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Dresdner Anzeiger - Dirne des Faschismus ., wir mutzten uns schon mehrsach mit du Dresdner bür,er- lichen Presse und Ihrer verlo-enen Verichierslattung desassen. Zn Dresden gibt es keine bürgerliche Leitung, die — und iei e» nur in ganz kleinen Fragen — »ine selbsiaadigr Meinung vertritt. Am schlimmsten sind die „politisch neutralen" Zeitungen. Al» 1918 die Arbeiter und Soldaten Schluß mochten mit dem Kriege und die Gtsahr bestand, dos, dieselben Pik Macht wirilich an sich reißen würde», da versieckien sich die Dresdner bürgerlichen Zei tungen hinter die SPD und den nun dieier beberrjchlen A - und -Rat. Hie verteidigten deren ^rsnuilgsmaßnahmen, die natür lich alle der Erhaltung er Herrschast de» kapitalistischen Sn- stem» dienten. Tpater waren sie allesamt dade«, -achten und de. Hi« ltetzon »rreint — sie bassen vereint — Li« kennen «U« nur «'nen Feind — dt, -»»jetuntsn Seiten imDerlnlirNsStze intervenNon ror «en r<nn» «er rsnzeiunlvn Nero« rnr Norreottoooßettunß nm oonnerrtn«. «em II Lo-uri IS vttr m «er ttaenknmpmnim sonders Dresden al» ..bolschewijti che» Ezpktimentierlandel", rn dem der „blutige Terror" hecrichi, in Berlin und der ganzen Dell zu denunzieren, Sie erreichte , damit, datz der SPD-Reichs, Präsident Eberl den Ausnahmezustand verordnete. Damals «urd« weder gemordet, noch irgenowte oder irgendwo einem Ka- xitalisten ein Haar gekrümmt Zmmeihin — nach Schmock — „-chrrckensherrichast"! D>e!« Umitellung ist mittlerweile voll. Pändig geworden. Heut« hat sich da» Großkapital in der SiLDAP «>ne Garde geschaffen. »,e an Stelle der SPD ihre Hrrrschast verteidigen soll Auch Schmock hat dazu zu spinnen. An allen Ecken und Enden krache» dt« Revolver der braunen Lenorgaroen gegrn die Ar. -eiter, vomden werden geichleudert, wehrloj« Menschen im Beil itberfalle«. Kinder und Grits« «erden nicht verschont. Ganz oi„n «rkennUlch ist sur jeden, der seine füns Sinne deisainmen da«, datz alle» nach e>nxm einheitlichen Plane, dirigiert von der Zen. - trgl« der -raunen Aordkolonnen. gemacht wird. Mas tnn Hier di, fogrnnnnten nenteals». übeepnrtei- iichs». bürgerlichen Zeitungen? Was fchretdt in»-«,»»- der« dt» Medaktiv» »nsere» A»t»kt«kir», d«s Le«»-««» Unzetgee»? Vir nehmen nur einmal die Sonnragsnummer dieser Zei. chrng zur -and. Da geht es aus der ersten Leite los! Di« Urdu, jchrist. dreispaltig, groß. fett: „Der politische Terror mmmt kein Ende" — „Immer wieder Lprengstojsanschlage und Uedersälle'. Mit keinem Worte werden hier die Raz»», djiv. die SA-Horden erwähnt. Freilich, da» wäre auch dittrr. denn, wie wir Horen, .foU»».-t« Herren Redakteur« uns B«r>chtentattrr diese» „neu» »rals» Amrsdlattes" samt und >onoer» dem Stahlhelm oder den Nazi» «»gehören. Da» lassen dann auch die Formen der Mel» dünge» erkennen. Schon an der ersten er.t man, datz die Ur heber geschont werden sollen. Da heitzt es: ^Prnnnfchweig, v. August. Zn der Rack,» zum äonnadend wurde von bisher nnbekannten Tatern in der Langen Srratze «in Spreng st ofsans hlag ocrudl. Zn der Ltratz«, in der hauptsächlich Arbeiter wohnen, wurde erheblicher Schaden an den Häusern angertchtet." Weiler» Meldungen lauten: „Riel. 6. August. Vus da» Kaufhaus Karstadt wurde heut« srüh von »nbeknnnt gebliebenen Tälern ein Bomben anschlag verübt." »Attenint in Ge«»l«n. Be«»l«n, ü August. Zn der ver- gangenen Rächt wurde in da» Schiaszimmer de» Vorsitzenden der Sozialistischen Arbeiterpartei, Rechtsanwalt Dr. Eckstein, ven eurem vorüdersahrendin Auto au» »ine Handgranate gtworfen. Dr. Eckjtrm wurde nicht verletzt. Di« Polizei teilt mit. datz di, Eemittlnng«» »ach -«» Düte,, »och i» Ga»g« sind' - Bei »Uen diesen Meldungen ist angeblich der Larer unbe kannt. Eelbstverstanh.'ich kann di« Redaktion auch nicht wissen, mvlcher parteipolitischen Richtung dteselben angehören. Li« mütz- ten sich ja »an» mitschuldig spreche». Also wir» der later »er- schmiegen. Di« tollste Meldung ist die nachfolgende: «HumtibeeferK tu Anklam, «»«am, H. August. Zn der Rächt zum Sonnabend wurde» aus da» Hau» eine» führenden Anklamer Retronnlsoztolijirn fünf di» jech» Karabiner- und DttoolxrschSff« «-gegeben. Der lljährige Lohn eine» in »em- folSo» Hanf« »otzUonbo» SPD-M«»»»» »urb« »urch «t«. Oberfchenkellchutz, die ll Jahre alte Tochter durch Glassplitter verletzt. Die im gleichen Zimmer schlafende Großmutter der Kinder erhielt einen Armgeienkdurchschuß. der Großvater einen leichten Streifschuß am Kops. Die aus dem Grundstück de» Nationalsozialisten ausgestellte SS-Wache war aus die Schüsse sosort herbeigeeilt, konnte aber niemand mehr seit- stellen. Die Polizei hat dir Untersuchung auigenammen. Bib ber wurde ein Mann sengenommen, der der KPD ange- hören soll." In der Einleitung wild diese» Razi überfall in einen Uedersall aus einen sutireiiden Razi iimgelageii jllas ve: chlagi es dieser Staklhelmrevaki.on, daß die Kinder eine» ZPD-Man- "«». der >n dem Harne wobnie. von Oieien S-irsich«» nieOergelnall: wurden? Was Hal »» d>. dieier Redaktion zu lagen, wenn die schlastnden Großeltern von den Kugeln der braunen Mardknechte im Bett verletzt werden ? Die Hnuptlache iir. Ablenken o»n den M»rdtatea der braunen Banditen und möglichst die Schuld noch Kommunisten in Vie Schuhe schieden. In einer weiteren Meldung wird dann über Uedersälle be richtet, ohne datz auch dort die Urheber genannt wurden. So heißt e» ..In verichitdenen ^rten der Provinz gab es gestern uns heut» Rackr politische Zusammenstöße und Zwi chcnialle. Zn Rosen berg in Wrktpreußen wu-den durch da» Zenker in dir Woh nung eines K o m m u n i st e n dr.ci scharre Schmie abgegeben. die jedoch fehlgingen. Hier oerunglückte rin Motonadsahrrr in rasender Fahrt. Man fand bet ihm zwei Pistolen und Schuß Munition. Er wurde verhastet. In Allendurg bei Wehlau wurden die Schaufenster eines Kaufhauses zerstört." Bon welcher Seite diese Terrorakte verübt wurden, bleibt jur den Dresdner Anzeiger ..unbekannt". Aber wehe, wenn auch nur der Schein des Verdachtes aus Arbeiter jallcn konnte, dann wird in jedem Falle groß ausgemacht schon in der Einleitung das Wort ...Kommunist — i.'>nksradikalr — Reichsbanner — odr: SPD-^eute" erwähnt. Es gibt kaum eine Zeitung, die schandbarer, gemissenlo'er und skrupelloser gegen ne Arbeiter hetzt. Arbeiter verleumdet und deschimpst. wie das Dresdner Amtsblatt, der Dresdner An. ,e:ger Alles nur zu dem Zwecke, die Schoßkinder -er bürg,:, lichen Geselllchait, das braune Mordgenndel. reinzuwa cken u-r als Unschuldsengel vor ihren Lesern er cheincn zu lassen. Es kennzeichnet nur di« gesamt« politische Situation, wenn man dazu frstsirllt, datz der staatsparteilich« Lbrrburgermeifirr Dr. Kulz Kurator der Dr. Guntzschrn Stiftung ist und damit matzgedenden Einslutz auf dirlr Zeitung besitzt. Für die Alert- nngen daN es nur eine lloiung geben: Hinaus out diesen Zei tungen au, ihren Wohnunge«. Lest uno avonmm die Arbetterfttmme! Nerr bröUck tton» rutti^ »ettkoken r „Die Lage wesentlich ruhiger Nur ein paar Bombenllverfane im gan-en Reich . Ss gebt ja nur gegen die Arbeiter, das stört eine bürgerliche Redaktion nicht Da» tollit« Stuck leistet sich der Dresdner Anzeiger »n seiner Montagau-gade. Dort lautet chon die Uederlchrisl. „Ruhige Be urteilung ter poliruchcn iRigc in Berlin', Zn der Einleitung heißt es „Berlin, 7. Augusi Der Sonnabend und der Sonntag sind ,m ganzen Reich wesentlich ruhiger verlausen als die vor- angegangenen läge. Außer dem schweren Zwischenfall in Ost preußen. bei dem ein Rcichsbannermann geratet wurde (wir bericht'» weiter unren noch darüber), und einigen Ausjchrci- rungen in Schlesien und Berlin, wobei einige Fensterscheiben de> Scherl uno llllirein eingcckilagen wurden, sind keine Bor- ksmmnnse von Bedeutung gemeldet worben.' Man muy i'ch den ganzen Höhn der Einltltuug vor Augen jühren. Erst weientUch ruhiger, dann außer einem Zwnchcniali. bei dem „blog ein Reichv-bannermailn gerötet wurde", uns euri gen Ausichrcuung »ichr-- wesenrUches! Es laßt also die Gesell- ichajr ui der bürgerlichen Redaktion lchon völlig kalt, w-nn Rken- ,a>e„leven zum ^n,el gehen. Za, ireilich — c.- handelt »ich auch hier nur um Ardener. Wenn es allerdings „nauonvte auibau- willige Kräfte' von der SA gewesen waren, aber jo . . . rin Rtichr-dannc.'nianii weniger, eurige Scheiden bei Karstadt ent- zwe« — das >it nicht», womit die Ruhe des Herrn Fröhlich uns ,einer Re-aknon-kollegen gc,lol! werden konnre Uns hier Sie Melkungen „Königsberg, 7. August. Der Rogener Rcich-banucnuhrcr Kotzan ist geüern abend um Uhr vor dem Büro de» ^anoardcilerverdande» in fotzen von Rarionalsozialiiren er- ichojirn worden." » „Zn Grotznrundors wurden am Sonnabend aus die Wohnung de» SPD-Mirgllebe- und Rtichsdannenunktionar» Wenzel, vermutlich von einem Automobil au», mehrere Pi,ro- lenichusse abgegeben. D>« Kugern gingen in die Wand: ver letzt wurde niemand. Kurz vorher war die Wchnung de» SPD-Mugliedt. Kalle au» Pistolen beschossen worden. Auch hter^vurde nremano verletzt. Man vermure», bag e» sich bei beiden Anschlägen um dieselben Tater handelt." » „H«»b>r«»«t«»«»schl»> t» Asttboe. R a t i d o r, 7. August Aus di« Hauptgtschaft»steUe de» hiesigen Zentrum»dlat»e» Obrrschlesuchr Runbichau i>l heur« Rachr rln« Eierhand granate geschleudert worden, sie dl« große LchauktNjter- Auf Vie o«eaee,d«v- ,a,«y»»e»keve 4»eesße Die Rotalionvmaschinen erucken klapp, klapp, klapp. Uno jeder Takt, ser druck: geschwind ne t.'uge ad. Da» Gelb, da» .nutz verteidigt iein. ker Feins ist nah. Jetzt Hilst nur volschewiltinschteck uno Cholera. Die Rolarionsmaschsnt drucket tick, tick, tick, und druckt von jeder Lchauermar viel tausend Stück. Der Staat, der «jt vom Feind bedroh«, der Pöbel hetz«, der tzpietzer zittert und wird bleich und tjr entsetzt. cheibe der Geschäftsstelle völlig zertrümmerte. Löchriger Sich- ichabew chl nick: entstanden. Der Tater ist anerkannt enr.'-!m men." L» sieht also di« „Ruhe' au», w»«n Nazi» morden! W>e an der, konnte doch der „Anzeiger" berichten, al» angeblirh in Sach sen da» „bolschewistische Ehao»" bestand! Nazitttrormethooen auch in Dresden Zn del Rachr vom Donncrsrag zum Freitag wurde dri einem Genoßen, -er auf der Hubcrtnsirrage im Parterre wo-,7:. ein Terroranichlag verübt, '.'rächt» gegen » Uhr wurde pro», r mir einem Gcgemrano an die Parrcneicn,ler unseres Gens ei geschlagen. Der Gcnone. gewarnt durch sie Vorgänge rn Königs- berg uno im Gleiche, demerkre noch rechtzeitig <1—t :'ralional ozia- liiteit. die über -en Garrcnzaun iprungen. Er alarmierte ozdri öre Hausbewohner. Doch die Strolche waren bereits verschwun den Dies« Meldung zeigt, baß sich dir braunen MordbanSiltn auch in Dresden mit Morduorriallen an Arbeitrrn vernicht». Dagegen gilt e» sosort mobil zu machen. Berslartung dr» Diajiei- seldsischutzr» in »er Anttsaichlslischen Aktion ist da» Gebot brr Stunde. „Alubeulel" — eine Beleidigung or» Reichspräsidenten Vor kurzem sta.td der kSinmuilisiiiche Sra-tveroik^e:e Paul ch fPirnaj vor dem Dresdner Schoncngcricht Gen. Pau! k- war beschuldig!, am Abichtug einer Kundgebung >n Pirna sei Rklchsprajibc.ircn vcicio.gr zu haben. Folgens?» Aus'pru» cr getan haben: „Die LPD, di« lSLö Hindenburg «ine Schlummerrolle uni ei« paar Filzpantoffeln wünschte, wählt heul« einen Reaktionär. Auedeuler uno Kriegajührer zum Reichspräsidenten." Znlercuant war, vag c> Gen. Pauuch glanzend versian.' über alte dr«i Begr,ne, Reaktionär, Au»oeurer uns Krieg, rcr, wirk am zu pottinisr-ren. So wirksam uno Überzeugens, ser ihn der Gerichisoorntzende mehisach unicrorach Die Worte Re aktionär uno Krieg,luhrcr wurden schlieglich auch iilchr l>ca-.- Ilandei. Lediglich in dem Begriff Uu-.-oeutcr erblickte das Gei eine Beleidigung de-, Rkichsprasivenlen. Gen. pa-ilim erlia:::. datz e» sich in b.eiem Falle nickr um eine perionliche Beleibigl.iiZ handelte, >ondern. dog er den R.ichsprajiocnlen lediglich a.> Perrreter >einer — der herrichcndcn Klasse — gekennzeichnet habe. Schließlich sei ja auch nicht avzuitrelren. Sag Hinoradur; alle Unterstutzungsvorlagrn, die einen Raub oerielcen vor esen. unterzeichnet. Da» Gericht veeurteille den Gen. Pautsch wegen ofsentlichee Beleidigung dr» R«ich»pealid«nten zu oeri Monaten Grtanzm» und Iragu«g der G«richr»to,.cn. Wir überlassen e» den Arbeitern, über di, Person Hinden burg» al» Vertreter seiner Klaslr zu di»kuli«r«n. veraäsialtungrn sür Erwrrbrlosr, Invaliden, Krirg»delcha- -igle, R««t«rr, Witwen us». in der Woche vom 8. bi» i». rru- - gujt ISSL: V»lk»-Parirtto«rst«llu«g«n der Zntertjjengrmcinjchast enga- g«»«nt»l»jer Artisten der Znlrrnationalen Artist,nlvge. D e . tag: Anncnsäl«, F'schhosplatz. Mittwoch. Schuiteryc.a,. u.olta. Donnerstag. Ballhaus Westcnd, Plauen. Freitag. Rcichsvan- ner, Eckt Königsbrücker Straße und Bischo>sweg. Sonnabend. Stab« Amsterdam, llaudrgasr. — Einlaß 19 Uhr, Anfang A' Uhr. Porzeigung de» Erwerbslosen-. Znvaldirn-, Kriegsbeschädigten» und Ren»nerau»weise» berechtigt gegen ganz geringen Unionen- beitrag zum Eintritt. Di« Rotationsmaschinen drucken topp, topp, topp. Die Preße schreit: Zetzt handelt schnell, sonst herrscht der Mod. Zt« schwindelt, hetzt und geifert wUd, wie sie nur kann, und glaubt, so hielt Proleten sie in Schach und Bann. Die Roration»moschin«n drucken tick, tick, tick. Doch der Prolet, er weiß genua beim ersten LliE. Denn wa» dir Lütgerpresse schreibt, klingt zwar ganz nett. Doch de» Prolet« nützt o» höchst»«« — für» Ll«s^ Äm Tempo öes Deerevrs Gestern früh fuhr ein Radfahrer aus der Lldertilraßt. Eike Altertplotz, rn einen Straßendahnzug. Er mußte mit schweren Kopfverletzungen in» Krankenhau» transportiert werden. » Auf der Lhsrandter Tlratze. Ecke Nojutzstratze. wutde beim lleterqueren der Strotze ein bll Jahre alter Metallarbeiter von einem Pieferkrastwagrn angefahren. Er mutzte in schwerverletz tem Zustand« in» Krankenhau» transportiert «erden. Ausschluß aus der Voltti Da» fvLHer« Port«imit-li«v Quosdorf. Dresden, K«t» s«l«-»tf»r Gtratz«, »urd« >»»«n unprototarischon verhol««,» mir s«fo«tiH<r Wirkung «u» der Part«i«vonil«wioi»a«»«a»ichlosion.