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der Arbeit, müde von dem, was draußen immer wieder unser Auge und unser Ohr erreicht. Wir wollen Ruhe; wir sehnen uns nach Hause. Abgeschiedenheit wollen wir, Frie den. Wenn wir in unserer Wohnung dann die Tür hinter uns zugezogen haben, muß ein Gefühl der Geborgenheit über uns kommen, dann haben wir ein Heim. Wir müssen das Empfinden haben, endlich bei uns selber zu sein. Die Stücke, die uns umgeben, sind Stücke von uns. Nach un- serm Wesen, unscrm Wünschen sind sie geformt und in den Farben abgestimmt. Wir fühlen uns wohl zwischen ihnen; wir kommen hier äußerlich und innerlich zur Ruhe. Was uns stören, was uns quälen könnte, bleibt draußen. Ge rade Menschen, die den Frieden und die Erfüllung in ihrem Heim haben, werden niemals allzu vielen und allzu ober ¬ flächlich Bekannten Zutritt in ihre vier Wände geben. Das stört die Harmonie, Geborgenheit; Bei-sich-sein und Zu-sich- kommen hören auf, wenn ein Heim mehr als wenigen, die wir wirklich gerne sehen, offen steht. Es ist eine der großen Aufgaben der Frau, die Woh nung zum Heim zu gestalten. Freundlichkeit gehört in ein Heim. Wer kommt, soll kein mürrisches Gesicht sehen. Lau nen dürfen nicht grotzwachsen. Aus kleinstem Anlaß darf keine große Aufregung werden. Gerade wir Frauen sollen daran denken, daß unser Heim Zufluchtsort für die bleibt, die draußen im Lebenskampf stehen. An der Schwelle uw serer Wohnung soll das Elücksgefühl sein: Jetzt hat alle Hast und Unrast ein Ende; jetzt habe ich Ruhe; jetzt werde ich das um mich haben, was mich freut! k'. Vorsicht bei Pilzen! / Es ist eine eigenartige Erscheinung in der Natur, die oft von traurigen Folgen begleitet sein kann, daß unsere besten Speisepilze giftige Doppelgänger haben. Mit dem alten Aberglauben, daß ein giftiger Pilz durch Anlaufen einer mitgckochten Zwiebel oder eines in das Pilzgericht hinein getauchten Löffels erkannt werden kann, sollte endlich einmal gebrochen werden. Diese völlig wertlosen Vorsichtsmaßregeln sind ganz ungeeignet, eine drohende Vergiftung zu vermeiden. Es gibt nur ein Mittel, sich vor Vergiftung zu schützen, und das ist die richtige Kenntnis der Pilze. Wer die Pilze genau studiert und die jedem Pilz'eigentüm lichen Merkmale ganz genau aufmerksam betrachtet, wird kei nen Zweise' mehr haben und wird mit großer Sicherheit den eßbaren Pilz vom giftigen unterscheiden. Wer scharf beobachtet und nicht leichtsinnig.oder oberflächlich sammelt, wird sich bald überzeugen, daß gerade unsere bekanntesten Speisepilze sich durch deutlich ausgeprägte Merkmale von ihren giftigen Doppel gängern unterscheiden. So besteht z. B. zwischen dem köstlichen Waldchampi- gnon und dem äußerl giftigen Knollenblätterpilz nur oberflächlich besehen eine Äehnlichkeit. Genau betrachtet sieht aber der Pilzkundige auf den ersten Blick, wie groß der Unter schied auch im Aeußcrn der beiden Schwämme ist. So hat z. B. der Champignon unter dem Hut nie ganz weiße Lamellen. Sie sind, selbst wenn der Pilz noch ganz jung ist, schon blaßrosa oder lachsfarben und werden schnell rötlich, dunkelrostbraun und spä ter sogar schwärzlich. Der Knollenblätterpilz dagegen besitzt ganz weiße Lamellen bis in sein Alter hinein. Der Stiel des Champignons ist fast gleichmäßig schlank von oben bis unten und Ist an seinem Ende ein klein wenig verdickt, während der Knol lenblätterpilz, wie schon sein Name besagt, einen knolligen, fast kugelrunden Fuß besitzt. Der Champignon hat einen angeneh men Geruch, der teils an Anis, teils an bittere Mandeln er innert. Sein giftiger Doppelgänger riecht widerlich und scharf wenn er gebrochen wird. Der Stiel des Champignons ist starr, während jener des Knollenblätterpilzes biegsam und geschmei dig ist. Beide haben einen Ring. Aber auch hier besteht ein großer Unterschied. Der Ring des Champignons ist derb und breit und läßt sich am Stiele hin und her schieben. Beim gif tigen Knollenblätterpilz ist der Ring sehr dünnhäutig. Der äußerst geschätzte Steinpilz bat auch einen giftigen Doppelgänger: den Satanspilz. Die Farbe des Stein pilzes bietet keine sichere Gewähr für seine Echtheit, denn sie wechselt vom hellsten Rehgrau bis zum dunkelsten Kaffeebraun. Der Steinpilz hat aber ein gutes, untrügliches Erkennungszeichen, das keinem anderen Pilze sonst eigen ist und das merkwürdiger weise in keinem der vielen Pilzbücher, die ich schon studiert habe, erwähnt ist: es ist das eine weiße, schleicrartige Nctzzeichnung, die den Stiel bedeckt. Manchmal ist das Netz deutlicher und manchmal weniger deutlich ausgeprägt; aber beim echten Stein pilz ist cs immer vorhanden. Es zieht sich wie ein feiner weißer Tüll den Stiel hinauf. Andere Schwämme haben auch Netze, aber sie sind nie weiß wie beim Steinpilz. So hat z. B. der eßbareKapuzinerpilzein schwärzliches Netz. Der giftige Satanspilz, den nur ganz Ungeschickte mit dem Steinpilz ver wechseln, hat karminrote Röhren und einen ebenfalls karminrot gefärbten Strunk. Ein weiterer sehr guter Pilz, der massenhaft an den Wald rändern wächst, ist der echte Reizker, der leider nur wenig gesammelt wird. Der Grund hierfür liegt wohl in seinem, be sonders bei älteren Exemplaren nicht besonders Vertrauen er weckenden Aeußeren. Diese alten Reizker haben grünspan ähnliche Flecke aus dem dunkelsafrangelben Hute. Und doch ist der echte Reizker ein sehr guter Pilz, der von dem giftigen, sehr selten vorkommenden Birkenreizkcr sehr leicht zu unterscheiden ist. Wenn der echte Reizker angeschnitten ist, so fließt aus der Schnittstelle ein orangcgclber Saft. Dem Gift reizker hingegen entquillt, wenn er angeschnitten wird, eine schneeweiße Milch. Für keinen anderen Schwamm haben wir ein so sicheres Erkennungszeichen. Der Giftreizkcr hat ferner einen ausgesransten Hut. Der sehr bekannte und gern gegessene Eicrschwamm, auch Pfifferling oder Rehling genannt, hat auch einen giftigen, aber sehr selten vorkommendcn Doppelgänger. Während der echte Eicrschwamm meistens einen sehr dicken, wulstigen, festen Stiel hat, von der gleichen hellgelben Farbe wie sein Hut, hat der falsche Eicrschwamm nur einen dünnen, schwärzlichen Stiel. Wer all diese Merkmale und Erkennungszeichen genau ins Auge saßt, wird nie mehr Zweifel über die Echtheit dieser Pilze haben. Doch auch beim Sammeln der eßbaren Pilze sollte man folgendes beachten: Man nehme nie zu junge und keine zu alten Piize. Die ganz jungen, oft nur nußgroßcn Schwämme besitzen noch nicht so deutlich die Merkmale ihrer Art und können des halb leichter mit giftigen verwechselt werden. Ferner sind alte Pilze, selbst der besten Sorte, ost gesundheitsschädlich. Auf jeden Fall sind sie zähe und unverdaulich und lohnen nicht die Mühe des Kochens und Sammelns. blsrie kukrcr. Wichtig für die Blumen freundin! Trink, Blümelein, trink — aber richtig! „Meine Blümchen haben Durst", singt ein altes Kinderlieb, und wenn man das ..gar wohl gcspüret" hat, nun — dann nimmt man eben eine Kanne voll Wasser und gießt. Fertig. Ja, wenn das so einfach wäre, dann würden wohl alle Gärten paradiesisch ausschcn, und jeder Balkon einem kleinen Garten Eden gleichen, und die Blumentöpfe in den Zimmern niemals verwelken und sterben! Aber richtig gießen ist eine hohe Kunst, die über das Wohl und Wehe unserer Blumen entscheidet. Der Fachmann l-üt Lwar; Gießen kann man nicht erlernen, Gefühl ist alles; aber einige Grundregeln gibt cs Loch, gegen die unendlich viel gesündigt wird Die erste Regel ist die, daß cs für dic Wasscrmcnge, die sich auf unsere Blumen und Pflanzen ergießen soll, — keine Regeln gibt. Das klingt paradox, bedeutet aber nur, daß jede Pflanzen art ihren eigenen Durst hat (genau wie di« Menschen, von denen einer viel und der andere ganz wenig trinkt, — was nicht nur vom Alkohol gilt!), man also immer erst den Gärtner nach den Ansprüchen der betreffenden Pflanze fragen soll. Nicht zu viel und nicht zu wenig gießen, beides ist vom liebel, der goldene Mittelweg heißt im allgemeinen: mittclfcucht. „Aber die Wllstcnpflanzcn", — höre ich cinwendcn —, „wie etwa die Kakteen, die ihr Leben im trockenen Sand verbracht haben, müßen doch knapp gehalten werden!" Unsere Topfkakteen sind keineswegs frisch aus der Wüste importiert, sondern haben sich meist schon durch Generationen an unser Klima gewöhnt. Sie nehmen es ausgesprochen übel, wenn man sie dursten läßt. Dann gibt es innerhalb des Pflanzenlcbens verschiedene Perioden, in denen der Wasserbedarf wechselt. In Zeiten ge steigerter Lebenstätigkeir, also vor und nach der Blüte, braucht die Pflanze mehr Nährstoffe, also größere Wassermengen, die diese Nährstoffe aus dem Loden lösen. Nach der anstrengenden MMttMMMMUMMMMMNMMMMMMMMMUMUMMUMIMMMMMMUMMMMNMMMMMMMIMMMMIIW Zn Erwartung der Brise E. Linkenberg (Deike-M) Tätigkeit des Wachsens und Blühens bedarf sie der Ruhe, be kommt also weniger Wasser, das sie zu verarbeiten hat. Daß man Blumen nicht im grellen Sonnenlicht begießen soll, sondern erst abends, Hal sich langsam herumgesprochen, und in den Städten sorgen schon die Polizeivorschriftcn für diese Gesundhcitsmaßnahmc der Pflanzen. Allerdings aus etwas anderen Gesichtspunkten heraus, damit nämlich die Strohhüte und Sommerkleider der Passanten nicht mitbegossen werden. Es gibt sogar Gärtner, die behaupten, die einzige erlernbare Regel für das Gießen sei dic, nicht mit der Polizei in Konflikt zu kommen. Eine große Sünde begehen viele „Laiengärtner", indem sic ihre Gießkanne frisch unter der kalten Wasserleitung füllen. Genau so wie cs für dic Menschen ungesund ist, an heißen Tagen sofort ins eisige Wasser zu springen, lieben die Pflanzen das kalte Lcitungswasscr auch nicht. Am besten stellt man morgens einen Eimer voll Wasser in die Sonne, bis zum Abend hat es dann die richtige Zimmertemperatur crrcicht. Nun aber bitte nicht in bester Absicht den Heißwasscrhahn auch aufdrchen und den Blumen wohltemperiertes Badcwasscr geben! Unser heißes Lcitungswasscr ist fast immer mit Chlor oder anderen Chemi kalien versetzt — wenn es der Hauswart auch nicht zugibt. Und ein Chlorbad mögen die Blumen auf keinen Fall! Der Arzt spricht Etwas über „Sonnenbrand" Die Heilkräfte des Sonnenlichtes sind zu allen Zeiten von den Menschen hochgeschätzt worden. Ferner sei erinnert an da« Sprichwort: „Wo die Sonne hinkommt, da kommt der Arzt nicht hin." Von den sichtbaren und unsichtbaren Strahlen des Sonnen lichtes üben eine biologische Wirkung hauptsächlich die ultra roten und die kurzwelligen ultravioletten Strahlen aus. Nament lich letztere rufen tiefgreifende Wirkungen im Organismus her vor. So kommt es in den Hautgefäßen zu einer Blutüberfüllung, wobei in den oberflächlich gelegenen Hautgefäßcn rote Blut körperchen zerstört werden. Die entstandenen Zellzerfallsstoff« rufen eine vollständige Umstimmung im Organismus hervor. So werden der gesamte Stoffwechsel und die Bildung der Abwehr stoffe erheblich angeregt. Daher werden durch Sonnenbäder krankhafte Prozesse gebessert und die Wundhcilung erfährt ein« Beschleunigung. Eine zu starke Einwirkung von Sonnenstrahlen führt zu «iner oberflächlichen Schädigung der Haut. E« entsteht eine schmerzhafte Rötung, die mit oder ohne Blasen bildung einhcrgeht und in schweren Fällen sogar zu Hautwunden Veranlassung gibt. Es hat sich das charakteristische Bild des Sonnenbrandes entwickelt. Gelegentlich werden aber durch ein« zu lange und starke Einwirkung der Sonnenstrahlen nicht un beträchtliche und ernste Gcsundhcitsschädigungcn verursacht. Co werden dicht unter der Oberhaut Eiwcißkörper zerstört, deren Abbaustoffe in den Blutkreislauf gelangen und dann da» Allgemeinbefinden beträchtlich herabsctzcn. Häufig stellen sich allgemeine Mattigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Ucbelkeit und Benommenheit ein. Diesen Gefahren der Sonnenstrahlen sucht der Organismus vorzubeugcn durch Bildung eines dunklen Farbstoffs (Pigment) in den tieferen Schichten der Haut. Das Pigment nimmt einen Teil der ultravioletten Strahlen auf, so daß sie nicht mehr schädlich wirken können. Die Sonnenlichtempfindlichkeit und die. Fähigkeit der Pigmentbildung ist ganz verschieden. So sind Menschen mit Heller Haut, mit blondem bis rötlichem Haar und mit grauen oder blauen Augen um 40 Prozent lichtempfindlicher als dunkelhaarige, da sie arm an Pigment sind. Bei dunkel-. haarigen bildet sich durch Sonnenbestrahlung das Pigment sehr rasch. Ferner muß bei der Einwirkung des Sonnenlichtes auf den Organismus der allgemeine Körpcrzustand berücksichtigt werden. So ist bei allen entzündlichen Erkrankungen die Licht empfindlichkeit gesteigert. Der pigmcntarme Typ zeigt also eine besondere Neigung zum Sonnenbrand. Den Gefahren einer Sonnenschädigung beugt man vor durch den Gebrauch von Lichtschutzsalbcn oder von Hautölcn. Mineralische Fette z. B. Vaseline oder Glyzerin und deren Zu bereitungen sind weniger für diesen Zweck geeignet. Dic ersten Sonnenbäder dehne man nie über 5 Minuten aus und steigert ganz allmählich die Dauer eines Sonnenbades. Eine heilsame, umstimmcnde sowie von Schlacken und Krankheitskcimen reinigende Wirkung können aber die Sonnen strahlen nur dann entfalten, wenn eine übermäßige Be strahlung vermieden wird. Das beliebte „Braunbrcnncn- lassen" muß als eine hygienische Unsitte streng bekämpft werden Or. Lsrolur. Wer seine Blumen wirklich lieb hat und sie immer beob achtet, wird sicher bald aus ihren feinsten Regungen erkennen, wie sie behandelt werden wollen. Und mit richtiger Pflege und angemessenem Begießen läßt sich ungemein viel erreichen. Den besten Beweis dafür liefert dic große Berliner Schau „Som me r b l u m c n amFunktur m". wo cs der Kunst der Gärt ner gelungen ist, mitten in der Begctationszcit einen blühen den Wundergartcn bervorzuzaubern und Millionen von Blumen pünktlich zum Ausstellungsbeginn zum Blühen zu bringen. Zuckcrcrsparnis bei Johannisbccrmarmclade. Um Zucker zu sparen, kann man die Jobannisbeeren mit jungen Karotten strecken. Alan gibt sie entweder gerieben bei oder inan schneidet sic in kleine Wiiriel. die inan vortocht und unter die Jobannis beeren mischt und mit diesen und dem nötigen Zucker dann dicklich cintocht. Beim Genüsse der Marmelade merkt man gar nichts von einer Sireckung. denn die zarten Karotten nebmcn ganz den Geschmack der säuerlichen Beeren in sich auf. Da die Karoiten süßlich sind, mildern sie dic herbe Säure der Johannis beeren, so daß ein wenig Zucker erspart werden kann. Schonendes Rollen der Wäsche Namentlich dic junge, noch praxis-lose Hausfrau wird bei dieser Arbeit aus Unkenntnis ost Fehler machen, die geeignet sind, die Haltbarkeit des Wäschcschatzes zu beeinträchtigen, selbst wenn cs sich um dic noch so widerstandsfähige „Ausstattungs wäsche" bandelt. Lor dem eigentlichen Rollen muß die Wäsche durch Dehnen „gereckt" und gestreckt werden, wodurch die Gcwebcfascr gelockert und die darin verbliebenen Seiienrcste beseitigt werden, dic auch nach dem sorgfältigsten Spülen darin bleiben und die Faden struktur verkleben, wodurch die Elastizität des Gewebes un günstig beeinflußt wird. Allerdings darf dieses Dehnen nienial« zur Erprobung der Kräfte dienen. Bei dem allem Manoein vorangehenden Legen der Wäsch« ist vorheriges, leichtes Anfeuchlen geboten (gleichmäßige Ver teilung der Nässe sichert ein Wäschesprenger, der für wenige Groschen zu haben ist>, um zu verhüten, daß die Wäsche „kern trocken" dem Druck der Nollwalzen ausgesetzt wird. Ein bi« zwei Stunden vor dem Nollen genügen zum Durchziehen der Wäsche mit Feuchtigkeit. Als weitere Forderung im Interest« der Gcwcbcschonung sollte die Hausfrau die Wäschestücke immer