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Nr. 97. — 26. 4. 35. Sächsische Bolkszeitung. Seite 2 solches gegenseitiges Durchdringen bürgerlichen und bäuer lichen Geistes festzustellen ist, und vielleicht ist dos, sozio logisch gesellen, der wichtigste Faktor der französischen Ein beit. Auch die Arbeiterschaft, so radikal sie sein mag, kann sich dem nicht ganz entziehen, sie geht irgendwie in der all gemeinen Lebensform mit auf. Dieselben Franzosen, die von Frankreich als von der „terra metropolitaina' reden und noch Bordeaux fahren wie der Berliner nach Wannsee, dieselben Franzosen können sich nicht genug tun, das Wort „pnvij", Land, Heimat zu wiederholen. Wer nicht vom „pays" ist, ist gleich fremd, andererseits ist die Freude, einen Landsmann zu finden, so groß, das; zum Beispiel neu lich mitten im Zentrum von Paris ein Autobus plötzlich halt machte, weil der Chauffeur von seinem hohen Sitze sprang und jemand auf dem Trottoir begrüßte: es war „>in pazs", wie er den erstaunten Fahrgästen einsach und abgekürzt erklärte. Die Franzosen gehen sogar „ckans Io pav8", wenn sie in den Dörfern bloß aus einer Wirtschaft nach festlichem Trunk wieder auf ihren Hof gehen. In Paris ist man vom „Quartier" und hält sich da. Schon die Gassenjungen betrachten mißtrauisch einen, der sich von einem anderen „Quartier" verläuft, und wenn sie Indianer spielen, ist er ein willkommenes Bleichgesicht und wird nach Kriegsrecht behandelt. In Paris hat so unge fähr jede Landschaft (nicht Departement, das ist zu be achten) ihren geselligen Berein. Die Stammestradition wird gepflegt, was auch gut ist, denn da die einzelnen Landschaften wcscnsmäßig und in jeder Hinsicht, klimatisch, rassisch und so weiter trotz und neben der alles umfassen den französischen Lebens- und Geistesform grundverschieden sind, da die Landschaften also so verschieden sind, bleibt da durch die Berwurzelung aufrechterhalten, und Maurice Varrös, der so oft das Schreckgespenst der Entwurzelung beklagte und den Ncgionalismus pries, dürfte sich heute nicht zu beklagen haben. Wer es sich irgend leisten kann, hat etwa in Paris noch sein kleines Landgut in der Pro vinz, und Briand mit seinem Berühmten Cocherel war da nur in der Regel. Es gibt Minister, von denen man weiß, daß sie ihre Reden und Entwürfe am liebsten in ihrer Heimat verfertigen (einer hat eine Art Hochstand an der Loire, wo er immer und am liebsten mitten in der Natur arbeitet), und alle Fehler des französischen AKchlsystems und des Ehrgeizes und der Geschäftigkeit der Delegierten finden andererseits wenigstens dadurch eine etwas äußer liche Entschuldigung, daß die Deputierten eng mit ihrem Wahlkreis, verknüpft sind und sozusagen dessen Schirmherru bilden. Kleine Beranstaltungen und Bankette in der Hei mat, in deren Mittelpunkt der Gefeierte steht, können zu den bewegendsten Szene» führen. Die Heimat ist stolz auf ihren Mann — immer muß, wie gesagt, darunter die Landschaft mehr als das Departement verstanden werden. Die Fran zosen kennen ihre verschiedenen Stainineseigentümlichkeitcu untereinander und ziehen sich gerne damit aus. Im übrigen beklagt sich der Norden stündig, er zahle die Steuern und der Süden mache die Politik. Alles das hat zu einem recht gesetzten Lebensideal ge führt. Die Franzosen sind im allgemeinen der Ansicht, daß es bei ihnen in der Heimat am schönsten ist, sie reisen selten nnd sie sind im Auslände so scheu, wie sic bet sich zu Hause sicher sind. Nicht zu unrecht ist bei ihnen der A"""'lport mit seinem geduldigen Warten so beliebt, und die französische Sprache ist nirgends reichhaltiger, als wenn ausgcdriickt werden soll, daß man in seiner Ruhe gestört wird. Die französische Landschaft — sofern man von einer solchen reden kann, sie ist natürlich sehr verschieden — kann etwas unendlich Zartes und Sanftes haben, man muß sich an Poussin oder Watteau erinnern, vor dessen Landschaften Nietzsche in Tränen ausbrach. Man hat in den letzten Fahren außerordentlich die moderne Bauweise bevorzugt, wie sich überhaupt Paris und Frankreich feit einiger Zeit in einem geradezu rasenden Tempo aufs Letzte modernisieren: aber jene typischen, klassischen und getünchten Backstein bauten, wie die immer etwas verlassenen nnd gemüt lichen Kleinstädte zieren, jene feinen Gitter, ja auch die vor nehm hinter Höfen und mit Einfahrt versehenen „Hotels" lursprünglich etwa Erbhäuser einer Familie) in Paris und >> großen Städten: sie machen alle den Eindruck, als müsse hier eine Lebenswanderung aufhören und als set man nun hier eingckehrt. Alle diese Momente mag man zunächst Zusammen tragen, um sich die natürliche innere Konsistenz des fran zösischen nationalen Einheitsgesühls vorzustellen. Wenn heute das Land fraglos in einem großen Maße unzu frieden ist, so hat es vor allem wirtschaftliche Ursachen, wenn wir von der Intelligenz und einem guten Teile der Jugend abjchen. National hat Frankreich keine Probleme mehr zu lösen, und gerade deshalb und nicht allein aus französischen Sicherheitsgründen wird die Europapolitik immer einen starken Faktor der französischen Außenpolitik bilden. Dies vor allem deshalb, weil sie am meisten ge eignet ist, das französische nationale Einheitsgefühl in Aktion nmzusetzcn und ihm ein von der Nation immerhin als ideal empfundenes Ziel zu verleihen. Kardinal Faulhaber weiht kommenden Sonntag MisstonsflMeuqe München, 25. April. Auf dein Münchener Flughafen Oberiviesenfcld fin det, wie bereits vor einiger Zeit berichtet, am 2b. April die feierliche kirchliche Weihe von zwei Missionssiug- zeugen und zehn Missionskraftivagen statt. Die Flug zeuge erlzalten die Namen „Das fliegende Kreuz" und „St. Johannes". Die Weihe der Flugzeuge und Autos nimmt Kardinal Faulhaber vor. Aus diesem Anlaß ist auch am 27. April in der Bonisatius-Basilißa eine große Missionsfeier, bei der der „Fliegende Pater", P. Paul Schulte, der Gründer der „Mioa" (Missionsverlrehrs- Arbeilsgemcinschaft) die Predigt lzaltcn wird. Das Artest tm Kairoer Zudenprozcß «atro, 25. April. Das Berufungsgericht In Alexandrien hat heute das Urteil Im Kairoer Iudenprozrß verbündet. Dao Urte» erster Instanz wurde bestätigt und die Klage des jiidisck-en Klägers sür unzulässig erklärt. Italien kaust Welzen tn Argentinien Mailand, 25. April. Tic italienische Regierung Hal in Ar gentinien zwei Millionen Doppelzentner Weizen aiigekaus!, dessen Einfuhr im Austausch gegen italienische Erzeugnisse er folgen ivird. Oer Mensch und -as Dämonische Vortrag Professor Steinbüchels tn Frankfurt Das Dämonische ist seit der Romantik ein vielgebrauchte? Begriff, aber die furchtbare Wirklichkeit, die darin beschlossen liegt, hat man nicht mehr ernst genommen. Der letzte Große, der: um die Realität des Dämonischen wußte und damit rechnete, war der Russe Dostojewski. An dessen gewaltigen Werken um-, riß Prof. Dr. Th. Steinbüchel, Gießen, der am Dienstag aufs Einladung des Frankfurter katholischen Akademikerverbandes in der Aula der Universität sprach, das Wesen des Dämonischem als eine Kraft, die nur von gottgläubigen Menschen erkannt! werden kann. Wie wenig das heutige abendländische Denken in die letzte Tiefe des Dämonischen eindringt, erläuterte der Redner an Nietzsche, dem letzten Humanisten Westeuropas, den zwar die Größe der Dostojcwskischen Psychologie verspürte, abev der trotzdem nicht begriff, daß es sich hierbei um eine metaphy- slsche Größe handle und daß der russische Psychologe nicht dis Dämonie forderte, sondern sic nur als eine, und zwar grauen volle Möglichkeit des zwischen Gott und sich selbst entscheidendem Menschen sah. Der Expressionismus, die Krisentheologie und die russischen Deuter haben uns erst gelehrt, so sührt Pros. Steinbüchel u. a. aus, in Dostojewski den großen Metaphysiker, den Schöpfer einer Lehre vom Menschen aus der Welt des Ewigen zu erblicken, der von der Idee ausgeht und sie in seinen Romanen bis ins Kon kreteste verfolgt. Seine Menschen sind von Gott her gesehen, in der Verbundenheit mit dem Nächsten, mit dem Schicksal des Volkes; sie siehe» in einem kosmischen Raum, in den Gott und der Dämon hineinwirken, um sie in die Entscheidung zu stellen, die das Schicksal des Menschen ausbaut. Dämonie ist die Auf lehnung des Menschen gegen Gott, die lleberheblichkeit, die wiederum nur im Hinblick auf Golt eiutreten kann; sie ist freie Entschließung und somit eigne Schuld. Indem Dostojewski das Dämonische als eigene Schuld ausfaßt, steht er in der Tradition der Väter, schließt er sich an Augustin an. Das Böse gilt danach als Bruch, der nur durch eine existenzielle Umkehr geheilt werden kann. Der der Dämonie verfallene Mensch muß wieder eine neue Seinsebene gewinnen, er muß auserstehen. Damit hat sich Dostojewski gegen die idealistische Meinung vom Bösen gestellt, daß es nur Durchgang zum Guten sei, er sieht die scharfe Tren nung, wie sie der biblische Realismus sieht; er verneint den Harmonieglauben, denn am Anfang steht der Satz, daß der Logos in die Finsternis leuchtete. So lautet die Lehre des grogen Moralipen. Es csr nuyl aucs eriauoc uuo oer ist nicht Gott. Dostojewski beschreibt immer den konkreten Mensche», er sieht ihn aus dem Hintergrund des aus ihm selbst aussteigenden Bösen. Nicht schlechthin gut, nicht schlechthin böse ist der Mensch. Eine harte Wirklichkeit aber zeichnet uns der russische Prophet, der nichts mit einem Rasputin gemein hat, ein Bild vom Men schen, das in den Ernst unserer Tage paßt. Zwischen Abgrund und Erhebung verläuft das menschliche Leben, zwischen ja und nein zu Gott, dessen Liebe immer auf geheimnisvolle Weise ver eint. Beides hat dieser Künder der Tragödie und des Glückes, Mensch zu sein, geschaut. ?. ll. Anordnungen der Reichspressekammer zur Regelung des Zetlungsverlagswesens Berlin, 25. April. Der Präsident der Reichspressekammer, Amann, hat drei Anordnungen erlassen, tn denen die Einzelheiten des Zeitungsvcrlagsweseno geregelt werden. Die erste Anordnung zur Wahrung der Unab hängigkeit des Zeitungsverlagswesens bestimmt im einzelnen, daß dem Rcichsverband der Deutschen Zeitungs verleger die genauen Rechts- und Vcsitzverhältnisfc und perso nellen Vcrlagsverhältnisse, Nachweis der arischen Abstammung der Berechtigten am Berlage bis 1800, Höhe des Gesellschafts kapitals. ein etwaiger Wechsel der Berechtigten am Berlage und ähnliches mitzuteilen sind. Es ist Einblick zu gewähren In alle Unterlagen für die gesetzlichen, Standes- und satzungs mäßigen Verpflichtungen nnd bekanntzugeben, ob Mittel zur Verfügung gestellt sind, um Dritten die Zeitung zu liefern. Genehmigungspflichtig ist auch die Lieferung der Zeitung in größerer Stückzahl an einen Empfänger, der nicht Zeitungs händler ist. Die Anordnung bestimmt dann weiter in genauen Einzelangaben, wer nicht Zeitungsverlcger sein kann, z. B. öffentlich-rechtliche Körperschaften, Gesellschaften, Genossenschaften, Stiftungen, juristische Personen und Pcrso- nengesamtheiten, die unter Beachtung beruflicher, stän discher oder konfessioneller Gesichtspunkte ge bildet sind, oder die die Rechte am Berlage für Dritte wahr nehmen, natürliche Personen, die für sich oder ihre Ehegatten nicht den Nachweis der arischen Abstammung bis zum Jahre Ossliziersailstausch zwischen der deuischen und der englischen Armee Berlin, 25. April. In Durchführung eines zwisclzen der englischen und deut- sck>cn Armee verabredeten Ofsiziersaustckusckzcs iverdcn drei englische Offiziere in den nächsten Tagen ein Kommando bei deutsckzen Truppenteilen antreten. Es handelt sich um je einen Offizier der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, die bei den entsprechenden deutschen Waffengattungen für die Zeit von etwa vier Wochen Dienst tun iverden. Die im Austausch kommandierten deuischen Offiziere ha ben ihr Kommando in England bereits angetreten. Vle Verpflichtung des Vertranensrates am 1 Ml Berlin, 25. April. Das Re i ch a r sbe i t s in i n i st e r i u m teilt im Einver nehmen mit dem Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda und der Leitung der Deutschen Arbeitsfront mit: Es besteht Beranlassung, noch einmal daraus hinzuweisen, daß das Im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geforderte gerne in same Gelöbnis des Führers des Betrie bes und der Vertrauensmänner im Betriebe selbst stattsinden muß, und zwar tn der Regel am 1. Mai und dort, wo aus besonderen bclrieblickzen Gründen das Gelöbnis au diesem Tage nicht abgelegt werden kann, am 00. April oder 2. und 3. Mai. Unabhängig von diesem Gelöbnis im Betriebe findet im Rahmen der Feierlichkeiten am Nationalfeiertag eine weltanschauliche Verpflichtung der Bertrauensräte statt, die vom Tcmpelhoser Feld aus im Rundfunk übertragen wird. Marschall Tschiangkaischek erkrankt Tokio, 25. April. Nach hier vorliegenden Meldungen soll Marschall Tschiangkaischek an einer Lungentuberkulose ernstlich erkrankt sein. Diese Nachricht hat große Ueberra- schung hervorgerufen und wird besonders in militärischen Krei sen nicht geglaubt, da von einem solchen Leiden des Marschalls hier nichts bekannt war Sin 2. Todesopfer bei dem Vrand des Schlosses SMarzengraben Ein« Verson wird noch vermißt. Lippstadt, 25. April. Das Brandunglück Im Schloß Schivarzengrabcn hat noch ein zweites Todesopfer gefordert. Der vermißte 32-Jahre alte unverheiratete Landwirt Otto Kersting. Mitglied der Feuerwehr, in Böckcrsörde, wurde am Mittwochvormitlag unter dkn"SchuItmassen im Kuppelsaal des abgebrannten Schlosses völlig verkohlt ausgesunden. Der Feuerwehrmann Heinrich Thöne aus Lippstadt wurde bei den Löscharbeiteu durch einen herabsollenden Stein verletzt und mußle ins Krankenhaus gebracht werden. Wie weiter ver- lanlel, soll noch ein junger Mann aus Langenwike vermißt iverden. Eine Bestätigung ist aber nicht zu erhalten. — In den Abendstunden des Dienstag wurde rin Schornstein des Schlosses gespren-'t, um die Bcrannas- und Löscharbeiten ohne Gefahr iv.il.r durchführen zu können. 1800 zurück erbringen, Unternehmen, die der gcmeinschast- ltchen Herausgabe von Zeitungen dienen oder für verschiedene Orte Zeitungen hcrausgeben, außer der Herausgabe von Un terausgaben einer Zeitung. Ausgenommen sind bei diesen Bestimmungen das Reich und die NSDAP. Die Anordnung schreibt auch vor. daß Zeitungen nicht auf einen konscssion.I- jcn, beruflich oder Intercssenmäßig bestimmten Personenkr's abgestellt sein dürfen und beauftragt den Reichsverbnnd der Deutschen Zcitungsverleger mit der Durchführung der Anord nung. Für die genau vorgeschriebenen Einzelbesiimmuna?» werden Uebcrgangsfristen von drei, sechs und zwölf Monalen gewährt nnd die Bedingungen sür diese Uebergangssrislen fest gelegt. — Zu dieser Anordnung hat der Präsident der Reichs- prcssekammer ausführliche Erläuterungen erlassen in denen die einzelnen Artikel und Abschnitte des näheren kommentiert werden. Die zweite Anordnung des Präsidenten der Neicksnress?- kammer bestimmt, daß in einem Orte, an dem eine Mebrzahl von Beringen vorhanden ist. die auf den Absatz einer höheren Auslage angewiesen sind, als nach den örtlichen Verhältnissen und gesunden vcrlegcrischen Grundsätzen insgesamt vertrieb?» werden kann, einzelne Berlage geschlossen werde» könne». In der dritten Anordnung wird sestgelegt, daß Verlage von der Betätigung als Zeitungsverlcger ausgeschlossen sind, deren Zeitungen ihr Gepräge und ihren Absatz dadurch erhalten, daß sie einer Form berickten. die geeignet ist, Anstoß zu erregen oder der Würde der Presse zu schaden. Der Chemnitzer Landgerichlspräsident nach Dresden versetzt Chemnitz, 25. April. Ter Chemnitzer Landgcr'chlspräsi- dent Nauck ist mit Wirkung vom l. Mai 1035 als Landge- rlchtopräsident nach Dresden versetzt worden. Jerusalem, 25. April. Wie die Presse in Palästina meldet, will sich der bekannte jüdische Politiker und Zionist Dr. Chaim Weizmann aus der Politik zuriickzichen. Er übernimmt jetzt die Leitung eines neuen großen chemischen Unternehmens, das von der Imperial Chemical Industries und der Palestine Chemical Industries ins Leben gerufen wird Aeichsbankausweis für die 3. Aprilwoche Berlin, 25. April. In der dritten Aprilmock>e hat sich die gesamte Anlage der Reichsbank in Wechseln und Schecks, Lom bard und Wertpapieren um 27,3 Millionen RM. auf 4328,4 Mil lionen RM. verringert. Dieser verhältnismäßig bcsck)eideiie Fortschritt der Entlastung ist wieder lediglich technisch bedingt und aus die Verzögerungen in der Wechseleinlösung insolge der Osterseiertage zurückzuführen. Insgesamt sind bis zum 23. April 58,5 Prozent der Ultimo-März-Vcanspruchung abgedeckt gegen 100.7 Prozent zum entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und -sckjecks um 22,4 aus 3508,0 Millionen RM.. an deckungs fähigen Wertpapieren um 4,0 auf 38!>,I 'Millionen RM. und ckn Neichsschatzwechseln nm t,3 auf 1,7 Millionen RM. abgenom- »icn, dagegen die Bestände an Lombardsorderungen um 0,5 aus 40.7 Millionen NM. zugenommen. Tie Giroguthaben zeigen insolge Vermehrung der öffentlichen Guthaben eine Zunahme um 77,8 auf 070,1 Millionen RM. Auch in der Bewegung des Zahlungsmitlelumlauss spiegelt sich die durch die Feiertage verursachte technische Verzögerung des Rückflusses wider: der gesamte Zcchlungsmittelumlaus betrug 5401 Millionen NM. ge gen 5340 Millionen RM zum entspreckiendcn Zeitpunkt des Vormonats und 510i> Millionen RM. zum gleichen Termin des Vorjahres. Die Zunahme der Deckungsbestände hält sich im iiblicl)en Rahmen: Die Goldbestände haben sich um rund liOOOO RM .auf 81 1 Millionen NM. erhöht, während die deckungs- sähigen Devisen mit 4,3 Millionen NM. säst unverändert sind. MteldeuWe Börse vom 25. Avrtl Ruhig. Auch am Donnerstag war das Geschäft wiederum nur gering. Die Kurse lagen nicht ganz einheitlich. Am Ren- tcnmarkt kamen ebenfalls nur kleine Umsätze zustande, ledig lich Reichsanleihc Altbesitz wurden etwas -lebhafter umgesetzt bei einem Kursgewinn von 0,5 Prozent. Pfandbriefe still. Am Aktienmarkt konnten Falkensteiner Gardinen aus die Hoffnung von der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung um 4 Proz. anziehen. Dagegen waren Leipziger Spitzen, Pittler je 2 Pro zent, Rosenthal t,75 Prozent, Dresdner Chromo 2 Prozent, Eßlinner Brauerei 2,5 Prozent, Erste Kulmbacher nnd Hansa Lübeck je 1.5 Prozent schwächer. Nennenswert höher lagen Berliner Kindel plus 2 Prozent. Thode Papier plus 1.5 Proz., Relchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Bei mäszi- gen Winden aus südlichen Richtungen wolkig mit vor übergehender Aufheiterung. Einzelne leichte Regen- scl-auer, in den Morgenstunden etivas kühler, sonst ge ringe Wärmeänderung.