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Sächsische Volkszeitung : 04.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193504047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350404
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 2: Textverlust am Rand
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-04
- Tag 1935-04-04
-
Monat
1935-04
-
Jahr
1935
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Sächsische M. r.70 M >.70 votkssettung Nummer 88 — 34. Jahrgang krlchtliü t mal wöchrnMch mit »«« tNustckrle» Diallo b«Uo-o „D«« 8«u,n«Iter- und mehrer«, Leltbellage» Maualllth, Betug-prell«: ilueg. A mit Et. Bennoblatt und Feuerreit«» ilusg. B. ahn« St. Vrnnoblatt « mit Fruerrrit«« M 220 kluog. T ahn« St. vennoblatt « ahn« geuerrrit«, Sini«Inummrr Ist P,g., Sonnabend- «, Sonnta--Nt. 20 Psg. Donnersla i, den 4. April 1V3L Berlanaaet Le««»«, >n;«lgen,retl«: di« llpoMg« 27 m« breite Z«N« t Vlst< — sllr Famillenanteigen und Slellengeiu-« i Pi». -- gür Platzooilchrille» vnnen mir t«in« LewSH, »«Ist«« «edallian: Dreaden-«., Polterst«. 1t, gern« W7U u. ruu» Selchdlt.llell«, »,»<> „d vertag; ikermania Buchdru<ker«t u. Verla, lh. u. <S. Winket, Polterst«. 17, gernr. Llvir, PosNcheck: Nr lvüs, Bank: Stadtbant Dreoden R«. S17S7 2m galt« oon höhere« Ekwall, verbot, elnlreMMM Veliiebsstörungen hat bei Bezieher ober 2n;eient kel»o Aniprllche, ialls die Zeitung in beichranktem Umiange, oeilpätet ober nicht »rlibeint Ertuiiuna-iorl kre.be» Mer Schlag gegen das Memelland? Londoner Meldungen über litauische Pläne Antrag auf Aushebung der Autonomie? London, 3. April. Mehrere Blätter veröffentlichen eine Excl)ange-Meldung, wonach die litauische Regierung einen neuen Schlag gegen das Memelgebiet plant. „Jin Bertrauen auf Unterstützung Frankreichs und Rutzlcnrds" wolle sie den Völkerbund ersuchen, das jetzige Memelstatut durch eine unbedingte Anerkennung der Souveränität Litauens Uber das Gebiet zu ersetzen. Präsident Smctona habe den Beschluss der Negie rung gebilligt. In Litauen betrachte man die Memelange- legenheit als eine innerpolitische Frage, in die Vertreter Feststellungen der „Times" London, 3. April. Der Sonderkorrespondent der „Times' In Warschau befahl sich besonders mit der Unterredung Mischen Eden und Marschall Pilsudski, dem einzigen Mann, der endgültige Entscheidungen treffen könne. Die Hauptfrage Edens sei gewesen, welche Haltung Polen gegenüber dem Ostpakt elnnehme. Wie im Moskauer Kommunique bestätigt würde, bilde dieser Pakt noch immer einen wesentlichen Teil der von Grotzbritau- nien befürworteten Vorschläge für die Sicherung des Friedens in Europa. Wie glaubwürdig berichtet werde, könne Marschall Pilsudski nur die entschiedene Weigerung Polens wiederholt haben, sich an einem Pakt, zum mindesten in seiner jetzigen Form, zu beteiligen. Die Aussichten für den Ostpakt seien daher nicht gut. Eine Aendcrung in der Haltung Polens werde als beinahe un möglich betrachtet Die einzige Möglichkeit einer Aenderung würde vielleicht der Besuch Lavals bieten. Es scheint somit, dass die Organisierung des europäischen Friedens Im Osten wie im Westen durch die in der englisch-franzM-Ken Erklärung vor geschlagenen Methoden nicht zustande gebracht werden könne. In Marschall Pilsudski, dessen Leben und Kampf für die polnische Unabhängigkeit gegolten habe, sei die Furcht Polens vor einer neuen Teilung lebendig verkörpert. Eine freie Volks abstimmung würde für ihn nach Ansicht urteilsfähiger Leute eine überwältigende Vertrauenskundgebung bringen. Der Kor respondent führt dann die bereis häufig von polnischer Seite vorgebrachtcn Argumente gegen den Ostpakt an Er stellt ferner fest, datz der Ostpakt Polen nicht sehr viel mehr an Sicherheit bieten könne, als es schon besitze. Er ver spreche Polen zwar die Unterstüknng der baltischen Staaten und der Tschechoslowakei. In Polen erinnere man sich aber noch sehr lebhaft daran, datz im Jahre EN während des Krie ges mit der Sowjetunion die Tschechoslowakei den Polen die Wasfeuhilfc versagt habe. Vor etwas mehr als einem Jahr sei die Bevölkerung von Westpolen noch tief beunruhigt gewesen, weil man an die Ge fahr einer deutschen Invasion glaubte. Paris, 3. April. Wie „Petit Journal" aus sicherster Quelle wissen will, wird wahrscheinlich am kommenden Sonnabend im Minlslerrat beschlossen werden, die Soldaten, die am 15. April entlassen werden sollten, auch weiterhin unter den Fahnen zu behalten. Ministerpräsident Flandin hat bekanntlich in seiner gestri gen Kammerrcdc gesagt, die Frage, ob der Artikel -10 des Mi litärgesetzes auch auf die im April zur Enllassung kommenden Soldaten angewendet werde, sei noch nicht entschieden. Der Militärausschutz werde erst in seiner Sitzung am 5. April ein Gutachten abgeben Das „Petit Journal" will aber von einem Mitglied dieses Ausschusses erfahren haben, datz sich der Aus schutz für eine Verlängerung der Dienstzeit aussprechen werde Zur Begründung gebe man an. datz die neuen Rekruten erst zwischen dem 15. und 25. April eingezogen würden. Mindestens drei Monate werde es dauern, ehe sie not dürftig ausgebildet seien. Würde man also im April Entlas sungen aus dem Heeresdienst vornehme», so würde Frankreich bis mindestens Anfang Juli nur über die halbe Stärke an aus gebildeten Truppen, d h. etwa I M MM Mann verfügen lDie Jahrgänge werden bekanntlich je zur Hälfte im April nnd OKI. eingezogen und entlassen.) Bei der gegenwärtigen Lage bedeute fremder Länder sich nicht cininischen sollten. Die Unter hauserklärung Simons habe keinen besonderen Eindruck gemacht. Inzwischen setze das litauische Kabinett die Litauisierung des Gebietes energisch fort. Die Zivil- und Militärverwaltung werde reorganisiert, um alle Spuren des 5N0 Jahre alten deutschen Einflusses zu beseitigen. Die Machtbefugnisse des Gouverneurs sollen noch erweitert werden. „News Chronicle" stellt dazu fest, das; ein solcher Beschlus; der litauischen Negierung an einer der Gefahren stellen Europas eine äutzerst kritische Zuspitzung schaffen müsse. Der deutsch-polnische Pakt kabe diese Befürchtungen beseitigt. Ans diesem Grunde sei er volkstUml > 6). Nachdem es so viel erreicht habe, wolle Polen jetzt nichts tun, um zu Deutsch land In Gegensatz zu treten. In seiner jetzigen Gestalt werde Polen den Ostpakt be stimmt nicht annehmen. Anders geartete Borschläge würde es in Erivägung ziehen. Nach glaubwürdigen Informa tionen habe cs aber selbst keine derartigen Vorschläge zu ma chen. Einen Ostpakt allerdings, der mit der Garantie Grotz- britannicns ansgcstattet sei, würde Polen zweifellos mit Freu de annchmcn, denn es würde dann wissen, datz es keinen Krieg in Europa geben würde; aber an eine solche Möglichkeit glaube wohl niemand. Die Warschauer Besprechungen Die Unterredung des Lordsiegelbewahrers Eden mit Marschall Pilsudski dauerte mehr als eine Stunde. An der Unterredung nahmen der Geschäftsträger Avening und der Abteilungsches im englischen Autzenministerium, Strang, Aussenminister Beck und der Vizeminister des Aus wärtigen, Gras Szembek, teil. Bei einem Essen zu Ehren Edens wurden Trink - spräche gewechselt zwischen B c ck und Eden. Die Besprechungen Edens mit dem Autzenminister Beck haben sich, wie zuverlässig verlautet, so gut wie ausfchlietz- lich um die Frage des Ostpaktes bewegt. Von matz geblichen polnischen Stellen wird immer wieder betont, die Un terredungen hätten lediglich informatorischen Charakter gehabt. Die Aussprache mit Eden ist, wie man hört, sehr herzlich und von grötzter Offenheit gewesen. Sehr hartnäckig behaupten sich Gerüchte über einen neuen Kompromitzvorschlag zur Ostpaktfrage, der, um Polen den Beitritt zu ermöglichen, an Stelle der Ver pflichtung zur gegenseitigen Hilfeleistung ein» Konsultation der Mächte vorsehe. Erst nach einer Konsultation könnte dann durch die Unterzeichner des Ostpaktes über die Stellung von Waffenhilfe beschlossen werden. dies aber eine Gefahr für die Sicherheit Frankreichs. Deshalb werde man der Regierung Vorschlägen, das im April freiwerdende Kontingent bis Anfang Juli unter der Fahne zu behalten. Es sei mit Bestimmtheit anzunchmen, so schreibt „Petit Jour nal". datz der Ministerrat am Sonnabend sich diesen Vorschlag zu eigen mache» werde. Wenn man bisher in der Oeffenllichkeit noch nicht davon gesprochen habe, so nur deshalb, weil die Re gierung zunächst die Kammer in die Ferien schicken wollte, um nicht den Angriffe» der LinksoppHition ausgesetzt zu sein. Auch der französische Senat bis 28. Mj vertagt Paris, S. April. In den späten Abendstunden des Diens tag ist der französische Senat bis zum 28. Mai in die Ferien gegangen. Der Senat verabschiedete noch die neuen Satzungen sllr die Militärluftfahrt, die am Montag ausführlich in der Kam mer erörtert worden waren. — tBrrlcht Uber die Kammersitzung aus Seite S!) Oie Glimme des Papstes Zur Ansprache des Heiligen Vaters im Geheimen Konsistorium. Das Geheime Konsistorium vom 1. April hat eine autzerordentliche, ja historische Bedeutung erhal ten durch die überaus bedeutsame Stellungnahme Papst Pius' des Elften zur augenblicklich gespannten Weltlage. Wir müssen das Urteil des Papstes über die Weltlage — den Wortlaut der Ansprache gaben wir gestern wieder — um so gewichtiger einschätzen, weil er nicht nur von der Hochwarte seines erhabenen Amtes die in die Zentrale geistigen Weltgeschehens und des Christentums zujammen laufenden Weltvorgnnge wie kaum ein anderer klar über blickt, sondern auch weil er, frei von jedem politischen In teresse, die Erdendinge allein im Geiste des göttlichen Mei sters betrachtet. Wie beurteilt der Heilige Vater die gegenwär tige Weltlage? Aeutzerst ernst, aber dennoch voll Gottvertrauen! — Aeutzerst ernst, weil er mit grötzter Be sorgnis aus die „noch schlimmeren zu besürchtenden Folgen siir die Zukunst" blickt, die sich aus der „furchtbaren wirt schaftlichen, politischen und hauptsächlich sittlichen Krisis, von der die Menschheit geplagt ist" zu entwickeln drohen. Der unglückselige verheerende Weltkrieg ist noch nicht liqui diert, schon „verdüstert sich von neuem der Horizont mit finsteren Wolken". Nicht nur Europa erbebt unter tief wirkenden Beunruhigungen, auch aus Asien, Afrika und Südamerika kommen besorgniserregende Nachrichten. Soll ten da die Bölter und deren Negierungen nicht endlich zu der Erkenntnis gelangen, datz alles bisherige Menschen werk, zu einem wahren Völkersrieden zu gelangen, eitel und nutzlos war? Haben alle bisherigen Konferenzen und Pakte, „Friedcnsverträgc" und die ..Abrüstungskonferenz" die Menschheit dem so ersehnten und dringend notwendi gen Frieden nähergebracht? Haben sie nicht gar die Mächte der Erde weiter denn je voneinander entfernt? Dennoch mahnt der Papst zu u n e r s ch ii t t e r li ck; c m K o t t v e r t r a u e n. Er weist die Menschheit auf die christliche Tugend der Hofsnung hin, die „es in diesen Tagen mit um so grötzerem Eifer wiederzuerwecken gilt", damit „die Furcht der Seelen beruhigt werde". Zugleich suhlt sich der Papst aber — und dies ist wohl der eindrucks vollste und ergreifendste Teil der päpstlichen Aniprache — kraft des ihm anvertrauten Apostolischen Amtes verpflich tet, warnend nnd beschwörend nochmals wie in feiner letz, ten Wcihnachtsanjpracku! auszurusen: „Datz, wenn die Völ ker von neuem die Waffen eines gegen das andere ergrei fen würden, wenn abermals das Blut von Brüdern ver gossen würde, wenn auf dem Lande, aus der See und in der Luft Zerstörung und Nuin verbreitet würden, dieses ein so enormes Verbrechen sein würde, eine Kundgebung einer so wahnsinnigen Wut, datz wir das siir absolut un möglich halten..." Der Heilige Vater beweist in seiner Nede nicht nur die sittliche, sondern weist auch aus die phpsische uud mate rielle Unmöglichkeit irgendeines neuen Krieges mit allem NackHruck hin. Das Schicksal wollte es, datz der lange schon festgesetzte Termin des Geheimen Konsistoriums mit dem der Mos kauer Besprechungen Edens zusammennel. Man möchte in dieser Tatsache fast einen providentiellen Hinweis crblik- ken, woher der Welt die allergrötzte Gefahr für den Frie den droht, wo der Unruheherd zu suchen ist: In Sowjet- rutzland, der Zentrale einer zielbewutzten Weltrevolution. Pius der Elfte kann überzeugt sein, datz er im deut schen Volk für seine Mahnungen und Bitten ein offenes Ohr findet. Denn Deutschlands Volk und Regierung wol- len den Frieden. Was Deutschland und seine Führer taten und noch tun, ist tatsächlich ein ernstes Ringen um einen solchen Frieden der Ehre und Gerechtigkeit. Sin neuer Bischof von Madras Rom, 3. Apr. Der Salesianer Mgr. Mathias ist zum Biichas van Madras ernannt morden. Mgr. Mathias, der am 29. Juli t>>13 zum Priester geweiht wurde, arbeitet seitdem als Mis- sianar in Indien, wo er zunächst apostolischer Präsekt van Assam und im letzten Jahre Bischas van Schiüang wurde. Polen bleibt -em Oflpakt abgeneigt Frankreich will Dienstzeit verlängern Keine Snttassungen aus dem französischen Seer vor Zuli
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