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Oberleutnant Berthold schoß nordwestlich von Perönne sei» fünftes felndllcheS Flugzeug, einen englischen Doppel decker, «»-. Der Führer desselben ist tot, der Beobachter schwer Verwundet. Oestlicher Kriegsschauplatz Me Rusten zeigen im Brückenkopf von Dünaburg lebhaftere Tätigkeit. Balkan-Kriegsschauplatz Richt- Reue-. Oberste Heeresleitung. Der öftere.» ung. Tagesbericht Vie», 17. April. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Am oberen Sereth schlugen unsere Feldwachen einen russischen Vorstoß ab. Sonst nichts Neues. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz Richt- von Bedeutung. Der Stellvertreter de- Chef des Generalstabes von Hoefer, Feldmarfchalleutnank. Die zweite franzöfische Derteidigungsiinie (r.) Genf, 17. April. (Drahtbericht.) Eine eigentümliche Sonntag-Überraschung bereitet, dem französischen Publikum die gestrige Hava-note. Danach betrachtet die französische Aeere-leltung fortan als Hauptverteidlgungslinie das von folgenden Punkten gekennzeichnete Gelände: Hessewaid, E-ne-, Höhe 304 und Fort Marre. Alle französischen Stellungen nördlich dieser Linie ausschließlich der Höhe 304 seien als Vor stellungen der genannten Verteidigungsorganisation zu betrachten. Entgegen der Darstellung des deutschen Hauptquartierberichts, der General P^tain Ofsensivabsichlen zuschreibt, versichert die Haoasnote nachdrücklich, daß der genannte General sich nicht zu Vorstößen drängen lasse, solange er diese für unange bracht halte. (.B. T.') Das kriegslüsterne Deutschland und das friedliche Russland (r.) Amsterdam, 17. April. (Eigener Drahtbericht.) Das .Handels- blad" berichtet, daß der Sonderberichterstatter des .Man chester Guardian' vom russischen Zaren in einer Sonder audienz empfangen wurde, in der der Zar seine Freude über die eng lischen Sympathien für Rußland ausdrückte. Der General st abs- chef Alexejew erklärte dem Berichterstatter: .Es gibt Dinge genug, die wir zusammen zu tun haben: vor allem müssen wir sorgen, daß die Krtegspläne, mit denen Deutschland 50 Jahre lang gedroht bat, nicht wiederkehren können. Bon 1909 an war es deutlich, daß es den Krieg wollte, und wir muhten fortwährend darauf vorbereitet sein, da er jeden Tag losbrechen konnte, was das Leben beinahe unerträglich machte. (K. Z.) Siege aus der russischen Lügensabrik S Berlin, 17. Aprll. (Drahtbericht unserer Berliner Schrist- leitung.) Ein russischer Funkspruch vom 16. April, den ein günstiger Zufall aufzufangen erlaubte, berichtet von einem russischen Angriff bei Garbunowkain der Nähe von Düna- bürg. Dort wären die Rusten stürmend durch vier Rethen deut scher Drahthindernisse durchgedrungen, hätten zu beiden Seiten des Dorfes zwei Höhen genommen, und das Ergebnis wäre, daß das Kampffeld mit deutschen Leichen übersät sei. Südlich des Narocz-See- hätten es die Deutschen mit einem Angriff ver sucht, wären aber von den Rusten glänzend zurückgeschlagen wor den. Zu dieser Darlegung darf man, wie uns von kundiger Sette mitgeteilt wird, kurz und bündig sagen: sie ist von oben bis unter erlogen. Deutsche Truppen jedenfalls sind an diesen Punkten nicht beteiligt gewesen. Vermutlich haben die Rusten -lese wunderschöne Kriegsschilderung auch nur ersonnen, um ihren Verbündeten, di« ja das russische Heldentum im einzelnen nicht kontrollieren können, kund und zu wissen zu tun, auch von ihrer, der russischen Seite würde das Menschenmögliche geleistet, um den Westen zu entlasten. In Wahrheit find größere Operationen im Osten zurzeit ja auch schon aus klimatischen Gründen aus geschlossen. Der russische Winter geht zur Neige; es ist Tau - rr etter eingetreten, und in diesem Tanrvetter sind die ohnehin schon mit Vorsicht zu genießenden russischen Wege in grundlose Sümpfe verwandelt, in denen Roß und Reisige, wenn sie sich ihnen anvertrauten, gänzlich versänken. Was von dieser russischen Schilderung, gilt auch von einer anderen, wo nach österreichische Truppen an der rumänischen Grenze den Russen sich genähert und gleichsam um sich zu ergeben, ihre Gewehre wcggeworfen hätten: hernach wären sie dann mit ge zücktem Dolch über die solcher Tücke gar nicht gewärtigen Russen hergefallcn. Auä) hier ist jedes Wort erlogen. Vertrauensvotum für die italienische Regierung vvtb. Rom, 16. April. (Drahtbericht.) Bor der Abstimmung in -er gestrigen Kammersitzung erklärte Minister Sonnino, die Re gierung wünsche ein ausdrückliches Bcrkrauensvolum, das die Einmütig keit über die während der Beratung dargcleaten Ziele zum Ausdruck bringe. Eine von Allesslo, Scalse sowie Bissolati und anderen eingebrachte Tagesordnung besagt: Nachdem die Kammer die Erklärungen der Regierung angehSrt hat, geht sie zur Beratung der Kapitel des Budgets der auswärtigen Angelegenheiten über. Sonnino ersuchte Allessio und die anderen Abgeordneten, die Berkrauenstages ordnungen eingebracht hatten, sich auf folgende Formel zu einigen: Die Kammer billigt die Erklärungen der Regierung und geht zur Beratung des Budgets über. Allessio nahm diese Formel an und die anderen Tagesordnungen wurden zurückgezogen. Die von Sonnino vorgeschlagene Berkrauenstagesordnung wurde in nament licher Abstimmung mit 352 gegen 36 Stimmen angenommen. Die Abstimmung rief langanhaltenden Beifall hervor. (Den Schluß der gestrigen Erklärungen Sonninos finden unsere Leser af Seite 2.) vtb. Rom, 16. April. (Drahtberlcht.) Di« Kammer Hal das Budget des Auswärtigen in geheimer Abstimmung mit 367 gegen 4V Stimmen angenommen und sich bis zum 6. 3ont vertagt. ntb. Rom, 17. Aprll. (Drahtbericht.) Prinz Alexander von Serbien ist hier einqetroffen. Rußlands unsterbliche Reaktion (r.) Kopenhagen, 17. April. (Eigener Drahtbericht.) Die reaktionäre Richtung des neuen russischen Minister präsidenten hat ihren Ausdruck in Repressalien gegen eine Reihe von angesehenen Mitgliedern der russischen Gesellschaft gefunden. Wie „Rußkoje Slowo" mitteilt, wurden für die Dauer des Krieges die Mit glieder der Duma Mjakotin, Brason und Glsetti nach Ir kutsk verschickt. Alle drei sind anerkannte Publizisten und wur den schon früher unter der Beschuldigung, der volkssozialen Partei an zugehören, verhaftet, aber bald darauf wieder freigelassen. Der Pe tersburger Telegraphenagentur wird durch neue Aende- rungen der letzte Rest der Selbständigkeit genommen. Der Ministerrat hat neue Bestimmungen ertasten, nach denen der Borsih der Agentur einem Beamten des Ministeriums übertragen wird. Ihm wird gleich zeitig der Leiter des Pressebureaus km Ministerium des Aeußern an die Seite gestellt. „Rußkoje Slowo teilt ferner mit, es sei notwendig geworden, dem Ministerpräsidenten eine Hilfe zu stellen, die die Leitung der verantwortlichsten Angelegenheiten im Ministerium des Innern übernimmt und in Stürmers Namen austreten kann. Die Wahl ist auf den Grafen Bobrinsky gefallen. Außer diesen umfangreichen Boll machten im Ministerium des Innern erhält er noch ausnahmsweise gegen die allgemeine Regel das Recht, dem Zaren persönlich Be richt zu erstatten. („Köln. Ztg.") (r.) Wien. 17. April. (Eigener Drahtbericht.) Wie die ^Zeit" aus Stockholm erfährt, beschloß der erste russische Staatsanwalt, gegen den früheren Polizeimeister von Moskau, General Adrianow, die Untersuchung einzuleiten. Adrianow gilt als der Haupt anstifter der Maipogroms. Eine Kraftprobe Carsons? tu. London, 17. April. (Drahlbericht.) Wie die «Morning Post ' meldet, wird Sir Edward Carson auf Grund eines Be schlusses seiner neugebildeten Partei am kommenden Dienstag Asquith auffordern, die allgemeineWehrpflicht ohne jede Ausnahme einzuführen. Carson wird eine Abstim mung über seinen Antrag verlangen. Die Kümpfe am Tigris wtb. London, 17. April. (Drahtbericht.) Ein amtliches Telegramm aus Mesopotamien meldet: Am 14. April herrschte den ganzen Tag über schwerer Sturm. Während des 15. April wurden auf dem rechten Ufer des Flusses schrittweise, aber stetige Fortschritte gemacht und die vorgeschobenen Linien des Feindes durchbrochen und beseht. Der Feind ließ viele Tote und eine erhebliche Zahl von Gefangenen in den eroberten Gräben. Das Wetter- Var am 15. April schön, aber dunstig. Sin Held der „Emden- in italienischer Gefangenschaft (r.) Lugano, 17. April. (Drahtbericht.) Ein „Secolo'-Tele gramm aus Syrakus meldet: Aus dem Küstenort Ragusa seien der deutsche Liniens chifssleutnant Heinrich Fikentscher, der der Besatzung der .Emden' angehörte, und der österreichische Kaufmann Plente, der in Aegypten an sässig war, von italienischen Karabinieri festgenommen und in Syrakus eingeliefert worden. Sie waren auf einem Segelboot aus Malta entflohen, wo sie gefangen gewesen waren, und wollten mit der Benutzung der Eisenbahn an die Schweizer Grenze ge langen. Kanzlerpolitik Or. I. Man erfüllt nur ein Gebot der Gerechtigkeit und Wahr heit, wenn man ausspricht: Seit der letzten großen Rede des Reichs kanzlers ist sein Ansehen im Volke mächtig gewachsen. Sie erhob sich weit über das gewerbsmäßige Geschwätz vom sicheren Endsiege, von der Vernichtung des Militarismus, Rettung der Kultur usw., womit unsere Feinde sich berauschen und ihre Parlamente täuschen. Dem deutschen Reichstage trat der erste Beamte des Reiches gegen über als eine selbständige, geschlossene Persönlichkeit, mit Ge danken eigener Prägung. Aus seinen Worten sprach wiederum die maßvolle Kraft — um einen an dieser Stelle mehrfach ge brauchten Ausdruck zu wiederholen —, die unserem Vaterlande in dieser schweren Zeit nottut und auch der Lage, in der es sich gegen wärtig befindet, durchaus angemessen ist. Wir zu unserem be scheidenen Teile haben, gewiß nicht immer mit dem Strome schwim mend, nie zu den Bedenklichen gehört und fühlen uns in unserer Meinung durch den Verlauf der letzten Beratungen im Ausschüsse des Reichstags, namentlich aber durch die Rede deS Kanzlers in der Vollversammlung, wesentlich bestärkt. Vielleicht war manchem unserer Freunde, die anders urteilten, der Blick durch vaterländische Sorge etwas getrübt. Man nehme an der Spitze der Reichsleitung, so klagten sie, zuviel Rücksichten auf dies und jenes, das Ziel werde nicht hoch genug gesteckt, es fehle an dem rechten sieghaften Glauben an die eigene Sache, es herrsche zuviel Hamletgeist. Wir wollen diese Zweifel, zu denen wohl auch hie und da äußerer Anlaß sein konnte, nicht näher ausmalen. Sie waren unbegründet. Wir fragen heute, ob sich nicht hinter solchen angeblichen Mängeln jener Ernst und jene Schwere verbirgt, die nun einmal der Deut schen Erbteil sind? Ob nicht das, was vielen Unentschlossenheit und Schwerfälligkeit zu sein dünkte, aus den tiefsten Quellen deut schen Wesen--steigt? Wir Deutschen können nun einmal nicht umhin, auch an die Fragen der Macht den Maßstab der Ethik, die uns tief im Blute sitzt, anzulegen. Darin mag für manche Fälle eine gewisse Schwäche liegen. Aber auch unsere Stärke, und als erster Vertreter dieser nationalen Eigenart erschien gerade jetzt der Kanzler. Von ihr dürfen wir nicht lassen, wenn wir un- nicht selbst aufgeben wollen. Wir sollten dankbar sein, daß wir angesichts aller der Entscheidungen, die uns bevorstehen, einen Mann an der Spitze haben, der Fleisch von unserem Fleische und Geist von unserem Geiste ist. Auf der gleichen Höhe stand das Auftreten des Kanzlers im Ausschüsse, als über die U-Bootfrage beraten wurde. Die ver blüffende Offenheit, mit der zu den Reichstagsmitgliedern ge sprochen wurde, verpflichtet natürlich zu besonderer, allerstrengster Verschwiegenheit. Allein das darf versichert werden: soweit über haupt Mitteilungen über das militärisch und politisch Tatsäch liche wirksam sein können, geschah hier das Menschenmögliche. Wir glauben, daß niemand sich diesem Eindruck entzogen hat. Die nicht zu leugnende Beunruhigung hatte ja ganz verschiedene Quellen. Bei den einen floß sie aus dem Mißtrauen gegen die innerpolitischen Absichten des Kanzlers, über die er gleich bei Be ginn des Krieges gesprochen hatte. Seit jener Zeit ist der Kanzler nun einmal eines gewissen Liberalismus „hinreichend verdächtig", und dieses dunkele Gefühl des Argwohns hat man, sicher unbewußt, auf seine äußere Politik übertragen. In der U-Bootfrage kam es zum elementaren Ausbruche. Leider schlossen sich dieser Rich tung auch weitere Kreise an. Davon, daß sie damit zu gleich die innerpolitischen Geschäfte jener Kanzlergegner besorgten, hatten sie wohl nicht die rechte Vorstellung. Es handelt sich hier um alle die, die ohne jede Rücksicht auf andere Verwicklungen das alleinige Heil in der Anwendung der denkbar schärfsten, sofort wirkenden Kampfmittel gegen England erblickten. Je höher wir die rein vaterländischen Empfindungen dieser unserer Freunde achten, um so größer ist die Freude, daß ihre Beklemmungen al- tatsächlich beseitigt gelten müssen. Vielleicht hak es hier und da an der rechten Selbstüberwindung gefehlt, dies auch einzugestehen. Wogegen der Kanzler groß genug war, sich mit einer Resolution einverstanden zu erklären, die bekanntlich die allerverschiedenfien Deutungen zulieh, wovon ja auch in der Öffentlichkeit weidlich Gebrauch gemacht worden ist. Hier sei nur festgehalten, daß von einem Systemwechsel gegenüber dem hochverdienten Tirpitz nicht die Rede sein kann. Sein Nachfolger, der sein nächster Mitarbei ter gewesen war, hat sich zu ihm mit besonderem, menschlich un gemein sympathischem Eifer bekannt. Und daß der U-Boot-Krieg selbst kraftvoll fortgesetzt wird, zeigt sich deutlicher, als unseren Feinden angenehm ist. Wenn man aber überhaupt die Frag« aufwcrfen soll, wer im Ausschüße Sieger blieb, so kann die Ant wort nur lauten: der Kanzler. Es war überhaupt nicht viel, nach Gehalt und Form, was gegen ihn vorgebracht wurde. Ein Ergeb nis, das natürlich im vaterländischen Interesse lebhaft zu be- grüßen ist. Was ist nun in kurzem das wesentliche an der Kanzlerrede? Sie hat zum ersten Male wirkliche Kriegsziele gesteckt. Unseres ErachtenS ist dies weder zu spät noch zu früh geschehen. Son dern gerade im richtigen Augenblicke, der Kriegslage gemäß, dl« wir für ausgezeichnet und verheißungsvoll halten. Es wird ja eine Weile dauern, bis unsere Feinde darüber zur Ruhe kommen und sich bequemen, ihren künstlichen Spott mit dem gebührenden Ernste gegenüber den deutschen Plänen zu vertauschen. Wenn überhaupt an ein absehbares Ende des Krieges gedacht werde» soll, mußte einer anfangcn und mit der Sprache herausgehen. Das hat der Kanzler als erster getan. Und zwar besteht nunmehr über eine- Klarheit: daS Kriegs ziel -es Kanzlers liegt vorwiegend im Osten und besteht in einer entschiedenen Zurückdrängung und Schwächung der russischen Macht. Wir zögern nicht, wiederum kaum im Sinne aller, zu bekennen, daß wir auch diese Politik für richtig hasten. Do- »»-