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Kuno ocn clrv8Ki.i. Ser IMIosc Wrg der Zelunr Neue Ästndllngeu aus dem Sebiele der Kriegswesens—rrommelseaer ohne Serüasch — Deck- slrahlen über SILdlea - t>urchs>chlsgeZIug,eng-rragN-ichell Zwei cbcmolige italicniichc Artillcricossizicrc. De Luce und E-uerra, hodcn vor kurzer Zeit einer ttalicniilticu militärischen Sachvcrsiandigcukominiislon eine neue Ersindnng vorgrsührt, die, wenn sie luilt, was sic verspricht und was von ihr gcmclvct wird, totsrirdlich in dos Bild des imperialistischen Zulunsrsknegcs eine neue. uugcwo!:iitc Nuance dringen würde, Es handelt sich um einen ncunrligcn Slballdämpser. der zunächst !ur Keichüize gedacht ist. Dieser Scholldämpser, dessen Piontage lehr leicht und einfach lein soll, hebt die Explosionsgeräuschc sasi völlig aus. Die Sachveriiändigen derichten, das, ein Kanonrwchuß nicht lauter klingt als der gedämpfte Ausschlag eines Hammers Daneben bat : zieser Zckall-äinplcr noch die besonders ichätsenswerlt Eigen'chast. ! die entsiebenden Pulverdänipse fast völlig zu absorbieren. Ein i Kanonenschuß wird aus diese Weile schon in verhältnismäßig ! kurzer Entfernung weder gehört noch gesehen. Die Italienische Erfindung würde dem modernen Krieg den : furchtbaren Lärm des Kcschutzfeuers nehmen und ibn damit um ! einen E>rad unheimlicher und gespcnsti'cher machen, als er schon ist. Zi« wurde darüber hinaus die ziemlich schwierige Tarnung der Artillerie wenigstens während de» Tages säst vollkommen ge> ! -lallen. Da nicht gesagt ist, ob auch das Mundungsseuer selbst j ibgeblendet wird, muß angenommen werden, daß das noch nicht, elungen ist. ^Das Mündungsseuer ist aber, vor^ klein bet Nacht, der große Verräter der Artil-i e r > e. Immerhin wurde die italienische Lnindung, wenn sic' h etwa bei Kriegsausbruch nur im Besitz des einen krieg-! luhiendcn Teils befände, diesem rin erhebliches Maß von lieber legenbeit verschaffen, das unter Umständen allein ein« Ent scheidung bedingen könnte. Es ist überhaupt bezeichnend, daß die meisten Erfindungen auf dem Kcdlete des Kriegswesen« aus Tarnungen und Maskie rungen hinauslaufen. Überall ist die Parole: Unsichtbar bleiben! Besonders wichtig ist das natürlich gegenüber Luftangriffen. So werden z. B. letzt In Amerika hochinteressante Versuche unter nommen, die auf Unsichtbarmachung durch dunkle Strahlen hin auslaufen Die phnsikallsche Ekemie kennt mehrere Sorten dunkler Strahlen. sogenannte Deckltrahlcn, die darunterliegende Kegen- itande unsichtbar machen können Man will diele Kenntnis jetzt im größten Maßstab praktisch für die Unsichtbarmachung von Zladten anwenden. In Frankreich werden Versuche unternommen, den Propeller lärm. der Flugzeuge weithin verrät, zu dampfen. Da der Lärm als solcher nicht aus der Welt geschasst werden kann, solange ein Propeller die Lust schlägt, will man durch eine Art Schall« steuervorrilbrung erreichen, daß der Schall von der Erde ab gelenkt wird. Das hieße allo die dreidimensionale Ausbreitung der Schallwellen betrügen. Die Erfindung, von der in franzö sischen Zeitungen letzthin viel die Rede war, scheint angesichts ununi'loßlicher physikalischer Kcsctze recht unwahrscheinlich. Inter essanter, weil wahrscheinlicher, klingt schon die Nachricht, daß uian an die Konstruktion durchsichtiger Tragflächen Herangehen will, um dadurch die Sichtbarmachung für Beobachter von unten zu erschweren. Solch, Versuche, allerdings mit gefärbten Trag flächen, sind von Deutichland schon wahrend de» letzten Welt gemetzels gemacht worden. s)ie Drau Schiller, Kose aus Oiilau rvurcle rurarvmen mi ihrem Zäann vorn Oliiaucr Sonclergericsit ru 6 uncl S hfnnutei OelilngnI» verurteilt. Km 30. Kugust rnuüten beicle csie Strsk« antreten. Idr einziges Kinck, clie l3jlll>rire klilckeL-zrä, nimint Kt> rckieä von 6er bäutter. 6— I«kt«n <ti« n»b»n vl«I«n Ini»-.»»<7n>«- «tv« vo« Osiainot<»-tnodm«<, vo» Xntik,i«g,k<,ng'«ü »nikölk. Trotz 6er Krise vcll6 in Kmerilca icedaur — aber nur ein (leiänicrKs 6a. reraäe auf 6iesem Sediete herrscht Konjunktur, lTc alten Oe- lünrnisse reichen nicht mehr aus T'nser li.16 rei^i ein neues, soeben nn Staate Illinois ferlijcecsteiltcs Kekännnis. KuLerl'cb scbaut es ja sehr nett aus un6 im Innern — >vie in jeäem anderen Kapitalist! scbcn Oeiüngair. Slhmeres NnslmzWlülk Zahlreiche Todesopfer Re «York, 5. September. In, amerikanischen Staat Der» hat sich am Sonntag infolge Hochwasser, de« Rio Krand« «ii schwere» Einstorznnglück erelgnrt, da» zahlreich« lodesopse fordert». In Laredo stürzt« di« Elseabahnbrück« über den Ri Krande, deren Eckpfeiler vom Hochwasser unterspült waren, plötz lich ein nnd riß zahlreich« Amrrlkanrr und Mexikanrr, dir vor der Brück« an» da» Hochwasser beobachtete«, mlt in dl, reißende» fluten. Man rechnet damit, daß »enlgsten» zwanzig Person», den Tod gesunden haben. Bl»h«r konnten nur drei Leichen geborgt, »erde». Da» Unglück ereignet« sich vor Tans«nd«n von Zuschauer» Die Farmer i« Rio Kraude-Tal habe» mit ihre« Vieh nnl ihr«n Habsrllgkeiten höher grlrg«»« Gebiete aufgrsucht. Da Hochwasser ist im Wachs«, begriff,«. W Arbeilel vMüllek Zwei Tote Parts, kl. Sedtemsee. Beim Van einer Sehlens« bei Limoges ereignete sich am Sonntag ein schwerer Un- glürksfall. Bei «nsgrabnngsarbeiten ereignete sich Plötz- lich ein Vrdrntsch, durch de« acht ausländisch« Arbeiter verschüttet wurden. Sie konnten erst nach vieler Mühe geborgen werde«. Zwei von ihnen waren jedoch aus der Stelle getötet worden, währen» sechs andere mit schweren tv«rleh«ngen tn ei« Krankenhaus eingeliesert werden muhten. Bei einigen von ihnen hat «an jede Hoffnung «nsgegeben. Zusammenstoß zwischen Kraftwagen »ad persaaeazag Halbrrstadt. k». September. Am Sonntag abend stieß aus der Vlankendukger Chaussee «ln Halberstadter Kraftwagen, der mit vier Personen besetzt war, mit dem Fernzug der Halderstadt- Blankenburger Eisenbahn zusammen. Der Krastwagen wurde voll ständig zertrümmert und die vier Insassen schwer verletzt. Es handelt sich um zwei junge Männer aus Halberstadt und zwei Mädchen au» Halberstadt und Wegeleben. Ein Mädchen ist am Montag im Halderstädter Krankenhause gestorben. Die drei übrigen Schwerverletzten sind noch besinnungslos. 8prnny,koff»xp!o»ion sm Frnntfnr« am Main, t September. Eine Kruppe Pfadfinder lagert« sm Sonntag l« Kelsterbacher Wald. Nachdem die jungen Lent» ein Feuer angezündet hatten, warfen sie Sprengkapseln, dl« fi« vorher tn einer Schneise gesunden hatten, in die Flammen. Dobel kam », zur Erplofia«. Der am Feuer stehende l7 Jahre alte Han» Stifstr au» Frankfurt am Main wurde durch ein Sprengstück, da« ihm in die Brust drang, getötet. Die Polizei ist noch mlt dir Aufklärung de» nähere« Tatbestandes beschäftigt, insbesondere mit der Klärung der Frage, woher dl« Spreng- kapsel« stammen. Lpe'ftxftmu^dixfllff In «ILnIscksn QmpIgggrn »uf- Kop^hage^ S. September. Einem dänische« Zollkuttsr ist e» Montag früh gelunge«, den größten Fang in der Seschlchte de» dänisch«« Zollwesen» zu »ach««, tnd«m der Kutter den angeblich estnische« Frachtdampfer „Polluz- mit «tue« Echmuggelsprtt- ladnng 1« »«M »s» »lndesten, ttner halse» «Mts» Kreme» vor Koege aufbrachte. Der Kapitän des „Polluz" erklärte, er hab« Koblrn an Bord und fahre nach Malmö. Zunächst erregte do» Schiff bei den Dänen keinen Verdacht. Al» man jedoch sah, daß an Bord der ..Polluz" ein» große Deckladung unter Säcken lag, hielt der Zollkutter den Dampfer an. Drei Mann gingen an Bord. Dir Mannschaft de» „Polluz" versucht«, Zpritkannen über Bord zu werfen, was aber verhindert wurde. Nach kurzem Kamps ' wurde die ltkopsige Mannschast des Schmuggelschisse» überwältigt. > Da» Schiff wurde nach Kopenhagen gebracht, wo Untersuchungen > darüber angeslrllt werden, woher der Sprit kommt und an wen er gerichtet war. Es handelt sich um über 30 000 Liter Sprit. VMmgislWeo in MMmlg Zwei Tote Braunschweig, t. September. Unter schweren Vergiftung» erschetnungen erkrankten hier der Reichsbahnassiftent Willi Iller und seine sämtlichen Familienangehörigen. Sie wurden irr Krankenhaus eingeliesert; Iller» und sein l3jähriger Sohn er lagen kurz darcruf der Vergiftung. Eine Familienangehörige lieg noch schwer darnieder, während die übrigen Erkrankungen eine» leichteren Verlaus nehmen. E» besteht der Verdacht, daß Wurst Vergiftung vorUegt. KastrierlWSsabrll enkdcül hunderte vs» lstäuueru sufruchtbar gemacht Graz, b. September. In Kraz sind vier Medizinstudenten und eine angebliche Krankenschwester verhaftet worden, die «Inen phantastischen Maffenkastratlonsbetried unterhalten und zahlreiche Männer gesundheitlich außerordentlich geschädigt hatten. Unter dem Vorwand, durch einen leichten Eingriff Männer unsruchldar machen zu können, haben die Studenten Hunderte von Männern unter Außerachtlassung aller notwendigen hygieni sche« Vorsichtsmaßnahme« operiert. Die Patienten dlrfe» gerade zu fabrikmäßigen Betriebe«, d«r tn zahlreichen österreichischen Ort schaften Filialen unterhielt, waren durchweg Arbeiter und Arbeit— lose^ die auf diese verzwetselt« Art und Weise ihrem Kinder reichtum Einhalt gebiete« wollten. Die vier verhafteten Studenten sind Vulgaren und studierten an der Krazer Universität. Zu ihrer Unterstützung beschästigten sie -in Mädchen, das Krankenschwesterdienst, leistete. In Linz unterhielten dl« Operateure ein eigene« Propagandadür», in Wien hatte man ebenfalls ei« Werbebüro und etnen Operation- sacU eingertchtet. Dl« Schlepper der SterUisattonrsabrtt erklärten den Patienten, daß die Kastration „rückoperiert- »erde« könne. Ebenso beriefe« sich die Studenten bei ihrer verhaft»«, auf bi« Methode« d«o Professor» Schmer», de, ei« System ^fnnde« -atte, nach dem Kastrationen dnrchgesührt werde«, di« rüek,ä«,t, macht werd«» können. Di, »ra»«r Operateur« schnitte« de« Patienten jedoch einfach die Samenstrang« durch, »a» et« KSck- gänglgmachu«, natürlich ««»schließt. Ueber de« Operatto«»b«trikb dieser gewissenlose« Medizin- studenre« find grauenerregend« «lnjelheiten bekannt ^»ord««. Di. Op«,»tton»räuo» !»»<>» geößttntttl» schmntzl^ Mg»»- netts, in di« die Patienten mit verbundenen Augen -ineingeführ wurden. J«d« Operation kostete 80 Schilling«. Monatlich wurde rund lOO Patienten behandelt. Di« Arbeitsstunden der Student« lagen »wischen b Uhr früh und 11 Uhr vormittags. Dt Operationsräume wurden sehr häufig gewechselt, um der Poliz« zu entgehen. Sie lagen aber immer tn Proletarterbrzlrken. Je Krazer Lande»krankenhau» befinden sich augenblicklich mehrer Patienten, die au den Folgen dieser Kurpsufchcroperatione» leide«. ^uf»»kGNGsk^SGn«lei' ttsttdOfM Im »te«. S. September. Die Wiener Polizei hat gegen de> anarchistische« Schriftsteller Rudolf Großmann, der unter feine, Pseudonvmen Pierre Ramus und Joseph Kermin bekannter ist Haftbefehl erlasse«, well er dringend verdächtig erscheint, do eigentliche Urheber der Operatlo««» »>m Zweck der Sterilisatloe »« sei«. Die Ide« der Sterilisierung soll zu« Programm d« „Bundes herrschaftslvfer Sojlaliste«- gehöre«, einer Krupp«, dd Groß»««« «« sich versammelt«. Dies« Srupp« will angeblich dü Menschheit dadarch Io«1lnge«1i»re». Ma« «lmntt aber an, das Kroßma«« auch finanzielle Vorteil« au, d«r »«gelegenhett go zogen »nd regelrecht« lantie»»«« erhalle« hat. Der w di« Angelegenheit »erwickrlt« »«lgattsch, Etudenl der Medizin Bartza« au, Sraz hat ei«e« Selbstmordversuck unternommen. Er ward« sewußtlo, »Nd «U Ber-iflu»g^^ch«h «unge« t«. Krankens««, geschafft. «»mmupiMschi «km» >«»»,tch. »«em