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11Ü. Jahrgang Morgen»Ausgabe -er Stadt Leipzig Nr. 182 Montag, den 10. April ISIS tt' » d V»k»r«« ,»i»«l '«^1» ,ni ,«brach, «aaattlch M. 1«. »t*r««lILbrlIch M. <50; f«r «bd»l«r manatlich m. llS; »arch ,as«r« a»«»Srtti«a Flllal«» Iicl Laa« ,«brach, »aaaillch M. 1.7^ »t«ri«l- ITtzrUch M. L—- »arch btt Poft «anrrhald »«»kschlas»« «oaak- Uch M. 1.75, »I«r,«HehrUch «. Sch» <a»bschU«b>lch Vagbafi«»,«!»). vchrifllellaa, «ab »<schLfItft«I«: 2°ha»»I«g-ffe Rr. > ?l«reiaO»ch»»'»ia'kE'Dr-e«tpii, umg.b. »,« ««»!,«». zu -ps, 0,1,,. 35 V,.; An,«l,«i> ». D«h»rb«a I» aaitl. T«Il b!« p«»ttjtll« 70 Pf.. ». aatw. 75 Pf.; klein« Anzeigen bl« P«ti,j,ll« 25 Pf.,: SeschSfisanzeigen mit Platzvorschristen lm Pr«if« «rb»HI. B«llag«n: chisamianflage M. 7.— da« Tausend autschl. Pofigedlhr. Ll»z:l,,«»«r ,0 Psg. — Sonn- und Festtag« 15 Psg. Fernsprech-Anlchlub "Nr. NSftr, 14SSZ und 146S4 LilstMgriss ms eine rilffische AWtM Der deutsche Tagesbericht Das Molfffche Bureau meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 9. April. Die Lage ist auf allen Kriegsschauplätzen im allgemeinen u n - verändert. Oberste Heeresleitung. * * * Berlin, 9. April. Am 8. April griffen vier Marineflugzeuge die russische Flug st ation Papensholm bei Kielkond auf Oesel an. Die Station wurde mit 20 Bomben belegt. Don vier zur Abwehr aufgestiegenen feindlichen Flugzeugen würben zwei zurLandung gezwungen. Trotz heftiger Beschießung find unsere Flugzeuge unbeschädigt zurück gekehrt. »Der Chef des Admiralstabes derMarine. Räumung Bsthineourts? (r.) Köln, S. April. (Eig. Drahtbericht.) Die «Köln. Zig.» meldet von der Schweizer Grenze: Das «Echo de Paris» schreibt über die Schlacht von Verdun: Während des ganzen Freitags dauerte die Beschießung unseres Vorsprunges von Bethincourt, sowie unserer Stellungen bei den Orlen Esnes und MonlzevilIe fort, was klar die Richtung der nächsten Angriffe anzeigt und ihnen den Charakter der Ueberraschung nimmt. Offenbar sind unsere Pollns vou Böthlncourt in einer gefährlichen Lage, und man muh sich darauf gefaht machen, daß Ihnen, da jeder Heldenmut seine Grenze in der Nützlichkeit des Opfers findet, der Befehl gegeben wird, diese» Punkt zu raumen, der mit noch gröherer Heftigkeit als Höhe 2b5 (Toter Mann) dbm Kreuzfeuer des Feindes ausgesetzt ist. Französischer Seneralsiabsbericht vtd. Paris, S. April. (Drahtbericht.) Amtlicher Bericht aon Sonnabend nachmittag. In den Araonnen Minenkampf in der Fille Morte, wo wir mit Erfolg zwei Ouelschmlnen springen liehen. An der Höhe 285 besetzten wir den Südrand eines durch eine deutsche Sprengung entstandenen Trichters. Westlich von der Maas erneuerten die Deutschen im Laufe der Nacht ihre Angriffe gegen die Stellungen im Süden und am Ostausgang von Aaucourt. An diesem Punkte konnte uns der Feind trotz wiederholter Anstrengungen nicht aus unseren Linien werfen, von denen ein mörderisches Feuer ausglng, das ihm schwere Verluste beibrachle. Im Süden von Aaucourt konnten die Deutschen in zwei kleinen Werken zwischen Haucourt und der Höhe 287, die wir beseht halten, Fuß fassen. Südöstlich von Böthinconrl dauerte der Granatenkampf in den Verbindungsgängen längs der Strahe Bölhincourt—Chatlancourt fort und brachte uns einige Vorteile ein. Oestllch von der Maas zeitweilige Beschießung unserer Stel lungen. Ein feindlicher Granalenangriff gegen einen unserer Schützen gräben nördlich von der Anhöhe des Forts Baur wurde durch unser Feuer abgeschlagen. In der Wovor« war die Nacht ruhig. In den Vogesen wurde eine feindlich« Erkundungsableilung, die einen unserer kleinen Posten am Langenfeld-Kopf (südlich von Sondernach) zu nehmen versachte, durch Gewehrfeuer zerstreut. wtd. Paris, S. April. (Drahtbericht.) Amtlicher Bericht von Sonnabend abend. Südlich des Avre zerstörte unsere Artillerie die Mühl« St. Aurin, wo sich ein Beobachlungsstand befand, und bracht« feindlich« Schützengräben nördlich Beuvraignes zum Einsturz. In der Champagne erwiderten wir in der Gegend von Navarin sehr heftiges feindliches Artilleriefeuer, das auf einen Angriff schliehen lieh, mit Sperrfeuer. Der Feind kam nicht aus seinen Schützengräben keraus. In den Argonnen konzentrisches Feuer auf die feindlichen Sakterien lm Lheppy-Walde und in der Gegend von Montfaucon und Malancourk. Dor Verdun ist kein wichtiges Ereignis zu melden, nur ziemlich heftige Beschießung unserer Front Bäthincourt— Toter Mann—Cumidres. In den Vogesen lebhafte Tätigkeit unserer Batterien im Fechltale. An der belgischen Front verlief der Tag ruhig. Russischer Generalsiabsbericht vtd. Petersburg, 9. April. (Drahtbericht.) Bericht vom 8. April. Westfront: An der Düna Infanterie- und Artilleriekampf. Im Abschnitt Dünburg vereinigte unsere Artillerie ihr Feuer in einem Unterabschnitt bei Illuxt. An derselben Stelle brachten wir vier Minen 'um Aufstiegen und zerstörten die deutschen Gräben und ein Blockhaus. In der Gegend Postawy, Miadziol- und Narocz-See entwickelte die feindliche Artillerie eine große Tätigkeit. Sie schoß zeitweise mit Gasgranaten. — Galizien: An der mittleren Strypa, östlich Podhasce, versuchten die Oesterreicher mit starken Kräften anzugreifen. Sie gingen aber, durch einen Gegenangriff von uns bedroht, eilig zurück. — Kaukasus: Im Kastenabschnitt versuchten die Türken in der Nacht zum 6. April auf das rechte Ufer des Kara-Dere überzugehen. Sie wurden jedoch durch unser Gewehr- und Hand granatenfeuer zurückgetrteben. Merciers Schule! wtb. Brüssel, 9. April. (Drahtbericht.) Am 6. April abends wurden von der deutschen Mtlitärpolizei auf der Land straße bei Siechem-Moll im Norden der Provinz Brabant zwei junge Leute angehalten, die bei ihrem Verhör alsbald gestanden, daß sie über Holland zur feindlichen Armee reisen wollten. Die beiden jungen Leute find Schü ler in dem Institut Saint-Louis, der ersten geistlichen Erziehungsanstalt Brüssels, zu der Kardinal Mercier rege persönliche Beziehungen unterhält, und in deren Räumen er bei feinen Besuchen in Brüssel Wohnung nimmt. Sie gaben an, -aß sie von ihren Lehrern oufgefordert worben waren, nicht länger mehr auf der Schulbank zu bleiben, sondern sich zum Heere zu begeben. Die Lehrer hätten ihnen außerdem Geld und gefälschte Personalausweise zur Flucht über die Grenze gegeben und ein Stichwort für den Führer, der sie über die Grenze bringen sollte. Die gefälschten Personalausweise und erhebliche Geldsummen wurden tatsächlich bei den beiden Festgenommenen gefunden. In Verbindung mit diesen Feststellungen wurden der Lehrer Truyens und der Direktor Cochckcux vom Institut Saint-Louis wegen Bei hilfe zum Kriegsvcrrat, Zuführung von Mannschaften an den Feind, in Haft genommen. Saloniki ein zweites Gallipoli? (r.) Basel, 9. April. (Eigener Drahtbericht.) Wie die «Basler Nachrichten» berichten, deuten bestimmte Anzeichen darauf hin, daß die Ententemächte in aller Stille eine Li» quidation des Saloniki-Unternehmens vor bereiten. Es scheint, daß die mit Trompetenstößen eingeleikete Expedition, wie seinerzeit das Unternehmen von Gallipoli, sang- und klanglos ein Ende finden wird. (r.) Wien, 9. April. (Eigener Drahtbericht.) Die «Neue Freie Presse» meldet aus Athen: Das französische Ober kom - mandoinSaloniki Hal an die griechische Militärbehörde oas Ersuchen gerichtet, den griechischen Zeitungen in Saloniki die weitere Veröffentlichung der deutschen General stabsberichte über Verdun zu unter- sagen. Das französische Kommando drohte andernfalls mit einer Unterdrückung der Zeitungen. Der Grund für diese Maßnahme scheint in der Beunruhigung zu liegen, die unter den französischen Truppen wegen der Ereignisse vor Verdun herrscht. (r.) Wien, S. April. (Eigener Drahtbericht.) Die «ReichSpost» meldet aus Athen: Wie cs heißt, treiben die Enaländer in Salo niki immer unverhüllker eine Aaitallon, die auf eine Losreißung S«lo»ikt» an« dem griechische« Steats»er da»de ab zielt. So wurden von englischen Agenten unter der Bevölkerung Flug zettel verteilt, in denen die Einwohner aufgefordert werden, ihre Wünsche bezüglich einer Abtrennung von Griechenland kundzugeben. t .' ' ..... * ' * '' Englands schlechtes Gewissen gegenüber Holland xvtb. London, 9. April. (Drahtbericht.) ..Daily Mail' erklärt in einem Leitartikel, daß keine feindlichen britischen Ab sichten gegen Holland beständen, und daß England vielmehr die Empfindung aufrichtiger Freundschaft für Holland hege, dessen schwie rige und gefährliche Lage völlig bekannt sei. Das Blatt verdäch tigt Deutschland, daß es Absichten auf Gebietsteile von Holland habe, nämlich auf die holländischen Provinzen Lim burg und Flandern mit der Scheldemündung. >vtb. Haag, 9. April. (Drahtbericht.) Auf Wunsch verschiedener Mitglieder der Ersten Kammer wird diese am Dienstag zusammen treten, um die Negierung aufzusordern, in der Ersten Kammer die- selben Mitteilungen zu machen wie in der Geheimsihung der Zweiten Kammer. Telegrammwechsel zwischen dem Reichskanzler und Hindenburg rvtb. Berlin, 9. April. Das Glückwunsch-Telegramm des Reichskanzlers zum Goldenen Militärjubiläum des Generalseld- marschalls von Hindenburg hat folgenden Wortlaut: «Eure Exzellenz darf ich bitten, zum Dirnstjubiläum meine herz lichsten Wünsche entgegenzunehmcn. Als junger Leutnant haben Sie mitgefochken, als es um die deutsche Einheit ging. Im Alter st e h e n Sie schirmend vor dem Reiche, da seine Macht sich in furcht- barstem Existenzkämpfe ehern und unerschütterlich erprobt. Ihren Händen vertraute unser Kaiserlicher Herr die Ge schicke der Nation dort an, wo die schwerste Gefahr drohte. Von Hindenburgs Schlachten und Siegen wird unser Volk bis in die letzte Hütte singen und sagen, solange deutsche Herzen für Heldengröße schlagen. Und wenn Sie in diesen Sturmtagen ein neues Lorbeerreis in den vollen Kranz Ihres Feldherrnruhmcs flechten konnten, so sehen wir alle darin eine besondere Fügung und glück- bringende Verheißung. In treuester Ehrung Bethmann-Hollweg.' rvtb. Berlin» 9. April. (Drahtbericht.) Auf das Telegramm des Reichskanzlers an den Generalfeldmarschall von Hindenburg ist folgende Antwort eingegangen: «Eurer Exzellenz sage ich meinen verbindlichsten und herzlich st en Dank für die so gütigen und mich über Gebühr ehrenden Glück wünsche zu meinem Dienstjubiläum. Was ich dem Vaterlande leisten durfte, danke ich Gott dem Herrn, der Gnade Seiner Majestät, der nie versagenden Arbeitskraft meiner bewährten Geholfen und der unver gleichlichen Pflichttreue meiner Truppen. Ich bitte, diese Gelegenheit dazu benutzen zu dürfen. Eurer Exzellenz auszusprechen, einen wie freudigen Widerhall die Worte Ihrer denkwür digen Reichstagsrede vom 5. April in meinem Herzen gefunden Haden. Feldmarschall v. Hindenburg. Der öftere.« ung. Tagesbericht wtb. W r en, 9. April. Amtlich wird gemeldet: Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz Stellenweise lebhaftes Geschützte«« r. Sonst keine nennenswerten Kämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstads o. Hoefer, Feldmarschallentnant. > Stark und frei Achtundachtzigste Kriegswoche * Einer der bedeutungsvollsten Abschnitte des Weltkriegs liegt hinter uns. Die ganze Welt steht unter dem starken Ein druck der Rede, mit der des Deutschen Reiches fünfter Kanzler zum ersten Male die Schleier, hob von den deutschen Kriegszielen und den Staunenden das neue Europa zeigte, das aus diesem ge waltigen Ringen emporsteigcn soll. Was uns aber, die wir mit Stolz uns Deutsche nennen, ganz besonders an die Herzen griff, das waren die einfachen und schlichten Worte, mit denen der Kanzler seine weltgeschichtliche Rede schloß: «Ein Geist, ein' Wille führt uns. Dieser uns alle einigende Geist ist es, der über den Kampf der Väter hinaus unsere Kinder und Enkel in eine starke und freie Zukunft führen soll." Stark und frei! Das ist es, was wir alle für das neue Deutschland ersehnen, das uns der Hort dauernden Friedens und der Bürge weiterer mächtiger Entwicklung unseres geistigen und wirtschaftlichen Lebens werden soll. Auf Deutschlands Stärke, die 20 Monate Krieg gegen eine Welt von Feinden nicht zu erschüttern vermochten, die jeder Tag vielmehr im Kampfe mit den Millionenhceren im Osten und Westen neu offenbart, baut Herr von Bethmann Hollweg des Reiches künftige äußere Gestalt. An des deutschen Volkes Frei heit aber knüpfen wir alle, die wir unser Volk und Vaterland lieb haben, die Hoffnung auf ein neues, schöneres Leben, wenn dieses blutigen Krieges Ende naht und die Sonne des Friedens wieder über der deutschen Erde lacht. Ein Armeekorps nach dem andern opfert der Zar aller Reußen, um Hindenburgs Linien zu durchbrechen, dem in diesen Tagen das ganze deutsche Volk noch einmal huldigte, als er sein fünfzig- jähriges Dienstjubiläum unter dem Donner der Kanonen beging. Verstehens bluten die russischen Sturmkolonnen, hingemäht von den deutschen Maschinengewehren, und die ganze Frucht der furcht, baren Opfer ist ein häßlicher Zank und Streik zwischen den führenden Generalen, von denen einer nach dem anderen in Un gnade fällt. lieber all die Not hinweg tröstet die Presse das in dumpfer Ergebenheit verharrende Volk mit der Hoffnung auf die Ausführung der Beschlüsse, die die Pariser Konferenz gefaßt hat. And doch wie armselig klingt dieser Trost. Schon allein das ver spätete Zusammentreten dieser Konferenz, die schon längst habe stattfinden sotten, so meint die Petersburger «Börsenztg.», weise aus die Unerschöpflichkeit der Mittel und Möglichkeiten des Vier verbandes hin. And der Kadctlenführer Miljukow sorgt sich sogar darum, ob das russische Volk in dem Augenblick, da Deutschland vor Erschöpfung zusammenbreche, noch Ausdauer und Einsicht genug habe, um nicht allzu früh nachzugeben und dadurch die Opfer und die großen Ziele des Krieges prciszugeben. Mit solchen Jämmer lichkeiten beschäftigen sich die russischen Blätter und Politiker ZU einer Zeit, da der deutsche Reichskanzler im Gefühl der Stärke den unerschütterlichen Entschluß kundgab, Rußlands Grenzen weit nach Osten zu verschieben und das Land vom Westen abzu drängen, das die Mittelmächte zu zerstückeln sich unterfangen wollte. Merken die Miljukow und Ssasonow nicht, daß Herrn von Bethmann Hollwegs Worte einen Keil schieben zwischen Rußland und die Westmächte, daß der unüberbrückbare Gegensatz zwischen England und dem Moskowiterreich zur Entscheidung drängen muh? Glauben sie, daß das englische Volk weiter bluten und Schulden machen werde, um dafür zu Kümpfen, daß Rußland in alle Zukunft die Polen und Litauer, die Balten und Letten zer stampfen könne? Und was kann ein Zar, dessen Riesenheere ohnmächtig sind, Frankreich bieten? Wird Poincare sein Volk noch zu weiteren Blutopfern anlreibcn können, wenn es einen ehr lichen Frieden haben kann und nur noch dafür Kämpfen soll, daß die Russen wieder in Warschau cinziehcn? Die Welt sieht jetzt klar, um was der Kampf weiter geht, und die Westmächte müssen wissen, was sie tun, wenn sie von ihren Völkern weitere Blut opfer forden. Gewiß klingen die Antworten, die heute noch aus Paris und London, vom Po und vom Tiber an unser Ohr schlagen, hochfahrend und abweisend. Aber sie täuschen sich im Lager unserer Feinde, wenn sie des Kanzlers Worte als ein Zeichen der Schwäche deuten und als einen Beweis anschcn, daß die Deutschen das Vertrauen in die eigene Kraft verloren haben. Das ist eine Selbsttäuschung, ärger noch als die, die unbedachterweise die .Times" begehen, wenn sie die Zuversicht des Kanzlers auf den endgültigen Erfolg bei Verdun mit der Phrase abtun zu können glauben, daß die Schlachten an der Maas nur zu schweren deutschen Verlusten ohne nennenswerte Erfolge geführt haben. Die Schlesier und Boyern, die Brandenburger und Sachsen, die bei Verdun einen Stützpunkt nach dem anderen den Franzosen entreißen und ihnen die schwersten Verluste zufügen, strafen solche Phrasen Lüge. Da trifft die «Morning Post" schon mehr den Kern, wenn sie meint, Herrn von Bethmann Ho lwegs Rede bedeute eine Herausforderung, die be antwortet werden müsse nicht mit geschwollenen Worten, sondern durch Taten. .Von den zwei Gegnern muß einer ver nichtet werden.' Wenn man's in England so haben will, uns kann es recht sein. Wir sind nicht so schwach, daß wir neutrale Staaten vergewaltigen müssen, damit sie für uns bluten, wie das offenbar der Vierverband auf seiner Pariser Konferenz als letztes Mittel zu seiner Rettung in Aussicht nahm. Die moralische Niederlage, die er sich bei den Niederlanden holte, ehe cs über haupt zur Durchführung seiner unsauberen Pläne kam, zeigt so deutlich seine Schwäche und unsere Stärke, daß die Welt, die sehen will, keiner weiteren Belehrung darüber bedarf. Die Hoffnung des Vicrverbands, uns jetzt noch militärisch nicderzuringen, steht.auf gor schwachen Füßen. Auf schwächeren noch vielleicht seine Pläne, uns auszuhungern. Der Krieg der deutschen U-Boote ist für das stolze Britenvolk eine so schwere Ge fahr, daß selbst neutrale Blätter seine Bedeutung verstehen. «Stockholms Dogblad" mxint, der Schaden, tzen der U-Bootkrieg dem englischen Schiffsraum zufüge, lasse die verzweifelten eng-