste». >cm zurzeit 213 Genossenschaften mit rund 75 000 Mitgliedern angehören, erörterte nach Erledigung der laufenden Geschäfte eine Reihe innerer Vereim-angelegenheiten, wobei der Genugtuung darüber Ausdruck ge geben wurde, daß die überwiegende Mehrzahl der Genossenschaften die Einwirkungen des Krieges gut überstanden Kot. Die Bautätig keit ist fast überall, insbesondere wegen der beträchtlichen Steigerung )er Baukosten wie der hohen Zinssätze für Baugeld und Hypotheken, zum Stillstand gelangt. Anderseits wird mit der Erhöhung der Nach frage nach gesunden Kleinwohnungen, insbesondere auch für Kriegsbeschädigte, nach Friedensschluß gerechnet. * Die Fleischknapphelt in Rußland. Die russische Regierung hat vor einiger Zeit einen Gesetzentwurf ausgearbeiket, der verfügte, daß wegen des immer steigenden Fleischmangels fortab drei fleischlose Tage wöchentlich in ganz Rußland eingeführt werden sollen. In zwischen hat sich herausgestellt, daß diese Maßregel ungenügend ist. und so hat das Dumamitglied Schulgin einen Antrag eingeoracht. neben den drei fleischlosen Tagen wöchentlich vierzehn Wochen hindurch im Jahre den Fleilchoerkauf unter der Form von kirch lichen Fastengeboten zu verbieten. Eine der Kolonnen des Generals Smols soll nach amtlicher englischer Meldung in der Nähe von Hanisnt (Endpunkt der Zweigbahn von Mombo) angelangt fein, wo starke deutsche Kräfte verschanzt sind. Eine andere Kolonne, dle entlang der Tangabahn vordrang, habe dle wichtige Station Korogwe beseht. Dle Briten hätten Ukerewe am Dlktorla-Nyanza beseht. Das Programm der Wirtschaftskonferenz rvtb. Pari«, l7. Juni. (Drahtberlcht.) .Petit Pariflen' glaubt zu w'sjeu, die Erörterung auf der Wirtschaft-Konferenz der Alliierten habe zu einer grundsätzlichen Verständigung ge führt. Bindende Abmachungen werden den Gegenstand von Erörte rungen zwischen den Regierungen und den Parlamenten der ver schiedenen Länder bilden. Zweifellos Kat die gemeinsame Politik der Alliierten ein dreifach es Ziel im Auge: Durch neue Maß nahmen das schon vestehende Verbot jedes Handels zwischen Ange hörigen der alliierten Mächte und Angehörigen der feindlichen Vrrdüu- beten völlig wirksam zu machen, durch reichlichen Austausch von Ar beitskräften, Kapital, Werkzeug und Rohstoffen von jetzt ab für di« Wiederherstellung der Industrie in den Gegenden zu sorgen, die durch den Krieg gelitten haben, und die vor dem Kriege bestehenden gültigen Handelsverträge völlig zu ändern. Es werden Maßregele» gegen Ge fahren in der Zeit zwischen der Einstellung der Feindseligkeiten und der Unterzeichnung der Friedensverträge ergriffen. Sie sollen die Märkte vor der infolge der großen Vorräte in den Lagern der Mittel mächte drohenden Ueberlchwemmung mit Waren schützen. Die Sinnlosigkeit des Handelskrieges S Rotterdam, 18. Juni. (Drahtbericht.) Wie dem .Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus London telegraphiert wird, widmet die .Westminster Gazette' einen Leitartikel der Absicht, den deutschen Handel auszurotten, die anläßlich der Pariser Wirtschaftskonferenz geäußert wurde. .Man müsse sich erinnern', sagt das Blatt, .daß auch in Deutschland derartige Ab sichten gegen England ousgegeben wurden. Wir wünschen alle, in den Handeiskreis des Feindes einzudringen, aber wir wünschen zu gleicher Zeit, daß er nicht in unseren Kreis eindringt. Wir fassen es als eine Beleidigung auf, wenn ein deutsches Blatt schreibt, Deutschland solle nach dem Kriege den englischen Handel boykottieren, aber es sei ein feiner Stich, wenn gesagt wird, daß wir den deutschen Handel ausschliehen müssen. Wir sind uns nicht klar darüber, daß beideBerfah- ren ein und dasselbe sind. Wir können nicht verhin dern, daß deutsche Waren nach England kommen, ohne auch zu verhindern, daß englische Güter nach Deutschland kommen. Wir können dem deutschen Händler keinen Schlag zufügen, ohne daß wir auch dem englischen Händler, der mit Deutschland handelt, einen Schlag zufügen. (.B. T.') Schwedische Kaffeeladungen von England beschlagnahmt wtb. Kopenhagen, 17. Juni. (Drahtberlcht.) ..Berlingske Tidende' meldet aus Malmö: Fünf große Dampfer der schwedischen Johnson-Linie, die mit Kaffee von Süd amerika unterwegs waren, sind in der letzten Zeit von den Engländern beschlagnahmt worden. Heute lief die telegraphische Mitteilung ein, daß auch der Dampfer .Kron prinzessin Margarete' mit 50 000 Sack Kaffee in Kirkwall eingebracht worden ist. Die Engländer be haupten, daß die Kaffeeladungen zur Ausfuhr nach Deutschland nach dem Kriege bestimmt seien. In Schweden herrscht Kaffeemangel. Immer dieselben! wtb. Bern, 17. Juni. (Drahtbericht.) Reuier verbreitet tn der Schweiz «in Telegramm des englischen Gesandten tn Bern über den Empfang der englischen Kriegsgefangenen tn der Schweiz, tn der er die einfachen Sympathiekundgebungen der Menge, di« zum kleinsten Teile aus Schweizern bestand, als grandiose Kundgebungen zugunsten Englands darstellt. Das Telegramm enthält auch abfällige kritische Bemerkungen über die Leidenszett der Ge- fangenen in Deutschland. Hierzu bemerken die .Neuen Zürcher Nach richten': Etwas objektiver hätte die Kundgebung des englischen Ge sandten schon fein dürfen. Es handelte sich da nicht um «tn« politisch« Kundgebung für England, sondern um einen Akt der Teilnahme für di« schwer betroffenen Krieger, di« da wärmste Mitgefühl aller verdienen, gleichviel welcher Nation sie an gehören. Die Ausfälle auf Deutschland hätte Se. Exzellenz füglich un terlassen dürfen. Gäbe Gott, di« verwundeten deutschen KriegSgefan- genen fänden diejenige Pflege in den Verbandsstätten, wie sie die ver wundeten Kriegsgefangenen des Verbandes tn Deutschland finden. Lord Northeliff über Frankreichs Anteil am Kriege tu. Amsterdam, 17. Juni. (Drahtbericht.) Auf der tn London unter Vorsitz von Lord Northeliff abgehaltenen Wohltätigkeits versammlung sagte dieser in einer kurzen Ansprache in bezug auf di« Anstrengungen Frankreichs im Kriege, die französischen Verluste seien größer, als die Engländer glaubten. Es ist für uns sehr schwierig zu begreifen, daß jene verhältnismäßig kleine Bevölkerung den Löwen anteil des Landkampfes trägt. Das ist aber Tatsache. Ich bin nicht unbesorgt über das ständige Näherrücken der Deutschen gegen Ver dun. Wir sollten nicht vergessen, daß unser Krieg mit Deutschland auf französischem Boden gekämpft wird. wtb. London, 17. Juni. (Drahtbericht.) Die .Times' erklären in einem Leitartikel, die Aeußerungen in der Rede Asquiths in Ladybanks über den Krieg seien übertrieben opti mistisch. Man könne mindestens in Italien und an der West front nichts erblicken, was die Ansicht rechtfertige, daß eine ent scheidende Wendung zugunsten der Verbündeten eingetteten sei. LeSte MWchrWen Die italienische Kabinettskrifis wtb. Bern, 17. Juni. (Drahtbericht.) .Secolo' berichtet aus A o m über mehrfache Besprechungen wegen der Neubildung des Kabinetts. Die römischen Morgenblätter zählen die gestern aufgetauchken Schwierigkeiten auf. .Messaggero' er mahnt die politischen Kreise, sich in Uneigennützigkeit zu über- treffen und erforderlichenfalls das persönliche Opfer des Beiseite stehens zu bringen. Die militärischen Führer in Frankreich unter Parlamentskontrolle wtb. Paris, 17. Juni. (Drahtbericht.) Die Abgeordneten Connevot und Deshayes brachten in der Kammer einen Beschlußantrag ein, in welchem die Regierung aufgefordert wird, die dringend nötigen Maßnahmen zu treffen, um die Ver - antworklichkeit dec militärischen Führer aller Rangstufen tatsächlich wirksam zu machen, je nach der Be deutung der betreffenden Kommandos, um das Parlament instand zu setzen, jederzeit die Anwendung dieser Maßnahmen zu prüfen. Zum Hochverratsprozeß gegen Easement tu. Amsterdam, 17. Juni. (Drahtbericht.) Sir Robert Casement, der seinen Prozeß wegen Hochverrats im Tower zu London abwartet, hatte am Dienstag eine Unterredung mit seinen Anwälten Duffy und Doyle, Rechtsanwalt aus Philadelphia, der mit besonderer Erlaubnis -er englischen Regie rung die Verteidigung mit übernommen hat und am letzten Mon tag aus Amerika eingetroffen ist. Die Verhandlungen werden am 26. Juni beginnen. Mit einem deutsche« Patz Über England nach Deutschland G Amsterdam, 17. Juni. (Drahtbericht.) Ein Deutscher, namens Richard HauSmann, aus New <Dork verlieh vor ungefähr zehn Tagen mit einem deutschen Auslandspaß, ausgestellt vom deutschen Konsulat in New *Dork, auf dem Dampfer .Sankt Paul' Amerika und traf in Liverpool ein. Dem Einwanderung-Kommissar erklärte er, er sei Deutscher und wolle in Deutschland seine Geschäfte ordnen. Er hält an seiner Absicht fest, über London und A msterdam die Reise nach Berlin fortrusetzcn. .Daily News' melden, daß er bet seiner Abreise in New 'Aork wie ein Held gefeiert wurde, da er der erste Deutsche ist, der seit Kriegsbeginn mit einem deutschen Pah nach Europa fährt. Der »griechische Knoten- (r.) Haag, 17. Juni. (Etg. Drahtberlcht.) Nachdem Griechenland demobilisiert hat, ist etn auffallend scharfer Leitartikel tn der .Daily Lhrontcle' erschienen, der dadurch bemerkens wert ist, daß er die englische Regierung avffordert, den griechischen Knoten mit Gewalt zu lösen. Anlaß zu einer Intervention gebe die schamlose Vergewaltigung der von England, Frankreich und Rußland gesicherten griechischen Konstitution. Die Entente müsse die Aufhebung derKrtegSgesetze, das Ad treten des Mlnisterlums und allgemeine Neuwahlen fordern. Hierzu müsse die Flotte einen starken Druck auSüben. Die Belgier in Ostafrika (r.) '« Gravenhag«, 17. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Die belgische Gesandtschaft im Haag teilt mit, daß eine seit Mitt« April in Deutsch-Ostafrtka einmarschierte belgische Streitkraft jetzt 200 Kilo meter ins Innere vorgerückt sei und mit dem rechten Flügel vor der Hauptstadt der Provinz Urundi stehe. Courant' bezeichnet diesen Vorgang als nicht unerheblich, betont jedoch, daß der Fortschritt nun wohl langsamer werden dürfte, weil die Verproviantierungsschwierig- keiien enorm wachsen. Ueberdies müßten die Belgier die Gefahr einer Umzingelung beachten. Der D-Voot-Krieg wtb. Paris, 17. Juni. (Drahtbcricht.) .Petit Journal' mel det aus Palermo, daß durch Geschützfeuer eines Tauchbootes ein italienischer Dampfer nördlich von Palermo versenkt worden lst. Am gleichen Tage wurde auf der Höhe der Insel Blica (?) ein großer italienischer Segler versenkt. Die Besatzung wurde gcretket. wtb. Christiania, 17. Juni. (Drahibcricht.) Das Auswärtige Amt teilt ein Telegramm des Konsuls in Algier mit, wonach die ganze Besatzuna des norwegischen Dampfers .Naumo' der am 30. Mai torpediert und von dem nach einer früheren Meldung fünf Mann ertrunken sein sollten, gerettet ist. Die Platform der Demokraten wtb. St. Louis, 16. Juni. (Drahtberlcht.) Der demokratisch« Konvent hat ein Wahlprogramm angenommen, das jede Orga nisation, die auf die Förderung der Interessen einer fremden Macht durch die Regierung, die politischen Parteien oder die Volksvertreter abzielt, als für die nationale Einigkeit schädlich verurteilt. Das Pro- gramm seht sich für das Schiffahrtsprogramm der Regierung und sein« Vermehrung der Armee und Flotte zu Verteidi- gungszwecken ein. Ferner wird darin gesagt, daß es die Pflicht der Vereinigten Staaten sei. sich mit anderen Staaten zu vereinigen, um die Freiheit der Länder und ihrer Bürger zu sichern und die freie Benutzung der Meere unverletzt zu erhalten. Schließlich tritt daS Programm neuerdings für die Monroedoktrin ein. Dom „heiligen- Rasputin D Stockholm, 16. Juni. (Drahtberlcht.) Die von dem russischen Mönch Iliodor bei seiner Abreise nach Amerika im Gespräch mit norwegischen Journalisten gemachten Aeußerungen, der berüchtigte Rasputin sei beim Zaren und bei Hofe in völlige Ungnade gefallen, sind unzutreffend. Rasputin genieß' nach wie vor die Gnade des Zaren und die Sympathien der Hofkreise im vollen Umfange. Nach hier vorliegenden Meldungen ist Rasputin am vorigen Donnerstag in einem von der Regierung gestellten Salonwagen von Petersburg in Moskau angelangt, hatte dort längere Konferenzen mit der Großfürstin Elisabeth und dem Metropoliten und ist von Moskau zwei Tage darauf nach seinem sibirischen Geburtsort abgereist, nach dem er seinen Freunden mitgeteilt hatte, er sei auch in diesem Jahre vom Zaren etngeladen worden, demnächst einige Wochen in der Sommerfrische des Zaren in der Krim zu weilen. Generatlandschaftsdirektor Kapp gegen den Kanzler iKVI«h«rholt. w«l! nur In «in«m Teil« der Äostaz, enthalten». (O Berlin, 17. Juni. (Drahtberichk.) Nack der ,B. Z. a. M.' hak der Generallandsckaftsdirektor Kapp im Anschluß an die An griffe, die der Reichskanzler in der Reichstaqssitzunq vom 5. Juni gegen ihn gerichtet hat, gewisse Schritte unternommen und hat nun folgendes Rundschreiben zur Versendung gebracht: .Königsberg i. Pr., 14. Joni 1918. In Verfolg der Reichsiagsverhandlungen vom 5. Juni d. I. sind zwischen dem Vertreter des Herrn Reichskanzler« und dem meinigen nach erfolglos von mir versuchter Verständigung fol gende Erklärungen ousgetauscht worden: Der Vertreter des Herrn Reichskanzlers erklärte: Di« von Herrn Kapp verbreilete Denkschrift ist ein Angriff gegen die Poliiik de« Herrn Reichskanzlers. Aus Gründen des Etaatswohle« ist der -err Reichskanzler diesem Angriff öffentlich im Reichstage entgegen getreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch di« Pflichten seines Amtes auferlegkc Handlung znm Gegenstände persönlicher AuSein- andersehung zu machen. Darauf erklärt« mein Vertreter: Herr Kapp hat der Politik de« Herrn Reichskanzlers den Vorwurf der Unfähigkeit and Schwäch« gemacht. Der Herr Reichskanzler hoi gegen Herrn Kapp perföa- lich« Schimpfworle gebraucht. Nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers ist er aus Gründen des Staalswohls dem Kappschen An griff öffentlich im Reichstag entqegengetreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch die Pflichten seines Amtes auferlegte Handlang zum Gegen stände persönlicher Auseinandersetzung zu machen. Demgegenüber er klärt Herr Kapp, sich in einem Angenblick Genugtuung verschaffen zu wollen, in dem dem Herrn Reichskanzler nicht mehr der Schutz des Krieges, seine Stellung und die Knebelung der Presse znr Seite stehen. Diesen Tatbestand teile ich hiedurch eraebenst mii. Kapp, Generallandfchaftsdirektor.' * Liebestragödie. Gestern früh erschoß im Hausflur eine- Hause- in Oberschönweide bei Berlin die Arbeiterin Selma Huth den in demselben Hause wohnenden A r b e i t e r Erich Kühn. Die Täterin wurde festgenommen. Die Ursache der Tat konnte noch nicht festgestellt werden. * kraarosiseke ^mvrika-^nieilie. Xvw Vorker Danken erükkneten der kranrüsisoksn Kegieruvg einen neueu Kredit tu Höbe von 100 ktill. Dollar iu Darin eiuer ö^jprorentigeo, äurcb Hinter legung von klttekien geackerten 3—öjükrigen ^nleike. * Ittoaariell« vrangsaliernng Orieekeotands dnrek äs» Vier verband, dlack einer ^tkevvr Sondermeidlwg «les „Vtatiu' verweigerte «sie Internationale kioan/. Kontrollstelle ikrv Zustimmung zur Ausgabe neuen Papiergeldes seitens der grieckiseken Katiovaldank in Hübe von 80 »iilionen krank. Die teilte lernen mit, dal! dis engliscke und linnrösisrke Negierung descklossen baden, dis Obligationen der neuen grieckiseken uleiko von den kürsen io Daris uud Don don ausrusedUeSeo. * Vie KnpiervorrLt« ia Europa. Wie di« londoner kirma üenr? kterton L Co. Umited dericktet, betrugen die Xupkervorrtil» in Lurop» am 18. Juni 12 259 t gegen 13 662 t am 31. >tai. Unser« aestrige Adendausgad« umfaßt 4 Seiten, Kasino» di« vorliegend« Ausgabe s30 Seiten, zusammen "7» Hauptschriftleiier: Han« Schaack. S<hrIfN<N«, s«r lonor, >x,lttN> »n» Na»uch«,i,»i«i>'l S«»ra se« «»d«n P,nnh 2lr„I» f«r »I, «wetttze, kchi«»I«rr 1«'e«ipii,«r »»» l«»s>1che Zoll,« s,, Konst »nd <wlst,ni<d«ll v* veSwchtr ft» «»ß» «—» «««»Nu !«' «»»O. N.ll» «»er — Silll — gttk 2ozkia«nt«Il -«Ise«. AerNau Schyftt«»,,,: Dr. «Ich,,» B*»r. Schrifkl»N»»,r wim»
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