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kin sdserS5tetess 5tss1 Man sag» nicht, dass dir Abrüstungskonferenz, die monate lang in Sens getagt hat, keinen Erfolg zu verzeichnen hat. Gewiss, in Frankreich, in England, in Amerika und in Japan wird ungeheuer gerüstet. Aber einen Staat gibt» doch, der vollkommen abgerüstet hat. L>d dies unter dem Einfluß der 2. Internationale oder der Abrüstungskonferenz ge schehen ist, laßt sich nicht mit Sicherheit feststeNen. Welcher Staat das ist? Da» Fürstentum Liechtenstein. Ja, auf einem kleineren Atlas wird man diese» Ländchen vergebens suchen. Ader aus Spezialkarten ist es schon zu sinden. E» lingt zwischen Oesterreich und der Schweiz und hat «ine Aus dehnung von ungefähr 12 Minuten Schnellzugs geschwindigkeit. Der Fürst dieses Landes hat seinen Sitz in Wien, wo er große Latifundien, Parks und auch eine Galerie besitzt. Er spielt sogar eine führende Rolle in der in Oesterreich hherrschendcn christlichsosialen Partei. Der Höchststand prr Liechtensteinschen Armee belief sich im Ja h r e 1800 aus 100 M a n n, die sich da mals am Knege Oesterreichs gegen Preußen beteiligt haben sollen, wildem ist Liechtenstein neutral. Richt einmal das Jahr 191« vermochte die gewaltige Armee Liechtenstein» von der Neutralität adzubringen. Unter dem Eindruck der letzten Ereignisse nun, der pazi fistischen Reden der Führer der 2. Inter nationale und des Abrüstungskongresse» in Genf hat Liechten st ein vollständig abgerüstet. Und zwar geschah die Abrüstung in der Weise, daß im Lause der Jahre allmählich die Mitglieder der einstigen IVO Mann starken Armee da» Zeitliche gesegnet Haden und heute, nur noch «in Ltchtenstelnischer Soldat am Leben ist. Kurz. Liechtenstein hat 99 Prozent abgerüstet. MWkk MolMer gesunken Zwei Tote Kelsingssr», 8. September. Bei dem schweren Sturm der letzten 2t Stunden Haden sich mehrere Schifssungiücke ereignet. So wurde der sinnliche Motorkutter „Into". der sich aus dem Wege von Pargas (Finnland) nach Stockholm besand. von der Brandung leck geschlagen und ging unter. Der Kapitän und rin Mann der Besatzung wurden mit in die Tiefe gezogen und er tranken. zwei andere Matrosen konnten sich an den Schissstrüm- mern sesthalten und trieben mehrere Stunden umher, dis finnische Fischer ihre Hilferufe horten und sie retteten. Zwei Ale bei einem MlonMnN Olpe, 8. September. Ein schwerer Motorradunfall, dem zwei Menschenleben zum Opfer sielen, ereignete sich am Mittwoch- Nazi Gulsbesitzer prügelt Arbeiterin Sperrt sie im erhitzten Vackhaus ein und legt ihr noch Straseu aus Cammers». 8. September, Hier hat sich ein Bor- fall abgespielt, der unter der gesamten Ardrtttzrschaft de» Gute» ungeheure Vmpitrung und Erregung auägelöst hat. Der Vorfall ging folgendermassen vor sich: Der Rittergutsbesitzer Menrzyk ist «in wackerer Nazi. Seine beiden Söhne sind SA-Männer. Bet ihm sind sehr viele Arbeiter beschäftigt. Wie üblich waren die De- putantensrauen am letzten Sonnabend nachmittags mit Brotdacken für dir Familie beschäftigt. Als die Landarbeiterin L., Blutter von acht Kindern, ihren fertig hcrgerichteten Brotteig zum Back haus trug, der sich in der Nähe der Wohnung befindet, kam der Rittergutsbesitzer Menrzyk aus sie zu und sagte: „Die Feld arbeit ist wichtiger al» euer Brotdacken. Los, raus aus» Feld." Dir Landarbeiterin L. hatte aber den Backofen bereits ein geheizt und den Brotteig fertig gemacht und konnte au» diesem Grund« nicht aus» Feld gehen. Sie wie» darauf hin und meinte, daß man nach d^tägiger Feldarbeit Anspruch darauf habe, das Brot für Sonntag sertigzumachen. Denn tue sie es nicht am Sonn, abend nachmittag, dann müsse die Familie die ganze Woche hungern. Der Herr Rittergutsbesitzer nahm diese Argumente nicht zur Kenntnis und schloß das Backhaus, um die Frau am Backen zu verhindern. Da die Landarbeiterin ihren Brotteig nicht verderben lassen wollte, versuchte sie sich trotzdem Eingang zu dem Backhaus zu verschaffen und entfernte mit einer Axt das Vorhängeschloß. Der Rittergutsbesitzer Menrzyk schloß darauf hin die Arbeiterin in den erhitzten Backofen ein. Di« Arbeiterin befand sich in einer verzweifelten Lage. Die Hitze im Raum war unerträglich und sie schlug daher mit der Axt von innen solange an di« Tür, bi» der Rittergutsbesitzer erschien. Der edle Ritter und Nazihäuptling fiel llber die Arbeiterin her und richtete sie furchtbar zu. Außerdem legte er ihr für ihr Verhalten eine Strafe von 2,50 Mark aus, die ihr von ihrem kärglichen Wochenlohn in Abzug gebracht wurden. Dieser Vorfall kennzeichnet am besten den Charakter der nationalsozialistischen „Arbeiterpartei". Der Rittergutsbesitzer samt seinen zwei Söhnen zählen zu den prominentesten Mit- gliedern dieser „Arbeiterpartei". Arbeiter bis aufs Blut erpressen, Arbeiterfrauen mit Peitschen züch- tigen.dasiltdieTätigkettderMitgltederdieser Arbeiterpartei. iikie rie nirtenl Da» >^eir bewirt natürlich sirsnicreick. kl; I;t äcr Torpeclohootrerstürer „l. e L a » » r ä". äer vor einem Zakr vnm Stapel rclaulen ist. Da; Sckilk bat eine ^'a;,crverckränrunL von la,t 2500 Tonnen bei einer l.Snire van 132 bleier unck Kat setri ä'e neue llüchsirerchvinäiirkeit von 43.4 Knoten — aln Uder 80 Kilo meter io äer Slnuckel — erreicht. nachmittag. Zwei junge Leute, die sich mit ihrem Motorrad aus dem Wege zur Arbeitsstelle befanden, rasten in der schürfen Kurve kurz vor Olpe gegen einen Baum. Motorrad und Beiwagen wurden vollständig zertrümmert und beide jungen Leute erlitten so schwere Verletzungen, daß sie wenige Minuten nach dem Un glück verstarben. Einzelheiten zu dem Vrandungliick in Norwegen Osts, 8. September. Zu dem furchtbaren Vrandungliick bei Tonsberg, bei dem eine Mutter und vier Kinder den Tod ge funden haben, werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Beim Aufräumen der Brandtrümmer wurde frsigesteNt, daß die Mutter und die vier Kinder in dem Kinderzimmer umgekommen sind. Die Mutter hatte da» jüngste Kind im Arm und wollte wahr scheinlich die anderen Kinder wecken. Das älteste Kind, das noch im Bett lag. dürste an Rauchvergistung gestorben sein. Der Brand ist dadurch entstanden, daß man vergessen hatte, in der Küche einen elektrischen Kochapparat adzustellen. Stsckhsl«, 8 September. Da» große Motorschiff „Odens holm" der Schweden-Amerika.Dkeriko-Linie ist aus der Fahrt nach den amerikanischen Nordstaatrn gestrandet. Wblanii bei Wvin Sech- Gebäude elngeäschert Ufebs«, 8. September. Ein Brand, bei dem sechs Gebäude in Schutt und Asche gelegt wurden, suchte am Mittwoch das Nach dardors Gellenthin heim. Das Feuer brach tn dem Wohnhaus der früheren Ohlschen Wirtschaft aus und nahm, da die Gebäude Rohr dächer hatten, rasch größere Ausdehnung an. Die auf der gegen überliegenden Seite der Dorfftraßc liegenden Häuser konnten dank der aufopfernden Tätigkeit brr Feuerwehr gesichert werden. Im ganzen sind sechs Gebäude vollsiäudig niedergebrannt. Mil verbrannt sind erhebliche Erntroorräte und landwirtschaftliche Gerät«.. Einen Teil des Mobiliar» hat man retten können, eben so das Vieh. Da» Feuer soll durch einen Schornsteindrand ent standen sein. ^In» ung«vvMmNrk« äpl, Tort ru »ucksn Vn-spefi, 8. September. In Tsepek hat di« 21jährlge Arbeiterin Ilona Gara ihren Wandspiegel zerbrochen und die Glasscherben in selbstmörderischer Absicht verschluckt. Sie wurde in schwerverletztem Zustand in da» Spital gebracht. Mssksu. 8. September. Da» Stickstoff-Institut der Tscherno- retschensker Chemischen Werke hat am 29. August einen Hochofen mir Sauerstoff angcblalen Am 22. August wurde das erste Eisen gewonnen, am 2t. August die zweite Schmelz«. Der Hochofen arbeitet normal auf einem Gebläse mit 39 bis 35 Prozent Sauer- stosfgehalt. Der Direktor de» Stickftossinstitut». Tfchekin, gibt folgende Auskünfte über diese» neue, hochinteressante Verfahren: Im Frühjahr 1931 wurde von Mitarbeitern des Institut» der Vorschlag eingebracht, den Hochosenprozeß mit Sauerstoffgebläfe zu betreiben und die Gichtgase für die Ammoniaksynthese zu ver wenden. Dadurch verbilligt und vereinfacht sich die Anlage, denn die Notwendigkeit der Winderhitzung fällt fort, der Bau van Campers wird überflüssig und in der Synthese kann die Gene- ratorenabteilung bedeutend eingeschränkt werden. Außer der Verminderung der Baukosten erzielt man auch »Ine wesentlich« Verbilligung des Betrieb» und des fertigen Produkt», denn di« Kombination von Hochosenprozeß und Erzeugung von synthetisch«» Ammoniak ermöglicht ein« Einschränkung de. Koks verbrauch» um die Halste und eine Verkleinerung auch der anderen Brtri«L»k»st«». ' Der Oberste Volk»wirtschast»rat legte diesem Verfahren die größt« Bedeutung bet und verpflichtete da» Stickstossinstitut, die »otweabkge» Versuche im Laboratorium und In der Praxi, anzu pellen. I« Herdst 1S3I wprde» di« Ladoratortum»forschungen zum Abschluß Gebracht; sie litßen keinen Zweifel Über die Zweck- Mäßigkeit des «enen, Hochofenverfahren» und d«r Anwendung de« Gichtgase» für die Ammoniakgewinnung bestehen. Nach Abschluß der Versuch« wurde tn den Ifchernoretschensler Chemischen Werkerz. der Hochofen gebaut, der fetzt in Betrieb getreten ist. Im Ausland» sind Versuche mit. d>.r Anwendung von Eauer- stofsgedläse im Hochosenprozeß mehrfach angestellt worden. Nach der Fachliteratur zu urteilen, waren diese versuche in den meisten Fällen erfolgreich, doch Einzelheiten wurden nicht bekannt, da sie gehetmgehalten wurden. Ungeachtet der günstigen Resultate der angrftellten versuch« sand da» Sauerstosfgcdläseverfahren keine Anwendung in der kapitalistischen Indus.rie. Da» ist begreiflich, denn die Einführung des Sauerstoff» im Hochosenprozeß würde einen bedeutenden Teil de» in der Hüttenindustrie investierten Kapital» entwerten. Auf der anderen Sette haben unser« versuch« ergeben, daß die maximale Wirtschaftlichkeit nur dann gegeben ist, wenn der Hochofenbetrieb mit anderen Produktionen kombiniert wird. Einefokch« Kom bination ganz verschiedener Produktionen ist abe, in der kapitalistischen Wirtschaft.mit ihren Schranken von Monopolen und.Patentrechten sehr fchwiertg. E» muß daraus hingeeotefen rosrden, daß der Hochvfenprnzrß mit Sauerstoffgebläfe auch mit der Verflüssigung von Kohle und anderen chemischen Produktionen bi» zur Gewinnung von synthe tischem Kautschuk verbunden «erden kann. Der Sowjetindustete eröffnet d«» «eu« Ver- fa-rendiesrößtenPexspettioen und di« »eiteren Ver such« in den Ischernoretschenfker Chemische» Werte» find -eohalb von größter Wichtigkeit. Ein WnglervaWser Manuel Amsterdam, 8. September. Wahrend eine» heftigen Sturmes ist gestern bei Vlisfingen der mit 130 Passagieren besetzte englische Dampfer „Joyce", der von Antwerpen kam, gestrandet. Den aus Vlisfingen entsandten Rettungsbooten war es zunächst nicht möglich, an den Dampfer heranzukommen. Bei dem Versuch, eine Rettungsleine mit einer Rakete zu dem gestrandeten Dampfer hinüberzuschießen, wurde ein Passagier durch die Rakete getroffen und getötet. Außerdem sind noch vier Passagiere ums Leben gekommen. Zwei Passagiere sprangen in dem Glauben, daß das Schiss jeden Augenblick sinken müsse, über Bord und ertranken. Zwei weitere Passagiere stürzten sich, als später das Rettungsboot hcrankam, bei dem hohen Seegang ins Wasser, um die Rettungsboote zu erreichen, ertranken aber gleichfalls. Zm mbekamttea Bsmeer Mo»kn», 8. September. Nach einem Bericht au» Leningrad hat der Eisbrecher „Malygin" funkentelegraphifch mitgeteilt, daß er sich dem Weihen Lande nähere. Diese» Land, das 189t Nansen passierte, ist bisher noch von keine» Menschen Fuß betreten wor den. Das Land ist voa mächtigen Gletschern b-edeckt. So! ki«i- S-pgung eine» vypunglUrkt Graz, 8. September. Au» Admont wird berichtet: Vor einigen Tagen sind in der Pfandl-Maischberger-Rout« im Gesäuse zwei Bergsteiger au» St. Pölten abgestürzt. Während der eine nur leicht verletzt wurde, stürzte der zweite, der Bankbeamte Eduard Hofstätter, fünfzehn Meter tief ab und blieb schwerverletzt liegen. Nach einiger Zeit gelang es dem Schwerverletzten, mit Hilfe anderer Touristen den Hochtorgipsel zu erreichen. Von dort wurde er zur Heßhütte getragen. Bei dem weiteren Tansport zu Tal kam unterhalb der Schutzhütte der Träger Johann Auer zu Fall. Er stürzt so unglücklich, daß die Tragbahre mit dem Schwer verletzten auf seinen Fuß zu liegen kam, so daß ihm der Fuß gebrochen wurde. Eduard Hofstätter und Johann Auer wurden noch in der Nacht nach Johnsbach gebracht. 3V Aklgösn y«m<oT6«n Die Arbeiterin Emilie Eichberg in Oognitz, di« vor 30 Jahren durch einen Sturz vom Heuboden da» Augenlicht fast vollständig oerloren hatte, stürzte kürzlich ln brr Küche hin und zog sich dabei eine Kopfverletzung -u. Nachdem die Wund« genäht worden war, machte Fra» Etchberg plötzlich dt« Feststellung, daß st« ihr volle» Augenlicht »iederbekommen -alt«. In «oo wu,. Der amrrlkanisch« Gelehrte Dr. WtHtkar» will versuchen mit einem Flugzeug etwa «ine Höh« von SOOS Metern zu er reichen, um Untersuchungen über de» Einfluß d«» magnetischen Pol» aus die ko»metisch«n Strahlen anzustellerr. E» solle» auch photographisch« Ausnahme», gemacht werde». «ee»M»,eN»ch! Ayw» »o»»«t«ä Am«».