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ku»o um ocm ciros/zl.!. „Nein, alle« brffere Leute, die in der Eickblung wohne«. Die Iran selbst hatte eine grob« Plätterei ln Bettin. Das Hitler für die Arbeitslose« wache» wird, interessiert st, nicht, „denn". so sagte sie, „wir stehen all« in de« Meister, H«m>. Dir werde« geführt »nd brauchen nicht zu sorge«-. « Draußen regnete e« immer noch. EcherHast fragt« ich, ob d«r Meister nichts gegen den unangenehme« Rege« «rachen kbaui«. In „Neu Jerusalem' s>, »estch tri« .weik>-KSIe"--ri»HU. de« ^Iwheikftee" »üd Zeieeiter -Ule« Wenn man noch Süden au« Berlin herauosahrt, eineinhalb Stunden mit der Eisenbahn weit, findet man hinter Trebbin in der mitrttschen Heide, da wo sie am sandigsten ist, einen Ort, der seine Berühmtheit und seine Lristcnz einem gewissen Weißen- Käse-Propheten oxrd-inkt. Hier draußen in ländlicher Still« hat Aases Weißenberg im Lause von süns Jahren «ine Kolonie von etwa '.nm halb, und Ganzverrückten geiammelt, die jchiedlich-sriedlich zusammei,leben. „Fried,>i»stadt" hat der „Messias" den Ort genannt, „Reu- Jerusalem" nennen ihn die Trebbiner Bürger und die Bauern der Umgebung Ans den »lauer Hügeln, einer Hügelkette, die sich 50 di» <in Meter aus der Iandedene heraushebt. find etwa <8 weiggeiliichene Siedlungshäuser gebaut „Der hat Jel» reiche Leute sind bei Weißenberg. Besuch und ein, Bede Hitler» in der Festhalle bemüht. Ob er kommen wird, da» ist noch nicht entschieden. Man hosst es. Mit einer Frau, die irgendwie zur Berwaltung dieser Kirche, in der übrigen« auch Bier ausgeschenkt wird, gehört, konnten wir uns über die dekannte wundertätig« Hetlwirkung de» Weißen, bergschen weißen Käse unterhalten. Sie wollte damit Gelenk- rheumalisinuv geheilt haben. Bor zwei Jahren, so versicherte sie uns, machte ihr da« Lausen Beschwerden und seht marschiert sie wie ein Reich»wehrsoldat. Alle« der weiße Käse. Wir sragten, ob sie am S. November Hitler gewählt hat; „ja-. Und wa» sie von Hitler erwartet. Ob die Erwerbslosigkeit abnimmt? Ob sie erwerbslos ist? und ob es Arbeitslose gibt in der Friedensstadt? Darauf erhielt ich zu meiner Verblüffung die Antwort: , wenn er mit dem Herrn sprechen würde: aber e« muß doch regnen-. Ich fragte gar nichts mehr. „Wat," meinte der Gastwirt, dem ich in der Zwischenzeit, die ich auf den Autobus warten mußte, meine Erlebnisse mitteilte, „det is noch ja nischt. Da kommen se mol abends her, wenn die Kerls det Rollen kriejen und die Frauen kreischen und in Ohn- macht fallen. Da bleibt Ihne» die Spucke weg- Das find Wähler, wie man fi« Hitler gäune« kann, do» ist meine Uebrr.zeugung geworden. Große Männer hatten oft ihre Propheten: der »»elfe Salomo seine Sänger, Napoleon seiire Marschälle »«d Hitler hat Weißenberg. Rillionärswitwen. alte Generäle hrden ihm ihr Vßirr ter Nrdeit ^ut 6er Qarrvoockkall-llecke in chehto» m 6er enrlixcken (irsksckuit s.ane»»h!re ere-Luete r-ick ein« furchtbare tiruden- explosion, 6>e bisher 24 Toäe^apter ge- ioräerl Kat: vier Bergleute dcliucken »ick immer nack im Sekackt — man Kat je- 6ock alle ktottnrme aulreeeben, »le lebcuck ru bergen. i^n5sr KiI6 von, Ackauplatr 6er Katastrophe reipt 6ie isckacktanlaren — im Var6er«run6 »tekt man Kameraden un6^erva»6lc 6er Ver unglückten >u f.rvartu»« neuer black- rickteu. Vermögen vererbt," so munkeln und reden die Bauern im Gasthof von Blankensee. In dieser Gesellschaft religiös wahnsinniger Bürger und Kleinbürger waren die Wahlaussichten Adolf Hitlers von vorn» herein die besten. Al» fedoch vor der 6.-November-Wahl der Meister Weißenberg selber sich unter die Hake», kreuzsahne Hitler» stellt, und zu seiner Wahl aufforderte, da gad's kein Halten mehr. Es waren Zweifler do, die in den verstaubten Falten ihre» ältlichen Herzens an Ludendorfs glaubten. Bon einer Madam« erzählt man. die mit Häußer lieb äugelte. Neichgewordene Milchhändler wollten insgeheim für «ine Milchhändler.Partei stimmen, und Haus- besttzer aus dem Kaiser warten, sie stimmten alle für Adolf Hitler: denn sie beugten sich der Führung des Propheten Weißenberg. , Wir haben die Frieden»stadt besucht. Bon Trebbin rumpelt man mit einem alten Ford-Autobus durch einige Ortjchasten. Enten und Kinder grüßen am Dorsteich mit lürquak und Geschrei. Das letzte stück Weges muß man marschieren. Der sturm peitscht seinen Regen über die Felder. Ltrngsam, aber sicher und voll, ständig weichen Mantel und Jacke durch. Doch am Ende des Dornenwege» lag die FriedencHadt. Mit diesem Trost vor Augen ging es durch Regen und über die zu Pampe ausaeweichten Felder. Bor uns die Siedlung Still Di« Menschen hatten sich in ihre Häu!,r zurückgezogen. An den Mauern klebten Hitler- Plekate: vom Regen aukgeweicht hinge» sie herunter. Ader der strahlende Blick und der schone Schnurrbart waren noch zu erkennen. Ein langgestreckte», zweistöckiges Haus ist da» Regierungs gebäude der Weißenberg-Residenz. Davor ist aus einem kleinen Lanbdügel eine Kanone auigefakren. Ein alt,» Monstrum: damit Haden dre Franzosen geschossen, al» sie die Preußen bei Jena schlugen Auf dem Rohr der Kanone kleben Zettel, die den baldige« Anbruch de» „Dritte» Reichs" ankundigen Erne Frau läuft vor ons über die nass, Straße: di, Röck, ge- lchür't, im Eil'chritt klappert he dahiir Es ist unmöglich, sie in ein ^»e'prach zu verwickeln. Aber den Weg zur Festhalle zeigt« sie :ii». D>, Feilhalle, das ist ein Holzbau, der an kONOO Personen faßt di, ranze Kreisstadt Irebbin könnte sich in ihm versammeln. Wekenderg ließ diese Kirche bauen, um alljährlich seinen Get itslag in gebührender Feierlichkeit begehen zu können. In der Fesrhalle Halbdunkel. Unter Glasstürzen liegen die Orr. > u> d Ehrenzeichen eines verstorbenen General», der Weißen« Perg zu ieinem Erden gemacht hat Die Reliquien der Bewegung werden dem Fremden dereitwilligst gezeigt. . Der alt, Mann, mit dem wir in der Halle umdergehen. läßt sich aussragen: ob der General selbst in ber Halle deigesetzt ist? „Nein." Weitere Frage: Ob denn Weißenberg selbst nach seinem Tode hier in der Ehrenhalle begraben wird'' Da» war eine Gewissensfrage. Erste«» wußte er nicht, ob Weißenberg überhaupt sterben wirb, aber wenn es einen sterblichen Rest gibt, do» war sein, Schlußfolgerung, dann wär, natürlich nicht» würdige« al» diese Halle, besagten sterb, lich..' Reit zu beherbergen. Und eine wettere Frag«: Ob Adolf Hiiler^mch mal in diesen Irebbiner Pantheon beigefttzt wird? Weil doch der Meister den Hitler heilig gesprochen hat Daraus die ernsthafte Antwort: er glaubt ja. Im übrigen weiß er zu erzählen, daß die Weißenberg-Gemeindr sich um einen ^iockorgsdurk von Oonuro» Stimm» Gloria Caruso, die dreizehnjährige Tochter des unvergeßlichen Sängers, hörte kürzlich in Paris zum erstenmal die Stimme ihres Vater» auf einer neuen Grammopbonplatte, die das „Desti la Giuba", aus dem „Bajazzo" in der Schönheit erklingen ließ, die Laruios Stimme auf der Höhe ihrer Leistungen zeigte. Die Ingenieure der Grammophongesellschait haben 6 Jahre lang ge arbeitet. rin Verfahren zu vervollkommnen, das die Stimme so roiedergibt, al» wenn Caruso heute die Platte gesungen hätte. Durch Behandlung der ursprünglichen Platten durch ein kompli ziertes Verfahren und durch Ersatz der alten Begleitung durch das Spiel «in'» Orchester» wurde eine Platte von erstaunlicher Lebenstreue gewonnen. Wenn Caruso noch lebte und die Platte besungen hätte, so hätte kein bessere» Ergebnis erzielt werden können. l^lMv»pw»ptunq »>» 0UnF»mitt»l? Im Laboratorium der Mülluerwertungmuchelt von Köln find vor einiger Zeit Versuch« über die Verwertung von Müll al» Düngemittel gemacht worden. E« handelte sich damals um eine Verarbeitung be« sogenannten Feinmülls und der Kessrlschlacke zu einem Düngemittel, da« dem Thomasmehl Lhuelte. Nunmehr sollen diese Versuche, deren Ausgang befriedigenL war, tu größerem Maß« fortgesetzt werden. Man beabsichtigt ein wirtschaftlich ein- wanbfeeie« Verfahre« zu entwickeln. Sollte da« Ergebnis positiv setn, f« dürfte mit eine« wichtige« neuen Faktor auf den. Sebiete der Düngemittel zu rechnen fein. O»» l'rglftftolr, 6»p un6 El» st^»»»» Am Tag« nach dem 8. November stellte die Na-iprefft. die vor ber Ichwterigen Situation stand: .Wie sag, ich «« meine« Kin dern", fest, daß es sich bei den verlorene» L Millionen Stimmen nur tim Treibholz handelt. Run. wir müssen schon sagen: eine recht hübsche Maffe Treibholz Und da» ..Treibholz" tretbt. Ein« Woche «ach den» S. November, am l!t November, bemerke» wir ein Anschwelle, der Finten «nb neu« Moss,» „Teetb-olz- werden abgetrieben. Mir sehen als«, da, .Treibholz" bewegt sich nett zunehmender Geschwindigkeit ab- wärt» von Hitler. Und wa, tut der .große Führet? An einer Berlin»» Mittag»,citnug lesen Dir: ^.An« München wirb berichtet, baß Hitler gestern Abend ven feine« Landsitz bet Oberpfalz- berg bei Berchtesgaden zu rück gekehrt fei »ich daher erst heute Mieder im Brannen Ha« erwartet ruerbe" Nach dem 81. Juli, al« Hitler bi« Maßen zum verschärften Tener etnfttzt». al« bi« SA. stunnberett in den Quartiere» lagerte, um »uentuell jeden Moment für be« „Führer" bae Lehen «df» Spiel g, setze», kam ebenfall« an« München bi« Melbnng. Hatz ber „groß, Mag" geruhe, sich in b-n Beigen na, be« Stra- gngen in erhabrn. VÜHrenb elf« bi« Maße« fttner Nachläufer ln Berei'fMft gegasten «erben. »Lhwnb sie in Straßen kämpfen ein» gefetzt «erben, »Lhm»d bae »Trebgast- tmibt, vcht sich bar »grbtz» Stch««" t» Var Bill« »ef lKerchteggnbe» «ns be» eine« oder anderen Landsitz nieder, nm fich von den „Strapazen" zu erholen. Und der zweite Führer? Der „Theoretiker- Gregor Straßer niunlich? Er ist ganz an« de« HSnmhen gefahren. Er steht, baß Blatt um Matt fällt, noch bevor er nnd Adolf Ministerstühl« er gattert haben und mäO« so rasch al» möglich noch retten, wa« noch zu retten ist, so läßt er einen Artikel los, in dem er vertündet: E« fei da« Gebot der Stunde, baß es nun kein Ausweiche« und kein Entrinnen gäbe, bi« nationalsozialistische Bewegung in den Staat eitrznbauen . . . "lso ba, treibende „Treibholz- zeitigt die Früchte: -Mer kehrt von seiner Billa in Berchtesgaden zurück »nb Straßer be reitet den Boden für be« vertuns der Söldnettruppen vor.,. Sst«BmmI- Kann es für einen Regierungschef eine größere Anerkennung geben, al« wenn man ihm einstimmig Ovationen bereitet? Gewiß nicht. In ber E tn stim in i gleit liegt die höchste Anerkennung. Und dies« E t n sttmmigkeN ist Pape« zuteil gtwotden. lieber den Besuch Papen« in Dresden berichtet nämlich dte „Voßische Zei tung-folgende«: „E, hatte sich trotzdem «ine große Menschenmenge «ngefnnbm», bi« Kundgebungen plante. Die Pultzei räumt» daher den Bahn- Hof, konnte aber nicht verhindern, daß die Meng, branßen den Kanzler mit stürmischen Ntederrnfen »nd Pro test kuUdgebnnge« begrüßt« Ans dem Bahnsteig mrabschiebetze sich der Reichskanzler herzlich »nn seine, Gastgebern. Bet« Abschied tristste »ine einzig« Stimme: „Hoch Hmpenk" Als« die „Einstimmigkeit" ist hier eiichänstg MigeßftEt morden. Einstimmig: -mH Papeit! Sem Vonr Tags Schwere AWVemiAiM io Zam Teki«, IS. November. An der g»«zen Küste de» Stille, Ozean« wütet« «1, Tais», ber groß, verwüst»,««» angerichtet hat. Di« Schisssoerbinbnngen find unterbrochen. In «ine« Dori selleu üb«, »ierzig Häuser zerstört werbe« sei» un» tie jetzt s«ll »au siiuszehu Tote habe, berge» köuuen. In riueur «»deren Dors soll ei» greßer Braud «»»gebrech« und ba» Dors dadurch in Asch« gelegt worbe, sei». Weil«« Einzelheit«, über da» Uuglück fehle» »och bi« zu, Stunde. Die VraudkAlaftrophe im Schweizer Auderheim Wäbensutl, IS. November. Der tkjiihrige schwachsinnige Katt Widmer, der al» vermutlicher BrandsÜster de« Brande« i» Kinderheim Bühl, bei dem zwölf Personen ums Lebe« kamen, gesucht wurde, ist am Montag abend verhaftet und in« Gefäng nis «ingeliesert worden. Er hat zugegeben, den Brand gelegt zu haben. Der Verhaftete, der seit seine« vierte» Lebensjahr mit einigen Unterbrechungen tn der Anstalt untergebracht war, muß al» unzurechnungsfähig betrachtet werde». Ser Schifftbnwd im Wasterdem« tzast» Ai»streb«ni. 15. November. Da« Sroßsener. da« auf dem hi« im Hafen liegenden 15 000 Tonnen groß« holländische« Motor schiff P. C. Hoost ausbrach, hat da« riesige Schift völlig vernichtet. Da« Schift bietet ein Bild ber Verwüstung. Es stehen nur die kahlgebrannten Schiftswänd«. Unaufhörlich steige« dicht weiße und schwarze Rauchwolken empor. Das Wasser in der Nähe de« Dampfer« siedet. Unversehrt ist nur da» Vorschiff. Durch die Bullaugen steht man da« Feuer sein Vernichtung«werk fortfetze». Auch im Laufe de« Vormittag« wurde noch eine Explosiv« im Innern de» Schifte« gehört. Di« Gefahr der Explosion der e» Bord Lesindlichen taufend Tonnen Oel besteht nach wie »or. Da» Schift ist mit 18 Millionen Mark versichert, ebensbvbck betrugen sein« Baukosten. totzgafskrwtt Zn einem schweren verttzhrmmfall la« e» -estm» in bw» späte« Nachmittagsstunbe» in be» Landsberger Allee vor dem Haus« 181. Der lOjähttge Horst Kaffei. ber irr ber Landsberger Alle« 151 wohnt«, würbe bei« Uederschretten des Fahrbauuneo von eine« Drei rabli es erwägen «faßt »ab beiseite geschlendert. Der Zunge trng eine schwer« Kepfverletpnrg baue«, Der Fahr« be« Wage»« fnhr sosott mit dem Kin» 1» da« Krmrkmrhag» am Friebrftstrhain, wo ber verletzt, jedoch kurze Zett nach der Mm liefern«, starb. Di« Echulbfrage an diesem tragisch« Unglück»« fall konnte »och nicht gellärt werben. «en d« Kttnrinalpollztt »nrd« sejM» »» «sME» «beb' trttn Hedwig P, an« Küp«ick unter dem verdacht sBgWWrn«^ . ihr „»geborene« Kind ermorbet zn hat«, vnn Kttrd «miß» «o« 14 Tages tn einem Grabe» ft, der Nähe nm» Küpmrtck gefnrcheru Di« Fr« erUätt« »ei thytt Bemmhmnng. dech ste nicht Ottmcht ' hab«, ob da» Kind »ach ltzba. Ihr Fummd Aftch ßurt- geschafft. ' ' ' - ' ' , - ' »MeMMMWchl GgeG'WSWdcktO. MW» ... '